Fight School (Übernommen von MPH)

Sczcerbiec

Nun sie schien ja wirklich noch unsicherer in meiner Gegenwart zu sein, als ich gedacht hatte. Nachdenklich musterte ich das Mädchen von der Seite, während sie sich ihre Antwort überlegte. "Sie müssen sich doch nicht revangieren, schließlich habe ich sie beinahe umgerannt!", meinte ich sofort und tat bestürzt. "Aber dennoch weiß ich ihr Angebot sehr zu schätzen und werde selbstverständlich mitkommen.", fügte ich noch hinzu und lächelte so charmant wie möglich. Sie ging ja teilweise ganz schön rann, mehr als ich nach ihrem anderen Verhalten erwartet hätte. In dem einen Moment wirkte sie eher schüchtern und zurückhaltend und dann plötzlich so völlig anders... das war wirklich faszinierend. Es gefiel mir. "Den Club suchen diesmal Sie aus? Ich nahm mir schließlich schon die Freiheit heraus das Eiscáfe auszusuchen, also müssen wir doch irgendwie für einen Ausgleich sorgen, nicht wahr?", schlug ich noch vor und stand auf, klopfte dann meine Hose ein wenig ab und half dem Mädchen vorsichtig auf. Hoffentlich suchte sie sich keinen zu überladenen Club aus. Am liebsten wäre es mir persönlich sowieso gewesen noch einmal ins Restaurant zu gehen, oder einfach hier am See zu bleiben, oder irgendwie sowas, aber da ich darauf angewiesen war so zu tun als hätte ich ehrliches Interesse an ihr, würde ich wohl oder übel mitspielen müssen.

Marcella

"Wie sie allerdings bereits sagten, nur beinah", grinste ich einfach zurück, ehe ich seine Hilfe dankend annahm und auch kurz mein Shirt und die Hose ausklopfte. Es war zwar nicht wirklich sandig hier, aber trotzdem wollte ich nicht unbedingt mit Gras an der Hose umherlaufen. Das wollte ich wirklich nicht. Ein Glück überließ er die Auswahl des Clubs, so konnte ich ihn relativ leicht ins Lazars Club befördern. Ich musste nur so tun, als ob ich die Bar einfach so ausgesucht hätte ohne größeren Hintergedanken. "In Ordnung", stimmte ich zu, ehe ich Sczcerbiecs Hand nahm und mit ihm in Richtung der belebten Partymeile ging. Das ich seine Hand hielt, passte mir eigentlich nicht sonderlich, aber es war einfach am besten. So lächelte ich ihn aus den Augenwinkeln aus an und ging weiter. Einmal verfranzten wir uns fast, aber die Schlange brachte mich schnell wieder auf den richtigen Weg und schon bald standen wir auf der Partymeile, wo ein Teil der Clubs bereits mit großer Leuchtreklame um Kunden warben. Auch Lazars war dort drunter. Nachdenklich ließ ich meinen Blick an den Fassaden entlang gleiten und tat so, als würde mir die Entscheidung schwer fallen. "Diesen dort?", fragte ich dann und deutete auf die Kneipe von Lazar, ehe ich schonmal ein paar Schritte auf sie hinzuging. Ein Glück war die Schlange noch nicht allzu voll und wir würden gleich schon drinnen ankommen. Sofern Sczcerbiec jetzt keine großen Anstalten machte, diesen Club nicht zu betreten.

Lazar ist seit langem malwieder unten, da ein paar Tänzerinnen Probleme machen... Rin sitzt derweil nach dem Abendessen (Blumenkohl mit grünen Bandnudeln und Rahmgeschnetzeltem) wie ein Zombie bei Timá und Tana im Wohnzimmer.

Sczcerbiec

"Mag sein, aber jemand der gute manieren hat, sollte nicht so kleinlich sein, und darum sehe ich das bereits als vollwertig genug an", erwiederte ich grinsend. Sie sollte wirklich nicht meinen das sie sich revangieren musste, zumal es in den Clubs meist nur Alkohol zu kaufen gab und auf den stand ich nun irgendwie nicht so wirklich, mir war es lieber klar im Kopf zu bleiben und zu wissen was ich tat. Das sie meine Hand nahm überraschte mich ehrlich gesagt ein wenig, immerhin hatte bis jetzt immer ich die initiative ergreifen müssen. Es dauerte nicht allzu lange bis zur Partymeile, auch wenn wir uns einmal fast verlaufen hätte. Das sie dann allerdings ausgerechnet auf Lazars Bar zeigen musste, gefiel mir ganz und gar nicht. Ob Rin uns sah oder nicht war mir zwar völlig egal, doch ich wollte nicht auf ihren Bruder treffen, auch nicht durch zufall. Meine Begleiterin schien währenddessen ganz erpicht darauf zu sein in genau diesen Club zu gehen und ich glaubte nicht das es eine gute Idee wäre ihr diesen Wunsch abzuschlagen. "Nun gut, aber nicht so lang, ich möchte auch noch ein paar andere ausprobieren", stimmte ich schließlich Zähne knirschend zu. Im Club selbst herrschte eine eher düstere Atmosphäre, was wohl daher kam das nur die Tänzerinnen gezielt beleuchtet wurden. Schnell hatten sich meine Augen an die Lichtverhältnisse angepasst und ich lies meinen Blick durch den Club wandern, bevor ich das Mädchen mit zu einem der Tische zog.

Marcella

Super, drin waren wir schonmal. Und wie verhielt man sich jetzt in einem Nachtclub? Ich hatte so ein komisches Gebäude noch nie betreten, vorallem nicht, wenn es in Betrieb war. Das war auch überhaupt nicht meines, aber andere Chancen auf Lazar zu treffen hatte ich nun absolut nicht. Hoffentlich war dieser auch da und bemerkte uns. Eigentlich sollte er das tun, da der Laden ziemlich abgesichert war. Deshalb rissen sich ein paar der erfahreneren Tänzerinnen darum, hier arbeiten zu dürfen, denn einfach angegrabscht oder abgebaggert zu werden war hier sehr schwer. Warum das wohl so war? Ich bewunderte Lazar dafür, er hatte anscheinend genau so ein großes Talent, einen Nachtclub zu führen, wie zu kochen. Nachdenklich musterte ich ein paar der Tänzerinnen, ehe ich meine Aufmerksamkeit Sczcerbiec zuwand. Vergnügt lächelte ich ihn an, fand es nach einiger Zeit aber eher langweilig an den Tischen, weshalb ich ihn dann ohne Vorwarnung mit auf die Tanzfläche zog. Ein wenig umhertanzen würde ich noch gebacken bekommen und nach einem ordentlich Tanz hatte man auch Grund, an die Theke zu gehen. Zudem sah Lazar uns hier auf jeden Fall, wenn er da war. Hoffentlich verstand er, was ich vorhatte und würde nicht einen mittelschweren Herzinfarkt bekommen, wenn er sah, was ich hier tat. "Schön hier", meinte ich begeistert zu Sczcerbiec und lächelte ihn weiterhin an. Trotzdem würden solche Clubs nie was für mich werden, alleine schon wie viele Typen hier herumliefen, dass ging so überhaupt gar nicht. Aber vielleicht hatte ich es bald schon geschafft.


Lazar entdeckt Chell und Sczcerbiec und denkt sich erstmal 'Was zur Hölle soll das denn bitteschön?'

Sczcerbiec

Unruhig blickte ich mich um, fast schon darauf gefasst das hier gleich irgendwer auftauchen würde den ich jetzt nicht sehen wollte. Mir gefiel das alles überhaupt nicht, auch wenn die Tänzerinnen, zugegebener weise, doch recht heiß aussahen. Aber warum schleifte ein Mädchen mich hier herein? Waren es nicht gerade die, die solche Clubs mieden und sofort eifersüchtig wurden wenn ein Junge sie betrat? Irgendwas stimmte hier nicht, ganz gewaltig nicht. Dazu hatte ich das Gefühl das es ihr hier nicht wirklich gefiel, also was sollte diese Show. Plötzlich sprang sie auf und zog mich mit auf die Tanzfläche. Nervös schluckte ich und zermaterte mir weiter den Kopf, als es mir dann plötzlich wie Schuppern von den Augen fiel. Wahrscheinlich war der Grund der Erkentnis der, dass Koiko plötzlich interesse bekam und wieder etwas pressenter wurde, wodurch ich irgendwie wieder daran denken musste wie er über Lazar hergefallen war, nun wahrscheinlich lag das wiederum daran das Koiko da wohl gerade dran dachte, und ich erinnerte mich an die Personen die ebenfalls dort gewesen waren. Mit zu Schlitzen verengten Augen musterte ich das Gesicht des Mädchens. Es war doch ziemlich eindeutig, sie musste dieser Junger sein der dort gewesen war! Doch wenn das stimmte, war das alles hier kein Zufall und allein der Gedanke hinderte mich daran jetzt einfach zu flüchten, denn wenn das geplant gewesen war, dann kam ich hier nicht raus, da konnte ich tun was ich wollte. Ohne weitere Vorwahnung zog ich meine Begleiterin an mich. "Ich weiß wer du bist, also was soll das hier?", fragte ich leise, bevor ich ihr einen Kuss aufdrückte, immerhin wollte ich jetzt nicht unbedingt alle aufmerksamkeit auf mich ziehen und gelichzeitig wenigstens noch ein wenig was von dem Abend haben, bevor der üble Teil kam.

Marcella

Woher..? Aber ihn anlügen brachte mir jetzt auch überhaupt nichts, also überlegte ich, wie ich möglichst schnell möglichst heile aus der Sache wieder herauskam. Den Kuss und das herangeziehe ließ ich derweil über mich ergehen. Was sollte ich ihm jetzt sagen? Oder einfach loslegen? So konnte mir Lazar auch nicht mehr helfen. Nur was sollte ich dann tun? Also einfach ehrlich sein? Ich zog mich zu ihm hoch, ehe ich ihm leise ins Ohr flüsterte, ganz so als ob wir ein tolles Liebespärchen wären:" Ich habe Angst, um Rin... Seitdem sie wieder da ist, hat sie weder getrunken, noch gegessen und wenn sie es nicht bald tut, in anbetracht ihres Flüssigkeitsverlust durch das erbrechen, wird sie das nicht lange durchstehen. Als ich vorhin ging, hatte sie sich in ihr Zimmer gesperrt, ich wusste mir nicht anders zu helfen." Ich übertrieb maßlos, aber wenn ich so Koiko unter Druck setzen würde und es tatsächlich klappte, ging es doch auch noch. Er würde vermutlich eh noch sauer genug sein, weil ich mich als Junge verkleidet hatte oder irgendwie so in der Art. Sczcerbiec konnte ich nicht sonderlich damit beeindrucken, jedenfalls glaubte ich das nicht. Und falls doch, wäre es einfach nur zu schön, wenn Lazar irgendwie gerade passend mitspielen könnte. Aber er wusste ja nicht, was hier abging, selbst wenn er uns beobachtete, konnte er nicht hören, was wir faselten. Und doch könnte es vielleicht klappen? Noch hatte ich die Hoffnung nicht aufgegeben.

Lazar beobachtet die beiden und überlegt, was das ganze soll und was er gleich tun sollte, wenn Chell beabsichtigt hatte, dass Koiko so unter Druck gesetzt wurde.

Sczcerbiec

Neugierig lauschte ich ihren Worten, zuckte dann aber bei etwa der Hälfte zurück. Sie sollte auf der Stelle aufhören so einen Mist zu erzählen. Deutlich konnte ich spüren wie aufgebracht Koiko war, wie er versuchte sich wieder seinen Körper zurück zu holen, doch noch lies er sich einigermaßen im Zaum halten. Ich fühlte mich lediglich etwas schwindlig und nicht ganz gesund solange er so heftig herumrandalierte. Gut das ich lediglich das Schwert im Hotelzimmer gelassen hatte und die Dolche bei mir behalten hätte, sonst wäre ich jetzt wohl ziemlich aufgeschmissen gewesen. Stattdessen konnte ich mich jetzt noch wehren, während ich ihm leise zuredete das die Worte des Mädchens gelogen sein mussten, genauso wie sie bei ihrer Person gelogen hatte. Dazu hatten wir Rin doch gestern erst gesehen und da ging es ihr noch blendend, also konnten ihre Worte nicht stimmen. Es dauerte etwas doch anscheinend schien Koiko wohl wirklich gewillt zu sein mir zu glauben, oder er wollte einfach nur lieber hören das es Rin gut ging als das sie krank, oder sogar dem Tode nah sein könnte. Er zog sich wieder ein wenig zurück und mein Zustand normalisierte sich wieder. Etwas unsanft, was für Außenstehende aber nicht erkennbar war, packte ich das Mädchen an den Haaren und beugte mich wieder etwas zu ihr hinunter. "Vielleicht hättest du dir ja doch lieber eine andere Hilfe suchen sollen", antwortete ich und hatte mühe meinen Zorn aus meiner Stimme herauszuhalten, dann presste ich meine Lippen wieder auf die ihrigen, damit sie nicht weiterreden konnte.

Marcella

Irgendetwas passierte, der gewünschte Effekt trat allerdings noch immer nicht auf. Mist, und nun? Nein, stattdessen küsste er mich erneut, was mir so gar nicht passte. "Frage doch Lazar, wenn er überhaupt noch hier ist und nicht schon bei der Planung von ihrer Beerdigung", meinte ich dann, sobald ich mich von seinen Lippen befreit hatte. Bitte Koiko, du musst da doch irgendwo sein, irgendwo, bitte. Rette deine Freundin, du kleiner Idiot. "Wenn du doch weißt, wer ich bin, dann weißt du auch, dass ich nichts mache, ohne vorher nachzudenken", fügte ich dann noch hinzu und hoffte, dass zumindestens Koiko mir zuhörte und verstand, dass ich es ernst meinte, mit dem, was ich sagte. Sonst sah ich mich gezwungen, hier gleich Krawall zu machen und Sczcerbiec somit in Lazars Büro zu zwingen. Das das alles aber auch nicht so klappte, meinetwegen hätte der ganze Nachmittag schief laufen können, nur dieses hier war wirklich wichtig und da funktionierte nichts, rein gar nichts. Abwartend wartete ich auf eine Reaktion, während ich innerlich weiterhin betete, dass Koiko endlich verstand und sich seinen Körper wieder zurückholte. Oder mir wenigstens zeigte, wie ich ihm helfen konnte. Ihm konnte das doch nicht alles so egal sein, oder? Ich war mir ziemlich sicher, dass er mich verstand, sonst wäre Sczcerbiec eben nicht so komisch gewesen. So du großer Koiko, jetzt war es mal Zeit deine Größe zu beweisen. Und was war, wenn du es nicht tun würdest, wollte ich gar nicht so genau wissen.

Lazar denkt und beobachtet beunruhigt die Situation zwischen Sczcerbiec und Marcella.

Koiko

Sie konnte das nicht ernst meinen. Rin durfte nichts passiert sein und schon gar nicht wegen mir! Mir wurde übel bei dem Gedanken das sie wirklich sterben könnte, oder schon tot war. Ich hatte zwar keine Ahnung wer sie war, aber dieses drängen in ihrer Stimme, als ob wirklich irgenwas war. Gleichtzeitig wollte ich aber auch auf Sczcerbiec hören der mir noch immer gut zuredete und meinte das es nicht stimmen konnte und dieses kleine Gör das reinste Lügenmaul sei, denn Rin ging es gut als wir sie gestern gesehen hatten und das wusste ich doch auch. Hin und her gerissen zwischen ihrer und Sczcerbiecs Aussage versuchte ich erneut die Macht an mich zu reißen, aber es war ein leichtes für meinen Schatten mich daran zu hindern, zumal er in Besitz des Ring und der zwei Dolche war. Plötzlich zog Sczcerbiec eines der Messer und drückte es dem Mädchen leicht in die Seite. Nicht so das Blut kam, sondern gerade mal so stark das sie die Anwesenheit bemerkte, mehr aber auch nicht wahr. "Halt die Klappe und bring mich hier raus, sofort!", zischte er leise, die andere Hand noch immer in ihre Haare gekrallt, während ich nicht viel machen konnte außer zusehen. Ich wagte es nicht jetzt einzugreifen, denn mir war klar das die Waffe gleichzeitig eine Warnung an mich sein sollte, die nichts anderes besagte außer das er sie abstechen würde wenn ich mich jetzt rührte. Hoffentlich war das ganze jetzt nicht irgend ein Alleingang dieses Mädchens, sonst würde er wohl damit durchkommen, denn solange er die Dolche und den Ring hatte konnte ich nichts unternehmen.

Lazar

Was ging denn nun ab? Ich war einfach nur verwirrt von allem, wieso Marcella Sczcerbiec anschleppte, sie küssten und das alles gezwungen aussah. Ein Glück befanden sie sich genau perfekt in dem Sichtfeld einer Kamera, sodass ich auch relativ schnell mitbekam, dass plötzlich Marcella ein Messer an der Seite hatte, von Sczcerbiec gehalten. Sofort gab ich Alarm. Sczcerbiec kam hier jetzt schon Mal nicht mehr heraus, dazu war das Sicherheitssystem zu ausgefeilt. Kaum ein paar Sekunden nachdem ich Alarm gegeben hatte und die betreffende Person genannt hatte standen die ersten drei Schränke um Sczcerbiec, einer hielt unauffällig eine Waffe gezückt, die anderen beiden machte ihm deutlich, dass er ihnen jetzt lieber folgen sollte, wenn er nicht gleich eine Kugel im Bein haben wollte. Ein Glück zeigte sich Sczcerbiec einigermaßen kooperativ und folgte schließlich in unseren 'Verhörraum', einen kahlen Raum mit Stuhl, wo so Problemfälle 'zwischengelagert' wurden, bis die Polizei eintraf. Auch Marcella folgte ihnen. So und nun? Ich bedankte mich erst mal bei meinen Sicherheitsleuten, welche sofort wieder auf ihre Plätze verschwanden. Marcella brachte ich derweil in mein Büro, sie sollte sich erst einmal wieder beruhigen. Nun hieß es, Koiko unter Druck zu setzen. Marcella hatte berichtet, dass es doch schon ein wenig funktioniert hatte. Also versuchte ich einen möglichst traurigen und besorgten Eindruck zu machen, was auch einigermaßen klappte und betrat den Raum. Dabei setzte ich den so ziemlich traurigsten und bestürtztesten Gesichtsausdruck ein, den ich hatte. "Ich muss weg. Pablo wird sich um alles weitere kümmern, mit Glück hat sie noch ein paar Stunden", meinte ich dann leise und traurig, womit ich gerade tatsächlich meine Schwester für halbtot erklärte. Aber das störte mich nicht sonderlich, sofern Koiko jetzt sich mal zusammenriss. Und wenn Rin so weitermachte, lag ich gar nicht so falsch damit.

Sczcerbiec

Erschrocken zuckte ich zusammen als ich auf einmal umstellt war. Die Situation gefiel mir überhaupt nicht, doch ich wusste das ich gegen diese verdammten, neumodischen Waffen keine Chance hatte. Knurrend lies ich das Messer sinken und folgte den Typen in einen ziemlich ungemütlichen Raum, in dem lediglich ein Stuhl stand. Kaum das sie hinter mir die Tür geschlossen hatten und verschwunden waren, versuchte ich mich daran die Tür aufzubrechen, doch es war unmöglich. Anscheinend gehörte sie zu den Modellen die nur von außen, oder mit Schlüssel zu öffnen waren und ich hatte leider keinen Schlüssel. Halb rasend vor Wut lies ich mich auf dem Stuhl nieder und begann mit meinem Ring herum zu spielen, denn die Dolche hatte man mir leider beide abgenommen, was mir absolut überhaupt nicht passte, so wie alles an dieser Situation hier. Ich hätte dieser Tussie nicht in diese verdammte Bar folgen sollen. Das nächste mal würde ich mich mit der nächst besten zufrieden geben, scheiß egal wie die dann aussah. Dummerweise musste es dafür allerdings auch erstmal ein nächstes mal geben und momentan glaubte ich ja nicht daran, denn Koiko versuchte schon wieder mich zu verdrängen, allerdings immernoch halbherzig.

Koiko

Ich war unheimlich erleichtert als wir auf einmal umstellt waren und einer der Kerle Sczcerbiec die Waffen abnahm, wobei er glücklicherweise darauf achtete ihm wirklich nicht nur die, die er offen trug, sondern auch die andere abzunehmen, sodass er jetzt unbewaffnet war und eigentlich kaum noch was tun konnte. Natürlich hätte er sich jetzt noch seiner Macht bedienen können, doch er wusste wohl selbst das ich das nicht ausgehalten hätte wenn er hier jeden umbrachte und scheinbar brauchte er mich noch. Kaum in dem 'Verhörraum', oder was auch immer das war, angekommen versuchte ich wieder die Macht an mich zu reißen, aber nur ziemlich halbherzig. Bis dann plötzlich Lazar den Raum betrat. Schon allein beim anblick seiner Miene hatte ich das Gefühl mein Herz würde verkrampfen. Sczcerbiec, der wohl gerade nicht damit gerechnet hatte und meinte mich jederzeit zurück halten zu können, hatte ich innerhalb von Sekunden verdrängt, kaum das Lazar seine Worte ausgesprochen hatte. Wahrscheinlich schneeweiß im Gesicht stürzte ich auf den Jungen zu und krallte mich in seine Schultern, was auch daran lag das ich mich immernoch ziemlich erschöpft fühlte von der Attacke auf Sczcerbiec gerade und ich mich erst wieder daran gewöhnen musste wieder die Kontrolle zu haben und so eine Stütze brauchte um mich aufrecht halten zu können. "Wo ist sie? Bitte lass mich zu ihr, ich weiß das ich das nicht verdient hab, aber sie darf nicht sterben. Lazar, ich muss sie sehen!", flehte ich verzweifelt. Mein Atem ging mmernoch ziemlich flach und mein Herz raste vor Anspannung. Ihr durfte einfach nichts passieren und schon gar nicht wegen mir!

Lazar

Ich war erleichtert, als mich plötzlich Koiko anspring und unbedingt Rin sehen wollte. Es tat mir schon irgendwie gerade leid, dass er glaubte, seine Freundin würde tatsächlich im Sterben liegen, aber eine andere Möglichkeit hatte nicht mehr gesehen. Und hassen tat er mich sowieso schon, also war das jetzt auch egal. Fast genauso viele Sorgen wie um Koiko, den die Nachricht, dass Rin schon tot sein könnte, vollkommen fertig machte, machte ich mir derweil auch um Marcella. Sie hatte vorhin erzählt, dass sie tierische Angst vor Männern hatte, da musste das ja eben einfach nur unglaublich verängstigend gewesen sein. "Sie ist oben, vermutlich im Wohnzimmer. Aber erschrecke dich nicht, sie ist krank geworden vor Sorge um dich", antwortete ich Koiko dann gefasst und nun relativ entspannt. Rin sah zwar schrecklich aus und war auch in einer nicht normalen Verfassung, aber wir hatten Koiko nun doch schneller als geplant zurückgeholt und Rin nicht wirklich Chance gegeben, sich ernsthaft irgendetwas an zu tun. Da hatte ich schon schlimmere Rin-Zeiten erlebt. Vorsichtig öffnete ich wieder die Tür, damit Koiko gleich ungehindert loslaufen konnte. Ich hoffte mal, er nahm es mir nicht allzu übel, dass ich ihn einfach so angelogen hatte, bei ihm wusste man ja nie. Aber wäre er nicht wiedergekommen, wäre die Situation leider in nicht allzu langer Zeit auch wirklich wahr geworden. Außerdem brauchte er gar nicht so schlecht von sich denken, ich würde ihn immer zu ihr lassen, man sah ja, wenn die beiden auf Entzug von einander standen, was dann passierte. Pablo signalisierte ich in der Zwischenzeit, dass alles geklärt wäre und er bloß keine Polizei rufen durfte. Ein Glück kannte Pablo mittlerweile sämtliche Schulmitglieder und das da eigentlich immer irgendwelche komischen Sachen abliefen wusste er auch. Marcella war wohl anscheinend schon nach oben gegangen, jedenfalls schloss ich das aus der nun geschlossenen Bürotür. Auch in Ordnung, sie wollte sicherlich zu ihrem Bruder. Mein Blick wanderte wieder zu Koiko. Er tat mir in diesem Moment wirklich leid, wenn ich mir vorstellte, man würde mir sagen, dass wirklich Rin oder Yoichi etwas zugestoßen wäre. Ich kam noch nie sonderlich gut mit dem Tod klar.

Koiko

Verwirrt starrte ich Lazar an. Es ging ihr also gar nicht so schlecht wie er behauptet hatte, aber trotzdem irgendwie nicht richtig gut? Kaum das ich das erkannt hatte stahl sich ein erleichtertes grinsen auf mein Gesicht und ich schüttelte kurz den Kopf. "Du bist wirklich ein Vollidiot, mach das ja nie wieder", meinte ich knapp, wobei ich das wahrscheinlich noch nicht mal wirklich böse meinte, da ich einfach nur froh war das Rin nicht im sterben lag. Lazar öffnete die Tür und ich machte mich gleich auf den Weg nach oben, inzwischen wusste ich ja auch welcher Raum das Wohnzimmer war und ich musste nicht lange suchen. Dann bot sich mir allerdings doch ein ziemlich unerwarteter Anblick. Zum einen war da dieses Mädchen das Sczcerbiec abgeschleppt hatte, oder das er zumindest hatte abschleppen wollen und deren leicht salzigen Geschmack ihrer Lippen ich immer noch im Mund hatte, doch sie war es nicht die mich so verwunderte. Nein, dass waren mehr die kleine Italienerin und Tanathan die sich da so friedlich und anscheinend wirklich glücklich in den Armen lagen. Anstatt mich noch länger mit der Frage zu beschäftigen ob die jetzt ein Paar waren, und wann es dazu wohl gekommen war, wandte ich mich Rin zu. Ihr Anblick erschreckte mich doch ziemlich und ich spürte wie mein Herz sich ziemlich schmerzhaft zusammenzog. Unschlüssig was ich tun sollte blieb ich im Türrahmen stehen, denn ich hielt es nicht für die beste Idee gleich zu ihr zu gehen, immerhin hatte sie im Krankenhaus noch ziemlich verängstigt gewirkt, also sollte sie am besten selbst entscheiden ob sie jetzt aufstehen und auf mich zugehen wollte, oder auch nicht. Sie musste auch gar nicht aufstehen, doch ich wollte zumindest solange warten bis sie mir signalisiert hatte das ich ruhig näher kommen durfte., davor würde ich mich nicht von der Stelle rühren. Dazu kam allerdings auch noch das ich mich im Türrahmen ganz gut abstüzen konnte, und nicht befürchten musste das ich doch noch einen Schwächeanfall erlitt und einfach umkippte, was dann auch nicht das erste mal wäre nachdem ich meinen Körper wieder übernommen hatte. Früher war mir das ständig passiert.

Rin

Ich saß still da und vegetierte einfach vor mich hin. In mir kreisten nur die Gedanken um Koiko. Mir tat das alles so leid, ich machte mir so viele Vorwürfe und ich hatte Angst, dass er wirklich nie wieder kommen könnte. Ich hatte tierische Angst davor. Da interessierte es mich auch nicht, ob Leevi auf einmal ein Mädchen war und Tanathan und Timá ein Paar waren. Es war mir alles vollkommen egal, ich fühlte mich einfach nur leer und ausgelaugt. Ich hörte, wie die Tür sich öffnete, sah im ersten Moment allerdings überhaupt nicht hin. Schließlich wandte ich meinen Blickwinkel doch noch dorthin und entdeckte Koiko, was meine Augen größer werden ließ. Es war wirklich Koiko, dass sah ich. In ersten Moment wurde ich ziemlich unruhig, dann jedoch war ich einfach nur glücklich. Noch recht unsicher stand ich schließlich auf und ging erst ein paar vorsichtige Schritte auf meinen Freund zu, welche dann jedoch um einiges schneller und stürmischer wurden. Schließlich stand ich vor ihm und schlang meine Arme um seinen Hals und drückte mich an ihn. "Geh nie wieder weg", faselte ich leise und vollkommen aufgelöst, als ich mich einfach an ihn drückte. Er sollte nie wieder gehen, nie nie wieder. "Ich war so dumm, verzeihe es mir", fügte ich dann noch immer ein paar Tränen verdrückend hinzu. Momentan war es mir auch ziemlich egal, ob die anderen noch immer im Wohnzimmer waren oder nicht, ich war einfach nur vollkommen fertig und gelöster, dass Koiko wieder da war.

Lazar kommt derweil auch wieder hoch und entschwindet in die Küche zur Katze..

Koiko

Sie schien mich eine weile lang gar nicht zu bemerken, was mich nicht gerade glücklicher, oder entspannter machte. Dafür wirkte sie allerdings umso überraschter als sie doch noch aufsah und mich in der Tür stehen sah. Es fiel mir schwer nicht gleich zu ihr zu gehen als sie aufstand und langsam näher kam. Erleichtert und überglücklich erwiederte ich ihre Umarmung und drückte das Mädchen einfach nur so stark es ging an mich. Sie hatte es mir also verziehen, dass ich sie bedroht hatte. Wobei das ja eigentlich nicht mal wirklich ich gewesen war. Niemals würde ich sie absichtlich verletzen wollen, außer es rettete ihr das Leben, wie damals als sie durchgedreht war und sich selbst angegriffen hatte. "Werd ich nicht, ich lass dich nicht nochmal allein", flüsterte ich nur leise in ihr Ohr, einfach nur glücklich darüber meine Rin wieder zu haben und das sie nicht mehr sauer war und auch nicht tot, und auch nicht kurz davor. "Warst du nicht, du kannt da überhaupt nichts dafür, okay?", fügte ich noch hinzu, drückte sie etwas weg und sah ihr ins Gesicht, als plötzlich etwas kleines, anscheinend ziemlich plüschiges, mit allerdings sehr schaffen Krallen, neben mir auftauchte und sich an meinem Bein aufstellte, womit es dann leider auch den ganzen, schönen Moment zerstörte. "Was ist das?", fragte ich Rin etwas geschockt, meinen Blick fest auf dieses fellige etwas gerichtet, bei dem man nicht mal wusste ob es einen ansah so viel Fell wie es vor den Augen hatte. Und dann auch noch die Zunge die seitlich aus der Schnauze hing... wo hatte sie das aufgegabelt??

Rin

Ich war einfach nur überglücklich und auch das Koiko mir versprach, nie wieder gehen zu würden, beruhigte mich einfach nur unglaublich. Ich wollte nicht noch einmal erleben, wie Szcerbiec sein Unwesen hier trieb und mein Koiko nicht da. Nicht noch ein einziges Mal in meinem Leben. Ob er wohl von alleine wiedergekommen war? Oder hatte Lazar ihn irgendwie dazu gebracht? Es war mir relativ egal, solange ich meinen Koiko wieder hatte hätte auch eine kackende Kuh ihn wieder zurück gebracht haben. Dann kam auch schon Chopper, welcher natürlich erstmal die neue anwesende Person eifrig begrüßen musste, was natürlich den schönen Moment zwischen mir und Koiko zerstörte. Jetzt musste ich ihm auch sagen, dass das Chopper war und er von nun an zu mir gehörte. "Das ist Chopper... Mein Hund", meinte ich dann langsam und vorsichtig. "Ich habe ihn vorletzte (?) Nacht an einen Baum im Park angebunden gefunden. Timá und ich haben ihn dann mitgenommen, er wäre sonst verhungert", fügte ich dann noch hinzu und hockte mich zu dem Hund hinunter und wuschelte ihm durch die Haare. Er wandte sich sofort wedelnd zu mir, indem er seine Pfötchen auf meine Oberschenkel stellt und mich anjaulte, dann wieder Koikos Bein ansprang. Lächelnd sah ich zu Koiko hinauf. Bis jetzt sah er ja noch recht skeptisch aus. Chopper setzte sich derweil immernoch wedelnd vor uns und sah uns hechelnd mit schiefgelegtem Kopf an. "Schau mal, ist er nicht süß?", meinte ich dann und hoffte mal, dass Koiko ihn auch mochte.

Koiko

Rin schien sich schon wieder ziemlich beruhigt zu haben, zumindest wirkte sie so, bis ich sie dann auf den Hund ansprach. Es war also ihrer... Irgendwie gefiel mir der Gedanke nicht wirklich. Ich hatte zwar nichts gegen Hunde, aber Katzen waren mir doch um einiges lieber, und dazu sah dieser Hund aus als wäre er zwar super lieb, doch dafür auch einfach nur strohdumm. Dazu tat es doch ziemlich weh, so wie er seine Krallen in mein Bein stach, auch wenn das sicherlich nicht seine Absicht war. "Das da ist also dein Hund?", fragte ich skeptisch nach. Ihn ihr auszureden würde nicht klappen, dazu kannte ich Rin jetzt doch gut genug, und das wollte ich auch gar nicht, aber irgendwie hatte ich das dumme Gefühl das sie den doch irgendwo unterbringen musste, und hier lebte schon die Katze... "Süß? Also frag mich nicht warum, aber ich glaube wir haben da etwas unterschiedliche Empfindungen was 'süß' angeht", fügte ich noch hinzu und verschränkte die Arme, während ich auf das Tierchen hinunter sah. Nein, süß fand ich den wirklich nicht, eher total vertrottelt und ich konnte jetzt schon vor meinem inneren Auge sehen, wie er alle möglichen Sachen zerstörrte und Rin nur hinterherlief und meinte 'er kann doch nichts dafür und er ist doch so süüüüüß'. Dazu konnte ich Lärm nicht leiden und Hundegebell gehörte eindeutig zu dem was ich als Lärm einstufte. "Und kennt er die Katze schon?", fragte ich ein wenig beunruhigt nach.

Rin

Er fand ihn nicht wirklich prickelnd. Hatte ich mir ja irgendwie denken können, aber dafür war es jetzt auch zu spät, jetzt lebte er bei mir und das würde sich auch nicht ändern. Ein Glück hatte er das Herz der anderen auch schon erobert und ich glaubte, von ihnen auch Unterstützung zu bekommen. "Ja.. Also ich hab ihn gefunden, aber Timá und Tanathan sind auch schon paar Mal mit ihm raus", meinte ich dann. Wir waren ja fast sowas wie eine große Familie, da gehörte der Hund uns allen eigentlich. Obwohl so wirklich teilen wollte ich ihn auch nicht, aber andererseits brachte es auch gutes mit sich. "Ach komm, er sieht so herrlich trottelig aus und du hättest ihn den Abend da sitzen sehen müssen, so einsam und heulend", meinte ich dann. "Er ist auch schon stubenrein und nicht wirklich laut. Morgen haben wir auch einen Termin beim Tierarzt. Und erzogen wir er natürlich auch noch", meinte ich dann. Wenn Chopper nachher nicht wirklich hörte, dann würde mich das auch ziemlich nerven, also würde er schon erzogen werden. Schließlich hob ich den Hund hoch. "Ach komm schooooon. Er ist doch putzig", meinte ich dann noch einmal zu Koiko. "Nein, die kennen sich noch nicht... Halte ich auch für eine schlechte Idee, Penelope mag Hunde nicht wirklich", meinte ich dann. Sonst wäre das ganze ja nur halb so schlimm und Lazar könnte ihn auch behalten zur Not, wenn Koiko gar nicht wollte, aber jetzt musste Chopper mit, denn Penelope würde Lazar mit Sicherheit nicht ausrücken. "Willst du dich hinsetzen?", fragte ich dann, da mir jetzt erst auffiel, dass wir noch immer dämlich im Türrahmen standen. Er wollte doch nicht schonwieder gehen, das wollte ich auch nicht.

Koiko

Was sollte das denn für ein Argument sein? Alle mögen ihn also musst du ihn auch mögen? Dazu hatte sie immer noch nicht geklärt wo sie denn jetzt meinte das der Hund wohnen sollte. "Herrlich trottelig? Rin der sieht aus wie ein absoluter Idiot, um einmal ganz ehrlich zu sein. Wie willst du den denn erziehen wenn er einfach nicht kapiert was du meinst?", fragte ich nur, noch immer ein wenig fassungslos. Sie konnte das doch nicht ernst meinen mit diesem Tier. Das ging nicht, der würde doch alles kaputt machen das ihm vor die Füße kam. "Ach sie mag Hunde nicht? Na, dass ist aber doof, wo willst du ihn denn dann hinpacken? Willst du jetzt etwa diese arme Katze einsperren nur damit dein Hund ein wenig mehr bewegungsfreiheit hat?", fragte ich nach, obwohl ich die Antwort schon ahnte. Wahrscheinlich würde sie gleich damit kommen das die Schule doch groß genug sei und so ein Maskottchen doch auch was tolles sei, sobald sie wieder stand. "Nein danke ich möchte mich jetzt nicht setzen, erst will ich wissen wie du dir das mit diese... wie hieß er noch gleich? Chopper? Vorstellst. Wie groß soll der überhaupt werden? Und wie willst du Tierarzt, Futter und all das zahlen? Ist der überhaupt schon gemeldet? Ist das ein Kampfhund?", fügte ich noch hinzu und musterte den Hund nochmals. Gut vielleicht war er ja doch ein ganz klein wenig süß, aber sicherlich nicht genug um gleich total begeistert zu sein.

Rin

"Chopper du schaust doch nicht aus wie ein Idiot, hör bloß nicht auf den, der ist bloß eifersüchtig", meinte ich und knuddelte den Hund, ehe ich ihn herunterließ und er sich neben das Sofa legte. Rauf durfte er nicht, er konnte sich ja nun nicht überall hinlegen, wo er hinwollte, das ging nicht. Aber daneben auf Flauscheteppich war in Ordnung. "Er hat schon gelernt, wie er heißt und dass er nicht aufs Sofa darf. Und mit ein bisschen Geduld und guter Zuwendung klappt das auch schon alles", beharrte ich dann auf meiner Meinung. Wir wollten doch jetzt nicht deswegen anfangen zu streiten, oder? Na hoffentlich wohl nicht. "Nein, ich nehm ihn mit. Das ist doch klar, dann pennt er mit bei mir und Ayaka im Zimmer oder so. Das ist doch nun wirklich kein Problem und viel Auslauf hat er da auch", meinte ich dann. Bei seinem Argument mit dem Geld musste ich schmunzeln. Und beim Kampfhund konnte ich mir ein kleines Grinsen auch nicht verkneifen. "Koiko, ich geb teilweise mehr Geld für ein Outfit als für einen Tierarztbesuch oder Futter aus. Und morgen beim Arzt kann man mir sicherlich mehr sagen, wie groß er werden soll oder ob er vielleicht sogar reinrassig ist. Den Pfoten nach wird er größer werden. Ich bitte dich, deinen Worten nach sieht er aus wie ein Idiot, nicht wie ein Kampfhund. Ich schätze ja mal eher auf Hütehund", erklärte ich ihm dann. "Und anmelden werde ich ihn auch noch, ich hab ihn seit vorgestern und dein Verschwinden konnte ich nicht auf die leichte Schulter nehmen", fügte ich dann noch leicht bedrückt hinzu. Er konnte es doch zumindestens einmal versuchen und ich würde auch mein bestes geben, damit Chopper sich ordentlich aufführte.

Koiko

Na klar war ich Eifersüchtig auf dieses kleine, idiotisch Aussehende etwas dem schon wieder die Zunge aus dem Hals hing. Wer wollte schließlich nicht unbedingt so aussehen? "Ein bisschen Geduld und Zuwendung? Wirklich nur ein bisschen? Ich glaub davon brauchst du ne ganze Menge bei dem", spottete ich, musste dann aber doch ein wenig grinsen, dass mir bei Rins nächsten Worten aber auch sehr schnell wieder verging. "Du willst ihn mitnehmen?! Bist du des Wahnsinns? Du kannst do keinen Hund mit in das Gebäude nehmen!", protestierte ich sofort und starrte sie doch ziemlich unzufrieden an. Am besten schleifte sie ihn dann noch jedes mal mit in mein Zimmer wenn sie sich dort aufhielt, oder wie? Ich sahs jetzt schon kommen das er riesig wurde, lerne Türen aufzuwachen und man dann morgens von seinem Mundgeruch geweckt wurde, oder schlimmerem. "Ach Hütehund? Beißt er mich dann immer wenn ich dir zunahe komme? Ehrlich Rin, ich liebe dich, aber ich will keinen Hund im Haus haben! Was ist denn wenn du krank wirst, wer soll dich denn dann um den kümmern?", meinte ich nochmals und knirschte leicht mit den Zähnen. Warum musste sie jetzt schon wieder damit kommen das ich an ihrem Zustand schuld war? Das wusste ich doch selbst auch, außerdem machte es mir das nur schwerer ihr ihre Bitte abzuschlagen. Besonders wenn sie dann wieder diesen Blick aufsetzte, da würde ich ihr am liebsten noch zwanzig andere Hunde kaufen, nur damit sie wieder lächelte.

Rin

Ich sah ihn entrüstet an. Geduld hatte ich bei ihm auch, mehr als genügend, also brauchte er sich gar nicht aufregen. "Das wird schon, sehe doch mal positiv und bis das Haus wieder aufgebaut ist kann er mit Sicherheit auch schon Sitz und Platz", meinte ich dann. Das müsste man eigentlich schaffen, mit der nötigen Konsequenz und allem. Außerdem musste ich ihn ja nicht alleine erziehen, es waren ja auch noch Timá, Tana und Leevi da. Die würden mir mit Sicherheit helfen, davon ging ich fest aus. Und sobald Sirius und Ayaka wieder da waren, diese mit Sicherheit auch. Bei der Vorstellung, dass Chopper Koiko jedes Mal beißen würde, wenn er mir zu Nahe kam, bekam ich allerdings ein leicht mulmiges Gefühl. Chopper würde das nie tun, das wusste ich, aber allein die Vorstellung, dass irgendein Hund sowas tun würde, passte mir nicht. "So'n Quatsch, das ist kein Jadghund", seufzte ich dann. Wusste Koiko überhaupt, was ein Hütehund tat? Nach seinen Argumenten nach überhaupt gar nicht. Gerade wollte ich ansetzen, zu dem Thema 'Kranksein' etwas zu sagen, als schon Tanathan sich begeistert einmischte und meinte, dass er, seine Schwester und Timá sich dann um ihn kümmern würden und mich auch überall drin unterstützen würden. Zufrieden lächelte ich Koiko an. "Na siehst du, wir regeln das alles mit dem Hund und du brauchst dich um überhaupt nichts kümmern, außer, dass du ihn einfach mit in der Schule wohnen lässt", meinte ich dann und ihn immernoch bittend an.

Koiko

Unwirsch knirschte ich weiter mit den Zähnen. Mir passte das ganze nicht. Es passte mir absolut überhaupt nicht, nicht mal ansatzweiße. Und was brachte es mir wenn er dann schon Sitz und Platz konnte? Das ganze war mir doch völlig egal, ich wollte einfach keinen Hund im Haus haben. Zumal dieser auch noch langes Fell hatte und sobald er nass wurde fürchterlich stinken würde. "Richtig er ist kein Jagdhund, aber bei Hütehunden ist es nicht selten das sie sich dann so auf ihr Herrchen fokusieren das sie jeden anderen als potenzielle Gefahr sehen und versuchen fern zu halten, du verstehst?", antwortete ich knapp, als sich auch schon Tanathan in unser Gespräch einmischte, was mir ebenfalls nicht gefiel. Finster starrte ich vor mich hin und überlegte. Vielleicht hätte ich Sczcerbiec doch lassen sollen, und wahrscheinlich hätte ich das auch, wenn ich von dem ganzen hier gewusst hätte. Da fiel mir allerdings noch etwas anderes auf und ich starrte Tanathan fragend an. "Deine SCHWESTER?!", fragte ich skeptisch nach und mein Blick wanderte zu dem Mädchen. Stimmt sie sah wirklich aus wie Leevi. "Ach, ihr habt mich also angelogen? Na super, darauf basiert Vertrauen doch und euch soll ich kostenlos aufnehmen... ich glaub ich muss völlig durchgedreht sein", murmelte ich und verdrehte die Augen. "Weißt du was, dann nimm deinen Hund doch mit, ihr macht doch sowieso was ihr wollt, aber wenn er irgendwas anstellt fliegt er raus und dann ist es mir egal was du sagst!", gab ich schließlich unzufrieden nach und sah demonstrativ weg.

Rin

Nicht wenn man sie richtig erzog. Außerdem waren solche 'Überreaktionen' meist ein Resultat aus mangelnder Beschäftigung, was vor allem häufig bei Border Collies auftrat. Aber Chopper war mit Sicherheit kein Border Collie und außerdem würden wir ihn schon beschäftigt bekommen, davon ging ich fest aus. Alleine schon, wenn wir draußen waren, konnte er mit und bekam so einiges an Bewegung. Und wenn er auch richtig hörte und sofort herkam, wenn man ihn rief oder nach ihm pfiff, dann könnte er auch ohne Leine laufen, dadrin sah ich gar kein Problem. Um allerdings keinen unnötigen Streit zu riskieren, sagte ich lieber nichts und schwieg stattdessen. Erst dann viel mir auch auf, dass Tanathan von seiner Schwester geredet hatte. Ok, das Mädchen was eben hereingekommen war, musste es sein, so wussten wir jetzt zumindestens, was mit Leevi nicht stimmte. Schließlich willigte Koiko dann doch noch zähneknirschend ein. Freudestrahlend sah ich ihn an und fiel ihm erneut um den Hals. "Koiko du bist der beste", freute ich mich dann tierisch und wollte ihn so recht gar nicht mehr loslassen, da störte es mich auch nicht, dass er einfach wegsah, ein kleines Küsschen auf die Wange gab ich ihm trotzdem. Wie verdammt froh ich doch war, ihn wieder zu haben. Wahnsinn, dass er Chopper tatsächlich ohne größere Querelen aufnehmen würde, ich hätte es mir doch noch schwerer vorgestellt. Ich hätte so vor Glück wieder anfangen können zu heulen, unterließ es allerdings, da nun Leevi, oder wie immer das Mädchen auch hieß, das Wort ergriff.


Marcella

Ich war froh, dass schlussendlich doch noch alles so geklappt hatte, wie es eigentlich hatte funktionieren sollen. Da hatten sich meine Bemühungen gelohnt, auch wenn ich vermutlich jetzt leider immer ein wenig Abstand zu Koiko wahren würde, da ich sonst Panik bekommen würde. Aber im Vergleich zu der Rin von eben war das wirklich nur ein Quäntchen. Mir erschien es so jetzt auch am sinnvollsten, reinen Tisch zu machen, mit Ayaka und Sirius müsste ich dann immer noch sprechen. Die würden sicherlich sowieso erstmal einiges zu verdauen haben, sie verstanden sich ziemlich gut mit Rin und wussten vermutlich auch von der Krankenhausgeschichte. Also erhob ich mich und ergriff dann das Wort. Zuerst entschuldigte ich mich bei Koiko, dass wir nicht von vorne rein die Wahrheit über mich gesagt hatten, doch es halt seine Gründe gehabt hatte. Schließlich erzählte ich dann, wie ich wirklich hieß und wie es dazu gekommen war, dass ich als Leevi durch die Weltgeschichte lief. Ich erzählte, wie ich anfangs nach unserem Ausbruch Marcella blieb, bis irgendwann jemand versuchte zu vergewaltigen und das auch beinah geklappt hatte. Um weiteren solchen Situationen aus dem Weg zu gehen entschieden Tani und ich uns schließlich dafür, dass ich zu Leevi wurde, da Jungen nicht so potenzielle Opfer waren wie Mädchen. Schließlich starrte ich bedrückt und schuldbewusst zu Boden und wartete auf irgendeine Reaktion von Koiko. Er durfte uns nicht rauswerfen, das konnte ich Tani nicht antun. Sein Leben lang wollte er ein festes Dach über dem Kopf haben und ich zerstörte nun alles.

Koiko

Ich seufzte leise als sie sich mir wieder so um den Hals warf. Wieso musste sie auch immer solche Extremfälle anschleppen? Gegen eine Katze, zum Beispiel, hätte ich nichts gesagt, gegen einen Goldfisch auch nicht, und einen Minihund hätte ich vielleicht auch noch akzeptiert, aber nein, sie musste natürlich das , später mal, größte, jetzt schon, haarigste und dämlichste Tier einsammeln das sie finden konnte. Solange sie es schaffte mir den Hund vom Leib zu halten war alles ok, fürs erste zumindest. Als dann Leevi, oder wie auch immer sie nun wirklich hieß, das Wort ergriff sah ich auf. Nachdenklich hörte ich zu und als sie schließlich, doch ziemlich fertig und schuldbewusst wirkend, zu Boden sah fasste ich meinen Entschluss. "Gut, es war falsch das ihr mich angelogen habt, aber zumindest war es nur indirekt zufall das die Wahrheit ans Licht kam, also werde ich dir fürs erste verzeihen, aber Lüg mich nicht nochmal an, sonst fliegst du. Dein Bruder kann meinetwegen bleiben, solange er mir nicht auf die Nerven geht und Timánri ablenkt, aber du fliegst, verstanden?", meinte ich und löste mich vorsichtig von Rin, da es doch ziemlich unbequem wurde, wenn sie mir da die ganze Zeit so am Hals hing. Dabei fiel mein blick wieder auf den kleinen Hund, der sich neben dem Sofa niedergelassen hatte. Mit dem würde ich mich dann wohl noch anfreunden müssen, und das wo ich alles andere als ein Hundemensch war. Nicht das ich diese Tiere hassen würde, doch um mich haben musste ich sie nunmal einfach nicht.