Fight School (Übernommen von MPH)

Marcella

Ich hatte gelesen und mit Chopper gekuschelt, bis ich Lazar wieder gehört hatte. Was mein Bruder derweil mit Timánri machte, wollte ich gar nicht so genau wissen. Mir war das ganze noch recht suspekt, außerdem hatte ich irgendwie schiss, dass Tani mich dann nicht mehr beachten würde. Schließlich stand ich allerdings auf und bat Lazar um ein Gespräch. Er sah mich leicht verwundert und folgte mir dann in die Küche, wo ich die Tür schloss. Erstmal fragte er mich allerdings, wo Tani und Timá waren. Ich erklärte ihm, dass die beiden im Wohnzimmer wohl anbändeln würden oder irgendwie soetwas in der Art. Unruhig setzte ich mich dann auf den Küchenstuhl. Doch dann platzte es aus mir heraus. Ich erzählte Lazar, dass ich eigentlich Marcella hieß und ein Mädchen war, dass diese Verkleidung nur da war, weil ich sonst schon einmal fast vergewaltigt worden war und deswegen Tani und ich wir uns das ausgedacht hatte. Schließlich sah ich ihn unruhig an. Lazar sah mich erstmal verwirrt an, lächelte dann jedoch sanft und erklärte, dass das doch vollkommen in Ordnung sei. Ich sah ihn verblüfft an, er lächelte jedoch einfach nur und meinte dann, dass er sich freute, dass ich die Wahrheit erzählt hatte. Irgendwie war Lazar komisch, wirklich komisch. Er nahm es einfach so hin und freute sich sogar auch noch. Naja, aber er war Rins Bruder, da musste man auch einiges aushalten, hatte ich so das Gefühl.

Sczcerbiec

Na super, anscheinend gab es um diese Uhrzeit noch nicht mal wirklich lohnenswerte Beute. Die paar Mädchen die unterwegs waren, waren entweder viel zu jung, oder unter meiner Würde, oder einfach zu seltsam drauf, also begnügte ich mich fürs erste damit mich in den Schatten zu stellen und schweigend zu beobachten, wobei mir manch ein heimlicher Blick auffiel der mir zugeworfen wurde. Schon putzig diese Schwärmerein von manch einem Mädchen, am besten war es aber immernoch wenn deren Freund der Blick auch auffiel und dieser dann auf einmal lauter Mordlust in den Augen stehen hatte, während er ihrem Blick folgte. Grinsend wandte ich mich ab und beschloss einfach ein wenig Geld zu verprassen und mich dabei weiter umzusehen, irgendeine würde es schon geben die auch wirklich in die engere Auswahl kommen konnte. Immerhin wollte ich nicht nur einen kurzen flirt, sondern zumindest soweit gehen das sie meinte einen Freund gefunden zu haben, denn das konnte Koiko dann im Nachhinein noch ausbaden, am besten wenn er gerade mit Rin unterwegs war. Doch der würde gleich auffallen was los war, wenn es sich bei dem Eifersüchtigen Stück um eine solche Kartoffel auf Beinen handelte wie sie hier zuhauf unterwegs waren. Koiko würde sich schließlich wenn schon etwas besonderes aussuchen, am besten mit möglichst viel Oberweite, was Rin dann noch zusätzlich zusetzen würde. Hach, mein Plan war einfach genial!

Marcella

Irgendwann fragte mich dann Lazar doch noch, wie ich denn überhaupt meine Oberweite versteckt hatte. Daraufhin erklärte ich, dass ich ein enges Korsett trug und große Klamotten. Schließlich fragte Lazar dann, ob ich eigentlich jetzt als Mädchen umherlaufen wollte, woraufhin ich nickte. Nur hatte ich leider kaum weibliche Klamotten, jedenfalls oben rum, ansonsten würde ich trotzdem gerne Hosen tragen. Nach einigem Überlegen meinte Lazar dann schließlich, dass ich mir ruhig ein wenig neues Zeug kaufen konnte. Er würde mir Geld geben, allerdings könnte er nicht mit, er müsse auf Rin aufpassen, dass könnte sonst unter Umständen übel enden. Er hatte also schon Erfahrung mit Rin in solchen Situationen? Und ich dachte, mein Leben wäre hart, aber so ein Zustand, in dem Rin sich befand, der war ja noch um einiges schlimmer. Begeistert nickte ich und zog schließlich alleine los, um ein paar Shirts und Bhs zu kaufen. Sowas hatte ich bisweilen ja noch nicht wirklich besessen. Schnell wanderte ich los in den nächsten Laden für soetwas und fand ziemlich schnell, was ich gefunden hatte. Schließlich zog ich auch sofort meine neue Errungenschaften an und verließ den Laden in meiner neuen Weiblichkeit. Ich wirkte mit den Klamotten auch nicht mal mehr, wie ein Straßenkind und solange es hell war, fühlte ich mich auch noch wohl. Alles was danach kam... Nunja, musste absolut nicht sein.

Sczcerbiec

Immer noch nichts gefunden, langsam frustete es mich wirklich. Gedankenverloren und ein wenig verbitttert, und kurz davor doch einfach irgndeine zu nehmen, dann würde es Rin zumindest im ersten Moment schocken, schoss ich einen Stein vor mir her, bis dieser im Eingang zu einem Klamottenladen liegen blieb. Schnell ging ich ihm hinterher und übersah dabei das Mädchen, das plötzlich vor der Tür auftauchte, sodass ich sie anrempelte. Reflexartig packte ich sie am Arm und verhindert so das sie stürzte. Innerhalb von Sekunden hatte ich sie einmal komplett gemustert. Perfekt, sie war wirklich perfekt für mein Vorhaben. Naja, ok, nicht ganz, denn an Ayakas Statur reichte sie nicht heran, aber ein wirklich guter Ersatz. Schnell bückte ich mich nach der Tüte die sie wohl hatte fallen lassen und reichte ihr diese charmant lächelnd. "Verzeihen Sie, alles ok? Ich muss in Gedanken gewesen sein. Ist Ihnen auch wirklich nichts passiert?", entschuldigte ich mich höfflich, neugierig ihr Gesicht musternd, wobei ich selbst eine möglichst bedauernde und entschuldigende Miene aufsetzte. Man konnte nicht behaupten das sie hässlich wäre, nein, eigentlich war sie recht hübsch. Und ihre Augen hatten eine sehr interessante Farbe. Zugegeben, ich sah da eine Menge Sachen die Rin sicherlich ziemlich Eifersüchtig machen würden.

Marcella

Plötzlich rempelte mich jemand von der Seite. Ich war vollkommen geschockt und fiel beinahe zu Boden, als mich aber jemand auffing und wieder aufrichtete. Diese Person war anscheinend derjenige, der mich auch angerempelt hatte. Er entschuldigte sich und hob meine Taschen wieder auf. Noch immer nicht in der Lage zu antworten, kam erst jetzt über mich, dass nicht irgendwer mich angerempelt hatte, sondern Sczcerbiec. Jetzt bloß keinen Fehler machen und sich am besten einfach ganz ruhig verhalten, so als wenn ich ihn nicht kennen würde. Ob ich es schaffte, Koiko vielleicht sogar zurück zu holen? "Nein nein, bei mir ist alles in Ordnung. Und bei ihnen?", fragte ich dann erst mal die normale Floskel und sah ihn fragend an. Ein Glück hatte ich jahrelang meine Minen trainiert, um mich nicht durch sie als Mädchen zu verraten. War ja doch ganz nützlich, zumal Sczcerbiec anscheinend keinen Plan hatte, wer ich war. Nur was sollte ich jetzt tun? Ihm Rin vorführen in ihrer Verfassung war eine äußerst schlechte Idee, solange Koiko nicht wieder da war. Doch wusste ich auch nicht, wie ich Koiko zurück holen konnte. Wie konnte ich ihn bloß zwingen? Erstmal sollte ich vielleicht mit Sczcerbiec weiterhin ein Dialog führen und dabei konnte ich ja noch immer überlegen. Ich wusste nur einfach viel zu wenig über Koiko, um jetzt sofort einen Masterplan ausspucken zu können. Und Lazar konnte mir jetzt auch nicht helfen, Sczcerbiec kannte ihn sicherlich nur zu gut. Also was tun? Abwarten und Tee trinken bestimmt nicht.

Sczcerbiec

Anscheinend war sie doch von sehr zurückhaltender Natur... naja, solange es nicht so schlimm war wie bei Rin, wäre alles in Ordnung. Dazu gab es ja Momentan nichts besseres zur Auswahl. "Mir ist nichts passiert, danke der Nachfrage. Kann ich Sie als kleine Entschuldigung vielleicht auf ein Eis einladen?", fragte ich flirtend nach. Immerhin war das eigentlich kein schlechter Grund. Dazu überwanden die meisten beim gemeinsamen Zusammensitzen ihre Schüchternheit, zumindest war es bisher meistens so gewesen, wenn ich jemanden hatte herumkriegen wollen. Woran das lag wusste ich allerdings auch nicht. Vielleicht ja daran das Mädchen sich gern einladen liesen? Dazu war Eisessen eine absoute Alltagssituation, nichts besonderes, nichts großartig aufregendes. Meistens klappte diese Methode sogar noch weit besser als ins Kino zu gehen, zumal ich unmöglich jemanden einfach so von der Straße weg ins Kino einladen konnte. Auch da ich mich mit solch neumodischem Zeug nicht wirklich gut auskannte. Ich wusste ja noch nicht mal was für Filme zurzeit liefen, bei den Eissorten hingegen änderte sich kaum etwas und selbst wenn dann hatte das absolut keine Auswirkung auf die Pläne die ich hatte. "Ich kenne da ein wirklich gutes Eiscáfe das nur ein paar Meter von hier entfernt ist, also wenn sie wollen...", fügte ich noch lächelnd hinzu.

Marcella

Ja lustiges Kerlchen bist du. Ich musste zustimmen, ansonsten könnte ich wohl kaum weiterhin mit ihm in Kontakt bleiben. "Meinetwegen, gerne", meinte ich dann und ging nicht weiter auf seine flirtende Art ein. Was trieb dieser Sczcerbiec? Wollte er etwa mit irgendeinem Mädchen in die Kiste? Das durfte er auf gar keinen Fall tun, sonst würden wir Rin demnächst wahrlich zu Grabe tragen können, wenn ich die Situation mal so einschätzte. Also musste ich das verhindern, koste es, was es wollte. Und wenn ich dazu erstmal auf sämtliche Angebote eingehen musste. Später würde ich Lazar von der neuen Sachlage erzählen, der würde dann mit Sicherheit auch eingreifen. Aber vorerst musste ich mich mit Sczcerbiec beschäftigen und ihn irgendwie dazu bringen, sich nur auf mich und kein anderes Mädchen zu fixieren. Das konnte ja noch durchaus interessant werden, ich durfte nur innerlich keine Gefühle zulassen. Koiko war Rins Freund, nicht meiner und er würde es auch nie werden. Doch war ich mir ziemlich sicher, dass zu schaffen und Sczcerbiec würde ich auch lange genug an der Nase herumführen können, ich musste nur mein schauspielerisches Talent auspacken. Eigentlich war es sogar richtig praktisch gewesen, dass ich auf Sczcerbiec getroffen war und nicht irgendein anderes Mädchen, welches nachher wirklich noch dumme Sachen getrieben hätte. Und wie das geendet hätte, wollte ich lieber gar nicht wissen, da musste ich halt einmal in den sauren Apfel beißen.

Sczcerbiec

Sie ging darauf ein, spitze, besser hatte es doch jetzt kaum kommen können, denn was ich getan hätte wenn sie nein gesagt hätte wusste ich nicht. So viele andere Möglichkeiten um sie doch noch zum ausgehen zu bewegen gab es ja schließlich nicht. "Das freut mich, kommen Sie, hier entlang", meinte ich zufrieden vor mich hin lächelnd und fasste sie sanft am Ellenbogen. Zugegeben verstoheln, und so dass dieses Mädchen es auch ja nicht mitbekam, sah ich mich auch weiterhin nach einer anderen, besseren Kanidatin um, aber es lies sich noch immer keine blicken. Beim Eiscáfe angekommen suchte ich uns einen schönen Schattenplatz aus und bot ihr, ganz gentlemanlike, einen Platz an, wartete bis sie saß und setzte mich dann erst selbst. "Eine interessante Tönung weißen Ihre Augen da auf... ist das angebohren?", fragte ich interessiert nach. Noch nie hatte ich jemanden mit solchen Augen gesehen, aber ein Schatten war sie nicht, das hätte ich bemerkt, da war ich mir sicher, obwohl ich nun ja eigentlich nicht viel mit anderen Schatten zu schaffen hatte. An irgendwen erinnerte das Mädchen mich, aber ich konnte nicht sagen an wen. Es kam mir einfach so vor als hätte ich ihr Gesicht schon einmal gesehen... "Verzeiht bitte wenn ich so unverblümt frage, aber kennen wir uns irgendwoher?", meinte ich nach langem überlegen dann doch, denn es kam mir einfach so seltsam vor das mir ihr Gesicht so bekannt erschien.

Marcella

Mir wurde innerlich bereits heiß und kalt, als er mich unterhakte und zu diesem einen bestimmten Eiscafe führte. Ich konnte mich solchen Berührungen oder allgemein Nähe anderer Männer so gar nichts anfangen, nein, ich hatte eher noch tierisch Panik davor. Hing alles damals mit dieser Geschichte zusammen und wirklich drüber nachdenken wollte ich auch nicht weiter. Schließlich kamen wir an und er bot mir like a Gentleman einen Platz an, welchen ich dankend hinnahm und mich setzte. Dann sprach er mich auf meine Augenfarbe an, woraufhin ich leicht lächelte. "Die ist angeboren, liegt bei uns in der Familie. Meine Urgroßeltern waren Albinos, irgendwie muss die Farbe sich durchgesetzt haben in den Augen. Ihre sind aber auch interessant. Wie kommt es zu dieser außergewöhnlich intensiven Farbe und den Pupillen?", log ich ihm dann erstmal einen vor, da mit keine plausiblere Erklärung momentan einfiel. Ob irgendwer wohl wirklich mal in meiner Familie Albino gewesen war? Eigentlich brauchte er mir nicht erklären, wieso seine Augen so waren, wie sie waren, aber das konnte er ja nicht wissen. Außerdem durfte er keinen Verdacht schöpfen. Schließlich fragte er mich doch, ob wir uns schonmal gesehen hatte, woraufhin ich nur den Kopf schüttelte. "Tut mir leid, ich habe sie bis jetzt noch nie in meinem Leben gesehen", meinte ich dann entschuldigend und bestellte einen Cappuchino. Wirklich Hunger hatte ich nicht, aber so ein Getränk ginge noch, außerdem wollte ich nicht unhöflich wirken.

Sczcerbiec

Kam es mir nur so vor oder wirkte sie leicht beunruhigt? So als wäre ihr meine Anwesenheit unangenehm? Nein, dass musste ich mir einbilden, wahrscheinlich war sie einfach nur aufgeregt, immerhin kam es sicherlich nicht täglich vor das sie einfach so von einem Fremden zum Eis eingeladen wurde. Wieso hatte ich sie eigentlich nach ihren Augen fragen müssen? War doch klar gewesen das sie dann auch sofort nach den meinigen fragen würde. "Nun, dass liegt an Kontaktlinsen. Ich muss gestehen, ich bin so gut wie blind wenn ich keine Kontaktlinsen trage und aus reiner langeweile habe ich mir einfach ein paar spezielle gekauft", beantwortete ich ihre Frage freundlich lächelnd. Eine bessere Ausrede fiel mir nicht ein, und solange hier nicht plötzlich ein gleißender Lichstrahl einfallen würde, sodass sie sich zusammenzogen und gerade einmal ein paar Haarnadelbreite Schlitze als Pupille übrig blieben, würde auch nicht auffallen das es eine Lüge war, zumindest hoffte ich das. Dazu brauchte sie später ja auch noch eine Erklärung dafür, dass Koiko ganz normale, nur eben gelbe Augen hatte. Und so hatte sie die nun gleich mitgeliefert bekommen. Sie meinte also das wir uns noch nie gesehen hatten? Seltsam, wirklich seltsam, aber vielleicht stimmte es ja und ich bildete mir da nur etwas ein, immerhin hatte ich schon sehr viele Menschen in meinem langjährigen Leben gesehen, da konnte es durchaus sein das die letzte Erscheinung die so aussah wie sie, Jahrzehnte zurück lag, oder länger.

Marcella

Ich musste schon sagen, seine Ausrede war echt gut. Auch wenn der Gedanke an einen Koiko mit extremen Brillengläsern auch nicht gerade unlustig war. Aber ich musste Contenance behalten und ernst bleiben. "Achso... Liegt eine Sehschwäche in ihrer Familie? Normalerweise ist ein so junger Mensch wie sie ja noch nicht vollkommen aufgeschmissen ohne jegliche Sehhilfe", fragte ich dann gespielt interessiert weiter. Was redete er sich auch in solche Geschichten hinein, war selbst Schuld der Kerl. Und wie gemein ich eigentlich war, verarschte ihn eigentlich nach Strich und Faden und machte mich insgeheim auch noch lustig. Aber so war nunmal das Leben, konnte ich jetzt auch nicht ändern. Schließlich brachte eine Kellnerin mir meinen Cappuchino, welchen ich dankend annahm und einen Schluck trank. Er schmeckte echt gut, das musste ich schon sagen. Leider fiel mir gerade jetzt auf anhieb auch kein Gesprächsthema ein, außerdem wusste ich noch immer nicht, wie ich vorgehen sollte. "Leben sie schon lange hier?", fragte ich dann. Ich konnte mich auch gut als gerade hergezogen ausgeben, war vielleicht nicht die schlechteste Idee. Doch, eigentlich fand ich das sogar schon ganz gut und falls er mir doch fiel zu Nahe kommen würde... Dann würde ich ihm halt erzählen, dass ich noch nie solch eine Begegnung in der Art hatte und es vielleicht doch ein wenig langsamer angehen lassen würde. Und falls er dann doch noch ne andere anbaggern wollte, konnte ich ihn bis zum Abend beschäftigen und dann als Partywesen in Lazars Bar schleifen. Das war doch mal ein Masterplan!

Sczcerbiec

Was waren das denn für komische Fragen die sie da stellte? Ich war wahrlich nicht gerade abgeneigt nur noch zu warten bis sie ausgetrunken hatte und dann zu gehen, denn so ausgefragt wollte ich nun auch nicht werden. "Nun, es ist wahr, gewöhnlich ist es nicht gerade, doch woher es kommt kann ich ihnen nicht sagen. Sie mpssen wissen, ich bin als Waise aufgewachsen, daher kenne ich meine Eltern nicht", antwortete ich schulterzuckend und setzte einen leicht traurigen Blick auf, während ich an ihr vorbei zur Straße starrte, was für sie wahrscheinlich einfach nur gedankenverloren aussah. Woher hätte sie denn auch wissen sollen das ich eigentlich nur nach einer besseren Flirtpartnerin ausschau hielt? "Ja, ich wohne schon des längeren hier in der Gegend, doch ich halte mich nicht oft hier in der Stadt auf. Und sie? Wohnen Sie hier schon lange? Und wohnen Sie eher Außerhalb, oder gleich in der Nähe?", fragte ich nach, meinen Blick nun wieder fest auf sie gerichtet, denn noch immer schien es keine in der Nähe zu geben die jetzt besser geeignet wäre. Was war das auch für ein verschlafenes Städtchen hier? Wahrscheinlich hätte ich in jeder anderen Stadt sofort jemanden gefunden, und hier? Ein einziger Treffer und die war irgendwie ein wenig komisch, zumindest kam es mir so vor. Hoffentlich änderte sich ihre Art bald, denn ich würde sicherlich nicht mehrere Tage warten nur um ein Mädchen aufzureißen.

Marcella

"Oh, das tut mir leid für sie", erwiderte ich sofort gespielt bestürzt, als er erzählte, dass er ein Waise war und nicht wusste, woher seine Sehschwäche kam. "Es muss schrecklich sein, so vollkommen ohne Familie aufzuwachsen", fügte ich dann betroffen hinzu und griff nun nach seiner Hand, um mitfühlend über diese zu streicheln. Machte man das nicht so? Ich wusste es nicht, so ganz genehm war es mir eigentlich auch nicht, aber irgendwie musste ich ihn ja bei Stange halten, damit er mir nicht weglief. Und so, wie er gedankenverloren auf die Straße starrte, welche in meinem Rücken lag, suchte er schon sicherlich nach irgendeiner Möglichkeit, um mich los zu werden. Aber wie sollte ich auch wissen, wie man sich so verhielt? Vorallem, wenn man einen gutaussehenden Mann vor sich hatte, welcher schon mit einem geflirtet hatte? Bis vor einer Stunde war ich selbst noch sozusagen ein Junge gewesen und sowieso verhinderten meine Komplexe, dass ich mich einem Mann näherte. Ja, wo wohnte ich denn? Gute Frage, nächste Frage. "Ich wohne noch nicht lange hier, bin gerade erst vor ein paar Tagen hergezogen. Momentan wohne ich noch in einem Hostel, da leider meine Wohnung noch nicht fertig renoviert ist", erklärte ich dann und hoffte, dass es nicht allzu haarsträubend klang. "Hat sich leider durch den großen Regen alles verschoben", fügte ich dann noch erklärend hinzu, warum meine Wohnung noch nicht fertig renoviert war. Ein Glück war mir der Regen noch früh genug eingefallen, ohne einigermaßen annehmbarer Erklärung hätte er mir sicherlich nicht geglaubt.

Sczcerbiec

"Das muss es nicht, ich weiß schließlich nicht wie es gewesen wäre, wenn ich nicht als Waise aufgewachsen wäre", antwortete ich nur vorsichtig lächelnd. "Und wenn man nicht weiß wie etwas ist kann man es auch nicht vermissen, oder bedauern es nie gehabt zu haben", fügte ich noch hinzu. Das wären wahrscheinlich auch genau die Worte die Koiko genutzt hätte, perfekt. Ich sollte ihn öfter imitieren, da konnte ich sicherlich einiges anrichten. Naja, anscheinend schien diese Mitleidsmasche dennoch irgendwie bei ihr anzukommen, und noch hatte sie ja auch die Chance mir zu beweisen das ich mir lieber keine andere suchen sollte. "Vor ein paar Tagen erst? Kennen Sie sich denn dann überhaupt schon aus? Wenn nicht könnte ich ihnen gerne auch die Stadt zeigen, nur wenn Sie wollen, versteht sich", schlug ich sofort vor und strahlte sie an, wobei das, wie die anderen Gefühlsregungen auch, nur aufgesetzt war, was ich jedoch gut zu verbergen wusste. "Momentan wohne ich auch in einem Hotel, das Gebäude welches ich vorher bewohnte stürzte durch den Regen leider ein, ich kann ihre Situation also durchaus nachempfinden. Wirklich ärgerlich das ganze. Wo liegt ihre Wohnung denn nun eigentlich?", fragte ich erneut nach, da ich doch interesse heucheln musste, wenn ich wollte das sie glaubte das ich wirklich etwas von ihr wollen würde.

Marcella

Wo er doch recht hatte. Aber in meiner Rolle hatte ich mich für ein junges Mädchen aus gutem Hause entschieden, also musste ich schön die Mitleidstour weiterfahren. So schien ich anscheinend auch wieder interessanter für ihn zu werden, was mich erfreute. So setzte ich ein kleines, kesses Lächeln auf. Dann schüttelte ich leicht deprimiert den Kopf. "Leider noch so überhaupt gar nicht. Das würden sie wirklich tun? Das wäre echt zu lieb von ihnen. Ich weiß gar nicht, wie ich das wieder gutmachen kann", antwortete ich dann begeistert und sah ihn voller Freude strahlend an. Eine kleine Tour durch die Stadt war vermutlich wirklich gar nicht so schlecht, denn wirklich auskennen tat ich mich wir wahrlich noch nicht. Klar, ein wenig wusste ich, wie ich wohin kam und wo etwas lag, aber von kennen konnte gar keine Rede sein. Dann fragte er mich erneut, wo denn eigentlich meine Wohnung lag. Ja, das war eine tolle Frage, denn so genau wusste ich das nicht. Allerdings waren mir einige leere Wohnungen an den größeren Hauptstraßen aufgefallen. Wirklich nicht schön die Lage und vermutlich auch die Wohnungen nicht, aber dafür würde ich sicherlich auch noch eine Erklärung finden. "Direkt an einer der Hauptstraßen. Eigentlich überhaupt nicht schön, aber leider bezahlen meine Eltern nicht mehr und noch habe ich auch keinen Teilzeitjob gefunden", meinte ich dann leicht deprimiert über meine Wohnlage. "Und sie wohnen außerhalb, haben sie gesagt? Muss sicherlich schön sein, angenehm ruhig", sinnierte ich dann. Die Schule hatte ja nun wirklich eine schöne Lage, das konnte man nicht anders sagen.

Sczcerbiec

Gut, das lächeln gefiel mir, es wirkte als hätte sie schlussendlich doch noch verstanden worauf ich heraus wollte, wobei das wiederum auch nicht nur gut war, denn wenn sie gleich glaubte das es nichts festes wäre, würde sie Koiko im Nachhinein keine Szene machen, dabei war das doch der Sinn des ganzen. "Natürlich würde ich das tun. Und wir finden bestimmt etwas mit dem sie das wieder gut machen können", antwortete ich und setzte das reizendste Lächeln auf das ich drauf hatte. Nur was sollte ich ihr zeigen? Ich kannte mich ja selbst kaum aus! Egal, einfach das wichtigste, den Park, die Einkaufspassagen, ein paar der kleineren Nebengassen mit manchem Geheimtipp darin versteckt und fertig. "Gleich an einer Hauptstraße? Oha, sie müssen wirklich wenig Geld zu Verfügung haben. Nicht schön ist da ja noch weit untertrieben!", meinte ich und tat schockiert, wobei das nicht mal schwer war, denn die Wohnungen dort waren wirklich hässlich. Zumindest von außen und da ging ich davon aus das es innen nicht viel besser war. "Ja, direkt hinter der Stadt in dem großen Wald. Eine umwerfende Lage und ich würde sie nur zu gerne einmal dorthin mitnehmen, doch wie gesagt, das Gebäude wurde durch den Regen und einen heftigen Brand leider komplett zerstört", bestätigte ich nickend und so freundlich wie möglich.

Marcella

Ach schön, er sprang darauf primaprima, dann hatte ja wenigstens schonmal das funktioniert. Ein Glück. Am liebsten hätte ich jetzt lautes Idianersiegesgeschrei von mir gegeben und Sczcerbiec ausgelacht, dass er mir tatsächlich das alles abkaufte, aber es ließ es lieber bleiben und beließ es einfach bei meinem Lächeln. Allerdings beunruhigte mich sein Satz mit dem finden einer Wiedergutmachung doch schon ziemlich. Wer weiß, auf was für Gedanken er nachher kam. Hoffentlich ging der Tag schnell um und wir konnten möglichst bald in Lazars Bar, damit sich dieser der Sache annahm. Was er wohl tun würde? Heut morgen beim Frühstück waren wir uns ja schon einig gewesen, dass man Koiko nur mit Rin oder der Schule wirklich unter Druck setzen konnte. "Leider ist das so. Aber man kann das nunmal leider momentan nicht ändern. Wie heißt es doch so schön, Augen zu und durch", meinte ich dann leicht traurig über meine momentanen Wohnverhältnisse. Schließlich trank ich meinen Cappuchino aus und bedeutete so, dass wir eigentlich gleich loskonnten auf die kleine Stadtführung. "Es ist wirklich nett von ihnen. Man trifft selten so reizende und höfliche Männer wie sie", meinte ich dann und setzte ein kleines, verführerisches Lächeln auf. Ich musste mir einfach nur immer wieder vor Augen halten, wofür ich das ganze Tat und dass es eigentlich nur ein Spiel war. Hoffentlich ging auch alles so auf, wie ich mir innerlich geplant hatte und Sczcerbiec funkte nicht mit irgendwelchen Mätzchen dazwischen.

Sczcerbiec

Wunderbar, sie nahm mir das also wirklich alles ab, konnte ja kaum besser laufen. Wobei, doch besser laufen könnte es durchaus, immerhin gab es auch Mädchen, die einem wie mir bereits nach zwei Sätzen am Hacken geklebt wären und alles getan hätten, doch die waren doch nicht so interessant wie die hier, wenn sie auch jetzt gerade zweckmäßiger gewesen wären. Dazu gab es ja nun etwa das sie hinterher wieder ausbügeln musste und da wusste ich schon so einige Möglichkeiten wie man das ausnutzen konnte. Tja da hatte sie wohl recht, an ihrer Wohnsituation könnte, und wollte, ich sowieso nichts ändern, außer mal über eine Nacht hinweg, aber da dachte ich jetzt bereits viel zu weit, dass konnte ich ihr wenn schon später anbieten. Heute Abend, auch wenn das ganz ung gar nicht gentlemanlike war, aber für sowas hatte ich momentan nunmal leider keine Zeit. "Sie schaffen das schon, dazu bleibt es Ihnen ja noch für eine weile erspart dort einziehen zu müssen und mit ihrem Aussehen finden sie bestimmt bald eine Stelle und können sich dann auch was anderes, besseres leisten", versuchte ich ihr ein wenig Mut zuzusprechen, auch wenn sie den sicherlich nicht brauchte. "So ist das leider in der heutigen Zeit. Jeder hat nur noch Zeit für sich selbst", meinte ich mit künstlichem bedauern in der Stimme, während ich ihr Getränk bezahlte, sie dann wieder am Ellenbogen fasste und wir wieder auf die Straße hinaus gingen. Am besten zeigte ich ihr den Park zuletzt und erst die Einkaufspassagen und Geheimtipps.

Marcella

Ach was, schade, dass ich eigentlich wirklich keinen Job suchte, aber erstmal müsste die Schule wieder aufgebaut werden. Und dann wollte ich persönlich zusehen, dass ich hier irgendwie endlich mein Abitur vor die Hufe bekam und dann studieren konnte. Musste dann, mit gültigem Wohnsitz, ja alles rechtens laufen und das ich das Abi nicht schaffen würde, dadran zweifelte ich auch stark. Eine Uni gabs hier sogar auch, wo ich gleich Kernphysik studieren könnte. Sie schon sogar hoch dekoriert zu sein. Aber dazu brauchte ich einen festen Wohnsitz, vorher ging das gar nicht. Schließlich bezahlte Sczcerbiec mein Getränk und führte mich dann wieder am Ellenbogen hinaus. Dieses mal hatte ich mich seelisch schon ein wenig darauf vorbereitet, sodass seine Berührung gar nicht mal so extrem schlimm war. "Da haben sie recht. Ein Glück gibt es aber anscheinend auch noch anders denke", flirtete ich dann weiter. Innerlich aber beschäftigte ich mich schon Mal mit der Frage, was ich tun sollte, falls Lazar nicht in der Bar war oder meine Aktion missverstand. Dann blieb mir nichts andere übrig, als möglichst schnell irgendwohin zu verschwinden. So, Sczcerbiec zeigte mir also zuerst die Shoppingmöglichkeiten. Das war wundervoll, eine Frau interessierte sowas ja sowieso und vielleicht lernte ich so tatsächlich noch irgendetwas. Dann musste ich nicht immer Lazar oder Rin fragen, denn Tani kannte sich hier sicherlich auch nicht sonderlich gut aus und Timánri... Nunja, ich betrachtete sie Moment sehr subjektiv.

Sczcerbiec

Irgendwie schien sie kurz in Gedanken versunken zu sein. Woran sie wohl gerade dachte? Ach was, so genau wollte ich es eigentlich auch gar nicht wissen, solange es nicht irgendwelche schreienden Blagen waren oder sowas die sie sich jetzt schon erträumte, war alles gut. Am besten wäre es natürlich wenn sie von einer wundervollen Beziehung,mit wundervollem Haus und all dem sinnieren würde, denn das hätte dann den besten Effekt wenn man es brutal zerstörte. Fröhlich vor mich hin lächelnd verfolgte ich meine eigenen Gedanken. "Ich würde sagen da hatten sie wirklich sehr großes Glück, so jemanden gleich auf anhieb gefunden zu haben.", erwiederte ich grinsend, während ich ihr die Hauptstraße zeigte und hin und wieder etwas zu einem der kleineren Geschäfte sagte. Kaum das wir auch die ganzen Nebengassen abgehandelt hatten, führte ich sie in die Richtung des Parks. "Jetzt kommen wir gleich zu etwas, dass Ihnen bestimmt gefallen wird. Der Park dieser Stadt ist einfach wundervoll. Es gibt sogar zwei Seen und mehrere Teiche", erklärte ich fröhlich, womit ich mich selbst als ein wenig naturverbundener und romantischer erscheinen lassen wollte. Gut Naturverbunden war ich wirklich, ich mochte auch den Park wirklich gerne, aber romantisch war ich nun eigentlich so gar nicht. Zumindest wusste ich wie es funktionierte so rüber zu kommen, aber das war auch schon alles was ich damit zu tun hatte.

Marcella

Er zeigte mir die Stadt. Wunderbar, so lernte ich zumindestens, mich hier ein wenig besser auszukennen und außerdem verstrich die Zeit ordentlich. Lief doch bis jetzt alles wunderbar prima nach Plan. Ein Glück, ich betete, dass das auch so bleiben würde. Schließlich ging er mit mir in Richtung des Parkes. Diesen kannte ich bereits und er war einfach nur göttlich, da hatte Sczcerbiec schon mal überhaupt kein Unrecht. Doch spielte ich weiterhin die unwissende, die keine Ahnung von nichts hatte und schaltete stur auf Flirten. "Das klingt ja vielversprechend", sülzte ich dann gespannt und tat so, als würde ich Sczcerbiecs Nähe genießen. Hoffentlich kam er jetzt nicht auf dämliche Gedanken und würde mich küssen wollen oder so in der Art. Dazu hatte ich überhaupt keine Lust, zudem ich Rin wahrscheinlich nie wieder in die Augen sehen könnte, wenn ich ihren Freund küsste, wenn auch nur seinen Körper, seine verderbliche Hülle. Schließlich betraten wir den Park und ich sah mich völlig fasziniert um. "Es ist wirklich wunderschön hier", meinte ich dann begeistert und sah Sczcerbiec strahlend an. Mittlerweile hatte ich mich eigentlich echt gut in die Rolle der jungen Dame eingefunden, die Sczcerbiec einfach nur scharf fand. Mit Glück kam er sogar noch von alleine darauf, nachher mit mir das Nachtleben zu begutachten, sonst müsste ich mir da auch noch etwas überlegen, aber das konnte nicht sonderlich schwierig werden.

Sczcerbiec

Das klang nicht nur vielversprechend sondern es war auch verdammt nochmal vielversprechend. Als sie meinte das sie es auch wunderschön fände, lächelte ich zufrieden und wandte mich ihr zu. "Nun, das hat er ganz mit Ihnen gemein, Mylady", säuselte ich und strich ihr vorsichtig über den Arm. Ihr ein wenig Honig ums Maul zu schmieren war sicherlich nie verkehrt, zumal es meine Absichten vielleicht noch ein wenig verdeutlichte. "Kommen Sie, ich zeig ihnen den See!", fügte ich noch begeistert hinzu, nahm diesmal ihre Hand und zog sie hinter mir her zu dem großen Gewässer. Leider waren wir hier nicht allein, doch der Uferstreifen war nun auch nicht wirklich überfüllt und ich fand sogar einen schönen Platz im Schatten, wo wir uns setzen konnten. Was sie wohl für den Abend noch geplant hatte? Hoffentlich nicht allzu viel, oder nichts wo ich mich nicht mit einmischen konnte, um etwas weiter zu flirten. Auch nicht schlecht wäre natürlich wenn Freunde von ihr dabei wären, denn wenn sie später keine Szene machte, könnten das dann die übernehmen und Vorwürfe machen wie 'ich' es wagen könnte erst sie anzubaggern und dann mit Rin durchzubrennen und wie verantwortungslos und gemein das sei. Der Gedanke war einfach herrlich, also hoffentlich hatte sie Freunde die sowas übernehmen konnten, sonst musste ich darauf vertrauen das sie es tun würde.

Marchella

Prima, sein Interesse an mir war noch immer wunderbar erhalten. Das war doch super. Als er mir sein überaus schnulziges Kompliment bereitete, dass ich genauso wunderschön sei, befahl ich mir mit alle Macht, ein wenig rot zu werden, was auch zu meiner Verwunderung klappte. "Mit ihnen aber auch", säuselte ich zurück und lächelte ihn verführerisch an. Schließlich zog er mich mit zum See. Derweil kam ich mir so furchtbar scheiße vor. Ich wollte ihn nicht anbaggern, ganz gewiss nicht und ich empfand zum Glück auch nichts für ihn. Trotzdem war er mir viel zu nahe und ich bekam doch teilweise schon ziemlich schiss vor ihm. Das ging so absolut überhaupt gar nicht, ich in Nähe von männlichen Menschen war einfach nur eine Qual für mich. Außer vielleicht Lazar, der war vollkommen ok und bei ihm fühlte ich mich auch eher behütet, was dadran lag, dass er irgendwie eine kleine Vaterrolle für mich angenommen hatte. Nun wieder begeistert musterte ich den See. Ein Glück waren wir nicht alleine und Sczcerbiec würde sicherlich nicht auf falsche Gedanken kommen, das passte nicht zu seiner Art. "Ein wahrlich schöner Park", seufzte ich dann begeistert. Es war wirklich schön, das musste ich schon sagen. Und da so langsam die Abendstunden hereinbrachen, färbte sich das Wasser orange vom Sonnenlicht. Nun dauerte es gewiss nicht mehr lange, bis wir in irgendeinen der Clubs verschwinden konnten. Nur wie sollte ich möglichst geschickt anstellen, dass wir ausgerechnet in Lazars Club gingen?

Sczcerbiec

Der See schien ihr genauso gut zu gefallen wie der Park an sich auch, was wirklich praktisch war, dann musste ich nicht noch extra einen anderen Ort suchen wo wir noch ein wenig die Zeit vertreiben konnten. "Da haben sie recht. Ich habe noch nie einen schöneren Park gesehen, wobei ich allerdings auch noch nicht viele besucht habe, leider", erwiederte ich, meinen Blick verträumt auf die Spiegelglatte Wasseroberfläche des Sees gerichtet. Diese verfärbte sich währenddessen bereits in orangetöne, was darauf hinwies das es wohl nicht mehr lange hell sein würde. "Nun wie sieht bei Ihnen die restliche Planung des Tages aus? Nehme ich recht in der Annahme das sie, ganz ihres Alters gemäß, die Clubs der Stadt unsicher machen werden?", fragte ich interessiert nach. Irgendwie musste ich schließlich herausfinden was jetzt heute noch laufen würde, doch ich wollte das auch nicht auf zu direkte Weise fragen, mehr als würde es mich einfach interessieren was Mädchen ihren Alters und ihrer Statur Abends noch machten. Dazu sollte es nicht unbedingt als Zwielichtiges angebot rüber kommen, sondern nur als ganz normale Frage. Des weiteren hofffte ich das sie das jetzt verneinen würde, denn ich hielt mich nicht gerade gerne in Clubs auf. Nicht das ich sie absolut meiden würde, doch wirklich gern besuchte ich diese Teile nun wirklich nicht. Lag vielleicht auch daran das mir diese Menschenmengen darin absolut nicht behagten und es einfach zuviel Körperkontakt zu fremden gab.

Marcella

Er fragte mich nach meinem Abendprogramm. Na hoffentlich wurde er jetzt nicht böse, wenn ich sagte, dass ich gerne in einen Club gehen würde. Ich hasste Clubs, aber anders kam ich einfach nicht zu Lazar ohne eine wirklich gute Begründung. Ich tat so, als würde ich einen Moment überlegen. Vermutlich zwischen 'Vorglühen und näherkommen im Club' und direktem Sex bei Sczcerbiec im Hotel. Jedenfalls sollte es so rüberkommen. Eigentlich sammelte ich allerdings währenddessen sämtlichen Mut und Disziplin, welche ich in meinem Körper auftreiben konnte. "Mh, vielleicht ein wenig in einen Club? Einige sahen ganz interessant aus... Und dann... Muss ich mich noch für den Cappuchino bei ihnen revanchieren", meinte ich dann und grinste verführerisch. Ach du heilige Scheiße, was redete ich denn da? Hoffentlich ging er auf mein Angebot ein, erst noch ein bisschen abzufeiern und dann müsste Lazar eigentlich auch schon eingreifen. Hoffentlich klappte das. Oder Pablo konnte eingreifen? Wäre zu schön um wahr zu sein, aber ich ging davon mal aus, dass er klappte. Allerdings konnte sich Sczcerbiec doch nichts besseres vorstellen und mein Angebot konnte kaum besser sein, oder? Klar hätte ich auch sofort mit ihm ins Hotel und dann in die Kiste, aber das wollte ich ja nun überhaupt gar nicht. Dazu kommen würde es eh nicht, bevor er mir zu Nahe kam, würde ich so oder so reißaus nehmen. Mir war das ja schon viel zu viel und ich ekelte mich dafür, wie ich mit ihm sprach. Doch musste ich das jetzt zu ende durchziehen, dass war hier die Prämisse, nichts anderes.