Fight School (Übernommen von MPH)

Tanathan

Timá war sofort Feuer und Flamme, was mich erfreute und ich strahlte immer noch übers ganze Gesicht. Schnell setzte ich die Katze wieder ab, woraufhin diese wieder ins Wohnzimmer lief. Da musste sie dann jetzt auch bleiben, damit es kein Theater gab mit Chopper. Erstmal mussten wir aber noch Geld suchen, das war natürlich auch noch so eine Sache. Wer hatte eigentlich gestern Brötchen geholt? Ayaka, aber die hatte auch Geld und das zur Genüge. Nach einigem leisem Suchen, damit ja keiner wach wurde, fand ich allerdings immer noch kein Geld. Schließlich erinnerte ich mich, dass Lazar uns mal gesagt hatte, dass in einer kleinen Kaffeekanne immer ein wenig Geld steckte, falls mal irgendetwas wichtiges fehlte und wir es dringend kaufen mussten. Also suchte ich nach der Kanne, welche ich schnell fand und nahm ein bisschen von dem Geld raus. Brötchen waren nicht allzu teuer, das wusste ich. Erfreut kehrte zu Timá zurück, welche Chopper bereits hatte und wir so loskonnten. Der Hund war auch schon total hibbelig. Ein Glück saß die Katze im Wohnzimmer fest und konnte nicht heraus. So gingen wir schließlich los, wenn die Treppe Chopper auch noch nicht so ganz geheuer war und es ein wenig gutem Zuspruch und Zeit brauchte, bis er endlich dann auch die Treppe mit hinunter kam. Kaum an der frischen Morgendluft streckte ich mich. "Angenehm", meinte ich erfreut, da es doch ein wenig frischer war, aber nicht allzu frisch, sondern eine wirklich angenehme Temperatur. Heute war Samstag, weshalb auch kaum Menschen draußen umher liefen, was auch noch richtig angenehm war."Wohin?", fragte ich dann. Zufrieden grinste ich Timá an und wartete auf irgendeine Reaktion. Heute durfte sie sich mal aussuchen, wolang wir gingen.

Timánri

Gut das die Katze sich gleich dafür entschied wieder ins Wohnzimmer zu gehen. Schnell schloss ich hinter ihr die Tür und machte mich dann auf die Suche nach Chopper, den ich dadurch fand, dass er leise an der Zimmertür kratzte, hinter der er steckte. So leise wie möglich öffnete ich diese und lies den Hund auf den Gang, der gleich an mir vorbei zur Küchew flitzte und seine Schnauze in die Futterschale steckte. Grinsend sah ich ihm beim essen zu, lies ihn dann noch etwas trinken und schnallte dem Hund dann das Geschirr um, an dem ich die Leine bereits befestigt hatte. Tanathan schien inziwschen auch Geld gefunden zu haben und wir konnten los. Die Treppe schien Chopper nicht so gut zu gefallen, aber mit ein bisschen gut zureden wackelte er sie doch hinunter und kam mit aus dem Gebäude. Es war angenehm kühl. Nicht zu kalt, aber auch nicht so schrecklich warm, sondern einfach nur angenehm. Glücklich lächelnd wandte ich mich in die Richtung des Parks, dann konnten wir auf dem Rückweg die Brötchen besorgen und mussten die nicht noch ewig mit uns rumschleppen. Dazu blieben sie dann auch frischer, denn vielleicht hatten wir ja das Glück welche zu bekommen die gerade aus dem Ofen raus waren und warm schmeckten die bestimmt noch viel besser als so schon. Glücklich vor mich hinlächelnd lief ich los, wobei Chopper schon etwas gelöster wirkte. Wirklich entfernen tat er sich zwar noch nicht von uns, aber er schlich auch nicht mehr so ruhelos um unsere Beine herum, wie er es gestern noch getan hatte. Ein gutes Zeichen, das bedeutete bestimmt auch das er seinen Schock bald überwunden haben würde.

Tanathan

Timá wollte wohl gerne in den Park, das war auch vollkommen ok, ich mochte den Park und Chopper schien sein Trauma auch so langsam zu überwinden. Ein Glück, das wäre sonst vermutlich irgendwann doch noch leicht abnervend geworden, wenn er ewig an einem klebte und die Wohnung nicht verlassen wollte. Ich beobachte Timá einen Augenblick aus den Augenwinkeln. Sie lächelte voll niedlich, wie ich fand. Doch wollte ich nicht unhöflich sein, so wandte ich meinen Blick wieder der Straße zu. Kurz darauf waren wir auch schon im Park, wo Chopper etwas zurückhaltender wurde und brav einfach neben uns lief. Selbst, dass wir einige andere Hunde trafen interessierte ihn nicht sonderlich, er trabte neben uns her, was uns anscheinend den Respekt einiger anderen Hundehalter einbrachte, welche uns ansonsten aber doch eher argwöhnisch musterten. Damit musste man leben lernen, mich störte es nicht mehr sonderlich, ich fand das Verhalten der Leute nur vollkommen unterste Schublade, zudem wir nun wirklich nichts gemacht hatten. Außerdem waren wir ja nur Mitbewohner, nicht mal irgendwie ein Pärchen und Chopper gehörte uns ja auch nicht wirklich. Beides fand ich recht schade, wobei letzteres nicht ganz so dramatisch war, da wir Chopper jederzeit sehen konnte und auch immer mit ihm spielen konnten und allem. Das Timá nicht meine Freundin war, fand ich hingegen wesentlich schlimmer, da ich sie wirklich gern hatte. Verliebt sein war schon ein komische Gefühl, wenn auch ein schönes.

Timánri

Täuschte ich mich oder starrte Tanathan mich immer wieder an? Nein, wahrscheinlich halluzinierte ich, immehrin hatte ich ja schon so gut wie festgestellt das ich 'forever alone' war. Dazu... Tanathan? Er war süß, ja, und ich mochte ihn, aber warum sollte er mich lieben? Was redete ich mir da überhaupt ein? Eigentlich war das bestimmt nur total freundschaftliches Verhalten das er da zeigte und nichts anderes. Viel absonderlicher fand ich da schon Choppers desinteresse an all den anderen Hunden. Vielleicht war der arme Kerl ja Authist und konnte einfach nicht so gut mit denen? Ob man da irgendwas machen konnte? Konnte einem da die Hundeschule vielleicht weiterhelfen? Oder brauchte er den Kontakt zu anderen Hunden auch gar nicht? Naja, das würden wir bestimmt alles noch herausfinden. Jetzt musste ich erstmal Choppers Hinterlassenschaft wegräumen, was ich aber auch anstandslos tat. Zum Glück fand ich auch gleich einen Mülleimer, worin ich das ganze versenkte. Leider hatten wir den Park auch schon bald hinter uns gelassen und nun ging es daran die Brötchen zu entsorgen. "Welchen Bäcker?", fragte ich Tanathan interessiert, denn vielleicht kannte er ja irgendeinen Geheimtipp oder soetwas. Mir persönlich war egal was für eine Bäckerei wir aufsuchten, ich kannte bisher schließlich nur eine und wusste nicht wie gut die anderen waren, oder wie schlecht, je nachdem.

Tanathan

Nachdenklich starrte ich in der Gegend umher. Ob sie etwas gemerkt hatte? Das ich sie angestarrt hatte? Hoffentlich nicht, ich wollte nicht vollkommen unhöflich rüberkommen oder irgendwie so in der Art. Also versuchte ich nun die Gegend anzustarren und nicht das kleine Mädchen, welches ich doch irgendwie so gerne mochte. Leider war das doch ziemlich schwer, schwerer als ich mir vorgestellt hatte. Schließlich kamen wir wieder auf normale Straße und verließen den Park. Sogleich fragte mich Timá dann auch, zu welchen Bäcker wir gehen wollte. Ich kannte nicht sonderlich viele und selbst wenn, hatte ich sie gerade verdrängt, sodass ich leicht ratlos mit den Schultern zuckte und schließlich auf den nächstbesten zeigte, welcher sein Geschäft an der nächsten Straßenecke hatte. Freundlich betraten wir den Laden und ich erzählte dem Verkäufer hinterm Tresen erst einmal, was wir alles bräuchten. Das war nicht sonderlich wenig, da wir immerhin nun 5 Leute waren. Ein wenig verwirrt musterte der junge Mann uns erst, ehe er dann freundlich lächelnd alles einpackte und ich schließlich bezahlte. Hier im Geschäft war es nicht schwer, die Augen von Timá zu lassen, allerdings änderte sich das, sobald wir wieder die Straße betraten. Hier war nicht sonderlich viel, was man hätte angucken können und noch waren es ein paar Straßen bis zu Lazars Haus. Da Timá den Hund an der Leine hatte, trug ich die große Brötchentüte, welche sich erwärmte. "Uh, die Brötchen sind noch warm", teilte ich meiner Begleitung dann erfreut mit. Warme Brötchen waren leckerer als kalte, fand ich persönlich. Leider aß ich selten warme, da die Bäcker die frischesten Brötchen natürlich nicht als erstes wegwarfen.

Timánri

Unruhig sah ich mich die ganze Zeit um. Ich hatte Angst das wir wieder Koiko begegnen könnten, oder wer auch immer das jetzt war. So richtig durchgestiegen war ich bei der Sache ja noch nicht, aber treffen wollte ich den jetzt trotzdem nicht. Tanathan schien etwas überrumpelt zu sein von meiner Frage, oder aber er kannte einfach nicht genug Bäcker um sagen zu können welcher der beste war. Doch der den er aussuchte war auch ganz ok. Neugierig sah ich mich in dem Laden um, während mein Begleiter die Bestellung aufgab und geduldig wartete bis der Verkäufer alles zusammengepackt hatte. Auf der Straße meine Tanathan plötzlich das die Brötchen noch warm wären, was mich unheimlich freute. Strahelnd blicktw ich ihn an. "Super!", jubelte ich voller vorfreude, zumal ich langsam Hunger bekam, schon allein von diesem unwiederstehlichen Duft nach frischen Brötchen. Warme Brötchen... ein Traum ging in Erfüllung, zumindest kam es mir fast schon so vor. Jetzt konnte es auch gar nicht mehr schnell genug gehen das wir zurück bei Lazar ankamen und unsere Zähne in die Brötchen schlagen konnten. Am besten aber vorher noch Butter und Aufschnitt darauf, oder irgendwas in der Art. Ich konnte es fast schon schmecken, zumindest kam es mir so vor. Wahrscheinlich war das allerdings auch der Grund warum mir nicht auffiel das Tanathan mich schon wieder ansah.

Tanathan

Sie schien ziemlich in Gedanken versunken zu sein und wurde schonwieder ein bisschen schneller. Ob sie wieder Koiko gesehen hatte? Nein, sicherlich nicht, dazu sah sie viel zu verträumt aus. An was sie wohl dachte? Mit Sicherheit an etwas wirklich schönes, sonst hätte sie nicht so einen Ausdruck auf ihren wundervollen Lippen. Zu gerne würde ich sie mal berühren... Moment, was dachte ich da?! Ich verwarf schleunigst diesen Gedanken und sah leicht irritiert von meinen eigenen Gedanken in eine vollkommen andere Richtung als Timá und lief nun auch um einiges schneller in Richtung von Lazars Haus. Hatte man solche Gedanken, wenn man verliebt war? Ich hatte bis jetzt noch nicht mal annähernd an soetwas bei irgendeinem Mädchen gedacht. Ein Glück tauchte nun doch einigermaßen schnell Lazars Haus auf. Schnell hatten wir es betreten und waren nun wieder oben in der Küche, wo tatsächlich auch schon ein gedeckter Tisch dastand. Mittlerweile waren auch alle anderen wach, selbst Rin saß frisch geduscht am Tisch. Sie wirkte noch immer etwas bleich, aber schon um einiges besser als gestern noch. Anscheinend hatte sie Chell und Lazar auch schon alles erklärt, denn Chell wirkte wie immer nachdenkend und Lazars Mine war nun etwas aufgeklärter, wenn auch besorgter. Ich erklärte ihm, dass ich das Geld für die Brötchen aus der Kanne genommen hatte und fragte Rin, ob es ihr besser ginge, woraufhin sie nickte und uns leicht anlächelte. Lazar meinte derweil, er würde uns alles nach dem Frühstück erklären, jetzt würde erst einmal gegessen werden, solange die Brötchen noch warm waren. Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen.

Timánri

Zum Glück dauerte es nicht lange bis wir bei Lazar angekommen waren, also konnten die Brötchen noch nicht stark abgekühlt sein. Am besten wäre es natürlich wenn sie immernoch so toll warm wären wie beim einpacken, aber ein wenig wärmeverlust konnte man eben leider nicht verhindern. Als wir in die Küche kamen war der Tisch sogar schon gedeckt und alle anderen saßen auch schon da, sogar Rin schien es besser zu gehen, auch wenn noch immer nicht alle Gesichtsfarbe wieder hergestellt war. Anscheinend hatte sie auch schon mit den beiden anderen gesprochen, zumindest schloss ich das daraus das Lazar uns irgendwas erklären wollte, wenn auch erst später, was mich allerdings überhaupt nicht störte, denn erst etwas essen zu können waren doch sehr gute Aussichten. Schnell hatte ich die Brötchen in einen Korb gepackt und stellte diesen auf den Tisch um mir dann gleich eines zu krallen, aufzuschneiden, Butter drauf zu schmieren und Aufschnitt darauf zu legen. Die wärme der Brötchen war wirklich super und am liebsten hätte ich nie wieder etwas anderes gegessen, zumindest dachte ich jetzt gerade im Moment so. Wie das später aussehen würde, wenn Lazar wieder etwas gutes gekocht hatte, konnte ich natürlich nicht sagen, aber wahrscheinlich würde mein Innerstes dann wieder für das andere schwärmen und die Brötchen schon längst vergessen haben.

Tanathan

Ich schmierte mir mein Brötchen mit Frischkäse. Ich mochte das Zeug, auch wenn ich es selten aß, da es einfach zu schnell schlecht wurde, vorallem ohne funktionierende Kühlung. Rin aß derweil ein Brötchen mit Erdbeermarmelade. Von ihr hatte ich aber auch nichts anderes erwartet, wenn ich ehrlich war. Lazar nahm sich Wurst und Chell Käse. Ein Glück war es beim Essen auch nicht sonderlich schwer, den Blick von Timá zu lassen, was mich doch ein wenig beruhigte. Ich sollte nicht solche Gedanken haben, oder? Ich war mir extrem unschlüssig, doch vermutlich ging ich dem Mädchen mit meinem ewigen angestarre nur auf die Nerven. Außerdem hatte ich sonst auch keine Peilung, wie ich ihr irgendwie näher kommen sollte, oder ihr erklären konnte, dass ich mich anscheinend in sie verschossen hatte. Zumal ich mit meiner Art sowieso nur tierisch anstrengend war und sie mich vermutlich deswegen auch total albern fand. Auf Lazars Erklärung später war ich auch gespannt. Immerhin wollte ich schon gerne wissen, was jetzt Sache war und wen oder was Timá gestern Abend gesehen hatte, wenn es nicht Koiko aber gleichzeitig doch Koiko war. Rin hatte derweil ein Brötchen verdrückt und erklärte, dass sie sich wieder schlafen legen wollte, schließlich verschwand sie wieder. War vielleicht besser so, wenn sie sich erstmal noch weiter ausruhte. Ich nahm mir in der Zwischenzeit noch ein weiteres Brötchen, welches ich mit Butter beschmierte und schließlich auch Auflage hinauflegte. Ach so ein Frühstück war doch echt was supertolles.

Timánri

Genüßlich kauend starrte ich ein wenig vor mich hin, nahm mir dann noch ein zweites Brötchen, beschmierte und belegte es und verdrückte es dann ebenfalls, wobei ich versuchte mir so viel Zeit wie möglich zu lassen und nicht so herunter zu schlingen. Vor allem da es einfach nur verdammt gut schmeckte. So ein Frühstück war echt was schönes, vor allem wenn man sich keine Sorgen machen musste wann es das nächste mal etwas zu essen gab. Rin schien es derweil wohl doch noch nicht so mega gut zu gehen, jedenfalls stand sie nach einer weile auf und ging wieder schlafen. Sollte sie das mal machen, es war schließlich sinnlos wenn sie sich hier noch länger herumquälte obwohl es ihr nicht gut ging. Lieber verlies sie uns jetzt schon und schlief sich richtig schön gesund, dass hatte sie auch verdient. Kaum das ich mein zweites Brötchen auch verdrückt hatte, stellte ich meinen Teller beiseite und wartete darauf das Lazar und Tanathan auch fertig werden würden. Immerhin interessierte es mich jetzt langsam doch was los war und ob Koiko jetzt tot war und ich Geister sah oder nicht. Und vor allem wollte ich jetzt wissen was damit gemeint war das es nicht Koiko, aber irgendwie auch wieder schon Koiko war, denn das verstand ich einfach immer noch nicht. Es konnten doch schließlich nicht zwei Seelen zusammen in einem einzigen Körper festhängen, oder?

Lazar

Das war ja malwieder eine lustige Nummer mit Sczcerbiec. Und das Koiko sich wirklich umgebracht hätte, wenn Sczcerbiec nicht eingegriffen hätte, war genau so unfassbar wie, dass er sich noch nicht mal die Kontrolle wiederholte. Aber kein Wunder, dass Rin so vollkommen durcheinander war, ich wäre es mit Sicherheit auch. Fraglich war nur, wie ich das jetzt am besten Tanathan und Timánri erklärte. Leevi war ja recht gerissen in solchen Dingen, nur ob die beiden es auch waren, bezweifelte ich einfach mal. "Also, es gibt einige Waffen, in denen 'lebt' ein Schatten. Diese Schatten sind sehr mächtig und verbinden sich mit ihrem Träger, also dem Besitzer der Waffe. Dieser ist solange Träger, bis er stirbt. Koiko ist so ein Träger. In ihm wohnt eine Schlange namens Sczcerbiec", erklärte ich erstmal, was genau so ein Schatten war, ehe ich fortfuhr. "Wie ihr wisst, soll die Schule ja wieder aufgebaut werden und daher kam ein Bauteam gestern zur Schule. Allerdings lag Koiko zu diesem Zeitpunkt im Krankenhaus, da sich seine Bisswunde entzündet hatte. Er hatte hohes Fieber und kaum wirklich laufen, weshalb Rin ihn nicht hat gehen lassen wollen und es kam zu einem Streit, Koiko bekam einen Fieberwahn und wollte Rin mit einem Dolch angreifen. Rin war natürlich vollkommen verschreckt und deswegen haben Sirius und Ayaka sich auch gestern so um sie gekümmert. Abends war sie dann noch einmal im Krankenhaus, hatte allerdings ziemlich schiss vor Koiko und ist dann wieder abgehauen. Das hat Koiko allerdings so fertig gemacht, das dieser sich umbringen wollte. Da kommt nun dieser Schatten ins Spiel. Er hat Kontrolle über Koiko ergriffen, damit dieser nicht stirbt und ihn aus seinem eigenen Körper verdrängt. Daher hat er Schlangenaugen. Ihn müsst ihr gestern Abend gesehen haben", beendete ich dann meinen Vortrag. Tanathan sah mich mit großen Augen an. Ob die beiden das so alles verstanden haben?

Timánri

Wahrscheinlich hätte ich auch wenn ich der Deutschen Sprache mächtig gewesen wäre nichts als Bahnhof verstanden. Die Worte und Satzteile die ich begriff ergaben nunmal einfach keinen Sinn... Wie sollte denn auch etwas in einer Waffe leben? Und waren dann etwa wirklich zwei in einem Körper gefangen? Und an der Sache mit der Wunde war dann wohl ich schuld, was dazu führte das ich leicht erötete und verlegen den Boden anstarrte. Ich hätte den Jungen nicht einfach beißen sollen, dann wäre das bestimmt alles nicht passiert. Verwirrt und ein wenig verzweifelt sah ich erst Lazar und dann Tanathan an. Ob er das ganze so begriffen hatte? Seinem Blick nach zu urteilen nicht wirklich, oder vielleicht wollte er auch einfach nicht glauben was er soeben gehört hatte. "Und jetzt?", fragte ich unsicher nach. Immerhin musste man da doch bestimmt irgendwas tun können, oder? Koiko war doch jetzt nicht unrettbar verloren, oder doch? Wie sollte man denn überhaupt jemandem helfen der nicht direkt anwesend war? Warum musste das alles auch so verdammt kompliziert sein? Gedankenverloren begann ich damit auf meinen Fingernägeln herum zu kauen, noch immer bemüht zu verstehen was das alles heißen sollte. Und wenn der Junge sich umbringen wollte, würde er es dann nicht gleich wieder versuchen sobald sich die Möglichkeit dazu bot? Ich verstand das alles wirklich nicht, hoffentlich würde sich das noch geben, denn eigentlich wollte ich es schon ganz gern verstehen.

Lazar

Die beiden sahen mich an wie Schellfische. Timá vermutlich, weil sie einen Teil einfach nicht verstand, Tanathan weil er es noch nicht verarbeitet hatte. Schließlich fragte Timánri, was jetzt wäre. "Wir müssen warten, bis Koiko sich die Gewalt wieder zurückholt. Er wird das vermutlich früher oder später eh machen. Ansonsten können wir nichts tun", meinte ich dann und strich Chopper über den Rücken, welcher gerade neben meinem Stuhl stand und wedelte. Schon irgendwie süß der Kleine, das musste ich schon sagen. Leevi machte sich derweil dadran, den Tisch abzuräumen, denn anscheinend waren alle fertig mit Essen. Der Junge war leicht seltsam, so unglaublich schlau und überlegend. Im nächsten Moment aber auch vollkommen brav und gehorsam. Naja, solange er nett war, war es in Ordnung und nett war er auch jeden Fall. Eigentlich waren sie wirklich alle nett, selbst die Italienerin. Zumindestens wenn sie nicht gerade sauer war. Aber vielleicht sollte man sie einfach nur nicht reizen, vermutlich so ähnlich wie bei Koiko, nur fand man bei ihr wahrscheinlich schneller Dinge heraus, die sie reizten und hielt sie einfach aus Gesprächen. Tanathan schien so langsam zu verstehen, was ich erzählt hatte und staunte nicht schlecht über die Geschichte. Er war der lustigste von allen dreien, mit seiner fröhlichen, lockeren und verspielten Art, man konnte ihn für alle begeistern und Spaß hatte man auch sicherlich mit ihm. Ob sie wohl auch alle mit in die Schule zogen, sobald sie fertig war? Wie ruhig es dann doch hier werden würde, ich würde sie vermissen. Oder ging einfach mit, Koiko konnte mich ruhig ignorieren, das störte nicht so und Abend kam ich halt zurück. Oder sie kamen öfters hier her, aber so schrecklich alleine wohnen wollte ich nicht wieder, zumal mein Yoichi ja auch noch Schüler war.

Timánri

Also konnten wir nichts machen, außer warten... das war doch ein wenig wenig. Und was war wenn er keine Anstalten machte sich wieder am Leben zu beteiligen? Was war dann? Dann war ich schuld wenn Rin ihren Freund verloren hatte! Der Gedanke gefiel mir überhaupt gar nicht. Nicht mal ansatzweise. Man musste doch irgendwas tun können... zumindest damit er wieder mit sich reden lies. Das war es doch sicherlich was Rin brauchte. Immerhin hatte ich das jetzt so aufgefasst als wenn das ganze auf einem Missverständnis basierte. Zuerst weil Rin glaubte er hätte ihr etwas tun wollen und dann weil er meinte sie hätte jetzt für immer Angst vor ihm, zumindest sah ich das so. Aber wie brachte man Koiko jetzt dazu einmal zuzuhören und überhaupt erstmal zurück zu kehren? "Wirklich nicht?", fragte ich nochmal verunsichert nach. Vielleicht konnte man auch einfach den Schatten irgendwie dazu zwingen zurück zu treten, wobei das wohl eher unwahrscheinlich war, doch ich kannte mich mit diesen Wesen nicht aus und noch immer wollte ich sie nicht ganz wahrhaben. Ob er wohl trotzdem mitbekam was um ihn herum passierte, auch wenn er gerade nicht am Hebel saß? Oder schwebte man dann einfach in einem leeren Raum, nicht in der Lage irgendwas von außen zu empfinden und nur mit seinen eigenen Gedanken und Empfindungen allein? War bestimmt angenehm manch ein mal, ich wünschte mir schließlich auch manchmal die Welt abzukoppeln und nur noch mich zu haben um ein wenig nachdenken zu können, ohne sich sorgen um etwas machen zu müssen.

Lazar

ich war noch immer mit dem Gedanken befasst, wieso sich Koiko hat umbringen wollen. Ich hätte ihm das nicht zugetraut, auch dieser Selbsthass, von dem Rin gesprochen hatte. Damit war jetzt allerdings auch klar, dass er Emil umgebracht hatte, jedenfalls nahm ich das einfach an. Er war eigentlich eine ganz schön arme Seele, wenn man es mal genau betrachtete. Oder ich hatte ihn einfach nur viel zu lieb gewonnen, was auch sein mochte, denn ich mochte ihn wirklich gerne, ohne Zweifel. Auch wenn ich nicht genau wusste, wieso ich das noch immer tat, auch wenn er mich am liebsten umbringen würde, ich mochte ihn einfach unheimlich gerne. Schließlich frage Timánri, ob wir wirklich nichts tun könnten. Ich zuckte ratlos mit den Schultern. "Ich wüsste nicht wie. Zumal Sczcerbiec momentan komplette Vollmacht hat, da muss Koiko schon auch dann wahrscheinlich ein wenig kämpfen, um wieder zurück zu kommen. Allerdings kann ich das auch nicht genau sagen, wie das läuft, denn bisher hatte ich nur Kontakt mit Schatten, welche im Vergleich zu der Schlange nett und friedlich sind", meinte ich dann und half Leevi jetzt schließlich beim Einräumen der Spülmaschine. Bretter und Messer konnte man wunderbar damit waschen, allerdings bei so großen Töpfen wie gestern Abend wurde das ein wenig problematischer. Schließlich hatten wir den Tisch vollkommen abgeräumt und ich setzte mich wieder auf meinen Platz, abwartend, was die beiden nun sagen würden.

Timánri

Also wusste Lazar zumindest nicht wie wir ihm helfen könnten. Wirklich doof. Dabei hätte ich nur zu gerne geholfen, wenn ich schon schuld an dem ganzen hatte. Und wenn man Koiko irgendwie unter Druck setzte und ihn somit zwang wieder in seinen Körper zurück zu kehren? Versuchen konnte man es ja einmal, allerdings war natürlich auch möglich das er nicht mitbekam was um ihn herum passierte, in dem Fall würden unsere Versuche auch nichts nützen. Wie viele Schatten es wohl so gab, wenn Lazar sogar schon mit mehreren Kontakt hatte? Und warum kannte er überhaupt so viele? Ich hatte heute das erste mal davon gehört und er schien sogar schon mit mehreren Kontakt gehabt zu haben, wirklich krass. "Kann man ihn nicht zwingen?", fragte ich nach einer Weile nach, obwohl das wahrscheinlich ziemlich riskant sein könnte. Dazu wusste ich nicht wie man Koiko wirklich unter Druck würde setzen können. Was wäre es ihm wohl wert wieder die Macht zu ergreifen? Mir selbst viel nur Rin ein, aber die würde ich niemals einer Gefahr aussetzen, auch nicht wenn man ihn damit wieder zurück zwingen konnte. Hatte sie nicht gesagt das dem Jungen so viel an seiner Schule lag? Andererseits wurde die eh grad abgerissen, also lies sich das sicher nicht verwenden. Und wir sollten wohl auch beachten das dieser Schatten dassicherlich nicht so einfach mit sich machen lies, also was wenn der plötzlich auf uns losging? Am besten wäre wohl wirklich warten und Popcorn essen...

Lazar

Ihn unter Druck setzen. Könnte klappen, so sicher war ich mir da allerdings nicht. Denn überhaupt unter Druck setzen lassen würde er sich sicherlich nur, wenn es um Rin oder die Schule ging. Außerdem wüsste ich nicht wie das klappen sollte und zudem wusste ich auch nicht, ob Koiko das überhaupt mitbekäme. Zudem konnte er dann auch trotzdem noch vollkommen dicht machen, also wäre das alles ziemlich heikel durchzuführen. "Ich weiß es nicht so genau, Koiko ist eine sehr eigene Persönlichkeit. Wir sollte vielleicht noch ein, zwei Tage abwarten, dann können wir immer noch gucken", meinte ich dann. Und zu so einer Aktion wie damals mit diesem gestörten Vergewaltiger in Italien, dazu hatte ich auch wenig Lust, wenn ich ehrlich war. So leid es mir für Koiko tat, er musste schon von selbst wieder die Macht an sich reißen, doch hoffentlich tat er das auch bald. Wenn nicht würde das Rin nur noch ins Unglück stürzen und dann wusste ich auch nicht so recht. Wir redeten eh von Koiko und Sczcerbiec, da musste ich vorher auch akribische Planarbeit leisten, sonst würde das alles eh nach hinten losgehen. Also war es einfach am besten, wenn sich klein Blondie aufrappeln würde und wieder zu sich kommen würde. Außerdem liebt Rin ihn, das musste er doch mittlerweile verstanden haben, oder etwa immer noch nicht? Ich betete einfach mal, dass er wieder zurückkam und schickte in Gedanken Botschaften zu ihm, dass er sich wieder berappeln sollte. Ob das klappte, stand ja noch in einem anderen Buch geschrieben.

Timánri

Lazar schien den Plan zwar nicht unbedingt schlecht zu finden, doch anscheinend zweifelte er noch etwas an der durchführung, was wohl verständlich war, denn bisher sah es so aus das man lediglich Rin als Druckmittel würde nehmen können und er war ihr Bruder, also würde er das sicherlich nicht zulassen. Hoffentlich kam Rin nicht selbst auf eine solche Idee und meinte da einen Alleingang durchziehen zu müssen, das wäre übel... Zumal ich ihr zutraute das sie sich wirklich etwas antat. "Gut, dann warten", stimmte ich zu und dachte weiter nach. Rin war krank geworden durch den Stress und all den Streit mit ihrem Freund, also war es nicht auszuschließen das sie auf dumme Ideen kam, und versuchen würde ihn dazu zu zwingen sich wieder zurück zu uns zu bewegen, doch was wenn es nicht klappte. Was würde sie dann tun? Ich musste unbedingt ein Auge auf sie werfen und aufpassen. Wenn sie ging konnte ich ja einfach mitgehen, irgendwelche Begründungen würden mir schon einfallen ich musste nur ein wenig nachdenken. Chopper war davon bestimmt die beste. Immerhin brauchte er seine Spaziergänge, auch wenn er noch klein war. Gleichzeitig sollten wir aber auch überlegen was wir machen konnten wenn die zwei Tage verstrichen und nichts geschah. Denn einfach so spontan konnte sicherlich auch Lazar sich da nichts aus den Fingern saugen.

Tanathan

Ich war verwirrt davon, was Lazar redete. Es war so unfassbar und trotzdem sagte mir irgendetwas, dass das alles stimmte, was unser Gastgeber da erzählte. Hoffentlich kam Koiko schnell von alleine wieder, Rin ging es jetzt schon mehr als schlecht und mit Sicherheit würde es ihr, je länger es dauerte, bis Koiko wiederkam, umso schlechter gehen. Nur was passierte dann? Kam sie etwa auch auf solche Gedanken? Sich auch das Leben zu nehmen? Ihr traute ich das zu, sie hing viel zu sehr an Koiko, liebte ihn mit jeder einzelnen Faser ihres Körpers, so nachdem was sie erzählte. "Ich geh ins Wohnzimmer", meinte ich dann schließlich und stand auf. Vielleicht sollte ich mir auch selber erstmal klar werden über meine Gefühle? Eigentlich war ich mir ja schon klar darüber, doch so richtig verstanden hatte ich das alles noch nicht. Also ging ich hinüber in den Raum, wo ich mich jetzt mit Abstand am meisten aufhielt und setzte mich da aufs Sofa. So wie es aussah hatte ich mich also in Timá verschossen, doch wie sollte ich ihr das sagen? Sollte ich es ihr überhaupt sagen? Ich wollte auch nicht, dass sie mich hassen würde, wenn ich ihr jetzt mit soetwas kam und ich wusste nicht, wie ihre Gefühle zu mir waren. Das war aber auch was verflixt, so dämlich wie ich mich jetzt vermutlich auch schon aufgeführt hatte, würde sie mich eh schon für vollkommen dämlich halten. Mit Sicherheit hat sie bemerkt, wie ich sie angestarrt hatte. Aber ihr Gesicht war einfach so unglaublich schön. Und vorallem jetzt konnte ich ihr doch nicht mit meiner Gefühlssülze kommen, immerhin ging es Rin schlecht und Koiko war weg und sowieso ging wahrscheinlich demnächst die Welt unter.

Timánri

Rin tat mir einfach nur so unendlich leid und immernoch hatte ich das Gefühl schuld an dem ganzen zu sein. Hätte ich Koiko nicht gebissen, hätte sich sein Arm nicht entzünden können. Dann hätte er kein Fieber bekommen und hätte auch nicht ins Krankenhaus gemusst. Dort hätte er dann auch nicht Rin bedroht, diese wäre nicht verängstigt gewesen und er wäre nicht auf die Idee gekommen einfach aufzugeben und zu gehen. Wenn all das nicht geschehen wäre, dann wären Rin und ich jetzt zwar keine Freundinnen, aber sie wäre gesund und munter, genauso wie Koiko auch... und Chopper stände allein an seinem Baum im Park, also eine gute Sache hatte das alles doch wieder, dennoch fühlte ich mich unheimlich schlecht. Ich würde niemals einen Freund kriegen, weil ich einfach keinen verdient hatte. Traurig starrte ich vor mich hin, schaffte es nicht mal aufzusehen als Tanathan den Raum verlies. Wahrscheinlich ging er ja auch nur weil ich so unausstehlich und dumm war. Vielleicht sollte ich mich bei Rin entschuldigen? Aber dann war sie bestimmt auch wütend auf mich. Unruhig begann ich den Saum meines T-Shirts zu kneten, während ich noch immer darüber nachdachte was alles nicht passiert wäre wenn ich dumme Kuh nicht hierher nach Deutschland gekommen wäre. Darin mir selbst einzureden ich wär an allem schuld, war ich schon immer gut gewesen und ich war nicht stolz darauf...

Leevi

Eine wahnsinnige Geschichte war das ja schon, vorallem da ich noch im Gegensatz zu Tani und Timánri wusste, dass Rin ebenfalls Trägerin war, von einem Wolf. Dieser schien aber vollkommen anders gestrickt zu sein, als Sczcerbiec, was uns in diesem Fall natürlich auch nicht wirklich weiterbrachte dann. Zum Glück hatte Lazar den beiden nichts von Rins Wolf erzählt, sie waren sowieso schon fertig und verwirrt genug. Besonders Timánri schien das ganze wirklich mitzunehmen, vielleicht machte sie sich auch Vorwürfe? Vorsichtig stand ich auf und ging zu ihr herüber, setzte mich auf den Stuhl neben sie, auf dem bis eben noch mein Bruder gesessen hatte und legte meine Hand auf ihre Schulter. "Hey... Das wird alles schonwieder", meinte ich dann zu ihr, "Du hast keine Schuld an dem ganzen, die beiden hätten sowieso wieder gestritten." Hoffentlich konnte ich sie irgendwie beruhigen. Und mit Tani stimmte auch noch irgendetwas nicht, das spürte ich als seine Schwester. Doch momentan war Timánri wichtiger, sie schien vollkommen fertig zu sein und irgendwie hatte ich das Gefühl, ihr jetzt und sofort helfen zu wollen und zu müssen. Auch wenn ich dafür mal ausnahmsweise reden musste, so konnte man sie hier auf keinen Fall sitzen lassen. Lazar ging derweil nochmal nach Rin gucken. Tanathan war ja auch gut alleine aufgehoben, außerdem müsste noch immer Penelope im Wohnzimmer sein, mit ihr konnte er dann ja kuscheln. Abwartend sah ich Timánri an und hoffte, sie würde sich beruhigen.

Timánri

Ich sah kurz auf als Leevi sich zu mir gesellte und konnte ein schniefen gerade noch unterdrücken. Wie konnte er sich da so sicher sein das alles wieder wurde? Was wenn es Rin jetzt immer schlechter ging? "Nicht jetzt.. nicht so... nicht wegen dem", murmelte ich und merkte wie mir Tränen in die Augen stiegen und meine Schultern bebten vor anspannung. Wahrscheinlich hätten sie wirklich wieder gestritten, auch ohne mein zutun, aber nicht über die Sachen über die sie jetzt gestritten hatten. Über andere, unbedeutendere Sachen und er hätte sie nicht mit dem Dolch bedroht, also wäre Rin nicht so verängstigt gewesen und er hätte sich nicht umgebracht, oder es zumindest nicht versucht. Egal in welche Richtung ich auch dachte, immer wieder lief es darauf heraus das ICH ihn gebissen hatte und DESWEGEN alles schief gelaufen war. Nicht wegen irgendwas anderem. Heulend schlang ich meine Arme um Leevi, was mehr reflex war, da ich irgendwie halt brauchte, und sonst wohl einfach vom Stuhl gefallen wär. Dazu tat es doch irgendwie gut nicht allein zu sein. "Ich bin schuld! Ich allein!", jammerte ich nochmal und ein weiterer Schwall Tränen rann mir über das Gesicht. Allein meiner momentanen Situation war es wohl auch zu verdanken das mir nicht auffiel das Leevis Körper sich irgendwie komisch anfühlte, nicht so wie ich mir das bei einem normalen Jungen vorstellte.

Leevi

Plötzlich fing sie an zu weinen. Was sollte das denn jetzt? Ich konnte mit sowas doch mal gar nicht umgehen, was sollte ich denn jetzt tun? Und dann schlang sie auch noch ihre Arme um mich. Ich war vollkommen überfordert. Vorsichtig legte ich meine Arme um sie und überlegte, was ich tun konnte. "Rede doch nicht, du bist nicht dadran schuld", meinte ich nur beruhigend und strich ihr sanft über den Rücken. "Niemand hätte ahnen können, dass sich soetwas daraus entwickelte, du bist die letzte, die Schuld an dem ganzen ist", fügte ich noch hinzu. Hoffentlich bemerkte sie jetzt nicht, dass ich eigentlich gar kein Junge war. Obwohl, eigentlich wäre es gar nicht so schlimm, ich fühlte mich hier sicher, so sicher wie noch nie in meinem Leben. Aber vermutlich hatte Timanri gerade genügend andere Sorgen, nicht nur vermutlich, sondern sehr wahrscheinlich, so wie sie sich verhielt. Ich betete, dass sie aufhörte zu weinen und sich wieder einbekam, ich war in so Gefühlssachen überhaupt nicht gut, da hätte sie man lieber zu Tani gehen sollen, der konnte sowas um ein vielfaches besser. Ich wollte gar nicht wissen, die dreckig es ihr jetzt ging, immerhin war sie Auslöser für Koikos Verletzung, aber selbst wenn sie ihn nicht gebissen hätte, hätte so etwas passieren können. Sie brauchte sich die Schuld nicht zuweisen, auf gar keinen Fall. Mittlerweile hatte ich mich so einigermaßen an das Gefühl gewöhnt, sie im Arm zu haben und sie zu beruhigen. Hoffentlich half das auch alles und sie beruhigte sich wirklich.

Timánri

Als auslöser allen übels sollte ich eigentlich nicht hierbleiben dürfen, Lazar sollte mich rauswerfen. Schluchzend krallte ich meine Finger in den Stoff von Leevis Pulli. "Doch, ich bin schuld. Ohne mich wär nicht passiert!", meinte ich nur erneut und wieder lief ein beben durch meinen Körper. Es dauerte noch ein wenig bis aus meiner Heulattacke ein leises schniefen wurde und ich mich vorsichtig ein Stück von Leevi löste. Zitternd und wie ein Häufchen elend kauerte ich mich auf meinen Stuhl und wartete ab. Wenn Rin etwas passierte würde ich mir das bestimmt nicht verzeihen. Wahrscheinlich würde ich mich dann einfach selbst aus dem Land werfen und zurück nach Italien gehen, auch wenn mich nichts mehr mit diesem Ort verband, außer einem Schriftzug in meinem Pass, der besagte das ich dorthin gehörte. Ob Leevi wirklich glaubte das ich nicht schuld war? Oder sagte er das nur damit ich mich nicht so schlecht fühlte? Vielleicht wusste er ja auch das ich recht hatte, war aber zu nett es auch zu sagen? genauso wie Lazar, der dachte bestimmt auch wie ich, aber bei seiner Güte würde er es einfach nicht übers Herz bringen mir sowas an den Kopf zu werfen. Wahrscheinlich hoffte er einfach das ich es von allein bemerkte und von selbst ging. Ob ich ihm den Gefallen tun sollte? Doch ich wollte Rin doch auch nicht alleine hier lassen, zumindest musste ich mich entschuldigen.

Leevi

Ich schüttelte vehement den Kopf. "Bist du nicht Timánri", wiederholte ich noch ein Mal und nahm ihre Hände, welche ich dann mit meinen umschloss. Nachdenklich sah ich sie an. "Du bist wirklich nicht schuld an dem ganzen, niemand gibt dir die Schuld und auch du solltest dich nicht so verurteilen", fügte ich dann noch hinzu. Wieso war mein dämlicher Bruder eigentlich gegangen? Er hätte viel besser mit ihr reden können, aber nein, er ging einfach und verschwand ins Wohnzimmer. Ob Timá eigentlich gemerkt hatte, dass ich ein Korsett trug? Wohl eher nicht, oder sie hat es nicht bewusst wahrgenommen, aber noch nichts gesagt. Jedenfalls war ich noch in der Rolle des Leevi, auch wenn ich das Gefühl hatte, nicht mehr lange er sein zu müssen, sondern wieder ich sein konnte, Marcella. Noch immer hielt ich Timánris Hände in meinen und strich sanft über sie, jetzt auch nicht mehr ganz so steif. Solange sie nicht wieder anfing zu heulen, war alles in Ordnung. Ich konnte das gar nicht ab, wenn andere weinten. Das ging einfach mal gar nicht. Ob ich ihr anbieten sollte, mit ins Wohnzimmer zu kommen? Immerhin war Tani da, er konnte sich besser um sie kümmern und bequemer war es auch. Aber sah es dann nicht so aus, als würde ich sie loswerden wollen? Wohl eher, also entschied ich mich erst einmal noch ein wenig hier sitzen zu bleiben und zu gucken, wie sie sich so verhalten würde. Vielleicht brauchte sie jetzt auch weibliche Unterstützung? Aber selbst dann konnte ich immernoch meine weibliche Seite zeigen, doch würde ich vorerst auf ihre Antwort warten.