Fight School (Übernommen von MPH)

Rin

"Ich glaub, die haben sie sogar... Vermutlich ist das so ein komischer Großeltern-Eltern-Instinkt, auch wenn ich keine Ahnung habe wie Eltern oder Großeltern sind und wie die sich verhalten", mutmaßte ich dann und zuckte leicht ratlos mit den Schultern. "Aber wahrscheinlich ist das eher ihre Aura", fügte ich dann noch hinzu und aß noch eine Gabel von den Nudeln (oder was immer die gerade essen). Naja, wer weiß, auf was für Ideen alte Menschen kamen, vermutlich genauso abwegige wie ich manchmal, wenn man bedachte, dass einige alte Frauen sich prostituierten und viele ältere Herren auch so manch eine TableDancebar regelmäßig aufsuchten. Koiko schien derweil schon fast einzuschlafen. Er sollte sich gleich mal ein bisschen ausruhen. Ob ich wohl wieder in der Mittagspause verschwinden musste? Aber erstmal würde ja eh der Arzt noch kommen, auf welchen ich gespannt war. Plötzlich riss jemand regelrecht die Tür auf und ein ebenfalls älterer Mann mit zerzausten Haaren, Stoppelbart und großer Brille trat herein. Die Tür ließ er sperrangelweit offen und stolperte direkt auf uns hinzu. Dann begrüßte er uns mit wildem Handgeschüttel und erklärte, dass er Doktor Münchig war und für die nächste Zeit der behandelte Arzt im Trakt dieses sterilen Gefängnisses. Leicht geschockt saß ich einfach verschreckt da. Zu allem Überfluss wandte er sich auch noch mir als erste zu. "Soso, du bist also der kleine Querkopf aus Zimmer 17. Der andere Schmierfink hat viel erzählt. Naja, scheints aber ne nette zu sein. Die dämliche Shirin lernt einfach nicht, dass sie ihre unnatürlichen Fingernägel von Patienten lassen soll, vorallem wenn ein reizendes Mädchen wie du dabei bist. Selbst schuld, wenn man dann mal Gegenwind bekommt. Naja Naja, wiegesagt, ich mag dich alleine wegen deiner Aktion schon, du kannst bleiben und gehen wie du lustig bist." Ich starrte ihn einfach nur vorsichtig lächelnd an, dann wandte er sich Koiko zu, erklärte ihm schnell, dass er sich gleich mal hinlegen und schlafen sollte, prüfte nochmal die Temperatur, welche nicht stieg und sank, dann wackelte er hektisch wieder heraus. Ich sah ihm verwirrt nach und dann zu Koiko. (der Typ is wie der Chef von meiner Mutter x3)


Nawaki

"Ik maag di, du bist n komischer Vogel", lachte ich und sah dann aus dem Fenster. Immerhin hatte er jetzt schon Mal verstanden, dass er tot war, dass war schon mal prima. "Keine Ahnung, eine richtige Aufgabe hab ich ja nicht. Vermutlich das Untotsein genießen und einfach nichts tun. Du kommst ja leider nicht weg, sonst hätte ich dir einiges gezeigt, aber dann bleiben wir eben hier, ist ja auch nicht weiter schlimm", lächelte ich dann und wandte meinen Blick wieder zu Emil. Plötzlich hörte ich ein Motorengeräusch und draußen regten sich Menschen. Sie wollten sich anscheinend um die Schule kümmern und anfangen damit, sie wieder auf zu bauen. Koiko hatte das ja schon in Planung gegeben, hatte ich jedenfalls so mitbekommen, also wusste die vermutlich, was sie tun sollten und was nicht. "Komm, wir müssen hier weg, es ist nicht gut, wenn sie uns sehen. Am besten gehen wir einen Stück in den Wald hinein, das müsstest du eigentlich schaffen", meinte ich dann überlegend, griff nach Emils Hand und portete mich und ihn ein Stücken in den Wald. Die Schule konnten wir noch immer sehen, es dürfte also eigentlich nicht zu weit weg sein und geschützt waren wir hier auch. "Ein Glück ist man als Geist kaum vom Wetter beeinflusst", meinte ich dann skeptisch, als ich auf den matschigen Boden sah.

Koiko

"Das weißt nicht nur du nicht, ich hab schließlich auch nichts von beidem kennen gelernt", antwortete ich nachdenklich. Es war mir jetzt schon öfter in den Sinn gekommen ob es Sinn machen würde nach meinen Eltern zu suchen, immerhin hatte ich Ryuji gefunden, oder er mich, oder wie auch immer. Jedenfalls wusste er mehr über sie als ich, was jedoch auch nicht schwer war, wenn man bedachte das ich meine Eltern noch nie gesehen hatte, noch nicht mal auf Fotos. Nicht mal einen Namen hatte man mir damals im Waisenhaus sagen können, sodass ich auch nie eine Verbindung hätte aufbauen können. Angeblich war ich damals einfach am so am Straßenrand zurückgelassen gefunden worden, ohne einen Hinweis auf meine Herkunft. Erschrocken zuckte ich zusammen als die Tür aufgerissen wurde und ein älterer Herr herein getorkelt kam. Etwas entsetzt starrte ich ihn an. Der Typ sollte ein Arzt sein? Während er sich mit Rin unterhielt musterte ich den Kerl skeptisch. Er schien ja sogar recht nett zu sein, aber irgendwie konnte ich mir beim besten willen nicht vorstellen das er gut für meine Gesundheit wäre. Vielleicht sollte ich ihn lieber gar nicht erst an mich ran lassen? Später machte er noch etwas kaputt, oder falsch, denn gut organisiert sah wirklich anders aus. Schließlich lies ich dann doch einfach alles über mich ergehen. Kaum das er fertig war verschwand er schon wieder. "Fast so gut organisiert wie die im Bauamt", murmelte ich kopfschüttelnd und erbleichte dann beinahe augenblicklich. "Ich muss zur Fight School, die Baufuzzis wollten heute kommen und nachsehen wo sich die Geräte zum abriss am besten aufstellen lassen und wie was gemacht werden muss und ich muss doch dabei sein, mich darum kümmern...", stammelte ich unruhig vor mich hin und machte anstalten aufzustehen. "Wie zur Hölle konnte ich das vergessen? Verdammt, die müssten längst da sein!"

Emil

"Was kann man denn am Untot sein genießen? Wirklich genießen kann man es doch gar nicht, immerhin.. kann ich Sachen aufheben wenn ich will...?", fragte ich dann neugierig.
Untot sein genießen sagt er. Hah, das ich nicht lache. Ich konnte mir nichts schlimmeres vorstellen als untot zu sein, das kam mir vor wie ein Zombie zu gelten, aber wir waren Geister.. uns gab es also um genau zu sein gar nicht mehr. Schrecklich, aber ich würde mich wohl daran gewöhnen müssen.
"Wir müssen weg? Wieso denn? Ich dachte wir können uns unsichtbar machen oder sowas in der Art. Außerdem kann ich.. will ich hier nicht weg irgendwie. Was, wenn die das hier alles niederreißen, dann finde ich meine Erinnerungen doch niemals wieder.", meinte ich entsetzt, ehe er mich schon an der Hand packte und es dunkel wurde um mich.
Von einem Augenblick auf den nächsten standen wir im Wald und als ich bemerkte dass der Boden Matsch war, sprang ich erst mal auf. "Uwah..!!", rief ich erschrocken, bis ich wieder realisierte, das es mir eigentlich gar nichts ausmachen dürfte. Resigniert stellte ich mich wieder ruhig hin. Von hier sah man die Schule noch, ich würde also mitbekommen was sie taten. Auch wenn ich mir nicht sicher war ob ich das wirklich sehen wollte.
"Warst du das mit dem.. dingens das wir jetzt hier sind?", fragte ich dann. Weil ich war es nicht. "Wie hast du das gemacht?", fügte ich hinzu.
Hier konnte ich glücklicherweise noch sein, aber wenn ich tiefer in den Wald sah, sah ich schon die Nebelschwaden und das Schwarz dahinter, was mich wieder zur Fight school leiten würde.. irgendwie machte mir das Angst, ich wollte da auf keinen Fall noch einmal reingehen. Man irrte erst einmal eine ganze Weile lang durch dunkelheit und nichts und irgendwann kam man schließlich wieder aus den Büschen ans Licht und denkt man hatte es geschafft, aber vor einem war nur das, woher man gekommen war. Ob Nawaki das auch bei irgendeinem Bestimmten Gebiet hatte...? Lag das nicht irgendwie auch damit zusammen, dass Geister sich nur an manche Orte erinnern und an Neue nicht hinkönnen, weil ihre Erinnerungen das nicht zulassen? Ich verstand das ganze Geist-sein zeug noch nicht so wirklich...

Rin

Ich hatte noch immer nicht ganz verdaut, was das hierfür ein merkwürdiger Arzt war. Es war mir ganz übel auf den Magen geschlagen, sodass ich jetzt wahrlich das Essen beendet hatte. Trotzdem fand ich es ganz ok, was er so sagte, er war mir nur leicht zu hektisch, aber sonst ganz gut auszuhalten, solange er weiterhin nur der Arzt war. Außerdem mochte er Shirin und Lacki auch nicht, was mich tierisch freute. Plötzlich stand er auf und faselte etwas von Baufuzzi und wollte jetzt tatsächlich zur Fight School gehen. "Das geht nicht, du kannst jetzt nicht los", meinte ich und schob ihn wieder zurück aufs Bett. Er konnte jetzt doch nicht aufstehen und zur Fight School gehen. "Soll ich hingehen? Oder kann ich sonst irgendetwas machen?", fragte ich dann. Vermutlich konnte ich nichts machen. "Koiko, du bist krank, das geht nicht", meinte ich dann leicht hektisch. Er konnte jetzt doch nicht loslaufen und das klären wollen, ihn würde das nur noch schlimmer werden. Was zur Hölle war denn jetzt in Koiko gefahren? Nachdenklich musterte ich ihn besorgt. Aber so wie ich Koiko kannte, würde er entweder ordentlich Überzeugungskraft brauchen oder trotzdem selber gehen. Aber eines war klar, ich würde sofort ihn wieder hierhin schleifen, falls er gehen sollte und ihm auf Schritt und Tritt folgen. Aber vielleicht kam er ja auch noch von alleine zur Besinnung...


Nawaki

"Nicht wirklich, du kannst zwar Dinge mit ordentlich Konzentration schweben lassen und so leicht 'benutzen', aber das ist ziemlich anstrengend, vielleicht kann man es irgendwann noch richtig lernen, keine Ahnung, ich lasse es, ich bin zufrieden mit dem, was ich hab und was ich kann. Ich musste ihm noch einiges erklären, hatte ich das Gefühl. Sehr viel sogar, so entsetzt er über unseren Flucht war. "Deine Erinnerungen wirst du schon wiederfinden. Unsichtbar können wir uns nicht machen, wir können in verschiedenen Gegenständen verschwinden, aber nicht in allen. Zum Beispiel könnte ich in einer Kommode oder einem Baum komplett verschwinden, in den meisten Wänden guckt aber immer ein Teil heraus", erklärte ich Emil dann ruhig und sah ihn leicht skeptisch an, als er so einen Aufstand wegen dem Matsch machte. Bis auf Wind, Kälte und Wärme konnte uns nicht viel passieren, Regen und Schnee fielen einfach durch uns hindurch. Das musste ich ihm hoffentlich nicht erklären. "Ja das war ich. Ich habe uns aus der Situation geportet. Auch das lernt man, wenn nicht genügend Zeit ist, um weg zu schweben, kann man sich porten. An signifikante Orte kann ich es über einige Kilometer hinweg, wenn ich jetzt allerdings mich mitten in einen Wald porte, geht das nur über wenige Meter hinweg", erklärte ich dann und sah zur Schule. Anscheinend suchten sie jemanden, ich nahm an, Koiko. Aber dieser war ja nicht da. Und selber hingehen konnte ich auch nicht.

Emil

"Achso..", meinte ich leicht enttäuscht als er mir erklärte, dass ich keine Dinge anfassen konnte.
Fasziniert hörte ich dennoch zu, als er mir erklärte, wie das alles so funktionierte und was alles ging und was nicht. Am interessantesten fand ich das porten. War vermutlich aber nicht einfach, immerhin.. kann man als Mensch das ja auch nicht, aber gut, wir waren Geister, da war das ja wieder was anderes.
Es war mir irgendwie peinlich die Aktion mit dem Matsch. Eigentlich nicht direkt die Aktion, eher wie Nawaki mich angesehen hatte, er musste mich für vollkommen bescheuert halten. Vermutlich wollte er eigentlich gar nicht hier sein und auf mich aufpassen müssen. Wahrscheinlich hatte ihm Ayaka das auch gesagt, weil ich ja nicht alleine zurecht kam oder so etwas.
Die Leute suchten irgendjemanden, einige gingen ins Haus und kamen resigniert zurück. Andere allerdings lachten und schleppten etwas an. Sie zeigten es ihrem Chef vermutlich, welcher sagte sie sollten es zurücklegen, die meinten aber das es zu schade wäre darum. "Mein Kleid!", rief ich entsetzt, als ich bemerkte was es war. Wo hatten die das den jetzt gefunden?
Ich wollte gerade losrennen und es holen, wie konnten die es wagen, sich einfach so mein Kleid zu nehmen mit ihren dreckigen Fingern. Dabei war es so schön! Gerade im letzten Moment konnte ich mich zurückhalten. Ich konnte es ja eh nicht anfassen.. obwohl, wenn ich glaubte das ich es kann, dann konnte ich es ja wohl auch, aber trotz allem durften die mich nicht sehen.
Deren Chef riet ihnen es zurückzulegen ..JA.. aber die anderen wollten sich einen spaß damit erlauben, es war ja nicht die typische größe für ein Mädchen und es würde ihnen sicher passen und gut stehen ...NEEEIN... schließlich ergriff der Chef wieder die oberhand und sie brachten es zurück.
Erleichtert atmete ich aus. Glück gehabt...

Koiko

Etwas verwirrt sah ich Rin an. Warumsollte ich nicht los können? Ich war sehr wohl der Meinung das ich das konnte, dazu war es doch wichtig. "Aber Rin, das ist wirklich dringend! Wenn die jetzt wieder eghen hab ich keine Ahnung wann sie wieder kommen, oder was wenn sie jetzt einfach so anfangen? Das geht nicht ich muss mich da doch drum kümmern!", versuchte ich ihr sofort zu wiedersprechen. "Natürlich könntest du hingehen, aber du weißt doch gar nicht was zu tun ist.", fügte ich noch beunruhigt hinzu, meinen momentanen Zustand weiterhin ignorierend. "Rin das ist mir aber wirklich wichtig, ich will das der Aufbau so schnell wie irgendwie möglich von statten geht!", versuchte ich sie noch einmal umzustimmen das sie mich gehen lies, auch wenn ich eher bezweifelte das sie es zulassen würde. Da konnte ich wahrscheinlich genauso gut versuchen einen Baum davon zu überzeugen das er mit mir einen Spaziergang machen sollte und Feuer ja eigentlich was ganz tolles war, wenn es sich knackend und knisternd durch das Holz fraß. Vorsichtig lies ich mich auf das Bett zurück sinken und überlegte wie ich das jetzt trotzdem regeln könnte, aber mir fiel einfach nichts zufrieden stellendes ein. So nett Rins Angebot auch war, es wäre sicherlich sinnvoller wenn ich selbst mit den Typen sprach, aber wie sollte das gehen wenn ich hier saß? Eine Handynummer, oder ähnliches hatte ich nicht und es lies sich auch nicht so über die Entfernung regeln, dazu war es ein zu kompliziertes Thema.

Rin

"Dann sag mir, was zu tun ist", bat ich Koiko. Ich würde das schon irgendwie geregelt bekommen. So schwer konnte es schließlich nicht sein, sie mussten eh nur die Bücher und die Waffenkisten ausräumen und vielleicht ein paar von Koikos Akten. "Wir könnten natürlich auch hingehen, deinen Tropf kann man ja mitnehmen und ein Taxi kann uns zur Schule fahren. Dann bist du da, erklärst ihnen alles und schließlich fahren wir wieder mit dem Taxi ins Krankenhaus. Würde das gehen?", schlug ich dann vor. Dann musste Koiko auch nicht sonderlich viel laufen und das Taxi würde schön warten, auch wenn das dann teurer wurde. Aber das bisschen Geld würde ich auch bezahlen, solange Koiko dafür nicht krank durch die Gegend lief, war das auch vollkommen in Ordnung. Fand ich und dann würde er vielleicht auch einsehen, dass es überhaupt nicht gut war, wenn er längere Zeit draußen war. Natürlich würde ich vorher auch noch mal mit der netten Krankenschwester sprechen, sie schien für alles und jeden Verständnis zu haben und wenn ich ihr erklärte, dass Koiko kurz den Baumenschen erklären musste, wie seine Schule wieder aufgebaut werden müsste, würde das auch gehen. Fragend und nachdenken wartete ich auf eine Antwort von Koiko und sah diesen an. Ob ihn dieser Kompromiss gefallen würde? Wünschenswert wäre es ja, denn es lag auch in meinem Interesse, dass die Schule wieder so schnell wie möglich aufgebaut werden würde.


Nawaki

Was? Wie SEIN Kleid?! Ich sah ihn fassungslos an und hielt den Geist dann zurück, als er schon loslaufen wollte. "Wie dein Kleid?", fragte ich dann verwirrt und sah ihn an. Abgesehen davon, dass er es eh nicht mehr anziehen konnte, was wollte er mit einem Kleid? War er eine Tunte oder was? Wohl hoffentlich nicht, an eine Dragqueen hätte ich mich erst noch gewöhnen müssen. Und wo zur Hölle war Koiko? Wenn er hier mal gebraucht wurde, war er nicht da. Ob ich hingehen sollte und sie solange ablenken, bis Koiko kam? Wäre die schlaueste Idee und wenn ich mich anstrengte, konnte ich sogar recht menschlich wieder sein. Aber einen Moment würde ich noch warten, bevor ich die Aufmerksamkeit der Bauleute auf mich ziehen würde. Ich könnte natürlich auch übersinnlichen Scheiß treiben, allerdings viel das zu sehr auf und verschreckte sie nur unnötig, immerhin schien es einigen Personen wichtig zu sein, dass die Schule wieder aufgebaut wird, so wie ich das gespürt hatte. Nachdenklich schlich ich ein Stück weiter in Richtung Schule, hielt mich aber immer noch in Deckung der Waldes. Die Leute schienen schon ein Mal zu planen, wo sie was hinstellen konnten, jedenfalls deutete ich das so, denn sie sahen sich einen Plan an und der Chef zeigte auf verschiedene Stellen.

Emil

Ich wurde von Nawaki aufgehalten als ich losrennen wollte. "Äh.. uhm... ja.. mein Kleid..", gab ich stockend zurück. War ja nicht so gewöhnlich dass ein Kerl ein kleid besaß. "Naja.. das .. früher da hab ich öfter sowas angehabt und.. das da gehört dazu und.. jah.. uhm..", ich räusperte mich und suchte nach einer Ausrede aber da war keine.
"Sorry, aber ich hab das früher oft gemacht, einfach weil.. ich finde die Kleider so schön, es ist so unfair dass nur Mädchen die anziehen dürfen!", beschwerte ich mich dann leicht rot. War ja schon peinlich das so direkt sagen zu müssen.
"Außerdem haben meine eltern das auch immer süß gefunden mir so sachen anzuziehen, als ich noch ganz ganz klein war bis ich dann hier her kam. Sorry, dass ich seltsam bin.", entschuldigte ich mich schließlich und wich seinem Blick gekonnt aus. Irgendwie war es niederschmetternd, dass er das so schrecklich fand, zumindest sah er mich ziemlich geschockt an. Wie gemein.
Es war damals ein Fetish meiner Eltern und da ich ihnen einfach immer gefallen wollte hatte sich das eben nun mal so entwickelt, dagegen konnte ich doch jetzt auch nichts tun. Ich fand Kleider nun einmal einfach sehr schön. "Wenn du sowas schönes auch für Jungen findest, kannst du mir ja bescheid sagen..", grummelte ich leise und leicht beleidigt vor mich hin..

Koiko

"Wie soll ich dir das denn erklären? Die Statik muss geprüft werden, dann mus geguckt werden ob die Schule überhaupt genau dort wieder aufgebaut werden kann wo sie jetzt steht und noch eine ganze Menge anderes Zeug", antwortete ich Rin verzweifelt. Als sie meinte man könne ja auch einfach den Tropf mitnehmen und mit dem Taxi fahren, starte ich Rin nur noch völlig entgeistert an. "Bist du noch ganz dich?", fragte ich skeptisch nach musterte sie prüfend. "Ich schleif doch dieses Teil nicht mit, vergiss es", fügte ich noch hinzu und zupfte an einem der zwei Schlüche herum die an meinem Arm hingen. "Wie wärs wenn du einfach eben hier wartest und dem Arzt sagst wo ich bin?"; schlug ich stattdessen, ziemlich hoffnungslos das sie einwilligen würde, vor. Den Tropf würde ich zumindest auf keinen Fall mitschleifen, da konnte sie sich auf den Kopf stellen. Wie sollte man das da auch mitbekommen? In diesem Schutthaufen würde der doch überall hängen bleiben und sogar gefahr laufen kaputt zu gehen. Und das wäre wohl noch schlimmer als ihn einfach hier zu lassen, denn so könnten noch mehr Verunreinigungen in meine Blutbahn gelangen und das würde wahrscheinlich den Vogel abschießen, worauf ich gerade nicht sonderlich lust hatte. "Das wäre doch eindeutig die einfachste Lösung, meinst du nicht auch?"

Rin

Wiederwillig verschränkte ich die Arme vor der Brust. "Das sollte ich dich eher fragen, du läufst jetzt bestimmt nicht so durch die Gegend", antwortete ich entschlossen. Das konnte er knicken, ich würde ihn doch jetzt nicht einfach so laufen lassen. Und vor allem, was würde Münchig sagen, wenn ich ihm erzählte, dass Koiko einfach so eben zu seiner Schule gelaufen ist um den Bauarbeitermenschen zu erklären, was sie machen konnten und was nicht. Der würde mich vierteilen, dazu hatte ich wirklich keine Lust und so wie ich Koiko kannte würde er dann nicht mal wiederkommen, weil er Krankenhäuser nicht mag oder irgendsoetwas in die Richtung. Wäre die Schule hier um die Ecke wie Lazars Bar, dann vielleicht noch, aber er musste ein gutes Stück laufen und das mit seinem Kreislauf und dem Fieber war absolut keine schlaue Idee. Davon war ich überzeugt, da konnte er meinen was er wollte. Und dann wollte er auch noch alleine da hinlaufen, was, wenn er auf dem Weg zusammenbricht oder so ein Theater? Nein, das konnte er man schön getrost vergessen, da würde ich nicht mitmachen, da konnte er sich noch so querstellen. Dann mussten die Bauleute halt nochmal kommen, wenn er solche Spirenzchen macht. Punkt fertig aus. "Ist mir relativ egal, ob es die einfachste Lösung wäre, du kannst in deinem Zustand nicht mal eben zur Schule dackeln, denen das erklären und dann wiederkommen", meinte ich dann entschlossen und sah ihn durchdringend an.


Nawaki

"Achso", antwortete ich noch immer leicht verstört. Seine Eltern hatten ganz eindeutig irgendwelche Fetischvorzüge gehabt, soviel war klar. "Schon gut... Ist nur... recht.. verwunderlich halt", antwortete ich ihm dann. Solange ich keine anziehen musste, war es ja noch in Ordnung. Auch wenn die Vorstellung, Emil in diesem Kleid zu sehen, einfach nur fürchterlich war, wenn er es mochte. Und das war Koikos bester Freund gewesen? Musste ich mir da jetzt etwa Gedanken um seine Vorzüge machen? Nein, das wollte ich überhaupt nicht, Koiko war vollkommen ein Mann. Und er kam nicht. Er kam einfach nicht. "Mach ich... Auch wenn es dann doch recht schwer wird, dass anzuziehen", gab ich dann noch zu bedenken. So langsam wurden die Bauarbeiter ungeduldig. "Komm mit und verhalte dich am besten unauffällig", erklärte ich dann in Richtung Emil. "Versuche ihnen nicht die Hand zu geben und den Matsch mach ich nachher wieder weg, keine Sorge", fügte ich dann noch hinzu. Schließlich richtete ich mich aus, ließ meine und Emils Schuhe matschgebadet aussehen und ging zu den Bauarbeiter. "Hallo", begrüßte ich sie freundlich, vermied es aber, ihnen die Hand zu geben. Prompt fragten sie, wo Koiko sei. Ich zuckte mit den Schultern. "Vielleicht im Wald, der See ist hier deutlich über die Ufer getreten oder in der Stadt. Sie bauen jetzt also wieder unsere Schule auf? Geht das überhaupt hier wieder? Nach dem großen Regen steht hier alles unter Wasser und auch der Keller war fast vollkommen vollgelaufen. Ist da nicht der Boden zu weich um erneut ein solches Gebäude aufzubauen?", fragte ich dann möglichst interessiert und aufmerksam. Sie durften bloß nicht merken, dass wir tot waren und mussten solange bleiben, die Koiko kam oder auch nicht.

Emil

"Achso.. okay. Solange du mich jetzt nicht dafür hasst oder so..okay", lächelte ich freundlich. Er musste vermutlich denken dass ich schrecklich in dem Kleid aussehen würde. Falsch gedacht, meine Eltern hatten anfangs auch nur einen Scherz machen wollen. Aber ich hatte verdammt weibliche Züge, wie sich herausstellte. Man merkte es nicht unbedingt, wenn ich normal herumlief.
Aber es war manchmal wirklich zum verwechseln ähnlich. Die Leute damals hatten sich zumindest ziemlich gewundert, als sie mich gefunden hatten und mir neue, nicht so verdreckte und angekohlte Kleidung anziehen wollten. Ich war ziemlich hilflos damals und wenn ich mich richtig erinnerte, war ich in einem Weisenhaus, welches irgendwie weg war dann und ich war einem Jungen gefolgt.. war sicher nichts wichtiges, weshalb ich mich jetzt auch wieder auf Nawaki konzentrierte der offenbar zu den Leuten wollte.
"Ist gut.", sagte ich, stand auf und lief ihm hinterher. Mein Herz raste.. zumindest glaubte ich das, denn ich war ziemlich nervös. Vorzugeben nicht tot zu sein wo ich erst bemerkt hatte dass ich wirklich nicht mehr lebte, war nicht so einfach..

Koiko

Unruhig starrte ich Rin an und rutschte auf dem Bett hin und her. Warum konnte sie mich nicht einfach gehen lassen? Ich würde schon 'gesund' wieder kommen. "Wie soll ich denn sonst rumlaufen wenn nicht so", erwiederte ich langsam. Verstand sie denn nicht wie wichtig mir die Schule war und wie wichtig es war das ich mich da jetzt drum kümmerte? Dabei war doch gerade sie gestern noch Eifersüchtig auf dieses Gebäude gewesen. War das vielleicht auch der Grund warum sie mich nicht gehen lies? Dabei könnte doch dann auch sie wieder dort wohnen, ganz ohne Probleme, im warmen und mit den farbigen Wänden, wie sie es doch so gerne haben wollte. Es gab nur noch eine Möglichkeit dem hier jetzt ein ende bereiten zu können und trotzdem meinen Willen zu bekommen, und die gefiel mir nicht. "Rin, wenn du mich jetzt nicht freiwillig gehen lässt dann werde ich eben einfach so abhauen", warnte ich sie mit, vor beunruhigung, zitternder Stimme und griff nach beiden Schläuchen an meinem Arm um sie zu entfernen. Die brauchte ich schließlich nicht bei dem was ich machen wollte. Der Stress war nicht gut für mich, ich merkte das mein Atem sich verschnellerte und mein Herz raste. Ich wollte weder mit Rin streiten, noch einfach alles auf sich beruhen lassen, also kam ich wohl um ersteres nicht herum und das machte mich traurig. Wirklich traurig.

Rin

Er würde so oder so abhauen, egal ob ich es ihm erlaubte oder nicht. "Ich lasse dich nicht gehen", antwortete ich nur stur. Was sollte er schon machen? Er war nicht sonderlich kräftig im Moment und so müsste er mich schon irgendwie ruhig stellen, wie er auch immer das machen wollte. So blieb ich einfach stur genauso stehen wie ich stand und beobachtete, wie er sich seinen Tropf entfernte. Er meinte es also wirklich ernst. Aber ich meinte es genauso ernst und das sollte er wissen. Er war alles andere als Gesund und das musste er endlich mal einsehen. Nein, Koiko mit Sicherheit nicht. Ich wollte nicht mit ihm wegen so etwas dämlichen streiten, doch es ging einfach nicht anders. Ich konnte ihn nicht jetzt durch die Gegend laufen lassen, dass ging mal absolut überhaupt gar nicht. Stur starrte ich Koiko an und wartete darauf, dass er irgendetwas sagte oder tat, außer sich die Schläuche zu entfernen und seine Flucht somit vorzubereiten. Warum musste diese dämliche Schule auch jetzt wieder dazwischenfunken, immer war sie schuld das wir stritten. Oder zu mindestens oft. Wieso musste Koiko sofort springen wenn irgendetwas wieder war? Dabei merkte man doch jetzt schon, dass es nicht gut war für Koiko, er atmete, als ob er gerade joggen würde.


Nawaki

Der Mann erklärte mir, dass sie das jetzt erst einmal austesten wollen und allgemein auch die Statik schon ein Mal überprüfen werden, solange Koiko noch nicht da war. Ich nickte und fragte dann, wie lange es wohl dauern würde, bis die Schule wieder aufgebaut sein würde, woraufhin der Mann meinte, dass es wohl noch einige Monate dauern könnte, wenn man alles erneuern musste. Schließlich fragte er mich, ob ich wüsste, welche Sachen noch gerettet werden müssten. Ich schüttelte den Kopf und erklärte, dass ich erst vor ein paar Tagen wiederkommen bin und davor zu Besuch bei Verwandten gewesen war und somit überhaupt nichts wusste, nur dass die Schule wenn möglich so schnell wie es geht wieder aufgebaut wird. Der Bauleiter nickte nur nachdenklich und meinte dann, da ich und Emil da wären, sie eigentlich auch schon mal mit der Arbeit beginnen konnten, anfangs musste ja noch erstmal festgestellt werden, wie die Statik des Hauses und dem Kram war, da müssten sie noch keine Sachen umräumen oder ähnliches. Ich lächelte leicht und hoffte, Koiko würde demnächst hier auftauchen. Ich hatte doch keine Ahnung davon, wie die Schule wieder aufgebaut werden sollte, zudem war ich noch nicht ein Mal Schüler hier und tot dazu auch noch. Hoffentlich würde es jetzt nicht anfangen zu regnen, da wir nicht nass wurden als Geister wäre das nämlich ziemlich scheiße, denn dann würden wir auffallen. Emil verhielt sich zum Glück sehr menschlich, was mich freute. Im Grunde war er doch ein wirklicher netter Kerl.

Koiko

Sie legte es also wirklich auf Streit aus, schön wenn sie es nicht anders wollte konnte sie denn ruhig haben. Schnell hatte ich all die Schläuche entfernt und drückte nun die Decke auf die zwei Einstichspuren, aus denen Blut austrat, wenn auch nicht zu viel. "Ich werde aber gehen ob es dir nun passt oder nicht!", begehrte ich gegen Rin auf. Vorsichtig stand ich auf musterte Rin aufmerksam. So wie sie im Moment aussah würde sie alles tun um dafür zu sorgen das ich hier blieb und mir war klar das meine Chancen äußerst schlecht standen in meiner Momentanen verfassung. "Warum kommst du nicht einfach mit, dann kannst du doch sicherstellen das mir nichts passiert", schlug ich äußerst halbherzig vor und trat einen Schritt auf die Zimmertür zu um zu testen wie Rin wohl reagieren würde. Würde sie versuchen mich am gehen zu hindern, oder sich doch dafür entscheiden das es besser war wenn sie keinen Streit herauf beschwor? Ich wusste es nicht und so blieb mir nichts über als es auszutesten. Immer wieder verschwamm das Bild vor meinen Augen, durch einige Mal blinzeln klarte er dann aber auch wieder auf. Es wunderte mich das Sczcerbiec sich gerade so ruhig verhielt, sonst unterstützte er mich meistens beim streiten, aber jetzt passierte gar nichts.

Rin

"Wirst du nicht", stur stellte ich mich ihm in den Weg, als er auf dem Weg zu Tür war, auch wenn er nur einen Schritt ging. Trotzdem wollte ich ihn nicht gehen lassen, egal was kam. Er konnte nicht gehen und würde vermutlich auch nicht sonderlich weit kommen. Und wenn er dann gerade eine Straße überquerte oder so in der Art? Dann würde er vielleicht sogar angefahren werden und ich könnte ihn verlieren. Dann stritt ich lieber jetzt mit ihm und riskierte, dass er sauer war, als dass soetwas passierte. "Ich komme nicht mit und du wirst auch nicht gehen, verstehe das doch endlich", meinte ich dann noch immer die Arme verschränkt und vor ihm stehend. Was wollte er schon groß tun. Mich angreifen? Das würde er nicht wagen, das glaubte ich nicht und aus diesem Zimmer würde ich ihn nicht lassen. Er kam also schon Mal gar nicht weg. Wieso merkte er das denn nicht auch endlich und sah es ein, dass es keinen Zweck hatte. Solange wie wir jetzt schon darüber diskutierten, ist die Baufirma sowieso schon längst wieder abgezogen und hätte Koiko meinen ersten oder zweiten Vorschlag angenommen, dann wären wir auch schon lange dort. Aber nein, er musste ja seinen Dickschädel durchsetzen und sich nur unnötig in Gefahr begeben. Manchmal war er echt schlimmer als der stureste Esel den ich kannte, ohne Zweifel. Eigentlich hatte ich ja schon gedacht, dass ich mir ganz anderes anhören musste, weshalb ich mich auch ein wenig wunderte, aber das ließ ich mi nicht anmerken. Koiko sollte ruhig wissen, dass ich ihn nicht gehen lassen würde.

Koiko

Ich hatte also recht behalten, sie stellte sich mir sofort in den Weg als ich auch nur einen Schritt in Richtung der Tür tätigte. Wie hatte ich auch etwas anderes erwarten können? Immerhin war sie ebenfalls ein richtiger Dickschädel und wollte immer ihren Willen durchsetzen. Aber ich würde mich jetzt nicht von ihr aufhalten lassen. Nervös musterte ich ihr Gesicht, suchte nach Anzeichen dafür das sie es nicht zu ernst meinte und gleich nachgeben würde, aber es lies sich nichts in diese Richtung finden. "Rin, bitte, du weißt doch wie wichtig mir das alles ist, wie wichtig mir die Schule ist", begann ich erneut und taumelte leicht. Mein Kopf fühlte sich an wie ausgestopft was es nicht leichter machte sich zu konzentrieren, selbst mein Gleichgewichtssinn schien auszusetzen. Dazu war dort noch immer dieser Hitze die sich auf meinem ganzen Gesicht auszubreiten schien. "Also lass mich doch einfach durch und fertig. Du willst schließlich auch keinen Streit, oder sehe ich das falsch?", fügte ich noch hinzu und schob sie vorsichtig zur Seite um zur Zimmertür zu gelangen. Noch nie hatte ich mir vorschreiben lassen was ich zu tun und zu lassen hatte und damit würde ich jetzt auch nicht anfangen. Wenn sie wollte das ich hier blieb musste sie mich schon festketten und das sie so weit gehen würde glaubte ich nicht, hoffte ich auch nicht. Aber wo sollte sie hier schon Ketten hernehmen?

Rin

Er sah es aber auch echt nicht ein. "Darüber bin ich mir durchaus im Klaren und es wäre auch überhaupt gar kein Problem, wenn du nicht krank wärest", behaarte ich auf meiner Meinung und sah ihn immernoch stur an. Plötzlich taumelte er leicht und ich hatte einen Moment lang schon den verdacht, dass er ohnmächtig würde, doch dann fing er sich wieder und schob mich bei Seite. Natürlich stellte ich mich ihm sofort wieder in den Weg. "Und nein, ich will auch keinen Streit, überhaupt nicht. Aber du kannst da jetzt nicht hingehen. Glaubst du, sobald du den Raum verlässt gehts dir prima oder was? Du kannst dich ja selbst kaum auf deinen eigenen Füßen halten so wie du hier herumtaumelst", meinte ich dann und schob nun ihn langsam und vorsichtig zurück in Richtung Bett. Er kam hier nicht heraus und wenn ich gleich nach dem Hektiker oder der Schwester brüllen müsste. Konnte er denn jetzt nicht endlich zu Vernunft kommen und einsehen, dass es in seinem Zustand keinen Sinn hatte, zur Schule zu gehen? Das konnte selbst ein Blinder mit Krückstock sehen, dass es keinen Sinn hatte. Nur Koiko natürlich nicht. Man hatte es ehrlich nicht leicht mit ihm und dann erzählte er noch irgendetwas davon, dass er nicht will, dass sich jemand Sorgen um ihn macht. Ich musterte ihn nun immer noch stur, aber auch besorgt. Sein Taumeln eben war absolut nicht gut gewesen, Koiko taumelte sonst nie. Hoffentlich würde er hier nicht gleich umkippen, obwohl, Hilfe war ja eigentlich überhaupt nicht weit und seitdem Münchig und die nette Schwester da waren, fühlte ich mich auch gleich viel wohler hier, sie schienen mich in Ordnung zu finden.

Koiko

"Ich bin nicht krank... mir ist nur ein wenig unwohl!", protestierte ich sofort los. Gut das war eine glatte Lüge und wahrscheinlich wusste Rin das auch, aber vielleicht ja auch nicht. Wieder verstellte sie mir den Weg, genervt stöhnte ich auf. "Wenn du keinen Streit willst, dann lass mich gehen! Ich glaube nicht das es mir dann sofort besser gehen wird, aber ich will nicht hier sein! Ich möchte an dem Ort sein an den ich hingehör und nur weil ich ein wenig getaumelt habe, heißt das auch nicht das ich gleich fallen könnte!", fauchte ich und werte mich gegen ihre Versuche mich wieder zum Bett zurück zu drängen. Ziemlich unsanft stieß ich sie zur Seite und ging, oder stolperte mehr, auf die Tür zu. Wenn sich nur nicht alles drehen würde, dann wäre schon alles besser. Vielleicht hätte ich den Infusionsständer zumindest noch bis zum Klinikausgang mitnehmen sollen, wäre nicht die schlechteste Idee gewesen. Oder ich wäre erstmal auf Rins Idee eingegangen und hätte mich erst am Ausgang von dem Teil getrennt, dann hätte sie mich auch nicht weiter aufhalten können. Hier hingegen gab es nur einen Ausgang und der war leicht zu versperren. Ein Glück das ich jetzt gerade freie Bahn hatte. Vorsichtig griff ich nach dem Türknauf und stieß sie auf um in den Gang hinaus zu taumeln. Er war leer, vollkommen leer, was für mich natürlich nur positive Aspekte mit sich brachte.

Rin

Der hatte doch wohl ehrlich nicht mehr alle Latten am Zaun. Ehrlich nicht, das was er da tat war reine Selbstüberschätzung. Plötzlich stieß er mich zur Seite, woraufhin ich stolperte und gegen das Bett fiel. Davon einen Moment abgelenkt, konnte Koiko weiter auf den Flur torkeln. Ich rappelte mich allerdings schnell wieder auf, drückte hastig die Klingel an Koikos Bett und lief dann ihm hinterher auf den Flur. "Du bleibst hier", knurrte ich ihn an, griff nach seinem Arm und zog ihn zurück. Ich hoffte einfach mal, gleich würde irgendeine Schwester erscheinen, immerhin hatte ich geklingelt. Und dann würde Koiko eh nicht mehr abhauen können. Ein Glück ging es ihm wirklich nicht sonderlich gut, sodass er auf dem leeren Flur nicht allzu schnell gewesen war und ich ihn mit ein paar größeren Schritten wieder eingeholt hatte. Nun hatte ich mich wieder vor ihm gestellt und funkelte ihn böse an. Er kam hier nicht raus, nur über meine Leiche. Auch wenn ich einen Moment lang glaubte, dass er sogar über diese gehen würde, um zu seiner Schule zu kommen. Das war nicht gut. "Du wirst da nie im Leben heil ankommen, sieh es doch einfach ein", unternahm ich dann erneut einen Versuch, ihm zum Bleiben zu überreden. Wahrscheinlich würde der Versuch eh nur im Sande verlaufen, aber einfach auf dem Flur stehen und schweigen war auch doof, sodass ich es einfach noch ein Mal versuchte. Vielleicht klappte es ja. Ansonsten bereitete ich mich bereits darauf vor, dass er gleich mit unschöneren Mitteln versuchte, mich los zu werden um zur Schule zu gehen.

Koiko

Weit war ich noch nicht gekommen als Rin mich auf einmal am Arm packte und wieder zurück ziehen wollte. "Lass mich", murmelte ich leise und versuchte mich loszureißen, auch da ihr Griff wirklich wehtat, warum musste sie sich auch ausgerechnet an den Arm klammern, an dem ich die Bissspuren von Timánri hatte? Nachdem ich es geschafft hatte ging ich noch ein paar Schritte weiter, wobei Rin mich auch schon wieder überholte und mir wieder den Gang versperrte. "Doch, ich kann das", antwortete ich leise und griff nach dem Dolch an meiner Hüfte. Was zur Hölle tat ich da eigentlich? Ich konnte doch nicht Rin angreifen! Hätte ich jetzt wohl denken müssen stattdessen starrte ich sie einfach nur an. "Geh weg!", warnte ich erneut, als ich plötzlich einen Tritt in die Kniekehle bekam, nach hinten stolperte, und von jemandem aufgefangen wurde, der mich sofort mit seinen Armen vor seiner Brust fixierte. Erschrocken versuchte ich mich aus dem Griff zu befreien, aber es erwies sich als unmöglich. Da jetzt auch die Krankenschwester vor mir auftauchte konnte es wohl nur Münchig sein. "Nein", keuchte ich erschrocken als ich die Spritze in der Hand der älteren Dame sah, die sich gerade Rin zuwandte. "Danke das sie uns zu Hilfe geholt haben, er muss im Fieberwahn sein, aber keine Sorge, er kriegt ein Beruhigungsmittel und neue Umschläge, bald ist wieder alles in Ordnung", erklärte sie ihr und drehte sich dann zu mir um, doch plötzlich war es nicht mehr die alte Dame. Wahrscheinlich hing es mit dem Fieber zusammen, aber sie verwandelte sich direkt vor meinen Augen in Sciutto, der mit einem dämonischen Lächeln auf den Lippen näher kam. Verängstigt schrie ich auf, versuchte mich aus dem Griff des Arztes zu befreien, aber es war unmöglich, seine Hände schienen wie Schraubstöcke um meine Arme zu sitzen, egal wie sehr ich mich auch dagegen werte. Kaum das das Mittel in meinen Arm injeziert worden war, sackte ich zusammen.

Rin

Ich stand einfach nur da und beobachtete fassungslos die Situation. Das die Frau mit mir gesprochen hatte, hatte ich nicht wirklich mitbekommen, ich hab einfach nur genickt und förmlich durch sie hindurch gestarrt. Schließlich sackte Koiko in sich zusammen und für alle hieß es erstmal durchatmen. Münchig machte sich auf den Weg, Koiko wieder in sein Zimmer zu schleifen. Dann telefonierte er mit irgendwem und verlangte Fixierer. In seiner anscheinend üblichen Eile wackelte er selbst dann hektisch über den Flur und holte Umschläge und verschiedene Medikamente. Die ältere Dame, welche Henriette hieß, führt mich derweil in einen separaten Raum und kümmerte sich fürsorglich um mich, da ich wohl einen ziemlich erschütterten Eindruck gemacht haben musste. Er hätte mir wirklich den Gar ausgemacht, er hätte mich mit seinem Dolch angegriffen. Henriette bot mir einen warmen Tee an und fragte dann vorsichtig, ob er mich öfters bedrohte. Ich schüttelte den Kopf und meinte, dass er einen ziemlich schwierigen Charakter hatte, mich aber noch nie geschlagen hätte oder so in der Art. Außerdem fragte sie mich, warum er zum Ende hin so aufgeschrien hatte und regelrecht panisch versucht hatte, zu entkommen, woraufhin ich nur mit 'Schwierige Kindheit' und 'ganz schlechtes Thema' antwortete. Schließlich gab sie auch Ruhe und setzte sich stattdessen ebenfalls hin, bevor auch der Hektiker den Raum betrat und erklärte, dass es wirklich gut war, dass ich geklingelt hatte und ob mir etwas passiert seie. Außerdem hätte man Koiko jetzt fixiert und den Dolch außer seiner Reichweite verwahrt. Er schien wohl einem Fieberanfall unterliegen zu sein, allerdings wurde das Fieber jetzt härter Bekämpft und er bekäme regelmäßig neue Umschläge. Zudem sei noch sein Kreislauf zusammengekippt, weshalb er vorübergehend auch an einer Pulsmessmaschine hing.

Koiko

Es dauerte nicht lange bis ich wieder einigermaßen zu mir kam. Anscheinend hatte man mir wieder Umschläge verpasst, aber trotzdem war das Fieber noch gut spürbar. Vorsichtig wollte ich den Arm heben, musste aber feststellen das es nicht ging. Entsetzt starrte ich auf die Fesseln an meinen Handgelenken. Zusätlich verlief noch ein weiterer Gurt über meine Brust und meine Hüfte. Selbst meine Füße hatte man ans Bett gekettet. Panisch sah ich mich um, suchte nach einem Ausweg, doch alles was ich entdeckte war ein neues Gerät im Raum, das an mich angeschlossen worden war und unaufhörlich piebste. Dazu waren die Infusionen wieder da, und es schienen sogar mehr geworden zu sein. Verzweifelt stämmte ich mich gegen meine Fesseln, versuchte ihnen irgendwie zu entkommen, aber mehr als aufgescheuerte Haut erreichte ich nicht. Und Rin war auch weg. Ob ich ihr etwas angetan hatte? Richtig erinnern konnte ich mich nicht, nur das ich Rin mit dem Dolch bedroht hatte und dann da Sciutto gewesen war und dann nichts mehr, aber er war doch tot! Er konnte nicht dort gewesen sein, es war unmöglich! Eine neue Welle der Müdigkeit überkam mich und wieder wurde es schwarz vor meinen Augen, was wahrscheinlich auch besser so war, denn anders würde ich sicherlich nicht zur Ruhe kommen nicht in dieser Situation. Hoffentlich war bei Rin alles ok, nur wieso war sie nicht hier?

Sirius

Ich hatte meine morgendliche Zombie-leckt-mich-am-Arsch-ich-will-nicht-aufstehen-Phase überwunden und freute mich dann, als Ayaka uns Brötchen mitgebracht hatte. Lazar war mittlerweile wohl auch um einiges aktiver und wacher, was wahrscheinlich nur an Tanathan lag, welcher sich irgendwann zu uns gesellt hatte und dann erstmal gelabert hat als gäbe es keinen Abend. Der Junge war mir zu hibbelig und unruhig, aber dafür konnte er nichts, so wie ich das mitbekommen hatte. Schließlich frühstückten wir alle, ehe ich kurz bei meinen Eltern anrief und uns für die nächsten Tage anmeldete, was meine Mum, welche am Telefon war, hörbar freute und auch Mine im Hintergrund rumschrie, dass sie sich schon tierisch freute. Freudig teilte ich das Ayaka mit und wartete auf ihre Reaktion. Außerdem fragte ich sie, was wir denn heut machen würden. Auf jeden Fall mussten wir Zugtickets kaufen, Lazar schien es ja soweit wieder gut zu gehen, ausgenommen der halbschlafphase heut morgen, für die er sich bei Ayaka auch nochmal entschuldigte, weil er ihr nicht geantwortet hatte, als Rin heut morgen irgendwann dagewesen war. Was ich alles verpasst hatte, als ich geschlafen hatte. Ich war echt ein fürchterlicher Langschläfer, aber bis jetzt war mir auch nicht so bewusst, dass ich ernsthaft so viel verpassen könne wie hier bei Lazar. So viele wie jetzt auch in dieser Wohnung lebten war das aber auch kein Wunder, es war ein bisschen wie in einer Großfamilie und Zuhause, da war auch immer etwas los gewesen.

Ayaka

Als ich wieder zurück gekommen war, hatte Sirius mich anscheinend schon erwartete und freute sich auch gleich über die Brötchen. Das Tanathan uns das halbe Ohr abkaute interessierte störrte mich nicht im geringsten. Überglücklich lächelte ich Sirius an als er sagte das sich schon alle freuen würden, und viel ihm um den Hals. "Wunderbar, ich freu mich auch schon total!", meinte ich leise und gab ihm dann einen kurzen Kuss. "Ich wollte gerne shoppen gehen, wenn du nichts dagegen hast, und Lazar du musst dich doch nicht entschuldigen, kannst ja nichts dafür wenn du noch müde bist", antwortete ich den beiden strahlend und hüpfte dann in mein und Sirius Zimmer um meine und Sirius Sachen schon einmal heraus zu räumen. Eiligst hatte ich alles das wir brauchen würden auf das Bett gestapelt. Kaum das ich damit fertig war, eilte ich zurück in die Küche. "So, von mir aus können wir los!", teilte ich Sirius mit und zog ihn dann auch schon an der Hand hinter mir her, was mir gar nicht so wirklich auffiel in einem solchen Glücksrausch befand ich mich gerade und der würde wohl auch noch eine weile lang anhalten, was Sirius hoffentlich nicht störte, immerhin konnte ich da ganz schön dominant werden und drängte auch noch jedem meinen Willen auf, ob ich das nun wollte oder nicht.

Sirius

Was hatte Ayaka denn heute genommen. Die war ja fast genauso schlimm wie Tanathan. Selbst der sah ihr leicht irritiert nach, machte sich aber nichts daraus und laberte lieber Lazar und Leevi weiterhin ein Ohr ab. Anscheinend tat er das öfterst, denn Leevi nahm es nur noch resigniert hin und trank weiterhin sein Wasser. Schließlich kam Ayaka und zog mich auch schon prompt. "Ja, ich komme ja schon", meinte ich, als sie mich einfach mit zog. Ein Glück konnte ich noch schnell genug mein Geld greifen und ließ mich dann von Ayaka mitschleppen. Für die Zugkarten und den Bus müsste mein Geld noch locker reichen, meine Eltern schickten mir ja regelmäßig etwas auf mein Konto, was ich dann ja bequem abholen konnte. "Was willst du denn kaufen?", fragte ich dann nach einiger Zeit. Wirklich große Lust shoppen zu gehen hatte ich nicht und vorallem nicht nach dieser komischen Shoppingtour mit Rin und Percy, aber was solls, es führte eh kein Weg drum rum und raus hätte ich eh noch gemusst. Außerdem schien Ayaka sowieso schon so fest in ihrem Wahn zu sein, da wollte ich mich gar nicht wiedersetzen und ein wenig Zeit gemeinsam zu verbringen war doch auch schön. Hoffentlich wurde sie aber nicht allzu anstrengend mit hier mal gucken und da mal gucken und wie sehe ich aus und passt das zu meinen Schuhen. Ich war ein Junge und dann noch ein unmodischer noch dazu, wenn man ehrlich war. Und das hatte Ayaka ja auch schon gemerkt, als ich mit dieser komischen türkisen Hose los musste.