Fight School (Übernommen von MPH)

Timánri

Inzwischen war ich schon eine ganze Weile unterwegs und hatte nicht den blassesten Schimmer wo genau ich war. Nicht einmal zu Lazars Wohnung hätte ich zurück gefunden so sehr hatte ich mich verlaufen. Schließlich lies ich mich niedergeschlagen im Park auf einer Bank nieder und starrte ins leere. Was sollte ich denn jetzt machen? Keine Ahnung wo ich hin musste, fragen konnte ich auch nicht, verstehen konnte mich ja niemand und Geld hatte ich auch keines mehr, da ich es ja Lazar gegeben hatte, nachdem ich es von Yoichi bekommen hatte. Nach einer weile lies ein leises und dann immer lauter werden des winseln mich aufsehen. Gerade machte ich mich auf die suche nach der Quelle, da entdeckte ich Rin, die sich über ein kleines, zappelndes Etwas am Boden beugte. Erschrocken zuckte ich zurück und versteckte mich wieder hinter dem Gebüsch, aus dem ich gerade gekommen war, damit sie mich nicht sah, immerhin glaubte ich nicht das sie mich leiden konnte. Ich hatte schließlich ihren Freund gebissen, wenn auch nicht absichtlich. Ok, absichtlich war es schon gewesen, aber zumindest nicht für ihn bestimmt. Nur was machte das Mädchen überhaupt hier? Vor allem, was tat sie hier um diese Uhrzeit? Ob sie wohl irgendwelchen Kriminellen Machenschaften nachging? Vielleicht war der Hund ja mit absicht dort hingebunden worden und in seinem Halsband waren Drogen versteckt, oder soetwas. (Gaaanz bestimmt isses so xD) Ich sollte sie mal genauer unter die Lupe nehmen und ihr unauffällig zu folgen war ja nun nicht so schwer. Zumindest hatte ich bisher meine spionage anfälle ungesehen ausleben können, und ich hatte die wirklich oft.

Emil

Nawaki wollte kurz weg, also wartete ich brav dort wo er mich verlassen hatte. Immernoch fragte ich mich wie ich an das Kleid kommen sollte. Aber vermutlich würde das wohl noch sehr lange warten müssen. Vieleicht war es auch gar nicht mehr möglich, immerhin war ich ja jetzt ein Geist.
Diese Tatsache schockte mich nach wie vor irgendwie ziemlich.
Derweil beobachtete ich die Leute, welche ihre Arbeit verrichteten. Die Fight school sollte abgerissen werden. Unglaublich, ich hoffte nur, dass wir wieder so ein schönes Dachzimmer bekommen würden an das keiner herankam. Irgendwie hatte ich eine gute Erinnerung an dieses Zimmer. Aber welche, das war mir nicht mehr bewusst.
"Willkommen zurück.", antwortete ich Nawaki, als der wieder auftauchte. Er hatte ja gesagt, dass er nicht lange wegbleiben würde..

Rin

Ich kuschelte mit dem Hund, welcher mich gar nicht mehr loslassen zu wollen schien. Er rollte sich auf dem Boden und leckte mich immer wieder ab. Süß war er ja wirklich, hoffentlich kam er auch mit Penelope klar, wobei ich vermutete, dass eher die Katze das Problem war, so klein wie der Hund noch war, war er noch ziemlich jung. Außerdem schien er größer zu werden, da er große Pfötchen hatte. Außerdem hatte er mittellanges, wuscheliges Fell, welches ihn über die Augen hing. Seine Ohren waren total flauschige Schlappohren und er schien nicht allzu helles Fell zu haben, allerdings war sein Bauch und eine Pfote und Bein weiß. Dann musste ich ihm auch noch einen Namen geben.. Nur wie sollte er heißen? War es überhaupt ein Er? Ich sah nach, es war tatsächlich ein Rüde. Merkte man bei dem Verhalten allerdings nicht wirklich. "Na mein kleiner... Ich nehm dich mal mit, du bist niedlich und hier verhungern lassen kann ich dich nicht", meinte ich und knuddelte das kleine haarige Dingen. Vorsichtig hob ich ihn hoch und setzte mich dann mit ihm wieder zurück zur Bank. "Jetzt brauchst du nur noch einen Namen, kleiner Mann", überlegte ich dann und streichelte den Welpen weiterhin. "Wie.. wärs mit Chopper? Mh? Was hälste davon?", grinste ich Chopper dann, woraufhin er mich wieder anfing mich abzulecken. Koiko würde ihn jetzt schon hassen, da war ich mir sicher. Nachdenklich kraulte ich das dunkel Fellwesen und sah in den Himmel, wobei mir bei dem Gedanken an Koiko wieder die Tränen kamen.


Nawaki

Ich grinste ihn freudig an. Warum war Koiko wohl so ausgerastet? War ihm überhaupt bewusst, dass er mir eh nichts tun konnte? Wohl eher nicht. "Na", meinte ich freudig grinsend, "Was großartig passiert als ich weg war?" Ich sah mich um. Was wir jetzt wohl machen konnten? Die Bauarbeiter machten Feierabend, so wie es schien. Ob sie morgen von alleine weitermachen würden? Koiko lag ja nun im Krankenhaus. Aber ich nahm an, dass sie von alleine wichtige Papiere und sowas ausräumen würden, angefangen hatten sie ja schon, in dem sie Stützpfeiler aufgebaut hatten und einen großen Container geholt hatten, in den sie nun anscheinend alles heile hineinlegten. "Und was wollen wir nun machen? Ist dir in der Zwischenzeit irgendetwas eingefallen? Alles ist wichtig, so unwichtig es auch erscheint", fragte ich dann interessiert. Er wollte ja sein Gedächtnis wieder erlangen und mentale Stärke musste er sowieso noch trainieren. Wie hatte mein Meister es damals noch gemacht? Es war schon so lange her, ich wusste es nicht mehr.

Timánri

Neugierig beobachtete ich Rin weiterhin aus dem Gebüsch heraus. Der Hund schien ja wirklich mega süß zu sein, auch wenn ich von hier aus nicht allzuviel sehen konnte. Es ärgerte mich das ich etwas zu spät gekommen war, ich wollte schließlich schon immer mal einen Hund haben, aber gleichzeitig wusste ich auch das er bei Rin besser aufgehoben sein würde. Nach einer weile hielt ich es dann nicht mehr aus. Sie tat sowieso nichts interessantes und der kleine Welpe sah so kuschelig aus... Aufgeregt trat ich aus dem Gebüsch. "Posso accarezzarlo qualche volta? (Darf ich ihn auch mal streicheln?)", fragte ich nervös und zeigte auf das kleine Tierchen. Das Mädchen starrte währenddessen gedanken verloren in den Himmel. Sah ich da etwa Tränen in ihren Augen glitzern? Sicher war ich mir ja nicht. "Alles ok?", fragte ich leise nach. Hoffentlich wurde sie nicht sauer weil ich mich in ihre Angelegenheiten einmischte. Und wieso fragte ich überhaupt? Verstehen konnte ich sie onehin nicht, zumindest größtenteils nicht. Konnte aber natürlich auch sein das gerade diese Tatsache es für sie nicht so schlimm machte das ich nachfragte, immerhin konnte ich so auch nichts weitererzählen, oder ihr wiedersprechen, oder sie ausschimpfen, oder was auch immer. Fasziniert sah ich wieder auf den kleinen Hund. Von so nah sah er gleich noch viel flauschiger aus.

Rin

Ich war ziemlich gedankenverloren und streichelte einfach nur den Hund, als plötzlich jemand aus dem Gebüsch gesprungen kam. Im ersten Moment hatte ich schon leichte Panik, dass irgendsoein perverser aus dem Busch kam, allerdings merkte ich schnell, dass es sich nur um die Furie handelte. Erstaunt sah ich auf. Hatte sie mich verfolgt? Was machte sie hier? Misstrauisch musterte ich sie einen Moment, ehe ich meinen Blick zu dem Hund wandte. Was hatte sie eben gesagt. "Willst du ihn streicheln?", fragte ich dann leicht verwirrt. Ich konnte kein italienisch. Vielleicht war es auch ihr Hund? Aber dann müsste ich meinen Chopper wieder abgeben, das wollte ich auch nicht. Außerdem wäre sie dann wahrscheinlich anders drauf, wenn sie tatsächlich ihr kleines Hundi wäre. Schließlich fragte sie zu meiner Verwunderung, ob bei mir alles ok wäre, woraufhin ich nur den Kopf schüttelte. Es würde eh nicht sonderlich viel bringen, ihr jetzt versuchen wollen, zu erklären, warum es mir so scheiße ging, zumal ich ihr auch noch nicht wirklich traute. Chopper musterte derweil interessiert die kleine Italienerin und legte den Kopf schief. Er war einfach so unbeschreiblich süüß. Und morgen würde ich dann schön Sachen für ihn einkaufen gehen, natürlich dann farblich vollkommen abgestimmt zu meinen noch nicht vorhandenen Möbeln. Ich hoffte wirklich, dass Penelope sich mit ihm vertragen würde, denn das kleine Flauschebällchen würde ich nicht mehr hergeben. Nur was, wenn sie sich nicht verstehen würden? Ausziehen? Eine eigene Wohnung suchen? Wäre auch nicht so schön, wenn ich ehrlich war. Aber wegsperren konnte man auch weder Hund noch Katze...

Timánri

Ich hatte zwar wahrscheinlich genauso viel Ahnung davon was sie gesagt hatte, wie sie was ich gesagt hatte, aber ich deutete ihr Gerede einfach einmal als Zustimmung. Vorsichtig und ganz sanft strich ich dem Hündchen über den Kopf. Sein Fell war ja so unglaublich weich! Vergnügt kraulte ich ihn hinter den Ohren, was ihm wirklich zu gefallen schien. Über das reden das sie bedrückte, wollte sie anscheinend nicht, was mich aber auch nicht wirklich wunderte. Nervös und mit Sicherheitsabstand, da ich nicht sicher wusste wie sie mir gegenüber eingestellt war, setzte ich mich auch mit auf die Bank und kraulte Chopper, wie Rin ihn getauft hatte, wenn ich richtig gehört hatte, weiter. Ob sie ihn wohl jetzt mitnehmen würde um ihn bei sich aufzunehmen? Aber sie hatte doch schon eine Katze! Müsste Rin nicht wissen wo diese Ruinen standen? Sie hätte ich fragen können, nur zum einen wüsste sie dann im Nachhinein wer die Sachen geklaut hatte und zum anderen könnte sie nachfragen was ich dort wollte und was sollte ich dann schon sagen? 'Ich möchte da schlafen weil es mir dort so gut gefällt', nunja, nicht gerade sehr glaubwürdig. Und eigentlich hatte ich mit dieser Schule ja auch nichts zu tun, sie würde mir den Weg sicherlich nicht zeigen.

Rin

Anscheinend wollte sie ihn streicheln. In Ordnung, solange er bei mir bleiben würde und ich ihn mit nach Hause nehmen konnte, war das ja noch in Ordnung. Allerdings breitete sich nun mehr die Frage in mir aus, wie das mit Penelope werden sollte. Die Katze mochte Chopper sicherlich nicht, aber ich wollte ihn nicht hergeben und würde es mit Sicherheit auch nicht tun. Nur wie sollte das dann funktionieren? Ich würde es ja schon sehen, was passieren würde. Sonst müsste ich wohl wirklich umziehen, wohl oder übel. Vielleicht auch in das nächste Dörfchen? Ein wenig Abstand tat sicherlich mal gut, vor allem wenn ich mit Koiko schluss machen würde oder sollte. Nachdenklich beobachtete ich Chopper. Was ich wohl die restliche Nacht noch machen würde? Vielleicht sollte ich mich auch gleich nach einer neuen Bleibe umgucken..? Vielleicht in die Vorstadt? Oder mit dem Bus in das nächste Dörfchen? So weit lag es wirklich nicht entfernt und ein Tierfachgeschäft hatten sie da sicherlich auch, wo ich dem Hunde Fressen und all so Zeugs kaufen konnte. Hier konnte ich eh nicht viel machen, Ayaka und Sirius fuhren weg, Lazar brauchte meine Hilfe nicht, zu Koiko konnte ich nicht. Ich war einfach nur alleine mit dem kleinen Chopper und vollkommen überflüssig im Moment auch. Immer noch überlegend zupfte ich dem Tier ein wenig am wuschigen Schwanz herum. Wo wollte Timánri überhaupt hin? Sie kannte sich hier ja noch weniger aus als ich und Deutsch konnte sie auch nicht. Eigentlich musste sie einem ja schon ein wenig Leidtun, auch wenn ich ihre furienartige Anfälle nichts abgewinnen konnte.

Timánri

Rin wirkte inzwischen wieder total nachdenklich und abwesend, meine Gegenwart schien sie jedoch nicht weiter zu stören, was mich sehr erleichterte, denn so konnte ich den Hund weiter knuddeln. Zu gern hätte ich ihn auch einfach mitgenommen, aber zum einen würde Rin das sicherlich nicht zulassen und zum anderen konnte ich mich nicht um ihn kümmern. Ich hatte kein Geld, keine Wohnung und momentan noch nicht mal einen Ort zum schlafen. Und Ryuji war auch verschwunden. Niedergeschlagen lies ich die Schultern hängen und starrte starr geradeaus. Die Parkbank hier könnte ich doch heute Nacht als Schlafplatz nutzen... nur war sie so öffentlich und ich hatte Angst angegriffen zu werden. Liese seufzte ich und wühlte dann in meiner Tasche herum, wo ich noch einen Streifen Trockenfleisch fand, den ich noch in Italien geklaut hatte. Die Teile waren einfach super, denn sie hielten ewig, wenn sie dafür auch nicht wirklich schmeckten. "Sguardo, chopper (Guck mal, Chopper)", meinte ich leise und hielt ihm das Stück hin, immerhin hatte er sicherlich Hunger und ich wusste das Trockenfleisch nichts enthielt das gefährlich für ein Tier werden könnte. Gierig begann der Kleine darauf herum zu kauen, wobei er wohl etwas Probleme hatte. Das Zeug war aber auch zäh wie Schuhsohlen, kein wunder wenn er das nicht so schnell herunter bekam.

Rin

Ich bekam nicht wirklich noch etwas von meiner Umwelt mit, jedenfalls merkte ich anfangs auch nicht, dass Timánri Chopper etwas zu essen gab. Als ich es dann doch nochmal merkte, lächelte ich dankend. Der Hund hatte sicherlich großen Hunger. Ob er auch dringend etwas zu trinken brauchte? Das konnte man leicht auftreiben. Nach einigem hin und her überlegen wollte ich Timánri dann doch noch fragen, wo sie denn heute schlafen wollte. "Wo du schlafen?", fragte ich daher. Vielleicht verstand sie es ja, der Satz war nicht sonderlich kompliziert und begrenzte sich auf das wesentliche. Fragen blickte ich sie an. So wirklich glücklich sah sie auch nicht aus. Ob sie wusste, dass Ryuji bei Koiko im Krankenhaus war? Ich glaube ja nicht wirklich dadran, allerdings schien er auch bewusstlos zu sein, so, als hätten sie ihn mit Absicht ganz weit weggeschossen. Mittlerweile schon mal nicht mehr weinend wischte ich mir die letzten Tränen weg. Ein Glück hatte ich kein Make-up drauf gehabt, sonst würde ich jetzt aussehen wie ein Zombie. Allerdings sah man ohne Make-up schnell, wie fertig ein Mensch mit dem Leben war. Das Leben... Wirklich viel hatte ich noch nicht davon erlebt, ich kannte wohl meine persönliche Hölle auf Erden, das Nachtleben und diese Stadt. Vielleicht sollte ich auch einfach ein paar Sachen packen, ein bisschen für das Hunde einkaufen, genügend Geld abheben und einfach mal durch die Gegend fahren? Mal hier, mal da übernachten? Ein paar andere Länder der EU besuchen?

Timánri

Anscheinend hätte Rin nichts für den Hund gehabt, wesshalb es sie wohl freute das ich mein Zeug für den Hund opferte, zumindets schloss ich das aus ihrem Lächeln. Plötzlich fragte sie wo ich denn schlafen wollte, woraufhin ich etwas verlegen begann an meiner Tasche herum zu nästeln. "Weiß nicht", gab ich schließlich zu, nachdem ich die richtigen Worte gefunden hatte und lief knallrot an. "Hab nichts", fügte ich noch hinzu. Gut ganz wahr war es ja nicht, immerhin hätte ich bei Lazar bleiben können, aber ich konnte ihm nichts bieten das seine ganze Gastfreundschaft auch nur ansatzweise wieder gut machen würde. Geld hatte ich keines, und auch sonst eigentlich keine besonderen Fähigkeiten die ihm etwas bringen könnten. Wie also hätte ich es mir anmaßen sollen weiter dort zu bleiben ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen? Vielleicht wusste sie ja etwas wo man schlafen konnte... obwohl warum sollte sie mir das sagen? Sie schien ja auch nichts zu haben, sonst würde sie hier doch nicht mitten in der Nacht hier herum hängen. Außer sie war noch komischer als ich gedacht hatte und tat das freiwillig weil es ihr Spaß machte. Nur würde das die Tränen in ihren Augen nicht erklären. Und die hatte ich mir sicher nicht eingebildet, nein. Also was konnte ihr zugestoßen sein? Wobei, vielleicht waren es ja auch Tränen des Glücks gewesen, wegen dem Hund.

Rin

Sie musste gar nicht so rot werden. Ich wusste auch nicht wirklich, wo ich hinsollte. Und dann verschlug es einen auf eine Parkbank. War ja auch super. "Ich auch nicht", meinte ich dann nachdenklich. "Will weg", fügte ich noch hinzu. Ich wollte einfach nur weg und vergessen, mit Koiko wieder in meiner rosa Traumwelt sein. Nirgendwo anders. Ob ich mich einfach wegschießen sollte? Ich hatte oft über LSD, Koks und genügend Alkohol gehört, dass sie einen regelrecht aus dieser Welt teleportierten. Es wäre schon, wirklich das alles erstmal vergessen zu können. Vielleicht sogar länger? Allerdings wollte ich mich auch nicht wegschießen, das kam mir irgendwie so feige vor. Als wenn ich mich meinen Gefühlen nicht stellen konnte. Abhauen wäre da wohl schon eine schauere Idee, auch wenn ich so nicht vergessen würde. Doch als Junkie enden wollte ich auch nicht. Außerdem hatte ich jetzt auch eine Verantwortung gegenüber von Chopper, ich konnte ihn nicht alleine lassen, zumal mir Empir dann auch derart den Arsch aufreißen würde, wie ich es noch nie erlebt hatte. Andersherum, einmal war doch nun auch nicht sooo schlimm, oder? Ich würde sicherlich kein zweites Mal was einwerfen, ich wollte jetzt in diesem Moment doch nur vergessen und nichts weiter. Das war doch auch verständlich, fand ich jedenfalls. Hin und her gerissen beobachtete ich Chopper und Timánri. Was sie wohl gerade dachte? Eigentlich war sie ja ganz niedlich, abgesehen von ihrer Furienart.

Timánri

Ich verstand sie! Und das freute mich unheimlich, aber bei meiner Situation half es auch nicht viel weiter. "Ich auch", erwiederte ich traurig. Am liebsten wäre mir Italien, aber ich würde hier bleiben. Solange mein Ryuji, nein er war nicht meiner, solange Ryuji hier war, würde ich auch hier sein. Egal wie er mich behandelte, denn trotzdem hatte er mich schon so oft beschützt wenn ich wieder eine Dummheit gemacht hatte, oder er hatte gleich verhindert das es zu dieser Dummheit kam. Und dann war er im nächsten Moment wieder so gemein und einfach nur der größte Arsch dieser Welt. Als würde es ihn freuen mich so zu quälen. Gut er wusste von meinen Gefühlen nichts, aber er könnte es zuminest ahnen. Was würde Rin wohl noch den Rest des Abends machen? Warum ging sie nicht zu ihrem Bruder? Der würde sie doch sicherlich nicht rausschmeißen, oder doch? Sie war doch seine Schwester! "Gehst du nicht zu Lazar?", fragte ich stockend und hoffte das der Satzbau so stimmte. Wenn ich mich recht erinnerte und mir die Übersetzungen auf dem Bildschirm wieder ins Gedächtnis rief müsste es richtig sein. Gut das ich eigentlich recht schnell lernte. Mein Deutsch war bestimmt schon besser geworden seit ich hier war, zumindest glaubte ich das. Mein Akzent war halt noch immer grauenhaft und deutlich zu hören, aber man müsste mich verstehen können und das erfüllte mich mit einer Menge stolz.

Rin

Sie hatte mich verstanden. Ach ich freute mich, immerhin jemand, mit dem ich mich unterhalten konnte und der sogar noch antwortete und nicht nur mich ableckte. Sie wollte auch weg. Zurück nach Italien nahm ich an. Es war ihr zu Hause. "Warum du hier? Wegen Ryuji?", fragte ich dann. Das, was ich sprach, war kein richtiges Deutsch, ich ließ ein paar überflüssige Wörter weg. Aber mich störte es nicht und so war es eindeutig besser zu verstehen, jedenfalls verstand Timánri mich. Und mehr musste im Moment gar nicht sein, immerhin waren wir nicht bei einem Buchstabierwettbewerb oder so in der Art. Schließlich fragte sie nach Lazar und ob ich zu ihm ging. "Nein... Ich will nicht... Ich will weg und vergessen", antwortete ich ihr dann. Immer noch fragte ich mich, ob ich nicht einfach mich mit irgendeiner Droge zudröhnen sollte. Empir machte sich bereits bemerkbar und knurrte, dass ich gefälligst so einen Schwachsinn bleiben lassen sollte. Nur was sollte ich dann machen? Wieso verstand der dämliche Wolf nicht, dass ich nicht mehr wollte? Das diese blöde Situation einfach zu viel für mich war? "Wenn du nicht mehr willst, was tust du?", fragte ich nach reiflichem Überlegen Timánri. Vielleicht wusste sie etwas? Denn noch kam es mir einfach zu feige vor, weg zu laufen und abzuhauen. Das war es auch, doch wenn man mal genau überlegte, war alles feige, außer sich den Problemen zu stellen, was ich momentan ja nicht wirklich konnte. Hoffentlich hatte Timá überhaupt verstanden, was ich gesagt hatte. Sie konnte zwar schon um einiges besser deutsch, aber ob sie es so gut konnte? Ich wusste nicht so genau...

Timánri

Zugegeben, die Frage warum ich hier war, hatte ich schon seit meiner Ankunft gefürchtet. Unsicher begann ich damit meine Zeigefinger aneinenader zu stupsen und sah verlegen zu Boden. Was wenn sie ihm dann was erzählte? Er würde mich nur noch mehr quälen! "Ja... ich... äh bin gefolgt", antwortete ich schließlich leise und stockend. Was wollte sie denn vergessen? Lazar? Hatte er etwa irgendwas angestellt? Oder fürchtete sie nur, so wie ich auch, unangenehme fragen die einem immer wieder alles ins Gedächtniss riefen. "Achso", erwiederte ich also nur, fragte aber nicht weiter nach, denn genau das wollte sie ja anscheinend nicht. Als sie fragte was ich tun würde wenn ich nicht mehr wollte musste ich erstmal etwas nachdenken um die Worte zu entschlüsseln. Aber kaum das ich das geschafft hatte grinste ich einfach nur schelmisch. "Ich verprügel Ryuji, er is schuld!", erwiederte ich so sicher wie ich bis jetzt noch keinen anderen deutschen Satz geschafft hatte. Dennoch am einfachsten war es nunmal sich an dem zu rächen der einem die Qualen zugefügt hatte und bis jetzt hatte ich mich danach eigentlich auch immer besser gefühlt. Das war ja auch mit der Grund warum ich ihn inzwischen einfach immer anfiel wenn ich ihn sah, schließlich wusste ich das er mich wieder verletzen würde und da konnte ich ja schonmal vorsorgen.

Rin

Sie war Ryuji also gefolgt. Naja, wenn sie meinte. Aber warum tat man sowas? Ich würde nur Menschen folgen, die ich liebte. Ob sie ihn auch liebte? Aber warum waren die beiden dann nicht zusammen? Er mochte sie, dass war mir klar und wenn sie ihn mochte. Wo lag dann das Problem? Oder standen sie sich einfach nur selbst im Weg? Wahrscheinlich eher das. Als sie meinte, dass Ryuji an allem Schuld sei und sie ihn deswegen verprügelte, musste ich grinsen. War eine lustige Taktik, auch wenn ich Koiko nie im Leben etwas antun könnte. Außerdem wäre ich dann wirklich tot, denn er würde sich das auf gar keinen Fall gefallen lassen, so wie ich ihn kannte. Nein, das würde er wahrlich nicht. Nachdenklich sah ich jetzt wieder in den Himmel. Mittlerweile war es finsterste Nacht und man hatte einen guten Blick auf die Sterne. Hier draußen im Park sah man viel mehr als in der Stadt, wahrlich sah man mehr. Doch vergessen würde ich dadurch auch nicht. Chopper hatte sich derweil auf der Bank zwischen mir und Timánri eingerollt und schlief anscheinend. Er war wirklich ein süßes Tier, ich fand ihn sogar noch niedlicher als Penelope, was aber auch nur daran lag, dass er ein Hund war. Wann morgen früh wohl der erste Zug fuhr? Und wohin? Wenn die anderen noch schliefen, würde es nicht sonderlich schwer sein, Geld und ein paar Klamotten zu holen, da war ich mir sicher. Das konnte ich auch noch mitten in der Nacht machen und dann morgen mit dem ersten Zug oder Bus weg. Oder ich tat einfach das, was Koiko heut mittag hatte tun wollen. Aber dann wäre Chopper wieder alleine. Also doch lieber abhauen mit irgendeinem Verkehrsmittel.

Timánri

Lachte sie mich da etwa gerade aus? Es war nunmal wirklich befriedigend ihm anzutun was er mir antat. "Hilft wirklich solltest du probieren", gurrte ich also nur unsicher und zog die Knie an die Brust. Langsam wurde es echt kalt hier draußen, vielleicht bekam ich es aber auch erst jetzt mit. In Italien war es zu dieser jahreszeit nicht so kalt gewesen, aber hier schienen meine Klamotten wirklich die falschen zu sein um auf der Straße weit zu kommen. Neugierig folgte ich Rins Blick in den Nachthimmel. Er war wirklich schön, fast so schön wie zuhause in Italien. Gedankenverloren kraulte ich den kleinen Hund weiter. Wer den armen Kerl da wohl einfach so angebunden hatte, und warum? Wie konnte man so herzlos sein ein schutzloses Tier einfach in einem dunklen Park allein zu lassen? Ich würde sowas nicht über mich bringen. Im Notfall konnte man es schließlich auch im Tierheim abgeben, da bekam es wenigstens etwas zu essen und zu trinken. Wirklich schade das ich nicht an eine Wasserflasche gedacht hatte, als ich Lazars Wohnung verlies, sonst hätte ich dem Kleinen etwas geben können. So würden wir, nein wohl eher Rin alleine, denn ich glaubte mich das sie mich noch lange in ihrer Nähe dulden würde, noch etwas suchen müssen. Wobei es hier sicherlich einen kleinen Brunnen gab, oder einen Teich, oder zur Not eine Vogeltränke, oder eine Regentonne, irgendwas würde sich schon finden.

Rin

"Ich lasse das lieber", antwortete ich Timánri, als sie meinte, dass ich es auch mal probieren sollte. Das war nicht gut, zumal vermutlich Empir dann irgendwann treiben würde, was er sollte und das noch wesentlich schlechter als wenn ich nur irgendwen verprügelte. "Hast du schonmal Drogen genommen?", fragte ich nach einiger Zeit wieder leicht geistesabwesend die Italienerin. Vielleicht konnte ich auch nach Italien, Lazar hatte da doch noch die Yacht liegen, oder? Vorallem war es in Italien wärmer und die Leute waren anders, auch wenn ich teilweise noch immer an die fast Vergewaltigung denken musste. Wirklich schade, dass ich aber auch in anderen Städten niemanden kannte, sonst hätte ich mich ja zu denen verpieseln können, aber alleine mit Hund. Da gabs sicherlich auch nicht viele Hotels, die einen Hund mit aufnahmen. Allgemein gab es, so schien es mir, weniger Übernachtunsmöglichkeiten wenn man einen Hund mit dabei hatte. Natürlich ein Ferienhaus oder Wohnung, aber die waren meist Monate vorher ausgebucht, also brachte mir das auch überhaupt nichts. Und Chopper wieder aussetzen würde ich auch nicht. Wenn ich also wirklich gehen würde, dann nur mit mehr Geld. Und vielleicht einem Abschiedsbrief..? Oder mehreren? Jedenfalls würde versuchen das so zu legen, dass weder Ayaka noch Sirius etwas mitbekamen. Sie sollten erstmal ihren Urlaub genießen. Ich wollte nicht, dass sie da mit reingezogen würden. Und Koiko... Ja Koiko... Ich wusste nicht und allein der Gedanke an brachte mich wieder vollkommen aus dem Konzept.

Timánri

"Is ein Fehler", stellte ich schulterzuckend fest. Irgendwie hatte ich hier, in dieser eher entspannten Atmosphäre kaum Probleme mit der deutschen Sprache. Ganz im Gegenteil, sie kam mir sogar recht flüssig über die Lippen und ich erinnerte mich schneller an die Wörte, als sonst. Den nächsten Satz von Rin verstand ich dennoch nicht so ganz. Nur irgendwas mit Drogen... vertickerte sie also doch welche? Misstrauisch befühlte ich Choppers Halsband, das schien allerdings unauffällig. "Brauch nich", meinte ich also nur scheu. Was würde sie jetzt mit mir machen wenn ich doch wusste das sie Dealerin war? Jetzt grübelte sie wieder über irgendwas nach und schien letzendlich wieder so aufgewühlt zu sein, wie zu dem Zeitpunkt als ich sie gefunden hatte. "La sofferenza miserabile con amore, eh? (Das elende Leid mit der Liebe, was?)", seufzte ich leise, da ich davon ausging das es auch bei ihr um eine Liebesgeschichte ging. Immerhin wollte sie sich wirklich nicht an dem Täter rächen und so konnte ich nur davon ausgehen das es daran liegen musste das sie in ihn verschossen war und ihn nicht verletzten wollte. Dazu war Liebe doch immer der Grund warum man Nächtelang auf blieb und sich in der Einsamkeit herum trieb, oder? Nun ich war zwar auch in Ryuji verschossen, aber ich wusste das er mich hasste und daher hatte ich kein Problem damit ihm die Arme, oder andere Körperteile zu zerkratzen, ihn mit Kartenspielen zu bewerfen oder sonstiges.

Rin

Brauchte sie nicht? Dachte sie, ich hätte welche dabei? Eigentlich keine schlechte Idee für einen schnellen Tod, einfach unreines Zeugs in Umlauf bringen und man war eigentlich schon Hackfleisch. Irgendwann erzählte sie was in italienisch, was ich anfangs nicht verstand. Ich runzelte leicht die Stirn. Amore war Liebe, miserabel schlecht? Oder etwas schmerzhaftes? Konnte das sein? Den Rest des Satzes verstand ich nicht mal annähernd. Trotzdem nickte ich, da schlecht und Liebe eigentlich schon genau das ausdrückten, wie ich mich fühlte. Eigentlich war es ja doch anders, aber so in der Art. "Wieso verliebt man sich in die größten Chaoten..?", seufzte ich dann ebenfalls, auch wenn ich nicht annahm, dass Timánri etwas verstanden hatte. "Dabei kann Liebe so schön sein", fügte ich dann noch hinzu. Aber nicht wenn man Angst hatte. Verdammt viel Angst. Je länger ich über die Situation nachdachte, desto schlimmer wurde sie, desto mehr hatte ich das Gefühl, damals wieder zu sein, als dieser Griffin das Haus stürmte und mich umbringen wollte. Nawaki kam dabei der Rolle der Henriette sehr nah, wobei er allerdings starb. "Wie kann er soetwas tun?", fragte ich dann leise und zog die Knie wieder dichter zu mir heran, welche ich dann mit meinen Armen umschlang. Am liebsten wäre es mir jetzt ja, wenn ich nicht mehr denken müsste. Wenn irgendjemand oder irgendetwas anderes das übernehmen konnte, dass Leben leben und mich einfach alleine irgendwo herumdümpeln ließ.

Timánri

Das war wirklich eine gute Frage die sie da stellte, auch wenn ich Anfangs nur etwa drei Wörter verstand, mir das dann aber halbwegs zusammenbastelte. Ehrlich, in Italien hatte es noch so viele andere nette Jungs gegeben und ich schoss mich natürlich auf Ryuji ein. Ausgerechnet den der meine Liebe so gar nicht erwiederte. Den nächsten Satz verstand ich wieder, verzog aber nur traurig das Gesicht im ersten Moment. "Weiß nicht. Nie erlebt", antwortete ich knapp und versuchte mich noch kleiner zu machen. Von wem hätte die bei mir auch kommen sollen? Meinen Eltern lag nie fiel an mir und auf der Straße interessierte sich jeder nur für sich selbst. "Was? Wer?", fragte ich noch interessiert nach auch wenn ich ihre Antwort wohl eh nicht verstehen würde. Wie auch, viel zu viele Begriffe die ich noch nicht wirklich zuordnen konnte, aber ich wurde immer besser. Ständig lernte ich neues dazu und darin war ich irgendwie unheimlich gut, woher auch immer das kam. Ob sie mir 'er' wohl ihren Freund meinte? Ryujis Zwilling, wenn ich mich recht entsann. Schon wirklich krass, da folgte ich Ryuji und fand stattdessen seinen Zwillingsbruder von dem er noch nicht mal selbst etwas wusste. Das ich ihn gebissen hatte tat mir inzwischen wirklich leid, aber ändern konnte ich es nun auch nicht mehr.

Koiko

Sczcerbiec sah sich die ganze Zeit neugierig um und schien jegliche Eindrücke in sich aufzusaugen die er bekommen hatte. All die Mittel die währenddessen noch immer in meinen Körper gepumpt wurden schienen ihn dabei noch nicht einmal zu stören. Überhaupt verhielt er sich so als bemerkte er sie nicht einmal. Ob das wohl daran lag das er eigentlich ja kein Mensch war? Was war er überhaup? Ich hatte mir da nie so richtig Gedanken drüber gemacht... Auf einmal ging die Tür auf und die Krankenschwester betrat das Zimmer. Mein Gefährte reagierte sofort und schloss halb die Augen um einen benommenen Zustand vorzutäuschen. Ich hingegen sah einfach nur weiterhin stumpfsinnig zu. Noch immer wollte ich nicht begreifen was passiert war, das ich Rin eventuell für immer verloren hatte. Und Sczcerbiec meinte er würde mich nicht wieder zurück lassen solange ich mich nicht unter Kontrolle hatte. Vielleicht sollte ich ihm meinen Körper einfach komplett überlassen. Es war einfacher als sich weiter mit all den Problemen dieser Erde herumschlagen zu müssen.. aber nein, so feige war ich nicht. Henriette, wie die Frau wohl hieß, murmelte währenddessen irgendwas von wegen ich sei ein Vollidiot sie so zu verscheuchen und das Rin weg wäre. Dann schaltete sie die Nachtischlampe wieder aus und verlies das Zimmer. Die Fesseln lagen noch immer stramm um meine Arme, Handgelenke, Beine und den Oberkörper, obwohl ich all meine Kräfe dagegen aufgewendet hatte. Ob sie mich hier überhaupt nochmal weg liessen? In dem Zustand sicherlich nicht, nicht wenn sie diese Augen sahen. Da würden sie mich eher in die Psychatrie schicken.

Rin

Na das klang ja auch nicht sonderlich besser. Ob es wohl angenehmer war, nicht zu wissen, was Liebe war, oder zu wissen was es war und dann aber soetwas zu erleben? Unschlüssig ließ ich die Frage einfach offen für jene, die es beantworten konnten. Liebe hatte ich eigentlich immer bekommen, aber sie auch verloren. Einzig und allein Lazar war mir geblieben, auch wenn er mich früher abgrundtief gehasst hat. Hoffentlich würde er nicht von mir weichen, er hatte immer vertrauen in mich und war immer für mich da gewesen, seitdem Nawaki als Geist herumtobte. Timánri fragte derweil nach, wer es denn gewesen war. Da sowieso jeder wusste, was für eine überaus harmonische Beziehung ich mit ihm führte, war es auch egal, ob sie es wusste oder nicht. "Koiko", antwortete ich daher nur. "Lange Geschichte", fügte ich dann noch deprimiert hinzu. Vielleicht aber brachte Timá auch neue Aspekte? "Ist es schlimm, wenn ich dich Timá nenne?", fragte ich dann. Timánri war so lang und unaussprechlich, ich mochte kurze prägnante Namen wieder. Eigentlich hatte jeder einen recht kurzen, simplen Namen außer Tanathan vielleicht, aber der war auch eine Marke für sich. Hoffentlich verstand sie, was ich mit dem Namen meinte, immerhin war der Satz doch etwas länger geworden, allerdings wusste ich nicht, wie ich es höflich und noch kürzer hätte ausdrücken können. Eigentlich schien sie ja doch ganz nett zu sein, wo jetzt die Fronten geklärt waren und endlich alle Welt verstanden hatte, dass ich nichts mit Drachileinchen angefangen hatte.

Timánri

Sie sagte nichts weiter dazu, tja, lag wohl daran das man das auch schlecht kommentieren konnte. Denn wie sollte man etwas abwiegen gegen etwas das man nie erlebt hatte? Es ging nicht und so war es immer am besten gar nicht erst eine Diskussion anzufangen, denn dann konnte es auch keinen Streit geben. Es überraschte mich doch etwas als sie sagte das Koiko es gewesen sein sollte. Hatte sie nicht noch so glücklich mit ihm gewirkt vor und nach seinem Streit mit Lazar? Wie konnte das so schnell wieder in die Brüche gegangen sein? Erstaunt blickte ich das Mädchen an. Sie war mir wirklich ein Rätsel. "Wie? Timá?", fragte ich leicht unsicher nach. Es war eigentlich das erste mal das mir jemand einen Spitznamen verpasste und auch noch vorher fragte ob es mir denn auch passte und das freute mich. Zumal es dann eher an Freundschaft ran kam, als wenn man immer beim komplett korrekten Namen blieb. "Is ok", meinte ich also lächelnd. Konnte zwar auch einfach sein das sie meinen Namen nur nicht mochte und ihn deswegen lieber nicht so oft in den Mund nahm, aber die Vorstellung das es ihr so einfach besser passte, weil.... nun weil halt, gefiel mir besser, also blendete ich die andere Theorie auch ganz schnell wieder aus. "Bleibst du hier?", fragte ich nach einer weile noch nach, denn wenn sie hier im Park blieb, dann würde ich auch da bleiben. Man konnte sich eigentlich ganz gut mit ihr unterhalten.

Rin

Anscheinend freute sie sich doch ein bisschen darüber, dass ich sie nun Timá nannte. Ich mochte die kurze Version auch lieber und ohne sie und den Hund hätte ich mit Sicherheit schon irgendeine Dummheit getan, die Lazar vermutlich wieder hätte ausbaden dürfen. Lächelnd sah ich sie an. Doch so, so normal mit ihr redend und allem war sie echt nett, dass musste ich sagen. Außerdem war sie eine der wenigen, die ich kannte und die auch nicht allzu pralle Oberweite hatte. Irgendwann fragte sie mich, ob ich hier bliebe, woraufhin ich überlegte. Vermutlich war es besser und solange sie da war, kam ich wahrscheinlich auch nicht in Versuchung, Dummheiten zu machen, auch wenn ich mich doch so sehr um Chopper kümmern wollte. "Ich denke.. Ja", antwortete ich ihr dann. "Du auch?", fragte ich dann. Dann war ich auch nicht ganz so alleine mit dem schlafenden Hund. Vielleicht konnten wir dann morgen auch etwas machen, sie mochte Chopper ja auch ziemlich gerne und vielleicht lernte sie so ein wenig die Stadt kennen. Außerdem musste ich dann nicht ganz so viel an Koiko denken, was durchaus auch seine Vorteile hatte. Und vielleicht hatte ich dann irgendwann auch genügend Mut gefasst, um nochmal ins Krankenhaus zu gehen. In der Zeit musste dann nämlich auch irgendwer auf Chopper aufpassen, er durfte ja auch nicht mit ins Krankenhaus. Nachdenklich strich ich über das seidige Fell des kleinen Welpen, welcher darauf ein tiefes Schnaufen von sich gab. Er war wirklcih ein süßer, welche blinden Menschen hatte ihn wohl ausgesetzt?

Timánri

Das sie fragen würde ob ich auch blieb verwunderte mich schon ein wenig. Wollte sie das ich blieb oder würde sie gehen wenn ich jetzt sagte das ich gerne da bleiben würde? Ach was ich war einfach zu misstrauisch, wahrscheinlich freute Rin sich einfach über ein wenig Gesellschaft. "Ja", antwortete ich also lächelnd. Jetzt musste ich mir wenigstens keine Gedanken mehr darüber machen wo ich die Nacht verbringen sollte und Angst vor einem Überfall musste man zu zweit normalerweise auch nicht haben. Und ich konnte Chopper noch ein wenig streicheln, der war ja auch zu süß. "Wasser?", fragte ich nach einer weile interessiert nach und deutete auf den Hund, denn wenn sie keines hatte könnten wir später ja noch nach etwas suchen gehen. Zumindest sollte der Hund getrunken haben bevor wir selbst schliefen, nicht das er weglief um sich selbst etwas zu suchen. Und wenn wir ganz viel Glück hatten fanden wir ja eventuell auch einen kleinen See an dem man sicherlich besser schlafen konnte als auf dieser Parkbank. Die alte, zerschlissene und mit Löchern übersähte Wolldecke in meiner Tasche, konnte ja zur Not auch als Unterlage herhalten. Wärmen tat sie zwar nicht mehr wirklich, aber den Schmutz hielt sie doch zum größten Teil auf. Was würde Lazar wohl machen wenn ihm morgen auffiel das Rin nicht da war? Das er merkte das ich fehlte, naja er registrierte es wahrscheinlich, mehr nicht, aber Rin war immerhin seine Schwester.

Rin

Ich lächelte erfreut, als Timá meinte, dass sie auch bliebe. Das war doch schön, somit musste Empir sich zumindestens für diese Nacht keine weiteren Sorgen machen, dass ich malwieder irgendeinen Mist bauen würde. Vielleicht beruhigte es auch mein Gewissen? Oder das bisschen Restverstand? Ich hatte keine Ahnung, jedenfallls freute ich mich aber, dass sie blieb und ich ein wenig zusätzliche Gesellschaft außer Chopper hatte. Jetzt fragte sie nach Wasser, woraufhin ich nur den Kopf schüttelte. Leider hatte ich keines dabei, normalerweise schleppte ich nie Essen oder Trinken mit mir herum. Gabs hier nicht irgendwo einen kleinen See? In Parks gab es doch eigentlich immer soetwas wie einen idyllischen See, oder? Ich kramte in meinem Gehirn. Jetzt lebte ich schon so lange hier und mir wollte gerade kein einziger See einfallen. Vielleicht den bei der SChule, aber in das Schlammchaos musste ich nicht unbedingt nochmal zurück. Außerdem schien Timá nicht besonders viel Kleidung zum Wechseln zu haben. "Da müsste ein See sein", meinte ich schließlich nach längerem Überlegen und zeigte nach Norden. Mir war er auch nur wieder eingefallen, weil er eine Art Wasserspielplatz für kleine Kinder hatte. "Wollen wir dahin?", fügte ich dann fragend hinzu. Chopper würde es sicherlich freuen was trinken zu können und vielleicht wäre es dann auch icht mehr ganz so kalt, wenn wir uns bewegen würden.