Fight School (Übernommen von MPH)

Leevi

Es hörte sich schön an, was sie erlebt hatten. Ich war noch nie in einem Kletterpark gewesen, aber wenn sie alle so begeistert waren, konnten wir sicherlich da auch noch ein Mal hin sobald die beiden wieder aus ihrem Urlaub oder so zurück waren. Allzu lange konnte es nicht mehr dauern, bis sie fahren würden, sie hatte ja gesagt, sie würden fahren, sobald es Lazar wieder besser ginge und das war jetzt der Fall, wenn er schon so ein köstliches Mahl mit meiner und Timánris Hilfe schaffen konnte. Anscheinend kochte er öfters sowas, auch wenn die Italienerin noch Verfeinerungstipps gegeben hatte, einfach so entstand keine so eine Köstlichkeit, wie Lazar sie geschaffen hatte. Die Nudeln waren mittlerweile leer und nun trauten wir uns an das Tiramisu. Rin schien es besonders zu mögen, jedenfalls grinste sie voller Vorfreude, bevor sie den ersten Löffel aus und einfach nur aussah wie im siebten Himmel. Sie mochte wohl Erdbeeren sehr gerne, ich sah sie oft mit irgendwelchen Erdbeerprodukten durch die Gegend wackeln. Lazar war ein Kaffeemensch, der ihn auch schon Mal komplett schwarz trank, so wie ich mitbekommen hatte. Außerdem besaß er wohl eine Art, morgendliches Ritual, jedenfalls lief jeder morgen bis jetzt gleich mit ihm ab. Sirius war Langschläfer, Ayaka hingegen duschte jeden Morgen und stand allgemein sehr früh auf. Es war interessant zu beobachten, was alle diese Menschen für ihre Angewohnheiten hatten. Und im Fall der Fälle konnte es sogar auch noch nützlich werden. Satt legte ich mein Besteck zur Seite und sah leicht lächelnd in die Runde. Ob es geschlechtsbezifisches Lächeln gab? Wenn ja, durfte ich nicht allzu oft und viel Lächeln, es könnte meine Weiblichkeit verraten.

Ayaka

Nachdenklich aß ich meine Nudeln auf und beobachtete Leevi, der wiederum uns beobachtete. Irgendwie fühlte ich mich fast schon ausspioniert von ihm, aber da täuschte ich mich sicherlich. Er wirkte einfach zu überlegt und viel zu berechnend, aber vielleicht fragte er sich auch einfach nur ob es uns wirklich geschmeckt hatte, oder wir nur vortäuschten. Als es darum ging wer noch Nachtisch wollte, musste ich verneinen, da ich mich bei den Nudeln schon satt gegessen hatte und völlerei wollte ich nun nicht unbedingt betreiben. "Das war wirklich lecker, aber jetzt bin ich satt", stellte ich zufrieden fest und lehnte mich auf meinem Stuhl zurück. Ich sollte heute Abend früh ins Bett gehen, morgen mussten wir ja auch früh raus. "Wir müssen noch Koffer packen, Sirius", erinnerte ich meinen Freund lächelnd und stand auf. "Ich geh schon einmal vor", fügte ich noch hinzu und bewegte mich in die Richtung unseres Zimmers, wo ich meinen Koffer hervor holte und anfing meine Klamotten hinein zu schlichten. Das was ich nicht brauchte legte ich erstmal nur daneben. Wo sollten wir die am besten unterbringen? Einfach hierlassen wäre doch unfreundlich, immerhin sollten sicherlich Leevi und Tanathan in das Zimmer solange Sirius und ich nicht hier waren... Also wohin mit dem Zeug? Vielleicht hatte Lazar ja einen Dachboden wo man alles verstaun konnte.

Sirius

Ich aß noch ein wenig von dem leckeren Tiramisu, ließ den Rest allerdings den anderen. Leevi wirkte eh eher schwach und Rin war ja sowieso notgeil nach Erdbeeren. Ich bedankte mich nochmal bei allen unseren Köchen für das extremst leckere Essen und folgte Ayaka dann ins Schlafzimmer. Ich schlich mich von hinten an und legte meine Arme um sie, ehe ich ihre Wange küsste und dem Mädchen dann ins Ohr flüsterte, was ich machen sollte. Sie hatte schonmal angefangen einzupacken. Sowas konnten die meisten Frauen besser, außer man war ein sehr ordnungsliebender, perfektionistischer Mann, aber das war ich beides nicht, so war ich nicht sonderlich begab dadrin, Taschen möglichst platzsparend einzupacken. Von den Klamotten her besaß ich ja eh nicht sonderlich viel, vermutlich nahm ich sogar den Großteil mich. Zufrieden seufzend strich ich Ayaka durch die Haare. Ayaka hatte da schon ein wenig mehr Klamotten als ich. Ob wir ihre restlichen Kleidungsstücke einfach so hier irgendwo lagern konnten? Stauplatz hatte Lazar ja eigentlich auch genug, irgendwo. Vielleicht auf dem Dachboden? Das Haus müsste ja eigentlich noch einen haben. Oder im Keller? Dieser schien recht groß zu sein. Sonst gabs sicherlich auch noch andere Orte zum wegpacken, wir müssten ihn wahrscheinlich einfach nur fragen und dann würde sich das Problem schon von alleine kennen. Zufrieden strich ich Ayaka über den Rücken. Meine süße kleine Maus, ich liebte sie so sehr.

Ayaka

Ich erschrack schon ein wenig als Sirius auf einmal hinter mir stand und mich einfach so umarmte. Da ich davon ausging das auch Sirius, wie 90% aller Männer, nicht einpacken konnte, stopfte ich auch seinen Koffer mit voll, bevor ich mich ihm wieder zuwandte. "Hast du eine Ahnung was wir mit dem ganzen zeug machen sollen das wir nicht mitnehmen können? Hier lassen wäre wohl sie beste Idee aber wo? Am besten wir fragen mal Lazar oder?", hakte ich neugierig nach. Immerhin war das eine ganze Menge was wir nicht mitnehmen konnten. Sirius brauchte nicht so viel und ich hatte mir im Laufe der zeit einfach zu viel verschiedenes, neues gekauft das nun einfach nur im Schrank hing. Vielleicht sollte ich einmal wieder so richtig ausmisten? Lohnen würde es sich bestimmt, aber ich brachte es immer nicht übers Herz Zeug von mir weg zugeben. "Meinst du Koiko hat Rin wirklich absichtlich angegriffen?", fragte ich Sirius nach einer weile, da mich das Thema einfach nicht in Ruhe lassen wollte. Hoffentlich war dem nicht so, ich wünschte es Rin. Denn ich glaubte nicht das es ihr so leicht fallen würde ihn einfach so zu verlassen, es war sowieso fraglich ob sie das schaffen würde. Ich selbst könnte Sirius nicht einfach verlassen, auch nicht wenn er eine Waffe gegen mich gerichtet hätte, da war ich mir sehr sicher, dazu liebte ich ihn viel zu sehr.

Sirius

Wie schön, sie packte gleich für mich mit ein. Das war doch gut, so ersparte ich mir das Packen, welches ich ja auch nicht sonderlich gut beherrschte. Ich bedankte mich bei Ayaka dafür, ehe ich dann auf die übrig gebliebenen Sache starrte. Es waren doch mehr, als ich angenommen hatte. "Ich würde ihn einfach fragen, so groß wie das hier alles ist, denke ich mal, dass er auch noch irgendwo Platz für die Sachen hat", antwortete ich Ayaka dann lächelnd und zog sie mit aufs Bett, da ich keine Lust hatte noch länger hier herum zu stehen, ich für meinen Teil hatte mich heute genug bewegt, auch wenn das bei dem Schokoeis und dem Abendessen eben auch nötig war, um nicht doch noch zuzunehmen. Vorsichtig legte ich meine Arme um sie. Schließlich kam Ayaka doch auch noch auf das Thema Koiko zu sprechen. Ich überlegt dabei ein wenig länger, da ich mir absolut nicht sicher war. "Mh... Schwer zu sagen, vorallem bei Koiko. Du weißt, wie dickköpfig er sein kann und wenn er unbedingt zur Schule wollte, welche ihm ja auch, wenn vielleicht auch gezwungenermaßen, am Herzen liegt... Ich trau es ihm eigentlich nicht zu. Wenn er im Fieberwahn war, wie Rin gesagt hatte und dann auch noch verängstigt geschaut hatte, als die Schwester ihm die Spritze gegeben hat, wer weiß, was er wirklich gesehen hat. Vielleicht hat er auch einfach halluziniert und ganz andere Personen gesehen. Oder durch seine Schwächung hatte Sczcerbiec Einfluss genommen... Also wiegesagt, ich habe absolut keine Ahnung, auch wenn ein Großteil erstmal dagegen spricht, dass er es absichtlich getan hat, ist und bleibt er Koiko", antwortete ich dann langsam und überlegt. Ich würde Ayaka nie auch nur ein Haar krümmen wollen, nicht solange ich bei klarem Verstand war. Warum sollte ich auch?

Die Henriette kann ja derweil mal das Bett und so wegräumen und ihre Jacke mitnehmen (hatte sie sonst noch was mit, ne nech?)..

Ayaka

Sich hinzusetzen war eine sehr gute Idee. "Ok, dann mach ich das eben so, ist sicherlich das beste", stimmte ich zu und lehnte mich gemütlich an meinen Freund. Er brauchte etwas bis er antwortete,woraus ich schloss das er genauso wenig Ahnung hatte wie ich und das bestätigte er mir kurz drauf auch. "Ich glaub auch nicht das es wirklich bewusst war. Immerhin lieben sie sich doch und das glaube ich auch. Eigentlich denke ich nicht das er ihr etwas vorspielt, aber irgendwie kann ich ihn absolut nicht durchschaun. Bei jedem anderen könnte ich es wahrscheinlich schon sagen, aber nicht bei Koiko. Er tickt einfach so vollkommen anders, ob das von all den Sachen kommt die er erlebt hat?", erwiederte ich gedankenverloren. Ich wusste das schlimme Ereignisse einen Menschen veränderten, aber so stark? "Wann fährt morgen nochmal unser Zug?", wechselte ich schließlich das Thema. Rin würde uns schon sagen was Sache war wenn sie wiederkam. Gut dazu musste sie erstmal losgehen, aber wenn sie das dann mal geschafft hatte, dann würde sie uns das erzählen, da war ich mir ganz sicher. Also warum jetzt weiter den Kopf darüber zerbrechen? Wir mussten heute immerhin auch früh schlafen und morgen früh raus. Hoffentlich verschliefen wir nicht, oder schliefen im zug wieder ein und verpassten den Ausstieg oder soetwas.

Sirius

"Sicherlich wird es davon kommen... Bis auf die Arroganz und einen guten Körperbau, das hat Ryuji ja auch. Wir können halt einfach nicht begreifen, was es heißt, sowas durchlebt zu haben. Klar, können wir uns vorstellen, das es schlimm ist, aber trotzdem denke ich, haben wir nichtmal den geringsten Hauch einer Ahnung.. Also ist es durchaus möglich, dass er so ist wegen allem, was er erlebt hat", antwortete ich Ayaka gähnend. Ich war nun mittlerweile doch echt müde geworden. Als Ayaka mich fragte, wann unser Zug fuhr, überlegte ich einen Moment. "Um 10", meinte ich dann, ehe ich mich noch einmal aufrappelte, um mir Hose und Shirt auszuziehen. In Straßenklamotten wollte ich dann doch nicht unbedingt schlafen. Leicht lächelnd setzte ich mich wieder aufs Bett und Strich Ayaka leicht durch die Haare und gab ihr erneut einen zärtlichen Kuss. Ich war so froh sie zu haben, froh, dass es so gut zwischen uns lief und auch dass wir beide nie irgendetwas in der Art wie Koiko, Rin, Lazar, Tanathan, Timánri oder Leevi haben durchleben müssen. Irgendwie war es schon seltsam. Wir waren so wirklich die einzigen, die wirkliche Familie hatten. Für die anderen stellte die Familie meist nur ein Geschwisterteil oder in Timánris Fall sogar niemanden dar. Es musste schon verdammt hart sein, wenn ich mir überlegte meine Familie oder Ayaka zu verlieren. Ich wollte gar nicht so wirklich darüber nachdenken.

Ayaka

"Naja, ich denk die Arroganz lässt sich durch den guten Körperbau erklären... und ich mein der is schon wirklich gut. Ich will gar nicht mehr als den Hauch einer Ahnung haben. Ich mein, so wie es aussieht hat er Emil umgebracht und die beiden standen sich sicherlich sehr Nahe und wenn ich mir versuch ich hätte dich umgebracht... ich würde es mir nie verzeihen", stellte ich fest und knuddelte mich noch stärker an meinen Sirius. Um 10 also. Gar nicht mal so schlimm wie ich gedacht hatte. Glücklich erwiederte ich seinen Kuss und stand dann auf. "Gut ich werde mich dann auch mal eben fertig machen", informierte ich meinen Freund und hüpfte aus dem Zimmer und zum Badezimmer hin. Schnell hatte ich Zähne geputzt, mich gewaschen, meine Haare zu einem Zopf geflochten, damit sie nicht verfilzten und mich umgezogen. Eilig begab ich mich wieder zurück zu Sirius, stellte den Koffer vom Bett hinunter auf den Boden und packte die Sachen, die hier bleiben sollten, daneben, bevor ich mich neben meinen Freund pflanzte und ihn glücklich anlächelte. Morgen würde sicherlich ein toller Tag werden ich durfte nur nicht vergessen regelmäßig Rin anzurufen und Karten zu schreiben, am besten für jeden eine, so wie es sich gehörte. Vielleicht fand ich ja sogar etwas das ich ihnen mitbringen konnte aus dem Urlaub. Eine schöne Kette für Rin, und... was für die anderen schön wäre würde sich dann schon finden.

Lazar wäscht noch die Töpfe und stellt den Rest in die Spülmaschine, dann geht er duschen und legt sich schließlich zu Yoichi ins Bett.
Leevi geht schnell duschen um nicht erwischt zu werden und setzt sich schließlich wieder ins Wonhzimmer zu Tanthan, ehe sie einschläft.
Tanathan geht ins Wohnzimmer und ist müde, schläft schließlich an Leevi gekuschelt ein.


Sirius

Ich ging nochmal die Strecke und die einzelnen Fahrzeiten durch, als Ayaka im Bad war. Schließlich kam sie wieder und legte sich neben mich. Koikos Körperbau war sehr gut... Vielleicht sollte ich auch mal anfangen, mir ein paar mehr Muskeln zuzulegen? Ich war bei weitem nicht so muskulös wie die beiden. Jedenfalls sollte ich mal darüber nachdenken und meiner Sensenkampftechnik halfen ein paar mehr Muskeln sicherlich auch weiter. Schließlich glitten meine Gedanken wieder zu dem morgigen Tag. Ich war total aufgeregt und jetzt schon ganz hibbelig. Ich freute mich so, endlich alle wiederzusehen und Marietta kennen zu lernen. Und auf all die schöne Zeit mit ihnen freute ich mich, auf das familäre, was ich in den ersten Monaten so arg vermisst hatte. "Gute Nacht mein Schatz", wünschte ich Ayaka dann. Ob ich sonderlich viel Schlaf bekäme? Ich glaubte nicht dadran, aber das würde vermutlich auch nicht allzu schlimm sein, ein zwei Kaffee und dann würde es auch gehen. Wir durften nur nicht verschlafen, aber auch das sollte klappen, so früh wie Ayaka eh immer schon auf war.


Rin bleibt noch einen Moment bei Lazar, ehe sie sich entscheidet, noch ein wenig durch die Nacht zu spazieren um nachzudenken.
Nawaki ist stolz auf sich, dass er dem Bauchef weitergeholfen hat und dieser auch ohne Koiko schonmal angefangen hat, die Schule zu vermessen und allem. Dann fragt er sich, warum dieser nicht aufgetaucht war.

Timánri

Inzwischen saß ich alleine in der Küche, alle anderen waren bereits zu Bett gegangen, zumindest ging ich davon aus das sie dorthin waren. Wo war Ryuji eigentlich abgeblieben? Ich hatte mitbekommen das er das Haus verlassen hatte, aber seitdem war er verschwunden. Zu gern hätte ich gewusst was er tat, dazu verletzte ich mich das er wieder weg war ohne ein Wort zu mir zu sagen. Wie sollte ich denn hier in diesem Land ohne ihn zurecht kommen? So nett Lazar auch sein mochte, ich würde sicherlich nicht ewig hier wohnen können, dazu hatte ich das Gefühl das ich hier nicht wirklich erwünscht war. Woher es kam konnte ich nicht sagen, doch ihre Blicke waren so... so ungemütlich. Und das ich nichts sagen konnte, sodass sie mich lediglich durch meine Taten beurteilen konnte ärgerte mich sehr, denn diese waren alles andere als gloreich. Unruhig sah ich mich um, stand dann auf und ging in den Flur, wo ich überaschender Weise meine Ledertasche entdeckte. Sie lag neben der Tür und sah aus als hätte jemand sie dort einfach achtlos hingeworfen, aber wie kam sie hierher. Schnell ging ich darauf zu und sah hinein. Alles war noch da, nur der Dolch fehlte. Der schöne silberne Dolch, den ich so gut zu Geld hätte machen können. Und meine Sachen waren sogar richtig ordentlich in die Tasche hineingefaltet worden. Langsam nahm ich sie heraus, musterte sie kurz und verdrückte mich dann damit ins Bad. Eilig zog ich mich um, wobei ich die Sachen von Lazar über die Badewanne legte. In meinem Zeug fühlte ich mich gleich viel wohler. Mein Halstuch band ich so das es mein Gesicht überwiegend verdeckte und die Kapuze des Pullis zupfte ich so zurecht das meine Augen im Schatten lagen und ich wieder komplett wie ein Junge aussah. Veräterische Berglandschaften gab es bei mir ja auch nicht. Leise schlich ich mich dann aus der Wohnung und lief erst mal nur die Straße entlang. Vielleicht fand ich ja Ryuji? Und wenn nicht konnte ich auch wieder zu den Ruinen gehen und mir eine neue Waffe klauen die ich dann verkaufen konnte, dort lagen ja genug wenn ich mich recht erinnerte.

Nawaki

Ich hatte mit dem Bauunternehmen gesprochen. Sie meinten, dass die Schule nochmal Glück gehabt hatte, zwar komplett abgerissen werden musste, allerdings wieder an den Ort aufgebaut werden konnte, wo sie jetzt auch war. Außerdem war das Gebäude jetzt schon einstuzgefährdet, dass es noch stand, grenzte halbwegs an ein Wunder, meinte der Statiker. Nur wo war Koiko geblieben? Er konnte sich doch nicht einfach in Luft aufgelöst haben, oder doch? Nein, dass war nicht möglich. Bei Aimi war er auch nicht, dass spürte ich, vielmehr die Wölfe und die sagten es mir. Schließlich ging ich nachdenklich in Richtung Stadt und begab mich auf die Suche nach der Aura von Sczcerbiec. Vorher verabschiedete ich mich von Emil und meinte, dass ich so schnell wie möglich wiederkommen würde. Schade, dass er nicht mitkonnte. Aber das würden wir auch noch regeln. In Krankenhausnähe fand ich schließlich die Aura des Schlangenschattens. Sie lag direkt im Krankenhaus. Warum? Und wieso war Aimi nicht bei ihm? Leicht verwirrt portete ich mich schließlich ins Zimmer von Koiko. Da lag noch ein Junge, welcher Koiko sehr ähnlich war, allerdings schlief und auch nicht so extrem ans Bett gekettet war wie jener. "N'Abend", begrüßte ich ihn und setzte mich sporadisch auf den Stuhl. Warum er wohl so festgekettet war? Und wozu brauchte er so viele Infusionen?

Koiko

Irgendwann waren Münchig und die anderen wieder abgezogen, woraufhin ich beschlossen hatte das es sich auch nicht lohnte sich weiter gegen das Mittel zu stellen und mich wieder in die schwärze sinken lies, aus der ich kurze Zeit später allerdings ziemlich brutal wieder herausgerissen wurde, da Sczcerbiec einen kleinen Zwergenaufstand gestartet hatte. Irgendwas im Raum passte ihm ganz und gar nicht und er wollte es offensichtlich los werden. Immerhin lies das meine Gedanken halbwegs klar werden, so als würde Sczcerbiec bewusst das Mittel für kurze Zeit neutralisieren um mir zu zeigen was los war und was ich sofort und auf der Stelle beseitigen sollte. Misstrauisch öffnete ich die Augen und erblickte diesen Geist wieder. Rins Bruder, wenn ich mich recht entsannte, nur der Name wollte mir einfach nicht wieder einfallen. Was wollte er hier? Hatte Rin ihn geschickt? Falls dem so war, warum? Hatte sie Angst davor selbst her zu kommen. Wieder versuchte ich zumindest meine Arme aus den Fesseln zu befreien, aber es ging einfach nicht, alles was ich erreichte war das die Haut an meinen Handgelenken noch weiter aufscheuerte und teilweise aufriss. "Was willst du hier?", fragte ich unwirsch nach, ohne jegliche Begrüßung oder sonstiges. Mein Blick war stur gegen die Zimmerdecke gerichtet, was wohl auch der Grund dafür war das ich Ryuji noch immer nicht bemerkt hatte.

Nawaki

Was für ein unfreundlicher Kerl. Und mit sowas war Aimi zusammen? Und warum war sie nicht hier? Normalerweise klebten die Energien von der Schlange und dem Wolf aufeinander, außer Rin war bei Lazar. Es verwirrte mich, sie war doch sonst immer bei ihrem liebsten und dass sie sich an Regeln gehalten hat, wenn es um jemanden ging, den sie liebte, hatte ich auch selten bis jetzt erlebt. "Wo ist Rin?", fragte ich als erstes, "Ist dein Bruder? Und die Typen vom Baukrams waren da. Die Schule muss komplett abgerissen werden, ist einstuzgefährdet, kann allerdings wieder am selben Ort aufgebaut werden." Kurz und knapp hatte ich ihm alles wichtige gesagt. Allerdings wusste ich noch immer nicht, warum er gefesselt war und bereifen konnte ich ihn aus dieser misslichen Lage auch nicht. Natürlich mit großer Anstrengung schon, aber es hatte sicherlich seine Gründe, warum er angekettet war und deshalb wollte ich auch gar nicht erst probieren, die Fesseln zu lösen. Derweil hatte ich ein wenig von Empirs Energie geortet, sie schien in der Stadt zu sein. Um diese Uhrzeit? War sie denn geistesgefährdet? Warum musste ich mir auch immerzu Sorgen machen..? "Wieso bist du gefesselt?", fragte ich Koiko dann neugierig. Ersparte mir vielleicht ein späteres Gespräch mit Lazar oder Rin darüber. Normalerweise fesselte das Krankenhaus doch nicht normale Patienten, nur geistesgestörte.

Koiko

War er jetzt etwa hierher zu kommen um zu fragen wo Rin war? Vollidiot. Wenn er mich so einfach fand, musste das doch wohl bei ihr auch möglich sein. "Woher soll ich wissen wo Rin ist, solange sie nicht bei mir ist? Tut mir ja leid, aber ich steh nicht so darauf meine Freunde mit Peilsendern zu versehen", antwortete ich also nur knapp, ich konnte ja nichts dafür wenn er so blöde Fragen stellte, dazu musste er dann jawohl mit blöden Antworten rechnen. Wer sollte mein Bruder sein? Und woher wusste er vom Bauamt? Misstrauisch musterte ich den Kerl, als mein Blick auf das Bett neben meinem fiel, wobei meine Augen immer größer wurden vor erstaunen. "Was macht den Ryuji hier?", murmelte ich nachdenklich, und mehr zu mir selbst als zu dem anderen Kerl. War er krank? Aber wieso dann in meinem Zimmer? "Ich wüsste nicht welchen Grund Sie haben sich in meine Angelegenheiten einzumischen, zumal ich mich nicht entsinnen könnte schon einmal etwas mit Ihnen zu tun gehabt zu haben.", meinte ich nur, wobei ich durchaus mit Absicht die Sie-Form verwendete, zum einen da ich ihn nicht kannte und zum anderen da ich ihn darauf hinweisen wollte das wir keines falls per Du waren. "Das geht Sie nichts an, aber ich kann Ihnen zumindest so viel mitteilen: Ich bin mir selbst nicht ganz sicher welche Umstände diese Maßnahmen erforderten", fügte ich noch hinzu, den Jungen weiterhin musternd.

Nawaki

Ich konnte mir gerade einen Kommentar verkneifen, der ihn vermutlich noch wütender gemacht hätte, als er eh schon war. Außerdem war ihm vermutlich klar, dass es für mich nicht sonderlich schwer war, Aimi zu finden, wenn ich wollte. Aber egal, fragen kostet ja nichts und da er mir auch nichts tun konnte, war es auch nicht weiter schlimm. Allerdings bezeichnete er Rin nicht als seine Freundin. Ob das ein Zeichen war? Aha, der Junge war sein Bruder, Ryuji. Hatte irgendwer den schon Mal erwähnt? Ich glaubte fast nicht, jedenfalls wusste ich jetzt auch, wer er war. Allerdings schien Koiko keinen Dunst zu haben, wieso Ryuji nun auch hier war. Wirklich krank sah der Junge nun nicht aus und sichtbare Verletzungen hatte er auch nicht. Jedenfalls nicht, soweit ich das beurteilen konnte bei diesen Lichtverhältnissen hier. Allerdings war er auch an keiner Maschine und gar nichts angeschlossen so wirklich. Plötzlich redete Koiko mich wieder an, in Sie-Form. Warum denn jetzt Sie? Das machte eine Unterhaltung nur unnötig schwerer und für mich komplizierter. Fand ich jedenfalls. Außerdem kam ich mir furchtbar alt vor, dabei konnte ich vielleicht ein, zwei Jahre älter sein als er, maximal. "Ne, ich auch nicht. Sieh an. Allerdings ging es Emil ziemlich Nahe", zuckte ich dann mit den Schultern und grinste ihn schräg an. Aha, er hatte also gar keinen Plan, warum er überhaupt gefesselt war. Na das waren ja schon Mal prima Voraussetzungen. Ich stand auf und lief durchs Zimmer, sämtliche Gegenstände dabei ignorierend. "Irgendnen Grund werdn se schon gehabt habn", meinte ich dann. Ich konnte jetzt nicht zu Aimi. Das ging nicht. Vermutlich brachte ich sie damit nur noch mehr aus dem Konzept.

Koiko

Als der Junge Emil erwähnte zuckte ich leicht zusammen. Was hatte er mit Emil zu schaffen, Und wo hatte er ihn da schon wieder mit hinein gezogen. Er sollte sie gefälligst von ihm fernhalten wenn er ihn so durcheinander brachte. "Halten sie sich gefälligst von Emil fern!", knurrte ich wütend. Ich konnte den Gedanken das Emil wieder verletzt werden könnte einfach nicht ertragen, auch wenn ich nichts dafür konnte. Dazu gefiel es mir nicht das ich ihm nicht helfen konnte, schon gar nicht in meinem jetzigen Zustand. "Wird wohl so sein, aber wenn es Sie so dringend interessiert können Sie sie ja einfach fragen.", fügte ich noch spitz hinzu und wandte mich dann dem Fenster zu. Ob Rin sich hier wohl überhaupt noch einmal blicken lassen würde? Was musste sie jetzt von mir denken, nachdem ich sie mit dem Dolch bedroht hatte. Wusste der Geist jetzt nicht alles was er hatte wissen wollen? Warum war er dann überhaupt noch hier? Wenn er was von Rin wollte konnte er doch auch einfach nach ihr suchen und nicht mich mit seiner Anwesenheit belästigen. Sczcerbiec hatte mitlerweile mitbekommen das ich nichts direktes gegen ihn unternehmen würde und zog sich wieder vollends zurück, womit leider auch die Wirkung des Beruhigungsmittels wiederkam, das unablässig durch einen der Infusionsschläuche rann. Kurz fiel mein Blick auf die Gurte die meine Arme und Hangelenke gefangen hielten. Inzwischen hatte sich der weiße Stoff schon leicht rötlich gefärbt, obwohl er meine Haut wohl eigentlich vor dem aufscheuern schützen sollte. Wenn nicht diese Kette wäre die in den Stoff mit eingelassen war um ein Abreißen zu verhindern, hätte ich es wohl auch bereits geschafft mich zu befreien, aber so war es sogar mit hilfe des Feuers unmöglich loszukommen.

Nawaki

Hui, nicht so giftig, kleines Koiko. "Warum sollte ich? Er ist nett und freundlich", meinte ich leicht lächelnd. Ich mochte den Jungen, er war zwar verwirrt, dennoch fand ich ihn nett. Außerdem hatte ich etwas zu tun und freute mich, endlich auch malwieder jemandem helfen zu können, den ich auch umarmen konnte, den ich anfassen konnte. Auch wenn es ein wenig ungewohnt war, dass er wohl einen Fetisch für Kleider hatte, das ließ sich noch locker verkraften und solange er nicht anfing, mich da rein zu ziehen oder anzugraben war alles vollkommen in Ordnung. "Haha, klar, das würden die mir auch erzählen", lachte ich dann und schüttelte leicht den Kopf, was Koiko allerdings unmöglich sehen konnte, da er bereits wieder zum Fenster sah und es auch keine Spiegelungen gab, da keine Lampe leuchtete. So langsam schien er wieder weg zu treten. Jedenfalls zeigt sein Puls das, da er wieder gleichmäßiger wurde und nicht allzu hoch war. "Naja, Gute Nacht, ich hab Emil versprochen nicht lange weg zu bleiben... Man wird sich sehen", verabschiedete ich mich schließlich von Koiko, in dem ich mich noch einmal in sein Sichtfeld begab und mich dann zurück zur Schule portete, wo Emil wartete. "Bin wieder da", meinte ich dann, sobald ich ihn gefunden hatte. Manchmal war es hilfreich, nicht Müde, manchmal auch überhaupt gar nicht. Allerdings konnte ich trotzdem schlafen, auch wenn es mir nichts brachte. Jedenfalls wartete ich jetzt erstmal auf eine Antwort von Emil.


Rin läuft nach langem Überlegen doch noch mal zum Krankenhaus, wo Henriette sie erwartet. Allerdings traut sie sich noch nichts in Zimmer, sodass Henriette erstmal vorgucken geht, in dem sie eine kleinere Bettlampe an Koikos Bett anzündet und ihn anspricht.

Koiko

"Wenn du ihm was antust, oder ihn verletzt, bring ich dich um!", warnte ich gleich einmal im vorraus, wobei ich noch nicht einmal merkte das ich automatisch zum Du gewechselt war in diesem Moment. Hoffentlich bewahrheitete sich seine Aussage nicht, ich wollte ihn gar nicht wiedersehen. Ich war froh ihn endlich los zu sein, zumindest hatte ich gedacht das ich das sein würde, aber stattdessen machte ich mir sorgen das er nicht gut für Emil sein könnte. Das Emil etwas zustoßen könnte, oder das er sich an etwas erinnerte. Glücklicherweise konnte ich mir nicht mehr lange solche Gedanken machen, da sog mich dieses schwarze Loch auch schon wieder auf. Dort blieb ich auch bis grelles Licht, das unangenehm durch meine Lider stach mich weckte. Genervt drehte ich den Kopf weg und blinzelte mehrfach, hoffent das meine Augen sich so schneller an die Helligkeit gewöhnten und nicht länger so schmerzten. "Was ist?", fragte ich leise nach und erblickte die Krankenschwester die mich erstaunt anstarrte und dann meinte das es ihr leid täte wenn sie mich geweckt hätte, aber da Besuch vor der Tür wäre und sie fragen wollte ob ich ihn empfangen wollte. Verwirrt blickte ich an ihr vorbei zu Tür, welche jedoch geschlossen war. Konnte es Rin sein? Ich wagte es nicht daran zu glauben, nur wer sonst? Jeder andere wäre doch um diese Uhrzeit nicht mehr bis hier vor gekommen, zumal es mir noch immer nicht wirklich besser ging und mein Fieber bereits seit heute mittag kontinuirlich auf knapp 40 Grad lag und es wohl ein Wunder war das ich überhaupt noch bei Bewusstsein und halbwegs klaren Gedanken war, wenn diese auch sehr ausgebremst wurden. Ich selsbt ging davon aus das dieses 'Wunder' auf Sczcerbiec zurückzuführen war, aber das musste das Krankenhauspersonal ja nicht wissen. "Wenn es denn sein muss", murmelte ich müde und sah wieder zum Fenster.

Rin

Ich hatte Angst davor, Koiko wieder gegenüber zu stehen. Henriette meinte zwar, dass ich mir keine Angst machen bräuchte, er könnte mir nichts tun, doch trotzdem hatte ich Angst. Daher hatte ich sie auch vorgeschickt. Alleine hätte ich mich schon mal gar nicht getraut. Zu allem Überfluss kam Rüdiger auch noch vorbei und fing im vorbeigehen an, mich zuzulabern, allerdings musste er gerade zu einem anderen Patienten und konnte nicht verweilen. Irgendwann kam Henriette, welche zu mir herauskam und nickte. Außerdem erklärte sie mir, dass mir wirklich nichts passieren könnte, Koiko sei nicht mal in der Lage alleine zu stehen, wenn er nicht sowieso gefesselt wäre. Und falls doch was war, musste ich nur schreien oder klingeln und sie wäre sofort da. Ich nickte, wenn auch immer noch ängstlich. Schließlich betrat ich den Raum. Komischerweise war auch Ryuji da, was mich leicht verwirrte. Kurz sah ich zu ihm, dann jedoch zu Koiko, was mich allerdings nur noch mehr veränstigte. Einserseits war es schrecklich ihn dort so liegen zu sehen, andererseits hatte ich Angst vor ihm und fühlte mich fast wieder zurückversetzt in die Situation heut mittag. In gebührenden Abstand blieb ich zu dem Bett stehen und fummelte nervös und ängstlich an meinen Finger herum. In meinen Gedanken drehte sich nun fast nur noch die Frage, ob er mich hat töten wollen. Schließlich fand ich meine Sprache auch wieder, welche stockend eben genau diese Frage Koiko stellte. Ob er überhaupt so wirklich anwesend war? Es schien fast nicht so, allerdings war ich auch zu verängstig um jetzt genauer nach zu sehen.

Koiko

die Krankenschwester ging und es wurde wieder ruhig im Zimmer. Müde starrte ich meine eigene Spiegelung im Fenster an, bemerkte das die Schatten unter meinen Augen tiefer geworden waren, obwohl ich fast nur am schlafen war, und meine Haut einen noch bleicheren Ton angenommen hatte. Lediglich meine Wangen und die Stirn glühten rot. Die Tür öffnete sich und ich erstarrte. Rin! Wie zur Hölle sollte ich reagieren, was sollte ich sagen? Ich bemerkte den Sicherheitsabstand den sie zum Bett hielt und das obwohl ich doch ohnehin schon gefesselt war. Befürchtete sie etwa ich würde sie mit Sczcerbiec angreifen? Schweigend beobachtete ich die fahrigen bewegungen ihrer Finger, ihren Blick, der scheinbar auf mir ruhte und konnte in jeder einzelner ihrer Bewegungen Angst erkennen. Sie fürchtete sich vor mir und das tat weh. Wirklich weh. Wenn ich vorher gewusst hätte das ich es nicht schaffen würde mich mit ihr zu arrangieren und glücklich zu werden hätte ich sie wahrscheinlich nicht so nah an mein Herz herangelassen, denn dieses spielte gerade mehr als verrückt. "Ich habe dich nicht töten wollen, nicht eine Sekunde lang hekte ich einen solchen Gedanken, Rin, aber ich sah keinen anderen Ausweg. Ich dachte du würdest mich durchlassen wenn du die Waffe siehst, ich wusste nicht was du denken würdest und ich wusste nicht wirklich was ich tat. Verdammt, ich war verzweifelt und plötzlich war da diese Idee und den Dolch hatte ich nun mal grad bei mir...", antwortete ich stockend und musste mich mehr als nur zusammenreißen damit meine Stimme nicht versagte.

Rin

Ich stand noch immer da wie ein kleines Häufchen Elend und lauschte Koikos Worten, welche meine Angst aber noch nicht sonderlich milderten. Mittlerweile hatte ich angefangen zu weinen, auch wenn die Tränen erst unbewusst über mein Gesicht gelaufen waren. Sie zurückhalten wollte ich nicht, warum sollte ich denn auch? Mir ging das nun mal ziemlich nahe, wem würde es nicht nahe gehen, wenn der eigene Freund, die Person, die man mit am meisten liebte, einen mit einer Waffe bedrohte. Außerdem konnte ich mich nicht darauf konzentrieren, die Tränen weg zu halten, wenn ich mich auf Koikos Worte konzentrierte. Sie verwirrten mich. Außerdem kam Ayakas Stimme jetzt wieder in mein Kopf, ich solle Schluss machen, wenn er es bei vollem Bewusstsein getan hätte. Ich konnte die Lage nicht mal annähernd einschätzen, er sagte, er hätte die Idee gehabt, weil er verzweifelt gewesen war. Töten wollte er mich nicht und er wüsste auch nicht, was er tat. Es verwirrte mich nur, da es keine Lösung für mich ergab. "Hhättesst du mmich verrletzzt?", fragte ich schließlich noch immer stockend. Ich hatte mich bis jetzt keinen wirklichen Zentimeter bewegt und hatte es auch jetzt nicht vor. Stattdessen wartete ich auf eine Antwort und dachte weiter über Koikos Worte nach, in der Zeit, in der wir beide schwiegen. Er hatte selbst so geklungen, als ob er Fassung bewahren musste, ob es allerdings an seinem Zustand lag oder darüber, dass er mir wirklich nichts hat tun wollen, konnte ich nicht sagen. Vermutlich wäre ich momentan nicht mal in der Lage gewesen, irgendwem zu sagen, wer ich war, wenn dieser mich darauf angesprochen hätte.

Koiko

Ihre Tränen brachen mir wirklich das Herz, aber ich konnte ihr das unmöglich zeigen, also starrte ich weiterhin nur stumpf das Fenster an, ohne es wirklich wahrzunehmen, selbst die Spiegelung versuchte ich jetzt zu ignorieren, denn innerlich hatte ich mich bereits so weit es ging zurück gezogen. "Rin ich weiß nicht was ich in diesem Moment getan hätte. Ich will dich auf gar keinen Fall verletzen, doch woher soll ich wissen was ich in diesem Moment gemacht hätte? Ich war verzweifelt und irgendwas stimmte nicht, das konnte ich spüren, aber ich weißt nicht was und dann... dann war da dieser Typ wieder und danach war schon alles aus, aber ich kann dir nicht sagen was ich getan hätte", wiederholte ich verzweifelt, kramte in meinem Hirn nach irgend einem Hinweis, aber es gab nichts. Stattdessen beschleunigte sich mein Herzschlag wieder und ich versuchte mich mit allem macht gegen das verdammte Beruhigungsmittel zu stellen, meinen Kopf wieder frei zu bekommen, doch dies war verdammt schwer und raubte mir jegliche Energie. Rin wirkte immer noch so verstört und verängstigt was mich noch weiter aufwühlte. Mir wurde übel bei dem Gedanken was passiert wäre wenn Münchig nicht gekommen wäre. Ich konnte zwar nur vermuten, doch ich ging davon aus das ich in meinem Wahn wirklich angegriffen hätte, wesshalb ich wohl wirklich froh sein musste das der Arzt mir zuvor gekommen war.

Rin

Er hätte es also getan. Er meinte zwar, er wüsste es nicht, aber wenn er es nicht wüsste, hätte er vermutlich angegriffen. Erst wollte ich irgendetwas sagen, bekam aber nichts auf die Reihe, so stand ich einfach weinend da, unfähig irgendwie zu reagieren. Ayaka hatte gesagt, ich sollte Schluss machen, wenn er bei vollem Bewusstsein getan hätte. Ob dem so war, wusste ich nicht. Ich wusste, dass ich vermutlich einzig und allein dem Klingeln und dem schnellen Eingreifen von Münchig und Henriette es zu verdanken hatte, dass ich keinen Kratz abbekommen hatte. Hieß das nun, dass ich Koiko verlassen sollte? Ich konnte ihn nicht verlassen, nein, das konnte ich nicht. Vollkommen verwirrt zog ich mich immer weiter in mich zurück, wurde wieder das kleine, verängstigte Mädchen von damals. "Iich.. Ee-s t-tut miir leidd...iich kann noch niccht... jetzzt...", murmelte ich vollkommen aufgelöst und schon leicht gedanklich weggetreten. Es war nicht gut, Empir wollte mehr Macht und die bekam er auch. Er durfte Koiko nichts tun, nicht ihm, nicht hier. Er durfte niemanden etwas tun. Unfähig weiter zu reagieren, drehte ich mich um und rannte aus dem Raum, aus dem Krankenhaus. Henriette kam mir zwar noch hinterher, allerdings holte sie mich nicht an, was auch dadran lag, dass ich versuchte mit aller Kraft möglichst schnell weg zu kommen. Im Park ließ ich mich schließlich weinend auf einer Parkbank nieder, zog die Beine hoch und vergrub mein Gesicht in meinen Knien. Das eben war viel zu viel gewesen, ich hätte noch nicht wieder zu ihm hingehen dürfen. Aber mit ihm Schluss machen bekam ich auch nicht hin. Es ging einfach nicht.

Koiko

Ich musste mir ziemlich heftig auf die Lippen beißen um nicht völlig durchzudrehen unter dem Druck, unter dem ich gerade stand. Es dauerte nicht lange bis ich Blut schmeckte, aber ich fühlte keine Schmerzen. Erst als Rin aus dem Raum gerannt war stürzte die Mauer ein die ich um mein Innerstes erichtete hatte um mich vor dem Schmerz zu schützen. Es zerriss mir das Herz zu wissen das sie Angst vor mir hatte und zu wissen das ich sie wahrscheinlich verletzt hätte. Es fiel mir schwer die Tränen zurück zu halten und nicht aufzuschreien. Mein Atem ging unregelmäßig und jeder Atemzug brannte wie Feuer in meinen Lungen. Ich wollte hier einfach nur weg, begann wieder an den Fesseln zu zerren, die jedoch nicht einen Zentimeter nachgaben und dann schaffte es Sczcerbiec in meine Gedanken und er reagierte völlig anders als ich erwartet hatte. Denn er lies nicht einfach alles in Flammen aufgehen und versprühte Mordlust bis in jede Ecke, sondern nahm mir lediglich jegliche Kontrolle ab und verbannte mich aus meinem eigenen Körper, zumindest kam es mir so vor, denn selbst wenn ich es von ganzem Herzen gewollt hätte, hätte ich nicht einmal einen Finger rühren können. Der Schmerz in meiner Brust blieb dennoch, aber mein Atem ging wieder gleichmäßig und selbst der Herzschlag hatte sich wieder normalisiert, womit ich allerdings auch erkennen konnte warum das eben passiert war. Ich hätte mich selbst umgebracht durch den Streß und den Liebeskummer der soeben noch dazu gekommen war. "Ich brauche dich noch, also geh gefälligst nicht wegen einer solchen Lapalie drauf", knurrte mein kleines Freundchen in meinen Gedanken und lies mich dann allein, begnügte sich damit sich im Zimmer umzusehen und Ryuji neugierig zu mustern, während ich in Ruhe meine Gefühle ordnen konnte. Solange jetzt kein Arzt herein kam und die Schlangenaugen bemerkte würde es anscheinend diesesmal noch nicht mal auswirkungen haben so wie es schien.

Rin

Ich saß einfach still und leise auf der Parkbank und weinte. Ich würde nicht nach Hause gehen, so viel war klar. Nachher würde Ayaka das noch mitbekommen und dann nicht zu Sirius Eltern fahren, weil ich wie immer eigentlich irgendwelche Probleme hatte. Nur was sollte ich machen? Mir ging es dreckig und ich schämte mich dafür, dass ich eben so einen grandiosen Abgang hingelegt hatte. Koiko hatte soetwas wie mich nicht verdient. Ich wusste allgemein auch nicht, wie es weitergehen sollte. Ich hatte Angst vor ihm, Angst davor, dass er mir etwas antun könnte. Dennoch liebte ich ihm noch immer, weshalb ich vermutlich nur noch mehr Angst hatte, dass er mich doch nicht lieben würde. Aber dann hätte er nicht eben solche Sachen gesagt, welche mich so verwirrten. Ich sollte erst Mal meine Gedanken sortieren und er musste wahrscheinlich auch auf dem Weg der Besserung sein, ehe wir vernünftig mit einander reden konnten. In der ganzen Stille, welche um mich herrschte, bis auf ein paar Zirpen die noch zirpten, fing ich an ein Winseln zu hören oder irgendwie so etwas in der Art. Erst meinte ich nur, es mir einzubilden, immerhin hätte Empir jetzt auch in meinen Gedanken anfangen können, zu Jaulen, aber es blieb einfach immer da und wurde sogar noch lauter. Nach reichlichem Überlegen und dem Schluss, dass ich eh heute Nacht in meinem Gemütszustand zu keinem Entschluss kam, begab ich mich nun auf die Suche nach dem Grund für das Winseln, welches jetzt zu einem leisen Jaulen geworden war. Nach einigem Suchen fand ich einen kleinen Hund an einem Baum festgebunden. Er schien noch sehr jung zu sein und freute sich tierisch, als ich mich zu ihm begab. "Na mein Kleiner", noch recht zögerlich hockte ich mich auf den Boden und wurde dann auch schon sofort von einem Schleckbrett attackiert. "Mh, dich wollte wohl auch jemand loswerden, was?", meinte ich dann und löste die Leine des Hundes. Ob ich ihn mitnehmen konnte? Er brauchte meine Hilfe, außerdem war er extremst süß und Empir war sowieso schon hin und weg.