Fight School (Übernommen von MPH)

Rin

Hatten wir diese Unterhaltung über Leevi nicht schon einmal geführt? Mit dem selben Ergebnis? Jedenfalls war der Junge komisch und das würde er auch bleiben, solange wir nicht wussten, was sein Geheimnis war. Ich nickte. Das war ja nicht sonderlich schwer, die Tussi wartete ja eigentlich nur schon darauf, dass ich das Zimmer verließ, damit sie sich wieder an meinen Koiko machen konnte. "So wie die drauf ist, wartete die nur darauf, mich aus dem Krankenhaus spazieren zu sehen", stimmte ich ihm dann. "Soll ich dann danach sofort wieder kommen oder noch einen Moment warten und willst du mir ein Zeichen geben?", fragte ich dann. Ich musste vermutlich erstmal das Zimmer von außen finden, aber wenn Koiko mir ein Zeichen geben würde, wo und ich wann ich wieder rein könnte, wäre das natürlich um einiges leichter. Langsam ebbte der Lärm auf dem Flur ab. Schade, ich hätte gerne gewusst, warum es so laut draußen gewesen war, aber vermutlich war die Erklärung dazu ganz banal. Ein Glück war das Fieber wohl anscheinend noch nicht bei Koiko ausgebrochen, vielleicht waren wir ja doch noch rechtzeitig im Krankenhaus angekommen. Dann dürfte er doch vermutlich morgen wieder gehen, wenn er nicht allzu viele Schmerzen hatte. Hoffentlich ging es ihm wirklich so gut und das lag nicht nur dadran, dass er Schmerzmittel bekommen hatte. Wann wohl das Essen kam? Um 18 Uhr? Dann war es ja fast nur noch eine Stunde. Armer Koiko, aber ich würde ihm vermutlich helfen, er sollte nicht fett werden und niemand konnte ernsthaft so viel essen, außer er war Leistungssportler oder so in der Art.

Koiko

"Die wird hier wahrscheinlich eine Party schmeißen sobald du weg bist", bestätigte ich grinsend. Vorstellen konnte ich es mir ja wirklich. "Am liebsten wäre es mir natürlich wenn du sofort kommen würdest, aber das ist zu riskant. Besser wäre es wenn du dir etwa eine Stunde Zeit lässt, oder auch nur eine halbe, aber nicht sofort", antwortete ich nach reichlichen Überlegungen. Nur was sollte ich Rin für ein Zeichen geben? Schließlich musste es eines sein das die anderen nicht so leicht mitbekommen konnten, also war ein 'Licht an und wieder aus' schon einmal zu vergessen. Doch welche weiteren Möglichkeiten gab es da denn noch? "Ich könnte das Fenster öffnen sobald die Luft rein ist", schlug ich nach einer weile vor. Dann mussten wir nur hoffen das Tussnelda das nicht schon im Vorfeld tat und Rin somit 'getäuscht' wurde, wenn auch unbeabsichtigt. Der Lärm im Flur war inzwischen wieder komplett abgeflaut, also konnte es wohl nichts zu dramatisches gewesen sein. Gedankenverloren begann ich noch einmal durch das Farbenheft des Baumarktes zu blättern. Es gab da so viele schöne Farben, die sich sicherlich wunderbar machen würden, nur ganz sicher war ich mir noch immer nicht. Hoffentlich ging es relativ schnell das die Fight School wieder stand und dann eingerichtet werden konnte. Wobei wir wohl auch noch nach Möbeln ausschau würden halten müssen.

Rin

Ich nickte verstehend. Ich würde dann also gut eine Stunde wegbleiben, in der ich dann auch schon Mal ein wenig für morgen planen konnte und dann würde mir Koiko zeigen, dass die Luft rein war, in dem er das Fenster öffnete. "Ok, dann machen wir das so. Ich bleib dann ungefähr eine Stunde weg und komme dann wieder", stimmte ich dann zu und versuchte mir einzuprägen, wo ungefähr Koikos Zimmer lag und wie ich am schnellsten und unentdecktesten zu ihm kommen konnte. Allzu schwer würde das nicht werden, da auf der Rückseite der Gebäudes, wo auch Koikos Zimmer lag, ein kleiner Park mit Stadtwald war. Koiko konnte sich anscheinend überhaupt nicht mehr von den Farben losreißen, was mir ein Grinsen auf die Lippen zaubern ließ. Die Fight School würde wohl auf jeden Fall bunt werden, wie bunt war wohl noch nicht klar, aber farbenfroher jedenfalls. Das war doch schön, nur weiße Wände waren schließlich steril und uninteressant, bunt hingegen fröhlich und freundlich. Schließlich öffnete sich erneut die Tür und Tussi trat ein. Sie verkündete stolz, dass es in einer halben Stunde Essen gäbe und ich danach das Krankenhaus verlassen musste, da die Patienten ihre Ruhe brauchten. Außerdem würden sich meine Eltern bestimmt Sorgen machen, wenn ich so lange ausblieb. Kuh du alte Schnalle, grunzte ich innerlich, beließ es allerdings bei einem eisigen Lächeln und wartete darauf, dass sie endlich wieder den Raum verließ.

Koiko

Ich war sehr erfreut darüber das Rin gleich einverstanden war und ich nicht die ganze Nacht würde allein sein müssen. Schlaf würde ich hier wahrscheinlich eh nicht viel kriegen. Glücklich strahlte ich Rin an. "Sehr schön, ich werd mich darum bemühen das Fenster so früh wie möglich zu öffnen", meinte ich heiter, mich dann wieder den Farben widment, bis die Tür aufging und die Krankenschwester wieder hereingeschneit kam. In einer halben Stunde also? Naja, würde schon klappen und vielleicht war es ja diesmal nicht ganz so viel wie bei den beiden letzten Mahlzeiten. "Ist es nicht schön was für Sorgen sie sich um dich macht?", murmelte ich mit deutlichem irnoischen Unterton. Die Tussie war wirklich das letzte, aber eine andere konnte ich hier wohl nicht beantragen, da würde der Arzt sich wahrscheinlich quer stellen. Der schien schließlich auch nicht viel von Rin zu halten. Warum meinten die auch das diese mich gebissen hätte? Es gab schließlich nicht den geringsten Grund von so etwas auszugehen! Vorsichtig angelte ich nach der Wasserflasche die neben dem Bett stand und trank ein wenig was. "Das nächste mal gehen wir in ein anderes Krankenhaus, ok?"

Rin

Endlich war die olle Schnalle weg und wir hatten wieder unsere Ruhe. Ich nahm an, dass es gleich zum Abendessen wieder Brot geben würde, so sollte man ja auch essen, mittags warm und abends nicht mehr so fettig. Klappte bei mir selten, irgendetwas kam immer dazwischen und wenn ich bedachte, dass ich heute zum Frühstück einen Erbeereisbecher gegessen hatte, ernährte ich mich falsch. Aber solang ich nicht zunehmen würde, ist ja noch alles in Ordnung. "Ich bin vollkommen berührt von ihrer Gute", antwortete ich Koiko entnervt seufzend. Diese Frau und ihr halbgarer Affenarscharzt waren echt einfach nur wundervoll zu mir, ich freute mich schon, sie nie wieder sehen zu müssen. Als Koiko davon sprach, nächstes Mal ein anderes Krankenhaus aufzusuchen, nickte ich nur zustimmend. "Ich will zwar gar nicht so schnell überhaupt wieder ein Krankenhaus betreten müssen, aber dann bitte wirklich ein anderes, das hält man ja nicht aus hier", meinte ich dann. Zum Glück gab es in dieser Stadt noch andere Kliniken. Nachdenklich setzte ich mich im Schneidersitz auf das Bett meines Freundes und fing dann an ihn leicht in die Seite zu pieken und grinste dabei belustigt. Leider kam nun der doofe Arzt, welcher mich erstmal mit einem 'Runter da' anflotzte und dann Koiko fragte, wie es ihm ginge. Dabei setzte er sich nun anstatt mir neben ihn auf das Bett. Ich stand leicht ratlos im Raum, als dann auch noch die Krankenschwester antanzte und schon Mal das Essen abstellte.

Koiko

Ixh grinste nur als Rin meinte das sie das ja auch sooo toll fände und total begeistert war von der warmherzigkeit hier. "Meinst du ich bin begeistert von Krankenhäusern? Ich geh da nur hin wenn mich irgendwer dazu zwingt, oder ich mich grad nicht wehren kann, sonst würde ich niemals einen aufsuchen", antwortete ich nachdenklich. "Gut das du mir verboten hast Lazar gar so fertig zu machen, das hier hätte ich nicht mal ihm gewünscht und das will was heißen bei meiner vorherigen Gemütslage", fügte ich noch grinsend hinzu, auch wenn es Lazar grad sicherlich nicht nur gut ging und es durchaus möglich war das ich doch etwas zu hart zugeschlagen hatte. Das sie anfing mich zu ärgern fand ich gar nicht so witzig und gerade wollte ich es ihr heimzahlen da kam der Arzt auch schon wieder hereinspaziert und zitierte Rin erst mal von meinem Bett herunter um sich dann selbst dort nieder zu lassen, was mir mehr als nur unangenehm war. Schnell antwortete ich das soweit alles ok war, nur mein Arm noch immer leicht wehtat und mir übel war, was er jedoch lediglich mit einem 'aha' quitierte, bevor er mein Kinn packte und mir mit einer Taschenlampe mitten in die Augen leuchtete. "Pupillenreflexe sind noch etwas verlangsamt, ein Hinweis darauf das der Kreislauf noch nicht ganz in Ordnung ist, dazu beginnendes Fieber...", murmelte er vor sich hin, gab dann ein paar Anweisungen zu Medikamenten und verschwand wieder, während Tussnelda gerade eine Spritze aufzog und dabei, in ihrem sinne wohl verlockend, lächelte. Hilflos blickte ich zu Rin.

Rin

Koiko würde morgen gehen. Das war klar. Ich hielt es hier nicht länger aus, das war doch reinste Schikane, was die hier betrieben. Der Arzt war wieder gegangen, sodass ich mich einfach Tussi ignorierend wieder neben Koiko setzte. Schließlich kam unsere Freundin, die sich schließlich so hinstellte, dass ich halb ihren Arsch im Gesicht hatte und Koiko schließlich die Spritze verabreichte. Wofür hatte er die denn jetzt gebraucht? Ihm ging es doch gut soweit. Schließlich meinte die Frau, er solle jetzt Essen, ehe sie mit einem unnatürlichen Hüftschwung heraus stolzierte wie eine schwangere Seekuh und die Tür schloss. "Wenn du morgen nicht gehen darfst, können wir dich verlegen lassen?", bat ich, sobald die mir vollkommen suspekte Person das Zimmer verlassen hatte. "Die sind mir alle nicht geheuer", fügte ich dann noch erklärend hinzu. Was, wenn sie zu so einem 'Test'-Gruppen-Verband gehörten, die an Menschen irgendwelche neuen Methoden oder Medikamente ausprobierten? Oder die Koiko nur noch kranker machten? Nein, Koiko würde morgen dieses Krankenhaus verlassen, ob er oder die Ärzte nun wollten oder nicht. Besorgt musterte ich Koiko. Oder verschwieg er mir nur, wie schlecht es ihm wirklich ging? Nein, das glaubte ich nicht. Nun wandte ich meinen Blick zu dem Essen. 2 Scheiben Brot und ein bisschen Tomate, Salat und Gurke. Naja, das ging ja noch, die hätten ihm auch locker das Doppelte geben können, nach diesem Frühstück und Mittagessen.

Koiko

Immer noch hatte ich einen schwarzen Bereich in meinem Sichtfeld der erst langsam wieder durch Farbe ersetzt wurde. Deswegen konnte ich es auch nicht leiden wenn jemand mir so in die Augen leuchtete, auch wenn das gängig war bei Untersuchungen. Schuldbewusst starte ich Rin an während die Krankenschwester mir das nächste Zeugs durch die Adern jagte. "Natürlich geht das, aber die werden wahrscheinlich auch nichts anderes feststellen als hier.", antwortete ich und wurde leicht rot. "Rin du kennst mich doch, ich würde nie sagen wie es mir wirklich geht, schließlich will ich nicht das sich jemand sorgen um mich machen muss", fügte ich noch um einiges leiser und etwas kleinlaut hinzu. Unsicher knirschte ich mit den Zähnen und griff dann nach einer der Brotscheiben um nichts sagen zu müssen. Was hätte es ihr auch gebracht zu wissen das es mir gerade lange nicht so gut ging wie ich gesagt hatte und lediglich die Schmerztabletten verhinderten das sie es nicht so mitbekam? Denn die Übelkeit und den Schwindel konnte ich, solange ich nur saß, leicht verbergen. Schade eigentlich das es diesmal nicht so viel zu essen war, sonst hätte ich damit länger berhindern können etwas sagen zu müssen. Verlegen wandte ich mich dem Fenster zu, nicht in der Lage Rin in diesem Moment in die Augen zu sehen.

Rin

Warum eigentlich? Ich überlegte, was ich sagen sollte, denn eigentlich wollte ich nicht sauer auf Koiko sein oder etwas sagen, was ihn sauer machen würde, aber irgendwann musste er doch einfach Mal begreifen, dass ich mir immer Sorgen um ihn machte, sobald mit ihm irgendetwas war, wenn es auch nur eine Schürfwunde war. Ich seufzte leicht. "Ich werde mich sowieso immer um dich Sorgen egal was ist", meinte ich nur, "du akzeptierst das oder nicht, du sollst nur wissen, dass ich dich immer unterstütze und dir helfen werde." Da Koiko anscheinend einen Grund brauchte, warum er nicht mit mir reden musste und daher sein Abendessen regelrecht hastig herunterschlang, war dieses Mahl auch sehr schnell beendet, was hieß, dass ich gehen musste. "Naja, ich werde dann jetzt gehen müssen, wir sehen uns nachher", verabschiedete mich dann von ihm und sprich ihm noch einmal durch die verwuschelten Haare, ehe ich den Raum verließ. Lacki und Tussi standen wieder vor dem Schwesternzimmer und taten irgendetwas. Tussi wünschte mir mit einem süßlichen und hinterhältigen Lächeln eine bezaubernde Nacht, während Lacki meinte, dass ich doch ein feines Mädchen wäre und so schön brav wäre. Ich ignorierte die beiden und ging dann zügig wieder zu Lazar in die Wohnung. Diese hatten sich mittlerweile eine Pizza bestellt, wovon ich auch ein Stück abbekam. Freudig setzte ich mich zu ihnen auf das Sofa und überlegte mir derweil, wie ich das morgen machen würde, wenn Koiko überhaupt raus kam. Was ich mittlerweile allerdings nicht mehr glaubte.

Koiko

"Ich akzeptiere das ja, aber trotzdem Rin, das ist einfach so eine Angewohnheit die ich wohl nie wirklich ablegen werd können. Wahrscheinlich ein weiteres Relikt meiner Vergangenheit", meinte ich nachdem ich aufgegessen hatte, als Rin auch schon meinte sie müsse gehen. Traurig sah ich ihr nach. Ich hätte nicht so schnell essen sollen, dann wäre sie jetzt nicht hier und ich würde mich nicht so vollends überfressen und elend fühlen. Deprimiert rollte ich mich zusammen und wartete ab. In dieser Haltung war mir wenigstens nicht ganz so schlecht. Nur kurz nachdem Rin das Zimmer verlassen hatte, kam die Krankenschwester hereingeschneit. "So gut aufgegessen wie ich sehe", gurrte sie leise und krallte sich das Tablett, bevor sie, sehr zu meinem erstaunen, den Raum auch schon wieder verlies, ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren. Jetzt blieb mir nichts anderes mehr als mich zu langweilen bis Rin wiederkam. Wobei, nein, eigentlich konnte ich auch einfach so lange Fernsehn. Schnell schnabte ich mir die Fernbedienung und schaltete die alte Kiste an. Bewegte Bilder waren immer noch besser als gar nichts zu tun und nur gegen die Wand zu staren.

Ayaka

Wir hatten uns eine Pizza bestellt und nur kurz nachdem diese geliefert worden war, kam Rin wieder herin gelaufen. Etwas überrascht sah ich auf. "Du bist ja schon wieder da", stellte ich irritiert fest und sah sie an. Es war doch nicht normal das sie kam, wieder ging, und dann wieder kam, oder? Lazar ging es derweil zwar ein wenig besser, aber über den Berg schien er noch nicht zu sein, darum konnte es wohl noch etwas dauern bis Sirius und ich endlich los konnten, auch wenn wir am liebsten gleich gefahren wären. "Wieso hattest du vorhin eigentlich nur ein T-shirt an?", fragte ich noch sehr interessiert, immerhin war es doch nicht ganz normal das man so rum lief und sie hatte das Gebäude zu beginn ja auch völlig bekleidet verlassen, also was war mit ihren Klamotten passiert? Und wieso hatte man, oder eher gesagt Koiko ihr nicht mal eine Hose gegönnt? Das wäre zumindest etwas das ich von Sirius sehr wohl erwarten würde. Immerhin wurde man sicherlich ganz schön angestarrt wenn man nur so extrem wenig anhatte und die Leute dachten sicherlich man wäre gerade auf dem Weg zum Strich.

Rin

Achja, ich war wieder da. Und alle anderen auch. Ich glaubte Koiko nicht so ganz, aber egal. "Hastig aß ich ein Stück der Pizza. Sie war einfach nur köstlich. Den ganzen Tag jemanden beim Essen zu zusehen machte selber auch ziemlich hungrig. "Richtig, sie haben mich rausgeschmissen, wie vorhin auch", erklärte ich Ayaka, bevor sie auch schon weiterfragte. "Meine Klamotten waren dreckig und eine Hose von Koiko passt mir nun überhaupt nicht. So blieb halt nur ein Hemd übrig. Und falls du fragst, wieso meine Klamotten dreckig sind, Koiko und ich haben ein wenig im Schlamm gespielt", erklärte ich dann, wobei ich bei meiner letzten Aussage leicht rot wurde. "Naja, ich werde auch nicht allzu lange bleiben, eine, zwei Stunden vielleicht, dann geh ich wieder zu Koiko, ich muss nur aufpassen, dass sie mich nicht erwischen", meinte ich dann und nahm gleich noch ein Stück Pizza. Dann erklärte ich noch, dass Koiko überhaupt im Krankenhaus war wegen seinem Biss und ich mir nicht sicher war, ob er morgen rauskommt, weil es ihm doch schlecht geht, er das aber nicht sagen will. Schließlich fragte ich Ayaka noch, ob meine Idee für den morgigen Tag eine gute war oder nicht, mit Koiko ein Picknick auf einem Hochsitz zu vollbringen. Derweil hatte ich mein zweites Stück auch noch gegessen und setzte mich nun satt ein wenig bequemer hin. "Und was war bei euch so los?", fragte ich dann interessiert und sah fragend in die nun große Runde.

Emil

Ich hatte mich die meiste Zeit über versteckt, oft war das hinter Gerümpel oder auf dem Dachboden gewesen. Allerdings bekam ich auch einiges mit, auch wenn ich das Gefühl hatte, es sei ein Traum gewesen. Einmal kam ein Junge nach oben und wühlte in den Büchern herum. Dann sprangen alle zusammen aus dem Fenster und Koiko kam völlig aufgewühlt angebraust.
Ich wollte ihm etwas sagen, aber als ich zu ihm hinlief, schien er mich gar nicht zu bemerken, was ich schon äußerst merkwürdig fand, aber vermutlich war es nur ein Traum, denn ich konnte ihn auch nicht berühren, wie sonst.
Danach war ich wieder weggenickt im schlaf, hatte gedacht ich würde aufwachen, allerdings ging der seltsame Traum weiter. Ein Junge tauchte auf, lief durch Wände und sah sich um. Als ich ihm folgen wollte, funktionierte das, wie in Träumen zu erwarten, aber als ich die Folterinstrumente sah, die in dem Raum dahinter waren, schrak ich zurück und stolperte. Ich öffnete die Augen und sah die Wand vor mir. Erneut wollte ich dort nicht mehr hinein gehen, was auch nicht funktionierte. Offenbar war ich aufgewacht, meine Gedanken hatten sich auch wieder geordnet.
Vermutlich brachte ich die Geschehnisse durcheinander, aber als ich nach einer ganzen Weile des Überlegens und durch den leichten Schock des Traums nach unten ging, hörte ich Koiko wieder, und diese kleine, .. Rin.
Sie schienen beschäftigt zu sein, also wollte ich nicht stören. Jetzt sitze ich im Fenster des Obergeschosses und grübelte.
Schon irgendwie seltsam. Ich hatte schon lange nicht mehr mit jemandem gesprochen..

Ayaka

Was erzählte Rin da komisches? Wer hatte sie rausgeschmissen? Und die Pizza schlang sie herunter als hätte sie seit mehreren Tagen nichts mehr zu essen gehabt. Und das sie mit Koiko durch den Schlamm getobt war konnte ich mir auch nur schwer vorstellen. Bei ihr ging es ja noch, aber Koiko? Eher weniger. "Ok, hab ich das alles also richtig verstanden: Koiko ist im Krankenhaus weil sich irgend ein Biss an seinem Arm entzündet hat und da is jetzt eben keine Besuchszeit mehr?", fragte ich noch immer verwirrt nach. "Also das er nichts sagen will wundert mich jetzt irgendwie eher weniger, so sind doch die meisten Jungs", fügte ich noch hinzu und lächelte leicht. "Die Idee ist wirklich ausgezeichnet, da freut er sich bestimmt total drüber. Ich würde mich jedenfalls freuen.", antwortete ich strahelnd auf ihre Frage. Einen viel besseren Einfall hätte sie doch gar nicht haben können, zumindest ging ich davon aus. Mir wäre sowas grandioses noch nicht mal in den Sinn gekommen. "Hier war eigentlich nicht viel. Wir haben gechillt und hoffen das es Lazar bald wieder gut geht. Und wenn dem so ist dann packen wir unsere Sachen und hauen für eine Weile ab, aber ein wenig warten wir eben noch"

Rin

"Ja genau... Ihr wisst gar nichts... Ach stimmt, Timánri hat ihn gebissen, ziemlich übel.. Und ich geh gleich dann wieder zu ihm und muss deswegen dann halt aufpassen, weil keine Besuchszeit mehr ist", erklärte ich dann nochmal. "Ist aber trotzdem doof, sorgen mach ich mir eh um ihn und bringt ja nun auch nichts, wenn er zwar morgen aus dem Krankenhaus darf, aber ohne Schmerzmittel nicht überlebt", meinte ich dann und seufzte. Zufrieden lächelte ich, als Ayaka mich für meine Idee lobte. Na dann würde ich das machen, wenn er rauskam. "Danke, dann muss ich nur noch ein wenig Finger Food und Trinken mitnehmen", freute ich mich. Das müsste ich dann morgen früh schnell machen, bevor ich dann wieder in der normalen Besuchszeit zu ihm konnte. Das war ja ein Stress, aber Koiko war es mir wert. Und für einen schönen Tag in Abgeschiedenheit nahm ich so einiges in Kauf. Mein Blick fiel auf Leevi. Sein Blick verriet nicht viel, nur soviel, dass es ihm klar gewesen war, dass Koiko ins Krankenhaus müsste. "Ach schön, falls wir uns nicht mehr sehen, ich wünsche euch ganz viel Spaß und schreibt mal eine Karte oder so", meinte ich dann lächelnd. Irgendwie freute es mich, dass die beiden sich so sehr darauf freuten, Sirius Eltern besuchen zu können. Sie mussten ziemlich nett sein, so nachdem was ich mitbekommen hatte. Wie gerne hätte ich auch diese Familie und diese Eltern gehabt. Aber egal, man konnte sich sein Leben schließlich nicht aussuchen.


Nawaki

Ich hatte noch ein wenig Zeit bei den Wölfen verbracht, nachdem ich interessiert den kleinen Kampf zwischen Koiko und Lazar aus einer Wand heraus beobachtet hatte. Mittlerweile war ich wieder in der Schule, ich sollte ja noch mit dem komischen Geist reden, der wohl noch immer nicht verstanden hatte, dass er tot war. Emil oder so hieß er. "Hallöchen mein kleiner toter Freund", begrüßte ich ihn überschwänglich. "So, eine kleine Fee namens Ayaka flüsterte mir, du wärst tot und hättest dein Gedächtnis verloren", fügte ich dann noch hinzu und setzte mich. "Emil war dein Name, oder?", fragte ich dann, wobei meine Frage eher rhethorisch gemeint war. Er sah verwirrt aus, aber das hatte sich jetzt auch erledigt, da ich einfach auftauchte und drauf los laberte. Aber abhauen konnte er jetzt auch nicht mehr. Jedenfalls nicht mehr bei mir. Ich konnte ihm beliebig folgen und das war auch mein Vorteil, weshalb ich mit ihm sprechen sollte.

Ayaka

"Achso, oh das tut mir leid für ihn. Richt ihm eine gute besserung aus", meinte ich etwas bestürzt. Da kam er her um uns zusammn zu falten und was geschah? Er wurde angefallen und musste ins Krankenhaus... "Natürlich ist das doof, aber da kannst du ihm kaum vorwürfe machen.", stimmte ich schulterzuckend zu. "Das solltest du auf jeden fall. Ich würde ja viel Gemüse und Obst vorschlagen, das ist für ein Picknic einfach perfect und dann noch ein paar Sandwiches dazu und fertig. Das ist schnell vorzubereiten und jeder mag es, zumindest kenn ich keinen der das nicht mögen würde", schlug ich begeistert vor. Beim Vorbereiten könnte ich ihr ja dann ein wenig helfen, immerhin hatte ich für morgen noch nicht viel vor und selbst wenn wir morgen endlich los konnten, hatte ich sicher genug Zeit um Rin noch zu helfen. "Natürlich schreib ich eine Karte, oder mehrere. Vergessen werd ich dich, und euch anderen natürlich auch, jedenfalls nicht.", fügte ich noch fröhlich hinzu und schnabte mir ebenfalls ein Pizzastück. Ich liebte Pizza einfach. "Ich kann ja dann auch einmal, oder mehrfach hier anrufen, wenn du magst, du musst mir nur die Nummer aufschreiben und sicherstellen das du dann auch da bist, sonst probier ich es eben erst einen Tag später wieder und so weiter."

Yoichi, der hinter dem Sofa eingeschlafen war, wacht auf, sieht Lazar und versucht erst mal ihm zu helfen. Beruhigt sich aber, als er sieht das er verarztet ist und bleibt dann bei Lazar sitzen..

Emil

Erschrocken zuckte ich zusammen als mich jemand ansprach. Was hatte er gesagt? Tot? Sicher nicht.
"Hi auch. Wer bist du.. ich hab dich hier noch nicht gesehen, bist du auch ein Schüler?", fragte ich neugierig und drehte mich zu ihm um. "Ayaka? Ich bin nicht tot, wie kommst du darauf, nur weil einer das behauptet hat. Aber es stimmt, ich hab sowas wie Amnesie.", antwortete ich ihm schließlich und sah an ihm herab. Er wirkte leicht seltsam und irgendwoher kam er mir doch bekannt vor.
Jetzt fiel es mir wieder ein, er war derjenige, den ich in meinem Traum gesehen hatte. Er war durch die Wand gelaufen, zu der mein Blick auch promt wanderte, als ich mich daran erinnert hatte.
Verwirrt schüttelte ich den Kopf. Träume waren nicht real, wie konnte auch jeamnd durch Wände gehen, lächerlich..

Rin

"Werde ich machen", grinste ich zu Ayaka. Was Ayaka erzählte klang super und leicht zu machen würde es auch sein. "Super.. Nur hoffentlich darf er morgen auch wirklich wieder raus, so ganz genau weiß ich ja nicht mal, wie es ihm geht", meinte ich dann. Sonst konnte man natürlich auch noch das ganze verschieben, jedenfalls war klar, dass ich mit Koiko ein Picknick auf dem Hochsitz verbringen würde. Und damit war Ende. Plötzlich kam Yoichi hinter dem Sofa hoch geschossen und wollte Lazar helfen. Geilste Reaktion war allerdings Leevi, welcher verwirrt erstmal zurückwich und dann mit hochgezogener Augenbraue Yoichi musterte. Schließlich wandte ich meinen Blick wieder zu Ayaka. "Ach supiii", freute ich mich dann und nahm noch ein Stück Pizza. Ein Glück hatten sie mehreren Pizzen bestellt, sonst würden wir bei meinen und Appetit nicht genügend Pizzastücke haben. Yoichi hatte sich derweil auch wieder beruhigt und hat sich einfach still hingesetzt. "Das wäre super, ich möchte unbedingt wissen, wie es euch so geht", meinte ich dann. "Und wenn ich nicht da bin, dann ist mindestens einer von den anderen hier sicherlich, oder?", fragte ich dann in Richtung von unseren Mitbewohnern, welche nickten, beziehungsweise mein Bruder ein leises Grunzen von sich gab. Wie lange war ich wohl schon hier? Sicherlich nicht lange, ich hatte noch einen Moment Zeit.


Nawaki

"N Kumpel", grinste ich dann und stieß ihn gegen die Schulter. Als Geist konnte ich andere Geister ganz normal berühren. "Ne, ich bin doch kein Schüler", winkte ich dann ab und grinste ihn an. "Doch klar bist du tot, Kumpel. Schau doch, du kannst durch Wände latschen, dich hört keiner und ich kann dich berühren, weißt du, nur Geister können Geister berühren", fügte ich dann noch hinzu. "Wie bist du denn gestorben?", fragte ich dann interessiert. Vielleicht erinnerte er sich im Dialog an etwas, konnte ich mir durchaus vorstellen. Ich setzte mich im Schneidersitz hin und legte den Kopf schief, während ich auf eine Antwort wartete. Irgendwie waren Menschen mir doch lieber als Geister, keine Ahnung warum oder wieso. Oder die Geister mussten zu mindestens wissen, wer sie waren und wodurch sie gestorben sind, dann ging es vermutlich auch. Aber man traf selten welche, die sich freiwillig hier noch aufhielten.

Ayaka

Rin wirkte mehr als Begeistert von meinen Vorschlägen, was mich doch sehr zufrieden machte. "Ach das wird schon und zur Not macht ihr eben euer Picknic erst später. Das ist ja auch nicht das größte Problem, freuen wird er sich bestimmt trotzdem", meinte ich nur beschwichtigend und biss von meinem Pizzastück ab, was ich allerdings fast wieder ausgespuckt hätte vor schreck, als Yoichi hinter dem Sofa hergesprungen kam. Dafür das Rin erst nur ein Stück haben wollte fing sie ja ganz schön das futtern an, was mich aber auch nicht weiter störte. Stattdessen nahm ich mir ebenfalls noch etwas und schlug meine Zähne hinein. "Ich möchte aber auch wissen wie es dir so geht, immerhin musst du dann auf deine herzallerliebste Freundin verzichten.", stellte ich gleich klar. "Das wird schon werden, solange wir hier nicht an einer Spachbarriere scheitern", fügte ich noch fröhlich hinzu und wollte damit nur andeuten das es etwas kompliziert werden würde, wenn Timánri ans Telefon ging, aber davon ging ich gar nicht erst aus, immerhin war sie nur Gast hier und es gab ja auch noch genügend andere Hausbewohner die bedeutend besser Deutsch sprachen.

Emil

"N Kumpel? Ich mag deine Art wie du redest.", stellte ich fest. Leichter Dialekt, aber ich konnte ihn verstehen, was eigentlich klar war.
Au.. jammerte ich in Gedanken, als er mir gegen den Arm knuffte.. ziemlich hart knuffte . Vielleicht war ich auch einfach nur n Weichei. "Wie schonmal gesagt, ich bin nicht tot, ich kann auch nicht durch Wände laufen, das wäre doch absurd. Geister gibts nicht und du siehst auch nicht aus wie n Geist. Ich hab einfach nur Amnesie.", bestand ich auf meine Meinung. Wie konnte er nur behaupten das ich tot sei, das müsste er mir schon beweisen. Auch wenn ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass das durch Wände gehen nur mit dem Willen zusammenhing.
"Aber selbst wenn ich ein.. Geist wäre", bei dem Wort 'Geist' drehte sich mir der Magen um, "dann würde mich doch keiner sehen.. obwohl das in letzter Zeit wirklich ne ziemlich miese Ignoranz war von allen. Kaum einer ist mehr hier und ich kann auch nicht weg, immer lande ich wieder hier. Und durch was ich gestorben wäre wüsste ich nicht. Hier vermutlich. Weil der Blackout fängt hier an.. irgendwo im Rektorzimmer glaube ich..", als ich so erzählte schossen mir einige Erinnerungsfetzen durch den Kopf.
"Sag mir deinen Namen. Bitte.", verlangte ich, da er meinen ja offenbar wusste.
Seltsam war in letzter Zeit schon alles ein wenig, und hören konnte man mich wirklich nicht. Dadurch dürfte sich auch erklären weshalb einige so blass waren... wenn ich so nachdachte fragte ich mich wo ich meine Perücke liegen gelassen hatte, immerhin hatte ich schon lange kein schönes Kleid mehr an..

(Für heute, gut nacht ^^ war lustig mal wieder zu schreiben...)

Rin

"Geht klar", antwortete ich Ayaka und knuffte sie leicht in die Seite. "Fehlt noch, dass die Furie sich hier einnistet", meinte ich dann mit rollenden Augen. "Aber das klappt schon und noch seit ihr ja auch ein paar Tage her, so wie ich Lazar hier rumeiert", meinte ich dann entschuldigend zu Ayaka wegen meinem Bruder. Nachdem ich noch dieses Stück gegessen hatte, sah ich auf die Uhr. Ich war bereits eine halbe Stunde zu spät. "Ich muss los", meinte ich dann vollkommen erstaunt über die Tatsache, dass ich mich so verspätet hatte. "Ich bin dann morgen wieder da, vielleicht weiß ich dann schon was und sonst könnt ihr die Sandwiches selbst essen", meinte ich dann, verabschiedete mich von allen, in dem ich sie alle umarmte und lief dann zurück zum Krankenhaus. Hoffentlich war Koiko nicht sauer. Schnell schlich ich mich hinter das Gebäude und suchte nach dem Zimmer mit dem offenen Fenster. Aber ich fand keines so schnell. Wollte er mich nicht? Ich wurde schon leicht panisch auf der Suche nach dem Fenster. Oder war etwas passiert? Oh nein und ich saß einfach da aß und hatte meinen Spaß. Ob ich vorne lieber gucken sollte? War vermutlich eine schlechte Idee, fragen zu gehen, aber wo war das verdammte Fenster?


Nawaki

"Großer, du bist tot. Sieh es doch ein, du bist irgendwann gestorben. Und klar kannst du durch Wände laufen, schau, ich kann es auch", meinte ich nur, stand wieder auf, ging schnurstracks durch die Wand und kam wieder zurück. "Schau, ich bin durch die Wand gegangen", grinste ich dann. "Und sehen kann man uns doch, das ist normal. Außer du bist sofort ein Lichtwesen, dann könnte man dich nicht sehen. Aber irgendetwas hält dich hier, Emil", erklärte ich dann. "Ich bin hier um auf meine Kleine aufzupassen, dass habe ich mir geschworen", fügte ich dann noch hinzu. "Nenn mich Nawaki", meinte ich dann. "So, im Rektorzimmer. Na dann gehen wir gleich mal gucken", schlug ich dann vor, nahm seinen Arm und schleifte ihn mit geradeaus mitten durch die Wand ins Rektorzimmer, dann in den Geheimraum der damit verbunden war und schließlich zu seiner Leiche. "Schau an, deine Leiche. Vermutlich so um die 5-6 Jahre liegt sie hier, denke ich mal", meinte ich dann, ließ ihn allerdings noch immer nicht los, weil er so nicht abhauen konnte und ich wenig Lust verspürte, ihn zu suchen wie ein Irrer.

Ayaka

"Hey, sei nicht so gemein bevor du nicht weißt was Ryuji angestellt hat", meinte ich etwas empört. Gut es war schon doof das Koiko jetzt wegen der Kleinen im Krankenhaus war, aber irgendwie hatte er sich das doch auch selbst zuzuschreiben, oder nicht? "Das stimmt wohl leider", fügte ich noch mit einem seitenblick auf Lazar hinzu. Dennoch war ich lieber solange hier bis alles wieder ok war und es ihm auch wieder gut ging, als das wir einfach so fuhren und nicht wussten wie es ihm ging, obwohl er uns doch beschützt hatte. "Ok, werden wir machen falls es so kommen sollte, und viel Spaß!", rief ich Rin noch nach während sie aus der Tür verschwand. Sie musste ganz schön spät dran sein wenn sie so das rennen anfing. Hoffentlich würde sich das nicht zu einem neuen Streitpunkt entwickeln... aber ich sah wahrscheinlich nur schwarz und es war gar nichts. Vielleicht lief sie ja auch nur so schnell, damit sie schneller dort war.

Koiko

Die Minuten waren wirklich quälend langsam verstrichen und mir ging es nicht nur besser während der Zeit. Wie der Arzt bereits angekündigt hatte schien sich das Krankheitsbild nochmal zu verschlechtern, bevor es besser werden würde. Kaum das endlich eine Stunde verstrichen war stand ich vorsichtig auf, stützte mich an den Tropfhalten und öffnete das Fenster. Schweigend und wartend schaute ich nach draußen, suchte die Umgebung nach Rin ab, aber sie erschien nicht. Auch nach zehn Minuten nicht und selbst eine viertel Stunde später lies sie sich noch nicht blicken. Entäuscht setzte ich mich aufs Bett und verschränkte die Arme um die Knie, meinen Blick aus dem noch immer offen stehenden Fenster gerichtet, bis kurz darauf 'Shirin' wieder auftauchte. Sie schien sich darüber zu wundern das ich noch wach war, der Fernseher lief und das Fenster offen stand. Schnell schaltete sie die Glotze ab, schloss dann das Fenster und setzte sich neben mich, worauf ich nicht mal reagierte. "Alles ok? Haben sie schmerzen, kann ich ihnen irgendwie helfen?", fragte sie, anscheinend wirklich besorgt, nach. Kurz sah ich auf, schüttelte dann aber nur schweigend den Kopf. Sie meinte daraufhin ich solle mich wieder hinlegen, was ich auch tat und maß dann kurz die Temperatur, welche wohl wieder ein stück gestiegen war, bevor sie den Raum verlies und meinte sie würde gleich wiederkommen und kalte Umschläge mitbringen. Währenddessen starrte ich weiterhin nur aus dem Fenster. Warum war Rin nicht gekommen? Nur weil ich ihr nicht hatte sagen sollen wie es mir wirklich ging?

Rin

Wo war denn das verdammte Fenster? Ich blieb leicht ratlos an einem Baum stehen und musterte die Fassade des Hauses in kaum einem Fenster brannte mehr Licht, die meisten Patienten schienen sich an die Nachtruhe zu halten. Und was sollte ich jetzt machen? Ich konnte auch nicht jedes einzelne Fenster absuchen, das ging nicht, zumal es mit dieser Taktik auch vermutlich nicht allzu lange dauern würde, bis ich erwischt würde. Gedankenverloren entschied ich mich dann, ein wenig umher zu laufen, was ich dann auch tat. Wie kam ich jetzt am besten ins Krankenhaus? Nach einiger Zeit entschied ich mich, einfach noch Mal fragen zu gehen. So machte ich mich auf den Weg in das Gebäude und dann ziemlich zielstrebig auf Koikos Station. Bis dahin hatte mich noch keiner gefragt, was ich um diese Uhrzeit hier noch machen würde. Aber dann kam Lackaffi, welcher mich auch prompt sehen musste. Ohne zu zögern zog er mich ins Schwesternzimmer und hielt mir einen Vortrag, dass ich hier um diese Uhrzeit nichts zu suchen hatte. Außerdem fragte er mich erneut, wer Koiko gebissen hatte und warum ich überhaupt heut morgen halbnackt umher gelaufen bin, ob ich eine Prostituierte war und Koiko mein Freier. Alle möglichen Fragen donnerten auf mich ein, welche ich größtenteils mit einem Kopfschütteln beantworten konnte. Irgendwann kam Tussi-Pussi herein und glotze erstmal leicht verdutzt, warum ich denn hier saß, bevor sie irgendeine Nummer und dann noch etwas anderes von sich gab, kalte Umschläge holte und wieder verschwand. Derweil bearbeitete mich Lackaffe, welcher wohl Dr. Rebourg hieß, weiter und durchlöcherte mich mit Fragen.

Koiko

Was erwartete ich eigentlich während ich weiter aus dem Fenster starrte? Das Rin doch noch auftauchte? War wohl eher unwahrscheinlich und sollte es doch noch der Fall sein konnte sie ja klopfen. Dafür dauerte es nicht lange bis Shirin wieder im Zimmer stand und die Umschläge mitbrachte. Wenigstens konnte man sich da auf sie verlassen, wenn sie auch sonst ein wenig komisch sein mochte. Die Umschläge taten wirklich gut, auch wenn es wohl nicht lange dauern würde bis sie nicht mehr so schön kühlten. Die hoffnung das Rin noch kam hatte ich inzwischen aufgegeben, auch wenn ich immer wieder glaubte ein klopfen an der Scheibe wahr zu nehmen, doch dort war niemand. Schließlich bat ich die Krankenschwester darum die Vorhänge zu zuziehen, damit ich nicht ständig nach draußen starren konnte. Sie tat dies auch prompt und meinte dann noch das ich möglichst viel trinken sollte und wenn nichts mehr da war einfach klingeln. Ich nickte nur und griff auch gleich nach der Flasche neben dem Bett und trank diese beinahe komplett aus, woraufhin sie ging, bevor ich mich wieder zusammenrollte und entschied das ich einfach versuchen würde zu schlafen, denn morgen würde Rin bestimmt wieder auftauchen. Über das was wäre wenn sie es nicht tat wollte ich jetzt noch gar nicht nachdenken.

Rin

Ich hatte mich derweil bequemer auf den Bürostuhl gesetzt und mich einfach der Fragenwelle des Doktors ergeben. Shirin, wie Tussi-Pussi wohl hieß, jedenfalls nannte Herr Rebourg sie so, tauchte wieder auf und gesellte sich zu uns. Ein Glück hatte ich mich gerade so mit Pizza vollgestopft und empfand wenig Lust jetzt großartig mich mit den beiden anzulegen, sodass ich einfach sitzen blieb und nickte oder den Kopf schüttelte. Schließlich fragte mich der Arzt erneut, ob ich ihn gebissen hätte weil er mein Freier gewesen war. Ich sah ihn an und zog eine Augenbraue hoch. "Als wenn ich es mir antun müsste, durch die Gegend zu vögeln", grunzte ich zurück. Schließlich musste ich müde gähnen, woraufhin Shirin nun meinte, ich solle zu meiner Familie gehen und endlich Ruhe geben. Ich schüttelte erneut den Kopf. Dann erklärte ich, dass ich zu Koiko wollte. Und zwar jetzt. Lacki meinte, dass es nicht erlaubt wäre und es Koiko auch nicht gut ginge. Er sollte sich ausruhen und nicht mit mir vergnügen. Wir drei landeten in einer Diskussion, wobei Shirin und der Doktor sich allerdings tierisch in die Haare bekamen, da er anscheinend eifersüchtig auf Koiko war, da dieser mehr Aufmerksamkeit von Shirin bekam. Ich hielt mich aus ihren Streiterein heraus und erklärte, dass ich nicht vor hatte mit Koiko zu pennen oder so etwas in der Art. Da ging Shirin an die Decke, zog mich an meinem Poloshirt vom Stuhl, warf mich aus dem Schwesternzimmer und quiekte dann los, von wegen ein so scharfer Typ wie Koiko hätte mich überhaupt nicht verdient. Noch so eine Furie...

Koiko

Was war das denn jetzt da draußen?! Warum mussten die nur alle immernzu so einen Krach machen? Die wussten doch das es hier Leute gab die einfach nur schlafen wollten, oder zumindest in Ruhe ihren Geschäften nachgehen wollten, wie auch immer die bei den anderen Patienten aussahen. Müde zog ich mich die Decke über den Kopf, versuchte einfach völlig in dem Bett zu verschwinden, obwohl ich jetzt schon das Gefühl hatte zu kochen, zumindest fühlte sich mein Gesicht so unnatürlich heiß an, meine Hände und Füße dagegen schienen wie in Eiswasser getaucht. Die Wasserflache zog ich mit unter das Bettzeug, immerhin fühlte sie sich auch so angenehm kühl an. Durst hingegen hatte ich eigentlich keinen, dennoch trank ich immer wieder einen Schluck. Nach einer weile schien sich die Situation auf dem Gang wieder zu entspannen, zumindest war ein ziemlich schrilles aufkreischen, was genau da geschrien wurde konnte ich nicht verstehen, das letzte das ich vernahm, dann war wieder alles still, doch unter der Decke kroch ich trotzdem nicht wieder hervor. Stattdessen schuf ich mir ein kleines Guckloch zwischen Decke und Matraze von dem aus ich das Fenster beobachten konnte und gleichzeitig frische Luft bekam, denn es wurde ganz schön stickig unter einer solchen Decke und das innerhalb weniger Atemzüge.