Fight School (Übernommen von MPH)

Ayaka

"Wäre schöner gewesen wenn wir es früher gewusst hätten", seufzte ich leise, als mir kam das ich noch gar nicht gefragt hatte wie es Rin ging. Das lag wahrscheinlich einfach daran, dass ich enorme Angst vor der Antwort hatte. Was wenn ihr etwas wirklich schlimmes passiert war? Was wenn sie, zum Beispiel, nie wieder würde laufen können oder sowas? "Wie geht es Rin", fragte ich scheu nach und genoss die Nähe zu meinem Sirius. Seine Frage ob wieder alles ok war wunderte mich ein wenig, immerhin hatte ich das Gefühl gehabt er wolle mich nicht haben, also musste er doch selbst wissen ob alles ok war... aber gut, wahrscheinlich hatte ich einfach nur unter Paranoian gelitten und fertig. "Ja alles wieder gut", meinte ich und schloss zufrieden die Augen. Jetzt musste er nur noch auf meine Frage antworten, sagen das es Rin bald wieder blendend gehen würde und alles war gut. Naja, ok, die Tatsache das Rin mich jetzt bestimmt total hasste machte mich schon noch fertig, aber ich würde es überstehen und vielleicht würde Rin es ja eines Tages vergessen und wir konnten wieder Freunde sein? Wobei... ich war eine miserable Freundin, vielleicht sollte ich Rin lieber einfach allein lassen, dann ging es ihr bestimmt auch viel besser, als wenn ich ständig da war.

Sirius

Es war wundervoll bei Ayaka zu sein und einfach nur ihre Nähe zu haben. Sie entspannte mich und ich konnte mich schließlich auch wieder beruhigen, von dem heutigen Tag. So viel war passiert und es kam mir beinah so vor, als wäre es bereits Wochen her, dass Koiko gestorben ist, wobei es sich um grad mal 48 Stunden handelte. So langsam realisierte ich wohl auch, dass er wirklich tot war, nicht nur im Urlaub oder so und ich wurde tatsächlich traurig darüber. Ich wusste nicht wieso, aber irgendwie wurde ich traurig. Vermutlich lag das einfach nur an den Geschehnissen heute, dadran, dass fast noch 3 andere Menschen gestorben wären. Auf die Beantwortung ihrer Frage verzichtete, bis ich nicht meine Antwort hatte. Und diese war positiv, zum Glück. Wäre Ayaka jetzt immer noch auf mich sauer, hätte mich das vermutlich zu tiefst gekränkt und traurig gemacht. "Rin... Soweit glaube ich relativ stabil mittlerweile, vorhin war ihr Zustand ziemlich kritisch gewesen, da sie sich wohl eine Rippe in die Lunge gerammt hatte oder so in der Art. Sie war lange Zeit bewusstlos und als sie dann wach wurde, hat sie überhaupt nicht reagiert, aber vorhin war sie schon ein wenig besser drauf", erzählte ich Ayaka dann von Rin. Den Teil mit dem gerissenen Band, dem verstauchten Fuß, der schweren Gehirnerschütterung, den anderen gebrochenen Rippen und des geprellten Beckens ließ ich weg, das musste Ayaka jetzt nicht erfahren, zudem würde sie sich dann nur wieder unnötig viele Gedanken machen und sich die Schuld geben.

Ayaka

Was Sirius da erzählte machte mich nicht wirklich glücklicher und ich wollte schon nach meiner Fresstüte greifen, da überlegte ich es mir doch noch einmal anders, denn wenn ich sie jetzt an mich nahm, würde Sirius sie sich schnappen und dann hatte ich gar nichts mehr. Besser ich wartete bis mein Freund weg war und fuhr dann mit meinem Frustessen fort. Rin hatte sich also eine Rippe in die Lunge gerammt... dass mussten wirklich höllische Schmerzen sein, aber es würde wieder verheilen. Sie würde wieder gesund werden und wahrscheinlich würde es auch keine bleibenden Schäden geben, was doch wenigstens ein kleiner Trost für mich war. Ob Lazar wohl überhaupt schon wusste, wer schuld an dem Unfall seiner Schwester war? Ob jemand es ihm gesagt hatte? Hoffentlich doch nicht, wobei es wahrscheinlich egal war, wann genau er es erfuhr, er würde mich halt dann einfach erst später hassen. "Wenigstens wird sie wieder", murmelte ich leise und deprimiert. Am liebsten wäre ich jetzt einfach eingeschlafen, dann müsste ich mir wenigstens keine weiteren Gedanken über das alles hier machen. Und vielleicht sah die Welt morgen ja auch schon wieder viel besser aus? Nein, eher nicht, so schnell ging das dann auch wieder nicht.

Sirius

Ich war einfach nur und wusste nicht genau, wie es weitergehen würde. Dass Ayaka überhaupt nicht sprach, machte mich total unruhig und ich wusste nicht genau, was ich tun sollte und was nicht. So war ich einfach nur froh, dass ich so bei Ayaka sein durfte und glücklich darüber, dass nicht sie gestorben war. Es tat mir so unendlich leid für Rin, sie hatte es nicht verdient, Koiko hatte es genauso wenig verdient. Die beiden hätten einfach nur glücklich mit einander leben sollen, das hatten sie verdient, aber nicht so was. Niemand hatte eine solche Geschichte verdient, fand ich. Natürlich passierte es leider immer wieder, aber dadran konnte man nichts ändern. Ich hoffte nur für Rin, dass sie irgendwann damit zurecht kommen würde, doch glaubte ich noch nicht so dadran. Lazar hatte erzählt, was sie in ihrer Kindheit erlebt hatten und Rin war vollkommen eingestürzt nach Koikos Tod und ihrem Sprung jetzt. Wie schrecklich es doch klang, dass ich mich freute darüber, dass sein ein 'An Akito' und 'Bitte Geschichten' herausgebracht hatte. Was, wenn sie aber doch nicht wieder wurde? Körperlich Gesund war das eine, psychisch das andere und bis jetzt sah ich noch nicht, dass sich dort irgendetwas ins positive bewegte. "Da hast du recht", antwortete ich Ayaka leise. Wie spät es wohl mittlerweile war? Sollte ich nicht bald vielleicht mal zurück zu Opa? Aber andersherum wollte ich Ayaka nicht schon wieder alleine lassen. Das ging doch nicht, ich konnte sie doch nicht ewig alleine lassen!

Akito

Es war ziemlich spät als ich wieder zurück ins Hotel kam und mir tat so ziemlich alles weh. Fast so als hätte die Stichwunde an meiner Hüfte beschlossen das ein lokaler Schmerz noch nicht reichte und lieber alls wehtun sollte. Völlig fertig und müde bis zum Umfallen schleppte ich mich zu meinem Zimmer hoch und wollte mich auf mein Bett setzen, als ich einen weißen Umschlag darauf bemerkte. Vorsichtig nahm ich das Ding an mich und öffnete es. Wo der wohl herkam? Eilig überflog ich die Zeilen des Zettels, der sich, neben einem zweiten Umschlag, in dem Brief finden lies. Rin wollte jetzt also eine Brieffreundschaft mit Koiko anfangen oder was sollte das? Mit einem leisen seufzen humpelte ich zu dem kleinen Schreibtisch der hier im Zimmer stand, nahm einen Füller und Papier aus meiner Tasche und fing an zu überlegen was ich schreiben sollte.
Meine liebe Rin,
es geht mir den Umständen entsprechend gut. Was Akito erzählt hat stimmt. Ich werde nicht zurück kommen können bis er sie ausgeschaltet hat. Deswegen auch die Bitte, dass du weiterhin so tust als wüsstest du nichts von dem was Akito dir erzählte. Du kannst absolut nichts für die Schwierigkeiten in denen ich stecke, doch ich befürchtete, dass du beschattet wirst und hatte Angst dir könne etwas passieren. Zu gern hätte ich dich vorher in meinen Plan eingeweiht, doch sollte ich recht haben mit der Überwachung hätte dich das in Lebensgefahr gebracht. Denn wenn meinen Feinden auffällt das ich nicht Tod bin, werden sie nicht zögern dich, oder die anderen, als Druckmittel zu benutzen und ich werde niemanden sterben lassen...
Dennoch versuch bitte nie wieder dich zu töten. Das will ich nicht. Ich liebe dich und du sollst deine Zeit auf Erden genießen, nicht extra verkürzen. Versuch dir bitte auch nicht einzureden das du an allem Schuld wärst. Die Feinde hab ich mir selbst gemacht und unrecht haben wir beide uns getan. Ich durfte mir ganz schön was anhören von Akito, nachdem er mit Sirius und dir gesprochen hatte und ich denke das er recht hat. Es ist falsch von mir die Schule in den Vordergrund zu stellen, auch wenn sie allen nutzen würde. Dazu muss ich lernen dir zu vertrauen.
Bitte verurteile Akito für nichts. Er ist ok und kann absolut gar nichts für das, was ich tat. Das er dir erzählte was wirklich los ist und er sein Leben für deinen Bruder riskierte ist nichts das ich mir selbst ausgedacht habe, also verfalle bitte nicht in den Gedanken er wäre nur eine Marionette, die von mir gesteuert wird.
Koiko
Ich brauchte ziemlich lange für den Brief, war aber dafür mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Rin würde ihn dann in ein paar Tagen erhalten, aber noch nicht sofort. Zumindest dürften danach keine Zweifel mehr bestehen, dass ich noch am Leben war, denn bisher hatte ich noch niemand anderen getroffen der eine solch verschnörkelte, geschwungene und feine Handschrift wie ich selbst hatte. Und das sich die gut fälschen lies, wagte ich doch sehr zu bezweifeln.

Marcella

Das war alles nur irgendwie schrecklich. Fürchterlich schrecklich. Ok, ich war zwar nicht dabei gewesen, wie Rin sich aus dem Fenster gestürzt hatte und ich war bei dem Überfall auch nicht dabei, aber trotzdem war alles schrecklich. Es konnte einfach alles nicht so sein, wie es gerade war. Obwohl mein Körper jedes Mal, wenn Koikos Name fiel, eigentlich in Panik ausgebrochen war, vermisste ich ihn irgendwie, er war so gütig zu uns gewesen und zu mir auch. Für die Sache mit Sczcerbiec konnte Koiko wenig, für meine Komplexe noch weniger. Ich mochte den Tod nicht. Er nahm immer die Menschen, die es so überhaupt nicht verdient hatten, fand ich. Koiko hatte es auch nicht verdient, wirklich nicht. Und das Lazar vermutlich gestorben wäre, wenn Akito nicht eingegriffen hätte, war genauso schrecklich. Lazar hatte es auch nicht verdient, so zu leiden. Er tat so viel für alle und hatte doch eigentlich nur Probleme damit. Ein Glück war zumindest Timánri nichts weiter passiert, außer, dass sie sich tierische Vorwürfe machte, anscheinend. Der Tag war für mich wie im Flug vergangen, ich hatte die meiste Zeit in der Bar verbracht und war gegen Abend, bevor es dunkel wurde, nochmal mit Chopper gegangen. Danach hatte ich in der Küche ein wenig aufgeräumt und ein Brötchen geschmiert, ehe ich mich ins Wohnzimmer setzte. Sirius blieb wohl anscheinend bei seinem Großvater und Ayaka hatte ja geschrieben, dass sie woanders schlafen würde. Samuel war immer da, hielt allerdings Abstand zu mir, was mich beruhigte. Momentan war er wieder aber wieder arbeiten.

Timánri

Als die Bar angefangen hatte sich zu füllen, war ich nach oben gegangen und hatte mich in die Küche gesetzt. Hier hatte alles angefangen... erst der fürchterliche Streit mit Tanathan, dann Lazar der auf dem Flur saß, um mich nicht zu stören, meine Flucht und dann die Schießerei. Immer wieder merkte ich wie mir Tränen über die Wange liefen und ich von einer neuen Heulattacke geschüttelt wurde. Auch wenn dieses mal wenigstens niemand gestorben war fühlte ich mich so unglaublich mies. Wenigstens war ich nicht alleine in der Küche, denn Chopper befand sich mit bei mir, wenn wohl auch eher wegen seinem Futter, als wegen der Tatsache das ich hier war und weinte. Vorsichtig stand ich auf, ging zu dem Hund und nahm ihn in den Arm, was wirklich unheimlich tröstend war. Ob Lazar wohl noch, oder wieder sauer auf mich war? Hoffentlich nicht, jetzt wo ich erkannt hatte, dass er mir wirklich nur hatte helfen wollen, sollte er es sich nicht noch einmal anders überlegen. Meine Heulattacken ebten inzwischen wieder ein wenig ab, was vielleicht ja auch mit an Chopper lag, den ich so doll knuddeln und liebkosen konnte wie ich es grad brauchte, ohne das er auch nur auf die Idee gekommen wäre sich zu wehren. Es gefiel ihm anscheinend sogar, denn er wedelte freudig mit dem Schwanz und versuchte mir übers Gesicht zu lecken.

Tanathan

Als sich alles so ein wenig beruhigt hatte und die Geschehnisse in der Bar ihren gewohnten Gang gingen, war in mir doch wieder der Drang nach Bewegung aufgetaucht. So hatte ich Pablo und irgendwelchen anderen Mitarbeitern geholfen, flaschenweise Alkohol aus dem riesigen Keller nach oben zu tragen und war dann noch auf dem Hinterhof ein wenig hin und her gelaufen. Hier sah mich zum Glück keiner und wenn doch, hätten die mich bestimmt für wahnsinnig gehalten und die Polizei gerufen. Sobald mein Bewegungsbedarf für heute gestillt war, hatte ich mich schnell unter die Dusche gestellt. Marcella saß derweil wie immer eigentlich im Wohnzimmer und hatte den Fernseher eingeschaltet. Eine Tierdoku oder irgendwie soetwas muss es gewesen sein. Allerdings hielt ich mich nicht lange auf, sprach einen Moment mit ihr und ging dann in die Küche. Chell hatte sich soweit gefangen und meinte, dass ich ruhig zu Timá gehen sollte. Hoffentlich war sie nicht wieder sauer, weil ich vorhin noch draußen gewesen war, um mich abzureagieren. Aber wenn ich es nicht getan hätte, wäre ich zu einem schrecklich nervenden Flummi geworden und der hätte sie vermutlich nur noch mehr genervt und wenn er Timá nicht genervt hätte, dann aber Chell. Meine Freundin saß auf dem Küchenboden und knuddelte mit dem Hund. Sie hatte wohl geweint oder so, genau wusste ich es gerade nicht. Leicht lächelnd setzte ich mich neben sie und den Hund, ehe ich diesen kurz streichelte. Chopper war echt ein niedliches Wesen, den musste man einfach nur liebhaben.

Timánri

Ich hätte gar nicht mitbekommen, dass Tanathan gekommen war, wenn ich dieser sich nicht neben mich gesetzt und Chopper gestreichelt hätte. Er roch frisch geducht, was mich zu der Annahme brachte, dass er wohl draußen gewesen sein musste, wahrscheinlich um seinen Bewegungsdurst zu stillen. Lächelnd blickte ich ihn an und wandte mich dann wieder dem Hund zu. "Du warst so lange weg... ich hab dich grad ersetzt. Hab jetzt nen neuen Freund", feixte ich grinsend und zog Chopper, der grad zu seinem Futternapf hatte gehen wollen, wieder an mich. "Is auch viel flauschiger und süßer", fügte ich noch grinsend hinzu. Flauschiger war Chopper wirklich, aber das Tanathan so viel Fell hatte wollte ich gar nicht. Dann sähe er aus wie ein Flachlandgorilla... und ich wollte keinen Affen zum Freund, obwohl ich Affen eigentlich ja ganz cool fand. Küssen konnte Chopper bestimmt auch nicht und ich wollte es auch gar nicht so recht ausprobieren. Vorsichtig lies ich das kleine Hündchen los, der sofort vorwärts stolperte, auf die Nase fiel, sich wieder aufrappelte und zu seinem Essen tapste. Er war einfach so megamäßig hammer süß, ich könnte ihn den ganzen Tag durchknuddeln! Und wenn er sich dann wieder so ungeschickt anstellte, einfach herzallerliebst!

Tanathan

Was laberte sie da? Sie hatte einen neuen Freund? Ich starrte sie einen Moment vollkommen verwirrt und perplex an. Vermutlich hätte ich ihren Worte auch Glauben geschenkt, wenn sie nicht dabei so gegrinst hätte. Immer noch verwirrt starrte ich dem Hund hinterher, welcher auf sein Napf zustolperte. Niedlich war er schon, dass musste ich sagen, aber so ein haariges Wesen mit ewig langer Zunge wollte ich nicht unbedingt als Freundin haben. "So schnell werd ich einfach ersetzt", seufzte ich dann und piekte Timánri leicht in die Seite. Sie würde mich doch niemals für einen Hund verlassen, oder? Nein, das würde sie nicht tun, hoffte ich. Nein, quatsch, sowas würde sie nie tun, da war ich mir sicher. Vertrauen war immerhin sehr wichtig und so ganz ernst nehmen konnte ich sie nicht bei ihrem Gesichtsausdruck. Chopper war in der Zwischenzeit erfolgreich bei seinem Napf angekommen und fraß sein Futter, wobei sein Schwanz andauernd sich in Pendelbewegungen hin und her bewegte. "Hast aber recht, flauschiger ist er auf jeden Fall", stimmte ich Timá dann zu grinste sie an. "Hält bestimmt warm im Winter so ein langes Fell", fügte ich dann noch schulternzuckend hinzu, ehe mein Blick wieder zu Chopper glitt, der gerade trank. Innerlich betete ich allerdings, dass sie das überhaupt nicht ernst gemeint hat, was sie eben gesagt hatte. Alles andere wäre fürchterlich.

Timánri

Der Blick war einfach göttlich! Fast so als würde er mir glauben... nein, halt, warte... er glaubte mir wirklich! Das konnte doch nicht Tanathans Ernst sein! Ich und Chopper?! Niemals! Aber egal, erstmal weiterspielen. "Ja tut mir ja leid... aber er hat nett geguckt. Und du warst nicht da.", meinte ich nur schulter zuckend und konnte ein leichtes Kichern jetzt nicht mehr unterdrücken. Erschrocken zuckte ich leicht zur Seite, als er mich einfach piekte und fing dann so richtig das Lachen an. Glücklich sah ich dem Welpen beim fressen zu. Wie lang er wohl noch so zuckersüß bleiben würde? Wahrscheinlich für immer. Wenn er sich jetzt nicht langsam weiter entwickelte, würde er auch im ausgewachsenen Zustand durch die Gegend stolpern und immerzu so tollpatschig sein. "Ja bestimmt", meinte ich eifrig nickend zu Tanathans Aussage. Ich freute mich irgendwie auf den Winter. Früher hatte ich ihn immer gehasst, denn man konnte leicht erfrieren auf der Straße, aber jetzt, mit der warmen Wohnung und all dem... Nur würde ich mich irgendwie noch wieder mit Lazar vertragen müssen. Nicht das r mich doch noch rauswarf. Wobei ich vielleicht ja auch Glück hatte und dann bei Akito unterkam? Wobei... nein der würde mich nie aufnehmen. Der war nur nett zu mir gewesen, weil Lazar in Gefahr geschwebt war.

Tanathan

So wie sie lachte, meinte sie das mit Sicherheit überhaupt nicht ernst. Warum sollte sie auch etwas mit Chopper anfangen, dass war sicherlich verboten und krank noch dazu. Ich mein, dass war ein Hund und sie ein Mensch... Und halt! Nachdenklich sah ich Chopper beim Fressen und Trinken zu. Das der Hund sich überhaupt nicht beobachtet fühlte oder so in der Art erstaunte mich, ich könnte keinen Happen herunterbringen, wenn mich zwei andere dabei so anstarren würden. "Duuuh, er guckt ja grad nicht hin, meinst du, ich könnte jetzt einfach so das tun ohne das er eifersüchtig wird?", fragte ich dann, ehe ich vorsichtig unter Timás Kinn fasste und ihr dann sanft einen Kuss gab. Sicherlich würde der Hund gleich in seinem jugendlichen Wahn auf uns zugewatschelt kommen und mitkuscheln wollen oder so in der Art, aber das störte mich nicht. Solange Timá so vergnügt war, war doch alles bestens und ich glücklich. Da störte es mich nicht weiter, dass sie meinte, mich mit Chopper ersetzt zu haben oder so in der Art, ich wollte nur nicht, dass sie weiterhin so traurig war. Ein Glück müssten wir diesen Winter nicht draußen verbringen, dass wäre nicht schön. Ich mochte Winter draußen nicht so wirklich, aber wenn es Lazar so schlecht ging oder so, dann konnten wir doch nicht einfach hier so wohnen bleiben oder? Wäre das nicht gemein?

Timánri

Überrascht blickte ich Tanathan an, als dieser plötzlich das drucksen anfing. Was hatte er denn? Wer sollte Eifersüchtig werden und warum? Mit dem was dann kam, hatte ich nicht so wirklich gerechnet, aber es gefiel mir wirklich gut und ich erwiederte den Kuss sanft. Irgendwann drückte ich ihn dann wieder vorsichtig von mir weg und sah zu Chopper, der uns neugierig musterte und gerade dabei war angewatschelt zu kommen. "Ne... ne geht gar nicht. Der guckt schon so böse", scherzte ich, während das Hündchen sich an Tanathan aufstellte und versuchte ihn abzuschlabbern. Das war jetzt bestimmt seine 'Rache'. Wie gut das Rin und ich den kleinen gefunden hatten, bevor er verhungert, oder verdurstet war. Hier würde wirklich einiges abgehen und mit ihm gab es so viel zu lachen und so viel über das man sich freuen konnte. Außerdem war ich mir nicht sicher, ob ich nicht schon wieder sauer auf Tanathan wäre, wenn ich mich nicht gerade mit Chopper hätte ablenken können. Und wären wir dann überhaupt zusammen? Immerhin hatten erst die Spaziergänge uns wirklich zusammen gebracht. Ohne die hätte ich wahrscheinlich lange nicht so viel mit diesem durchgedrehten Kerl zu tun gehabt. Zumal er nicht immer so gut erträglich war, wie dann wenn er sich nach dem Spaziergang wieder völlig beruhigt hatte und nicht bewegungsbedürftig war.

Tanathan

Dieser Hund war klasse. Ich mochte ihn, er war niedlich und strubbelig und kuschelig und einfach nur spitze. Wie er jetzt schonwieder da stand und uns musterte, einfach nur göttlich. Dass er sich an mir aufstellte und versuchte mich abzuschlecken sah ich als Strafe von ihm an, grinste ihn glücklich an, ließ mich nach hinten kippen und streichelte dann den Hund, welcher nun auf mir lag, mit seinen Schwanz abwechselnd gegen mein rechtes und mein linkes Bein schlug und mich weiterhin versuchte abzulecken. "Ich merke, er ist ganz böse auf mich", lachte ich in Richtung Timánri und kraulte den Hund nun am Bauch, der er von mir herunter gehüpft war und sich auf dem Küchenboden neben mir wälzte. Dabei 'trat' er mich mit seinen kleinen Beinchen und kraulte ihn und zog ein wenig an seinen Beinchen. Vergnügt 'rettete' sich Chopper dann zu Timá, die er nun anfiel. "Oouuhh, er beansprucht dich jetzt für sich allein", lachte ich und grinste die beiden fröhlich an. Aus was für einen eigentlich dämlichen Satz von Timá jetzt eine lustige Geschichte geworden war und dass Choppers Verhalten auch noch so genial dazu passte, war einfach nur göttlich. Auch wenn Chopper ein wenig dämlich wirkte, er war einfach der genialste Hund auf Erden. Wenn ich bedenke, dass ich ansonsten meinen Bewegungsbedarf nicht mal annähernd gestillt bekommen würde und denen hier alle auf die Nerven gehen würde und ich auch noch nicht mal so viel Zeit mit Timá verbracht hätte... Chopper war einfach nur fantastisch!

Timánri

Überglücklich sah ich meinem Freund dabei zu wie er mit Chopper herum tollte. Beide schienen wirklich viel Spaß zu haben und das machte mich wirklich glücklich. So und nicht anders sollte es sein. Plötzlich richtete das Hündchen sich wieder auf und kam auf mich zugehopst. "Ja und wenn du nochmal meine Beziehung mit ihm nicht ernst nimmst macht er dich platt!", lachte ich und drückte Chopper liebevoll, während ich gleichzeitig hart darum kämpfte, dass er mein Gesicht nicht mit seiner Zunge erwischte. Nach einer weile wurde ich dann wieder etwas ernster und sah Tanathan mit einem leisen seufzen an. "Jetzt wo Lazar, Ayaka, Rin weg sind. Wo sollen wir hin?", fragte ich vorsichtig nach. Es kam mir so falsch vor einfach hier zu bleiben und hier einfach so weiter zu leben, als wäre nichts passiert. Zumal es Lazar ja auch mehr kostete wenn wir hier waren, als wenn wir für ein paar Tage woanders hingingen. Und Chopper konnten wir ja mitnehmen, damit sich jemand um ihn kümmerte. Außerdem hatte ich Angst alleine hier in der Wohnung. Ich wusste nicht sicher warum, aber mir war unwohl, ich kam mir vor wie eine Verbrecherin. Und was sollten wir tun, wenn ausgerechnet jetzt die Polizei meinte vorbeikommen zu müssen? Immerhin war ich illegal hier, Tanathan und Marcella gehörten auch nicht in dieses Haus und wir wussten was Lazar und Akito getan hatten, auch wenn es wohl Notwehr gewesen war.

Tanathan

Plötzlich wurde Timánri ernster und ich wusste, dass jetzt etwas übles auf mich zukam. Und ihre Frage war übel. Ich wollte nicht hier weg. Ich liebte dieses Haus, die Leute hier, einfach alles, ich wollte nicht wieder zurück auf die Straße. Und ich wollte auch nicht, dass Timá, Chell oder Chopper dorthin mussten. Keiner sollte zurück auf die Straße, dass wollte ich nicht. Ich überlegte einen Moment und sah nachdenklich auf den dunklen Rücken von Chopper. "Keine Ahnung... Ich möchte hier nicht weg. Seit so langer Zeit endlich vier Wände und ein Dach über dem Kopf, Wärme und euch alle, dass ist so schön. Aber wir können hier bestimmt nicht weiter leben. Vielleicht sollten wir einfach mal Samuel morgen fragen, er ist jetzt ja der älteste von uns weiß bestimmt irgendetwas", antwortete ich ihr dann. Wenn Lazar oder Samuel oder irgendwer wollte, dass wir gingen, würde ich das wohl oder übel akzeptieren müssen, aber ich wollte nicht hier weg. Solange die Schule nicht stand, konnten wir da auch nicht hin und seit heute und der Sache mit Lazar hatte ich auch ein wenig Angst draußen zu sein. Lazar wäre beinah draufgegangen und Timá hätte auch etwas abbekommen. Ich wollte weder meine Freundin noch meine Schwester solchen Gefahren aussetzen, doch ohne diese Wohnung müssten wir wohl wieder zurück auf die Straße. Verdammt, warum konnte ich nicht einfach volljährig sein und selbst irgendwie eine Wohnung bekommen?

Timánri

Tanathan schien genausowenig weg zu wollen wie ich, aber vielleicht hatten wir ja Glück und es wäre auch nur eine übergangslösung. Hier war es auf jedenfall sehr gefährlich, wenn nicht sogar zu gefährlich für uns. "Ich will auch nicht weg. Aber was wenn Polizei kommt? Samuel fragen klingt gut. Sehr gut", meinte ich zu seinem Vorschlag und lächelte etwas niedergeschlagen. Hoffentlich fanden wir etwas, das nich gleich den Auszug bedeutete. Vielleicht war das verschwinden für ein paar tage ja schon Lösung genug? Falls dem so wäre wusste ich zumindest schon bei wem ich es versuchen würde abzusteigen. Immerhin war ein Hotelzimmer doch das perfekte Versteck, oder? Vor allem wenn es eine Möglichkeit gab es zu betreten, ohne den Eingang des Hotels nutzen zu müssen. Und Akito würde schon nichts dagegen haben... hoffte ich zumindest. Sonst hätten wir ein Problem. Ohne Geld aber mit Hund eine Wohnung zu finden war ein Ding der unmöglichkeit und Chopper hierlassen ging nicht, Samuel würde seine Ruhe brauchen und Nachts arbeitete er, wie also sollte er sich da auch noch um einen Hund kümmern? Gedankenverloren zupfte ich an Choppers Ohren, stand dann auf und nahm mir einen Joghurt aus dem Kühlschrank. "Magst du auch?", fragte ich gleich bei meinem Freund nach, da ich ja nun eh schon stand.

Tanathan

Samuel fragen... Was hatte ich denn nun schon wieder verzapft? Samuel hatte schon genügend mit seinem Job zu tun, jetzt konnte er sich doch nicht auch noch um uns alle kümmern. Lazar war so ein bisschen wie eine Mutter. Jedenfalls stellte ich mir so wie ihn eine Mutter vor. Er kümmerte sich um alle, gab jedem irgendwie das Gefühl, geliebt zu werden, konnte kochen, putze, war freundlich zu jedem und arbeitete nebenbei noch. Er war nicht nur eine Mutter, er war die Mutter, die vermutlich jeder haben wollte. Samuel war anders, er war so ruhig und distanziert, gleichzeitig aber irgendwie auch da. Jedenfalls war er keine Mutter wie Lazar. Vielleicht wollte Samuel uns ja auch loswerden? Ich hatte ihn vorhin beim Meditieren beobachtet, sicherlich brauchte er seine Ruhe und da störten wir vermutlich nun. Nachdenklich sah ich auf, als Timánri auf ein Mal aufstand. Im ersten Moment hab ich schon gedacht, dass sie nun weggehen würde oder so in der Art, aber sie ging nur zum Kühlschrank. "Nein danke", beantwortete ich ihre Frage lächelnd und spielte nun mit Choppers großen Patsche-Pfoten. Sie waren so weich und flauschig. Der Hund hatte sich mittlerweile mitten in die Küche gelegt und musterte mich mit einem recht dämlichen Gesichtsausdruck, so als ob er überlegte, was ich damit bezwecken wollte. Vorsichtig stupste ich den Hund leicht in die Seite, woraufhin er aufsprang, wieder zu seinem Trinken wackelte und anfing zu trinken.

Timánri

Er wollte also nichts essen auch gut. Eilig durchsuchte ich die Schubladen nach einem Löffel und futterte dann gemütlich an meinem Joghurt herum. Ob es wirklich eine so gute idee war Samuel zu fragen? Er kannte uns ja nun noch gar nicht wirklich und was wenn er dann wirklich neijn sagen würde und Akito auch? Ach, ich durfte sowas einfach gar nicht erst denken. Dafür kam jetzt langsam auch die Müdigkeit in mir hoch. Morgen würde die Welt dann auch ganz anders aussehen. Wir würden den DJ fragen was wir machen sollten und zur not einfach umziehen. Akito würde sicherlich nicht nein sagen und wir würden ein paar Tage bei ihm wohnen, bis Lazar dann wieder ok war und uns auch wieder zurück haben wollte. Wenn nicht... dann wurden aus den paar tagen eben ein paar mehr Tage. "Ich bin müde", murmelte ich leise, kaum das der Joghurt verputzt, die Verpackung weggeworfen und der Löffel wieder abgespült war. "Willst du noch hierbleiben, oder kommst du auch mit schlafen?", fragte ich weiter nach und streckte mich gähnend. Der Schlaf war jetzt echt nötig, auch um all das erlebte noch richtig zu verarbeiten und mir morgen ein wenig ein anderes Bild davon machen zu können. Vielleicht würde Ayaka ja auch wiederkommen wenn sie erstmal eine Nacht über dem allen geschlafen hatte?

Tanathan

Timá verputzte ihren Joghurt und ich nahm mir ein wenig zu trinken. Jetzt wo Chopper auch getrunken hatte, hatte ich auch Durst verspürt. Schnell hatte ich mein Glas wieder sauber gemacht und es weggestellt, als Timá dann auch fertig war mit ihrem Joghurt. Sie schien sehr müde zu sein. So richtig müde war ich noch nicht, aber fertig von diesem Tag, sodass ich beschloss, mit ihr schlafen zu gehen und ihr das dann auch mitteilte. Chopper hatte sich schon bereitwillig in Rins Zimmer in seinen Korb gelegt. Anscheinend mochte er ihn, was mich freute. Oder er mochte Samuel und hatte sich gemerkt, dass dieser später kam und sich dann dort hinlegte? Keine Ahnung, jedenfalls hatte er sich bereits hingelegt. Leise öffnete ich die Wohnzimmertür, immerhin war Chell da und sie schlief auch bereits in ihrer Sofaecke. Ein Glück war das Sofa so extrem groß, sodass wir alle dort liegen konnten und sich keiner stapeln musste oder auf dem Boden liegen musste. Wobei das hier vermutlich auch gar nicht mal so schlimm sein würde. Leise zog ich meine Jeanshose aus, da ich ungern in Hosen schlief. Also in Jeanshosen. So zum Tragen waren sie super, aber dadrin schlafen wollte ich nicht unbedingt. Vorsichtig setzte ich mich dann aufs Sofa und wartete auf Timánri. Zähne geputzt hatte ich vorhin schon nach dem Duschen. Es war so schön, sich endlich immer reinigen zu können, wenn man wollte und nicht unbedingt auf irgendwelche öffentlichen Toiletten oder so angewiesen zu sein müssen.

Timánri

Er würde mitkommen, wie schön. Eilig verabschiedete ich mich ins Bad um noch schnell zu duschen, bevor ich schlafen ging. Duschen war wirklich etwas schönes. Man fühlte sich danakch so sauber und erfrischt und jetzt konnte ich es täglich machen! Kaum das ich mit dem duschen fertig war, putzte ich noch meine Zähne, föhnte meine Haare, zog ein einfaches T-Shirt und eine Unterhose als Schlafanzug an und begab mich zu meinem Freund, wobei ich versuchte möglichst leise vor zu gehen und Marcella nicht zu wecken. Tanathan wartete bereits. Ich gab ihm einen sanften Gute-Nach-Kuss und legte mich dann an die Stelle des Sofas, wo ich die ganzen letzten Tage auch immer geschlafen hatte. Gemütlich rollte ich mich ein und schloss die Augen. Zumindest konnte es morgen eigentlich nur noch besser werden und es war doch schön das zu wissen. Ob wir morgen vielleicht auch einmal Lazar besuchen gehen sollten? Also natürlich nur wenn dieser mich überhaupt sehen wollte, denn unbedingt sicher, dass dies so ganz der Fall war, war ich mir ja nicht. Noch immer gab ich mir die Schuld daran all diese Kettenreaktionen ausgelöst zu haben. Einzig an Koikos Tod war ich nicht schuld, aber dafür an Lazars Verletzungen, Akitos Stichwunde, Rins Sprung aus dem Fenster und Ayakas Abgang...

Lazar

Ich fühlte mich wie dreimal vom Zug überrollt. Schrecklich, mir tat der komplette Bauch. Ein Glück hatte ich einigermaßen ruhig schlafen können, nachdem mir eine Schwester Schmerzmittel gegeben hatte. Es war echt einfach nur unschön, aber jetzt musste ich da durch. Und ich lebte, dass war doch auch schon Mal viel wert, denn tot sein wollte ich nicht unbedingt. Leider weckte mich eine Schwester schon sehr früh zum Frühstück. Kaffee konnte ich hier vergessen, aber eine Zeitung bekam ich zum Lesen. Und ein trockenes Zwieback mit Tee. Ich sollte nur wenig und in kleinen Portionen trinken, damit mein Magen-Darm-Trakt nicht so viel arbeiten musste, da die Kugel doch ein wenig mehr kaputt gemacht hatte als angenommen. Naja, wenn es half, dass ich wieder schnell gesund wurde, war alles in Ordnung. Akito und ich hatten es derweil mit unserem blutigen Massaker gestern tatsächlich auf die Titelseite geschafft. Sah schon ziemlich übel aus, was wir da veranstaltet hatten, ein Glück schwiegen die Leute hier fürs Geld und Akito musste ihnen einiges davon gezahlt haben, ansonsten hätten die mich gar nicht erst angenommen und operiert. Der Ladenbesitzer war nach diesem Überfall sicherlich nicht gewillt irgendetwas auszusagen und die anderen, die das beobachtet haben müssen. Naja, ich hoffte für sie, sie würden schweigen, ansonsten blieb es wahrscheinlich nicht bei den 6 Toten von diesem Massaker.


Tani hat sich zu Timá gekuschelt und war schließlich irgendwann auch eingeschlafen.

Akito

Nach dem schreiben des Briefes hatte ich mich dann endlich zur Ruhe legen können. Lange schlief ich allerdings nicht, denn ein beständiges, schmerzhaftes Pochen an meiner Hüfte lies mich erwachen und danach auch nicht wieder einschlafen. Müde rappelte ich mich auf, ging als erstes duschen um ein wenig wacher zu werden, zog frische Sachen an, warf meinen Schal um und verließ das Hotel um mir etwas zu essen zu kaufen. Unterwegs entdeckte ich eine putzige kleine Bäckerei und nahm dort auch gleich eine Nussschnecke und ein belegtes Brötchen mit. Kaum das beides verputzt war, zog ich weiter zum Venally Infirmary um Lazar dort zu besuchen. Dieser war wohl auch erst vor wenigen Minuten geweckt worden und war gerade dabei Zeitung zu lesen. Interessiert starrte ich die Titelseite des Blattes an. "Na, informierst du dich gerade darüber ob schon neue Hinweise in dem Fall aufgetaucht sind? Oder etwa Zeugen beschlossen haben ihr Schweigen zu brechen?", fragte ich nach, auch wenn ich bezweifelte, dass die Polizei schon was neues wusste. Es war ohnehin unwahrscheinlich das sie dem ganzen allzulange nachgehen würden, immerhin wussten die auch was für eine Gegend das dort war, und wie wenig man aus deren Bewohnern heraus bekam, besonders wenn es um Mord ging.

Lazar

Wie schön, Akito kam mich besuchen. Ich freute mich, ihn zu sehen, er war nett und ich verdankte ihm jetzt schon sehr viel. Freundlich wandte ich meinen Blick zu ihm, lächelte leicht und begrüßte ihn, ehe ich mich daran machte, mich um eine Antwort zu bemühen. "Ein Glück nicht und zum Glück redet in dieser Gegend keiner", seufzte ich als erstes erleichtert. Akito könnte sich schnell aus der Gefahrensituation begeben, nur ich wäre dran. Verraten würde ich ihn nicht, aber trotzdem hatte ich wenig Lust auf Aufmerksamkeit, zudem würde dann vielleicht auch noch das Ganze mit meinen illegalen Mitbewohnern herauskommen und das wollte ich nun alles vermeiden wenn es irgendwie machbar war. Nachdenklich sah ich wieder auf das große Titelbild. "In meinen Erinnerungen sah das nur halb so blutig aus", grinste ich dann. Es sah aus, als hätte gerade eine Schlachterei eine neue Ladung Schweine ausbluten lassen. Wie ich und Akito ausgesehen haben musste, wollte ich lieber gar nicht so genau wissen, vermutlich wie Schweine. "Was schulde ich dir eigentlich für den ganzen Spaß hier?", erkundete ich mich dann nach dem Preis meines doch wohl recht teuren Aufenthalts hier. Ich wollte Akito das Geld zurückgeben, er brauchte immerhin Geld für den Aufbau der Schule, ansonsten käme er nicht an Koikos restliches Geld und es war eigentlich nur in meinem Interesse, dass das Gebäude wieder stehen würde. Denn solange die zweite Wohnung auch noch nicht stand, war es vermutlich wohl ein wenig sehr eng in meiner Wohnung, wobei Rin und ich sowieso ja momentan wegfielen. Trotzdem wollte ich ihm das Geld geben, alleine schon, weil ich es nicht in Ordnung fand, dass er mir so aus der Patsche half und dafür nichts bekam.

Akito

"Ach, irgendwie kriegt man alle zum schweigen, dennoch ist das schon wirklich von Vorteil", meinte ich schulterzuckend. Jeder hatte irgend einen Preis und zur Not war der Preis der Verlust des Lebens. Als er meinte, dass es in seiner Erinnerung nicht so blutig ausgesehen hatte, musste ich grinsen. "Naja, was hast du erwartet? Wir haben drei Leuten die Kehle durchtrennt und sie dann liegen lassen. Da dürfte noch einiges an Blut geflossen sein als wir schon weg waren. Dazu hast du dich ja voreilich verabschiedet.", stellte ich fest und lies mich auf dem Besucherstuhl nieder. Na das war doch gleich um einiges bequemer! Plötzlich gegann Lazar nach dem Geld zu fragen, dass ich für das Krankenhaus hatte springen lassen müssen. "Ich würde eigentlich sagen das nichts. Hab ich ja eigentlich nicht wirklich selbst bezahlt, zumindest würde ich es nicht als selbst bezahlt bezeichnen, denn das Geld stammte von dem Vermögen, dass mir Koiko hinterlassen hat.", antwortete ich ihm lächelnd. Ich wollte das Geld nicht wiederhaben, auch wenn das bedeutete das ich um einiges mehr Arbeiten würde müssen. Dennoch war ich ja irgendwie selbst schuld daran, das ich jetzt soviel zahlen musste und alles den Bach runter ging. Des weiteren verpflegte er jetzt schon seit längerem die gesammten 'Insassen' der Fight School, was ihn auch einiges kosten dürfte und die Kohle dafür musste er ja auch irgendwo hernehmen. Nein, sollte er mal schön das Geld behalten und fertig, damit würde ich mich jedenfalls um einiges Wohler fühlen.