Fight School (Übernommen von MPH)

Rin

Fuuuurien, sie vermehrten sich! Hatte Timánri eine Seuche eingeschleppt? Neeeeein, die Welt würde unter gehen. Ich sah einfach nur völlig fassungslos Shirin und Rebourg an, welcher ihr gerade den Mund zu hielt, damit sie nicht weiter kreischen konnte. Er war sichtlich überfordert mit der Situation, dann merkte man und genau das nutzte ich aus, indem ich noch einmal fragte, ob ich zu Koiko konnte. Ihm blieb nichts anderes übrig, als ja zu sagen, da er alleine mit Shirin noch genügend Probleme hatte und ich mich ja auch noch querstellen könnte. Ein freundliches Lächeln erschien auf meine Lippen und ich bedankte mich bei ihm, ehe ich auf Koikos Zimmer zutrat und es schließlich betrat. Es war dunkel hier und angenehm kühl, fast so schön wie draußen. Koiko selbst schien zu schlafen. Jedenfalls lag er in seinem Bett und war zugedeckt. Leise schlich ich mich zu dem Besucherstuhl und pflanzte mich darauf, zog die Beine hoch und beobachtete Koiko. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, dass ich so lange weggeblieben war und anscheinend schien es ihm wirklich nicht gut zu gehen, aber das ließ sich jetzt auch nicht mehr ändern. Auch wenn Koiko schlief und vermutlich nicht mal mitbekommen würde, dass ich da war. Ich war trotzdem froh, hier zu sein. Draußen auf dem Flur war auch wieder vollkommene Ruhe eingekehrt, anscheinend hatte Rebourgli sich Shirin nochmal zu Brust genommen oder so in der Art. Ein sanftes Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich legte meinen Kopf auf meinen Knien ab.

Koiko

Das leise Klacken der Tür stempelte ich als Einbildung ab, da ansonsten nichts weiter passierte. Weiterhin starrte ich nur entäusch die Vorhänge vor dem Fenster an. Die Umschläge begannen inzwischen an Wirkung zu verlieren, was ich zutiefst bedauerte, aber zum anpiepen einer Schwester war ich zu müde. Gleichzeitig konnte ich aber einfach nicht einschlafen, egal wie sehr ich mich darum auch bemühte, musste wohl an dem Fieber liegen. Unruhig wälzte ich mich auf die andere Seite des Bettes und schuf mir auch dort ein kleines, kaum wahrnehmbares Guckloch, das man wohl nur dann sah wenn man danach suchte. Saß da jemand auf dem Besucherstuhl? Ganz sicher war ich mir nicht. Vielleicht waren es auch Halluzinationen. Erst mal beschloss ich nichts zu machen und einfach nur zu starren. Es konnte doch eigentlich gar nicht Rin sein. Die wollte schließlich durchs Fenster kommen und da war sicherlich niemand durch in den letzten Minuten. War es dann vielleicht die Krankenschwester? Aber die hatte doch auch keinen Grund sich hier einfach so hinzusetzen und nichts zu tun. Zumindest atmete da jemand das konnte ich hören. "Wer is da?", fragte ich nach einer Weile unsicher nach.

Rin

Ich bekam schon einen halben Herzinfarkt als Koiko sich urplötzlich umdrehte, blieb jedoch weiterhin ruhig auf meinem Stuhl sitzen. Jeder wälzte sich mich im Schlaf, das war normal. Wieder kehrte vollkommene Stille ein, bis ich irgendwann Koikos Stimme vernahm. Ich sah auf. "Du bist noch wach? Habe ich dich geweckt? Das wollte ich nicht", antwortete ich ihm leise. Ich wollte ihn auch nicht sofort zutexten damit, warum ich erst so spät kam. "Tut mir leid, dass ich erst jetzt wiedergekommen bin, ich hatte noch mit Ayaka gesprochen und als ich dann hinterm Haus war, war das Fenster zu, da bin ich reingegangen und Lackaffi hat mich erwischt und erstmal mit tausenden von Fragen bombadiert", fügte ich dann noch erklärend hinzu. Ich hoffte, er war mir jetzt nicht allzu böse, was ich mir durchaus vorstellen konnte. Aber vielleicht war er auch gar nicht böse? Ich ließ mich überraschen und wartete einfach nur auf eine Reaktion von Koiko, welcher unter seiner Bettdecke lag, als ob gerade eine Eiszeit ausbrechen würde. Ob die Umschläge vorhin für ihn gemacht worden waren? Das klang ja nicht alles wirklich vielversprechend, aber vielleicht hatte ich jetzt Lackaffe auf meiner Seite. Wenn er aber noch gar nicht schlief, hatte er sicherlich Shirin auch vorhin so ein Theater machen gehört. Hoffentlich hatten wir ihn damit nicht geweckt, er brauchte seinen Schlaf, so viel war klar. Immerhin sollte er so schnell wie möglich gesund werden.

Koiko

"Ob ich noch wach bin? Scheint so, wobei es mich wundert das du überhaupt da bist, kann also auch sein das ich noch schlafe und du nur eine Traumfigur bist", meinte ich als Antwort und hätte dabei wirklich nicht sagen können ob ich jetzt schlief oder nicht. Immerhin konnte ich mir einfach nicht vorstellen das der Arzt sie einfach so durchgelassen hatte. "Das Fenster war offen... lange offen, etwa fünfundzwanzig Minuten Lang", fügte ich noch hinzu, da es gerade so klang als wäre sie rechtzeitig da gewesen und ich schuld an ihrer Verspätung. Ich sprach ziemlich leise, was wohl von der Geräuschüberempfindlichkeit kam, die bei Fieber häufiger mit auftrat. Leise seufzte ich und schloss die Augen. Selbst wenn ich sauer auf Rin gewesen wäre, ich hätte nicht die Kraft gehabt es jetzt auch zu zeigen. Das ticken der Uhr, die über der Tür hing, war beinahe unerträglich jetzt in die Stille hinein. Wenn doch wenigstens die Umschläge noch kalt wären, aber ich war sogar zu müde um mich darüber zu beschweren, oder neue anzufordern. Vielleicht wäre es schlau doch nach einer Krankenschwester zu klingeln und nach Schlafmittel zu fragen. Denn das ich so schlaf finden würde bezweifelte ich. Wer schllief schon gerne mit kochendem Kopf und eiskalten Händen und Füßen? Wahrscheinlich keiner.

Rin

Er war sauer. Ich zog meinen Kopf wieder dichter zu meinem Körper und schwieg. Ich war ja nun auch schuld an der Misere, ich allein. In der Stille und Dunkelheit überkam mich nun die Müdigkeit, so schloss ich die Augen. Wenn ich jetzt einschlafen würde, hoffentlich würde ich nicht vom Stuhl fallen. Es war echt bequem so und an sich war der Stuhl es auch, trotzdem hatte ich Lazar als Bruder, der ja nun von alles und jedem viel wenn er schlief. "Ich weiß und ich kam zu spät", flüsterte ich geknickt, ehe ich der Müdigkeit nicht mehr standhalten konnte und wollte. Wenn ich schlief, würde ich vielleicht auch nicht mitbekommen, wenn er herum meckerte und die anderen wussten eh, dass ich hier war. Was hatte ich also zu verlieren? Nicht sonderlich viel, Koiko war meiner Meinung nach sowieso schon sauer genug und Rebourg konnte mich immer noch herausschmeißen. Eigentlich hatte ich Koiko noch gute Nacht sagen wollen, aber selbst das bekam ich nicht mehr so wirklich auf die Reihe. Das gleichmäßige Ticken der Uhr gab mir schließlich den Rest und ich schlief ein. Ungewollt eigentlich, aber ich hatte letzte Nacht bereits viel zu wenig geschlafen und jetzt konnte ich einfach nicht mehr anders. Im Traum landete ich wieder in meiner pinken Wolkenwelt, welche in dieser Episode von einer bösen Hexe und ihrem Diener bedroht wurde. Aber das Nyan-Einhorn beschützte mich und Koiko. Zu seinem Ehren wurde eine große Feier veranstaltet.

Koiko

Jetzt sagte sie gar nichts mehr. Glaubte sie etwa ich sei böse auf sie? Hatte sie meine Worte etwa falsch verstanden? "Ich bin nicht böse, eher entäuscht", murmelte ich völlig weggetreten, aber dennoch nicht schlafend, was mich richtig ärgerte. Rin Antwortete allerdings gar nicht mehr, stattdessen vernahm ich ihre tiefen und gleichmäßigen Atemzüge. Sie schlief also. Na wunderbar, so stellte man sich Gesellschaft doch vor. Da hätte sie sich auch bei Lazar hinlegen können, da wäre es zumindest bequemer für sie gewesen. Dafür rumste es plötzlich ziemlich laut, wovon ich erschrocken zusammen zuckte. Schnell schlug ich die Decke zurück, entfachte eine klitzekleine Flame die um meine Finger herumtänzelte und sah zu Rin, welche anscheinend vom Stuhl gefallen war. Erschrocken sprang ich auf, wobei kurz eine kleine Lektion aus meiner Kindheit in meinem Kopf aufblitzte: 'Bei Fieber niemals zu schnell aufstehen', allerdings kam dieser Gedanke wohl reichlich spät. Kaum das ich ihn erfasst hatte zog es mir auch schon den Boden unter den Füßen weg. Ich versuchte noch nach dem Bettgestell zu greifen, aber da wurde schon alles schwarz. Es war als hätte jemand in meinem Kopf einfach das Licht ausgeknipst um es erst in ein paar Minuten erneut aufleuchten zu lassen. Wieso fielen mir diese Dinge auch immer erst wieder ein wenn es schon zu spät war?

Rin

Ich war wieder wach. Vollkommen verwirrt warum ich auf einmal wagerecht lag, rappelte ich mich auf und sah zum Bett, welches aber leer war. Verwirrt fragte ich mich, wieso ich eigentlich auf dem Boden lag. Anscheinend hatte Lazars Verhalten abgefärbt und ich war vom Stuhl gefallen. Und wo war Koiko nun? Ihn fand ich vor mir auf dem Boden liegend. Zu allem Überfluss waren wir beide wohl so laut gewesen, dass nun Herr Rebourg in der Tür erschien und uns fassungslos musterte. Jetzt würde er mich rausschmeißen sicherlich. Aber nein, er bat mich mit zu helfen Koiko ins Bett zu bringen, prüfte seinen Puls, Temperatur und alles mögliche andere. Schließlich besah er mich und ging dann Sachen holen. Für mich brachte er ein Kühlpack mit, da ich mir anscheinend den Kopf angeschlagen haben sollte, Koiko bekam neue Umschläge. Ich erklärte ihm derweil, dass ich vom Stuhl gefallen sei und Koiko mir hatte helfen wollen, doch noch immer kamen keine bösen Worte. Er verschwand nochmal und kam dieses Mal mit einer Art aufklappbares Bett wieder, welches wohl anscheinend ansonsten meistens Elternteile von Kindern bekamen, wenn sie mit ihrem Kind im Krankenhaus bleiben mussten. Dieses stellte er mir hin und meinte, damit ich mir nicht noch etwas ganz anderes anschlug. Verwirrt setzte ich mich darauf. Koiko hingegen sollte nun eine Schlaftablette nehmen, denn er bräuchte den Schlaf. Wieso zum Teufel war Rebourg auf ein Mal so nett zu mir? Mir war es auch ziemlich egal, ich legte mich hin und kühlte schön meinen Kopf, welcher nun auch langsam leicht wehtat. Hoffentlich hatte ich morgen nicht eine blöde Beule oder so in der Art.

Emil

Bevor ich überhaupt etwas darauf reagieren konnte, das ich wirklich tot sei, schleifte er mich auch schon am Arm quer durch den Raum auf eine Wand zu.
Mit der Geschwindigkeit schien er es ernst zu meinen und nicht stoppen zu wollen. Kurz vor der Wand kniff ich erschrocken die Augen zusammen und erst als er sagte 'siehst du?' schlug ich sie wieder auf und fand mich in einem Raum voller Leichen wieder. Schien zumindest sehr lange her zu sein, dass alle gestorben waren.
Aus meinen Gedanken gerissen starrte ich den Toten an, auf den Nawaki hinwies. Die hatte ich hier alle schon mal gesehen, aber genau angesehen hatte ich sie mir noch nicht. Verwirrt starrte ich denjenigen an. Mir wurde übel. Wieso musste er mir auch so etwas zeigen. Der Blick konnte man noch immer genau erkennen. Erschrocken aufgerissene Augen starrten mich an. Fassungslosigkeit und Enttäuschung lagen in ihnen, aber irgendwo konnte ich auch Wut sehen.
Wenn das wirklich ich war.. dann.. dann..
Ich wollte schreien, aber versuchte ruhig zu bleiben. Tot sein konnte ich doch nicht, selbst wenn, was hatte ich hier zu suchen? Ich hatte gehört dass Geister nach Vergebung oder Rache suchten. Aber ich hatte noch nie irgendwen gehasst..
Schließlich atmete ich tief durch und beruhigte mich. Alles wird gut.
"Lass uns von hier verschwinden, mir wird schlecht...", sagte ich zu Nawaki und wandte den Blick von dem grausamen Bild ab. Wie er durch die Wand gekommen war, war mir noch immer ein Rätsel, vermutlich ein Geheimgang oder so etwas. Aber falls es doch stimmte, dass ich ... tot war... dann war es nicht so unlogisch.
Ich schluckte als ich auf die Wand zutrat. Wenn ich ein Geist wäre, würde ich durchkommen, dachte ich, glaubte aber noch immer nicht richtig daran.
Mit geschlossenen Augen trat ich auf die Mauer zu und ... lief gegen nichts.
Verwundert sah ich mich um, ich war wirklich durch die Wand gelaufen. Mit vor schreck geweiteten Augen drehte ich mich um. Nawaki schien noch immer darin zu sein...

Koiko

Unangenehm und viel zu hell stach das Deckenlicht mir in die Augen als ich wieder zu mir kam, sodass diese auch gleich das tränen anfingen. Schnell kniff ich sie wieder zusammen und verscuhte das brennen wieder zu verscheuchen, aber sobald ich sie wieder öffnete war es wieder da. Es dauerte ein wenig bis ich mich komplett an das Licht gewöhnt hatte und auch dann kam es mir noch viel zu hell vor. Wenigstens hatte ich wieder kühle Umschläge bekommen die sich angenehm anfühlten. Langsam lies ich meinen Blick in die Richtung von Rins Stuhl wandern, erblickte aber stattdessen ein Klappbett, was mich doch sehr überraschte. Rin hatte sich darauf niedergelassen und neben ihr stand dieser Arzt. Hatte der das etwa alles in Auftrag gegeben? Aber wieso war er auf einmal so freundlich? Jetzt schien ihm jedenfalls aufgefallen zu sein das ich wieder wach war und trat ans Bett. Im ersten Moment wohl etwas überrascht musterte er meine knallroten Augen, die noch immer etwas tränten, bevor er mir mehrere Tabletten in die Hand drückte und meinte ich solle diese nehmen, Rin würde auch da bleiben, liesse sich ja sowieso nicht verhindern. Unsicher musterte ich erst ihn und dann Rin, sagen tat ich nichts, da es mir etwas zu anstrengend vor kam. Dann richtete ich mich leicht auf, griff nach der Wasserflasche und schluckte die Pillen, während Rebourg auch schon wieder aus dem Zimmer verschwand.

Nawaki

Ich musterte den Körper, welcher auf dem Boden lag und aufgrund des komischen Klimas hier unten teilweise vollkommen konserviert war. Plötzlich meinte er, dass ihm schlecht würde und wir verschwinden sollten. Dann lief er auch schon los, mitten durch die Wand in einen anderen Raum. Ich wandte meinen Blick ab von der Leiche und zweifelte, ob es eine so gute Idee gewesen war, ihn wirklich hier her zu bringen und sein Gedächtnis erzwingen zu wollen. Geister konnten Tatsachen verdrehen und einen unbändigen Hass auf Menschen entwickeln. Unwissende nannte mein Meister sie. Hoffentlich würde er nicht zu so einem mutieren, die hohen Himmel um Hilfe zu beten war selten eine gute Idee. Schließlich verschränkte ich wieder die Arme hinterm Kopf und folgte Emil durch die Wand. Ich grinste den Jungen schräg an. "Glaubst mir jetzte?", fragte ich dann interessiert. Ob ich damals eigentlich auch so unverstehend war? Mir kam es gar nicht so für, vielleicht lag es aber auch einfach dadran, dass ich Mum und Großvater gesehen hatte, welche ja nun beide schon wesentlich länger tot waren. Und dann, als ich Aimi das erste Mal nachdem sah, sie wirkte ebenfalls so tot, auf eine völlig andere Art und Weise und war dabei quicklebendig. Aber so war das nun mal mit dem Leben, die einen starben früher, die anderen später.


Rin

Koiko schluckte die Tabletten. Würde also nicht mehr lange dauern, bis er wirklich schlief. Schön, dann konnte ich dann ja auch endlich schlafen. Rebourg schaltete das Licht aus und ging wieder heraus. Sobald der Mann dieses getan hatte, wandte ich meinen Blick zu Koiko. Er hatte vorhin noch irgendetwas gesagt, ich wusste nur nicht mehr was. Ob es sehr wichtig gewesen war? Wohl hoffentlich nicht, vermutlich war ich da bereits im Halbschlaf gewesen. Dieser Abend war ja mal wieder vollkommen anders verlaufen, als wir geplant hatten, aber zu mindestens war Rebourg nun handzahm, hoffte ich jedenfalls. "Gute Nacht mein Süßer", murmelte ich dann zu Koiko, schon wieder fast am schlafen. Aber dieses Mal würde ich mich zusammenreißen bis Koiko mir geantwortet hatte, auch wenn meine pinke Traumwelt schon ziemlich verlockend war. Was das wohl zu bedeuten hatte, dass ich immer wieder von ihr träumte? Wollte ich dass eigentlich überhaupt wissen? Jedoch schien sie diesmal nicht ganz so rosig zu sein, was wohl anscheinend mit meinem noch immer ziemlich großen schlechten Gewissen zusammenhing. Ich würde mich morgen nochmal richtig bei Koiko entschuldigen, man kam nicht einfach zu spät, dass war einfach so, auch wenn ich ja größtenteils nur die Überraschung geplant hatte und deshalb so lange mit Ayaka gesprochen hatte.

Koiko

Ich war ja schon vorher müde gewesen, aber die Tabletten flashten so richtig. Ich wollte gar nicht wissen was für Zeugs das genau gewesen war, denn ich musste schon meine ganze Willenstärke aufbringen um nicht sofort weg zu pennen. "Dir auch und fall nicht wieder vom Bett, dass war nicht gerade schön anzuschaun und beulen sind jetzt modisch auch nicht gerade der letzte Schrei", brachte ich noch mühsamst hervor, wobei ich mir nicht ganz sicher war ob das Gesprochene überhaupt verständlich gewesen war, dann lies sich das einschlafen nicht mehr länger herauszögern. Wie eben schon, als ich kollabiert war, kam es mir vor als legte sich wieder ein Schalter um und ich war weg. Eigentlich ein sehr angenehmes Gefühl, nur das Schlaf, der durch Tabletten herbeigeführt wurde, immer so Traumlos war gefiel mir nicht so ganz. Woran Rin jetzt wohl gerade dachte? Und warum war sie nochmal zu spät gekommen? War da nicht irgendwas wegen Ayaka gewesen? Schließlich entschloss ich mich dazu das es keinen Sinn machte weiter über soetwas nachzudenken, denn weiterbringen würde es mich nicht und Rin würde es mir morgen sicherlich sagen. Zumindest ging ich fest davon aus das sie das tun würde.

Rin

Die böse kam zurück und entführte meinen geliebten Koiko. Doch sammelten sich schnell eine Gruppe von freiwilligen an, geleitet vom edlen Lord Empir und seiner treuen Begleiterin Feuerfuchs. Sie verschwanden und Empir sicherte mir zu, Koiko aus den Klauen von der bösen Hexe zu befreien. Ich war unruhig und wartete vergebens auf eine Rückkehr von meinem geliebten Partner oder seinen Rettern. Irgendwann tauchte Rothund auf, ein Gefangener von der Hexe. Er erzählte, dass sie alle gefangen genommen hätte. So ergriff ich die Initiative, schwang mich auf mein treues Ross und machte mich selbst auch die Suche nach der Hexe. Ich fand sie schließlich. Sie war hübsch. Zu hübsch und Koiko war bei ihr. Einen Moment lang dachte ich, er würde mich verlassen, aber er weigerte sich, sie zu vögeln und riss sich stattdessen mit Hilfe seines vertrauten Geister los und kam zu mir. Gemeinsam vernichteten wir die Hexe und kehrten mit Empir und Feuerfuchs nach Hause zurück. (True Story) Ich kam wieder zu mir. Eine andere Schwester schlich gerade durchs Zimmer und hatte das Fenster geöffnet, aber die Gardine noch vorgezogen. Müde streckte ich mich, sobald sie das Zimmer verlassen hatte und warf dann einen Blick auf das Bett von Koiko. Er schlief tief und fest. Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich ihn so beobachtete. Ich wollte nie mehr im Leben einen anderen Freund haben, ich wollte mit ihm alt werden und irgendwann ganz klischeehaft in meinem Schaukelstuhl zusammen mit ihm auf meiner Veranda sitzen und das Leben genießen. Aber diese Wünsche durfte ich jetzt nicht haben, wir würden sehen, was die Zeit brachte. Doch hoffte ich einfach mal, dass wir bei einander bleiben würden, unsere Liebe hatte schon so viel geschafft und ich persönlich konnte mir keinen besseren Freund vorstellen als ihn.

Koiko

Ich musste ziemlich lange geschlafen haben, zumindest deute ich das aus den feinen Lichtbahnen die durch einen Spalt zwischen den Gardinen fielen. Zwar fühlte ich mich etwas besser, aber es fehlte noch eine ganze Menge um sagen zu können das es perfect wäre. Vorsichtig schloss ich wieder die Augen und hoffte auf eine weitere Portion schlaf, die ich jedoch nicht bekam da ich deutlich Rins Blicke auf mir spüren konnte und sowas machte mich absolut wuschig. Wenn ich genau wusste das ich beobachtet wurde, konnte ich nicht einfach weiterschlafen, also drehte ich mich in ihre Richtung und starrte, noch etwas schläfrig, zurück. "Du bist ja schon wach. Wie lange?", fragte ich interessiert nach, richtete mich leicht auf und trank erst einmal etwas, da sich meine Kehle richtig ausgetrocknet anfühlte. Meine Stirn glühte immer noch, auch wenn ich das gefühl hatte das es etwas weniger geworden war, genau konnte ich dies jedoch nicht sagen, denn die Umschläge waren verschwunden, wesshalb ich mich kurz danach umsah, wobei ich sie dann auf dem Boden wiederfand. Anscheinend waren sie runtergerutscht während ich geschlafen hatte. Dafür wehte eine angenehme, kühle Brise durchs Zimmer. Irgendjemand musste das Fenster geöffnet haben, wer das gewesen war hatte ich nicht mitbekommen. "Hast du wenigstens gut geschlafen?"

Rin

Koiko drehte sich nach einigen Minuten zu mir um und sprach mich an. Er war ja schon wach... Hatte ich ihn geweckt? Hoffentlich wohl nicht, er brauchte seinen Schlaf, da hatte Lacki schon recht mit gehabt. "Nein", antwortete ich ihm und schüttelte den Kopf. "Habe ich dich geweckt?", fragte ich dann und sah ihn entschuldigend an, da das wahrlich nicht meine Absicht gewesen war. Ich setzte mich leicht auf und streckte mich gleich nochmal. "Ja doch, eigentlich ganz gut... Und wie geht es dir?", frage ich dann leicht besorgt. Wehe es kam jetzt wieder ein 'gut' oder so in der Art. Vielleicht hatte Ayaka ja recht und es lag einfach dadran, dass er ein Junge war, aber trotzdem. Da kam mein schlechtes Gewissen auch schon wieder. Unruhig knautschte ich meine Decke. "Das mit gestern Abend tut mir wahnsinnig leid, ich hab mit Ayaka gesprochen wegen deiner Überraschung wenn du wieder heraus darfst und mich verzettelt und kam deswegen zu spät zum Fenster. Ich wollte dann normal reingehen, doch Rebourg hat mich erwischt und erstmal tausende Fragen gestellt und schließlich durfte ich dann zu dir, nachdem Shirin auf dem Flur ein riesen Theater gemacht hatte", erklärte ich ihm dann und starrte weiterhin schuldbewusst auf die Bettdecke. Es tat mir leid, dass ich einfach so zu spät gekommen war und vermutlich war er noch immer böse auf mich. Aber er hatte ja auch allen Grund dazu, wenn ich mal ehrlich war.

Koiko

Ob sie mich geweckt hatte? War schwer zu sagen, denn ich wusste nicht wirklich warum ich aufgewacht war, nur eben das ich aufgwacht war. "Ich weiß nicht, könnte sein, aber sicher sagen kann ich dir das nicht", antwortete ich also nur schulterzuckend. Wenigstens hatte sie gut geschlafen, das war doch schon mal ganz gut, nur die weitere Frage hätte sie meiner Meinung nach ruhig weglassen können. "Besser", antwortete ich nach einigem überlegen vorsichtig, immerhin war das nicht gelogen und gleichzeitig aber auch nicht zu genau, sodass sie sich hätte Sorgen machen müssen, oder irgendwie sowas. "Dann hast du mich also um meine Ruhe gebracht und so einen Lärm veranstaltet", stellte ich ziemlich trocken fest und sagte zu dem rest nichts weiter. Es lies sich so oder so nicht mehr ändern und sauer war ich ja auch gar nicht, lediglich sehr entäuscht, was wohl daher kam das ich mehr von ihr erwartet hatte, oder eben zumindest eine stärkere Pünktlichkeit. "Schon ok, aber versuch das nächste mal Pünktlicher zu sein.", fügte ich noch hinzu und sah sie vorsichtig lächelnd an. Nach dem erlebnis würde sie das nächste Mal sicherlich auch von alleine mehr darauf achten nicht zu spät zu kommen.

Rin

Ich nickte einfach nur still schweigend. Ich fühlte mich tierisch schlecht und hatte das Gefühl, selber auch krank zu werden. Naja, Einbildung war auch eine Bildung. Mein Blick lag noch immer auf der weißen Decke und ich legte meinen Kopf wieder auf meinen herangezogenen Knien ab. Es ging ihm besser, aber noch lange nicht gut. Jedenfalls deutete ich seine Antwort einfach mal so. "Das heißt dann auch, dass du noch länger hierbleibst?", fragte ich dann, der Arzt hatte ja gestern Abend bevor ich kam schon etwas sagen können oder so in der Art. Pünktlicher sein, ich würde es versuchen, aber immerhin war ich ja noch gekommen. Doch wenn er jetzt schon so angefressen war davon, konnte ich vermutlich ja noch froh sein, überhaupt gekommen zu sein, ich wollte nämlich gar nicht wissen, wie er drauf war, wenn ich nicht mehr gekommen wäre. Vermutlich hätte er dann wieder vollkommen dicht gemacht und hätte keinen mehr sehen wollen oder so in der Art. Plötzlich ging die Tür wieder auf und Rebourg kam zur morgendlichen Visite herein. Er wünschte uns erst ein Mal einen guten Morgen, ehe er den Vorhang vom Fenster wegzog. Kurz wandte er sich meiner Beule zu, nahm dann das nun warme Kühlpack mit und ging dann zu Koiko, um sich über seinen Gesundheitszustand zu erkundigen und dann die Blutwerte mit ihm durch zu gehen, die das Labor nun geschickt hatte. Die ältere Schwester kam nun auch wieder und holte Kühlkissen und Umschläge ab, welche sie dann schon Mal wieder wegbrachte und dann wiederkam, um neuen Anweisungen des Arztes zu folgen.

Koiko

Als sie fragte ob ich dann noch länger hierblieben würde, zuckte ich nur mit den Schultern, acuh wenn ich eigentlich schon fest davon ausging. Zuhause würde ich niemals einfach durchschlafen können und mit Fieber durch die Gegend zu laufen wäre nun auch nicht nur die beste Idee. Glücklicherweise kam da auch schon der Arzt herin geschneit, sodass ich fürs erste auch nicht noch zusätzlich etwas sagen musste. Das grelle Sonnenlicht stach ganz schön in die Augen, als er die Vorhänge zur Seite schob, aber es war nicht ganz so schlimm wie das Deckenlicht gestern. Er wandte sich mir zu und ich wartete ab. Anscheinend war an sich mit den Blutwerten alles in Ordnung, nur die mangel Ernährung der letzten Tage schlug sich wohl sehr deutlich darauf nieder. Dazu schien die Infektion stärker zu sein als erst angenommen, wesshalb er heute wohl noch einmal eine neue Blutprobe nehmen wollte. Kaum das dies geklärt war maß er noch einmal Fieber, das wohl nur sehr gering zurück gegangen war, dennoch war dies schon einmal ein guter Anfang, es musste nur noch so weitergehen. Die Wunde, die er sich jetzt noch einmal besah, schien bereits am heilen zu sein und die entzündung war deutlich zurück gegangen. Vorsichtig verband er sie wieder und starrte mich dann an, was ich nur etwas verwirrt erwiederte bis er fragte was mit meinen Augen sei und wesshalb sie gestern so rot gewesen wären, denn er hätte sowas noch nie erlebt, also konnte es mit der Infektion nicht zusammen hängen. Schnell hatte ich erklärt das dies von einer Verletzung aus meinen Kindertagen stamte, woraufhin er sich erhob, der Schwester sagte sie solle neue Umschläge bringen und Rin fragen ob sie noch ein Kühlpad wollte, und dann ging.

Rin

Ich schüttelte nur den Kopf, als mich Affi nach einem neuen Kühlpack fragte. Meinem Kopf ging es soweit noch ganz ok, es tat ein wenig weh, vor allem, weil Lackaffe jetzt schön darauf rumgedrückt hatte, aber ansonsten tat es nicht sonderlich weh. Schließlich verschwand er wieder und die Dame brachte neune Umschläge für Koiko. Dann meinte sie noch, falls was wäre, dass wir klingeln sollten und ging auch wieder. Koiko hatte gestern Abend geweint oder getränt? Warum hatte ich das eigentlich nicht wirklich bemerkt? Oder war das auch davor passiert? Ich entschied mich nicht weiter damit zu beschäftigen, sondern stand nun auf, machte mein Bett und trank dann auch etwas. Mein Kreislauf war leicht im Eimer, da ich die ganze Zeit relativ erdbodennah gelegen hatte und das meistens auch noch waagerecht. Jedoch hatte er sich nach kurzer Zeit beruhigt und ich setzte mich nun auf den Besucherstuhl, da ich immer noch glaubte, Koiko wäre sauer und er sich vermutlich eh jetzt lieber hinlegen wollte. Vielleicht sollte ich irgendeine Beschäftigung oder so holen, irgendetwas was man eventuell zu zweit machen konnte, aber nicht sonderlich anstrengend war. Doch so schnell viel mir nichts ein, so saß ich einfach auf dem Stuhl und starrte aus dem Fenster ins Grüne. Solange Shirin allerdings nicht wieder auftauchte, war es eigentlich auch noch ok und die ältere Dame mochte ich, sie war nett und nicht aufreizend wie Shirin. Was wohl mit ihr passiert war? Rebourg hatte über gestern Abend nicht mehr gesprochen, vermutlich war ihm das ganze einfach nur noch mehr als peinlich.

Koiko

Rin schwieg und das nun schon eine ganze weile. War sie sauer? Oder beleidigt? Die frischen Umschläge taten gut, aber ich langweilte mich, wusste nicht so recht was ich tun sollte, ob es ratsam wäre irgendwas zu sagen oder ob ich einfach lieber auch nur schwieg. Das aufrechte sitzen ging mit der Zeit ganz schön auf den Rücken, so ganz ohne lehne, also begann ich ein wenig mit der Bedienung für das Bett herum zu spielen, bis der Kopfteil so weit hochgefahren war das man sich sehr bequem dagegenlehnen konnte. Meine kleine Rin starrte derweil weiter aus dem Fenster, was auch immer da so besonders sein mochte, ich sah es nicht. Stattdessen griff ich nach der Fernbedienung für den Fernseher und sorgte dafür das es wenigstens nicht mehr ganz so unerträglich still im Raum war. Müde war ich zwar immernoch, aber an schlaf war jetzt nicht zu denken, dazu fühlte ich mich irgendwie zu aufgedreht. Gedankenverloren und einfach nur auf den Bildschirm starrend griff ich nach einer neuen Wasserflasche und trank sie fast in einem Zug aus. Wenn sie irgendwas wollte, wäre es sicherlich besser wenn Rin zuerst etwas sagte, denn ich wusste nicht was mit ihr los war, warum sie schwieg und in dem Zustand konnte ich nur etwas schlimmer machen statt besser.

Emil

Mir war kotzübel. Allerdings konnte ich es noch gerade so zurückhalten. Jetzt fragte ich mich aber ernsthaft was los war, ich wusste gar nicht mehr was ich glauben sollte und was nicht.
Mein Verstand wollte nicht begreifen dass ich ein Geist war, aber selbst wenn, wieso war ich ein Geist? Wenn man starb, dann kehrte man doch normalerweise auch nicht als Geist hierher zurück. Irgendetwas musste ich vermutlich vergessen haben hier zu erledigen, aber was?
In meinem Kopf drehte sich alles und ich wusste gar nichts mehr. Vermutlich war es einfach zu viel was mir durch die Gedanken schoss.
"Naja, irgendwie ist es logisch, aber andererseits auch wieder nicht.", antwortete ich Nawaki, welcher hinter mir aus der Wand getreten kam.
"Das ist echt unheimlich, wie der gekuckt hat.", fügte ich hinzu und ein eiskalter Schauer rann mir über den Rücken. Vielleicht wusste Nawaki ja, wie man mein Gedächtnis wiederbeschaffen konnte und wie ich dann auch von diesem Planeten verschwinden konnte. Aber ich war mir noch unsicher, ob ich ihn fragen, ihn damit nerven sollte.
Vielleicht wollte ich es ja auch gar nicht wissen und hatte es daher vergessen, mit Absicht..

Rin

Ich war leicht geistig abwesend, sodass ich mich ein wenig erschrak, als plötzlich jemand anfing zu. Koiko hatte anscheinend den Fernseher angemacht, jedenfalls war die Kiste nun an und Koiko hielt die Fernbedienung in der Hand. Ich überlegte einen Moment, mich anders hinzu setzen um auch etwas sehen zu können, verspürte dann jedoch erstmal einen Druck auf der Blase, welchen ich als erstes bekämpfen wollte. "Ich bin eben zum Klo", erklärte ich Koiko dann und ging dann zum WC. Sobald ich fertig war, wusch ich mir die Hände, wobei ich allerdings bei einem Blick in den Spiegel feststellen musste, dass ich fürchterlich aussah. Mein Haare war verwuschelte, ich hatte leichte Augenringe und auch noch eine Beule, welche allerdings nicht allzu sehr auffiel. Schnell spritzte ich mir noch etwas Wasser ins Gesicht und ging dann zurück zu Koiko, welcher in seinem Bett saß und Fernsehn schaute. Ich hatte ihn noch nie im Leben einen Fernseher anstarren gesehen, wenn ich so zurückdachte, auch wenn in der Schule auch einer gestanden hatte. "Darf ich mich zu dir setzen?", fragte ich Koiko dann. Ich kam mir fürchterlich einsam vor, wenn ich da so auf dem Stuhl hockte. Hoffentlich war Koiko nicht mehr allzu böse und enttäuscht von mir und ließ mich neben sich sitzen. Bis das Frühstück kam, würde es noch ein wenig dauern, da wir recht früh wach geworden waren. Warum war auch Sommer, wo es immer so früh hell wurde? Ich mochte den Winter lieber, da vielen meine hellen Haare weniger auf und knappe Klamotten waren ja schön und gut, aber kuschelige oder allgemein Kuscheln war im Winter einfach angenehmer.


Nawaki

Ich ließ mich auf dem Schreibtisch nieder, was nicht allzu schwer war, allerdings standen jetzt einige Ordner und Briefe in mir. War allerdings auch nicht weiter schlimm, mich störte es nicht und an das bisschen kitzeln, was Gegenstände in einem verursachten, hatte ich mich gewöhnt. Emil schien es derweil wirklich nicht mehr gut zu gehen, er kam einfach nicht zurecht mit der Tatsache, dass er tot war. "vielleicht war er erschreckt, bevor er starb oder er hat etwas gesehen, was er noch nie gesehen hatte", ich zuckte mit den Schultern. "Es gibt viele Dinge, die unlogisch sind, du musst nur an sie glauben. Vorallem diese Schule, scheint einiges auf dem Kerbholz zu haben, was mit dem Verstand nicht greifbar scheint. Man muss nur glauben können, auch wenn es schwer ist, dass weiß ich", erklärte ich dann vorsichtig. Mir blieben die Gedanken von Geistern größtenteils verwehrt, ich wusste nicht, was Emil empfand. Somit konnte ich auch nicht sagen, ob es schlau war, sein Gedächtnis zu beschaffen oder nicht. Und solange ich mir nicht sicher war, würde ich auch keine großen Anstalten unternehmen, ihm sein Gedächtnis wieder zu beschaffen. Erstmal musste er sich klar werden, wer und was er jetzt war und wohin seine Reise gehen sollte.

Koiko

Ich reagierte nicht auf Rins ansage. Was hätte ich denn dazu auch sagen sollen? 'Viel Spaß? Viel Erfolg?' sicherlich nicht. Stattdessen zappte ich ein wenig durch die verschiedensten Programme, wobei ich mir beim besten Willen nicht vorstellen konnte was die Leute an einer solchen Flimmerkiste so attraktiv fanden. Das Rin wieder zurück gekommen war, merkte ich im ersten Moment gar nicht, erst als sie etwas sagte fiel es mir auf. "Wenn du das gerne willst", antwortete ich nur und rutschte etwas zur Seite um ihr ein wenig mehr Platz zu schaffen. Irgendwie wirkte sie so überforsichtig, als befürchtete sie mich zu verärgern, oder irgendwie zu stören mit ihrem verhalten. "Alles ok bei dir?", fragte ich besorgt nach und musterte sie aufmerksam, wobei mir erst jetzt auffiel wie fertig sie aussah mit den ungekämmten Haaren und den leichten Augenringen. Dazu fiel mir der leichte Schatten einer Beule auf, was mich beinahe zum grinsen gebracht hätte, was ich aber gerade noch unterdrücken konnte. "Du musst ja gestern ganz schön hart aufgekommen sein, wundert mich das du nicht gleich aufgewacht bist", stellte ich stattdessen nur fest. Vielleicht viel Rin ja öfters mal von irgendwelchen Möbeln herunter beim schlafen? Ich hatte das Glück eigentlich immer recht ausbalanciert zu sein, ohne dafür was tun zu müssen, aber es sollte viele geben die das nicht konnten.

Rin

Es schien, als hätte er mich am Anfang gar nicht bemerkt. Er war also noch wütend. Schließlich fragte er mich, ob alles in Ordnung sei bei mir. Ich nickte leicht. "Alles Ok.. Ich will dich nur nicht noch mehr nerven oder so", antwortete ich ihm dann, als er auch schon feststellte, das Krankenhausboden ziemlich hart sein konnte, wenn man ungeschickt fiel. Oder einfach in einer traumhaften rose Traumwelt feststeckte. "Hab ich mir vermutlich von Lazar angewöhnt", seufzte ich. Der fiel von allem und jedem, sobald er schlief. Außer im Bett, da fiel er seltener raus. Am besten war für ihn sowieso ein Futonbett oder gleich ein Schlafplatz auf dem Boden. Ansonsten fiel ich ja seltener von irgendwelchen Sachen, aber eine kleine Stuhlfläche war ja nun auch wahrlich kein Platz um unbedingt dadrauf schlafen zu müssen, außer man deutlich kleiner als die Fläche selbst. Froh neben ihn sitzen zu dürfen kuschelte ich mich leicht und vorsichtig an ihn. Fragen, ob er noch immer sehr enttäuscht war, tat ich allerdings nicht, das würde ihn noch mehr ärgern. Also beließ ich es einfach mal dabei, was ich getan hatte und wartete einfach ab, was der Tag bringen würde. Vielleicht war ja auch schon wieder alles in Ordnung und ich merkte es nur nicht, weil mein schlechtes Gewissen mir was anderes einredete? Wie dem auch sei, ich hatte meine Lektion gelernt und würde so schnell nicht noch ein Mal zu spät kommen. Glücklich lächelnd saß ich neben ihm und genoss seine Anwesenheit. Bei ihm in der Nähe fühlte ich mich sicher, vollkommen und vor allem beschützt.

Koiko

"Wieso noch mehr, du nervst mich doch gar nicht", fragte ich verwirrt nach. Wie kam sie denn jetzt schon wieder auf den Blödsinn? "Jetzt sag nicht du meint das ich immernoch sauer wäre? Rin, ehrlich ich hab dir doch gesagt das ich nicht sauer bin, also hör auf die das einzureden, das macht mich nur unglücklich wenn du das tust", stellte ich deprimiert fest und sah sie traurig an. "Ich bin doch froh das du es überhaupt geschafft hast gestern noch zu kommen und jeder kommt mal zu spät", fügte ich noch hinzu und lehnte mich etwas an sie, kaum das sie sich gesetzt hatte. Allerdings nicht zu stark, immerhin dürfte ich immernoch glühen wie eine Heizung. Im Fernsehen lief derweil eine Doku über Tiere in Africa mit fielen Löwen und sogar Elefanten. Irgendwie mochte ich diese grauen Riesen, die wirkten immerzu so gelassen und vollkommen geduldig, auch wenn ich schon einmal gehört hatte das sie sehr nachtragend sein sollten weil sie wohl kaum etwas vergaßen. Besonders süß waren die Kleinen, wohl erst wenige Monate alten Kälber, die ich am liebsten einmal angefasst und gestreichelt hätte, aber das ging wohl schlecht so über den Fernseher. Gedankenverloren hörte ich den Worten des Sprechers zu und überlegte derweil wo hier in der Nähe eigentlich der nächste Tiergarten war. Sich diese Tierchen in echt anzuschaun war schließlich immer wieder aufs neue schön und es war ewig her das ich das letzte Mal im Zoo gewesen war.

Rin

Er war also nicht böse? Ich freute mich tierisch. Ich kuschelte mich noch ein wenig dichter an ihn, auch wenn Koiko ziemlich heiß war, aber so war mir zu mindestens nicht kalt und so schlimm war es auch noch nicht. Es ließ sich angenehm aushalten und solange ich neben ihm bleiben konnte, war das auch vollkommen Ok. Im Fernsehn lief momentan eine Reportage oder die Wildtiere in Afrika. Es waren Elefanten und Löwen zu sehen, dann noch ein paar Gnus und Warzenschweine. Ich persönlich liebte ja Erdmännchen und Kamele, ich würde zu gerne mal auf einem reiten. Ob wir mal in den Zoo konnten? Je länger ich den Film sah, desto mehr wollte ich mal in den Zoo. Wann war ich überhaupt das letzte Mal im Zoo gewesen? Das war schon lange her, das letzte Mal mit Lazar und Pablo, glaubte ich. "Können wir mal in den Zoo?", fragte ich dann. Vermutlich hielt Koiko nicht viel von der Idee, aber trotzdem. Momentan war ich einfach nur froh, neben Koiko sitzen zu dürfen. Ich grinste ihn an und gab ihm schließlich vorsichtig ein zärtlichen Kuss. Schade, dass ich mit ihm einfach in meine rosa Traumwelt verschwinden könnte, aber ein wenig langweilig wäre es da vermutlich schon. Er dürfte nie erfahren, was ich so nachts träumte, das wäre nur peinlich. Ob er eigentlich auch so etwas träumte? Vermutlich nicht, aber wenn ich schon nicht mehr so viel pink in meinem Leben hatte, dann zu mindestens in meinen Träumen. Das einzige, was in der Traumwelt nicht stimmte, war, dass Koiko nur halb so sexy war wie in der Realität.