Fight School (Übernommen von MPH)

Akito

Keine Ahnung? Okay, Sirius gegenüber hatte ich auch nie irgendwas von hilfsbereitschaft gezeigt, aber den anderen schon, oder nicht? Nun, eigentlich sollte ich mir jetzt keine gedanken mehr darüber machen, immerhin hatte Sirius soeben bestätigt das ich gehen konnte um mich auszuruhen. "Wunderbar. Wenn was ist wendest du dich am besten an Lazar oder Samuel, ich ziehe es vor wenn ich nach eigenem Ermessen agieren kann", meinte ich zufrieden und verlies das Krankenzimmer. Bevor ich das Gebäude gänzlich verlies, gönnte ich mir einen weiteren Kaffee, damit ich nicht doch noch auf einer Parkbank einschlief. Sobald ich wieder wach war würde ich zuerst Lazar aufsuchen und dann Rin besuchen gehen. Hoffentlich war sie bis dahin wach und wieder ansprechbar, zwischen uns gab es immerhin wirklich viel zu klären und ich konnte sie nicht noch länger im Unklaren lassen. Ganz die Wahrheit würde ich ihr zwar nun auch nicht erzählen, doch zumindest etwas mit dem sie glücklich werden konnte und was ihr wieder Hoffnung geben würde... falls sie das denn überhaupt noch wollte. Vielleicht hasste sie mich danach auch für das, was ich getan hatte. Es wäre ihr gutes Recht und umbedingt wundern würde es mich auch nicht, immerhin wäre sie sogar beinahe draufgegangen wegen meinem Egoismus.

Tanathan

Das war mir alles einfach nur zu viel. Ich wollte, dass überhaupt niemand mehr stritt oder starb oder verschwand! Ich wollte einfach nur in Ruhe mit allen leben. War das so viel verlangt? Oder machte ich alles falsch? Nach Rins Sprung war ich einfach nicht mehr anwesend gewesen. Timá war weg, ich wusste nicht wo sie war, Lazar war weg, Rin sprang aus dem Fenster und alles war einfach nur schrecklich. Obwohl, Timá mochte eh mich nicht. Vielleicht hatte sie auch meine Existenz nicht mehr ausgehalten? Ich war nach draußen gegangen, wo Marcella gerade mit Chopper kam. Schnell hab ich sie wieder weggedreht und war mit ihr und dem Hund einfach in die andere Richtung gegangen. Ich erzählte ihr alles und musste dabei immer wieder weinen, wobei allerdings auch Chell sich arg am Riemen reißen musste. Nach einiger Zeit, in der ich mich tierisch beruhigen musste, gingen wir langsam zurück in Richtung der Bar, welche wir dann betraten. Mittlerweile hatte sich auch hier alles einigermaßen beruhigt anscheinend. Vorsichtig betraten wir das totenstille Haus. Unten in der Bar war Pablo, den man wohl irgendwie verständigt hatte. Zu meiner Verwunderung war auch Timánri da. Unsicher wich ich zurück und hoffte, dass irgendetwas passierte. Timá hatte mir gestern Abend deutlich zu verstehen gegeben, dass sie mich nicht haben wollte. Ob sie überhaupt schon das von Rin wusste?

Timánri

Völlig verloren saß ich in der Bar herum und wusste nicht so recht an was ich denken sollte, oder was ich tun sollte. Warum hatte Akito mich auch einfach so allein gelassen? Hätte er mir nicht wenigstens sagen können was nun genau mit Lazar war? Immerhin war dieser nur wegen mir überhaupt verletzt worden! Und wieso war Rin aus dem Fenster gesprungen? Es gab so vieles das ich einfach nicht verstand, doch ich hatte niemanden mit dem ich hätte reden können, also saß ich einfach nur da und versuchte an nichts zu denken. Plötzlich tauchten Tanathan und Marcella auf. Ohne weiter nachzudenken, zumal ich den Streit mit ihm ohnehin schon wieder verdrängt hatte, stürzte ich auf ihn zu und viel ihm einfach nur heulend um den Hals. Ich war einfach nur froh das er jetzt da war und ich nicht mehr alleine sein musste. "Mi dispiace (Es tut mir leid)", schluchzte ich immer wieder und drückte mich an meinen Freund, falls er das denn überhaupt noch war. Ob er wusste das Lazar wegen mir im Krankenhaus war und sogar beinahe gestorben wäre? War er vielleicht deswegen vor mir zurückgewichen? Hoffentlich hasste er mich jetzt nicht! Ich liebte ihn doch! Ich wollte ihn nicht verlieren! Dann wäre ich wieder vollkommen allein und das würde ich nicht nochmal ertragen, nicht in einem Land, dessen Sprache ich kaum sprach.

Tanathan

Timá ging es schlecht, dass man und spürte es auch. Sowieso lag irgendwie eine komische Atmosphäre über diesen Haus momentan, als wenn es selbst traurig ist über das, was geschehen ist. Völlig unerwartet für mich sprang Timánri dann auf mich zu und einen Moment hatte ich schon bange, dass sie mich jetzt schlagen würde oder so in der Art, aber entgegen meiner Befürchtung schlang sie ihre Arme um mich und murmelte immer wieder etwas auf italienisch, dass ich beim besten Willen nicht verstand. War mir jetzt aber auch egal, denn auch mir standen sofort wieder Tränen in den Augen und ich legte vorsichtig meine Arme um Timánri. Einerseits war ich überrascht und froh, dass sie mich nicht mehr hasste, andererseits war die Situation hier immer noch mehr als nur komisch und schwierig. Marcella ging derweil zu dem Barkeeper und quetschte diesen über das Geschehene aus. "Timá... Ich bin so froh, dass du wieder da bist.. Wo warst du?", fragte ich dann vorsichtig nach und hoffte, dass sie mich verstanden hatte und mir auch erklären konnte, was los war. Obwohl das gerade nicht so den Anschein hatte, aber egal. Jetzt fehlte nur noch Lazar und dann waren alle auch wieder da. Vielleicht war er ja auch schon dagewesen und jetzt nur bei Rin im Krankenhaus? Das konnte ich mir gut vorstellen, immerhin war Rin seine Schwester und er war immer sehr besorgt um sie. Ihm war doch wohl nichts passiert oder? Wenn doch, dann... Keine Ahnung, hoffentlich ging es Lazar gut.

Timánri

Schniefend löste ich mich wieder ein wenig von Tanathan. "Ich bin so dumm..", meinte ich leise und noch immer kullerten große Tränen über meine Wangen. "Lazar wollte Eltern anrufen von mir. Ich hab Panik gekriegt und bin weggerannt. Lazar mir hinterher und dann haben wir Akito getroffen", erzählte ich stotternd los und betete, dass Tanathan mich jetzt nicht gleich hassen würde. "Auf Rückweg wir kamen in Überfall und ich bin wieder weggerannt. Lazar verletzt und im Krankenhaus, Akito hat gesagt er wird wieder, aber ich bin schuld und jetzt das mit Rin!", fügte ich noch hinzu, wobei mein Deutsch wegen der Aufregung wieder schlechter wurde. Ängstlich und noch immer ganz verzweifelt, krallte ich meine Finger in das Hemd meines Freundes, damit er auch ja nicht weglaufen konnte. Bestimmt hasste er mich jetzt und wurde sauer. Es war ja sowieso alles meine Schuld. Weiterhin heulend drückte ich mich wieder an ihn. Er durfte mich einfach nicht verlassen. Ryuji hatte mich schon verlassen und es würde ein zu großes Loch in mein Leben reißen, wie sollte ich das denn jemals wieder füllen? Schlussendlich würde ich zurück nach Italien abgeschoben werden und dort versauern wenn Tani jetzt ging.

Tanathan

Schweigend lauschte ich Timás Erzählung, wobei es mit unter doch ganz schön schwierig war, sie zu verstehen. Ihr Deutsch war gerade nämlich ziemlich schlecht und da sie auch weinte bebte ihre Stimme zwischendrin doch ganz schön. Dann krallte sie sich in mein Hemd und weinte weiter. Was sie da allerdings erzählte, brachte mich völlig aus dem Konzept. Lazar konnte nicht verletzt worden sein! Das ging doch überhaupt nicht, wie sollte es denn jetzt weitergehen?! Noch völlig geschockt stand ich da und legte leicht abwesend meine Arme um Timánri. Allerdings im Stande etwas zu sagen, war ich noch lange nicht, sodass ich es dabei beließ, Timá einfach nur in den Armen zu halten. Hatte Rin vielleicht bemerkt, dass irgendetwas mit Lazar nicht stimmte? Ich hatte sowas auch mit Chell, warum Rin nicht? Hatten Ayakas Worte deshalb so viel Schaden bei ihr angerichtet? Vorsichtig schob ich Timánri dann leicht weg, um ihr in die Augen sehen zu können. "Beruhige dich, Schatz, Lazar wird wieder und Rin bestimmt auch. Du bist nicht dumm", lächelte ich sie dann an, nachdem ich meine Sprache wiedergefunden hatte, und strich ihr sanfte die Tränen weg. Hoffentlich war dem auch wirklich so und Rin würde wieder werden. Lazars Zustand konnte ich nicht beurteilen, aber ich hatte Rin gesehen, wie sie vorhin dort unten auf den Kartons gelegen hat. Das sah nicht gesund aus und auch, dass Samuel und Sirius so lange fortblieben beunruhigte mich nur noch mehr.

Timánri

Er ging nicht! Erleichtert entspannte ich mich ein bisschen, lies ihn aber dennoch nicht los. Ich brauchte Tanathan jetzt und anscheinend hatte er ja auch nichts dagegen. "Doch ich bin dumm! Schrecklich dumm! Alles ist wegen mir passiert!", schniefte ich weiter und war nicht in der Lage seinen Blick zu erwiedern. Beschämt lies schlug ich die Augen nieder und starrte auf den Boden. "Er wollte mir doch nur helfen", fügte ich noch wehmütig hinzu. Lazar hatte mir helfen wollen und ich blöde Kuh brachte ihn in Gefahr! Wenn Akito nicht durch zufall da gewesen wäre... ich wollte gar nicht so recht an das denken, was dann passiert wäre. Ich war dem Jungen eindeutig was schuldig, auch wenn es da nicht viel gab, dass ich machen konnte, immerhin war ich auch nur ein einfaches, mittelloses Mädchen. "Was soll ich denn jetzt machen?", fragte ich meinen Freund dann nach einer weile, als ich endlich zu meiner Sprache zurück gefunden hatte. Ob wir Lazar besuchen sollten? Damit ich mich entschuldigen konnte? Oder wollte der mich vielleicht gar nicht sehen? Was wenn er mich jetzt doch rausschmeißen würde? Immerhin hatte ich ihm schon so viele Probleme gebracht und war auch noch immer ein Problem für ihn. Was wenn er aus Rache doch noch meine Eltern kontaktieren würde? Es wäre wohl das grausamste das er mir antun könnte.

Tanathan

Eigentlich hatte sie recht mit dem, was sie sagte, doch das konnte ich ihr so nicht sagen, dass wäre extrem gemein und würde ihr auch nicht helfen. Doch war sie wirklich nicht dumm. Nur ein wenig sehr temperamentvoll und in solchen Situationen war das echt lebensbedrohlich, wie man jetzt sah. "Du bist nicht dumm. Ein wenig temperamentvoll, aber absolut nicht dumm. Und wir werden Lazar besuchen gehen, ich weiß nicht genau ob heute, da er sich sicherlich ausruhen muss, aber wenn wir dann da sind, entschuldigst du dich. Mehr können wir nicht machen", antwortete ich ihr dann und strich ihr noch immer sanft durch die Haare. Mehr konnten wir momentan wirklich nicht machen, jedenfalls viel mir nichts ein. Wir würden uns um Chopper kümmern und um die Wohnung oben und das alles, aber ansonsten konnten wir wirklich momentan nichts machen. Wie würde Lazar überhaupt reagieren? Ich wusste das doch alles auch nicht! Vorsichtig ging ich zu einem der Hocker und nahm Timánri vorsichtig mit. Ich war psychisch gerade fertig und das wirkte sich auch auf meinen Körper auf, der gerade Mal nicht nach Bewegung schrie sondern sich einfach nur noch hinsetzen wollte. Dies tat ich dann auch und zog Timá zu mir hin, an die ich mich dann kuschelte. In der Zwischenzeit kam Samuel wieder. Dieser sah besorgt aus. Fragend blickte ich ihn an, doch nahm er sich erstmal was zu trinken, ehe er dann genauer von Rins und Lazars Zuständen erzählte. Lazar schien es soweit relativ gut zu gehen und er schlief erstmal, Rin war wohl aufgewacht, sprach jedoch nicht und reagierte kaum, Sirius und sein Großvater sind bei ihr, da Sirius sie nicht alleine lassen könnte.

Timánri

Ich konnte Tanathan noch immer nicht in die Augen sehen. Er wollte mir nur nicht einfach so ins Gesicht sagen wie dumm ich war, aber er dachte es doch genauso wie ich! "Ok", stimmte ich leise und mir brechender Stimme zu. Bereits jetzt hatte ich Angst vor dem Wiedersehen mit dem Jungen. Wie sollte ich ihm und Rin denn überhaupt noch jemals wieder in die Augen sehen, nachdem was ich angestellt habe? Bestimmt würde ich das nie mehr können. Schweigend folgte ich meinem Freund, der anscheinend einmal keinen Drang zum bewegen verspürte, zu einem der Barhocker und blieb daneben stehen. Seine Berührungen fühlten sich unglaublich gut, aber auch so falsch an! Vorsichtig blickte ich hoch, als Samuel erschien und ein wenig was erzählte. Lazar ging es also ganz gut? Und Rin war aufgewacht? Ob sie wohl jemals wieder die Alte sein würde? Ob sie nicht sprach um sich keine Vorwürfe anhören zu müssen? Oder schwieg sie einfach nur weil sie nicht wusste was sie hätte sagen sollen?

Akito

Ich hatte ziemlich lange zum Hotel gebraucht und mich in meinem Zimmer dann sofort ins Bett begeben, was mir jedoch leider nichts genutzt hatte. Trotz der bleiernen Müdigkeit bekam ich kein Auge zu, zu schwer lasteten die Schuldgefühle und die Sorge auf mir. Also stand ich wieder auf, nahm eine eiskalte Dusche um mich wieder ein wenig fitter zu bekommen und zog dann wieder frische Sachen an. Mein Klamotten verbrauch war im Moment wirklich mehr als hoch, doch vielleicht würde dieses Outfit ja nun ein wenig länger halten, wo ich nicht vor hatte einen Marathon zu laufen und so wieder die Wunde aufzureißen. Es bestand aus einem schlichten schwarzen T-Shirt und einer schwarzen Jeans. Dann zog ich auch schon wieder los und gönnte mir unterwegs noch einen Kaffee, dazu eine Cola und einen Energiedrink um irgendwie den Rest des Tages zu überstehen ohne allzu geplättet zu erscheinen. Kaum das ich das hinter mir hatte humpelte ich wieder zu dem Krankenhaus in dem Rin lag. Ob sie inzwischen aufgewacht war? Ob sie allein war? Würde ich in Ruhe mit ihr sprechen können?

Sirius

Ich war bei Rin geblieben. Ich konnte sie jetzt nicht alleine lassen, das ging nicht. Was hätte ich ansonsten auch tun sollen? Ayaka suchen? Das war in dieser Stadt nicht einfach und momentan war mir gerade auch Rin wichtiger. Ayaka war immerhin nicht gerade halbtot. Irgendwann hatte mein Opa geklopft und war gekommen. Ich war wirklich froh, dass er da war und dann wurde langsam auch Rin wach. Wie mir aufgetragen wurde, sagte ich sofort der Schwester bescheid, die einen Arzt kommen ließ. Er prüfte einmal alle Reflexe von Rin und sprach mit ihr, doch redete sie nicht. Er erklärte, dass sie reden könnte, momentan aber noch nicht wollte. Solange sie nicht sprach, konnte er auch noch nicht sagen, wie es um ihr Gedächtnis stand oder ähnlichen Dingen. Ein Glück war Opa bereit, mit mir noch da zu bleiben bis irgendjemand anderes kam. Irgendwann öffnete sich die Tür und Akito betrat den Raum. Ich lächelte ihn freundlich an und ich stellte meinem Opa Akito vor. Rin reagierte nicht im geringsten, starr blickte sie die Decke an. Nur das regelmäßige Piepen der Geräte und das Blinzeln zeigte überhaupt, dass sie überhaupt noch lebte. "Kannst du einen Moment hier bleiben?", bat ich Akito dann. "Ich möchte eben mit Opa die Sachen ins Hotel bringen", erklärte ich dann, ehe ich auch schon mit ihm verschwand. Ich mochte Akito, er war eigentlich echt nett, wenn auch ein wenig geschädigt von seiner Vergangenheit.


Tanathan kuschelt weiter mit Timá und murmelt, dass er so froh ist, dass ihr wirklich nichts passiert ist. Chell hilft Pablo ein wenig und Samuel sitzt auf der Bühne und denkt nach.

Akito

Sirius Opa war also inzwischen eingetroffen. Er wirkte wie einer dieser netten alten Menschen die man manchmal im Fernsehen sah. Nicht verbittert, sondern freundlich und aufgeschlossen. Ob er auch so war konnte ich allerdings nicht sagen. Lächelnd schüttelte ich ihm die Hand und sah dann kurz zu Rin. Sie war wach! Allerdings wirkte sie zerbrochen und wie tot. "Natürlich kann ich hier bleiben, ist kein Problem", antwortete ich Sirius und freute mich riesig darüber ihn und den alten Herren für eine Weile los zu sein. Nicht aus bösartigkeit, sondern weil ich so mit Rin reden konnte. Ungestört und ehrlich. Kaum das die beiden den Raum verlassen hatten, trat ich an das Bett heran und musterte das Mädchen traurig. "Ich weiß, dass man dich nicht anlügen kann und das hättest du auch nicht verdient. Daher werde ich dir die Wahrheit erzählen, nicht das was man mir aufgetragen hat. Wie du mit dem was ich dir anvertrauen werde umgehst ist vollkommen dir überlassen, doch solltest du zumindest daran denken, dass du mit dem ausplaudern andere verletzen könntest. Ich werde es dir nicht verbieten, aber ich bitte dich um schweigen", begann ich leise, nachdem ich mir einen Stuhl genommen und mich neben das bett gesetzt hatte. Noch immer ruhte mein Blick auf Rin. Ob sie mir zuhören würde? Ob sie mir glauben würde? Und ob sie es wohl weitererzählen würde?

Rin

Wieso konnte nicht mal irgendein verdammter, behinderte, in Dosen geschissener Wunsch von mir in Erfüllung gehen? Ich sollte aufhören, mir Sachen zu wünschen, sie gingen nie in Erfüllung, stattdessen passierte meistens das Gegenteil. So auch jetzt, ich wollte zu Koiko und Lazar, nicht mit Schmerzen hier in diesem blöden Krankenbett liegen! Wenn schon hier liegen, dann bei Lazar liegen und nicht hier alleine. Ich war doch sowieso nur allen eine Last und egoistisch noch dazu. Wahrscheinlich war ich auch genau die Zicke, die Koiko in mir gesehen hatte. Der blöde Arzt sollte mich auch in Frieden lassen, mir ging es besser als mir lieb war und ich bemerkte sehrwohl, wenn er mit einer Taschenlampe mir ins Auge leuchtete. Dabei wusste ich noch nicht mal mehr, was ich überhaupt getan hatte! Das letzte, was ich wusste, war, dass Lazar verschwunden ist und Ayaka mich angeschrien hat und selbst diese Erinnerungen waren schwammig. So starrte ich einfach still und eisig die Decke an und hoffte, doch noch Lazar oder meinen Koiko wiedersehen zu können. Irgendwann betrat jemand den Raum. Wer es war, konnte ich nicht sagen, bis Sirius redete. Akito.. Koikos Erbe. Was wollte er denn jetzt hier? Wieso kümmerte er sich überhaupt um uns alle? Dann verschwanden zu meinem leidwesen Sirius und sein Opa. Der alte Mann war freundlich gewesen und so völlig unbeeindruckt davon, dass ich nicht reagierte. Er hatte die ganze Zeit erzählt. Eigentlich schön. Doch jetzt ging er mit Sirius und Akito setzte sich zu mir. Dann fing er an, mich mit irgendwelchem Zeug voll zu labern. Hatte der etwas genommen? Oder was sollte das jetzt werden? Was versuchte er mir da überhaupt zu erzählen? Ich verstand kein Wort. Weiterhin schweigend starrte ich regungslos die Decke an. Dann sollte er mal erzählen, was ich nicht weitersagen durfte...

Akito

Sie reagierte mich... nun wirklich überraschen tat mich das ja nicht, aber ein wenig entäuscht war ich schon. Ob ihr überhaupt schon jemand gesagt hatte das Lazar einen Unfall hatte? Wahrscheinlich schon und dann würde sie jetzt die Version kennen die ich Samuel und Sirius erzählt hatte. "Dein Bruder hatte keinen wirklichen Unfall. Er ist unverschuldet in einen Überfall gekommen und wurde angeschossen. Glücklicherweise habe ich es mitbekommen und konnte ihm helfen. Das er sich jetzt nicht hier bei dir befindet, wo er hingehört, liegt daran das ich ihn ins Venally Infirmary bringen musste, denn dort werden keine Fragen gestellt. Man hat ihn operiert, es geht ihm soweit gut und bald ist er wieder auf den Beinen, dann besucht er dich sicherlich auch.", erzählte ich zögerlich und bemerkte wie ich anfing auf meiner Lippe zu kauen. ich hatte mir eine gute Ausrede zurecht gelegt die sie sicherlich auch glauben würde, aber ich wusste einfach nicht wie sie auf das folgende reagieren würde. "Naja und da gibt es noch etwas...", begann ich nervös. "Koiko ist nicht tot. Er lebt, doch er kann nicht hierher kommen. Dummerweise hat er sich Feinde in der Stadt gemacht und bekam Angst um dich. Durch die Trennung dachte er vermutlich, du weißt wie sozial unkompetend er ist, das du seinen 'Tod' verkraften würdest und zog die Sache auch sofort durch ohne weiter nachzudenken. Er glaubte sich durch euch angreifbar gemacht zu haben und wusste das er euch nicht immerzu beschützen kann. Deswegen kam nun auch ich ins Spiel. Ich soll seinen Erben spielen, seine Bedroher ausschalten, nebenbei die Fight School wieder errichten lassen und dann verschwinden, damit er seinen Platz wieder einnehmen kann. Ihr sollt derweil schön glauben das er tot sei, damit die besagten Feinde nicht doch noch Lunte riechen und zuschlagen. Aus diesem Grund bitte ich dich auch, egal was passiert weiterhin so zu tun als wüsstest du nichts was ich dir gerade gesagt habe, ok? Er würde es nicht ertragen wenn dir oder den anderen etwas passiert nur weil er so dumm war nicht noch weiter zu planen und dann erst seinen Plan durchzusetzen."

Rin

Was laberte der da? Der Typ musste ehrlich irgendetwas ganz schlimmes geraucht haben. Die Sache mit Lazar konnte man ja noch nachvollziehen und meinem Bruder traute ich das durchaus zu, dass er sich auch freiwillig in die Schießerei gestürtzt hätte. Dieses komische Krankenhaus kannte ich vom Namen her auch, allerdings war ich noch nie dort gewesen. Also stimmte das, aber diese dämliche und absolut verblödete Geschichte über Koiko war echt einfach nur dämlich und verblödet. Eisern starrte ich weiterhin die Decke an und hatte echte Probleme, mich zu beherrschen und keine Miene zu verziehen. Ein Glück gab es in diesem Moment sowas wie den Wolf, der schon bei dem Sprung dazwischen gefunkt hatte und mir anscheinend auch einige Schmerzen nahm und meine Gedanken einigermaßen klar bleiben ließ. Einen Moment überlegte ich, ob ich in irgendeiner Art und Weise reagieren sollte, ließ es dann allerdings bleiben. Es wäre nicht gut, wenn ich jetzt reagierte, zumal ich gar keine Lust dazu hatte. In mir brodelte es allerdings gewaltig. Mir war jetzt schon klar, dass er grundsätzlich, wenn Akitos komische Geschichte auch nur einen Hauch Wahrheit besaß, mir die Schuld dafür gab, frei dem Motto 'DU hast mich verwundbar gemacht, also musst DU auch jetzt damit zurecht kommen, ich war im Recht'. So ging es doch immer bei ihm. Außerdem, Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Nur frage ich mich, wer hier Strafe bekam. Noch immer keine Miene verziehend starrte ich eisig die Decke an und wartete, ob da noch etwas kam, dass Akito mir vorgaukeln wollte.

Akito

Entweder glaubte sie mir nicht, oder aber sie war richtig sauer. "Es tut mir wirklich leid, ich kann jedenfalls nichts dafür. Es war ein Gefallen den ich ihm tun sollte, ich wusste vorher kaum worauf ich mich da einlasse. Eigentlich war ja auch nicht vorgesehen, dass ich mich näher mit euch beschäftige, außer dem blöden Pflichttreffen, nur dann kam einfach eins zum andern und jetzt bin ich hier", meinte ich schließlich noch schulterzuckend, stand auf und humpelte zum Fenster. Sollten mir jetzt doch noch die Tränen kommen musste Rin es ja nicht sehen. Glücklicherweise hatte ich schwarze Sachen angezogen, darauf sah man Blutflecken kaum. Ich hatte wirklich alles falsch gemacht das ich hatte irgendwie falsch machen können. Doch einfach so konnte ich jetzt auch nicht wieder zu einem normalen Leben zurück kommen, dass wäre wahrscheinlich noch schlimmer als alles andere. Nein ich würde einfach bei meiner Geschichte bleiben, würde, sobald ich das Geld zusammen hatte, für kurze Zeit verschwinden, mein Aussehen zurück 'verwandeln' und dann erst wieder hier aufkreuzen. Ob Rin sich bis dahin wohl erholt hatte? Wahrscheinlich eher nicht? Ob ich ihr irgendwie beweisen konnte, dass Koiko, dass ich noch lebte? Ich wüsste nicht wie. Kannte sie meine Handschrift? Wahrscheinlich schon, sie war ja doch ziemlich auffällig, aber einfach so in Kontakt treten konnten wir jetzt nicht.

Rin

Gleich würde ich ihn doch noch anfallen. Er konnte nichts dafür, er hatte sich nicht mit uns beschäftigen wollen. Jetzt war er doch da. Das sich der feine Herr dazu entscheiden konnte. Ich hätte ihn auffressen können und Koiko gleich mit. Sollte dieser mir noch ein einziges Mal über den Weg laufen, würde ich ihn vermutlich so derart zusammenschreien, dass er sich wünschte, nie auch nur annähernd so einen Gedanke gehabt zu haben. Wie schön, dass Akito sich gerade zum Fenster drehte, denn dann konnte ich mich ein wenig beruhigen und musste nicht seine Nähe sofort spüren. Mein Blick versteinerte sich vollendst und wandelte sich eher zum Hass. "Schön...", knurrte ich eisig, "für ihn.. Hoffentlich seine beschissene Schule steht wieder, was?" Mehr konnte und wollte ich momentan nicht sagen. Zum einen schmerzte es tierisch, da ich schon Ewigkeiten nicht mehr getrunken hatte und durch die Intubation auch mein Hals ein wenig in Mitleidenschaft gezogen worden war. Zum anderen wäre alles andere entweder eine Hasspredigt oder aber ein Heulkrampf geworden und das wollte ich Akito gerade auch nicht unbedingt antun. Was er wohl eigentlich noch hier wollte? Er hatte mich aufgeklärt und konnte meinetwegen auch wieder gehen, mehr würde er von mir nicht zu hören bekommen und Sirius Opa war mir eh dreimal lieber.

Akito

Als Rin doch endlich etwas sagte, wenn auch nichts freundliches, drehte ich mich um und blickte sie wieder an. "Ich glaube du tust ihm unrecht. Vielleicht hat er sich verändert seit ich ihn das letzte mal gesehen habe, aber er stellt sicherlich nichts über seine Freunde. Und wenn doch, dann nur weil er der Meinung ist das es diesen besser geht sobald er seine Tätigkeit abgeschlossen hat. Und wäre dem nicht so? Zwar war ich nur zweimal kurz in der Wohnung deines Bruders, doch sie wirkte ziemlich überfüllt, wäre dem nicht abhilfe geschaffen wenn das Gebäude wieder steht? Außerdem glaube ich nicht das es ihm leicht fällt jemanden an sich heran zu lassen. Rin, er hat seinen besten Freund getötet, den dem er am meisten vertraut hat und für den er sein Leben gegeben hätte. Kurz danach bin ich ihm einmal begegnet, er war innerlich tot, zerbrochen, nicht in der Lage irgendwas zu empfinden. Sein Weg zurück zum Leben brauchte Jahre und ob er ihn bereits vollkommen zurück gefunden hat weiß ich nicht. Aber nach dem was ich mitbekommen habe muss er dich in etwa auf eine Stufe, wenn nicht höher als Emil stellen und dann ist doch klar, dass er Angst hat dich zu verlieren. Und diese Angst kann sich so sehr ausweiten, dass man lieber dem liebsten Schmerzen zufügt als zuzulassen das er von jemand anderem verletzt wird, verstehst du?", fragte ich Rin sanft und merkte erst jetzt wie sehr ich in meiner Rolle bereits aufging. So musste sich in etwa jemand mit Schizophreni fühlen.

Rin

Ich ihm unrecht tun? Warum wagte dieser Idiot von Erbe sich überhaupt einzumischen? Koiko war egozentrisch und das bis ins geht nicht mehr, für ihn zählte doch nur seine tolle Schule und ich sollte kommen und gehen wie es ihm passte. Und wieso um Himmelswillen erzählte er mir jetzt davon, dass Koiko Emil getötet hatte? Ich wollte das überhaupt nicht wissen, es interessierte mich nicht mehr. Ich durfte kein Teil von Koiko, seiner Welt und seiner Vergangenheit werden und dabei würde es vermutlich auch immer und ewig bleiben. Immer noch starrte ich feindseelig die Decke an und versuchte mich zu beherrschen. "Du hast ihn jahrelang nicht gesehen", presste ich heraus, "wie willst du beurteilen, was Koiko wem vorgezogen hat? Wie oft er ging, weil er noch etwas für die Schule machen musste? Warum erzählt du mir überhaupt von Emil? Mich interessiert es nicht, ich durfte nie ein Teil von Koikos Welt sein und dabei wird es bleiben." Am liebsten wäre ich jetzt einfach gegangen, aber noch wollte ich mich dem allen aussetzten. Doch viel fehlte nicht mehr und mein geliebter Wolf könnte dafür sorgen, dass zumindest mein Körper lebte, bis Lazar da war. Mit den anderen konnte und wollte ich überhaupt nicht reden, mit Lazar jedoch schon, er war mein Bruder. "Ich habe es versucht, versucht ruhig zu bleiben, mich mit der Schule zu arrangieren und was tut er?", fügte ich dann noch verletzt und genauso eisig wie eben hinzu und merkte, wie mir das ganze zu Kopf stieg und es mich anstrengte. Lange würde ich diesen Zustand eh nicht mehr durchhalten, Empir sollte sich schon Mal bereit halten.

Akito

"Das stimmt, das habe ich nicht. Doch ich kann mir nicht vorstellen das er so geworden sein soll. Aber wenn du es so erzählst wird es wohl so sein", seufzte ich und setzte mich auf die Fensterbank, da mir das stehen zu unbequem wurde. Müde legte ich meinen Kopf gegen die kühle Scheibe. "Ich denke nicht das es dabei bleiben wird. Damals, als Emil zu uns stieß war Koiko sehr verschlossen. Er hat eigentlich mit niemandem geredet, war aggressiv und unberechenbar, doch Emil blieb an ihm dran, bis er endlich zu ihm vorgedrungen war. Danach waren die beiden nicht mehr zu trennen und genau das kannst du auch schaffen. Seinen neuen Panzer durchdringen und erdulden was er dir bis dahin antut. Niemals hat er Emil Körperlich verletzt, dass wird er auch bei dir sicherlich nicht, aber du musst durchhalten, sonst werdet ihr beide untergehen.", fügte ich nach kurzem überlegen noch hinzu. "Lass mich raten, du versuchst dich zu arrangieren und er weißt dich ab?", fragte ich nach und konnte ein trauriges Lächeln nicht unterdrücken. "Ganz wie ich gesagt habe, er vertraut sich selbst nicht. Er hat Angst DIR Schmerzen zuzufügen oder dich gar zu töten. Das wäre die eine Möglichkeit. Die andere wäre, dass er es als Verrat empfindet dich zu lieben während Emil niemals eine Freundin haben durfte und dich deswegen immer wieder abweist. Falls dies der Fall ist hast du nur eine Chance und das ist mit ihm über Emils Tod zu sprechen, egal ob er das will oder nicht. Zwing ihn dazu, stell ihm ein Ultimatum, was auch immer, aber das könnte helfen". Inzwischen war meine Stimme kurz vorm abkratzen, da mich zum einen das schlechte Gewissen plagte und zum anderen die Müdigkeit sich wieder auf meine Gedanken legte und das so bleiern, dass mir sogar die Fensterbank bequem vorkam.

Rin

"Ich bin nicht Emil", knurrte ich nun aggressiv, wobei man nun auch deutlich Empirs grollende Stimme im Unterton bemerkte. Doch war es mir egal, wenn er sich schon als so neunmalglück darstellte, sollte er auch damit zurecht kommen, dass es nicht nur mich gab, sondern auch Empir. Emil wurde sicherlich nie von Koiko bedroht, egal ob Fieberkrampf hin oder her. Vorsichtig schloss ich kurz die Augen, ehe ich mich zurück zog und Empir einfach den Rest überließ. Der Wolf war so klug, dass er jetzt nicht anfing das Leben meines Körpers zu gefährden. Zudem war der jetzige Zustand angenehmer, ich fühlte nichts mehr und war einfach nur gerade glücklich, nichts mehr zu empfinden. Empir hatte derweil wieder die Augen geöffnet und starrte Akito nun durchdringend und zweifelnd mit seinen nun anders gefärbten Augen an. "Und dann begeht er einen Scheintod? Weil er Rin nicht verletzen will? Du solltest den armseligen Geist mal zum Psychater schicken. Setze du ihm doch ein Ultimatum. Tu, was du nicht lassen kannst und führe du eine Beziehung mit dem Schlangenwicht. Vielleicht magst du auch mal darüber nachdenken, dass Rin auch Gefühle hat? Dass sie auch lebt? Es lässt sich leicht sagen 'er wird dich weiterhin abweisen, aber bleib dran und stell ihm ein Ultimatum, dann klappt das', aber wenn Koiko sie anschreit als Zicke, Fremdgeherin, ihr droht, sie zu verlassen, sofort beleidigt ist und hinter jedem männlichen Wesen eine Affäre vermutet, dann will ich dich sehen, die du nach fast zwei Jahren die Kraft hast, weiter zu machen", knurrte er ihn nun an.

Akito

Ich zuckte leicht zusammen als Empirs Unterton plötzlich in Rins Stimme mitschwang. Es gefiel mir gar nicht, denn Sczcerbiec wollte sofort darauf anspringen, doch ich konnte ihn gerade noch zurückhalten. "Das weiß ich, aber er verhält sich genauso wie damals Emil gegenüber", meinte ich kaum das ich mich wieder beruhigt hatte und lehnte mich wieder zurück an die Scheibe. Sollte Empir meinen Rin verteidigen zu müssen, würde er nicht weit kommen. "Ja das tut er. Er ist dumm und absolut unkompetend was Gefühlsdinge angeht. Er hat früher oft das Opferlamm gespielt wenn jemand was angestellt hat und dachte er würde es besser machen. Ich glaube nicht das er sich in andere hineinversetzen kann. Er verstand nicht wie sehr er Emil damit wehtat wenn er sein eigenes Wohlergehen für ihn hergab und anscheinend versteht er es immernoch nicht. Das Rin Gefühle hat weiß ich. Mir musst du nicht erzählen was los ist. Koiko musst du es erzählen. Wie ich nach zwei Jahren drauf wäre weiß ich nicht. Es ist mir leider nicht möglich mit in eine solche Situation hinein zu versetzen, doch es ist sicherlich nicht schön. Worauf diese krankhafte Eifersucht beruht weiß ich allerdings auch nicht. Vielleicht wurde er schon des öfteren abgewiesen, oder wurde schon einmal betrogen? Vielleicht hat er einfach Angst, dass ihm jemand Rin wegnimmt? Und wie gesagt, ich glaube nicht das er wirklich versteht was er Rin damit antut. Wie soll er das auch? Von all denen die ich damals bei der Schule kannte, war er am längsten und von frühsten Jahren an dort und liebe hat man dort nicht erfahren. Es könnte also sein, dass er einfach nicht weiß was es heißt jemanden zu lieben und demjenigen zu vertrauen?", meinte ich nur ziemlich gelassen und schloss die Augen. Die kühle Fensterscheibe tat einfach nur unheimlich gut...

Empir

Das war aber auch alles unangenehm. Nicht, dass es mir schmerzte, doch eigentlich schon, aber irgnediwe auch nicht, jedenfalls waren das nicht unbedingt Peanuts, was Rin sich da angetan hatte. Ein Glück hatte ich sie halbwegs auf die Kisten lenken können, ansosnten wäre das Ausmaß eine reine Katastrophe geworden, ungefähr eine solche Katastrophe wie der Typ hier. Ich mochte ihn überhaupt gar nicht und seine Geschichte passte mir auch nicht. Warum spielte er sich hier überhaupt als großer Held auf? Der Typ sollte zusehn, dass er Koikos 'Feinde' tötete und seinen Arsch dann hier wegbewegte. Entnervt drehte ich meinen Kopf wieder in Richtung Decke und starrte diese genauso eisig an, wie Rin vorhin schon. "Warum laberst du mich damit eigentlich zu? Du musst mir das auch nicht sagen, sondern Koiko. Rede du doch mit ihm, Rin geht kaputt daran und das möchte ich nicht. Sag ihm, wenn er seine kleine Rin, die er anscheinend so sehr liebt, noch ein einziges Mal wiedersehen will, soll er mal von seinem hohen Ross herunter kommen. Es ist mir egal, ob er lieben kann oder nicht, ob Rin hartnäckig sein soll oder ob irgendetwas anderes sein muss. Wann soll Rin denn überhaupt mit ihm sprechen? Dann, wenn er meint, malwieder vorbei zu kommen? Oder wenn dann irgendwann mal die Schule wieder steht? Vergiss es", knurrte ich und starrte die Decke an. Und jetzt sollte er seinen hintern aus diesem Zimmer begeben und bloß keiner wiederkommen, ansonsten würde ich dafür sorgen, dass ich meine Ruhe bekam und Rin auch, sie würde gesund werden, nur wann war die Frage.

Akito

"Ich werd mich sicherlich in keine Beziehung einmischen. Das müssen schön Rin ujnd er untereinander ausmachen. Ich dachte mir nur das sie vielleicht die Hintergründe verstehen sollte, bevor sie ihn zu sehr verurteilt. Wann sie mit ihm sprechen soll weiß ich nicht. Ich werde jetzt zusehen das ich meine Arbeit mach und sollte Lazar sich nocheinmal in eine Schießerei begeben werde ich mich nicht um seine Rettung bemühen, immerhin ist Zeit=Geld.", meinte ich knapp, stand auf und verließ den Raum. Empir war eindeutig so gar nicht mein Ding. Er war ein arroganter Arsch und ich musste zugeben das Sczcebiec mit deutlich lieber war, auch wenn dieser sadistisch, brutal, herrisch und sprunghaft war. Sie würde sich wohl noch einige zeit gedulden müssen bis sie Koiko wiedersah, immerhin musste zuerst meine Wunde ausheilen und das Geld für die Schule brauchte ich wirklich. Da war es sowieso schon wieder. Warum meinte Rin eigentlich immer mich als Egozentren beschimpfen zu können?! Sie war doch auch nicht wirklich besser. Ständig sollte ich da sein, mit ihr reden, sie am besten bei mir einziehen lassen und überhaupt. Sauer verließ ich das Gebäude, begab mich zum Hotel und sah meine Post durch. Es würde heute Nacht anscheinend ein paar Tote geben, kam mir auch ganz gelegen. Ich musste mich abreagieren. Diese dumme Kuh zog ohnehin sofort wieder über mich her. Erst sprang sie aus dem Fenster und flennte rum bis zum geht-nicht-mehr und dann fingen die Schimpftiraden wieder an, recht machen konnte man es ihr doch sowieso nicht!

Empir

Nein, ich mochte Akito nicht. Nein nein nein. Der Kerl war doof und blöd und doof. Warum fing er überhaupt an, irgnedetwas zu erzählen, wenn er sich dann doch urplötzlich nicht mehr um die Sache kümmern wollte? Ich verstand den komischen Typen nicht und irgendwie passte er mir sowieso nicht. Rin blockte derweil vollkommen ab. Ich wollte nicht, dass sie auch anfing, eine Mauer um sich aufzubauen wie Koiko es anscheinend getan hatte. Doch wusste ich nicht, wie ich es verhindern sollte. Rin wollte keinen Kontakt zu irgendetwas, sie hasste sich und Koiko und ihre komplette Umwelt. Erschöpft von allem schloss ich die Augen und schlief bald darauf ein. Schlaf, dass war es, was ich jetzt brauchte. Ich war ein Wolf, die schliefen auch oft und zudem hatte ich gerade einen Körper an den Hacken, der sich maleben einige Stockwerke tiefer fallen gelassen hat. Und dieser Körper war kaputt und brauchte Ruhe und Kraft um zu verheilen. Nachdenklich geriet ich in eine traumlose Welt, in der alles trist und matt war. Es war nicht schön, aber auch nicht schrecklich. Hatte etwas leeres, einsames und ruhiges. Nur war ich hier alleine und das fand ich überhaupt nicht schön. Ich hasste es, alleine zu sein. Das war wirklich doof und langweilig, wobei dieser Zustand momentan mit Rins Körper auch alles andere als angenehm und schön war. Ob ich sie allerdings jemals wieder zu Koiko lassen würde, wenn sie bis dahin nicht sich selbst verschlossen hatte, wusste ich noch nicht.

Akito

Im Hotel legte ich mich noch einmal hin und bekam sogar eine, oder zwei Stunden schlaf. Wie viel es genau war wusste ich nicht, denn ich hatte nicht auf die Uhr gesehen, als ich ins Bett gegangen war. Jedenfalls schmerzte mir alles, als ich aufwachte. Niemals hätte ich mit Rin schluss machen dürfen. Nein, eigentlich hätte ich nie etwas mit ihr anfangen dürfen. Es machte mich krank und sie riss die Mauer ein die ich damals um mich errichtet hatte und das führte dazu, dass ich unweigerlich die übersicht und die Kontrolle verlor. Doch die Mauer wieder schließen wollte ich auch nicht, damit würde ich wieder so viel verlieren, vor allem da ich jetzt als 'Akito' anscheinend sogar Freunde gefunden hatte. Ich hatte es endlich geschafft eine der Barrieren nieder zu reißen, doch dafür schien mir nun der Weg zu Rin versperrt zu sein. Es war als hätte ich keine Wahl. Einen Weg musste ich beschreiten und das war entweder der des Einzelgängers und dafür mit Leuten die mich nicht am liebsten im Grab sehen wollten, oder aber ich nahm mein altes Leben wieder auf, bekam Rin vielleicht zurück, wurde wieder krank und verlor die Anerkennung wieder. Einen Mittelweg schien es nicht zu geben, so sehr ich auch danach suchte. Traurig blickte ich in den Spiegel, legte den Kajal auf, warf das Cape über und verschwand nach draußen. Fürs erste würde ich zusehen, dass ich nutzen konnte was ich hatte und das Geld zusammen sammeln, danach musste dann allerdings eine Entscheidung her.