Fight School (Übernommen von MPH)

Lazar

Anscheinend hielt er mich nicht für verrückt, was mich schon Mal erleichterte. Zudem schien er selbst Bedenken zu haben oder jedenfalls mir soweit vertrauen. Außer natürlich, er wollte sowieso Timánri loswerden und es kam ihm gerade recht. Außerdem klang seine Erklärung auch recht logisch und simpel. "Gerne", meinte ich dann beruhigt, dass er wirklich nachgucken wollte. Das ich die Vermutung hatte, dass Rin irgendwas übles angestellt hatte, äußerte ich lieber nicht. Er kannte sie ja praktisch überhaupt nicht und ihn jetzt noch verrückt machen brachte jetzt auch gar nichts. "Das ist super nett von dir, auch wenn ich mich wiederhole, ich bin dir verdammt dankbar für alles", wiederholte ich mich dann doch nochmal. Was er für mich und all die anderen schon getan hatte, war einfach unglaublich. Dass er dafür keine Gegenleistung haben wollte, glaubte ich nicht. Vielleicht würde ich ihn einfach mal einladen zum Essen, soweit ich wieder gehen konnte oder hier wegkam. Wie lange es wohl dauern würde? Ich musste unbedingt Mal die Schwester oder einen Arzt fragen, wenn Akito gerade unterwegs wäre. Wahrscheinlich würde es aber noch ein paar Tage dauern, denn momentan tat mir jede Bewegung weh und das nicht zu knapp. Allerdings drehten sich momentan meine Gedanken um Rin, denn ich war mir mittlerweile ziemlich sicher, dass es sie erwischt hatte und keinen der anderen. Wenn ihr jetzt auch noch etwas passiert wäre, wüsste ich überhaupt nicht mehr, was ich machen sollte.

Akito

Es freute mich das er mir fast schon auftrug nachsehen zu gehen, denn gegangen wäre ich so oder so, nur hätte ich mir sonst eine Ausrede für ihn und auch die anderen ausdenken müssen. Jetzt musste ich nur noch klären was ich ihnen erzählen sollte, denn ein 'Lazar wurde umgeschossen als wir zusammen sechs Leute umgemetzelt haben', käme sicherlich nicht nur gut an. Dazu sollte ich auch noch einmal meine Sachen wechseln, denn auf dem Weg zum Krankenhaus hatten sie sich sehr stark mit Blut voll gesaugt und so konnte ich unmöglich durch eine Stadt laufen in der es gerade einen mehrfachmord gegeben hatte. "Gut, dann werde ich mich gleich auf den Weg machen, aber erst möchte ich noch wissen was ich ihnen alles erzählen soll. Wo du bist geht in Ordnung, doch sollen sie wirklich erfahren warum du hier bist?", meinte ich daher noch, während ich schonmal zur Tür humpelte. Es würd kein sehr schöner und angenehmer Weg zur Bar werden, so wie mir die Hüfte schmerzte. Hoffentlich war keinem etwas passiert und unser schlechtes Gefühl war unbegründet. Ich könnte es mir absolut nicht verzeihen wenn Rin sich jetzt etwas wegen mir angetan hatte. Das durfte einfach nicht sein! Es musste ihr gut gehen und den anderen auch!

Lazar

Ja, was sollte er den anderen sagen. "Sag ihnen einfach, dass ich einen Unfall hatte", meinte ich dann zu Koiko und lächelte ihn leicht an. Hoffentlich schaffte Akito den Weg zur Bar, so wie er humpelte, sah das doch ziemlich schlimm aus. Hoffentlich passierte ihm nichts, das würde ich mir nicht mehr verzeihen. Unruhig knautschte ich leicht meine Bettdecke und sah Akito hinterher, des sich jetzt auf den Weg machte. Kurz nachdem Akito gegangen war, kam eine Schwester und ich bat, dass ich gerne einen Arzt sprechen möchte. Sie nickte freundlich und schenkte mir noch ein wenig Wasser ein, denn ich sollte Flüssigkeit zu mir nehmen, zu dem Blut, dass ich eingeflößt bekam. Es dauerte einige Minuten, in den meine Gedanken um Rin kreisten. Ich betete, dass ihr nichts passiert war, auch wenn meine Hoffnung mehr und mehr im Keim erstickte. Schließlich kam ein Arzt herein. Schnell klärte er mich auf, was ich hatte und erzählte, dass ich noch mindestens ein, zwei Tage hierbleiben musste und mich momentan auch nicht bewegen sollte. Dann verschwand er wieder und ich wartete auf die Rückkehr von Akito.

Akito

Eilig und so schnell wie es mir möglich war verlies ich das Krankenhaus und hastete zu 'meinem' Hotel. Dort angekommen nahm ich dieses Mal wieder den normalen Eingang und ging hinauf zu meinem Zimmer. Kurz nach einem vorsichtigen Klopfen öffnete Timánri mir die Tür und lies mich herein. Das arme Ding zitterte noch immer und wirkte ganz schön aufgelöst. Ich ging kurz duschen, um auch das Blut aus meinen Haaren zu bekommen, zog dann frische Sachen an und erklärte ihr das Lazar wieder zusammengeflickt war und es ihm bald besser gehen würde. Kaum das dies geklärt war, machte ich mich mit Timánri zusammen auf den Weg zu Lazars Bar. Als diese in mein Blickfeld kam und ich die Personen davor bemerkte wurde ich unruhig. Hatte man die Morde doch mit Lazar in Verbindung gebracht? Nein, da musste etwas passiert sein! Alamiert versuchte ich noch schneller voran zu kommen, auch wenn ich dazu ganz schön die Zähne zusammenbeißen musste. Endlich richtig angekommen stellte ich zuerst einmal fest das niemand da war, doch in der Bar fand ich schließlich dann doch noch den Barkeeper, dem ich eiligst erklärte warum ich hier war und das Lazar einen Unfall hatte. Dieser erklärte mir das Rin wohl aus dem Fenster gesprungen sei und nun im Krankenhaus lag. Entsetzt blickte ich ihn an und fragte sofort nach in welchem. Er nannte es mir und ich lief sofort los, Timánri in der Bar zurück lassend. Durch das laufen ging die Nahte der Wunde wieder auf und ich presste eine Hand an meine Seite um sie so 'abzudichten'. Es dauerte ziemlich lange bis ich das Gebäude gefunden und mich dann auch noch zu Lazars Schwester durchgefragt hatte. Erst wollte man mich nicht so recht vorlassen, zumal alle meinten meine Verletzung müsse behandelt werden, doch ich lehnte ab und schaffte es schließlich doch noch bis ins Zimmer der Grauhaarigen, wo ich auch Sirius und Samuel vorfand, was mich doch ziemlich wunderte, immerhin hätte ich eher Ayaka hier vermutet.

Samuel

Ich würde nie wieder auf einen Job bestehen. So viel war schon Mal klar wie Kloßbrühe. Die Nacht war angenehm verlaufen und eigentlich war alles super gewesen, ich hatte mir nach meiner Schicht ein wenig von dem Essen warm gemacht und hatte mich dann hingelegt. Geschlafen hatte ich auch tief und fest, bis plötzlich meine Tür aufgerissen wurde sowie die Gardinen vor dem Fenster weg und ich nur noch einen schreienden Sirius und den dumpfen Aufprall eines Körpers hörte. Im ersten Moment hatte ich gedacht, es sein eines der Tiere gewesen oder so, aber ziemlich schnell war mir dann bewusst, dass es sich um einen Menschen gehandelt haben musste. Noch nicht ganz bei der Sache hatte ich den Notarzt verständigt und war Sirius hinterher gelaufen. Mit Entsetzen hatte ich dann feststellen müssen, dass Rin aus dem Fenster gesprungen war. Das Mädchen hatte Glück, dass sie auf den Kisten gelandet war, denn ansonsten, so sagten die Ärzte, wäre sie vermutlich tot oder schwer verletzt. Naja, jedenfalls war ich dann ins Krankenhaus, wobei ich Sirius mitnahm, da dieser ziemlich labil wirkte und mir erstmal klären sollte, warum Rin aus dem Fenster sprang. Ayaka war anscheinend nicht mehr vorhanden und Tanathan war mit seiner Schwester weitergegangen. Sirius hatte sich schließlich soweit beruhigt, dass er bei seinen Eltern anrief. Ein Glück waren wir momentan auch die einzigen, denn ansonsten wären wir vermutlich nicht zu Rin gekommen. Diese befand sich momentan bei Untersuchungen, man vermutete innere Blutungen bei ihr und Knochenbrüche mussten auch noch festgestellt werden. Wiegesagt, Sirius und ich saßen in ihrem Zimmer, wobei der Junge eigentlich nur leise vor sich hin zitterte und weinte. Ich musste meine Gedanken sortieren, bis dieser Akito kam oder wie der hieß. "Morgen", meinte ich zu ihm und seufzte. "Was ist denn mit dir passiert?", fragte ich dann, als ich seinen Gang und die Wunde bemerkte. Nicht auch noch sowas, wenn Lazar auch noch mit in so einer Sache hing, war echt alles verloren.

Akito

Rin befand sich wohl gerade noch in der Untersuchung, aber immerhin konnte ich an informationen kommen. Vorsichtig lehnte ich mich gegen die Wand und schnappte nach Luft. Wieso mussten solche Wunden auch so verdammt wehtun? Hätte der Kerl nicht einfach nur zuschlagen können? Warum musste er ein Messer haben. "Morgen", grüßte ich die beiden Jungen, nachdem sich meine Atmung wieder etwas beruhigt hatte. "Nichts schlimmes, hatte nur eine etwas unglückliche Kollision mit einem Messer", antwortete ich schulterzuckend. "Wisst ihr schon wie es Rin geht?", fragte ich gleich weiter, während ich überlegte was für einen Unfall Lazar gehabt haben könnte. Gestolpert und gefallen? Nein zu harmlos. Die Treppe herunter gefallen? Nein, das hätten sie ja alle mitbekommen müssen. Vom Auto angefahren worden. Ja, das klang ganz gut, auch wenn dann der ein oder andere Knochenbruch fehlte. Wie sollte man denn auch eine Schusswunde mit einem Unfall kaschieren? Egal, am besten nahm ich einfach als Ausrede das er Angefahren worden sei und fertig. Rin könnte ihn dann näher befragen wenn sie hier wieder raus konnte und falls es sie überhaupt interessierte. Und der Grund, das er in dem anderen Krankenhaus lag war einfach der, dass dieses näher am Unfallort gelegen hatte und schon war alles erklärt, das erklärt werden musste. Ich war wirklich zutiefst zufrieden mit mir was das Ausreden erfinden anging.

Samuel

Aha.. Joa, kam ja vor. Ich hatte öfters auch mal eine unglückliche Begegnung mit einem Messer, kein Ding, alles super. War hier überhaupt irgendeiner annähernd normal? Irgendwer zumindest? Momentan war es keiner und dass sich das änderte, bezweifelte ich stark. Akito fragte sofort nach Rin. Eigentlich komisch, er kannte sie doch nicht, oder? Andersherum, warum hätte er sonst hier her kommen sollen? War mir eigentlich auch egal, er war ganz ok und daher würde ich es ihm auch erzählen. "Sie hat wahrscheinlich mindestens einen Fuß verstaucht und auch ein paar Rippen gebrochen. Unklar ist, ob die Schädelbasis oder Wirbel ebenfalls gebrochen sind. Wenn die Rippen nach innen hin gebrochen sind, ist es auch sehr wahrscheinlich, dass sie Blutungen hat, zudem besteht Verdacht auf einen Beckenbruch. Das klären die Ärzte alles grad ab", klärte ich dann Akito auf. Hoffentlich war nicht allzu viel kaputt, vorallem bitte nicht die Schädelbasis oder irgendwelche Wirbel. Aber ob Rin dann auch so viel Glück hatte, wusste ich nicht, immerhin hatte sie schon wirklich extremes Glück, dass sie überhaupt noch lebte und nicht gleich tot war, denn das waren schon so einige Meter aus denen sie gefallen war. "Du hast sicherlich keine Ahnung, wo Lazar ist, oder?", fragte ich dann. Aber, woher sollte er wissen, wo Lazar sich aufhielt? Jedenfalls brauchte ich ihn hier, ich hatte keinen Plan wo Ayaka war, keinen Plan wo Timánri war, keinen Plan wie man sich um überhaupt irgendetwas kümmerte, um das sich Lazar sonst gekümmert hatte. Der einzige Lichtblick war Sirius Opa, der immerhin den Jungen betreute. Vielleicht konnte er sich ja noch gleich mit Tanathan und Marcella kümmern, die beiden waren extrem pflegeleicht.

Akito

Vielleicht hätte ich doch in dem Wagen sitzen bleiben sollen, dann wäre jetzt zwar auch Lazar tod, aber wenigstens müsste ich das alles hier jetzt nicht miterleben. "Klingt ja nicht gerade gut, hoffentlich hat sie nicht wirklich ganz so schlimme Blessuren", meinte ich leise und starrte bedrückt auf den Boden. Es fiel mir schwer nicht vollkommen in Panik auszubrechen sondern halbwegs ruhig zu bleiben. Sie durfte nicht so schwere Verletzungen haben! Sie musste wieder gesund werden! Und zwar so schnell wie nur irgendwie möglich! Erst als Samuel nach Lazar fragte blickte ich wieder auf. "Doch ganz rein zufällig weiß ich wo er ist", antwortete ich trocken und weiterhin total in Gedanken versunken. "Er hatte einen mittelschweren Unfall und ist im Krankenhaus. Allerdings sind seine Werte stabil, in Kürze ist er wieder auf den Beinen", erklärte ich was Lazar mir in etwa aufgetragen hatte. "Er ist gerade gebracht worden als ich meine Wunde behandeln lies", fügte ich noch hinzu, auch wenn ich mir nicht ganz sicher war ob er das auch glauben würde, immerhin blutete die gerade munter vor sich hin. War ja auch alles einfach nur blöd gelaufen. "Timánri war auch bei ihm, ihr ist aber nichts passiert und sie ist jetzt gerade wieder in der Bar. Lazar bat mich darum sie dorthin zu bringen, weil sie sich nicht auskennt, und dann gleich einmal nach dem rechten zu sehen und euch zu informieren."

Samuel

Soso, hatte Lazar auch eine unglückliche Begegnung mit einem Messer? Merke Samuel, halte dich in dieser Stadt von Messern fern und von Fenstern. "Na wenns weiter nix ist", seufzte ich gedanklich nicht ganz anwesend. "Rin kann froh sein, dass sie noch lebt.. Sie viel auf einen Stapel Kartons mit so komischen Cocktailgedöns, ansonsten wäre sie vermutlich schon tot", fügte ich dann noch immer nachdenklich hinzu. Konnte der nicht irgendwie seine Wunde verbinden oder zunähen lassen? War ja schrecklich, dass er uns jetzt hier noch alles vollblutete, dass störte die komplette weiße Symmetrie des Krankenhauses. Zum Glück war zumindest Lazar stabil, sonst hätte ich mir einen neuen Job gesucht und diese ganzen komischen Leute hinter mir gelassen. Weniger Bezahlung hin oder her, das war mir hier einfach nur zu chaotisch. "Timánri war die kleine mit Akzent, oder?", fragte ich dann und sah zu Sirius, der leicht nickte. "Ist dir zufällig auch noch Ayaka begegnet?", fragte ich dann. Die hatte zwar nen Brief geschrieben, aber nicht, wo sie war. Und darauf Lust hatte ich auch nicht, dass ich sie demnächst auch noch in einem Krankenhaus besuchen musste. Plötzlich kam ein Arzt herein und musterte Akito erstmal ausgiebig und skeptisch, ehe er uns allen die Hand schüttelte und dann erklärte, dass man Rin sofort operieren müsste, ihr Zustand verschlechtere sich, ob es nun an inneren Blutungen und folgendem Organversagen liegt, könne man noch nicht genau sagen, allerdings sei die Wirbelsäule nicht betroffen und nur ein Band im Fuß angerissen. Er nickte zum Abschluss und verschwand dann wieder in Richtung OP. Nein, diesen Job anzunehmen war so ziemlich die beschissenste, dämlichste, bescheuerste Idee die ich jemals gehabt hatte.

Akito

Ich bekam ein immer schlechteres Gewissen umso mehr Samuel erzählte. Wie konnte Rin nur so unheimlich dumm sein aus dem Fenster zu springen? Selbst wenn ich tod wäre würde ich niemals wollen das sie sich für mich umbrachte! Daran denken durfte sie ja meinetwegen, aber deswegen aus dem Fenster zu hüpfen? Und sollte sie sich bloß nicht damit entschuldigen, dass es ihr mies ging, ich wusste ganz genau wie es sich anfühlte wenn die wichtigste Person einfach aus dem eigenen Leben gerissen wurde. Auch ich hatte lange überlegt ob ein schnelles ableben nicht das beste wär, doch der Gedanke, dass Emil mich hassen würde wenn ich mich selbst umbrachte, hatte mich daran gehindert wirklich zu etwas zu unternehmen. Wieso fragte Samuel denn jetzt nach Ayaka? Die hatte ich nicht mehr gesehen seit dem ich Rin das Foto vorbeigebracht hatte. "Nein warum? Ist sie etwa verschwunden?", fragte ich beunruhigt nach. Was wenn Ayaka auch so dumm war in das gefährliche Viertel der Stadt zu gehen? Plötzlich ging die Tür auf und ein Arzt kam herein. Es war Münchig. Im ersten Moment zuckte ich ein wenig zurück, immerhin hatte er mir beim letzten zusammentreffen eine Nadel in den Arm gerammt und mich an ein Bett gekettet. Auf ein Händeschütteln verzichtete ich, da ich ihn sonst mit meinem Blut vollgeschmiert hatte. Sein Bericht über Rins Zustand beruhigte mich nicht wirklich. Ich machte mir Sorgen, dass ihr etwas schlimmeres passieren könnte und ich musste ja auch noch wieder zurück zu Lazar und ihm Bericht erstatten.

Samuel

Schade aber auch, dass er Ayaka nicht gesehen hatte. Hoffentlich kam die jetzt nicht noch auf irgendwelche dummen Gedanken, dann... Dann... Keine Ahnung was dann, dann jedenfalls war irgendetwas. "Mhm... Soweit ich das verstanden habe, war Lazar heut morgen nicht da und Timánri auch nicht, aber die Tür offen. Sirius und Ayaka haben sich dann Sorgen gemacht und irgendwann kam dann Rin in die Küche. Ayaka wollte, dass Rin trank, da sie wohl auch gestern weder gegessen, noch getrunken hatte. Dann kams irgendwie zum Streit, da Ayaka meinte, dass Rin nicht auf ihren Bruder und die anderen achten würde sondern nur auf sich und dass Ayaka nachvollziehen kann, warum Lazar abgehauen ist. Und dann ist Rin aus dem Fenster gesprungen. Oder so, ich hab geschlafen und nur Rins Sprung mitbekommen", erzählte ich dann die Story, soweit ich das von Sirius verstanden hatte. Ich war noch immer todmüde und fühlte mich, als hätte ich drei Tage durchgemacht. Ich erhob mich und streckte mich, ehe ich mir Wasser einschenkte, welches in dem Zimmer stand und dieses trank. "Hoffentlich packt Rin das", murmelte ich dann leise. Sirius stand derweil auf und meinte, er müsste aufs Klo, ehe er sich auf den Weg ins Besucherwc machte. "In welchem Krankenhaus liegt Lazar?", fragte ich Akito dann. Irgendwer musste dem armen Kerl noch beibringen, dass seine Schwester aus dem Fenster gesprungen war und Akito wollte ich nicht unbedingt den Weg dorthin wieder antun, immerhin schien die Wunde größer als von ihm beschrieben zu sein.

Akito

Wahrscheinlich kam Ayaka einfach mit der ganzen Situation nicht klar, anders konnte ich mir nicht erklären warum ausgerechnet dieses sanftmütige Mädchen ausgerastet und einen Streit mit ihrer Freundin angefangen haben sollte. Zumindest war ich nicht der Meinung, dass man irgendjemandem die Schuld an dem geben konnte, was passiert war. Nur das sie dann verschwunden war konnte ich auch irgendwie verstehen. Sie machte sich sicherlich vorwürfe und wollte einfach nur weg von allemund jedem. "Sie wird es schon schaffen", meinte ich langsam und glaubte auch wirklich daran. Rin war eine Kämpferin, allerdings nur wenn sie wollte, aber dazu würden wir sie schon irgendwie animieren. Inzwischen lies die Aufregung wieder nach und ich spürte meine Müdigkeit zurück kommen, die sich wohl auch nicht so schnell auflösen würde. Am besten ich suchte mir jetzt dann einen Kaffee und lies die Wunde nocheinmal zunähen, auch wenn ich mir dann sicherlich etwas anhören durfte von wegen 'wieso ist die überhaupt wieder offen?!'. "Lazar liegt im 'Venally Infirmary', ein etwas heruntergekommenes Krankenhaus am Stadtrand.", antwortete ich dem blonden Jungen erleichtert darüber das ich nicht noch einmal den ganzen Weg würde laufen müssen. Den hätte ich wahrscheinlich auch nicht gepackt und wäre irgendwann auf halber Strecke einfach auf einer Parkbank eingeschlafen oder sowas.

Samuel

Na das konnte ja noch heiter werden. Hoffentlich fand ich das Krankenhaus überhaupt und lief nicht dran vorbei oder so. Ob sie es schaffen würde? Ich wusste es nicht, ich konnte Rin aber auch kaum einschätzen. Aber warum sollte sie kämpfen, wenn sie vorher schon nicht gewollt hatte? Trotzdem hoffte ich, dass Akito recht behielt und Rin das alles schaffen würde. Erstmal würde sie sowieso noch im Op und Nachuntersuchungen sein, nahm ich an. "Ich bin dann später wieder da", meinte ich schließlich, ehe ich mich von Sirius und Akito fürs erste verabschiedete und los lief in Richtung des komischen Krankenhauses, nachdem ich es erstmal ausfindig gemacht hatte. Beim nächst besten Kiosk holte ich mir dann einen Energydrink. Den brauchte ich jetzt wirklich, immerhin hatte ich vielleicht 5 Stunden geschlafen und wirklich in Frieden aufgewacht war ich auch nicht. Es dauerte einen Moment, bis ich es zu dem etwas heruntergekommenen Hospital geschafft hatte, da ich auch mich einige Male verlaufen hatte. Bis ich mich dann da zu Lazar durchgefragt hatte, vergingen auch noch Mal ein paar Minuten, denn anscheinend lagen hier öfters Menschen die unglückliche Begegnungen mit Messern gehabt hatten. Oder auch Mal unglückliche Begegnungen mit anderen Sachen. Schließlich erklärte ich Lazar langsam und behutsam, was passiert war. Ich hätte das nicht machen sollen, er hatte schon genügend Schmerzen und jetzt war alles hinüber, jedenfalls schien es mir so. Vorsichtig versuchte ich ihn irgendwie zu beruhigen.

Akito

Samuel ging und meinte noch das er dann später wieder hier auftauchen würde, auch recht, nur wer kümmerte sich jetzt um Sirius? Der arme Kerl musste immerhin fürchten jetzt auch noch seine Freundin verloren zu haben. Egal, jetzt musste ich mich eben erst um mich kümmern, bevor ich jetzt auch noch umkippte wegen zu hohem Blutverlust oder sowas. "Ich hol mir einen Kaffee, bin gleich wieder da", informierte ich den Jungen und humpelte los zur Rezeption, wo ich als erstes nach einem Arzt verlangte. Aufgrund der schwere meiner Wunde kam auch recht schnell einer und kümmerte sich darum, was nicht lange dauerte. Schließlich verschrieb er mir noch ein Schmerzmittel, von dem ich aber jetzt schon wusste, dass ich es nicht nehmen würde. Kaum das dies alles geklärt war führte mein Weg mich zur Caféteria des Krankenhauses, wo ich mir glich zwei Espresso geben lies und diese eilig hinunter stürzte. Wirklich besser fühlte ich mich danach zwar nicht, aber zumindest hatte ich es versucht. Eilig ging ich zurück zu dem Zimmer, in das man Rin bringen würde, sobald sie fertig war und lehnte mich wieder an die Wand, was deutlich bequemer als sitzen war, denn im sitzen spannten die Fäden und taten noch mehr weh als sowieso schon.

Sirius

Ich betete jede verdammte Sekunde aus diesem scheiß Traum aufzuwachen. Das konnte nicht alles real sein, dass durfte nicht alles real sein. Lazar konnte nicht einfach weg sein und einfach so einen Unfall gehabt haben und Ayaka konnte auch nicht mit Rin streiten und Rin konnte vor allem nicht einfach so aus dem Fenster springen. Immer wieder schossen mir die Bilder in den Kopf, wo ich Rin hinterfallen sah. Ich hatte ihren Arm noch erwischt, konnte sie aber nicht halten und dann dieses dumpfe Geräusch und das zusammenfalten der Kartons. Zu allem Übel war jetzt auch noch Ayaka weg. Sie konnte nicht einfach gehen, wieso war sie nicht da? Wo war sie? Akito meinte, er würde gleich wiederkommen, was ich einfach nur so hinnahm und weiterhin dort sitzen blieb, wo ich saß. Nach einiger Zeit kam er dann wieder und stellte sich zurück an die Wand. Vorsichtig hob ich den Kopf und sah zu Akito. Er hatte sich das sicherlich anders vorgestellt. Kam hier an, weil er Erbe sein sollte und dann sowas. Samuel empfand sicherlich ähnliches. Die beiden waren schon echt arm dran. "Aber Lazar geht es soweit gut?", fragte ich dann doch nochmal vorsichtig nach. Hoffentlich blieb das auch so und er wurde einigermaßen schnell wieder gesund. Einige Tage würden wir uns auch irgendwie versorgt bekommen und der Barkeeper würde die Bar ohne Probleme und Rumgezeter leiten, doch trotzdem war Lazar einfach Lazar, der, der alles am Laufen hielt, der sich um alle kümmerte. Wie viel Zeit wohl mittlerweile vergangen war? Wann sie wohl Rin endlich brachten? Und ob sie wirklich wieder gesund würde?

Akito

"Naja, also ich würde jetzt nicht unbedingt sagen das es ihm rosig geht, er hat ziemliche Schmerzen, aber in lebensgefahr schwebt er nicht mehr.", antwortete ich und musste ein gähnen unterdrücken. "Ich denke auch nicht das er lange in dem Krankenhaus bleiben muss, höchstens ein paar Tage", fügte ich noch hinzu. Hoffen tat ich wirklich nicht das es ein längerer Aufenthalt wurde. Immerhin hatte ich meinen Tod nur vorgetäuscht damit ich in Ruhe meiner Arbeit nachgehen und Geld zusammensammeln konnte und jetzt? Jetzt ging das ganze Geld dafür drauf, dass die Ärzte im Venally Infirmary ihrern Mund hielten und keine Fragen stellten. Wirklich zum Mäusemelken das ganze. Aber solange Rin und Lazar wieder gesund wurden war ich zufrieden. Vollkommen geschafft legte ich den Kopf in den Nacken und schloss meine Augen ein wenig. Jetzt bloß nicht einschlafen, nur ein ganz klein wenig entspannen. Nur ganz wenig... Zum Glück ging in dem Moment, in dem ich wirklich fast weggenickt wäre, die Tür auf und man brachte Rin herein. Sie steckte in einem dieser Krankenhaushemden und ihre Beine waren einbandagiert, der eine sogar noch mit einem Gips umgeben. Bei bewusstsein war sie noch nicht und man sagte uns wir sollen eine Krankenschwester rufen, sobald das Mädchen die Augen öffnete. Mit ihr kamen auch eine ganze menge Gerätschaften, wie einer dieser Monitore der die Hermessung anzeigte. Besorgt lies ich meinen Blick über das Grauhaarige Mädchen gleiten. In den ganzen weißen Sachen wirkte sie fast so zerbrechlich wie ein Eiszapfen.

Sirius

Am liebsten wäre ich jetzt so schreiend einfach raus und weg gelaufen. Das ging gar nicht und dann brachte man auch noch Rin herein. Langsam wurde meinem Verstand bewusst, dass es sich hier nicht um einen Traum handelte, sondern um die Realität. Die harte Realität, von der ich bis jetzt verschont geblieben war und die jetzt mit voller Härte zuschlug. Rin sah fürchterlich aus, ihre Beine waren verbunden und das eine sogar eingegipst. Überall hingen irgendwelche Schläuche und gefühlte tausend Monitore zeigten irgendetwas an. Fertig ließ ich mich auf meinem Stuhl zusammensinken und betrachtete das Mädchen einfach nur schweigend. Rin wirkte in ihrem 'Auftreten' so... wie jahrhundertealte, wunderschöne und kostbare Schmuckstücke von vergangenen Zeit, die bei der kleinsten Berührung in Staub zerfielen. Ja, so wirkte sie. So blass, zerbrechlich und irgendwie auch gebrochen. Oder ich bildete mir letzteres nur ein, da ich wusste, was sie getan hatte und warum sie das getan hatte. Wenn ich so bedachte, was der Tod eines einzelnen Menschen für Auswirkungen hatte, war das echt enorm. Immerhin war hier alles dem Chaos verfallen, Rin wollte sich umbringen und was Lazar für einen Unfall hatte, wollte ich nicht so genau wissen. Zum Glück war immerhin Timánri nichts passiert, auch wenn ich sie teilweise echt zickig fand. Und wo meine Ayaka war, wusste ich auch nicht. Wenn sie denn überhaupt noch meine war. Sie war einfach so plötzlich abgehauen ohne irgendetwas zu sagen. Nachdenklich musterte ich Rin, ehe ich dann zu Akito sah. "Du hast dir das sicherlich auch alles einfacher vorgestellt mit deinem Erbe oder?", fragte ich dann und lächelte leicht.

Akito

Ich starrte Rin einfach nur an und kämpfte stark mit den Tränen. Das durfte nicht wegen mir passiert sein! Es musste noch andere Gründe haben. Ich wollte nicht das sie sich soetwas wegen mir antat! Als Sirius wieder etwas sagte schluckte ich und wandte mich wieder ihm zu. "Da hast du recht. Eigentlich dachte ich, ich könnte kommen, abkassieren fertig. Jetzt muss ich eine Beerdigung organisieren, werd von meinem Schlaf abgehalten, weil ich von kleinen Italienerinnen umgerannt und um Hilfe angefleht werde und jetzt stürzt Rin sich auch noch aus dem Fenster. Ich bin das wirklich nicht gewohnt. Wenn früher einer drauf gegangen ist, dann ist es blöd gelaufen und hin und wieder war auchmal die ein oder andere Depression mit bei den Auswirkungen, aber deswegen ist keine Welt untergegangen und niemand wollte deswegen gleich sterben", antwortete ich mit einem leisen seufzen. Zugegeben, bei Emils Tod ist meine Welt durchaus untergegangen, aber es hatte nur auswirkungen auf mich, nicht auf mein gesammtes Umfeld. Seit dem ich weg war lief hingegen jedoch alles schief. Rin machte anscheinend gar nichts mehr, sondern war nur am Trübsal blasen, die ganze Wohngemeinschaft brach auseinander und keiner wurde so recht mit dem ganzen fertig. Und das dafür das man mir vorher immerzu an den Kopf geworfen hatte das mich ohenhin alle hassten und ich nicht von belang wäre. Inzwischen wäre ihnen allen wahrscheinlich lieber wenn ich wieder da wäre und sie unterstützen würde, aber vorher wollten sie es ja nicht glauben. Daher war die einzige die mir so wirklich leid tat auch Rin, auch wenn ich in den letzten Stunden unserer Zweisamkeit, als ich noch Koiko war, öfters das Gefühl hatte das sie auch froh wäre, wenn sie mich los wäre.

Sirius

Akito schien es doch ziemlich mitzunehmen, auch wenn er Rin gar nicht richtig kannte. Oder er war ein echt guter Schauspieler, aber das würde doch eigentlich keinen Sinn machen und deswegen ging ich einfach Mal davon aus, dass er wirklich doch mitgenommen war. Seine Antwort war klasse. Wahrscheinlich hätte ich genau das Gleiche gewollt, kommen, abkassieren und wieder abhauen. Und bei seiner Vergangenheit in der Schule konnte ich es ihm auch absolut nicht verübeln, wenn er selten so impulsiv auf einen Tod reagiert hat wie wir alle hier. "Ich hatte wahrscheinlich das Gleiche gewollt wie du. Tut mir leid, dass wir dich da jetzt überall mit rein gezogen haben", antwortete ich ihm und ließ dann meinen Blick wieder zu Rin sinken. Das Gepiepe und Gesumme der meisten Maschinen war grässlich, doch waren sie nun mal notwendig und taten ja auch nur ihre Arbeit. "Zugegeben, ich hätte nie gedacht, dass Koikos Tod so viel bewirken würde. Das Rin fertig wäre, war klar, doch bis jetzt hatte ich auch noch keine Ahnung davon, wie schlimm sowas werden kann. Manchmal kam mir ihre Beziehung mit Koiko auch vor, wie ein schlechter Film. Die beiden redeten manchmal echt einfach nur aneinander vorbei und verstanden irgendwie nicht, dass der jeweils andere sie wirklich liebte", Rin und Koikos Beziehung war verwirrend und teilweise schmerzlich zu beobachten, doch wenn sie nicht stritten, gaben sie sich so viel Liebe, jedenfalls so wie ich das mitbekam, " Allgemein gesehen war es gerade eine scheiß Situation in der er starb", fügte ich dann noch hinzu, damit ich nicht auch noch in irgendwelche Depressionen über Rins Zustand oder Ayakas Verschwinden oder Koiko fallen konnte. Konnte es jetzt eigentlich noch schlimmer kommen? Koiko war tot, Rin lag im Krankenhaus, Lazar lag im Krankenhaus, Timánri war illegal hier, Tanathan und Marcella waren auch abgehauen. Das sah alles überhaupt nicht gut aus

Akito

Wenigstens reagierte er jetzt nicht irgendwie empört oder fing gar an mit Vorwürfen um sich zu werfen, so wie die meisten es wahrscheinlich gemacht hätten. Und zumindest tat es ihm leid, dass ich mir das jetzt alles anhören durfte. Gut, ich war selbst schuld an dem ganzen Zustand, doch so vorgesehen war es nicht gewesen. "Eine scheiß Situation in der er starb? Meinst du etwa wirklich das der Tod von jemandem mal besser mal schlechter laufen kann?", fragte ich skeptisch nach. Sirius schien ja nicht gerade viel Mitgefühl mit mir zu haben. Ganz frei nach dem Motto 'mir egal ob er hin ist, aber er hätte wenigstens noch ein wenig warten können, bis die Situation sich wieder entspannt hat und wir am besten wieder ein Dach über dem Kopf haben'. Schweigend starrte ich wieder Rin an. Hoffentlich würde sie bald aufwachen und schnell gesund werden. Und sie sollte wieder gänzlich gesund werden, ich könnte es mir niemals verzeihen wenn sie bleibende Schäden behalten würde. Ob Rin und ich wirklich so oft aneinander vorbei geredet hatten? Wahrscheinlich schon... und wahrscheinlich hatte ich ihr auch wirklich sehr oft unrecht getan mit dem was ich sagte, aber meine Eifersucht hatte nun einmal bereits krankhafte Maße eingenommen und es viel mir schwer sie im Zaum zu halten-

Sirius

Meinte ich das? Anscheinend ja, denn ich hatte es gerade eben so gesagt und nach kurzem Überlegen viel mir auch ein, warum ich dieser Ansicht war. "Ich denke, viel mehr empfinde ich, dass es geht. Zum Beispiel ein alter Mensch, der sein Leben gelebt hat, stirbt unter ganz anderen Umständen als Koiko. Also klar, auch das tut weh und auch werden die Angehörigen trauern, aber er war nun mal alt. Oder wenn jemand eine wirkliche Krankheit hatte oder so. Aber bei Koiko war das nun halt alles nicht so. Ok, ich hatte so meine Probleme mit ihm und ich kann auch nicht sagen, dass ich jetzt irgendwie tausend Jahre in Trauer falle, aber verdient hat er es auch nicht und vorallem nicht so. Keiner hat es verdient, jung zu sterben und ich hoffe für ihn, dass er nicht leiden musste", erklärte ich dann meine Meinung und merkte nicht, wie ich immer mehr Gefühlen freien Lauf ließ. Einerseits mochte ich Koiko absolut nicht, andererseits was er trotzdem mein 'Chef' gewesen und es machte mich doch schon irgendwie traurig, nie wieder seine wütende Stimme hören zu müssen und Rin und die alle so leiden zu sehen. Diese schien derweil noch nicht bereit zu sein, in irgendeiner Art und Weise aufzuwachen sondern verharrte still und eisig in ihrer Position. So wirkte sie fast wie ein Eiszapfen, so starr und leblos und doch irgendwie schön. "Koiko hätte uns jetzt vermutlich den Kopf dafür abgerissen, dass wir hier bei Rin sitzen", seufzte ich dann. Wer weiß, vermutlich hätte er Akito bereits für Rins neue Affäre gehalten und hätte dann Tollwut bekommen, weil sie auch noch mit jemanden 'rummachte', den er kannte.

Akito

War das wirklich so anders? Ich hatte nie eine Familie besessen in der ich sowas hätte erleben können, doch wahrscheinlich hatte Sirius recht. Irgendwie freuten mich seine Worte ja auch ein wenig, vor allem da ich sie von ihm absolut nicht erwartet hatte. Nachdenklich starrte ich weiterhin das arme Mädchen an. Was wenn sie überhaupt nicht mehr aufwachen würde? Nein, dass konnte nicht sein, die Ärzte hatten gesagt das die OP gut verlaufen sei und Rin war doch eine Kämpferin! Bei seinem letzten Satz blickte ich wieder auf. Hätte ich das? Eher nicht, ich wäre froh, dann musste ich nicht den ganzen Tag hier herumgammeln und konnte in aller Ruhe meinen Aufgaben nachgehen, immer wissend das Rin jemanden bei sich hatte, zumal Sirius doch ohnehin mit Ayaka zusammen war. Samuel hätte ich es vielleicht übel genommen, aber solange Rin nicht einmal ansprechbar war hätte ich es sicherlich geduldet. "Hätte er das? Ich habe ihn seit Emils Tod eigentlich nicht mehr gesehen. Ich weiß das dieser ihn sehr verändert hat und das nicht nur ins positive, aber sonst weiß ich kaum etwas.", fragte ich neugierig nach. Also gut, sollte Sirius doch einfach einmal auspacken was er so von mir hielt, während ich versuchte mein Verhalten von der Zeit vor Emils Tod und jetzt zu vergleichen. Auf jedenfall war ich kälter geworden, das war mir gleich klar. Zuvor hätte Emil mich davon abgehalten jemanden zu töten, wenn es auch ein Schlag gegen die Schläfe getan hätte.

Sirius

Meine Worte schienen ihn nachdenklich zu machen, was ich nun überhaupt mal gar nicht beabsichtigt hatte und noch viel weniger darüber nachgedacht hatte, dass dieser Fall eintreten könnte. Vielleicht langweilte ich ihn auch nur? Konnte doch auch sein, jedenfalls schwieg ich jetzt, bis er mir antworten würde. In der Zeit starrte ich Rin an und flehte innerlich, dass sie endlich aufwachen sollte und ihr nichts weiter passiert sei. Die Ärzte haben zwar gemeint, dass die Op gut verlaufen war, aber sie konnten auch nicht sagen, ob Schäden bleiben würden. Naja, wie sollten sie es auch können, immerhin war Rin in Narkose oder jedenfalls bewusstlos und alles konnten Untersuchungen ja auch nicht zeigen. Glaubte ich zumindest. Vielleicht hatten sie auch nicht einfach so sagen wollen, dass sie nie wieder aufwachen könnte und mit großer Wahrscheinlichkeit bleibende Schäden hätte? So oder so konnten wir einfach nur abwarten und hoffen. Seine nächste Frage erstaunte mich dann, doch die Erklärung klärte dann alles. "Wahrscheinlich... Er wurde unglaublich schnell eifersüchtig und du siehst auch noch nicht schlecht dazu aus. Manchmal war das schon echt schlimm, was ich so mitbekommen habe, zumal er dann auch tagelang immer sauer und beleidigt war, sobald Rin auch nur mit einem anderen Typen gesprochen hat. Mit Samuel soll das auch so gewesen sein, ich war zu dem Zeitpunkt nicht hier, aber so wie Ayaka mir das erzählt hatte, war Koiko wohl tierisch sauer auf Rin weil Samuel da wohnt und deswegen hatten sich die beiden auch gestritten oder so. Dabei brauchte er überhaupt nicht eifersüchtig sein, Rin hätte ihn so schnell eh nicht betrogen", erzählte ich dann und erinnerte mich zurück an Ayakas Worte über Rins letzten Streit mit ihm.

Akito

Also ganz so schnell wurde ich doch gar nicht eifersüchtig! Zumindest hatte ich es nicht so empfunden. Und wenn dann war es zurecht gewesen... "Er war eifersüchtig? Wie putzig. So recht vorstellen kann ich mir das allerdings nicht, was sicherlich auch daran liegt das ich ihn zu einer ganz anderen Zeit kennen gelernt hab. Damals hätte ich ihn als... naja, ziemlich unbeherrscht, temperamentvoll, explosiv aber auch enorm selbstsicher und hilfsbereit beschrieben. Sicherlich nicht vorgekommen wäre klammern oder eifersucht", meinte ich nachdenklich und meinte das durchaus ernst. Schon zu frühen Zeiten war ich gerne ausgerastet und auch handgreiflich geworden und es hatte sich immer gelohnt nicht mein Feind, sondern ein Freund zu sein. Zumindest sah ich das so. Wie all die anderen es empfunden hatten konnte ich schlecht sagen. Wieder überkam mich diese Müdigkeit und ich merkte wie mir kurz leicht schwindelig wurde, sich dies aber zum Glück auch schnell wieder legte. "Ich glaub es wäre ratsam wenn ich fürs erste ins Hotel zurück kehre. Ich nehme einmal an du kommst hier klar?", fragte ich nach blickte ihn an. Später, wenn ich eine Runde geschlafen hatte, würde ich wiederkommen und nach Rin sehen, doch solange sie nur dalag wie ein Stein brauchte sie mich nicht.

Sirius

Ich lächelte. Joa, seine Beschreibung hatte ich auch noch immer auf Koiko gepasst, wenn auch nicht mehr ganz so schlimm wie eben. "Und wie er eifersüchtig war", versicherte ich Akito grinsend. "Temperamentvoll und explosiv war er auch damals schon, Hilfsbereit.. Keine Ahnung, aber er war durchaus ziemlich beherrscht. Auch wenn er schnell an die Decke ging", fügte ich dann noch hinzu und ließ meine Erinnerungen an Koiko durch den Kopf streifen. Immerhin etwas, was sich verändert hatte. Warum wohl? Hatte er so viel Angst davor gehabt, Rin wieder zu verlieren, dass er sofort hinter jeder Ecke irgendeine Affäre vermutet hatte? Schließlich meinte Akito, dass er doch erstmal lieber wieder ins Hotel gehen wollte. "Werd ich schaffen", antwortete ich ihm dann. Hoffentlich bekam ich nicht jetzt wieder irgendwelche Heulkrämpfe oder so in der Art, sobald ich 'alleine' war, denn mit Rin konnte ich momentan wirklich nichts anstellen. Vielleicht tauchte auch endlich Samuel wieder auf? Obwohl, der sollte sich lieber um Lazar kümmern, ich würde das schon schaffen. Und vielleicht kam bald ja auch endlich Opa, denn das ich es fertig brachte, heute Nacht überhaupt irgendwo zu schlafen, glaubte ich nicht und ewig bei Rin bleiben durfte ich vermutlich auch nicht. Und wo Ayaka war... Ich wollte sie eigentlich bei mir haben, obwohl lieber nicht, denn ich würde sie nachher nur noch anschreien. Und was wäre absolut nicht ratsam. Wie es wohl überhaupt mit uns weiterging?