Fight School (Übernommen von MPH)

Koiko

Sie sollte sich mal nicht so haben, früher musste man auch kalt duschen, da kannte man sowas wie warmes Wasser wahrscheinlich nur aus Geschichten. "Natürlich, dann jederzeit, aber nicht vorher", bestätigte ich sofort und lächelte. Während Rin schon einmal nach unten zum duschen verschwand, wartete ich vor der Tür darauf das sie fertig wurde und löste schon einmal vorsichtig den, nun völlig verdreckten und durchweichten, Verband von meinem Arm. Er klebte regelrecht an der Wunde, wesshalb diese leider ein wenig aufriss beim entfernen des Stoffes. Die Ränder waren etwas gerötet, allerdings war ich mir nicht ganz sicher ob dies von einer anfangenden Entzündung, oder der Reizung durch den Verband kam. Das Geräusch der Dusche verstummte, was ich als Zeichen sah das Rin endlich fertig geworden war und ich mich jetzt duschen konnte. Langsam betrat ich den Raum und sah Rin entschuldigend an. "Ich befürchte ich kann dir im Wasser keine Gesellschaft leisten, mein Arm ist wieder 'aufgerissen'", berichtete ich niedergeschlagen. Rin würde das sicherlich nicht gut finden und mir gefiel der Gedanke auch nicht, doch wahrscheinlich konnte ich durch einen jetzigen Verzicht morgen viel mehr Spaß mit ihr haben und das war mir lieber als krank zu werden, weil zu viele Keime in die Wunde gelangt waren.

Rin

Ich band mir ein Handtuch um und ging dann besorgt zu Koiko und seinem Arm. Alter Schlotzer, Timánri hatte ja ordentlich zugelangt, als wenn sie meinen Süßen den halben Arm abbeißen und dann aufessen wollte. Dafür hatte sie sich vorhin vermutlich entschuldigt, doch solang es Koiko noch gut ging, würde ich mich auch nicht weiter über dieses Mädchen aufregen. "Ist ja nicht schlimm, besser wenn du dich erholst und ein wenig auf deine Wunde acht gibst, wir können ja noch immer baden", antwortete ich ihm sofort verständnisvoll. Es war ja kein Problem und lieber ich verzichtete noch ein wenig auf ein Bad mit ihm als dass er nachher ins Krankenhaus musste oder so in der Art. Meine Klamotten hatte ich derweil aufgehängt. Fragend sah ich zu Koiko. "Hast du irgendwo noch einen Pulli oder so in der Art?", fragte ich dann. Hose könnte lustig werden, ich passte vermutlich mehrere Male in seine hinein, aber mit einem Shirt fühlte ich mich schonmal ein wenig angezogener als nur so in nun sauberen Dessous. Eine Bürste wäre auch noch ganz super, denn meine Haare verwuschelten sich zu schnell, aber das konnte ich dann ja immer noch gucken, sonst würde ich halt einfach sie zusammen binden und fertig war die Geschichte.

Koiko

"Genau dieser Meinung bin ich auch", antwortete ich, sehr erleichtert darüber das es ihr nicht zu viel ausmachte. Duschen würde ich aber dennoch, nur wegen dem bisschen Biss, würde ich darauf nicht verzichten, zumal es onehin blutete, und solange es das tat konnte auch nichts in die Wunde eindringen. Eilig ging ich an Rin vorbei und drehte das Wasser auf. Es war wirklich eiskalt, aber erfüllte seinen Zweck. Schnell fing ich damit an mir den ganzen Schlamm aus den Haaren zu waschen. "Ja, müsste alles oben sein, ich geb dir dann einen wenn ich fertig bin.", fügte ich noch hinzu und zog dann mein Hemd aus um es etwas besser sauber zu bekommen, leider hatte ich jedoch gegen die ganzen Flecken keine Chance, nicht bei einem weißen Teil. "Das werd ich wohl in die Reinigung geben müssen", seufzte ich resigniert, stand auf und stellte das Wasser wieder ab. Danach versuchte ich noch ein wenig das Wasser aus meinen Haaren zu bekommen, bevor ich Richtung Tür schlurfte, eine ziemlich nasse Spur hinter mir lassend. "Na dann komm mal mit", meinte ich in Rins Richtung, nahm sie an der Hand und zog sie mit nach oben, den Schuttberg hoch, bis in mein Zimmer, wo noch der Koffer von Italien stand. "Kannst dir was aussuchen"

Rin

Ich konnte es einfach nicht verhindern meinen Blick auf Koikos Körper zu werfen, als dieser duschte. Schließlich war er fertig und ich wandte hastig meinen Blick ab. Zum Glück ging er nicht weiter darauf ein, sondern zog mich gleich sofort mit nach oben, wobei ich allerdings ein paar Mal fast mein Handtuch verlor. Zum Glück konnte ich es immer noch früh genug stoppen und wieder befestigen, sodass es nicht abfiel. Ein Glück, denn ich wollte jetzt ungern so fasst vollkommen unbekleidet im Flur stehen oder einen Schutthaufen hinaufklettern. Dann standen wir vor einem Koffer, an den ich mich sofort machte. Es dauerte einen Moment, bis ich ein Shirt gefunden hatte, welches ich dann auch anzog. Es war recht lang und ging bei mir sogar schon fast als kurzes Kleid durch. Freudig drehte ich mich zu Koiko um und lächelte ihn an. "Und bei dir alles ok?", fragte ich dann nochmal nach wegen seinen Arm, welcher ja jetzt wieder angefangen hatte zu bluten und die Wunde auch recht fies aussah. Hoffentlich war wirklich alles in Ordnung. Und was wir wohl gleich machen würden? Jedenfalls war ich erstmal froh, wieder sauber zu sein und fühlte mich in der Kleidung auch ziemlich wohl.

Koiko

Rin fiel über meinen Koffer her wie ein Löwe, der seit Monaten nichts mehr zu fressen gesehen hatte und jetzt plötzlich vor einem Steak stand. Grinsend sah ich ihr dabei zu wie sie sich einmal komplett durch meine Sachen wühlte bis ihr dann doch endlich etwas soweit gefiel das sie es anzog. Es sah eigentlich gar nicht mal so schlecht aus, nur wäre sie damit auf die Straße gegangen wäre ich wahrscheinlich vor Eifersucht rasend geworden, wesshalb gleich klar war das ich ihr noch was anderes organisieren würde bevor sie wieder nach hause ging und falls ihre Sachen dann noch nicht trocken sein sollten. Nun da sie fertig war suchte ich mir ebenfalls etwas heraus, wobei meine Wahl auf eine schwarze Hose mit Bondage Elementen fiel und einem schwarzen Kapuzenpulli mit einer Schlange vorne darauf. Schnell streifte ich die durchnässte Hose ab und zog die andere an, bevor ich mir dann noch den Pulli überzog. "Tut ein wenig weh, aber das dürfte normal sein", antwortete ich Rin. "Und was machen wir jetzt? Wenn du magst könnten wir draußen ein kleines Feier machen, dann ist es nicht mehr so kalt und Feuerholz gibt es hier mehr als genug", schlug ich vor und blickte Rin fragend an.

Rin

Ich lächelte zufrieden. Koiko sah in seinen Sachen einfach so geil aus (diese Hose *sabber*). Verträumt musterte ich ihn. Zum Glück ging es noch mit seinem Arm, bei näherem Betrachten schien die Wunde ja ziemlich tief zu sein. Dann schlug Koiko vor, draußen ein Feuer zu machen. Meine Augen funkelten auf. "Oh jaa", freute ich mich dann tierisch, nahm Koikos Hand und zog ihn nun mit nach unten. Dann brachte ich noch schnell das nasse Handtuch nach unten und hängte es auf, ehe ich wieder zu ihm hoch lief und mich freute. Voller Tatendrang ging ich dann nach draußen und fing schon mal an, ein paar Äste für das Lagerfeuer zu suchen. Ich war einfach hin und weg von der Idee jetzt ein Lagerfeuer zu machen, ich hatte schon ewig keines mehr gemacht und nach dem Spaß eben war das einfach nur noch vollkommen Entspannung pur. Fröhlich brachte ich Koiko meine gefunden Stöcke. "Sind die so in Ordnung?", fragte ich ihn dann. Ich hatte ja nun wirklich keine Ahnung davon, damit würde er sich mit Sicherheit wesentlich besser auskennen als ich, immerhin wusste er, wie man mit Feuer umging, also sicherlich auch, wie man ein gescheites Lagerfeuer machte.

Koiko

Ihr schien die Idee zu gefallen und das wiederrum machte mich sehr glücklich. Nur das sie mich gleich mit nach unten zog war etwas kontraproduktiv, aber dann musste ich eben wieder hoch klettern, würde mich nicht umbringen. Während Rin nach draußen ging um Lagerholz zu sammeln, stapfte ich wieder hoch und schmiss ein paar der Bretter nach draußen, die wir in den Zimmern sotiert hatten. Sie waren unbehandelt und daher völlig unbedenklich zum anzünden. Kaum das genug draußen lag, und zur Not konnten wir ja noch etwas nachholen, begab ich mich wieder nach unten, wo Rin auch gerade wieder angedüst kam, mit einigen Stöcken im Arm. Kurz musterte ich diese. Schienen ganz ok zu sein, würden nur etwas rauchen da sie noch ziemlich feucht waren, doch was war ein Lagerfeuer ohne Rauch? "Ja klar, wir bräuchten nur noch einige Steine um einen Steinkreis machen zu können, in dessen Mitte das Holz aufgestapelt wird. Pass auf das es keine Steine aus dem Fluss sind, die könnten bei der Hitze springen und wirklich gefährlich werden", erklärte ich Rin und begann mit den Stöcken und Bretterresten eine Pyramide zu bauen.

Rin

Ich freute mich, dass meine Stöcker in Ordnung waren. Sogleich begann ich dann auch, Steine zu suchen. Es sollten keine vom Fluss sein, dass ließ sich erledigen. Nach einigem Suchen fand ich schließlich ein paar Steine im Wald, nicht weit von der Schule entfernt. Schließlich trug ich diese dann zu Koiko und platzierte diese um das aufgestapelte Holz so wie Koiko es eben erklärt hatte. Koiko hatte derweil Bretter und Äste zu einer Pyramide aufgestapelt. "Brauchen wir sonst noch irgendetwas?", fragte ich dann und legte den Kopf leicht schief. Schade, dass wir jetzt kein Stockbrot oder so hatten, dann wäre es noch lustiger geworden, aber so war es auch vollkommen in Ordnung, so lange ich etwas schönes mit Koiko machen konnte war alles super schön und wenn er auch noch Freude dadran hatte, war es gleich nochmal um einiges besser. Und wenn es dann später wurde konnten wir vielleicht sogar noch unter sternenklaren Himmel kuscheln oder soetwas komplett kitschiges.

Koiko

Gerade war ich mit dem aufschlichten fertig, da rückten auch schon die Steine an. Rin hatte wirklich perfecte Exemplare gefunden, die sie auch genau richtig um das Holz herum einpasste. "Wenn du nicht noch irgendwas haben magst eigentlich nicht.", erwiederte ich kopfschüttelnd. Vielleicht wäre etwas zu essen nicht schlecht gewesen, meine letzte Mahlzeit lag immerhin auch schon etwa einen Tag zurück, nur hier gab es leider nichts essbares mehr. Man könnte sich vielleicht einen Salat aus all dem machen das hier in der Gegend so wuchs, allerdings schmeckte das Zeug etwas fad und war lediglich dazu geeignet seinen Hunger zu stillen. Nochmal überprüfte ich ob mit dem Holz und den Steinen alles Stimmte, denn sollten wir einschlafen wäre es fatal wenn das Feuer überspringen würde. Zwar würde es nur sehr schwer an Nahrung kommen, aufgrund des feuchten Bodens, aber sobald es etwas zu fressen gefunden hatte, würde es sich rasend schnell ausweiten. Zum Glück schien jedoch alles richtig zu sein und ich sah keine Möglichkeit für das Feuer noch etwas anderes in Brand setzen zu können außer dem Holz das dafür gedacht war.

Rin

Ich lächelte zufrieden und setzte mich dann hin. "Nein, im Moment eigentlich nicht", erklärte ich dann und rieb mir voller Spannung die Hände. Koiko schien noch einmal zu überprüfen, ob auch wirklich alles soweit in Ordnung war, was es durchaus war, denn er schien zufrieden mit unserer Arbeit zu sein. Wäre ja auch doof, wenn wir jetzt auch noch den ganzen Wald abfackeln würde, aber ich vertraute darauf, dass Koiko wusste, was er tat und dies nicht passieren würde. Noch immer war ich angetan von Koikos Hose und lächelte still vor mich hin. Zufrieden mit mir und der Welt streckte ich mich und wartete gespannt darauf, dass Koiko das Feuer entzünden würde, dass würde für ihn eh ein leichtes sein, nachdem er vorhin schon so vertraut mit den Flämmchen Lazar angesenkt hat. Was Sirius und Ayaka wohl vorhin mit den Augen meinte? Ich hatte nicht wirklich bei der Auseinandersetzung zugeschaut, aber veränderten sich Koikos Augen auch? Dann musste er der Schlange mehr Macht gegeben haben, sie aber schlagartig wieder zurückrufen können. Ach würde ich auch so mit Empir klar kommen, aber dieser machte was er wollte mehr oder weniger. Aber darüber sollte ich mir an diesem Abend jetzt nicht den Kopf zerbrechen, immerhin war ein traumhaftes Lagerfeuer mit dem tollsten Freund der Welt in Aussicht.

Koiko

Da Rin anscheinend nichts weiter brauchte und ich mit meinen Untersuchungen soweit fertig war, legte ich vorsichtig meine Hand auf eines der Bretter und lies es dann anbrennen. Anfangs bedurfte es noch etwas 'zuspruch' damit es wirklich Feuer fing, dann konnte ich meine Hand jedoch zurückziehen und mich zu Rin gesellen. Sczcerbiec veranstaltete währenddessen schon wieder ein wenig Theater, weil er meinte ich würde ihn lediglich ausnutzen und nur zum vergnügen nutzen während er gar nicht seinen Spaß haben durfte. Wahrscheinlich war er aber nur angefressen weil ich inzwischen wusste wie ich mit ihm umzugehen hatte und wie ich weitesgehend verhindern konnte das er zu viel Kontrolle bekam. "Ist Feuer nicht etwas wunderschönes?", fragte ich etwas verträumt während ich in die orange-gelben Flammen starrte die sich knisternd durch das Holz fraßen. Immer wieder stoben Funken davon ab und stiegen wie Glühwürmchen in die Lüfte, bevor sie nach einem letzten, hellen aufglimmen vergingen. Stundenlang konnte ich solchen Schauspielen zusehen und nicht genug davon bekommen. Selbst Waldbrände, die eigentlich etwas schreckliches waren, fand ich absolut faszinierend.

Rin

Ich lächelte verträumt und starrte in das Feuer. Schließlich setzte sich auch Koiko zu mir und ich kuschelte mich leicht an ihn. Nach einiger Zeit sagte er etwas über Feuer. "Ohja, das ist es", antwortete ich ihm noch immer verträumt und starrte einfach nur in das Feuer. Es wirkte irgendwie beruhigend und das leise Knistern war einfach nur ein angenehmes Geräusch. Es erinnerte mich an einsame Feuerstätten, aber auch an große Osterfeuer und allgemein löste es in mir ein Gefühl aus, als würde ich wieder in meiner Kindheit sitzen. In meiner Kindheit, in der Lazar alles geworden ist und es einfach nur schön war. Glücklich strich ich über Koikos Handrücken. Auch Koiko schien es einfach nur zu genießen, was mich unglaublich freute. Nach dem albernen Spiel vorhin war dies der perfekte Ausgleich und ich war froh, dass Koiko diese Idee gehabt hatte. Und etwas romantischeres als ein Lagerfeuer gabs ja nun auch nicht mehr wirklich, auch wenn irgendwelcher gebratene Fisch, Stockbrot oder eine Gitarre fehlten, es war trotzdem einfach nur schön.

Koiko

Das monotone Knacken, die entspannte Atmosphäre und das vertruate Flackern des Feuers lies mich schläfrig werden. Eigentlich wunderte mich das ein wenig, denn eigentlich war ich heute nicht sonderlich aktiv gewesen, trotzdem kroch die Müdigkeit durch jede einzelne Faser meines Körpers. selbst das dumpfe Pochen der Bisswunde wirkte einschläfernd. Hoffentlich wurde ich nicht krank und war desshalb so müde. Anstatt mir da jedoch weiter Gedanken drüber zu machen entschloss ich das ganze einfach auf den heutigen Stress und die dann folgende Entspannung zu schieben. Dazu war es anscheinend richtig anstrengend wirklich Spaß zu haben. Bereits halb weggetreten und mit fast geschlossenen Augen lehnte ich mich an Rin und genoss dann einfach noch eine weile das sanfte Spiel der Flammen, wobei ich mühe hatte mich zurückzuhalten und dem Feuer nicht irgendeine Form aufzudrängen, so wie Sczcerbiec sich das gerade wünschte, was allerdings dazu führte das er gleich wieder das zettern anfing. "Stresst dich dein 'Freund' auch so?", fragte ich Rin leise und seufzte innerlich. Manchmal war er echt wie ein Kleinkind, konnte einfach nicht genug kriegen und wusste nie wann schluss war.

Rin

Ich genoss einfach nur die Ruhe und Stille. Koiko schien recht müde zu sein, aber er konnte ruhig schlafen. Noch war ich viel zu aufgewühlt dafür, es war einfach so viel passiert und ich konnte einfach noch nicht schlafen. Noch immer hatte ich nicht ganz verdaut, dass Koiko so verletzt über meine Worte gewesen war, allerdings glaubte ich, dass dieser Streit vorhin einiges an Klarheit gebracht hatte. Wir schrien uns sonst nie über unsere Gefühle an, diesmal hatte wir mal 'offener' darüber 'gesprochen'. Nach einiger Zeit der Stille fragte mich Koiko, ob Empir auch so Probleme machte. "Wenn ich wütend bin... Oder traurig... Oder auf andere Wölfe treffe, dann schon ziemlich", antwortete ich ihm, noch immer das Feuer beobachtend. Anscheinend hatte er mehr Probleme mit Sczcerbiec als ich angenommen hatte. Aber er würde es schaffen, er war stark. Ich war doch eigentlich ganz froh, den schwarzen Wolf erwischt zu haben, es gab sicherlich noch anstrengendere Schatten (ich nenn sie jetzt Schatten, Schwerter klingt immer so brutal) und momentan fühlte ich mich auch sicher. Er würde sich meinen Körper nicht gewaltsam unter den Nagel reißen, dass spürte ich. Dafür hing er zu sehr an mir, warum auch immer. Aber er war ein Wolf, er brauchte sein Rudel. Naja, jedenfalls hatte ich es vermutlich um einiges besser getroffen als Koiko mit der Schlange oder Yoichi mit dem Drachen.

Koiko

Rin hatte es anscheinend doch recht gut getroffen, immerhin wurde sie nicht ständig angenervt, wobei mein lieber kleiner sich im Moment auch wirklich sehr oft rührte und etwas zum beschweren fand. "Sczcerbiec ist momentan nur am Unruhe stiften. Er versucht zwar nicht die Kontrolle zu übernehmen, aber er beschwert sich pausenlos, will alles haben und wenn er es nicht bekommt ist er eingeschnappt. Wahrscheinlich hat er eingesehen das ich mich nicht mehr so leicht überrumpeln lasse, dafür ärgert er mich", meinte ich und musste, obwohl es nervte, grinsen. Ich war froh darüber das Sczcerbiec nicht mehr ganz so darauf aus war mich zu verdrängen, aber wenn er schwieg gefiel er mir am besten. "Tut mir leid ich bin so müde...", murmelte ich nach einer weile völlig weggetreten und merkte wie mir die Augen zu vielen. Noch versuchte ich sie immer wieder aufzuhalten, aber lange hielt ich das nicht aus und döste schließlich doch weg. Wenn etwas war würde Rin sich schon melden, darauf vertraute ich.

Rin

Ich grinste. "Ach wie putzig", lächelte ich dann, denn anscheinend fand es Koiko auch ganz putzig. Jedenfalls schien er auch zu lächeln, jedenfalls glaubte ich das aus dem Augenwinkeln zu sehen. War aber auch irgendwie niedlich, wie zwei kleine streitende Geschwister, so stellte ich mir gerade in Gedanken Sczcerbiec und Koiko vor. Eine belustigende Sache, da waren Empir und ich ja noch wie richtig harmonisch und kuschelig. Ein sanftes Lächeln legte sich auf meine Lippen, als Koiko erzählte, dass er müde war. Leicht strich ich seine Gesichtszüge entlang. "Es war ein langer Tag.. Schlaf du ruhig", antwortete ich ihm. Schon bald darauf vernahm ich ein regelmäßiges, ruhiges Atem von Koiko, worauf ich schloss, dass er eingeschlafen war. Ich hingegen beobachtete noch einige Zeit das Feuer, ich wusste nicht genau wie lange, auf jeden Fall war das Feuer fast vollkommen abgebrannt, als die Müdigkeit mich überfiel. In der Zeit hatte ich nachgedacht, über Gott und die Welt und allem möglichen anderen Kram. Schließlich gähnte ich Müde und kuschelte mich noch ein bisschen dichter an Koiko, ehe ich auch langsam wegdöste.

Koiko

So lang konnte ich nicht geschlafen haben, denn bei meinem erwachen fühlte ich mich wie erschlagen und nicht im geringsten Ausgeruht. Warum konnte auch nicht alles wie im Film sein, wo die Leute quick lebendig und munter aus den Betten sprangen. Rin schien eingeschlafen zu sein, Vorsichtig richtete ich mich etwas weiter auf und sah mich mit müden Augen um. Nur noch eine schwache Glut erinnerte an das Lagerfeuer und schaffte es nicht mehr die Dunkelheit zu vertreiben. Mein Arm schmerzte und ich mutmaßte das mich das aufgeweckt hatte. Langsam griff ich nach einem Stecken der noch unversehrt war und stocherte damit zwischen der Asche herum. Es war nichts mehr von dem Holz übergeblieben, außer ein paar kleinen, schwielenden Brocken, die bei der kleinsten Berührung aber sofort auseinander fielen. Ob ich noch mal nachlegen sollte? Nein, das würde Rin sicherlich nur stören und mir war warm genug. Dazu würde es auch schn bald wieder heller werden und dann brauchten wir das Feuer ja auch gar nicht mehr.

Rin

Ich hatte mich dicht an Koiko gekuschelt und träumte von pinken Einhörnern in einer rosa Wolkenwelt. Und irgendwann, nachdem ich auf meinem Einhorn-Pegasi von Wolke zu Wolke gesprungen war, kam ich dann an meinem pinken Luftschloss an. Dort sprang ich ab und lief über einen gepflasterten Weg in den Garten, wo mein liebster Prinz Koiko auf mich wartet. Ich sprang auf ihn zu und er wirbelte mich in der Luft umher. Schließlich tanzten wir einen Walzer über den Rasen an dem Springbrunnen vorbei, ehe wir bei laut lachend im Gras landeten. Koiko beugte sich gerade über mich und küsste mich, als plötzlich alles weiß war und ich wieder neben meinem Freund erwachte. Leicht verschlafen starrte ich in die Glut des Feuer. Koiko war anscheinend auch wach, jedenfalls bewegte er sich, soweit wie ich das mitbekam. "Alles ok?", fragte ich dann in seine Richtung, rieb mir über die Augen und gähnte. Relativ schnell kam mir dann auch sein Arm wieder ins Gedächtnis. Ob er schmerzte? Wir hätten vermutlich gestern keine Schlammschlacht unternehmen sollen, das war überhaupt nicht gut gewesen vermutlich.

Koiko

Im ersten Moment erschrack ich leicht als Rin mich ansprach, da ich nicht mit ihrem Erwachen gerechnet hatte. "Oh, hab ich dich geweckt? Tut mir wirklich leid, ich wollte dich nicht beim schlafen stören", entschuldigte ich mich sofort und sah sie schuldbewusst an. "Ich bin nur müde und mein Arm tut weh, aber sonst ist alles ok", antwortete ich ihr dann noch auf ihre Frage, bevor ich damit fortfuhr in der Kohle herum zu stochern. Es war einfach interessant wie sie immer wieder etwas heftiger aufglühte, oder Funken in die Luft sandte. Dazu spielte ich einfach gerne mit Feuer herum. Es war mir kaum möglich einen wirklich, richtigen, klaren Gedanken zu fassen, so sehr drehte sich alles in meinem Kopf, aber an einen Kaffee würde ich hier wohl kaum herankommen, auch wenn der bestimmt ein wenig helfen würde. Oder etwas anderes mit viel Koffein darin. Allerdings, obwohl ich keine Uhr in der Nähe hatte, wusste ich das jetzt sicherlich noch kein Geschäft offen haben würde. Dabei wäre etwas zu essen sicherlich auch nicht unbedingt verkehrt gewesen. Vielleicht war ich ja auch unterzuckert und fühlte mich deswegen so schlecht? Immerhin hatte ich die letzte Zeit kaum bis gar nicht gegessen, da zum einen nichts da war und zum anderen ich zu viele Termine und Stress gehabt hatte.

Rin

Ich richtete mich auf und löste mich von Koiko. Wie spät es wohl war? Lange geschlafen haben konnte ich allerdings nicht, es war immernoch dunkel, auch wenn sich die Nacht so langsam verabschieden wollte, so wie es mir schien. "Scheint nicht so zu sein... Wirklich alles in Ordnung bei dir? Wollen wir nicht doch noch zum Arzt gehen mit der Wunde?", fragte ich besorgt nach. Irgendwie schien er komisch, gedanklich nicht mal annähernd anwesend. Dafür spielte er schon ein wenig kindlich in der Asche herum, auch wenn es ein lustiges Farbenspiel ergab. Aber das war jetzt nicht mal annähernd so wichtig wie Koikos Gesundheit. Auch wenn meine Bedürfnisse sich gerade der rosa Traumwelt und Spieleparadies gerade mir nicht aus dem Kopf wollte, aber jetzt war anderes wichtiger. Musste er vielleicht mal was essen oder trinken? Oder er hatte sich auch noch erkältet oder so. Oder allerdings der Arm hatte sich schon entzündet, was nicht gut wäre. Gar nicht gut.

Koiko

"Weiß nicht. Ich fühl mich nicht sonderlich gut, mir is schwindlig un ich kann mich nicht konzentrieren", gab ich schließlich doch zu, auch wenn es mir unangenehm war, immerhin wollte ich Rin keine Sorgen bereiten, doch sie anzulügen wäre eine noch schlechtere Idee, wo wir uns doch gerade erst wieder vertragen hatten und ich doch ganz genau wusste wie wenig sie es leiden konnte angelogen zu werden. Vorsichtig versuchte ich mich aufzurichten, wodurch mein Kreislauf, der anscheinend wirklich etwas angeschlagen war, erst mal völlig in den Keller ging. Gerade noch so konnte ich verhindern das ich wieder umkippte. "Scheint schlimmer zu sein als Gedacht", fügte ich noch zerknirscht zu dem hinzu was ich gerade schon zu Rin gesagt hatte. Hoffentlich lag es wirklich nur daran das ich so wenig gegessen hatte, etwas anderes würde mir gerade überhaupt nicht passen. Leevi hatte wohl recht gehabt, ich hätte zum Arzt gehen sollen, nur ich hasste Ärzte. Und dann immer diese sterilen Behandlungsräume und die Spritzen bescherten mir Albträume, da mir jedes mal Sciutto wieder in den Sinn kam mit all seinen neuen 'Ideen' und Erfindungen die er allesamt für so vielversprechend gehalten hatte...

Rin

Ich sprang sofort auf als Koiko fast wieder umkippte. Besorgt sah ich ihn an. Was hast du mein Schatz? Fragte ich mich in Gedanken. "Dann lass uns lieber Hilfe suchen, nicht, dass sich dein Arm noch komplett entzündet. Ich wollte nicht, dass ihm etwas passierte, vorallem nicht wenn ich es noch wusste und er sich nicht helfen lassen wollte. Das wollte er wahrscheinlich trotzdem nicht, aber er sah doch selbst wie schlecht es ihm ging. "Kann ich dir irgendwie helfen?", fragte ich dann und musterte ihn auffordern. Irgendetwas musste es doch geben und wenn nicht, dann wusste ich auch nicht so genau. Hoffentlich war es nichts allzu schlimmes, was er hatte. Am Ende seiner Ausführungen wirkte er regelrecht ängstlich und fürchtend, ich wusste nicht genau warum, aber irgendetwas schien ihn zu verängstigen, warum auch immer. Ihn jetzt darauf anzusprechen unterließ ich lieber, vermutlich wusste er etwas, was ich nicht wusste und das durfte ich meistens ja auch nicht wissen. Obwohl ich ihn wirklich gerne helfen wollte, ich konnte es nicht sehen wenn es ihn schlecht ging, dass ging einfach überhaupt nicht, zumal ich ihn dann verlieren konnte und das wollte ich nicht.

Koiko

Ich nickte vorsichtig, wobei ich meinen Kopf allerdings nur gerade so viel bewegte das man es ansatzweise erkennen konnte, denn sonst wäre mir gleich wieder so schummrig geworden. Kurz zögerte ich noch als Rin meinte das wir uns dann jetzt gleich hilfe suchen sollten, willigte dann aber ein. "Nein, ich glaube nicht. Wobei wenn du was zu trinken hättest... das wäre wohl nicht verkehrt", antwortete ich nachdenklich. Wohin sie mich wohl bringen würde? Wahrscheinlich ins städtische Krankenhaus. Dort war es eigentlich ganz ok und den letzten Aufenthalt hatte ich auch überlebt, wenn ich mich auch an einen blöden zwischenfall mit grünen Haaren erinnern konnte. Was wohl passiert wäre wenn Rin und ich uns nicht vertragen hätten? Wahrscheinlich würde ich nicht zum Arzt gehen und was das für folgen gehabt hätte wollte ich gar nicht wissen. "Ich bin froh das du da bist", murmelte ich, noch immer in diese Mutmaßungen vertieft, während ich schwankend versuchte mein Gleichgewicht zu halten, was nicht leicht war wenn sich vor den Augen alles drehte. Und selbst wenn ich sie schloss schien die gähnende Schwärze sich weiter und weier zu drehen, sodass nicht einmal das half.

Rin

Zufrieden lächelte ich, als Koiko einwilligte. Er brauchte etwas Wasser, sagte er. In Ordnung, im Krankenhaus gab es sicherlich welches, aber ob es hier noch Wasser gab. "In Ordnung, warte kurz", meinte ich und lief schnell hinein, um Wasser zu suchen. Tatsächlich fand ich noch eine kleine halbe Literflasche Wasser, welche ich dann zurück zu ihm brachte. Koiko war derweil schon ein wenig weiter gelaufen, allerdings war er nicht allzu weit gekommen und wankte auch ziemlich. "Hier", ich gab ihm die nun offene Flasche. Als er erzählte, dass er froh war, dass ich da war, musste ich lächeln. "Und wie ich erst... Und gehen werde ich auch nicht", antwortete ich ihm dann und stützte ihn, während wir uns langsam dem Krankenhaus näherten. Wir brauchten einige Zeit, in der wir auch immer malwieder stoppen mussten, bis wir schließlich in der Notaufnahme ankamen. Dort erklärten wir schnell, was los war und sie bat uns, dass wir uns noch kurz hinsetzen sollten. Ob ich gleich mitkommen konnte oder sollte? Besorgt und fragend musterte ich Koiko aus den Augenwinkeln, seine Hand immer fest in meiner verwahrt, da ich Angst hatte, ihn nicht noch einmal zu sehen, was jedoch eigentlich Schwachsinn war, denn er würde doch wohl nicht an sowas sterben.

Koiko

Warum lief sie denn jetzt weg? Es viel mir schwer den Sinn dahinter zu verstehen. Hatte ich grad irgendwas gesagt das sie dazu veranlasst hatte? Langsam torkelte ich ein wenig weiter, als Rin wieder auftauchte und mir eine Wasserflasche in die Hand drückte. Gierig nahm ich ein paar Schluck daraus, was unheimlich gut tat, aber leider nicht gleich alles heilte, sondern lediglich meinen Durst stillte. Der Weg bis zum Krankenhaus kam mir so quälend lange vor, das ich mir nichts lieber wünschte als das Rin mich einfach liegen lies und ich schlafen konnte, nur das würde sie nicht machen, daher fragte ich auch gar nicht erst. Angekommen hieß es nur das wir noch länger warten sollten, aber immerhin konnte ich mich setzen und versuchen etwas zur Ruhe zu kommen. Es dauerte nicht lange bis ein Arzt auftauchte und mich aufforderte mitzukommen, Rin sollte derweil warten bis ihr bescheid gesagt wurde. Sehnsüchtig starrte ich zu ihr zurück, folgte dem Mann ansonsten aber anstandslos. Die Untersuchung an sich dauerte nicht allzu lange und bestand lediglich daraus mir Blut abzuzapfen, einen Routinecheck zu machen und dann noch ein paar Tropfs an meine Arme anzuschließen was mir gar nicht passte. Kaum das man damit fertig war liesen der Arzt und seine Helfer mich alleine in dem Zimmer, sagten aber noch das sie Rin bescheid geben würden. Die Mittel wirkten schnell und mein Kopf fühlte sich an wie mit Watte gefüllt, aber wenigstens war mir nicht mehr so schwindlig.