Fight School (Übernommen von MPH)

Sergio

Wie niedlich rot das Kerlchen wurde! Gott war er unschuldig und so jemand sollte Psychopath sein und emanden tagelang in einem Keller gefoltert haben? Ne beim besten Willen glaubte ich das nicht, dafür war er so unendlich unschuldig und wie er grad reagierte! "So zählen meine Augen also nicht mehr.. pff dann guck ich dich halt nicht an", meinte ich dann gespielt beleidigt, denn ich war definitiv nicht homosexuell. Gut ich hatte schon homoerotische Erfahrungen gemacht, aber ich mochte Frauen einfach lieber und würde sie immer einem Mann vorziehen und Chosovi sowieso, denn sie war einfach nur perfekt! Mehr als nur perfekt! Wassili schien das Gespräch jedenfalls genauso peinlich zu sein wie Barcary, während Jason damit echt locker umging. So stahl er sich kurz davon, um uns allen Getränke zu holen, was aber auch keine schlechte Idee war und Jason verteilte die Karten. "Mh ich denk mal.. So 100- 150 Kilometer wohnen wir sicherlich weg... Also Chosovi wohnt da, ich hab mich mehr oder weniger eingeschlichen und wohn da jetzt auch so halbwegs, davor hab ich hier gewohnt ein bisschen außerhalb der Stadt", erklärte ich ihm dann, wobei mir beinah rausgerutscht wäre, dass ich an der Schule gewohnt hatte, doch ich wusste nicht, was er über seinen Vater wusste, also sagte ich da lieber nichts zu, nachher wurde das hier noch richtig ungemütlich oder sowas. Aber außerhalb der Stadt konnte ja nun alles mögliche heißen und eigentlich wohnte ich a mittlerweile auch bei Chosovi, zumindest war ich eigentlich immer dort und das war toll, denn auch wenn ich echt schnell mit zu ihr bin, es ist einfach so harmonisch ich könnte mir nichts anderes mehr vorstellen!

Barcary

'Ach du... dich hab ich ja schon längst um den Finger gewickelt, als würde mich das da noch groß interessieren', erwiderte Chosovi übertrieben desinteressiert, auch wenn sie dabei ein Grinsen nicht ganz unterdrücken konnte. Es war schon süß zu sehen, wie sehr die beiden sich liebten und ich hoffte sehr, dass ich und Jason auch so sein würden, oder schon so waren. Oder das es sich zumindest für ihn so anfühlte, als wenn es so war, denn ich wusste von mir selbst einfach nicht was ich genau fühlen sollte. Natürlich war er mir wichtig, unheimlich wichtig und ich wollte ihn auf keinen Fall verlieren, aber ob das wirklich liebe war? Es war mir einfach nicht möglich das so richtig zuzuordnen und daher hoffte ich, dass zumindest er wusste was er wollte und das ich es schnell herausfinden würde. Wobei ich aber sowieso bei ihm bleiben würde. Immerhin hatte er mich gerettet und ich fand auch, dass er mir gut tat. Und ich freute mich ja auch immer wenn ich ihn sehen konnte! "Oh... so weit...? Das ist wirklich erstaunlich"; stellte ich ein wenig nachdenklich fest und fand es noch immer sehr befremdlich, dass sie nur wegen mir hierher gekommen waren. Oder wahrscheinlich eher wegen Jason. Das würde zumindest Sinn ergeben, denn er war ein lieber Kerl und ich war ja eher der seltsame der dazu auch noch in der Psychiatrie saß! "Woher kennt ihr euch eigentlich? Also Jason und du? Immerhin bist du ja doch etwas älter als wir... oder?", wollte ich dann aber noch neugierig wissen, während ich meine Karten aufnahm und diese interessiert musterte. Ein gutes Blatt hatte ich nicht gerade, aber da ich sowieso schlecht in dem Spiel war, oder ziemlich neu, wie auch immer man es sehen wollte, erwartete ich ohnehin nicht zu gewinnen. Aber deswegen hatte ich ja auch nicht speilen wollen, sondern um Spaß zu haben und um die anderen ein wenig näher kennezulernen, auch wenn ich mich noch nicht recht traute Wassili anzusprechen, denn ich wollte ihn nicht verscheuchen oder sowas.

Sergio

"So denkst du also über mich..dann wickel dir mal jemanden anderen um den Finger mh", entgegnete ich nur gespielt beleidigt und wandte mich extra leicht von ihr ab. Natürlich hatte ich ihr Grinsen gesehen und mir war klar, dass sie noch genauso auf mich stand, aber das alles hier machte grad wirklich Spaß, daher konnten wir es ruhig noch ein wenig weiter treiben. Wobei.. vielleicht würde ich sie wirklich mal ein paar Tage hungern lassen oder mich mal wieder ordentlich von ihr verführen lassen, mal gucken. "Warum?", fragte ich dann ein wenig irritiert nach, denn ich fand das nun gerade nicht wirklich so erstaunlich. Ich verstand nun wirklich nicht, was er hatte. War doch nichts, nen Wochenende mal woanders zu schlafen, vor allem schon mal gar nichts wenn man den beiden damit so eine Freude machen konnte. Immerhin waren wir alle freie Wesen und da war doch nun nicht wirklich was bei. "Danke jetzt bin ich auch noch alt, dass alte Sexspielzeug, ich sehe schon", lachte ich dann und nahm ihn das wirklich nicht böse oder sowas. "Hast ja recht, ich bin älter als ihr, ich kenne die beiden aus eurem Keller bzw Chosovi wohnt bei ihnen und deshalb war ich im Krankenhaus und hab Jasons Vater erlebt und ja da kam dann irgendwie der Beschützerinstinkt durch", erzählte ich ihm dann, wobei ich wieder ein paar Sachen ausparte, aber so funktionierte das einfach besser. Und deshalb war ich ja auch primär im Krankenhaus gewesen, weil ich sie kannte und um Jason kümmerte ich mich weil ich seinen Vater erlebt hatte. Und ich hatte ihn dann beschützen wollen und das wollte ich noch immer, sonst hätte ich ihn bestimmt nicht bei Lazar eingeschleust und dafür gesorgt, dass sein Vater sich ihm nicht mal mehr nähern durfte! Jedenfalls fingen wir dann auch an zu spielen und ich musste sagen, ich hatte echt Spaß dabei. Selbst Wassili schien langsam offener zu werden und wirklich Spaß beim Spielen zu haben!

Barcary

'Na aber hier ist ja keiner der so gut ausschaut wie du... muss ich wohl doch bei dir bleiben', meinte sie nur mit einem überzeichneten Schmollmund und starrte Sergio mit großen Augen an, während ich mit nicht minder großen Augen ihr Gespräch verfolgte. Irgendwie... es war komisch. Würde ich auch so sein mit Jason? "Naja... weil ihr so weit gefahren seit, damit ihr auf einen Freak aus der Psychiatrie aufpassen könnt.. deswegen. Und wir kennen uns ja noch nicht mal..", stellte ich nachdenklich fest. Immerhin fiel mir wirklich kein guter Grund ein, warum sie so nett zu mir waren! Ich hatte immerhin meinem Bruder geholfen zwei Menschen in unserem Keller gefangen zu halten und zu foltern. Wieso sollte irgendwer freiwillig mit mir was zu tun haben wollen?! Als er plötzlich meinte, dass er alt sei zuckte ich doch ein wenig verschüchtert zurück, da ich mir nicht sicher war, wie ich seine Aussage auffassen sollte. Hatte ich ihn beleidigt? Er lachte... aber hatte ich ihn vielleicht dennoch beleidigt? "Du kennst sie? Und dennoch seid ihr hier...?!", wollte ich erst geschockt wissen, ehe ich nachdenklich mit den Zähnen knirschte und die Schultern leicht hängen lies. "Wie geht es ihnen?", fragte ich nach einer Weile zögerlich und sehr nervös nach. Ob der junge Mann immer noch Schmerzen hatte? Immerhin hatte es übel ausgesehen, vor allem, nachdem mein Bruder ihm auch noch das Messer in die Seite gerammt hatte.. ein Wunder, dass er überhaupt überlebt hatte. Ob er sich wirklich mit mir treffen würde? Ich wusste nicht Recht, ob er es machen würde, auch wenn er wohl zugestimmt hatte. Immerhin würde es sicher nicht leicht für ihn werden, genauso wenig wie für mich.

Sergio

Ich musterte sie doch interessiert als sie meinte, dass es keinen andere hier gab den sie angucken konnte außer mich. 'Nö jetzt bin ich beleidigt, das hast davon", antwortete ich ihr dann und stupste auf ihre Nase, ehe ich mich aber auch wieder dem Spiel widmete. Ja ich würde definitiv darauf warten, dass sie mich verführen würde, denn sie konnte das unglaublich gut. Hatte ich ja schon einige Male erfahren dürfen. Ich genoss es jedes Mal wieder aufs Neue. Sie wusste eben was sie tat. So wie ich es auch wusste und ihr nur allzu gerne Gutes tat. Nur jetzt nicht, jetzt spielte ich bisschen beleidigt. "Wieso denkst du denn so schlecht von dir... Wir machen das gerne, sehr gerne sogar und ich denke wenn es passt, dann machen wir das auch immer wieder gerne solange du noch nicht alleine raus darfst", antwortete ich ihm dann, ehe ich einem Moment überlegte. "Also Sharvari ist noch immer in der Psychiatrie, aber soweit ich weiß geht es ihr gut und Nezumi.. Er macht seinen Job, hat seine Freundin wieder, es geht ihm eigentlich echt gut, er vermisst seine beiden Liebsten aber das wird wieder sobald sie da sind", erzählte ich ihm dann. Immerhin war Nezumi wirklich süß und gut drauf. Seitdem er sich mit Quishi ausgesprochen hatte, hatte er zwar keinen Liebeskummer mehr aber man merkte ihm noch immer extrem an, dass er Sharvari und Quishi total vermisste. Der Abend ging dann aber auch erstaunlich schnell vorbei, wöhrend wir so gemütlich bei einander saßen und Spaß hatten. Wassili verabschiedete sich dann auch als erstes, recht schnell gefolgt von Jason und irgendwie löste sich die Runde dann recht schnell auf. War ja aber auch spät genug! Ich hatte jetzt jedenfalls noch etwas vor und krallte mir gleich zwei Bier, ehe ich Barcary mit mir nach draußen zog. "Setz dich, trink ruhig, ich erzöhls niemanden", grinste ich dann und trank einen Schluck. "Du solltest mehr an dich glauben. Egal was dein Bruder getan hat, du hast nur ihn, natürlich hast du getan was er wollte, denn er war der einzige Mensch der dir 'Liebe' gegeben hat... Jason ist aus dem gleichen Grund bei seinem Vater geblieben.. Das hat niemand verdient und auch du nicht. Geh raus, liebe dich und dein Leben und deine Umwelt, es kann so schnell alles vorbei sein", fing ich dann an und sah in den Sternenhimmel, den man hier echt gut sehen könnte... Also dafür, dass es mitten in der Stadt war. Wie er wohl reagieren würde? Mal gucken...

Barcary

Irgendwie beneidete ich die beiden ein wenig... sie waren so glücklich miteinander und sie schienen sich so sehr zu lieben... ich wusste nicht mal, ob ich sowas überhaupt konnte. So zu lieben. Ich kannte einfach meine eigenen Gefühle nicht und das war so unheimlich frustrierend und Selbstbewusstsein... das hatte ich sowieso nicht! Schon lange nicht mehr. "Das ist nett... sehr nett", meinte ich leise, ehe ich mich dann aber auch auf das Spielen konzentrierte, denn ich wollte nicht weiter so sehr darüber nachdenken. Es war schön zu hören, dass es den beiden ganz gut ging, aber es würde mein Gewissen noch lange nicht wieder beruhigen. Irgendwann begann die Runde sich dann auch aufzulösen und ich half noch mit alles wegzuräumen, als Sergio mich plötzlich einfach mit sich zog. Unglücklich und verlegen klammerte ich an die Flasche, welche er mir in die Hand gedrückt hatte und saß unbehaglich auf einem der Stühle. Was sollte ich denn jetzt schon tun? "Nein.. es war nicht natürlich. Ich wusste, dass es falsch ist und dennoch habe ich zugesehen, wie er den Kerl gefoltert hat. Ich hab Fotos gemacht, Videos aufgenommen... immernoch höre ich Nachts die Schreie und sehe all das Blut vor mir! Das was ich getan hab, das ist unverzeihlich und daran ist nicht nur mein Bruder schuld", stellte ich mit Tränen in den Augen fest und lies den Kopf nur noch mehr hängen. "Jason... er ist ein guter Kerl. Sein Vater hat ihn geschlagen und er hat die Schmerzen ertragen, aber ich.. ich hab zugesehen wie jemandem Schmerzen zugefügt wurden und ich habe es nicht verhindert. Das kannst du nicht vergleichen", fügte ich dann noch hinzu. Inzwischen war ich auch einem Treffen mit Nezumi eher pessimistisch gegenüber eingestellt. Klar, noch immer wünschte ich mir Vergebung, doch er hatte keinen Grund sie mir auch zu gewähren. Im Gegenteil. Er hatte jeden Grund sie mir nicht zu gewähren, sondern mir weiterhin vor Augen zu führen was ich getan hatte. Und auch was ich nicht getan hatte.

Sergio

"Ich will dich ja nicht enttäuschen, aber es wird auch nie mehr verschwinden, es wird weniger werden, wenn du dich damit arrangieren kannst. Dafür musst du aber akzeotieren, was passiert ist. Du kannst es jetzt sowieso nicht mehr ändern, aber sich nun zu verkriechen hat auch keinerlei Sinn. Dann kannst du dir auch gleich die Kugel geben und das will wirklich niemand. Natürlich, du bist nicht unschuldig aber frag mal Jason. Er hat dabei zugesehen wie sein Vater seine Mutter verprügelt, sie danach versorgt, wer weiß was der Bastard ihr noch antut und Jason hat sich auch nie gewehrt. Aber er hat nie aus den Augen verloren, wie schön die Welt ist. Es bringt dir nichts, wenn dir Nezumi jetzt verzeihen würde, so lange du mit dir selbst nicht im Reinen bist. Das Leben ist wundervoll und ich weiß nicht wie ich dir das zeigen soll. Ich möchte es dir zeigen, wirklich aus ganzem Herzen, aber dafür muss ich dir erst die Scheuklappen abnehmen, ich glaube das Täte deiner Beziehung auch gut, denn wenn Jason wirklich so ist, wie ich ihn momentan einschätze wird er dich sofort in eine wundervolle Welt entführen sobald du dich mit ihm falle  lassen kannst", antwortete ich ihm dann und merkte, wie nervös er doch war. Also stand ich kurzerhand wieder auf, um mich neben ihn niederzulassen und  ihn vorsichtig in den Arm zu nehmen. Er war wie ein verprügelter Hund, nur bei Hunden brauchte man Geduld, das würde bei ihm vermutlich nur nicht funktionieren. Also musste mir schnell was neues Einfallen. Ich ging eh davon aus, wenn Barcary es akzeptieren konnte, dass Menschen ihn liebten und ihm Zuneigung zeigten, ihn nicht für ein Monster hielten, dann würde er auch zu Jason wirklich eine intensive Partnerschaft aufbauen und Jason... Jason war ein Träumer, er schwebte mit dieser Leichtigkeit und dieser Freude und Liebe an Allem durchs Leben, was ich an Künstlern so mochte. Er würde Barcary die Welt zeigen und zwar eine lebenswerte Welt. Nur da musste er halt erstmal hinkommen.

Barcary

Nicht mehr verschwinden? Aber wie sollte ich jemals ein schönes Leben führen können, wenn ich mit jedem schließen meiner Augen die Schreie hörte, die Nezumi von sich gegeben hatte, als der Strom all die Muskeln in seinem Körper hatte verkrampfen und die Schultern noch weiter aus dem Gelenk gerissen hatte? Wie sollte ich den Anblick vergessen, den er geboten hatte, als all dieses Blut aus seinem Rücken gequollen war und er mehr tot als Lebendig an den Ketten gehangen hatte? Und dieses Mädchen, die so vollkommen verstört gewesen war? Zitternd schlug ich mir die Hände vors Gesicht und klammerte meine Finger in die Haare, welche mir sonst immer vor die Augen fielen. "Aber er hat sowas viel besseres als mich verdient... ich ziehe ihn doch nur runter und tue ihm weh damit", heulte ich verzweifelt los, als er meinte, dass Jason mir die Welt schon zeigen würde. Schluchzend lehnte ich mich an Sergio, als er zu mir kam und wusste nicht recht wie ich mich wieder beruhigen sollte. Immerhin würde ich Jason doch wirklich nur weh tun und das wollte ich nicht! Nichts wollte ich weniger als das und wahrscheinlich war das auch meine größte Angst. "Wen... wenn Nezumi mir verzeihen kann... dann... dann hätte ich wenigstens Hoffnung, dass Jason es auch kann... wegen all den Sorgen die ich ihm bereite", fügte ich dann noch hinzu. Ich brauchte es einfach, dass mir verziehen wurde. Ich brauchte es mehr als alles andere, denn ich konnte mit dieser Schuld nicht Leben und schon gar nicht auf Dauer. "Und ich weiß doch noch nicht mal wie Leben funktioniert! Niemand hat mir das je gezeigt, mein Bruder hat immer alles gemacht und was mit Ben ist, dass weiß ich auch nicht. Zumal ich doch mit meinem eigenen Leben nicht klar komme, wie soll ich da auch noch Bens regeln? Wieso können nicht einfach meine Eltern noch hier und am Leben sein? Ich fühl mich doch einfach nur so alleine... auch wenn ich weiß, dass Jason da ist und er mich nicht im Stich lässt... ich komm mir so verloren vor", fügte ich dann noch unter erbarmungslosem Schluchzen hinzu und klammerte mich nur noch mehr an Sergio.

Sergio

Um Gottes Willen war der Kerl einfach nur süß! Er war so schnuffelig, beinah sofort hatte er in mir noch einen größeren Beschützerinstinkt hervorgerufen als Jason es schon getan hatte und ich drückte ihn einfach nur sanft an ihn. "Wieso solltest du ihm wehtun?", fragte ich dann nach, denn ich sah keinen Grund wieso er das tun sollte. "So darfst du gar nicht erst denken, er hat dich verdient und du ihn und er will offensichtlich ja auch niemanden sonst haben außer dir.. Und seien wir mal ehrlich, wenn wir damit anfangen.. Chosovi hat mich auch nicht verdient und trotzdem liebe ich sie und will sie", meinte ich als erstes sanft. Chosovi hatte mich nicht verdient. Sie war ein Freigeist, freundlich, aufgeschlossen, einfach nur toll und ich zog sie praktisch sofort in die Schatten-Scheiße mit rein. Wenn ich nicht gewesen wäre, hätte sie nicht sehen müssen, wie Lazar von Aleksey zerfleischt wird und ob sie es nun sagte oder leugnete, sowas geht nicht spurlos an einem vorbei. "Wieso sollte er denn wütend auf dich sein oder sowas?", fragte ich dann doch ziemlich verwundert nach, denn das konnte ich mir einfach überhaupt nicht vorstellen. "Es gibt nichts was er dir verzeihen könnte.. Wirklich nichts, frag ihn ruhig, es ist alles ok", fügte ich dann sofort beschwichtigend hinzu. Jason und sauer.. Es sprach aus allem was er tat Liebe, er war mit Sicherheit nicht sauer auf ihn! Und es gab da auch nichts zum verzeihen.. ich wüsste nicht was. "Dafür hast du Xi, Jason, Wassili, mich, Lazar, uns alle... Du musst nichts alleine hinbekommen, wie soll das denn auch werden. Wir mussten das alles irgendwann erst lernen, wir können niemals deine Eltern ersetzen, aber wir können dir helfen und das werden wir auch sofern du uns lässt", meinte ich dann sanft, wobei ich erneut die wahre Identität seines Vaters ausklammerte. Er hatte anscheinend keinen blassen Schimmer was dieser getan hatte und dabei sollte es vermutlich auch erstmal bleiben.. Auch wenn sein Vater ein wirklich schlechter Mensch gewesen war. "Du bist nicht alleine", seufzte ich dann leise und legte vorsichtig meinen Kopf auf seinem ab, während ich ihn weiterhin total im Arm hielt.

Barcary

"Weil.. weil ich nicht mal weiß was ich empfinde! Ich kann das alles gar nicht einordnen. Ich find ihn toll und ich freue mich wenn ich ihn sehe und ich vermisse ihn, wenn er nicht da ist, aber dann sehe ich dich mit deiner Freundin und ich weiß nicht ob ich so bin - ob ich so sein kann!", schniefte ich total unglücklich. Sergio schien so perfekt zu sein... genauso wie Jason! So unbekümmert, lebensfroh und vor allem wusste er was zu tun war und tat einfach das, was getan werden musste. Und ich? Ich kam überhaupt nicht klar und war schon von den kleinsten Dingen total überfordert. "Na... ich bin nicht so zu ihm! Ihr seid total liebevoll und niedlich und ich? Ich bin nicht mal ansatzweise so und ich weiß nicht mal wie ich ihn ansehen soll, wie ich mit ihm reden soll, was ich überhaupt machen und tun soll!", stellte ich dann noch fest und war etwas verwundert, dass er nicht gleich wusste was ich meinte. Immerhin sah doch jeder wie blöd ich mich anstellte! Seine Aussage, dass es nichts gäbe, dass man mir verzeihen müsste konnte ich jedenfalls auch nicht ganz glauben. Nach all dem was Jason erlebt hatte, hatte er viel Liebe und Nähe verdient, aber ich war nicht der, der ihm die geben konnte. Zumindest im Moment nicht und das musste er mir verzeihen! Da war ich mir sicher, denn für mich funktionierte die Welt so. "Trotzdem vermisse ich sie... die glücklichen unbeschwerten Tage... mit Mum... Dad... meinen Brüdern...", schluchzte ich noch leise und merkte aber auch, wie meine Tränen langsam versiegten. Aber dennoch hielt ich mich auch weiter an ihn geklammert und war einfach nur froh, dass er da war für mich. Wenn er nicht hier gewesen wäre... vielleicht wäre ich schon wieder bei Xi. Denn ich brauchte das Reden halt doch, auch wenn mich die ewigen Sprech- und Therapiestunden einfach nur anödeten und sicher auch weiter anöden würden wenn ich wieder zurück in der Psychiatrie war.

Sergio

Ok das machte es doch ziemlich schwierig.. Wenn er nicht mal wusste, ob er ihn liebte oder allgemein sowas.. Das war dann doch ein wenig komplizierter. "Du kannst uns aber auch nicht als Maß nehmen.. Immerhin.. Unsere Leben und Ideen und Vorstellungen entsprechen einander einfach, wir haben die gleichen Vorstellungen vom Leben und was wir wollen und wir leben eigentlich praktisch seit über nem halben Jahr auch zusammen. Kaum ein Tag ist vergangen, an dem ich nicht neben ihr eingeschlafen und neben ihr aufgewacht bin, wir haben ein ganz anderes Verhältnis zueinander, was sich nicht einfach so über Nacht aufbaut und wir sind beide auch.. sehr offene Menschen. Wir haben viele Partner voreinander gehabt, viel Wechsel, viel Sex.. Ihr seid beide nicht so, ihr seid viel ruhiger, zurückhaltender, schüchtern, das sind ganz andere Vorraussetzungen.. Überleg mal, wie viele Menschen hast du schon umarmt? Ich könnte nicht mal annähernd alle mehr aufzählen, ich bin ein Mensch der gerne und viel Körperkontakt hat, auch auf total freundschaftlicher Ebene, es ist normal zu Scherzen und jemanden anzufassen.. Ich weiß nicht wie eure Beziehung aussehen soll oder aussehen wird, wenn du sie denn überhaupt willst, Liebe ist nichts, was man erzwingen kann und sie sieht bei allen unterschiedlich aus, da kann ich dir nicht bei helfen, dass musst du mit Jason und vor allem mit deinem Herzen ausmachen", antwortete ich ihm dann und merkte doch, wie er sich langsam beruhigte. Das war gut, denn um seine Eltern drumrumzureden war wirklich schwer. Ich konnte dieses Thema nicht ehrlich mit ihm bereden, es würde ihn zerstören und dafür war ich nicht da.. Zumindest durfte er morgen Ben sehen und wenn es gut lief danach auch öfters, das würde ihn sicherlich aufheitern!

Barcary

Sie nicht als Maß nehmen?! Aber warum denn nicht?! Sie waren verdammt nochmal perfekt, also warum sollte ich sie nicht als Maß nehmen? Immerhin würde ich doch wohl kaum etwas besseres als die beiden finden. Zumindest ging ich davon aus, dass ich nichts besseres finden würde, immerhin kannte ich ja nun sonst auch keine anderen Pärchen. Nur die beiden und sie wirkten toll zusammen. "Keinen... außer ihn und meine Familie.. das wollte ja auch nie einer... ich bin ja nur.. naja... ich eben", stellte ich immer leiser werdend und deprimiert fest. Eigentlich war ich als Kind ein Extrovertierter Typ gewesen, doch dann... nachdem Mum verschwunden war. Nach und nach hatte ich mich verschlossen, war zur Witzfigur der Klasse verkommen und hatte auch keine Freunde mehr gehabt. Und dabei hatte ich mit meiner lauten und vielleicht auch unverschämten Art nur Aufmerksamkeit auf mich ziehen und Freunde finden wollen, doch mehr als Lacher hatte ich nie geerntet. "Ich beneide euch.. ihr seid so frei von Sorgen und wisst was ihr tut... das würde ich auch gern sagen können", stellte ich schließlich einfach nur fest und schloss unglücklich und verdammt müde die Augen, während ich weiterhin einfach nur angelehnt an ihn saß. Hoffentlich würde Jason Geduld mit mir haben und ich würde lernen ihm das zu geben was er brauchte und was er wollte. Denn er hatte es wirklich verdient, dass er einen guten Freund hatte und das der ihm die schönen Seiten der Welt zeigen konnte. Wobei, nein, das konnte ich nicht und würde ich auch nicht können. Er würde sie mir zeigen müssen, aber dann hatte er es wenigstens verdient, dass ich lernte mich darauf einzulassen und sie mir auch anzusehen! Denn sonst würden wir wohl beide irgendwie unglücklich bleiben. Müde seufzte ich nochmal leise, dann spürte ich wie ich einfach komplett wegsackte, auch wenn es mir für Sergio leid tat. Nur ich war einfach unheimlich erschöpft und müde und hatte es nicht mal geschafft mein Bier auch nur anzurühren, da ich nur am weinen und reden gewesen war.

Sergio

"Dann wirds Zeit und glaub mir, ich werde alles daran setzen, dass du auch die schönen Seiten des Lebens kennen lernst", versicherte ich ihm und meinte es wirklich komplett ernst. Ich würde ihm wirklich helfen und dafür Sorgen, dass er doch ein erfülltes Leben haben konnte, wie auch immer das dann aussah. Er schien jedenfalls echt ziemlich müde zu sein und daher blieb ich dann auch einfach nur leise bei ihm sitzen und drückte ihn an mich, bis ich ein Schnarchen von ihm hörte. Er schien echt extrem tief eingeschlafen zu sein und daher entschied ich mich dann auch, dass ich wohl bei ihm pennen würde. Chosovi hatte für sowas zum Glück absolut Verständnis, also legte ich Barcary vorsichtig in sein Bett, ehe ich dann mich noch schnell umzog und mich dann zu ihm legte. Er brauchte die Nähe einfach und das Gefühl, auch etwas wert zu sein und geliebt zu werden von anderen, auch wenn er die Liebe von Jason irgendwie nicht annehmen konnte. Und dann war ich mir noch nicht mal sicher, ob Jason das wirklich konnte, ihn liebe und verzeihen und bei ihm bleiben, wenn Barcary sich nicht mal sicher war, ob er ihn wirklich liebte! Hoffentlich würde das noch werden und zwar ohne, dass sehr böser Blut floss, ich wollte nicht, dass sie noch das streiten anfingen oder Jason das auf eine sehr dumme Art und Weise bemerkte und dann alles in die Brüche ging. Jetzt jedenfalls war ich doch auch hundemüde und schlief dann auch bald endlich ein.

Barcary

Irgendwann erwachte ich wieder und bemerkte als erstes, dass wir nicht mehr auf der Terrasse waren. Dann, dass ich noch meine Straßenklamotten anhatte und zuletzte, dass Sergio mit im Bett lag, was mir sofort ein schlechtes Gewissen bereitete. Würde Jason deswegen sauer sein?! Hoffentlich nicht! Ich wollte nicht, dass er dachte, dass ich wen anders lieber hätte als ihn! Und ich hatte Sergio ja auch nicht gesagt, dass er hier schlafen sollte! Ein wenig verwirrt und verunsichert stand ich vorsichtig auf, wobei ich sorgfältig darauf achtete Sergio nicht zu wecken und zog mich erst mal um, ehe ich leise in die Küche ging und erst mal da nur untätig herum stand und den Schrank anstarrte. So recht wissen was ich nun tun sollte tat ich nämlich nicht und da es - laut der Uhr über der Tür - gerade mal sechs Uhr frühs war, würde es wohl noch dauern bis alle aufwachten. Schließlich deckte ich einfach so leise ich konnte den Tisch und hoffte, dass ich dabei keinen wecken würde. Danach setzte ich mich auf einen der Stühle, aber das war dann doch zu langweilig, sodass ich mich schließlich in Jasons Zimmer stahl und ihn gedankenverloren musterte. Er sah so friedlich aus wie er da lag.. Ob er wohl träumte? Bestimmt träumte er was ganz tolles! Leise lies ich mich neben der Tür auf den Boden gleiten und beschloss einfach hier zu warten. Dann meinte er auf jeden Fall nicht, dass ich Sergio ihm vorgezogen hatte! Und das wollte ich ja auch nicht, dass er dachte! Kaum, dass ich mich gesetzt hatte klappten mir aber auch schon wieder die Augen zu und ich schlief doch wieder ein, obwohl ich mich bis eben so hellwach gefühlt hatte, dass ich den Gedanken mich im Wohnzimmer aufs Sofa zu legen bis alle wach waren ja auch wieder verworfen hatte.

Jason

Ich brauchte um einzuschlafen, nachdem sich unsere Spielrunde dann aufgelöst hatte. Der Abend war wunderschön gewesen, ich hatte noch nie in meinem Leben einen Spieleabend mit anderen verbracht, wirklich noch nie und ich wollte das noch öfters machen. Allgemein war es einfach nur schön Menschen um sich zu haben, bei den man keine Sorgen zu haben brauchte und die so süß goldig zueinander waren! Es war wirklich schön mit anzusehen, wie die beiden so voller Liebe strahlten.. Im Gegensatz zu mir und Barcary. Ich war nicht direkt enttäuscht, aber ich wusste nicht.. Ich hatte mir etwas anderes vorgestellt, eben Barcary wie ich ihn kannte, aber so war er nicht. Er war sogar eher total distanziert als wenn er mit mir nichts zu tun haben wollte und das belastete mich doch schon. Daher war ich auch gleich nach Wassili 'abgehauen' und hatte mich schnell in mein Zimmer verkrümelt, wo ich dann ein sehr langes Dasein fristete, bis dann doch schließlich die Müdigkeit mich übermannte. So erwachte ich auch nicht, als ÄBarcary in mein Zimmer kam und das, obwohl ich eigentlich einen echt leichten Schlaf hatte. War bei meinen Eltern zuhause einfach nötiger gewesen in Sekunden hellwach zu sein als alles andere. Langsam erwachte ich dann und wälzte mich erst nochmal müde in meinem Bett, ehe ich dann ein wenig erschrocken Bacary entdeckte, der da neben meiner Tür saß und schlief. Was machte er da? Wie lange war er schon da? Ich wusste einfach nicht, wie mir geschieh, aber ziemlich schnell schossen mir Tränen in die Augen, während ich ihn noch immer stillschweigend musterte. Es war eigentlich schon fast wie eine Liebeserklärung von ihm, denn er hatte mir doch gesagt, dass er einen Rückzugsort für sich alleine brauchte und nun saß er da! Vorsichtig und noch immer zu tiefst gerührt nahm ich meine Decke, ehe ich auf ganz leisen Füßen zu ihn schlich und mich vorsichtig an ihn kuschelte, uns beide nun mit der Decke zudeckend. Dabei versuchte ich krampfhaft meine Tränen zu unterdrücken, was mir aber nur mit mäßigem Erfolg gelang und so genoss ich einfach die Zeit, die mir so mit ihm blieb!

Barcary

Wirklich bequem war meine Position nicht und daher erwachte ich auch recht schnell wieder - glaubte ich zumindest. Die Realität sah dann doch eher anders aus, denn scheinbar hatte ich zumindest lang genug geschlafen, dass Jason aufgewacht, zu mir gekommen und sich dazugesetzt und uns beide zugedeckt hatte und das alles, ohne das ich es bemerkt hatte. Schlimmer noch! Ich war leicht zur Seite gekippt, also gegen ihn und hatte nun auch noch sein Schlafanzughemd vollgesabbert, was mir gleich als zweites auffiel, nachdem mir aufgefallen war, dass er sich neben mir befand. Erschrocken und peinlich berührt zugleich riss ich die Augen auf und zuckte etwas zurück, während mir erst alle Farbe aus dem Gesicht wich und dann das Blut in die Wangen schoss. "Oh Gott... ich... dein Hemd... sorry!", stammelte ich mehr als nur verlegen und stand ein wenig taumelnd auf. "Frühstück... ich hab den Tisch schon gedeckt, ich... ich wart in der Küche", fügte ich dann noch genauso heftig stotternd hinzu und stolperte dann eiligst aus dem Zimmer, denn es überforderte mich doch ein wenig so im ersten Moment. Nicht, dass ich es nicht süß von ihm gefunden hätte, nur irgendwie... das war schon sehr schnell und es hatte mich einfach erschreckt und ich würde mich da langsam dran gewöhnen müssen, daher hoffte ich auch einfach nur, dass er mir zum einen verzieh, dass ich ihn angesabbert hatte und zum anderen, dass er verstand, dass ich noch ein wenig brauchen würde bis ich der perfekte Freund war und das ich zwar versuchte auf ihn zuzugehen, aber das ich eben auch hin und wieder dann doch schnell weg musste um meine Gedanken zu sortieren. So wie es eben gerade vorgekommen war. Aber vielleicht hatte ich ja Glück und er deutete es wirklich so, dass ich ihn schon sehr gern hatte, aber eben noch schwierigkeiten hatte das auch so deutlich zu zeigen wie es eben gut wäre und wie er es sich wohl auch eigentlich vorstellte.

Jason

Es war eigentlich alles ok und ich genoss die Nähe zu ihm und es war einfach alles perfekt wie ich fand! Barcary war sogar noch ein wenig zu mir gekippt und das war einfach nur schön. Seine Sabber störte mich nun wirklich nicht, dass passierte nun mal und es gab schlimmeres. Doch dann wurde er plötzlich wach und zerstörte vom einen zum anderen Moment einfach alles, was dagewesen war. Er war plötzlich wach und dann stand er auch schon und entschuldigte sich und faselte etwas von Frühstück und ging dann einfach. Doch ziemlich erschrocken und nun doch irgendwo enttäuscht blieb ich erstmal sitzen, kuschelte mich in meine Decke und versuchte mich zu beruhigen, was schwieriger war als gedacht. Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte, ich verstand nicht, wann ich wie zu reagieren hatte und was er dann von mir erwartete. Ich hatte doch ihn gelassen und angenommen weil er nun hier war, dass es ok war aber es war nicht ok und das war komisch. Ich hatte mich nach mehreren Minuten hatte ich mich dann soweit gefangen, dass ich nicht mehr weinte und mich aufraffen konnte, ehe ich noch mein Bett machte und mich anzog. Dann ging ich in die Küche. Ob die anderen schon Bescheid wussten? Ich glaubte ja kaum.. Ob ich sie wecken gehen sollte? "Das mit dem Hemd macht nichts, kein Problem.. Dankeschön fürs Frühstück machen.. Ich wecke eben noch die andren", stellte ich dann ein wenig verhaltener fest und machte mich dann auch schon zu Wassilis Tür auf um ihn zu wecken, danach wollte ich zu den anderen beiden gehen. Dann würde ich vermutlich nachher ganz hier bleiben, ich könnte bei dem Besuch eh nicht helfen, dann könnte ich wohl Hausaufgaben machen. Ich würde wohl noch viel üben müssen, bevor ich Barcary verstand und wie ich mit ihm umgehen sollte. Dabei dachte ich, ich hätte richtig reagiert, aber dem war nicht so gewesen. "Hey Wassili.. Barcary hat Frühstück gemacht", klopfte ich leise gegen seine Tür. Er hatte ein genauso leichten Schlaf wie ich, daher kam auch ziemlich schnell von drinnen die Antwort, dass er gleich kommen würde. Dann fehlten ja nur noch Sergio und Chosovi!

Chosovi

Irgendwie taten mir die beiden, oder eher schon die drei Jungs leid. Der niedliche Wassili mit seiner Angst vor anderen, was zu deutlich zeigte, was er schon alles durchgemacht haben musste, dann der total süß verliebte Jason und zum Ende noch Barcary. Der schien zwar auch verliebt zu sein, oder zumindest sagte Jason das immer, oder lies zumindest die Wirkung aufkommen, nur schien er es absolut nicht zeigen zu können. Stattdessen wirkte er wie ein verschrecktes kleines Rehkitz, welches irgendwie in eine Großstadt gestolpert war und nun nicht mehr ein und aus wusste. Und jeder versuchte ihm zu helfen nur im Endeffekt verstörte man es damit nur noch mehr... Und dabei tat Jason doch wirklich alles menschenmögliche! Sergio wollte dann jedenfalls noch mit Barcary reden, sodass ich schon mal ins Bett ging und dort auch recht schnell einschlief. Das mein Freund nicht mehr kam störte mich nicht weiter. Immerhin vertraute ich darauf, dass er nicht nicht kam, weil er sauer war, sondern nur, weil er bei dem Jungen hatte bleiben wollen. Und das war ok für mich. Wenn mal jemand anders es gerade nötiger hatte als ich, dann konnte der sich meinen Sergio schon ausleihen. Solange ich ihn danach unbeschädigt wiederbekam! Heute morgen erwachte ich bereits recht früh und war gerade fertig mit umziehen, als ich hörte wie jemand an Wassilis Tür klopfte. Dann war es wohl schon Frühstückszeit! Zufrieden schneite ich aus dem Zimmer und hätte Jason beinahe umgerannt, welcher scheinbar gerade bei mir hatte klopfen wollen. "Whoa... hey, guten Morgen. Tut mir leid, bin dir zuvor gekommen und bin schon wach. Aber Sergio pennt sicher noch, den kannst du noch wecken. Ich mach derweil Spiegelei! Du auch? Ja doch, du auch, du kannst das brauchen", meinte ich gutmütig und entschwebte dann auch schon in die Richtung der Küche, wo ich beinahe mit Barcary zusammenprallte. Der stand da ziemlich verloren hinter der Tür. So als wäre er in die Küche gegangen und hätte dann einfach vergessen sich weiter zu bewegen. "Ach Mensch.. das wird schon noch mit euch beiden... du bist eben schüchtern. Daran wird er sich gewöhnen", versuchte ich ihn aufzumuntern und schleifte ihn dann mit zum Herd, hoffend, dass Jason es wirklich halbwegs locker sehen würde und jetzt nicht total verletzt und traurig war. Zum einen, weil traurig blöd warf und zum anderen, weil es dann nur noch schwerer für beide wurde.

Jason

Da Wassili nun auch Bescheid wusste, war ich weiter zu der Tür von Chosovi und Sergios Zimmer gegangen und hatte gerade klopfen wollen, als plötzlich Chosovi die Tür aufriss und dann auch gleich zu sprechen begann. Mit riesigen, noch immer leicht vor Schreck geweiteten Augen musterte ich sie und brachte nicht mehr als ein Nicken zusammen, ehe sie auch schon weiterzog. Holy Shit war mir grad das Herz in die Hose gerutscht. Was riss sie denn so plötzlich die Tür auf, ich hatte fast einen Herzinfarkt erlitten! Sowas konnte sie doch nicht bringen! Sie war dann jedenfalls auch weitergegangen und ich verdaute gerade noch den Schrecken, der mir in die Glieder gefahren war. Immerhin klang Spiegelei echt gar nicht so schlecht wie ich fand! Eher im Gegenteil. An nichts schlechtes denkend betrat ich also das Zimmer um Sergio zu wecken, der zu meinem Erstaunen aber nicht da war. Gut im Nachhinein hörte ich davon ausgehen können wenn Chosovi schon wach war und er noch nicht, dass er nicht hier war, aber daran hatte ich natürlich nicht gedacht! Nur wo war er dann? Wenn er nicht hier war... Dann blieb nur Barcarys Zimmer! Es versetzte mir doch einen leichten Stich, denn  er ließ ihn da schlafen?.. Na gut ich wusste ja bereits, dass ich irgendetwas falsch machte und daran würde ich dann auch arbeiten, vermutlich. Ich ging also weiter zum Zimmer meines Freundes, wo ich dann tatsächlich im Bett unseren Aufpasser fand und ihn vorsichtig weckte. Auch teilte ich ihm gleich meinen Entschluss mit, dass ich nicht mitkommen würde, sondern lieber hier blieb und mich um Schule kümmerte. Ich war mir ziemlich sicher, dass Sergio merkte, dass etwad nicht ok war und er bekundete auch gleich, dass er es sehr schade fand. Schließlich machten wir uns zusammen zurück zum Esstisch, wo sich alle anderen auch mittlerweile versammelt hatten und wir nun frühstücken konnten. Dabei klärte Sergio Barcary auch darüber auf, dass sie gleich einen Ausflug machen würden, er sich aber keine Sorgen zu machen brauchte. Ihm gefiel es hoffentlich auch. Immerhin durfte er seinen Bruder wiedersehen und ich wusste, dass er ihn ziemlich vermisste! Was sprach also dagegen, dass er sich freute? Ben würde sich jedenfalls sicherlich freuen! Zumindest so von dem her, was ich bislang so über ihn gehört hatte!

Barcary

Hoffentlich hatte Chosovi recht.. denn ich wollte ihm nicht weh tun, aber immer tat ich es! So wie ich es Sergio schon provezeit hatte... wahrscheinlich war ich einfach doch wie mein Bruder und würde einfach nur Leute quälen bis man mich aufhielt. Deswegen saß ich ja auch in der Klapse, also genau da, wo ich hingehörte! Lustlos setzte ich mich an den Tisch und wartete darauf, dass auch die anderen kamen und sie trudelten tatsächlich schon bald einer nach dem anderen ein, während Chosovi scheinbar auch die Spiegeleier fertig hatte und diese fröhlich auf unseren Tellern verteilte. Ob wir welche wollten oder nicht ignorierte sie dabei einfach munter und setzte sich dann ebenfalls, nachdem sie die Pfanne weggestellt hatte. Als Sergio dann auch noch meinte, dass wir einen Ausflug machen würden, schlug mir das allerdings vollends auf den Magen. Was sollte ich denn jetzt mit einem Ausflug?! Wollte Jason mich aus dem Haus haben?! Bestimmt wollte er das... oder würde er mitkommen?! Aber ich hatte ihm doch gesagt, dass ich nicht aus dem Haus wollte! Jedenfalls sah er nicht aus, als wenn er mitkommen wollen würde, sodass ich mich schließlich mit dem Gedanken abfand, dass er mich einfach nur los werden wollte für den Tag. Und ich konnte es auch verstehen, denn ich machte wahrlich alles falsch, dass man falsch machen konnte. Ich war einfach der schlechteste Freund aller Zeiten. Mit einem erzwungenen Lächeln nickte ich Sergio zu und stocherte dabei in meinem Ei herum, auch wenn ich nur wenig Lust hatte etwas zu essen. "Ja... ok, wird bestimmt toll", meinte ich noch dazu und hoffte, dass ich weit zuversichtlicher klang als ich mich fühlte. Eigentlich wollte ich am liebsten einfach nur zurück in mein kleines isoliertes Zimmer in der Psychiatrie. Da konnte ich keinem weh tun und da war ich eingesperrt und alles, dass mir wehtun konnte war ausgesperrt. Gar nicht mal so schlecht, wenn ich recht darüber nachdachte... Aber ob Jason mich noch besuchen kommen würde? Wahrscheinlich wohl nicht und ich konnte es verstehen. Deprimiert, wenn auch krampfhaft versucht das nicht zu zeigen, aß ich mein Ei auf und wartete dann einfach, dass die anderen auch fertig werden würden.

Sergio

Die Idee, dass wir gleich einen Ausflug machen würden gefiel Barcary nicht mal ansatzweise, aber gut, er wusste ja auch nicht, wen wir besuchen würden und von daher war ich doch ziemlich frohen Mutes. Soweit er er ja auch schon komplett fertig angezogen und alles, sodass wir nach dem Frühstück uns gleich auf die Socken machen könnten. Schließlich würden wir auch ein bisschen fahren müssen, denn sein Bruder wohnte nicht mal eben um die Ecke und ewig dableiben konnten wir ja auch nicht. Also schlug ich vor, gleich nach dem Frühstück abzuhauen. Wassili war jedenfalls einverstanden damit und meinte, dass er dann auch abräumen würde und wir uns darüber keine Gedanken zu machen brauchten. Zufrieden zog ich dann also mit Barcary ab, der irgendwie doch sichtlich bedrückt wirkte. "Keine Sorge, du musst nur ins Auto einsteigen und einmal wieder aussteigen und Fremde solltest du wohl auch nur maximal einen Treffen, aber glaub mir, du wirst dich echt freuen", grinste ich ihn dann an und versuchte ihn irgendwie aufzumuntern, was vermutlich nicht gut klappen würde. Dann erreichten wir aber auch endlich die Doppelhaushälfte, wo Ben leben sollte. Vorsichtig zog ich Barcary dann mit zur Tür und klingelte. Ob Ben uns gleich aufmachen würde? Oder einer seiner Pflegeeltern? Ich hoffte ja auf letzteres, dann brauchte sich Barcary keine weiteren Sorgen machen und verstand auch, wieso wir hier waren! Denn er schien echt mehr als nur bedrückt zu sein wegen allem und das wollte ich wirklich nicht, das sollte ein schöner besuch für ihn werden, keiner bei dem er so viel Panik zu haben brauchte!

Barcary

Nach dem Essen zog ich mich dann auch gleich an, obwohl ich mich viel lieber irgendwie im Bett verkrochen hätte, doch ich hatte diese Wahl nicht und so tat ich eben wie mir geheißen war. Unglücklich streifte ich meine Jacke über, schnürte meine Schuhe und folgte Sergio sann ins Auto. Wobei sein Versuch mich aufzumuntern ja echt nett gemeint war, doch er brachte herzlich wenig. Noch immer fühlte ich mich schlecht und ich wollte nirgends hin. Schon gar nicht wenn ich dabei wusste, dass Jason mich jetzt hasste und sicherlich sehr froh war, dass ich erst mal weg war. "Mhm... wird sicher schön", brachte ich dennoch irgendwie sehr lustlos raus und starrte den Rest der Fahrt gedankenverloren aus dem Fenster. Wo wir wohl hin fuhren? Sicher wieder zur Psychiatrie. Nachdem ich ja sowieso nichts mitgebracht hatte, war es ja auch klar, dass ich dazu hatte nichts packen müssen und los wären sie mich ja dann auch sofort. Immerhin würden sicherlich einige der Pfleger dort mich nur zu bereitwillig aus dem Auto und wieder in mein Zimmer zerren und dann würde ich nie wieder Besuch von irgendwem bekommen und vielleicht doch noch in den Knast wandern oder sowas. Gut, natürlich waren das absolut keine realistischen Gedanken, aber gerade war es mir egal ob etwas realistisch war oder nicht. In meinem Hirn sponn sich das schon so zusammen, dass es für mich absolut logisch klang. Überrascht musste ich dann aber feststellen, dass wir vor einem vollkommen fremden Haus hielten und ich stieg mehr als beunruhigt aus. Vielleicht verkauften sie mich auch? Oder das war das Haus von Nezumi?! Ob ich bereit war den jetzt sofort zu treffen?! Nein! Da brauchte ich mentale Vorbereitung! Daher raste mein Herz vor Panik und ich schluckte schwer, während ich ein wenig verängstigt die Tür anstarrte. Das hielt sich jedoch nur bis diese sich öffnete und ich das Paar brauner Augen welches da zum Vorschein kam natürlich sofort erkannte. Mit einem leichten Aufschrei fiel ich auf die Knie und schlang sofort die Arme um meinen kleinen Bruder, welcher nicht minder glücklich wirkte mich zu sehen. Schluchzend kuschelte ich mich einfach nur an ihn und wusste erst mal gar nicht was ich sagen sollte, bis wir dann irgendwann von einer freudnlichen, etwa mittelalten Frau, ins Haus gebeten wurden. Dort redete ich sehr lange mit Ben und erklärte ihm so schonend ich konnte was passiert war und wieso ich ihn nicht mitnehmen konnte. Auch sagte ich ihm, dass er brav sein sollte und das wirt uns wieder sehen würden, ehe wir dann aber irgendwann auch wieder gehen mussten. Ziemlich emotional verabschiedeten Ben und ich und von einander, wobei es ihm noch schwerer fiel als mir. Weinend klammerte er sich an mich und wollte mich nicht gehen lassen, bis seine Pflegeeltern ihn schließlich sanft weg zogen und wir dann auch wieder zurück fuhren, wobei ich eher schweigsam war. Immerhin wusste ich nun vielleicht wieso Jason nicht mitgekommen war, aber sicher war ich mir nicht und zu wissen, oder zu glauben, dass er suaer war, dass tat mir nicht gerade gut.

Jason

Ich war einfach nur mega gefrustet und wusste nicht, was ich noch tun sollte. Ich verdrückte mich jedenfalls total schnell als ich fertig mit Essen war und kam erst wieder raus nachdem Sergio und Barcary verschwunden waren. Ich konnte ihn momentan einfach nicht sehen, dazu war ich viel zu irritiert von allem. Wassili bemerkte meine nicht gerade optimale Stimmungslage dann auch und sprach mich drauf an, worauf ihn mich deprimiert aufs Sofa fallen ließ und die ewig weit entfernte Decke mit den Stahlträgern musterte. "Ich werde mich von ihm trennen.. Denke ich. Keine Ahnung, ich verstehe ihn nicht. Es ist so, als wenn er mich in der Psychiatrie nur umgarnt um rauszukommen denn jetzt.. Ich respektiere, dass er seinen Rückzug und alles braucht aber vorhin war er in meinem Zimmer und hat da neben der Tür sitzend geschlafen und ich dachte, dass es ok ist, wenn ich zu ihm gehe immerhin sonst wäre er ja wohl kaum gekommen und dann wurde er war und war total panisch und ist sofort abgehauen und ich kann das nicht. Ich glaube er will keinen Freund oder ist sich darüber nicht im klaren und wenn ich ihn eh nur zu allem gedrängt hab, das kann ich nicht, da bin ich lieber weiter so irgendwie mit ihm befreundet.. Das schaffe ich schon irgendwie, immerhin kenne ich es ja nicht anders und irgendwie kommt sicherlich irgendwer anders den ich lieben kann", seufzte ich dann total deprimiert und wusste selbst noch nicht so wirklich ob das eine gute Idee war oder nicht. Aber ich nahm an, dass es für ihn und mich einfach die beste Lösung war und wir uns lieber trennten und einfach so Freunde blieben, damit hatte ich ja auch nicht direkt ein Problem.

Barcary

Mein Herz wurde mit jedem Meter, den wir uns von Bens neuer Familie entfernten schwerer und meine Lust wieder zurück zu Wassilis Wohnung zu kehren schwand auch ziemlich schnell. ich wollte da nicht hin! Ich hatte Angst vor dem, was mich dort erwartete und dazu... es gab nichts, auf das ich mich da gerade freuen könnte! Jason war sauer auf mich, Wassili hatte sowieso Angst vor mir und Sergio musste sich ja auch mal um seine Freundin kümmern und nicht nur um mich. Unglücklich starrte ich wieder aus dem Fenster und konnte nicht verhindern, dass sich einige vereinzelte Tränen aus meinen Augen stahlen, auch wenn ich diese natürlich sofort unwirsch zur Seite wischte. Ich wollte nicht schon wieder rumheulen und nur Probleme machen! Ich musste mich zusammenreißen und mein Leben in den Griff bekommen, damit ich für Ben da sein konnte, aber wie ich das machen sollte wusste ich einfach nicht. Nur, dass ich Jason dafür brauchen würde. Und Ben brauchte mich... das hatte ich deutlich gemerkt und er hatte es mir gesagt. Immer wieder hatte er mir gesagt, dass er mich brauchte und das ich da bleiben sollte und das er mich vermisste und es hatte meine Situation einfach nicht leichter, sondern nur noch viel schwerer gemacht. Immerhin kam ich mir vor, als würde ich in einem Ozean der Probleme ertrinken und wusste nicht mal ansatzweise wie ich das alles meistern sollte. Zumal es mir vor kam als würde ich meinen Bruder im Stich lassen. Wieder zurück hatte ich nur wenig Lust aus dem Auto auszusteigen und wusste auch noch, wo ich letzendlich die Energie dafür hernahm. Aber irgendwie bekam ich es dann doch hin. "Wann fährst du mich eigentlich zurück", fragte ich vorsichtig und mit etwas kratziger Stimme bei Sergio nach, während wir zur Haustür gingen. Vielleicht würde es ja helfen, wenn ich mit Xi reden konnte?

Sergio

Der Tag verlief doch noch so wie geplant und Barcary und Ben freuten sich doch sehr einander sehen zu können, was mich echt freute. Ich schloss mich dann auch mit Bens Pflegemutter kurz, dass wir beide alles daran setzen würden, dass die beiden sich von nun an öfter sehen konnten als nur bislang und sie dann auch den Weg in die Psychiatrie auf sich nehmen würde, damit die beiden sich sehen konnten. "Ich denke morgen nachmittag, also ich muss mit Chosovi noch morgen zurückfahren, sie hat Montag Uni, wir können dich dann vorher zurückbringen.. Wenn du das möchtest", antwortete ich ihm dann vorsichtig, denn er wirkte echt nicht glücklich. "Barcary? Ich hab mit Bens Pflegemutter gesprochen und sie findet, genauso wie ich, dass ihr euch öfter sehen wollt. Das Jugendamt war nicht begeistert, aber ich denke wir schaffen das gemeinsam sie zu überstimmen, sodass Ben dich auch regelmäßig in der Psychiatrie wird besuchen kommen können", erzählte ich ihm dann, während wir auf dem Weg zur Tür waren. "Möchtest du überhaupt reingehen?", fragte ich dann vorsichtig nach, denn so wirklich den Anschein machte er ja nicht als wenn er dazu Lust hätte. Ach Schnuffelchen, was er wohl hatte? BEstimmt war heute Morgen irgendetwas passiert, was ich nicht mitbekommen hatte, da ich doch recht lange geschlafen hatte. Gut wenn er wollte würde ich ihn auch gleich morgen früh zürückbringen oder jetzt auch schon, wenn es ihn danach sehnte, auch wenn ich es echt Schade fand, wenn dem so wäre. Ich sollte vermutlich dann auch nochmal mit Xi sprechen, bestimmt wollte er auch eine Nachbesprechung von allem und vielleicht konnte ich dann nächstes Mal auch besser auf ihn eingehen? Wäre jedenfalls echt schön!