Fight School (Übernommen von MPH)

Nezumi

Rin und Koiko hatten a wirklich ganz tolle Ideen, aber natürlich sperrte sich Quishi sofort dagegen, was mich doch ein wenig enttäuschte. Immerhin hatte ich irgendwie schon gehofft, dass sie einfach ja sagen würde und wir dann wirklich mal an einer Lösung arbeiten konnten, aber stattdessen erfuhr ich jetzt, dass sie sogar in ihrer Arbeit gemobbt wurde und sich helfen lassen wollte sie irgendwie auch nicht wirklich. "Ja, aber auch du hast einen Job, der dir eine Menge Spaß macht und nun kommen wegen mir Leute und machen dir das kaputt! Das ist nicht ok! Und ich komme gerne jederzeit mit und sag denen auch was ich davon halte! Glaubst du wirklich, dass ich mich besser fühle, wenn du sagst, dass ich nicht alleine schuld wäre, auch wenn dem eigentlich so ist? Ich fühle mich nicht besser", seufzte ich doch irgendwie ziemlich niedergeschlagen und sah Quishi unglücklich an. "Und wieso sollst du das nicht können? Quishi, du bist der liebevollste und tollste Mensch den ich kenne und wenn du einfach das, was du für diese Tiere empfindest und tust und uns gegenüber immer zeigst einfach in so einen Account einfließen lässt... du könntest damit etwas wirklich wundervolles schaffen! Du könntest Leute zu etwas inspirieren und so viel gutes schaffen! Also mehr noch mehr gutes", versuchte ich es dann vorsichtig noch einmal, denn ich liebte es immer wenn sie von der Arbeit erzählte! Und Quishi hatte eine Art, dass man ihr sofort anhörte wie sehr sie ihre Tiere und ihren Job liebte und ich war mir sicher, dass sie das auch auf einen Social Media Account würde übertragen können! Und dann würde sie mit Sicherheit sehr schnell einen haufen Fans haben, einfach weil sie eine liebevolle Person war und wenn sie die hatte, dann würde das haten vielleicht nicht aufhören, aber sie würde sehen wie viele Leute es auch gab die sie toll fanden! Als Sharvari sich plötzlich einmischte war ich doch sehr überrascht im ersten Moment und wäre ihr nur zu gerne nach als sie ging um nach ihr zu sehen, doch ich unterdrückte den Impuls und blieb bei Quishi sitzen. Die schien Koiko und Rin ja ohnehin irgendwie nicht so sehr zu trauen aktuell. 'Wenn du nur nicht weißt wie du da ran gehen sollst.. wir sind uns sicher, dass wir jemanden haben, der dir da helfen könnte', merkte Koiko auch vorsichtig an, während ich noch nach den richtigen Worten suchte. "Quishi ich denke ehrlich, dass dir das gut tun würde und vielleicht solltest du es einfach mal ausprobieren. Fünf Postings.. und wenn dir es dann nicht gefällt, dann kann man das auch wieder löschen. Und... Sharvari hat außerdem Recht. Es wird Zeit, dass du mir sagst was los ist. Ich merke doch wie unglücklich diese Telefonate dich immer machen und das belastet mich! Ich tue dir so viel schlimmes an dadurch, dass ich einfach nur ich bin und das... es macht mich unglücklich! Bitte, bitte red mit mir. Koiko und Rin können sicher auch eine Weile zu Sharvari gehen, aber du musst wenigstens mir sagen was los ist"

Quishi

Am liebsten wollte ich Sharvari gerade wirklich umbringen. Wieso sagte sie sowas?! Ja klar, vermutlich war ich wirklich nicht unaufällig, wie konnte ich denn auch nicht unauffällig sein bei dem, was mir meine Familie immer um die Ohren schmiss, aber deshalb brauchte sie mir das nicht hier vor versammelter Mannschaft so um die Ohren zu knallen! Das Nezumi sich einfach nicht besser fühlte obwohl ich mein bestes versuchte half mir dann auch nicht wirklich weiter, allerdings schien Rin jetzt auch entschieden zu haben, dass ich Nezumi, was auch immer los war, jetzt erzählte, dann sie reichte Koiko Dante wieder und stand dann selbst auf, sehr zum Missfallen ihrer Kinder. 'Wir spielen gleich draußen weiter mit den Hund' wuschelte ihrem Sohn durch die Haare, der sie mit großen Augen anguckte und zufrieden grunzte. Die Hunde hatten nur 'draußen' verstanden und wackelten auch schon gleich los. Koiko schien ein Glück auch verstanden zu haben, dass sie uns einen Moment in Ruhe lassen sollten und folgte Rin schließlich nach draußen in den Garten. "Rede nicht so ein dummes Zeug von wegen das du mir so viel schlechtes antust weil du du bist. Ich bin ein erwachsener Mensch und kann Entscheidungen treffen und das ich mich in dich verliebt habe liegt nun mit Sicherheit nicht daran, dass ich unfassbar gerne von aller Welt beleidigt werden will oder sowas. Sondern weil du ein toller Mensch bist und mir auch sehr viel gutes gibts, sonst würde ich nicht bei dir bleiben", stellte ich dann als erstes klar und verfrachtete das Baby in seine Babyschale, wo es zwar ein paar Mal unzufrieden schmatzte, aber dann in Ruhe weiterschlief. "Ich habe dir nie was davon gesagt weil.. Weil ich nicht will, dass du dich schuldig fühlst. Das bist du nämlich nicht, du bist nicht das Problem, osndern die anderen Menschen, die das einfach nicht so akzeptieren können wie es ist, ok?! Vergesse das nicht!", bat ich dann als erstes, denn ich wollte wirklich nicht, dass er sich für etwas schuldig machte, wofür er gar nichts konnte. "Es ist meine Familie, vor allem meine Eltern und meine Tanten und Onkel. Sie sind nicht zufrieden mit dir als meinem Partner, bislang waren sie aber nur mit einem einzigen zufrieden und der hat mich behandelt wie Dreck. Ihnen gefällt dein Job nicht, es ist halt kein.. angesehener normaler Beruf mit dem man super Geld verdienen kann und für eine Familie sorgen kann im traditionellem Sinne, sie würden einen Arzt oder Anwalt oder Banker oder sowas bevorzugen. Und deine Narben und das es eben auch komplette Nacktshootings gibt macht einfach nichts besser. Da ist es auch egal, ob ich finde, dass du einen super Charakter hast und einfach wundervoll bist. Sie rufen eigentlich nur deswegen an, um mir zu sagen, dass ich mich trennen soll oder mir wieder irgendwelche Männer zu schicken, die passender wären in ihren Augen und die ich dann treffen soll. Letztens haben sie mir sogar Wohnungen und Häuser geschickt, die alle mehr 'meinem Stand entsprechen' als ein Zimmer in einer WG. Und hinzu kommt auch noch mein eigener Job, generell sind sie schon nicht super zufrieden, dass es Tiermedizin ist und ich jetzt auch noch so viel mache, weil ich bin die Frau. Und Frauen widersetzen sich nicht ihrem Partner und Frauen bekommen natürlich auch Kinder und dann bleiben sie Zuhause und sind Hausfrauen und ja du weißt schon, so das typische Bild einer unterwürfigen Hausfrau eben. Das ich das nicht will ist auch egal, sie sehen es so und deshalb streiten wir sowieso schon häufig genug. Wenn ich jetzt auch noch anfange Online so einen Kram zu machen, es würde nicht besser werden. Sie sind sowieso schon so wütend auf mich, weil natürlich jeder mich jetzt kennt, all ihre Bekannten und das ein schlechtes Licht auf sie wirft, dass ihre Tochter sowas macht oder mit 'so jemanden' zusammen ist und wenn ich noch mehr mache, sie verbannen mich aus der Familie und ich kann das nicht. Nicht mal unbedingt wegen meiner Eltern, Gott nein, aber meine Geschwister. Sie sind jünger als ich und noch auf die Hilfen meiner Eltern angewiesen, vor allem mein Bruder als einziger Junge der dann endlich nach Mädchen kam hat vermutlich noch mehr Druck als ich und ihnen würde der Kontakt zu mir untersagt werden, sollten sie trotzdem Kontakt aufbauen, würden sie auch rausgeschmissen werden und das will ich nicht. Aber gleichzeitig liebe ich sie und will den Kontakt zu ihnen nicht verlieren, genauso ist es mit einigen meiner Cousins und Cousinen. Und deshalb weiß ich nicht, was ich machen soll, ich weiß, was ich will, aber ich weiß nicht wie ich das hinbekommen soll und ich kann und will mich nicht zwischen dir und meiner Familie entscheiden", erzählte ich ihm dann mein Problem, wobei ich doch mittendrin anfing zu weinen und meine Stimme zwischenzeitlich komplett wegbrach, denn es war.. Schwierig. Das Ganze so aussprechen und das Zumi gegenüber, der sich hoffentlich nicht die Schuld geben würde war einfach nur ziemlich hart und es belastete mich mehr, als es mir jetzt half, aber nun wusste er bescheid. Keine Ahnung ob das gut war oder nicht, aber egal was passieren würde ich musste jetzt mit den Konsequenzen leben.

Nezumi

Rin und Koiko schienen zum Glück gleich zu merken, dass wir hier vielleicht doch eher einen Moment für uns alleine brauchten und standen dann auch auf um den Raum zu verlassen, auch wenn Koiko mir nochmal einen sehr besorgten Blick zuwarf, ehe er die Tür hinter sich schloss. Und so richtig wohl fühlte ich mich auch nicht, aber ich wollte endlich wissen was los war, auch wenn es unangenehm wurde. Das es aber SO schlimm wurde, damit hatte ich nicht gerechnet! Quishis Worte zerrissen mir wirklich das Herz und ich wusste ich ersten Moment auch nicht wie ich reagieren sollte, während ich einfach nur komplett Blass wurde und sie aus riesigen unglaublich unglücklichen Augen ansah. "Quishi das... es ist kein dummes Zeug. Ich weiß, dass ich mir in Punkten Menschlichkeit nichts vorzuwerfen habe, aber.. ich habe diesen Job und er verletzt dich und DAS, das hab ich mir vorzuwerfen", stellte ich dann als erstes fest, während meine Finger nach meinem TShirt-Saum suchten, damit ich etwas hatte an dem ich mich etwas beruhigen konnte. Es tat so unglaublich weh was sie da sagte und jedes einzelne Wort bohrte sich mit schmerzhafter Präzession direkt in mein Herz und hinterlies dort ein klitzekleines Loch aus dem zu bluten schien, bis dann irgendwann meine komplette Energie für all das aufgebraucht sein würde. "Ich... ich kann das wahrscheinlich nicht mal ansatzweise nachvollziehen. Ich habe keine Familie, ich habe nie eine Familie gehabt, denn meine Eltern sind gestorben lange vor meinen ersten richtigen Erinnerungen. Und die Familie die ich jetzt habe, sie würde mir sowas nie antun. Aber... wenn du glaubst, dass das alles deine Entscheidung ist, dann tut es mir leid, das ist sie nicht Quishi! Glaubst du wirklich, dass ich mir das weiter so mit ansehen werde? Wenn du dich nicht entscheiden willst und kannst, dann werde ich es tun, denn ich LEIDE unter all dem hier! Vielleicht nicht so sehr wie du, ich weiß es nicht, aber es tut mir verdammt weh und ich kann nicht der Grund sein dafür, dass du solche Probleme hast! Ich denke, dass die Idee die Rin und Koiko hatten eine gute ist, aber wenn du sagst, dass das endgültig einen Keil zwischen deine Familie treiben wird und das ich auch noch... ja der Schuldige bin, dann weiß ich nicht, ob ich das noch länger so kann. Ich liebe dich, wirklich, ich liebe dich über alles und aus genau diesem Grund werde ich mir das nicht ewig ansehen und wenn du weiterhin so leiden musst unter der Beziehung zu mir, dann werden wir keine Zukunft haben. Wenn ich dich nur vor all dem schützen kann, vor meinen Fans und vor deiner Familie, indem wir kein Paar mehr sind, dann... dann ist das vielleicht der einzige Weg. Ich will das nicht, aber vielleicht geht es nicht anders", stellte ich schließlich mit brechender Stimme und ziemlich leise fest. Denn eine Beziehung führen, wenn wir beide einfach nur enorm unter unserem Umfeld litten? Das konnte ich nicht! Wobei, ICH konnte es, doch, aber nicht wenn Quishi darunter litt. Sie leiden zu sehen, das war mehr als ich ertragen konnte und ich würde das nicht lange machen, denn daran würde ich zerbrechen. Dazu kannte ich mich dann doch gut genug! "Und.. du meinst nicht, dass sie stolz auf dich sein könnten, wenn du erfolgreich auf Social Media werden würdest mit deinem Job? Sie würden dann doch auch sehen, dass du total anerkannt bist?", fragte ich schließlich nochmal nach, auch wenn ich doch komplett hoffnungslos war dabei. Zumal ihre Eltern dann vielleicht ihren Job, aber dennoch nicht mich akzeptieren würden so wie das klang. Und sie kennenlernen? Würden sie wohl kaum wollen.

Quishi

Wieso hörte er mir denn nicht zu und akzeptierte einfach mal, dass er nicht immer schuld an allem war?! Was sollte ich denn machen, ich wollte ihn nicht unter Druck setzen oder ihn verletztn aber wenn er immer nur sofort alles auf sich bezog, dann würde das nicht einfacher werden. "Natürlich ist es das! Du bist in diesem Beruf seitdem ich hier wohne und klar ich war nicht auf das vorbereitet, was wirklich kam, aber natürlich habe ich mir Gedanken darüber gemacht, dass dein Beruf Teil deines Lebens ist wie meiner von meinem Leben und das sich beides auch auf unsere Beziehung auswirken wird. Klar macht mich dieser Teil nicht glücklich und momentan ist es wirklich viel, aber du bist doch nicht nur dein Beruf", grummelte ich dann, denn ich war es leid mit ihm darüber zu diskutieren. Er wollte nicht sehen, dass er mir auch positives gab und natürlich der Umfang in dem seine Fans reagierten zu viel war, aber ich schon noch zwischen seinem Fans, die Teil seines Jobs waren und ihm als Person und mein Freund  unterscheiden konnte. Etwas, was er nicht konnte oder nicht oder keine Ahnung was. Was dann jedoch kam riss mir ziemlich den Boden unter den Füßen weg und ich sah ihn komplett verständnislos an. Das war doch nicht sein ernst? Er konnte das wirklich nicht ernst meinen! Wirklich nicht? Bitte? "Meinst du das ernst? Das das jetzt die Lösung all unsere Probleme ist, wenn du mir noch das einzig positive in diesem ganzen Müll wegnimmst? Glaubst du allen ernstes, die würden aufhören mich zu mobben auf der Arbeit? Vielleicht nach Wochen, Monaten, aber ich müsste mir jedes Mal anhören, dass sie recht hatten und ich nicht gut genug bin. Oder meine Eltern, sie würden mich nur nötigen wieder irgendwelche Männer mir anzugucken die ich weder will noch auch nur irgendwie interessant finde. Ich meine.. ich kann deine Entscheidung, solltest du diese treffen, nicht ändern und muss sie akzeptieren, zwingen kann ich dich nicht, aber ich möchte es nicht, das sollst du wissen", stellte ich dann ziemlich tonlos fest und wusste wirklich nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Klar war die Situation scheiße und nicht schön für niemanden, aber wenn er wirklich sich von mir trennen wollte, dann würde es nichts besser machen. Es war ja nicht so, als wenn ich nur mit ihm zusammen wäre weil ich seine Berühmtheit geil fand oder was auch immer, sondern weil ich ihn liebte und mir das auch noch wegzunehmen.. Es wäre hart, unfassbar hart und ich hoffte, dass wenn er das wirklich durchziehen wollte, dass er sich das nicht erst in einigen Wochen überlegen würde und bis dahin so tun würde als wenn nichts wäre oder weiterhin ein Paar wären. "Ich weiß es nicht, ich hatte eigentlich gehofft, sie würden nicht so von uns als Paar erfahren und hätten dann einige Monate Zeit sich überhaupt mit dem Gedanken anzufreunden, dass ich einen Freund hatte. Immerhin haben sie meinen Job zumindest akzeptiert nachdem ich dann mein Studium nicht abgebrochen habe sondern es weiter durchgezogen habe entgegen ihrer Forderungen. Aber ich kann sie jetzt nicht einschätzen, ich war noch nie in einer Situation wo sie so wütend waren", antwortete ich ihm dann ehrlich, denn ich wusste nicht, wie meine Eltern reagieren würden. Ich nahm an, dass wenn ich jetzt sowas machte, sie vollkommen eskalieren würden, einfach weil die ganze Situation schon scheiße gelaufen ist und auch anders, als ich geplant hatte. Sie hätten nie so schnell und nie im Leben aus den Medien von Zumi erfahren dürfen und das alles zusammen war ein wenig sehr viel. Ich hatte für vieles Lösungen und überlegte mir möglichst sofort Strategien um Probleme zu lösen, aber das war jetzt doch ein wenig zu viel und der Gedanke, dass Nezumi eigentlich schon davon ausging, dass er sich von mir trennen wollte, war wirklich nicht hilfreich dabei auch nur irgendeine Lösung zu finden!

Nezumi

"Natürlich bin ich nicht nur mein Beruf. Das weiß ich auch, aber mein Beruf ist ein Teil von mir, den ich nicht einfach abspalten kann und er gehört genauso zu mir wie Sharvari zu mir gehört und dieser Teil von mir verletzt dich. Also kann ich nur diesen Teil loswerden, was ich nicht werde, oder aber anders dafür Sorgen, damit er dir nicht mehr zu nahe kommt", seufzte ich, da Quishi das alles nicht so ernst zu nehmen schien und das verstand ich nicht! SIE war doch die die unter all dem Litt und damit mich unter Druck setzte, wenn auch vielleicht nicht unbeabsichtigt. Also wieso versuchte sie so krass sich einzureden, dass nicht ich das Problem wäre?! "Quishi ich... ich bin nicht nur das einzig positive, ich bin auch scheinbar der Auslöser allen Übels! Und das ist für mich auch nicht einfach. Ich verstehe, dass du mich wirklich liebst und jetzt sicher nicht alleine sein willst und ich möchte das auch nicht! Es gibt nichts was ich weniger will, aber weiter machen und zu wissen, dass deine Eltern dich vielleicht verstoßen und du von ihnen sowas wie Drohanrufe bekommst und zu wissen, dass du wegen mir auf der Arbeit gemobbt wirst... ICH kann das nicht! Wenn du das kannst... ok. Das ist sehr schön für dich, aber ICH werde daran zerbrechen wenn ich das nicht beende und ich dir absolut nicht helfen kann. Ich bin bereit alles zu tun was irgendwie in meiner Macht steht, aber wenn wir einen Vorschlag bringen und du ihn, verständlicherweise irgendwo, sofort abschmetterst und auch selbst nicht weißt was wir tun sollen, dann muss ich die Reisleine ziehen bevor schlimmeres passiert", stellte ich doch ziemlich emotional fest, da ich wirklich alles wollte aber nicht Schluss machen. Schon gar nicht, wo Quishi mir eigentlich so viel Liebe gab und ich die ihr mehr als nur zurückgeben wollte, doch wenn es so weitergehen würde, dann würde ich früher oder später kaputt gehen. Ich mochte für Sharvari wirklich stark gewesen sein, aber das würde ich nicht nochmal durchhalten, sondern mit sehr großer Sicherheit irgendwie zusehen da raus zu kommen und jetzt wo Sharvari langsam unabhängiger wurde verlor ich ohnehin ein unglaublich wichtigen Teil in meinem Leben! Zumindest sah ich das irgendwo so, auch wenn ich mich natürlich für Sharvari und Marek riesig freute. "Aber Quishi, das jetzt ist doch keine Lösung und uns geheim zu halten wäre doch auch keine gewesen! Natürlich ist das jetzt nicht optimal gelaufen, doch sie wissen Bescheid, dass ist nun eben so. Und wir MÜSSEN da irgendwas machen! Vielleicht können wir sie besuchen, auch wenn sie mich ganz sicher nicht sehen wollen, aber das MUSS geklärt werden. Und ich glaube dir sofort, dass das hart ist und mehr als schwierig, aber mit der Situation jetzt, das geht nicht. Damit kann keiner von uns beiden lange klar kommen, ich scheinbar weit schlechter als du und dazu bezweifle ich, dass sich viel an der Situation ändern wird, wenn du sie weg ignorierst. Also entweder wir machen Schluss und sie haben zumindest keinen Grund mehr dich wegen mir zu belästigen, wenn auch wegen anderen Sachen, oder wir machen es einfach geradeaus durch die Wand. Dann verlierst du vielleicht deine Familie, was schrecklich wäre und was du sicher nicht willst, aber vielleicht auch nicht? Vielleicht können sie es akzeptieren, aber egal wie diese Situation jetzt hätte ein Ende und wir könnten uns auf die glücklichen Dinge konzentrieren."

Quishi

Ich redete irgendwie gegen eine Wand. Er wollte ja nicht mal versuchen zu verstehen, was ich tat und was ich fand, denn er beharrte darauf, dass er vor allem ein Problem war und sich selbst viel mehr über den Job definierte als über all das positive, was er mir eben gab. Und das war wirklich viel, ich würde doch sonst das nicht aushalten und schon so lange mir antun, wenn ich keinen Sinn darin sah und keinerlei positives für mich. Und das sah ich, ohne seine Liebe hätte ich das alles noch viel weniger durchgestanden und würde es noch viel weniger durchstehen können. Und irgendwie wollte er das so überhaupt nicht sehen. Oder er sah es, aber sah sich selbst einer nicht seiner eigenen Bedeutung, die wirklich wichtig war für mich. Er war wichtig und auch wenn seine Fans und meine Eltern wegen ihm mir das Leben unfassbar schwer machten, ich hatte ihn und ich war bereit das eben auch noch länger durchzustehen. Mit ihm eben zusammen, aber das war wohl nichts, wofür er eben akzeptierten konnte, dass ich vielleicht noch einige Zeit würde das eben ertragen können. "Schlimmeres? Was soll denn noch kommen? Ist ja nicht so als ob sie mich behandeln wie Dreck und dagegen kaum was getan werden kann und meine Familie mich unter Druck setzt, viel mehr kann da so langsam auch nicht passieren, wenn ich weiterhin mit dir zusammen bin", erwiderte ich nur nachdenklich und arbeitete an einer Lösung, die für mich einfach am sinnvollsten war 'ignorieren und hoffen, dass sich die Wogen glätten'. Hatte immerhin ja schon mal geklappt zu einem zumindest Status zu erreichen, mit dem wir beide zurechtkommen würden und der zumindest durch eine Toleranz und Akzeptanz, wenn auch nicht durch große Unterstützung gekennzeichnet war. Und viel mehr brauchte ich nicht, meine Eltern lebten ja nicht mal hier in der Nähe, ich sah sie nur extrem selten, seltener als meine Geschwister und das war in Ordnung. Und genau so wäre ich auch mit Nezumi vorgegangen und genauso wollte ich es jetzt aussitzen, einfach abwarten, bis es sich mehr und mehr entspannte und sie sich eben an den Gedanken gewöhnen konnten, dass es nun mal so war. Aber das war nichts, was Nezumi mir geben wollte oder konnte. Ich musste einfach Dinge akzeptieren, wie sie waren und was ihm jetzt passte und das war nun mal, dass ich Dinge tat, die ich nicht mal wollte. Was er dann jedoch sagte schlug mir einfach komplett den Boden unter den Füßen weg und war einfach wie ein Schlag ins Gesicht. Er konnte das nicht gerade ernsthaft gesagt haben.. wirklich nicht? Nein, das konnte er nicht gemacht haben! "Achso.. vielleicht verliere ich also meine Familie? Schön, dass du das so einfach sagen kannst, ganz großes Kino, danke für dein Mitgefühl, ist ja nur meine Familie, die ich verlieren würde, das ist ja fast so als wenn meine Zimmerpflanze eingehen würde. Was würdest du denn verlieren? Vielleicht ein paar Fans, das ist natürlich ein wesentlich größerer Verlust als meine ganze Familie, während du jeden Abend nach deinem Job den du liebst nach Hause kommst und deine Familie um dich haben kannst, gut, meistens ist ja nur Sharvari da, aber so viele Bilder wie Koiko täglich schickt fühlt es sich nicht an als wenn er wirklich weit weg wäre, ist der Verlust meiner Familie natürlich nicht so wichtig, danke dafür", antwortete ich dann irgendwo zwischen tief verletzt und wirklich wütend. "Ich denke, ich möchte dieses Gespräch an diesem Punkt nicht mehr weiterführen, wir sind beide viel zu emotional dafür um was sinnvolles zu erreichen", stellte ich dann fest, denn nach dieser Aussage war ich nicht mehr in der Lage sinnvoll über Lösungen zu diskutieren, das war für mich klar und damit würden wir beiden uns nur mehr wehtun als sowieso schon. "Ich denke ich brauche einen Moment für mich.. Ich komme sonst später vielleicht nochmal runter", erklärte ich ihm dann noch, nun primär mit einer sehr wässrigen Stimme, ehe ich mich auf den Weg hoch in mein Zimmer machte.

Nezumi

Sie schein wirklich nicht zu verstehen welche Auswirkungen ihr Leiden eigentlich auf mich hatten und wie schlimm es mir ging damit! Für sie schien nur wichtig zu sein, dass sie mit all dem klar kam, aber das ich das nicht konnte, das schien Quishi irgendwie nicht wirklich realisieren zu wollen. Hielt sie mich für so stark? Und warum hielt sie mich für so stark? Nur weil ich das für Sharvari irgendwie geschafft hatte? Aber da war nicht ich der Grund des Leidens gewesen! Ich hatte ihr Leiden gemildert und mich um sie gekümmert und all das getan, während ich bei Quishi vielleicht half, vor allem aber ein Grund war, warum es ihr überhaupt so ging! "Ganz einfach Quishi, das ich auch nicht mehr damit zurecht komme und zusammen breche. Das kann für mich schlimmeres passieren, weil ich emotional nicht mehr so stabil bin wie ich es einmal war und Sharvari... sie hat jetzt Marek, sie löst sich, das merke ich und es freut mich, aber es nimmt mir einen SEHR großen Teil meines bisherigen Lebens weg! Und wenn ich nun dich verliere... dann.. dann geht Sharvari eines Tages und ich bin alleine und absolut ungebraucht, nur wenn ich mich mit allem was ich habe an dir festkralle und zulasse, dass diese Probleme für dich weiter gehen und mich verletzen, dann werde ich genauso daran kaputt gehen", stellte ich so ruhig ich konnte weg, obwohl ich innerlich bebte und langsam aber sicher auch meine Kopfschmerzen ein Maß erreichten das ich eigentlich nicht mehr wirklich wegstecken konnte. Die Gehirnerschütterung war zwar schon viel besser, aber eben noch nicht ganz weg, wie ich gerade mal wieder nur zu deutlich merkte. "Ich würde DICH verlieren! Und es tut mir leid, dass ich das vielleicht nicht richtig ausgedrückt hab und nicht nachfühlen kann! Ich habe keine Familie, ich hatte nie eine Familie, ich weiß nicht wie es ist mit jemandem Verwandt zu sein und sich verantwortlich zu fühlen! Die Leute die ich habe, die habe ich mir ausgewählt, die tun mir gut und die sind nicht toxisch und hacken auf mir rum, oder versuchen mich in Richtungen zu drängeln in die ich nicht will! Im Gegenteil die Unterstützen mich und sie unterstützen auch dich und das ist nicht das gleiche, das ist mir klar, aber bitte wirf mir nicht vor, dass ich nicht nachfühlen kann was ich nie kennen lernen durfte. Und glaub mir, ich wäre lieber in einer Familie aufgewachsen als so wie ich aufgewachsen bin", versuchte ich mich dann noch irgendwie zu entschuldigen, aber ich hatte es schon komplett verkackt und Quishi verschwand dann ja auch ziemlich Fluchtartig aus dem Raum. Unglücklich starrte ich ihr nach und wäre am liebsten Aufgesprungen und jetzt sofort laufen gegangen, aber ging das mit meinem Kopf? Wahrscheinlich war es nicht gut. Aber Bewegung würde jetzt vielleicht helfen. Ich reagierte auf Stress gerne mit Sport! Und somit war das dann auch ganz schnell entschiedene Sache und ich schlich mich so gut ich konnte aus dem Wohnzimmer, schlüpfte hastig in meine Schuhe und verlies dann schon fast fluchtartig das Haus. Einfach auspowern, durch die Schmerzen durchbeißen und dann würde die Welt danach auch nicht besser aussehen, aber ich hätte keine Energie mehr mir darüber Gedanken zu machen.

Rin

Auch wenn wir draußen waren hatte sich Empir drinnen platziert und hoffentlich so unauffällig, dass niemand etwas mitbekommen würde. Nur für den Fall der Fälle, dass doch irgendetwas passierte, das so nicht gedacht oder geplant war! Konnte immerhin passieren, wir wussten ja nicht wirklich, was denn nun mit Quishi überhaupt los war und wie schlimm das Problem eigentlich war. Wenn wir das wüssten, hätten wir es definitiv einfacherer gehabt und besser agieren können. Aber das war nicht bekannt und somit mussten wir nur abwarten. Es dauerte auch einige Zeit in denen Empir nicht wirklich etwas zu berichten hatte, doch dann auf ein Mal wurde er ziemlich hektisch und sagte mir, dass ich mich beeilen sollte weil erst Quishi nach oben gegengen war und dann Nezumi auf ein Mal rausgehen wollte. Das war nicht gut, wirklich nicht! Wo wollte er denn hin?! Ich jedenfalls reichte Sharvari auch gleich meinen Sohn, ehe ich aufsprang und dann zum Glück auch insgesamt schneller war als Nezumi. Wollte er etwa laufen? Dabei sah er nicht wirklich so aus, als wenn er dafür körperlich in der Lage wäre! Ich beeilte mich also nochmal, um ihn einzuholen. "Nezumi! Bleib stehen, das hat doch wirklich keinen Sinn so!", hielt ich ihn dann auf und gleich fest, sodass er nicht mehr weiterkommte. "Zumi was ist denn passiert?!", fragte ich dann vorsichtig nach und nahm ihn vorsichtig in den Arm. "Du kannst jetzt nicht laufen, wirklich nicht, komm, wir gehen zurück, also das machen wir sowieso in jedem Fall und dann erzählst du uns, was passiert ist ok? Wir sind für dich da", fügte ich dann noch hinzu und strich ihm vorsichtig über den Rücken, ehe ich ihn doch mit sanfter Gewalt wieder in Richtung des Hauses schob. "Möchtest du das Sharvari und Koiko kommen? Der mit wem möchtest du reden?", versuchte ich dann vorsichtig herauszufinden, mit wem er denn nun gleich sprechen wollte und ob er überhaupt sprechen wollte oder lieber erstmal ein wenig Hilfe und Beistand brauchte. Und wie ging es nun Quishi? Das was natürlich auch eine schwierige Frage, denn ich hatte keine Ahnung was passiert war und an ihr würde das alles vermutlich auch nicht komplett ohne Folgen vorbeigegangen sein. Konnte ich mir zumindest nicht vorstellen, denn Zumi sah schon wirklich fertig aus! Wir waren derweil auch wieder am Haus angekommen und ich war doch sehr froh darüber, dass Nezumi irgendwie an einen Schlüssel gedacht hatte und uns nun wieder aufschließen konnten, denn ich war einfach nur schnell ihm hinterher ohne weiter auf irgendetwas zu achten. "Möchtest du draußen sitzen oder drinnen? Etwas trinken?", wollte ich dann noch wissen und dankte innerlich Empir, dass er mir so schnell bescheid gegeben hatte, denn ansonsten wäre womöglich sonst noch was passiert! Wie kam Nezumi überhaupt auf die Idee mit seiner Gehirnerschütterung überhaupt Laufen zu wollen?! Das war doch reiner Selbstmord und da hätte sonst was passieren können!

Nezumi

Wirklich weit kam ich nicht, denn ich war gerade los gelaufen, da war auch schon Rin bei mir und hielt mich fest. Am liebsten hätte ich mich los gerissen und wäre einfach gerannt, aber das brachte ich dann doch nicht übers Herz. Für sowas war ich eben leider einfach viel zu Gutmütig, was ja im Großen und Ganzen auch mein Problem war! Wäre ich nicht so, dann wäre doch alles gar nicht so schlimm! Also widersprach ich auch nicht, sondern blieb einfach nur schweigend stehen, Rin mit großen, traurigen Augen musternd. "Mhm..", stimmte ich schließlich einfach nur geschlagen zu und lies mich zurück in Richtung des Hauses schieben, während ich gegen den Drang zu heulen ankämpfte und es schließlich auch schaffte die Tränen aus meinen Augen zu verbannen, auch wenn es doch ein wenig Zeit in Anspruch nahm. Nur ich wollte einfach nicht heulen! Ich wollte es nicht! "Ich.. ich würd gern draußen bleiben", meinte ich dann noch leise, nachdem ich Rin aufgeschlossen hatte und begab mich zu der Bank, welche wir in der Nähe der Wohnungstür vor dem Haus stehen hatten. Ich konnte jetzt einfach nicht rein! Ich wollte jetzt keine einengenden Wände um mich haben oder sowas und eigentlich wollte ich laufen! Wegrennen vor all diesen Gefühlen und all diesen Problem und erst wieder kommen wenn ich mich nicht mehr auf den Beinen halten konnte, nicht früher! Es war falsch hier jetzt zu sitzen! Unruhig schabte ich mit meinen Füßen über das Pflaster und knirschte leicht mit den Zähnen während ich meine Finger angespannt zuckten und ich noch immer gegen die aufwallenden Gefühle in mir kämpfte. Rin brachte mir dann auch was zu trinken, sodass ich meine Finger an etwas anderes krallen konnte, ehe sie sich mit zu mir setzte. So saßen wir auch erstmal schweigend, bis ich mich ein wenig hatte abregen können, wenn auch nicht wirklich übermäßig. Aber zumindest hatte ich das Gefühl mich so weit gefangen zu haben, dass ich langsam wieder reden konnte, auch wenn mein Kopf noch immer höllisch schmerzte. "Irgendwie... ich weiß nicht wie das weiter gehen soll", seufzte ich schließlich gepeinigt und hätte am liebsten mein Gesicht in meinen Händen vergraben, nur eine einzige Berührung an meiner Verletzung und ich zuckte sofort wieder zurück. "Scheinbar setzte ihre Familie sie unter Druck, weil die mich nicht für Würdig halten, aber sie scheint auch nicht wirklich etwas machen zu wollen und ich weiß einfach auch nicht. Ich kann nicht mit ihr zusammen sein, wenn sie so leidet. Es geht nicht! Dafür bin ich nicht stark genug und hab ich denn nicht genug durch gemacht?! Muss ich jetzt auch noch ein Leben lang das Leiden meiner Freundin aushalten und gute Miene dazu machen? So tun als wenn ich nicht wüsste, dass ich einen Großteil davon selbst ausmache und das sie das absolut nicht kalt lässt und sie nicht mal mehr den Spaß in der Arbeit hat den sie eigentlich sonst immer hatte?", lies ich schließlich ein wenig mehr raus und kämpfte dabei wieder extrem mit meinen Emotionen, zumal diese sehr stark zwischen trauer, Verzweiflung, Hilflosigkeit und Wut schwankten. "Ich mein... vielleicht... vielleicht hat sie ja Recht und ich bin einfach zu empfindlich, vielleicht sollte ich einfach die Klappe halten und das ertragen.."; fügte ich schließlich noch absolut hilflos hinzu, denn was, wenn ich einfach falsch lag? Vielleicht war das auch alles normal undich war nur einfach nicht sozialisiert genug um das zu erkennen?

Rin

Nezumi schien mit sich zu hadern und lieber weiterlaufen zu wollen, doch das konnte ich wirklich nicht machen und zulassen! Wenn er gesund wäre, ja dann vielleicht, aber nicht doch wenn er verletzt war und das nicht mit irgendeinem Kratzer sondern doch ziemlich stark! Er hatte immerhin noch immer eine genähte Wunde und einen wirklich unschöne Gehirnerschütterung, die alles in allem auch nicht besonders schlicht war! Und die traurig und fertig er einfach aussah! Er sprach damit sofort meine Mutter- und Beschützerinstikte an und daher wollte ich ihm auch unbedingt helfen dabei wieder glücklicher zu werden. Als Nezumi dann meinte, dass er lieber ein bisschen draußen vor dem Haus sitzen bleiben wollte nickte ich nur verstehend und ging dann kurz rein um uns etwas zu trinken zu holen und auch meinen Sohn näher zu bringen, denn dieser stand noch tief und ruhig schlafend im Wohnzimmer. So lange er weiterhin schlief, war auch alles in Ordnung und ich musste mich um ihn wirklich keine Sorgen machen. Nezumi schien derweil noch ein wenig Zeit zu brauchen sich zu beruhigen, sodass ich mich nur ruhig neben ihn setzte und hoffte, dass er irgendwann von alleine anfangen würde zu sprechen über seine Probleme und was denn passiert war zwischen ihm und Quishi. Dann jedoch begann er zu erzählen und ich nickte verstehend. Gut, ich kannte es nicht bis ins kleinste Detail, immerhin hatte ich immer nur Lazar gehabt, aber dieser hatte mich mit Koiko doch ziemlich unter Druck gesetzt. Und Sergio kannte das nur zu gut, doch er war gerade auch nicht erreichbar. Scheinbar war wirklich das eingetreten, was wir uns schon mehr oder weniger gedacht hatten. "Ist es denn wirklich so schlimm? Also auf die Arbeit bezogen.. Ich meine, natürlich habe ich gesehen, wie sehr sie das belastet, was diese beiden Arbeitskollegen über sie sagen, aber es wirkte nicht so, als wenn sie dehslab jetzt ihre Arbeit gar nicht mehr mag. Und wie schlimm ist es dann mit ihrer Familie? Richtig richtig schlimm oder mehr so, dass es sie schon ziemlich belastet aber aushaltbar wäre? Ich meine.. Also ich habe da schlicht und ergreifend nicht so die Ahnung mangels größere Familie, da ist ja nur Lazar, aber es hat mich schon sehr belastet, dass er Koiko nicht mochte. Gleichzeitig war mir klar, dass ich Koiko nicht verlassen werde, nur weil Lazar ihn nicht mochte, weißt du? Ich habe das einfach ignoriert und natürlich hat es mir wehgetan, wenn beide schlecht über den anderen geredet haben oder sich angegangen sind, aber ich wollte nicht auf einen von beiden verzichten. Sergio kennt das sonst auch ziemlich gut, seine Freundin vor Chosovi, sie hatte auch Eltern, die absolut nicht glücklich damit waren, was Sergio für eine Lebenseinstellung hat. Für sie war es das am Ende nicht wert für die Beziehung zu kämpfen und sie haben sich getrennt, was ihn damals wirklich runtergezogen hat. Ich weiß jetzt natürlich nicht, wie schlimm es bei dir und Quishi ist und wie viel ihr beide investieren wollt, aber eine Beziehung ist nie einfach und manchmal kommen da extrem unangenehme Situationen zustande, wie wirklich keinem Freude machen. Aber ich kann auch durchaus verstehen, wieso sie nicht einfach ihre Familie aufgibt. Wir, die Familie nie im klassischen Sinne und über so viele Jahre hinweg hatten, wir können da wenig zu sagen und das auch nur schwer fühlen. Aber so wie dich die Zeit im Heim beeinflusst und du für Sharvari, Koiko und Marek alles tun würdest, so kann ich mir vorstellen, dass Quishi an teilen ihrer Familie auch sehr hängt, auch wenn andere Teile sie eher mehr verletzen als alles andere, so unsinnig das für uns jetzt klingen mag", versuchte ich ihm dann ein wenig klar zu machen, wieso Quishi vielleicht auch einfach gerafr besser ertragen konnte, dass ihre Familie sie schlecht behandelte anstatt sie von sich zu stößen oder zu sagen, dass sie nicht mehr so behandelt werden wollte. Ich konnte Quishis Familie nicht einschätzen und ich wusste auch nicht, was genau zwischen ihnen vorgefallen war, definitiv nicht, aber ich schloss einfach von dem, wie ich mir vorstellte, dass Quishis Familie war, so.. stereotypisch das nun mal war. "Du bist nicht zu empfindlich, Zumi, du bist einfach überfordert und das passiert jedem, ich kenne das ziemlich gut, aber das ist nichts, was man lösen kann. Koiko und ich hatten ewig lange Probleme und viele Probleme, weil wir einfach nicht in der Lage waren vernünftig miteinander zu sprechen, also wirklich so gar nicht. Und das ist echt Arbeit, wirklich, aber wir haben viel dazu gelernt können jetzt konstruktiver miteinander sprechen und arbeiten. Dabei pasieren natürlich nicht immer Dinge, die jedem von uns gefallen, aber nur toll kann eine Beziehung nicht sein. Sie sollte überwiegend toll und positiv sein, aber es werden immer wieder auch solche Phasen kommen, die nicht toll sind", fügte ich dann noch hinzu und strich vorsichtig über seinen Rücken. Wir würden das schon hinbekommen und dann hoffentlich eine Lösung für alles finden! Auch wenn ich noch immer nicht so genau wusste, was zwischen den beiden vorgefallen war.

Nezumi

"Ich weiß es nicht... also ich glaube schon, dass es schlimm für sie ist, aber wohl scheinbar schon irgendwie aushaltbar. Nur für mich ist es das nicht! Zu wissen was sie da durchmachen muss, das tut mir weh! Sehr weh, scheinbar mehr als ihr und das scheint sie nicht verstehen zu wollen! Sie ignoriert völlig wie kaputt es mich machen wird, wenn ich das einfach so weiter laufen lasse und da einfach nur zusehe! Und bei ihrer Familie ist es wohl so schlimm, dass sie Angst hat, dass sie komplett ausgestoßen wird, wenn sie weiter 'provoziert' und das... es fühlt sich einfach nur grausam an. Und sie verwendet mich jetzt wohl aktuell als emotionalen Anker, aber ich kann das nicht sein! Bei Sharvari war das was anderes. Sie war nicht wegen mir so schlecht beinander, aber bei Quishi bin ich die Ursache und damit werde ich nicht umgehen können. Nicht auf Dauer und schon gar nicht, wenn ich gleichzeitig meine emotionale Stütze verliere", beantwortete ich Rins Frage leicht bebend und merkte wie der Drang irgendwie mich zu Bewegen wieder überhand zu nehmen schien, sodass ich eine Hand vom Glas löste und sie nervös knetete. "Und ich verstehe denke ich ja auch irgendwie, dass sie an ihrer Familie hängt und alles und das ihr wirklich wichtig ist, dass ich bei ihr bleibe, aber es scheint ihr nicht klar zu sein, was sie mir damit antut. Das ich mehr unter ihren Umständen leide als ich an positiven bekommen kann. Und ja, ich würde dafür Kämpfen, aber nicht, wenn ich nur gegen mich selbst ankämpfe und gegen meine Schmerzen, während sie einfach nur erduldet was ist und nichts an der Situation zu verändern versucht. Natürlich macht es Angst etwas neues zu probieren, vor allem wenn jemand dagegen ist, aber wenn sie mit ihren Eltern nicht redet und auch sonst nichts macht, dann wird es nie besser werden und ich weiß nicht was ich mache, wenn Sharvari sich komplett löst und ich noch in der aktuellen Situation hänge. Aber lange wird das kaum gut gehen", merkte ich dann auch noch an und starrte betreten zu Boden. Wahrscheinlich war ich einfach nur ein Arsch und wusste es nur nicht. Wahrscheinlich war ich nicht so lieb wie ich immer gedacht hatte und wahrscheinlich war das Problem einfach, dass ich nichts aushielt und mich nicht genug bemühte. So klang es jedenfalls für mich aktuell. "Phasen.. ja, aber dann muss man daran arbeiten, aber sie blockt es sofort ab! Den Social Media Kanal will sie wegen ihrer Familie nicht, aber mit ihrer Familie überhaupt mal reden, oder sie mal mit mir besuchen oder was auch immer, das will sie auch nicht! Egal was ich ihr vorgeschlagen habe sie sagt immer nur nein und das ich sie nicht verlassen darf, weil sonst alles noch viel schlimmer wäre für sie! Und wahrscheinlich hat sie damit recht, aber ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll und ich will damit auch nicht umgehen!", erzählte ich dann auch noch von unserem Gespräch und schüttelte leicht den Kopf dabei. Ob das schon emotionale Erpressung und Manipulation war? Wahrscheinlich im gewissen Grade schon. Und ich würde letzendlich wahrscheinlich mitspielen, weil ich zu gut war.

Rin

"Was genau stellst du dir denn vor? Also wie es laufen soll, was sowohl Quishi tun soll, als auch wie mit ihr umgegangen wird und was du aushalten kannst?", fragte ich dann nachdenklich nach. Immerhin schien er ja doch ziemlich klare Vorstellungen zu haben und das bedeutete, dass man irgendwie mit diesen auch arbeiten musste. Sonst würden wir gar nicht mehr auf einen grünen Zweig kommen. Doch noch wusste ich nicht ganz genau, was er denn eigentlich wollte oder nicht. Nur eben, dass Quishi nicht mehr von allen Seiten etwas abbekam. Das wäre zwar schön, aber war doch ein wenig unrealistisch so alles in allem. Denn seine Fans würden nicht plötzlich aufhören so zu ihr zu sein, nur weil sie jetzt einen Instagramm Account besaß und Nezumi und ich klargestellt hatten, dass ich nicht seine Affäre war sondern er weiterhin mit Quishi in einer Beziehung war. "Du wirst nicht entscheiden können, was andere Menschen machen oder denken. Das wirst du nie können Nezumi. Dir muss bewusst sein, dass auch wenn Quishi genau das macht, es ihrer Familie so sagt und sie miteinander brechen, dass sie einen Social Media Account hat, dass Menschen sie trotzdem weiterhin schlecht behandeln. Weil du nicht anderen Menschen nicht vorschreiben kannst, was diese denken oder sagen", versuchte ich ihm dann vorsichtig in Erinnerung zu rufen, denn selbst wenn Quishi all das machte, es könnte nichts an dem ändern, was vielleicht jetzt schon war. Es könnte vielleicht alles nur noch schlimmer machen oder aber Quishi auch auf andere Art extrem verstimmen. Dafür kannte ich ihre Seite noch nicht genügend und hatte auch noch nicht mit ihr darüber gesprochen. "Kennst du Quishis Eltern?", fragte ich dann nach, denn ich war mir nicht sicher, ob er es tat. Ich mein, wir konnten natürlich viel reden und Quishi viel vorschlagen, aber am Ende kannten wir ja nicht mal die Personen, um die es ging und masten uns in gewisser Weise zu über etwas zu urteilen, dass wir auch nur schwierig beurteilen konnten. Sowieso konnten wir die ganze Situation nur eingeschränkt beurteilen, Koiko und ich noch viel weniger und dann sollten wir wenn auch nicht versuchen allzu parteiisch zu sein. Das würde vermutlich hier überhaupt nicht weiterhelfen. Zumindest soweit ich Quishi einschätzen konnte und das war wirklich nicht gut. Man, das wir sie aber auch nur so schlecht kannten! Es wäre einfacher, wenn wir zumindest eine grundsätzliche Idee davon hätten, wie Quishi auch so drauf war. Anscheinend wusste sie ziemlich gut was sie wollte und sie konnte anscheinend ziemlich viel aushalten auf psychischer Ebene, zumindest sofern der entsprechende Rückhalt da war. "Kannst du mir in einem Satz irgendwie zusammenfassen, was du von Quishi möchtet, also was sie machen soll und was du damit erreichen möchtest? Ok, zwei Sätze gingen auch, aber öglichst knapp und direkt formuliert", bat ich ihn dann, denn dann hatte ich mal eine klare Idee davon, was er wollte und was er sich vorstellte. Koiko und mir half sowas in der Paartherapie immer, damit wir mal einmal ohne Schnickschnack erzählt hatten, was eigentlich Sache war. Mit sowas konnte man einfach viel besser arbeiten als wenn jeder eigentlich wusste, was er wollte aber es nicht aussprach.

Nezumi

"Was ich mir vorstelle? Mein Wunschtraum? Mein Wunschtraum wäre, dass meine Fans einfach einsehen, dass ich jetzt vergeben bin und das an die wundervollste Person die ich kenne und das ihre Eltern mich nicht für das aller Letzte halten und ihre Arbeit würdigen", seufzte ich niedergeschlagen, ehe ich etwas hilflos den Kopf schüttelte. "Was ich aushalten kann? Nicht mehr viel. Ich bin nicht sehr belastbar wenn es zu sowas kommt... wenn ich jemanden unterstützen und aufbauen kann, dann werde ich das mit aller Energie tun die ich in mir habe, aber wenn ich Schuld an dieser Situation bin und mit ansehen muss wie jemand leidet, ohne das ich etwas tun kann, dann geht das nicht", fügte ich dann noch an und vergrub mein Gesicht nun doch in meinen Händen, die Ellbogen auf meine Knie gestützt. Rin musste mich doch für einen absoluten Versager halten! Wahrscheinlich hatte niemand da so ein Problem damit wie ich! "Rin, ich weiß, dass ich das nicht kann. Aber soll ich einfach eine gute Miene zum bösen Spiel machen und das alles einfach ertragen? Das alles was wir ihr vorschlagen, oder vorgeschlagen haben, dass kann schief gehen, das ist mir klar. Aber vielleicht tut es das auch nicht. Und wenn es das tut... dann ist es sicherlich sehr schmerzhaft, aber dann sind wir doch da! Nur wenn sie weiter nichts macht, dann werde ich Schluss machen, das kann ich dir jetzt und hier unterschreiben, das steht fest. Denn ich werde mich nicht in eine solch toxische Beziehung begeben, wenn ich bereits weiß, dass das für mich nicht gut enden wird und wenn ich weiß, dass ich ihr viel Leid ersparen kann auf die lange Bank gesehen wenn ich es einfach kurz und schmerzlos beende", fügte ich dann noch an, wenn auch eher hoffnungslos, denn ich glaubte nicht, das irgendwer hier auch nur ansatzweise das gleiche Ziel wie ich zu verfolgen schien. "Nein, ich kenne sie nicht. Sie spricht nicht von ihrer Familie und wenn sie mal mit ihnen telefoniert ist sie danach total schlecht drauf, also von dem her scheinen es nicht die tollsten Zeitgenossen zu sein, aber was weiß ich schon", beantwortete ich dann auch ihre Frage und starrte ziemlich verloren den Boden zu meinen Füßen durch meine Finger hindurch an. "Ich möchte das sie ehrlich zu ihren Eltern ist und ihnen sagt, dass es nun eben so ist wie es ist und das es sich nicht ändern wird und wenn sie das über das Telefon nicht kann oder will, dann fliegen wir eben hin, oder sie kommen her. Und ich würde mich freuen, wenn sie das mit Social Media ausprobiert, auch wenn das meinetwegen auch erstmal zweitrangig ist, denn an erster Stelle will ich diese Sache mit ihrer Familie geklärt haben. Das ist es was ich will", fasste ich dann auch nochmal zusammen, auch wenn ich langsam echt müde wurde mich immer und wieder zu wiederholen und auch mein Kopfweh wurde davon ja nicht wirklich besser. Also hoffentlich verstand Rin langsam einfach was los war, sonst würde ich nicht mehr lange die Kraft haben wirklich noch weiter zu diskutieren und zu reden und einfach aufgeben. Vielleicht wäre das ja sogar das beste, immerhin wäre dann wenigstens Sharvari auch happy, welche das ganze Drama hier ja schließlich sicherlich auch nicht haben wollte. "Tut mir wirklich Leid, dass das jetzt so gelaufen ist... ich wusste das mit ihren Eltern nicht so genau. Ich wusste, dass sie immer unglücklich nach dem Telefonieren ist und das sie etwas sehr belastet, aber ich wusste nicht was und das es so schlimm ist", meinte ich schließlich noch leise und sah entschuldigend auf. Hätte ich all das gewusst... ich hätte Koiko und Rin doch gar nicht erst kommen lassen.

Rin

Ok, ich verstand jetzt zumindest, was Nezumi wollte und verstand zumindest in Teilen auch definitiv sein Problem. Noch nicht vollständig, dafür kannte ich immerhin das Gefühl, sich zwischen zwei wichtigen Teilen seines Lebens entscheiden zu müssen nur zu gut und konnte Quishi in diesem Punkt einfach nur zustimmen. Dort eine Entscheidung zu erzwingen, würde nicht helfen, wirklich nicht, in keinster Weise und es würde immer auf ihrer Beziehung lasten. Ob das nun so sinnvoll war, das wusste ich nun auch nicht genau. Aber ich bezweifelte es doch ziemlich. "ok, danke, dann weiß ich jetzt doch schon mal was genau du eigentlich möchtest. Und ich glaube, ich habe auch verstanden, wo das Problem ist bei dir und das ist schon mal sehr gut, denn.. Naja wir werden jetzt in diese Situation geschmissen und wenn man nicht genau weiß was eigentlich ist und wo das Problem ist, dann ist es extrem schwer damit umzugehen und Lösungen zu suchen", bedankte ich mich zuerst bei ihm, merkte dann jedoch aber auch, dass er müder und kraftloser zu werden schien und da er immer wieder an seinen Kopf fasste und diesen abstützte kamen sicherlich seine Kopfschmerzen wieder. "Zumi? Du solltest dich glaube ich hinlegen und deinem Kopf zumindest eine Pause gönnen! Möchtest du drinnen liegen oder mit in den Garten kommen und dich auf eine der Liegen oder auf die Lounge legen? Ich möchte nicht, dass deine Gehirnerschütterung doch noch wiederkommt oder aber schlimmer wird.. Auch wenn du jetzt gerne andere Dinge machen würdest, das kann ich nur zu gut nachvollziehen, aber ich möchte einfach nicht, dass es dir jetzt gesundheitlich noch schlechter geht!", bat ich ihn dann vorsichtig und hoffte, dass er einverstanden wäre. "Selbst wenn du ein paar Stunden schläfst, Koiko und ich sind ja früh genug gekommen, dass wir auch noch den Nachmittag ohne Probleme bleiben können. Und mache dir keine Sorgen wegen der Situation, zum einen unterstützten wir dich sowieso und zum anderen waren Koiko und ich ziemlich lange auch.. Naja wir stritten uns viel und das unabhängig davon, ob nun wer zu Besuch war oder nicht, also sollte uns das nun wirklich nicht stören", fügte ich dann noch hinzu und hoffte einfach, dass Nezumi einsehen würde, dass er sich definitiv keine Sorgen zu machen brauchte. Ich hatte keine Ahnung.. Ich würde es Koiko sagen müssen, aber ich wusste nicht, ob das so eine super schlaue Idee war. Denn Koiko würde zu 100% hinter Nezumi stehen und ob Quishi noch mehr Druck ertragen konnte oder wollte, wusste ich auch nicht. Anscheinend war sie ja zumindest noch hier, denn Empir hatte sie in die oberen Stockwerke verschwinden sehen und seitdem war sie auch nicht mehr wieder aufgetaucht. Wobei ich aber auch nicht wusste, wie bereit Quishi überhaupt noch war jetzt zu reden. Bei Koiko und mir hatte es nie, wirklich in keinem einzigen Fall wirklich etwas positives gebracht einander anzudrohen, dass wir uns trennen. Ja zuletzt hat Koiko gesagt, er kommt nur wieder mit mir zusammen wenn ich an mir arbeite, aber wir waren dort nicht zusammen und das war definitiv etwas anderes als in einer Beziehung zu sein und anzudrohen, sich zu trennen. Mit so einer Drohung kam man einfach nicht weiter, sie setzte dem Partner doch einfach nur die Pistole auf die Brust. Aber gut, vielleicht hatte er es ihr auch nicht gesagt sondern nur mir jetzt? Das wäre was anderes und ok, also hoffte ich einfach mal, dass Quishi von dieser Drohung noch nichts wusste.

Nezumi

"Das ist es.. und wie es das ist", murmelte ich nur vollkommen niedergeschlagen. Wie einfach da Sharvari doch im Vergleich gewesen war... sie war am Boden gewesen und psychisch komplett kaputt, doch sie war von niemandem abhängig gewesen und ich auch nicht! Im Gegenteil, sie hatte ja nicht mal andere Menschen sehen oder treffen wollen, von mir abgesehen. Keiner von uns beiden und nun im Nachheinein betrachtet erschien es mir so, als wenn sie damit doch irgendwie ein weit einfacherer Fall gewesen war, zumal sie sich aber auch hatte helfen lassen wollen! Sharvari hatte nie versucht einfach nur so das alles weg zu ignorieren, sondern hatte meine Hilfe einfach angenommen und nach einer Weile dann auch die des Therapeuten! Rin schien nun aber auch langsam zu bemerken, dass ich offensichtlich Kopfschmerzen hatte und wenn ich ehrlich war, so versuchte ich es ja nun auch nicht wirklich zu verstecken oder sowas. "Ja... du hast wahrscheinlich recht. Ich denke, dass ich in mein Zimmer hoch gehen und mich dort ein wenig hinlegen werde. Ein oder zwei Stunden und dann sollte es mir schon besser gehen, oder zumindest so weit, dass ich mich auch wieder mit unten hinsetzen kann", stimmte ich zu und stand vorsichtig auf, wobei ich kurz ins Taumeln kam, mich aber sehr schnell von alleine wieder gefangen hatte. Ich war doch erschöpfter als ich gedacht hatte, wahrscheinlich, weil die Sorgen und der Kummer gerade mit an meinen Reserven nagten. "Ihr müsst aber wirklich nicht mit Gewalt bleiben, also wenn ich zu lange schlafen sollte, dann bin ich auch nicht sauer, wenn es euch dann doch zu lange wird und ihr wieder nach Hause fahrt. Immerhin habt ihr ja nun auch noch wichtigeres um doas ihr euch kümmern müsst als mich, wobei wir natürlich die Klarstellung dringend noch machen müssen, ich will nicht, dass auf dir auch noch weiter herum gehakt wird.", entschuldigte ich mich schließlich noch, ehe ich mich ins Haus begab und dann auch eher widerstrebend nach oben in mein Zimmer. Kaum, dass ich wieder hier drin war und vor allem auch Quishi so nahe überkam mich wieder der Drang einfach laufen zu gehen, aber Rin würde mich nicht lassen und eigentlich war ich ja auch viel zu fertig. Und dazu brachte es ja auch nichts, wenn ich so verantwortungslos handelte. Vor allem, da gerade von mir erwartet wurde, dass ich verantwortungsvoll handelte! Und nicht fahrlässig! Eilig huschte ich also an dem Zimmer meiner Freundin vorbei und in mein Zimmer, wo ich mich wie ich war aufs Bett warf und mir mein Kissen über den Kopf zog, damit es dunkler und ruhiger war um mich herum. Also klar, ich hätte auch die Vorhänge schließen können, doch das Kissen war gerade einfach angenehmer, da es mir ein wenig mehr Sicherheit vermittelte, als wenn ich es nur dunkel gemacht hätte. Und tatsächlich dauerte es gar nicht mal sooo lange bis meine Kopfschmerzen ein wenig nachliesen und ich dann auch in einen sanften Schlaf glitt, auch wenn dieser wirklich nicht sonderlich tief war. Es war mehr einer der Art, bei der man irgendwie wusste, dass man schlief, aber das Gefühl hatte dennoch irgendwie anwesend zu sein.

Rin

Ok, Nezumi sah zum Glück ein, dass er sich ein wenig ausruhen musste und das beruhigte mich doch ziemlich. Ich würde sowieso wieder Empir abstellen, damit wir sonst mitbekommen wurden wenn er denn plötzlich doch noch weglaufen würde. Oder eben Quishi, das wäre vermutlich auch nicht gut, wenn sie plötzlich weg wäre. Wobei ich annahm, dass sie insgesamt definitiv ruhiger und ein wenig überlegter war. Genau wusste ich es natürlich nicht, aber ich hoffte einfach, dass dem so war und nicht eine völlige Katastrophe passieren würde. Denn eigentlich kannte ich sie eben doch nicht genug um sagen zu können wie sie reagiert auf alles. Nachdenklich sah ich Nezumi kurz nach, ehe ich das Glas nahm und schließlich das Haus betrat, nun meinen Sohn natürlich mitnehmend. Dieser war mittlerweile wohl wach, aber schien zufrieden zu sein einfach die neue Umbegung angucken zu können. Als er mich dann aber doch sah grunzte und quietschte er fröhlich los und ich nahm ihn schließlich lächelnd hoch, ehe ich ihn schön durchknuddelte. Das Glas stellte ich derweil in der Küche ab und ging dann nach draußen. Koiko und auch Sharvari sahen mich sofort besorgt an und ich wuschelte einmal kurz durch die Haare meiner Söhne, die auch gleich grunzten, als sie mich sahen. Also zumindest Isaiah, Dante jetzt nicht so extrem, aber über Isaiahs und Octavians Reaktion fragte ich mich nur noch mehr. Seufzend ließ ich mich dann nieder und sah die beiden nachdenklich an. "Nezumi hat sich oben ins Bett gelegt und schläft hoffentlich, es ist.. Schwierig mit den beiden. Also soweit ich verstanden habe von dem was Zumi erzählt hat, setzen Quishis Eltern sie sehr stark unter Druck. Sie finden nicht, dass Nezumi ein würdiger Partner für sie ist und stellen sich was anderes für sie vor. Ich nehme an ihre Eltern so ein bisschen wie die von Sunny, also so sehr.. traditionell und konservativ und eben Chinesen, mehr weiß ich zu den Eltern nicht, mit Quishi habe ich nicht gesprochen. Jedenfalls will Quishi deshalb nicht einen Social Media Account machen oder osnst irgendetwas, sondern das ganze eher aussitzen, bis ihre Eltern zumindest Nezumi tolerieren, nehme ich an. Und Nezumi kann das nicht ertragen und will eigentlich nur von ihr die Entscheidung aktiv an dem zu arbeiten oder er kann und möchte das so nicht weiterführen", berichtete ich dann von dem, was zwischen Nezumi und Quishi vorgefallen war. Sharvari seufzte derweil nur und meinte, dass sie sowas schon erwartet hatte. 'Wo ist Quishi?' Fragte sie dann nach und ich zuckte mit den Schultern. "Ich denke in ihrem Zimmer, sie ist jedenfalls nicht rausgegangen, also denke ich, dass sie in ihrem Zimmer ist", antwortete ich ihr dann so ehrlich, wie ich konnte und sie nickte nur verstehend.

Koiko

Rin verschwand sehr plötzlich von meiner Seite und lief wohl Nezumi nach, der wohl entschieden hatte, dass er sich verdünnisieren wollte. Und da sie sich kümmerte und ich hier drei Kinder zum Umsorgen hatte und Sharvari die ja auch ein wenig Gesellschaft verdient hatte blieb ich also bei ihr und hoffte, dass Rin Bescheid geben würde, falls sie doch Hilfe von uns brauchte. Das tat sie aber nicht, zumindest nicht in den ersten paar Minuten, sodass ich davon ausging, dass wohl alles so weit gut war, vor allem, da sie sich dann auch noch was zu trinken holte und damit wieder raus ging. Auch Sharvari und ich gingen jetzt nach draußen, allerdings in den wirklich schönen Garten, wo wir und auf einer Bank niederließen und Dante und Isaiah beim spielen mit den Hunden zusahen. Es war wirklich süß wie die Hunde immer vorsichtig hinliefen und dann wieder weghüpften, wenn die Kleinen nach ihnen griffen und die Kleinen dann vergnügt lachten. Sie versuchten sich sogar an ersten Krabbelversuchen, aber damit waren sie nicht wirklich erfolgreich und nach ziemlich kurzer Zeit wurden sie dann auch beide sehr müde, so wie sie aussahen. Vorsichtig sammelten Sharvari und ich die beiden daher auch wieder ein, wobei sie ziemlich sofort das Dösen anfingen und dann irgedwann auch Rin endlich zu uns in den Garten kam. Sie brachte auch gleich Tavy mit, welcher inzwischen wieder ein wenig wacher wirkte! "Wieso sind die meisten Eltern eigentlich so ätzend? Ich mein, vielleicht muss ich ja froh sein, dass meine mich gleich raus gekickt haben", stellte ich stirnrunzelnd fest und schüttelte leicht den Kopf. "Immerhin haben wir jetzt meine Eltern die Ätzend waren, deine Eltern die Ätzend waren, Ayakas Eltern die total ätzend waren, Quishis Eltern die scheinbar ätzend sind... also eigentlich kenne ich bisher nur Jonathans Eltern als echt ok-Menschen", begründete ich meine Aussage dann noch und versuchte mich nicht zu sehr an die Begegnung mit Ayakas Eltern zu erinnern, denn die beiden waren echt ätzend gewesen! Immerhin hatten wir ihnen vorspielen können, dass Sirius ein braver Vorstadtjunge sei und nicht der eher Gothik-mäßig-angehauchte Kerl, der er eben war und sie hatten halbwegs Ruhe gegeben. Das würde in diesem Fall wohl kaum klappen, da Nezumi eben in den Medien war und man da eben zwangsläufig sehr viel über ihn erfuhr, auch wenn er ja nun wirklich sein Privatleben versuchte so gut er konnte aus allem heraus zu halten. Das musste man ihm ja doch zu gute halten! "Ich kann Nezumi jedenfalls schon verstehen... also das er nicht so in der Luft hängen will. Aber... also ein wenig verstehe ich Quishi vielleicht auch, immerhin würde ich Bob auch nicht hergeben wollen. Nur ist Bob nicht total eklig zu mir... also vielleicht verstehe ich sie auch nicht. Ich weiß es nicht", stellte ich dann jedenfalls noch mit einem seufzen fest und strich dabei Dante sanft durch den hellen Flaum auf seinem Kopf. "Und meinst du wir können den beiden gerade überhaupt irgendwie helfen?", wollte ich dann auch von Rin wissen und sah sie fragend an, immerhin wollte ich schon gerne etwas tun um den beiden zu helfen. Wenn ich das denn überhaupt konnte.

Rin

"Ich weiß es nicht, vielleicht erwischen wir auch immer nur die falschen. Ich meine.. Sirius Eltern sind auch super lieb und auch Ariels Eltern können nicht so schlecht sein und Chris auch nicht! Also es gibt auf jeden Fall auch viele positive Beispiele, nur meistens sind die negativen halt eben.. negativ und verursachen einfach viel mehr Probleme, mit denen man sich herumschlagen muss", seufzte ich dann schulterzuckend, denn mittlerweile hatten wir zum Glück auch ziemlich viele total positive Eltern als Beispiele kennengelernt und ich musste doch sagen, dass mir das gefiel und diese definitiv ein Vorbild für mich waren! immerhin wollte ich schon gerne eine tolle Mutter sein und nicht irgendwie total scheiße und meine Kinder so unter Druck setzen wie es bei Quishi war. Wobei ich auch sagen musste, dass ich nicht jeden Partner gleich tolerieren würde. wer würde scon so einen komischen Sonderling gleich in sein Herz schließen und toll finden als Partner für das eigene Kind?! Nachdenklich setzte ich Octavian schließlich auch auf den Boden, denn er schien mit den Hunden nun spielen zu wollen und wenn seine Brüder das durften, dann er auch! Er grunzte und quietschte auch freudig drauf los, was natürlich auch die Hunde wieder ordentlich motivierte und sie nun mit ihm spielten. "Ich kann Quishi von dem her was ich weiß total verstehen. Wirklich. Ich meine.. denke mal zurück an dich und Lazar und Lazar hat auch wirklich vieles getan, aber er war mit Sicherheit nicht angetan davon, dass ich eine Beziehung zu dir führe und trotzdem hätte ich nicht die Entscheidung für einen von euch beiden treffen wollen, das war einfach vollkommen weg von dem, was für mich Ordnung gewesen wäre oder was auch nur irgendwie umsetzbar gewesen wäre. Immerhin habt ihr mich nie so vehement vor die Entscheidung gestellt.. Also klar, ihr hapt mir beide gezeigt, dass ihr einander wirklich nicht mögt, aber er habt nicht so direkt verlangt, dass ich Kontakt zu einem von euch abbrechen muss", stellte ich dann fest und wusste auch nicht genau, was wir tun sollten. "Was nicht heißt, dass ich Nezumi nicht verstehe, so ein Gefühl muss scheiße sein und er gibt sich ja sowieso pausenlos an allem die Schuld, aber von Quishi das jetzt zu verlangen diese Entscheidung zu treffen", fügte ich dann noch hinzu, denn natürlich konnte ich auch verstehen, wieso er es nicht so geil fand, wie das mit Quishi jetzt war. "Ich weiß nicht, wie wir ihnen helfen sollen oder können. Von Quishi weiß ich ja auch noch gar nichts, wir kennen gerade ja nur die Story von Nezumi. Ich hoffe nur, er hat ihr nicht auch das gesagt, was er mir gesagt hat, dass sie entweder offensiver gegen ihre Eltern sein soll und in Kauf nehmen soll, dass sie kein Teil der Familie mehr ist oder sich trennt. Denn wenn ich eines weiß, dann das diese Androhungen bei uns nie, wirklich nie dazu geführt haben, dass wir zusammenblieben, sondern eher, dass wir uns getrennt haben", stellte ich dann fest und auch Sharvari seufzte, denn die Arme sah vermutlich bereits das Problem. 'Wenn er es gesagt hat.. Ich weiß nicht, aber Quishi ist so ein.. logischer Mensch? Keine Ahnung wie ich das sagen soll, aber sie vor diese Entscheidung zu stellen ist glaube nicht gut' Meinte sie dann vorsichtig und schien wirklich ziemlich geknickt zu sein, denn Quishi und die Beziehung zwischen Qusihi und Nezumi bedeutet ihr wohl ziemlich viel und dann jetzt das alles miterleben zu müssen war mit Sicherheit nicht schön.

Koiko

"Vielleicht ziehen wir einfach die falschen an? Wobei dann Sirius nicht dazu passt... hm... jedenfalls kenne ich viel zu viele absolut nicht wünschenswerte", stellte ich nur mit einem leichten Kopfschütteln fest und war mir doch ziemlich sicher, dass Eltern scheinbar per se eher schlecht waren und nur gut, wenn man einfach wirklich Glück hatte. "Du vergisst dabei aber eines: Lazar und ich, wir kenne uns und wir haben uns von Anfang an gekannt... und ja, wir haben uns jetzt nicht so mega gern gehabt, aber wenigstens hat er sich nicht hingestellt und verweigert mich überhaupt kennen zu lernen oder nein gesagt bevor er mich kennen gelernt hat! Im Gegenteil, wenn wir ehrlich sind, dann hat er dich ganz schön lang echt unterstützt und war echt geduldig mit mir, bis er dann eben festgestellt hat, dass ich nicht so der Traumschiwegersohn bin.. oder war", fügte ich dann noch stirnrunzelnd hinzu, denn wirklich vergleichen konnte man Lazar mit der Situation hier nun wirklich nicht! Zumal der wirklich Geduld bewiesen hat, wie ich nie wahrscheinlich nie haben würde! Klar, ich war schon viel geduldiger als vor einiger Zeit noch, aber so geduldig wie er würde ich wohl eher nicht mehr werden. Bei Rins nächsten Worten verzog ich etwas das Gesicht und zog scharf die Luft ein, ehe ich sie mit einem seufzen wieder ausstieß. "So wie ich Nezumi kenne hat er ihr das genau so gesagt... er ist da sehr gerade heraus und wenn er zu dir von sich aus schon sagt, dass das keine Situation ist die er lange mitmacht, dann hat er das Quishi auch gesagt... sollen wir nach ihr sehen? Eher nicht, oder? Also ich sowieso nicht, weil ich nämlich nicht viel mit Familien anfangen kann und wenn ich ehrlich bin würde ich wahrscheinlich auch eher sagen, dass ihre Familie wohl nicht ganz unschuldig ist und sowas und das wäre sicherlich der falsche Ansatz. Denn vielleicht sind das ja auch ganz tolle Leute... also irgendwo... da wo es halt keiner mitbekommt", meinte ich dann noch, auch wenn ich das nicht wirklich glauben konnte, denn von dem her was ich bisher gehört hatte konnte ich einfach nichts gutes finden. Aber ich kannte mich eben nicht aus und wir kannten diese Leute ja auch gar nicht. Wir kannten nur Nezumi und wussten, dass der wirklich der liebste mensch war, den man finden konnte und wahrscheinlich auch der beste Freund, den man finden konnte. Lazar hätte Zumi wahrscheinlich mit Handkuss genommen, während er mich am liebsten eine Klippe runter geschubst hätte, nur diese komischen Leute gaben ihm eben keine Chance ihn mal kennen zu lernen oder sowas! Und dann war natürlich klar, dass sie so schnell auch nicht besser über ihn denken würde. Also zumindest war das für mich klar. "Chosovis Eltern waren doch auch total gegen Sergio und die scheinen ihn doch nun auch akzeptiert zu haben, also vielleicht klappt das ja bei Quishis Eltern auch, aber ich denke, dass ich Zumi nur zustimmen kann in dem Punkt, dass sich nichts ändern wird wenn sie nicht mit diesen Leuten reden, sondern einfach nur alles totschweigen."

Quishi

Nachdem ich so fluchtartig das Wohnzimmer verlassen hatte, hatte ich mir erstmal schön meine Kopfhörer aufgesetzt und mich ein wenig mit Arbeit abgelenkt. Gut, es war nicht super wichtige Arbeit und ich musste die auch mit Sicherheit noch ein oder zweimal durchgehen, da ich mich wirklich schlecht konzentrieren konnte, aber immerhin halfen mir meine Noise Cancelling Kopfhörer ein wenig Abstand zu allem zu bekommen. Man brauchte sowas eben, wenn man anderen zusammenwohnte, die nicht immer so unbedingt leise waren und ich trotzdem manchmal eben Ruhe benötigte. Ob nun zum Lernen oder aber einfach mal zum runterkommen, denn mein Job war nun auch nicht unbedingt immer so schön und romantisch, wie man sich das als naives Kind vorstellte. Nach einiger Zeit hatte ich mich dann jedoch auch endlich soweit beruhigt, dass ich kurz runtergehen wollte um nach Nezumi zu gucken und ein Stück Kuchen zu holen, der ja nun auch noch da war. Und ich war nun mal auch eher ein Frustesser und gerade hatte ich nicht wenig Frust. Hoffentlich würde ich nicht gleich in Nezumi laufen, denn ob ich ihn gleich verkraften konnte, das wusste ich nun auch nicht unbedingt. Er hatte mich doch ziemlich verletzt und ich wusste auch noch immer nicht, ob das so die tollste Entscheidung gewesen war, denn im Grunde genommen ist nun genau das eingetreten, wieso ich ihm nie hatte davon erzählen wollen. Im Wohnzimmer war jedenfalls niemand mehr, so ging ich weiter in die Küche, denn hier gabs den Kuchen und hörte dann auch schon, einfach weil die Küche kleiner war, dass Koiko und Rin sich wohl draußen unterhielten. Über das, was Nezumi ihnen erzählte und wie ich es mir schon gedacht hatte standen sie natürlich auf seiner Seite. Noch ein Grund mehr meine Familie nicht von mir zu stoßen. Ich hätte niemanden, außer Zumi und seine Freunde, die jedoch nie für mich einstehen würden. Das war es einfach alles nicht wert. Belauschen wollte ich sie nun auch nicht, also kramte ich sowohl Besteck als auch einen Teller heraus und wollte mir nun ein Stück Kuchen abschneiden. "Wollt ihr auch Kuchen?", fragte ich dann, woraufhin tatsächlich alle mit Ja antworteten, was mich doch ein wenig verwirrte, aber nun gut. Also holte ich noch mehr Teller und Besteck und packte alles zusammen mit dem Kuchen auf ein Tablett. Ich würde ja nun gewiss nicht raus und rein laufen und abschneiden wenn man das so auch viel einfacher lösen konnte. "Ich weiß nicht, wieso ihr alle glaubt, ich würde nicht mit meinen Eltern reden oder jetzt noch unnötigerweise die Beziehung verheimlichen. Aber Nezumi ist mit Gewissheit nicht der erste Freund, den ich habe und nicht der erste, den sie nicht akzeptieren und ich kann euch auch berichten, dass es bei den beiden, die sie zumindest toleriert haben, über ein Jahr gedauert hat, bis wir an diesem Punkt waren und das alles auch ohne pausenlos irgendwelchen Gerüchten über Affären in den Medien oder Fans meines Partners die mich beschimpfen. Das macht nämlich nichts besser", stellte ich dann als erstes klar, denn ich konnte mir das nicht mehr geben. Dabei schnitt ich nun den Kuchen an und verteilte Stücke auf Teller, die ich dann weiterreichen konnte.

Koiko

Ich zuckte doch ziemlich zusammen, als Quishi uns plötzlich ansprach und sah ziemlich Schuldbewusst auf. Immerhin waren meine Worte nicht für ihre Ohren Bestimmt gewesen! Gut, sooo schlimm war das, was ich gesagt hatte, nun nicht gewesen, aber dennoch! Sie brachte dann auch den Kuchen mit nach draußen und setzte mich mit hin, während ich erst ziemlich traurig das Gebäck ansah, mich dann aber zusammenriss und mein Pokerface aufsetzte. "Quishi... das ist vielleicht ein wenig falsch rüber gekommen, was ich gerade gesagt hab. Also ich wollte mit dem, was ich gesagt habe nicht Partei für Nezumi ergreifen,oder sagen, dass er absolut nicht Schuld an all dem wäre. Wirklich nicht! Natürlich ist es ein riesen Problem was hier passiert und vor allem das, was über dich geschrieben wird, immerhin hast du mit seiner Medienpräsenz eigentlich nichts zu tun. Und das du darunter leidest, dass sehen wir auch und das tut uns wahnsinnig leid für euch beide, also bitte denke nicht, dass wir die Schuld nur bei dir suchen würden, denn so ist es nicht. Wirklich nicht. Nezumi mag der sein, durch den wir uns kennengerlernt haben und er mag der Hauptgrund sein warum wir Kontakt haben, aber deswegen bist du trotzdem Quishi für uns und nicht 'Nezumis Freundin'", versuchte ich mich erstmal zu entschuldigen und außerdem versuchte ich ihr vor allem aber auch klar zu machen, dass auch sie eine Freundin von uns war und das wir sie nicht unbedingt nur als Anhängel von Nezumi sahen oder sowas. Nein, sie war ein Mensch wie er auch und die Tatsache, dass wir sie ohne ihn nicht direkt kennen würden änderte da auch nichts dran. "Und wenn ich eben etwas.. naja, eher sehr kalt geklungen habe, so tut mir das Leid. Ich habe mit Eltern im Allgemeinen kaum Erfahrung und ich kann nicht mal im Geringsten nachfühlen wie es dir gerade gehen muss und wahrscheinlich kann das keiner von uns hier. Die Einzige, die es vielleicht könnte, ist ja leider noch im Urlaub", fügte ich dann noch an, da ich nicht so tun wollte als würde ich mit super viel Ahnung über Verwandschaft mit ihr reden. Denn die hatte ich nicht und so konnte ich mir eben auch nur vorstellen wie sie sich fühlen konnte, aber wissen konnte ich es nicht und ich würde mir auch nicht anmaßen zu behaupten das ich es wüsste. "Jedenfalls scheint die aktuelle Situation zumindest für Nezumi nicht tragbar zu sein. Das einfach nur als neutrale Beobachtung. Auch scheint er von seinem Standpunkt nicht viel machen zu können, bitte korrigiere mich, wenn ich falsch liege. Also scheint es zumindest für mich so, als müssten wir, wenn wir euch helfen wollen und das so, das ihr beide zufrieden seid, vor allem mit dir reden. Also sollte es so wirken, als wenn wir auf dir herum haken, dann tut es mir Leid und das ist ein Eindruck den ich nicht Erwecken möchte. Im Gegenteil. Und wenn du nicht möchtest, dass wir uns da weiter einmischen, dann ist das ok. Dann werden Rin und ich mit Nezumi noch klarstellen, dass Rin nicht seine Affäre ist und euch dann komplett in Ruhe lassen mit dem Thema", führte ich schließlich noch aus und hatte wirklich das Gefühl mich hier auf rohen Eiern zu bewegen, denn ich wollte einfach nicht so klingen als wenn mir Quishis Gefühle egal wären, denn das waren sie nicht. Und Rin und Sharvari sicherlich auch nicht!

Quishi

Ich lächelte Koiko nur müde an. Er verurteilte mich also nicht und stand auch nicht nur ausschließlich auf Nezumis Seite? Das konnte er ziemlich gut verstecken alles in allem. Gut, ich hatte so viel von ihm nun auch nicht gehört, dazu war ich nicht lange genug dagewesen um das Gespräch mit anzuhören und das hatte ich auch gar nicht gewollt, denn andere Leute belauschen war wirklich so die feine englishce Art und Weise und gefiel mir auch nicht im geringsten! Sowas gehörte sich einfach nicht und ich war definitv alt genug um mich nicht so zu verhalten! "Ich möchte dir auch nicht zu nahe treten, dafür kenne ich dich nicht genug, keinen von euch beiden, aber so klang es eben wirklich nicht. Klar, es klang auch nicht danach, als wenn ich jetzt das absolute Übel wäre, aber eben auch nicht danach, als wenn jetzt so wirklich übermäßig wichtig wäre, wieso ich mich für Dinge entscheide oder dagegen", zuckte ich dann nur mit den Schultern und hoffte einfach, dass Koiko mir das nicht allzu übel nahm. Aber ich fühlte mich nun mal wirklich nicht so, als wenn hier irgendjemand auch auf meiner Seite stand. Und wirklich viele andere Freunde hatte ich auch nicht mehr, klar Bekannte, aber die würde ich nie im Leben als Freundin einstufen und einige dieser bekannten hatte ich dann eben auch verloren durch die Medienpräsenz. Was sollte ich auch mit Leuten, die mich nur noch wegen Nezumis Geld oder Bekanntheit mochten? "Ihr könnt euch ruhig einmischen, wirklich viel schlimmer kann es eh nicht werden. Allerdings glaube ich momentan kaum, dass da eine sinnvolle Lösung noch gefunden werden kann oder ob es auf Dauer überhaupt Sinn hat wenn er jetzt schon damit anfängt, dass ich mich zwischen ihm oder meiner Familie entscheiden soll. Ich werde mich nicht gegen meine Familie entscheiden. Meine Eltern sind mir relativ egal, aber meine Familie besteht ja nicht nur aus ihnen und da wird es die nächsten Jahre mit Sicherheit keine Option geben. Meine Geschwister sind abhängig von ihnen und sie vor die Entscheidung ich oder meine Eltern stellen mache ich nicht. Und dazu gehört eben auch meine Eltern nicht noch unnötig weiter zu provozieren. Also nein, aus seiner Sicht kann er nur wenig machen, vielleicht noch versuchen seine Fans unter Kontrolle zu bekommen, aber es schien nicht so, als wenn er das könnte oder wollte", erklärte ich dann weiter und Rin nickte verstehend. Sie hatte immerhin einen Bruder, vielleicht konnte sie zumindest verstehen, wieso ich mich nicht gegen meine Geschwister entscheiden wollte. "Er kann mich natürlich unterstützen, wie er jetzt auch schon macht, aber er hat ziemlich deutlich gezeigt, dass das nichts für ihn ist und eben nicht genug", fügte ich dann noc hhinzu, denn natürlich war es nicht schön alles jetzt und natürlich war es auch für ihn scheiße, wenn ich in regelmäßigen Abständen schlecht drauf war, ich konnte mir auch besseres vorstellen, doch das war jetzt nun mal so und es würde sich für die nächste Zeit auch nicht ändern, bis meine Eltern anfingen zu tolerieren, dass ich jetzt eben mit diesem Mann in einer Beziehung war. Oder alternativ eben meine Geschwister auch auf eigenen Beinen standen und beides würde ich nicht herzaubern können.

Koiko

Sie glaubte mir nicht. Wunderte mich das? Nicht wirklich, immerhin kannte sie uns kaum und kannte uns auch nur wegen Sharvari und Zumi, also konnten wir ihr es wohl nicht übel nehmen, dass sie uns nicht traute. "Nun, wir, ich, habe eben das Problem, dass ich bisher nur eine Sicht der Dinge sehe. Und das ist Nezumis. Und mit eigener Erfahrung kann ich nicht punkten, da ich genauso wie er keine eigenen Eltern habe", erklärte ich ruhig und fühlte mich von ihr nicht wirklich angegriffen, da sie ja irgendwo Recht hatte. Als sie dann meinte, dass da Geschwister noch mit dran hingen verzog ich doch etwas das Gesicht, denn das konnte ich dann doch zumindest ein wenig nachfühlen. Immerhin war mir Ryuji auch unfassbar wichtig! "Und wenn... keine Ahnung, ihr mal drüber redet, ob ihr sie einfach besuchen könnt? Immerhin ist er an sich der liebevollste Kerl den ich kenne und vielleicht würde das helfen? Ich mein, so wie ich das sehe willst du dich nicht gegen sie stellen und ich kann das, wenn da deine Geschwister mit dran hängen, auch irgendwie nachvollziehen, nur er sagt ja scheinbar auch deutlich, dass er das so nicht mitmachen kann, was ich auch nachvollziehen kann. Also steht ihr irgendwo vor einer Wand und vielleicht wäre es da ja eine Möglichkeit zu sehen wie sie auf ihn in Person reagieren und wenn sie ihn dann nicht leiden können, dann ist es vorbei und sie sind zufrieden, dass du ihn los bist und er hat 'seinen Willen'. Also nicht so ganz, weil er ja lieber dich hätte und happy Eltern, aber halt zumindest so weit es geht?", schlug ich vorsichtig und nachdenklich vor, da das alles ein wenig so klang, als wenn aktuell sowieso nur eine Trennung in Frage kam und dann könnten sie theoretisch doch auch ihre Eltern besuchen, oder? Denn wenn sie ihn dann doch leiden konnten, dann wäre doch alles gut und wenn nicht und er und Quishi trennten sich dann, dann wäre doch auch alles gut, oder? Vielleicht sah ich das ja auch komplett falsch. Ihre nächsten Worte provozierten mich dann allerdings doch ein wenig und so sehr ich mich bemühte konnte ich mich nicht völlig im Zaum halten. "... sagst du gerade wirklich er würde dich nicht unterstützen wollen? Nezumi? Der an JEDEN anderen denkt bevor er an sich denkt? Er WILL also dich nicht unterstützen weil er so ein Egoist ist? Oder kann es sein, dass er nicht mehr will, weil er mehr leidet als du unter der Situation? Findest du nicht, dass es eine ziemliche emotionale Erpressung ist ihm zu sagen, dass er nicht genug für dich machen würde, während du gleichzeitig sagst, dass du nichts machen willst um irgendwie das mit deinen Eltern zu lösen? Ich mein, ehrlich, ich versuche hier alles Verständnis für dich aufzubringen und ich denke in Sachen Geschwistern hab ich das auch wirklich, aber wenn ich einen kenne der Glück und einfach nur Harmonie verdient hat, dann ist das Nezumi und wenn Zumi sagt, dass er etwas nicht aushält, dann tut er das wirklich nicht. Dann sagt er das nicht aus reiner Bequemlichkeit weil er keinen Bock hat sich drum zu kümmern, sondern weil er es nicht kann und das passiert schon selten genug! Und ganz ehrlich, von meiner Sicht aus ist einfach nur da sein und nichts tun keine Unterstützung. Das ist einfach nur da sein und nichts tun und würde Rin Probleme haben und mir sagen, dass ich ihr nicht helfen darf, sondern sie nur an meiner Schulter weinen lassen soll, dann würde ich da auch nicht mitmachen, sondern dieses Problem aus der Welt schaffen ob Rin das will oder nicht", entfuhr es mir schließlich doch und ich malte finster mit den Zähnen. Denn Zumi war der letzte dem man vorwerfen sollte er würde nicht genug für jemanden tun! Er gab alles was er hatte und was er geben konnte und oft noch mehr, da war eine solche Aussage einfach unfair. Und das er nicht einfach zusehen konnte, das konnte ich zu gut verstehen. Würde ich auch nicht, nur das meine Methode mit sowas umzugehen sicher auch nicht die richtige wäre. Auch wenn man bei der die Geschwister sicher nicht verlieren würde und die Eltern nie wieder was böses sagen würden.

Quishi

Was war denn einfach so schwer daran zu verstehen, dass wir mit meinen Eltern nichts machen konnten und nicht weiter provizieren auch mit nichten beinhaltete, sie zu besuchen. Und das Nezumi nicht in irgendeiner Art und Weise positiv herausstich oder sich sonst so großartig unterschied von meinen anderen Freunden. "Ich kanns gerne machen, aber ich weiß wirklich nicht, warum ich ihn und mich dem Aussetzen sollte. Ich habe meinen zweiten und dritten Freund mitgenommen. Willst du wissen wie das lief? Sie haben fast ausschließlich chinesisch geredet, obwohl sie sich in Deutsch verständigen können und als sie dann mal mit ihnen Deutsch gesprochen hat, dann nur um etwas negativ anzumerken oder ihn komplett auseinander zu nehmen. Angefangen beim Job, Versorgungsfähigkeit, die Tatsache, dass sie keine Asiaten sind oder das sie Asiaten sind, beide Male natürlich negativ und jedes stereotypische Bild, angefangen beim Aussehen bis hin zur Familie meines Partners, wurde ausgepackt und musste erzählt werden. Und nun denke nochmal genau darüber nach, ob ich Nezumi dahin mitnehmen soll, denn warum soll er sich das antun und ich mir, wenn wir uns danach sowieso trennen?", antwortete ich nur, denn ich glaubte kaum, dass ich Nezumi dem aussetzen sollte. Es war immerhin Nezumi, der extrem sensibel und weich war und penibel darauf achtete, was andere über ihn dachten. Und ihn sollte ich dann zu meinen Eltern nehmen? Die ihn nicht mögen wollte? Damit er sich das antun sollte? Da machte ich lieber von alleine Schluss, denn so musste ich ihn nun wirklich nicht verletzen. Nicht ohne einen sinnvollen Grund und so wie meine Eltern schon am Telefon drauf waren, würde es noch schlimmer werden als mit den anderen beiden, immerhin hatten die schon mal nicht so einen schlechten Ausgangspunkt wie Nezumi. "Du magst das vielleicht gerne verdrängen, aber meine Eltern sind bei weitem nicht das einzige Problem. Natürlich belastet es mich, wen würde das nicht belasten, aber ebenso belasten mich seine Fans. Und was tut er dagegen? Ich habe nichts mit denen zu tun, ich wollte die nicht mal unbedingt in meinem Leben haben und ich weiß ganz gut, was die über mich schreiben. Er mag es vielleicht toll finden, wenn Leute in anjubeln und er mag positives aus Fanpost ziehen können, das ist aber nicht meines. Und als Lösung dafür soll ich also bewusst auch damit anfangen? Ich möchte es nicht, selbst wenn das Problem mit meinen Eltern nicht wäre, ich kann damit nichts anfangen, aber ich soll es ja jetzt machen. Um wohlbemerkt das Problem mit seinen Fans zu lösen. Das ist natürlich eine super Lösung und da kann man dann halt schon mal die 'wäre eh besser für deinen Job' Karte ziehen, wenn ich es nicht von alleine will. Wieso muss ich mich nur anpassen, damit das hier funktioniert? Oder alles so akzeptieren wie es ist? Ich bin bereit vieles anzunehmen und mich daran anzupassen, vieles kenne ich ja auch schon über die Jahre, aber ich bin weder alleine an dieser Situation schuld noch bin ich die einzige, die daran arbeiten muss. Ich habe mich nie, nicht ein einziges Mal im vergangenen Jahr darüber beschwert, wenn er mich aus dem Bett geschmissen hat oder ich gar nicht erst bei ihm schlafen konnte wegen Sharvari. Oder wenn er irgendwelche Shootings mit Halbnackten Frauen hatte, mit denen er 'intim' werden sollte, während wir nicht mal miteinander rummachten. Es gefällt mir nicht, es verletzt mich auch teilweise, aber ich kann verstehen, wieso es so ist und es ist ok für mich, das ist, was ich nun mal annehmen muss, wenn ich mit ihm in einer Beziehung sein will und das ist kein Problem. Aber ich muss nicht annehmen mich verbiegen zu müssen, meine Familie aufs Spiel zu setzen oder mich darstellen zu lassen, als wenn ich mich ins gemachte Nest mit dem perfekten Ehemann setze. Denn Nezumi ist ein wundervoller Kerl, ohne Frage und ich liebe ihn dafür, aber es ist nicht so, als das eine Beziehung mit ihm zu führen genauso wundervoll perfekt und einfach wäre, das ist sie nämlich nicht", antwortete ich Koiko dann, ehe ich mich bei Sharvari entschuldigte, die aber nur abwinkte und meinte, dass sie sich durchaus vorstellen konnte, dass es nicht so einfach war und ich dankbar dafür ist, dass ich es so akzeptiere. Während ich Koiko das alles so hingeworfen hatte, waren mir auch wieder ein paar Tränen übers Gesicht gelaufen, die ich nur schnell versuchte wegzuwischen und mich dann einfach wieder ein bisschen zu beruhigen.

Koiko

"Weil ihr euch scheinbar wenn ihr es nicht mal versucht auch trennen werdet. Ich weiß es nicht Quishi. Mehr als fragen kann ich auch nicht machen, aber offensichtlich seid ihr beide nicht glücklich und schön anzusehen ist das nicht", zuckte ich schließlich resigniert mit den Schultern und reichte ihr ein sauberes Taschentuch, damit sie sich ihrer Tränen entledigen konnte. Vielleicht waren ihre Eltern ja auch einfach so unmöglich. Was wusste ich schon, ich hatte sowas nicht und es war auch gut so. Denn SOWAS wollte ich auch nicht haben. Und wenn sie da so unter deren Fuchtel hing und sich nicht lösen wollte, dann war das eigentlich auch nicht mein Problem. Das war ihres und das ihrer Geschwister. "Nun... wenn das so ist seid ihr vielleicht einfach nicht füreinander gemacht. Ich unterstütze das mit seinen Fans in keinster Weise und auch er findet das absolut nicht toll, ist nicht so, dass er darüber jubeln würde. Doch trotz all seiner Bemühungen konnte er bisher auch nicht alles stoppen. So wie du deine Eltern scheinbar auch nicht stoppen kannst. Es ist schade, denn ich hätte euch gerne noch weiter zusammen gesehen, da du an sich eine tolle Frau für ihn zu sein scheinst, aber manchmal geht es wohl nicht", stellte ich schließlich mit einem Schulterzucken fest und aß mein Kuchenstück auf. Für mich war das Gespräch an dieser Stelle beendet, denn ich hatte keinen Rat mehr für sie und eine Idee was man gegen seine Fans machen könnte hatte ich auch nicht. Also würde ich mich raus halten und eben wohl oder Übel zusehen wie sie an die Wand fuhren und getrennte Wege gingen. Auch wenn ich mir natürlich anderes wünschen würde, vor allem gerade in der jetzigen Situation wo es um Nezumi nicht unbedingt super gut bestellt zu sein schien. Immerhin schien es ja doch so, als wenn Sharvari langsam wirklich immer selbstständiger wieder zu werden schien und Marek gab ihr ja nun auch wirklich, wirklich viel! "Der Kuchen ist jedenfalls echt gut", bedankte ich mich schließlich noch ehrlich und wannte mich dann meinem Sohn zu. Jetzt gab es immerhin nicht mehr viel zu machen, außer darauf zu warten, dass es Nezumi besser ging, damit das Gerücht um seine Affäre aus der Welt geschafft werden konnte und wir dann nach Hause fahren konnten. Und dann würde die Zeit zeigen ob Nezumi ein zu weiches Herz hatte und er letzendlich bei ihr bleiben und einfach gute Miene zum bösen Spiel machen würde oder nicht. Wahrscheinlich würde er das sogar machen, denn er wusste, dass er Sharvari damit auch treffen würde, wenn er mit Quishi jetzt Schluss machte und wenn er es vielleicht noch ertragen könnte Quishi das anzutun, so glaubte ich nicht, dass er Sharvari das antun würde. Also würde er bei ihr bleiben, so tun als wäre alles bestens uns im besten Fall mich mit seinem Kummer nerven, oder aber alles in sich rein fressen. Wahrscheinlich eher letzteres, da er damit besser verstecken könnte was los war. Und wenn es um sowas ging, dann war er da leider weit besser drin als es gut für irgendwen wäre! Sein weiches Herz und sein perfektes Pokerface, wahrscheinlich die schlimmste Mischung die man in einem Menschen vereinen konnte. Aber er hatte sie bekommen und perfektioniert und damit musste er und wir irgendwie auch, jetzt eben leben.