Fight School (Übernommen von MPH)

Koiko

Ich wusste nicht wirklich was ich da tat. Alles was ich wusste, war das ich helfen wollte und das ich verdammte Panik hatte, dazu entfiel mir immer wieder wo ich war und mit wem ich hier eigentlich war. Wenigstens wurde der Lärm langsam weniger und das Knallen hörte auf, denn anscheinend war erst mal alles zum Stillstand gekommen. Vielleicht hörte ich es aber auch einfach nicht mehr. Nach einer Weile entdeckte ich jedenfalls eine scheinbar verzweifelte alte Frau in einem Fahrzeug das absolut eingekeilt stand und war froh nun etwas tun zu können. Es war nicht leicht zu ihr zu gelangen, denn überall waren gefährliche Stellen an den Fahrzeugen, an denen sich Blech hoch gebogen hatte und nun scharfkantig Abstand und solche Witze. Schlussendlich schaffte ich es ohne mich zu verletzen und bemerkte das sie nicht allein war. Die arme Frau war am weinen und klammerte sich an ihren Mann, zumindest schien er ihr Mann zu sein, welcher scheinbar bewusstlos über dem Lenkrad zusammengesackt war und und aus einer Wunde an der Stirn blutete. Ich überlegte nicht lang und schlug mit dem Ellenbogen die Scheibe des Wagens ein, denn anders als so würde man die armen Leute dort nicht herausbekommen, dazu war das Auto zu eingekeilt. Glücklicherweise kam noch ein anderer Mann mir zu Hilfe, der beruhigend auf die Frau einredete und ihr erklärte was sie tun sollte, während ich vorsichtig die letzten Scherben aus dem Fensterrahmen entfernte und versuchte mich dabei nicht zu sehr zu verletzen. Zu zweit zogen wir dann die beiden Personen vorsichtig heraus aus dem Fahrzeug, ehe er der alten Frau vorsichtig an den Seitenstreifen half und ich mich um den älteren Herren kümmerte. Leider schaffte ich es nicht ihn wieder zu Bewusstsein zu bekommen, ich musste ihn also tragen, was gar nicht so leicht war, denn er war größer als ich, dazu standen überall die anderen Autofracks und ich hatte verdammte Angst, dass ein weiteres Auto hinten in den Batzen rein fuhr und ich auch noch eingeklemmt wurde oder sowas. Aber wenigstens hörte man bereits die Krankenwagen Sirenen und so lange brauchte ich auch nicht bis ich den Kerl in Sicherheit gebracht hatte und mich wieder auf den weg machte, niemanden finden konnte und mich völlig verstört an den Rand setzte. Tanathan und Rin hatte ich derweil vollkommen aus meinen Gedanken verbannt, wofür ich jedoch kaum was konnte, das lag einfach nur an der Aufregung und der Angst die ich vor Situationen wie den solchen hatte.

Tanathan

Die Polizei und Feuerwehr und alles kam so langsam aber sicher, dazu waren Unmengen von Krankenwagen nun auch auf der gegenüberliegenden Seite da, einfach um einen besseren Abtransport hinzubekommen und mit großen Scheinwerfern wurde ausgeleuchtet. Jedenfalls erzählte das ein kleinerer Junge der zu den Leuten gehörte, mit denen ich hier saß. Insgesamt wurde die Lage auch zum Glück endlich ein bisschen ruhiger und ich war wirklich froh darüber. Wir hatten uns mittlerweile auch bewegt, nämlich zu einem Krankenwagen, denn Rin war noch immer nicht bei Bewusstsein und schien das auch überhaupt nicht mehr werden zu wollen, zudem hatte ich noch den tollen Schnitt, der wohl geblutet hatte und die Familie war auch noch immer ziemlich geschockt. Meinen Schnitt hatten sie jedenfalls schnell desinfiziert und mehr auch nicht damit gemacht, jetzt musste geklärt werden, wo ich hinsollte, denn ich hatte Chopper mit dabei und der konnte nicht ins Krankenhaus. Schließlich meinte die Frau, dass sie in der selben Stadt wohnen würden wohin Rin ins Krankenhaus gebracht werden sollte und sie mich und den Hund erstmal mitnehmen würden. Irgendwie wurden dann Nummern und alles ausgetauscht, da ich auch nicht in der Lage war zu sagen, in welchem Auto ich gesessen hab oder wie ich überhaupt hieß und woher ich kam und auch Rins Namen hatte ich ihnen nicht sagen können, jedenfalls nicht ihren vollen Namen. Es war einfach bei Rin geblieben, mehr wusste ich nicht und Koiko war überhaupt nicht mehr gedanklich anwesend für mich. Jedenfalls würden sie wohl alle Autos erstmal auf ein Polizeigelände bringen und weiterhin untersuchen, sodass unsere Sachen nicht verschwinden würden, ich hingegen durfte mit Chopper und den netten Leuten in einen Polizeibus und wir wurden schließlich zu deren Haus oder wo auch immer hingefahren, während die eine ältere Dame, wohl die Oma von den Kindern, mit Rin ins Krankenhaus fuhr, da sie auch eine leichte Platzwunde hatte.

Koiko

Gefühlt saß ich eine Ewigkeit an dieser Leitplanke und spürte nicht mal wirklich wie sehr ich am frieren war. Stattdessen blickte ich einfach nur starr über die Wiesen die vor mir lagen und hielt mir wieder die Ohren zu, wodurch ich auch erst recht spät merkte, dass jemand mich ansprach. Anscheinend war derjenige sogar einer vom Roten Kreuz, denn nachdem ich aufmerksam geworden war bombardierte er mich erst mal mit Fragen und ich schaffte es nach und nach wieder vollkommen aufzutauen gedanklich. Eilig erzählte ich in welchem Auto ich gesessen hatte, das wir ganz am Anfang des Unfalls gewesen waren, wie alles passiert war und dann noch, mit wem ich gefahren war, wobei ich allerdings nur stockend berichtete und dann auch sofort losstürzte wie ein aufgescheuchtes Huhn. Wo war meine Rin? Wo war Tanathan? Ich konnte die beiden nirgends entdecken, nur ich hatte mein Handy ja auch gar nicht mehr, denn das hatte ich dem Jungen gegeben, aber wo waren sie hin verdammt? Am liebsten hätte ich mich gleich in den nächsten Busch übergeben und zwar sofort, doch stattdessen wartete ich nochmal ein paar Minuten, die ich suchend verbrachte, den armen, besorgten Mitarbeiter des RK einfach ignorierend, ehe ich den Busch dann doch noch in Anspruch nahm, der da gerade so nett am Abhang stand. Nachdem ich so ziemlich meinen gesamten Mageninhalt, was glücklicherweise ohnehin nicht viel gewesen war, wieder ausgewürgt hatte, blieb ich noch kurz vornübergebeugt stehen, ehe ich mich wieder dem freundlichen Mann zuwandte und dem nun auch noch seine restlichen Fragen, bezüglich meines Alters und all das beantwortete. Er war so freundlich mir ein Taxi zu rufen, dass mich in meine Heimatstadt bringen würde, doch in Erfahrung bringen wo Rin, oder Tanathan waren konnte er nicht, denn mit ihren Namen konnte niemand so wirklich was anfangen, was mich echt nicht beruhigte, zumal ich nun nicht nur Pablo erzählen durfte, dass sein Wagen wahrscheinlich Schrott war, sondern auch Lazar, dass seine Schwester und sein Hund verschwunden waren, genauso wie unser kleiner Tanathan.

Pablo

Ich arbeitete brav vor mich und es klappte sogar alles echt super gut, was mich doch ordentlich beruhigte. Rin und Koiko würden es schon packen mein Wagen bis morgen früh wieder mitzubringen, was immer sie auch so genau damit vorhatten, das hatte ich nämlich mittlerweile wieder vergessen. Jedenfalls klappte alles und da Samuel ja auch endlich sein Knackärschchen wieder zum Mischpult bewegen konnte, war ich auch diese Sorge los, zumal ich jetzt mit einem doch mittlerweile wieder ordentlich getakteten Lazar und einem echt guten Alex auch nicht mehr so ein Stress oder ähnliches hatte. Ein Glück war es auch mitten in der Woche und bis auf ein paar 'übliche' Verdächtige mussten die meisten doch recht 'früh' oder 'spät', je nachdem wie man es nun nahm, wieder gehen, was mich allerdings auch so überhaupt gar nicht störte. So kam es auch, dass wir um 2 relativ entspannt an die Sache rangehen konnte und um 3 nur noch ein paar wenige, zumindest wenig für Barverhältnisse, da waren, was mich doch auch ordentlich entspannte und alles super töfte war. Lazar pennte bereits wieder und Alex war noch da, sodass ich schon mal aufstocken konnte und alles. Schließlich stand Koiko plötzlich in der Tür und allein sein Aussehen und Blick und alles reichte einfach nur aus. "Warte", meinte ich dann, holte meinen Hocker heraus und nahm mir schon Mal eine Flasche Ouzo zur Hand. "Was ist passiert?", fragte ich dann nach und bot ihm ebenfalls einen Platz an, genauso wie was zu trinken, auch normale Cola. So recht wissen, was nun eigentlich schon wieder genau passiert war wollte ich eigentlich auch nicht, aber ich würde wohl nicht drum herumkommen und vermutlich war es auch besser so, hoffentlich ging es allen irgendwie gut, alles andere wäre sehr schlecht.

Koiko

Kaum in das Taxi eingestiegen verfiel ich wieder in diesen Trance-artigen Zustand in dem ich meinen Blick zur Fensterscheibe schweifen lies, dieser sich dort festsaugte und ich zu keinem normalen Gedanken in der Lage war. Die Tatsache Rin und Tanathan verloren zu haben belastete mich wirklich stark, denn ich hätte einfach bei ihnen bleiben müssen! Verdammt, sie war meine Freundin und Tanathan hatte mir gerade erst wieder vertraut! Als das Taxi vor der Bar hielt, bekam ich das nicht mal so wirklich mit und der Fahrer musste mich erst anschreien um mich wieder zurück in die Realität zu bekommen. Eilig bezahlte ich ihn und kletterte etwas unbeholfen aus dem Gefährt, um dann völlig verloren und benommen vor der Bar zu stehen. Konnte ich jetzt nicht einfach gehen und mich irgendwo verkriechen? Das wäre so viel angenehmer, als nun in die Höhle des Löwen zu gehen, doch es ging nicht, denn so würde ich Rin auch nicht finden und Lazar hatte ein Recht darauf zu erfahren was los war, genauso wie auch Pablo, auch wenn sie mir wahrscheinlich den Kopf abreißen würden. Mit leicht flauem Gefühl im Magen betrat ich das Gebäude und bemerkte als erstes, dass es recht leer war, Samuel wieder da war und auch Alex eifrig am arbeiten war. Dazu bemerkte ich, leider, Pablo, der mich bereits entdeckt hatte, sich das wohl hochprozentigste nahm, das er hatte finden können und sich zu mir begab. Schuldbewusst und mit flatterndem Herzen starrte ich ihn an. "Dein Wagen ist Schrott... Rin is Weg und ich hab keine Ahnung wo Tanathan und Chopper hin sind...", brachte ich es stockend und sehr nervös auf den Punkt, ehe mein Magen sich erneut umdrehte und mich ein erneuter Würgereflex überkam. Sofort drehte ich mich von Pablo weg und presste die Hand auf den Mund, hatte allerdings auch Glück, dass nichts kam und es auch recht schnell wieder vorbei war, nur zittern tat ich noch ein wenig, dazu stand ich viel zu sehr unter Strom und ich wünschte mir noch immer einfach bewusstlos umzufallen oder sowas, denn ich hielt dem Druck echt nicht mehr lang stand, wenn ich keine Pause bekam. Ich würde einfach durchdrehen oder sowas.

Pablo

Koiko schien es alles andere als gut zu gehen und das beunruhigte mich doch ziemlich, sodass ich gleich schon Mal einen Schluck nahm und als er schließlich zusammengefasst hatte, was nun los nahm, gleich nochmal ordentlich zulangte. "Man ey, ihr habt nen Autoverschleiß, innerhalb eines halben Jahres 3 Wagen, vielleicht solltet ihr mal ältere Gebrauchtwagen nehmen, das wird auf dauer vermutlich billiger", seufzte ich als erstes. Eigentlich war ich sogar ziemlich angepisst von dieser Tatsache, denn ich konnte mir nicht mal eben einen Neuwagen aus den Rippen zaubern und Lazar war ja momentan auch eigentlich mehr oder weniger vollkommen blank was sowas anging. "Wie Rin ist weg und Tanathan und Chopper auch? Sie können sich doch nicht in Luft aufgelöst haben, sie werden irgendwo sein", meinte ich dann und nahm gleich noch einen Schluck. "Leg du dich erstmal hin und versuch dich zu beruhigen, so finden wir sie auch nicht wieder", meinte ich dann, auch schon ein wenig angeheitert, was bei mehr als einem halben Liter Ouzo auch nicht so verwunderlich war. Also lotste ich Koiko in Richtung des Büros, während ich Alex dann noch erzählte, dass er ruhig schluss machen konnte oder hier bleiben konnte wenn es hier wärmer war und dass er sich ruhig wie zu Hause fühlen durfte, auch oben in der Wohnung und die letzten Gäste nun auch gingen. War ja auch schon spät genug, dass wir nun schließen konnte und all sowas. Auf dem Weg ins Büro nahm ich dann noch einen Eimer mit für Koiko, denn ihm schien ziemlich übel zu sein. Was nun mit Rin und den beiden Chaoten war und wieso sie weg waren und warum mein Auto schrott war interessierte mich schon, aber aus so einem Koiko bekam ich jetzt vermutlich eh nur Schwachsinn heraus und nichts anderes und bevor er mir hier noch durchdrehte.. Ihnen würde schon nichts passiert sein.

Koiko

Pablo trank ja wirklich wie ein Weltmeister, was aber auch nicht weiter verwunderlich war, bei den Sachen die ich ihm da auftischte, nur am liebsten würde ich ihm das ja auch gar nicht erzählen müssen. "Es tut mir wirklich leid, ich bin schon langsam gefahren, aber da war dieses andere Auto und ich konnte auch nur gerade so ausweichen und dann hat es ziemlich hässlich geknirscht und vielleicht ist dein Wagen auch gar nicht hin, aber das ist unwahrscheinlich, da da auch noch dieser LKW war und der ganze Lärm", stammelte ich doch etwas unzusammenhängend vor mich hin und suchte mit meinem Blick irgendwas das ich anstarren konnte, doch ich fand nichts, wobei das aber ohnehin mehr so Unterbewusst passierte, denn aktiv wollte ich ja gar nichts sehen, sondern einfach meine Ruhe und meine Rin und am besten Tanathan und Chopper auch gleich wieder. Das Pablos Wagen überlebt hatte konnte derweil durchaus sein, denn er war ja eher am Anfang des ganzen gestanden und wenn sich die Autos nicht auch noch auf ihn drauf geschoben hatten, dürfte er lediglich verschrammt sein, doch so weit kamen meine Gedanken gar nicht erst, denn dazu waren sie viel zu festgefahren. "Ich hab keine Ahnung wo sie sind, da war der Unfall und ich hab sie, Rin, aus dem Wagen geholt und ab da kann ich mich an kaum was erinnern, nur dann waren sie einfach weg", fügte ich noch hinzu und musste wieder würgen. Viel konnte man mit mir gerade wirklich nicht anfangen, zumal sich jetzt auch nochmal die Panik ausspielte, die ich vorhin zu unterdrücken versucht hatte. Willig lies ich mich von dem Spanier ins Büro lotsen und setzte mich dort auf das Sofa, wobei ich wie doof an meinem Ring herum spielte.

Pablo

Ich verstand nicht viel von dem, was Koiko da vor sich hinlaberte, es klang alles ziemlich zusammenhangslos und irgendwie auch total komisch. Zumindest schien da jedenfalls ein Unfall gewesen zu sein, so viel wusste ich schon Mal und Rin und Tanathan waren jetzt eben weg. Und mein Auto war kaputt. Das war echt beschissen, ich brauchte einen Wagen und das war endgültig der letzte Gewesen, den ich gehabt hatte. Und das war schlecht, sehr schlecht sogar. Soweit ich Koiko auch verstanden hatte, schien es Rin und Tanathan einigermaßen gut zu gehen, wobei ich nicht wissen wollte, ob das nun schon wieder sehr viel Stress für Lazars Schwester gewesen war oder nicht, denn wenn ja, hoffte ich, dass sie irgendwo im Krankenhaus war oder so und nicht alleine, denn vermutlich hätte sie wieder nur Schmerzen wie sonst auch in letzter Zeit. "Ihnen wird schon nichts passiert sein, vermutlich hat man sie auf ein Revier gebracht oder zur Untersuchung ins Krankenhaus oder so, sie sind schon nicht verschwunden, keine Panik Koiko. Versuch dich zu beruhigen, leg dich ein wenig hin oder versuch ein bisschen zu schlafen, morgen sieht die Welt schon ganz anders aus, momentan können wir so eh nichts machen", meinte ich dann beruhigend. "Tut mir leid, ich muss trotzdem nochmal eben zurück, falls irgendetwas ist, ich bin hier aber auf jeden Fall", entschuldigte ich mich dann, verließ schließlich den Raum und ging meinen normalen Gewohnheiten nach, in dem ich alles kontrollierte und den Barbereich schon Mal anfing aufzuräumen.

Rin ist weiterhin bewusstlos.
Tanathan pennt bei der Familie auf dem Sofa und Chopper unter dem Tisch.

Koiko

Hoffentlich war ihnen nichts passiert, nur wieso meldeten sie sich nicht? Gut, Tanathan hatte mein Handy, also bei mir konnte er sich kaum melden, zumindest nicht direkt, aber immerhin bei Sirius, oder Ayaka, oder Lazar, die Nummern waren schließlich alle eingespeichert und einen PIN hatte ich nicht drauf, da da ohnehin kaum persönliche Daten drauf waren und es irgendwie von jedem benutzt wurde. "Mhm...", meinte ich schließlich leise und lies mich zur Seite kippen, nur schlafen würde ich sicherlich nicht so schnell, denn mein Herz raste noch immer und ich war absolut aufgedreht und stand total unter Strom. Ich wollte JETZT wissen wo meine Rin war und wie es ihr ging und ob alles in Ordnung war bei ihr und Tanathan und auch bei Chopper! Irgendwann stand ich also auch wieder auf und begann hin und her zu wandern, während mein Finger schon recht wund war, weshalb ich den Ring dann auch einfach an meine Linke Hand steckte und dort weiter drehte, nur irgendwie musste ich mich beschäftigen und Rin mochte es nicht wenn ich auf meinen Lippen herumbiss, auch wenn das wirklich kein schlechter Zeitvertreib war, solange es noch nicht blutete. Nur irgendwann tat es das dann immer und von dem Moment an wurde es blöd und tat dann auch weh. Vielleicht hatte ich wenigstens Glück und Pablos Wagen war doch nicht ganz kaputt? Falls dem so war, würde er jedenfalls sicherlich noch einen Anruf von der Polizei bekommen, denn die hatten ja alles abgeschleppt wenn ich das recht wusste und würden nun nach und nach die Besitzer ausfindig machen. Nur hoffentlich wollten die dann keine Unfallbeschreibung oder sowas von mir haben, denn ich hatte das Gefühl immer mehr von dem ganzen einfach zu vergessen.

Alex hat sich in eine der Sofanischen geklatscht und beschlossen da zu bleiben.

Pablo

Ich ging meinen gewöhnlichen Tätigkeiten nach und dachte doch ziemlich lange darüber nach, wie ich jetzt eigentlich genau mein Auto wiederbekommen würde und wie ich herausfand, wo nun Rin und Tanathan waren. Schließlich ging ich doch nochmal kurz nach oben und pennte dort vielleicht vier Stunden oder so, bis Lazar mich auf ein Mal weckte und mir sagte, dass da ein paar Herren von der Polizei waren, die wohl mit mir sprechen wollten. Müde stand ich also auf und ging wieder nach unten, wo zwei Herren saßen und mich nach meinem Auto fragten. Ich erklärte ihnen schließlich, dass Koiko mit meinem Wagen gefahren sei und alles. Mit Koiko wollten sie gleich auch noch reden, vorher fragte ich aber noch nach Rin und Tanathan. Glücklicherweise konnten sie mir sogar sagen, wo die beiden waren, Rin lag in einem Krankenhaus wohl unweit der Unfallstelle, während Tanathan bei einer Familie war, die ebenfalls von dem Unfall betroffen war. Jedenfalls bekam ich noch sämtliche Nummern und die Beamten gingen dann erstmal weiter zu Koiko, nachdem ich ihnen gesagt hatte, wo der Junge sein müsste. Fast sofort tauchte auch schon Lazar auf und fragte mich, was denn los sei, sodass ich ihm alles erklärte und er auch sofort drauf und dran war ein neues Auto, anscheinend ein Geländewagen oder sowas, zu organisieren und praktisch auch sofort fertig war um zu Rin zu fahren, doch wollte ich erstmal auf Koiko warten und bei der Familie anrufen und nach Tanathan fragen.

Koiko

Irgendwann hatte ich dann doch noch mental schlapp gemacht und war an der Wand zusammen gesunken, wo ich dann nicht lang danach auch eingeschlafen war. Gut schlief ich zwar nicht, doch es war besser als nichts und auch mein rationales Denken setzte langsam wieder ein. Sehr, sehr langsam. Aufwachen tat ich erst, als sich jemand laut räusperte und gegen die Tür klopfte. Etwas verwirrt öffnete ich die Augen und erschrak richtig als ich die Polizisten sah, immerhin hatte ich doch einiges auf dem Kerbholz und dazu wollte man nicht unbedingt geweckt werden und dann jemanden dieser Personengruppe sehen. Ziemlich schnell erfuhr ich dann aber warum sie hier waren und beruhigte mich wieder, ehe ich dann auch schon von dem Unfall Hergang erzählte und davon, dass dieser silberne Wagen schuld war, da dieser zuerst ins Rutschen gekommen und in unsere Fahrbahn geschlittert war. Freundlich lächelnd schrieben die beiden Herren mit und notierten sich dann noch meine Adresse, ehe sie wieder abzogen und mir davor noch mitteilten, dass der Wagen bei ihnen in der Wache stehen würde und abgeholt werden könnte, da er nur einige Schrammen und Dellen abbekommen hatte, ansonsten jedoch nicht wirklich viel. Vorsichtig folgte ich den beiden Polizisten bis aus dem Zimmer und überlegte dann, wo ich ein Telefon herbekommen konnte, denn jetzt wo ich wieder richtig denken konnte, ging mir auf, das ich Tanathan ja auch selbst anrufen konnte und nicht nur er mich, denn die Nummer meines Handy wusste ich Auswendig und noch müsste er es ja bei sich haben und dann würde ich wissen wo er war und konnte ihn abholen, wenn Pablo und Lazar das noch nicht vorhatten.

Pablo

Lazar machte mich ganz wuschig, er wollte unbedingt seine Schwester sehen und war auch irgendwie um einiges besorgter als in letzter Zeit. Hoffentlich wurde die kleine Diva jetzt nicht wieder zur Diva, dazu hatte ich echt keine Lust. Yoichi war jedenfalls mittlerweile auch wach und versuchte Lazar auch zu beruhigen. Ich hatte mittlerweile Kaffee gemacht und saß nun unten, an der Bar, darauf wartend, dass Koiko kommen würde, während Lazar und Yoichi sich einen anderen Hocker teilten und Lazar auch endlich ein wenig ruhiger, jetzt, wo er sich an Yoichi kuscheln konnte und sowas. Anfangs war das ja doch schon ein wenig sehr ungewohnt gewesen, dass da jetzt so ein junger Mann auf meinem Boss saß und diesen küsste, wo ansonsten nur meistens hübsche Tussen oder Rin drauf Platz nehmen durfte. Aber gut, er liebte seinen Yoichi und Yoichi liebte ihn und alles war in Ordnung, der Kerl war auch deutlich angenehmer als so manch ein Mädchen und freundlich war er noch dazu, also war alles in bester Ordnung. Schließlich gingen die Bullen endlich und Koiko kam dann auch gleich mit ihnen. "Hey, gehts dir besser?", fragte ich ihn dann, ehe ich ihm auch erzählte, was die Polizisten mir gesagt hatten und das Lazar auch schon ein Auto organisiert hatte und wir auch los konnten wenn er los wollte. Lazar sah nun mittlerweile auch auf und behielt seinen Yoichi nur weiterhin ruhig im Arm und kuschelte sich an ihn, schon ganz ungeduldig und wollte nun wirklich unbedingt los, denn er wollte wissen, wie es Rin ging und machte sich auch ordentlich Sorgen. Zumindest schien er nun mit Koiko ganz entspannt umzugehen, was mich doch ziemlich beruhigte und ich hoffte, dass jetzt nicht Koiko rumzicken würde, denn ansonsten könnten sie beide hier bleiben und ich würde mit Yoichi alleine fahren, zwei kleine Diven konnte ich und Rin schon gar nicht gebrauchen.

Koiko

Anscheinend hielten auch Lazar und Yoichi sich bereits für eine Abfahrt bereit, was mir nicht wirklich passte, denn ich konnte Rins Bruder einfach nicht leiden, auch wenn er mir Frieden angeboten hatte. Er hatte es sich einfach komplett verspielt und überhaupt war er ein Idiot und Yoichi war auch nicht viel besser. Aber egal, ich sollte jetzt einfach mal für einen Moment meine Abneigungen beiseite schieben und mich lieber um meine Rin und Tanathan kümmern. "Nicht viel, aber schon ein wenig.", antwortete ich ihm recht knapp, denn so recht reden mochte ich in Lazars Gegenwart nicht und überhaupt war ich doch recht angespannt. Als er mir den Friesen angeboten hatte, da war es ja noch gegangen, doch inzwischen wallte meine absolute Abneigung wieder so richtig hoch und es war nicht einfach sie komplett zu unterdrücken. "Von mir aus können wir gerne los und dein Auto ist übrigens besser weggekommen als ich dachte und wahrscheinlich sogar so gut, dass es nur entbeult und neu lackiert werden muss", fügte ich noch hinzu und war bereits entschlossen das lackieren selbst zu machen, denn so schwer war das nicht und dazu war es billiger, als wenn ich da wen beauftragen musste, nur die Sache mit den Beulen, dass konnte ich leider nicht selbst erledigen und auch Sczcerbiec konnte es nicht, denn der hatte generell eher wenig mit Autos am Hut und mochte die Dinger ja auch nicht zu sehr. Ihm waren noch immer die alten Sachen lieber, wie Pferdekutschen und all das, aber das war seine Entscheidung und da würde ich ihm sicherlich nicht reinreden. Wenn es nach Sirius ging, würden wir ja ohnehin irgendwann noch mal Reiterhof Urlaub oder sowas machen und da konnte Sczcerbiec sich dann mit seinen Pferdchen austoben so viel er wollte.

Pablo

Ne, jetzt mutierte Koiko zur Diva. Das konnte nicht ehrlich deren Ernst sein, wirklich nicht. Ich überlegte einen Moment, ob es jetzt so schlau wäre irgendetwas zu sagen oder doch eher nicht, da ich es mir auch nicht unbedingt mit Koiko verspielen wollte, denn eigentlich war er doch total nett und alles. "Passt mal auf, ich hab absolut keinen Bock auf irgendein Divenverhalten von irgendeinem von euch beiden, entweder ihr bekommt das hin, euch wie zwei normale erwachsene Menschen zu verhalten und nicht immer einer von beiden angepisst ist oder ich fahre alleine zu zumindest Rin, denn die kann jetzt so was gar nicht vertragen, kapiert?!", sprach ich dann trotzdem meine Drohung aus, denn es ging einfach nicht, dass sie Rin nachher doch auch noch mit ihrem Verhalten unter Stress setzen. Das ging wirklich gar nicht klar und das sollten sie auch sofort wissen. Hoffentlich kapierten die beiden dass auch, zumindest Lazar verstand es schon Mal, was doch schon mal recht vernünftig war. Koiko hatte ein bisschen Bedenkzeit, denn auf ein Mal klingelte mein Handy und ich ging erstmal ran. Es war die Familie, die Tanathan aufgenommen hatten für die Nacht und sich um ihn gekümmert hatten. Ich ging ein wenig von den anderen weg und telefonierte erstmal mit einer doch patenten Frau, die erzählte, dass Tanathan ziemlich unruhig geschlafen hätte, aber nach zwei Stunden es endlich ging und er noch immer schlief. Die Kinder wären wohl gerade mit dem Hund draußen und allgemein war wohl alles einigermaßen gut, was mich doch echt beruhigte. Jetzt wäre es nur noch toll wenn sich das Krankenhaus wegen Rin melden könnte und mir sagte, dass es ihr auch gut ging.

Koiko

Was wollte Pablo denn nun von mir? Wirklich, der sollte sich jetzt da einfach nicht einmischen, zumal ich wirklich noch sehr gefasst blieb, ich könnte auch viel mieser drauf sein, zumal ich zur Not auch einfach selbst fahren könnte, nur das wollte ich nicht wirklich, denn noch einen Unfall brauchte ich echt nicht so schnell danach. Am liebsten würde ich generell nicht in ein Auto steigen, doch gegen das Verlangen war das Verlangen Rin zu sehen einfach mächtiger. "Alter, is doch scheiß egal ob ich angefressen bin oder nicht! Du glaubst doch wohl nicht das ich das vor Rin raus hängen lasse, oder?", fragte ich gereizt und doch etwas ungläubig nach. Wie konnte er nur so etwas von mir denken?! Immerhin versuchte ich mich bei Rin immer zusammen zu reißen und ich würde Lazar schon nicht den Hals brechen, zumal Rin doch schon froh war, dass wir überhaupt so weit mit einander auskamen, dass wir uns nicht umbrachten. Pablo war derweil am telefonieren und ich verschränkte die Arme. "Können wir dann los? Ich möchte sie nur ungern warten lassen, immerhin war es mein Fehler, dass sie überhaupt noch dort sind und nicht hier", fragte ich leicht ungeduldig, aber dennoch bemüht gefasst und freundlich nach, was sehr schwer war, denn ich fühlte mich schon wieder recht geladen. Zum einen wegen Lazars Anwesenheit und zum anderen weil ich mich aber auch freute meine Maus zu sehen und gleichzeitig Angst davor hatte, denn ich hatte keine Ahnung wie es ihr ging und verdammt nochmal, ich hatte sie einfach so alleine sitze lassen! An der Autobahn... an eine Leitplanke gelehnt um FREMDEN statt meiner Freundin zu helfen! Ich war so ein mieses... nein, so sollte ich jetzt wirklich nicht denken, das ging nicht, ich zog mich nur noch weiter runter.

Pablo

Oh man, ich wollte jetzt nicht unbedingt einen Streit mit Koiko anfangen, aber anscheinend ließ er sich fast nicht umgehen, denn der junge Mann war doch ein bisschen mehr als nur gereizt. "Nein, das glaube ich wahrlich nicht, dass du es raushängen lässt oder sowas in der Art", meinte ich als erstes, nachdem ich mein Telefonat beendet hatte. "Aber Rin ist nun Mal eine Frau und sie liebt dich und sie liebt Lazar, sie wird merken, dass du nicht einverstanden damit bist", meinte ich dann, wurde allerdings unterbrochen von meinem Handy, dass erneut klingelte. Also ging ich wieder heran und ein Stück weg, damit ich in Ruhe telefonieren konnte. Dieses Mal war es das Krankenhaus, welches zurückrief. Eine jüngere Männerstimme war am anderen Ende und erklärte, dass Rin stabil war und sie auch keinerlei Verletzungen hätte, aber noch immer nicht bei Bewusstsein wäre und sie auch ungerne wirklich viele zu ihr lassen würden, da Rin eindeutig keinen Stress mehr vertrug. Nachdem ich dann noch erklärt hatte, was Rin hatte, war er noch weniger davon überzeugt, dass wir alle kommen sollten und allgemein schien er doch noch ein wenig beunruhigter als zuvor schon, aber das würden wir dann bei einem persönlichen Gespräch klären. Also legte ich auf und ging zurück zu Koiko und Lazar. "Keine Panik, Tanathan pennt eh noch und Rin ist auch nicht bei Bewusstsein, also jetzt mal ganz ruhig mit den jungen Pferden", seufzte ich dann und sah Koiko seelenruhig an, denn ich würde mich mit Sicherheit nicht hetzen lassen und irgendwie sollte ich denen auch noch verklickern, dass wir vermutlich nicht alle zu Rin durften, oder aber ich überließ das dem Arzt, den anscheinend wurde es mit Rins Gesundheitszustand langsam ein wenig sehr kritisch.

Koiko

Pablo schaffte es wirklich mich noch mehr zu reizen und dabei hatte ich eigentlich cool bleiben wollen und dazu mochte ich den Spanier ja eigentlich auch. "Und was soll ich deiner Meinung nach tun?! Ihm um den Hals fallen?? Auf Knien vor ihm herumrutschen und ihn anbeten?? Ihm einen roten Teppich ausrollen, egal wo er hingeht?? Ihm im Sommer Luft mit irgendwelchen Palmblättern zu wedeln?? Mehr als ignorieren ist nun mal im Moment nicht drin und entweder du lebst damit oder du hast Pech gehabt, denn du kannst mich nicht zwingen ihn zu mögen und Rin kann das genausowenig. Dazu bin ich durchaus damit einverstanden, das sie ihn liebt, ich hab ihn nur nicht gerne in meiner Nähe und das wird doch wohl kein Problem sein oder? Immerhin bin ich ein freier Mensch und wenn sie Zeit mit ihrem Bruder verbringen will, dann kann sie das gerne ohne mich machen", meinte ich versucht ruhig und schloss kurz die Augen um durchzuatmen und nicht richtig sauer zu werden, denn das wollte ich mir Pablo gegenüber nicht leisten, denn zu was das führte hatten wir bei Timá gesehen und dazu gab es keinen Grund jetzt zu streiten. Und überhaupt wollte ich jetzt einfach nur los, ganz egal ob Pablo nun meinte, dass Panik nicht angebracht war. Ich wollte wieder zu meiner Freundin und den Fehler von gestern ausbügeln. Und wenn Pablo mich jetzt meinte nicht mit lassen zu müssen, dann würde ich hier eben die Bar zerlegen und dann nachkommen, er konnte sich das gerne aussuchen, wobei es sicherlich nicht sonderlich geschickt wäre sich dafür zu entscheiden, dass ich die Bar zerlegen sollte, denn ich würde das wirklich tun, wenn Pablo mich dazu 'zwang'.

Pablo

Irgendwie hatte Koiko noch immer nicht so ganz begriffen, um was es hier ging, oder? Jedenfalls machte er nicht sonderlich den Eindruck, dass er es täte und das war doch schon ziemlich schlecht. "Nein, du sollst ihn akzeptieren. Einen roten Teppich, dass hat die Diva nicht verdient und davon hab ich nichts gesagt, du sollst ihn lediglich einfach annehmen und nicht sofort angepisst sein, genauso wie Lazar es vorher war immer war sobald er dich gesehen hat. Und es geht hier auch nicht darum, dass ihr die perfekte Familie werden sollt oder irgendsoein Schwachsinn, es geht um Rin. Versteht ihr das eigentlich nicht? Verdammt nochmal, sie ist seit Stunden bewusstlos, obwohl sie nicht mal einen Kratzer abbekommen hat, sie hat täglich Schmerzen, Blutungen, nimmt einen Haufen Tabletten um überhaupt was tun zu können und es ist auch nicht das erste Mal, dass sie einfach so umgekippt ist. Ihr Körper macht es nicht mehr mit, die Ärzte wollen nicht, dass wir zu ihr gehen, aus Angst, sie könnte sich zu sehr aufregen und vollständig kollabieren. Kannst du das irgendwo begreifen? Ihr Körper kann das nicht mehr, er ist zu schwach und was passiert, wenn sie nicht endlich die Ruhe hat, die ihr Körper jetzt braucht, muss ich dir ja nun nicht unbedingt sagen oder?! Es geht mir nicht um echt alles andere als um eure Verhältnisse, die sind mir vollkommen egal, ich erzähle euch, wenn ihr mit zu divenartig seid, mir geht es um Rin, denn euer Verhalten würde sie schonungslos stressen und das geht jetzt absolut nicht", fuhr ich ihn dann doch ein wenig härter als eigentlich beabsichtigt an, während Lazar bei meinen Worten das Heulen anfing. "So, ihr setzt euch in den Wagen, ich fahre und ich werde erstmal alleine zu ihr gehen und wehe einer beschwert sich jetzt darüber", entschied ich dann noch immer ein wenig sehr aufgebracht, wobei ich vermutlich schon ein wenig sehr aufgebracht dennoch war, denn ich hatte nun Mal auch reines spanisches Blut in mir und in dieser Hinsicht waren sich Italiener und Spanier doch ein wenig ähnlich.

Koiko

"Ich akzeptiere ihn doch, ich will ihn nur nicht in meiner Nähe haben! Und das ich im Moment schlechte Laune habe ist doch wohl kein Wunder oder?", meinte ich nun doch leicht knurren, da ich nur ganz schwer meine Wut aus meiner Stimme heraus halten konnte. "Und verdammt nochmal, ich weiß was mit Rin ist! Meinst du mir macht das Spaß?! Weißt du, ich bin mit voller Absicht in den Unfall rein gefahren, weil mir das mit meinen hellseherischen Fähigkeiten so viel Spaß macht! Und ich hab verdammt nochmal keine Ahnung wie ich ihr helfen soll! Meinst du ich hätte das nur irgendwie mal so erlebt?! Ich bin es nicht gewohnt das sowas los ist und ich weiß nicht wie man überhaupt mit anderen umgeht... UND VERDAMMT NOCHMAL SCHEIßE ICH KANN IHR NICHT HELFEN! ICH KANN NICHTS TUN UND ICH WEIß NOCH NICHT MAL WIE ICH MICH VERHALTEN MUSS! IN MEINER WELT GAB ES BISHER IMMER NUR GEWALT ICH KENNE ETWAS ANDERES DOCH GAR NICHT!", meinte ich schließlich stockend, panisch und krallte meine Hände wieder in meine Haare um daran zu ziehen und mich so zu beruhigen. Der Unfall gestern hatte mich schon so von den Geräuschen her an Sciutto erinnert und nun brannte er sich wieder richtig deutlich in meine Gedanken. Er hatte meine Psyche zerstört und mich sozial absolut ruiniert! Ich konnte noch nicht einmal meiner Freundin beistehen, ich sollte einfach von der nächsten Brücke springen und fertig. Dann würde ich ihnen nicht mehr die Probleme machen und mein Stress... er wäre weg. Ich wäre endlich frei und wieder bei Emil und wahrscheinlich zeigte ich gerade wirklich leichte Anzeichen von Wahnsinn. Und dabei war ich doch gerade dabei gewesen mit Rin und Tanathan, sowie Chopper in den Urlaub zu fahren...

Pablo

Der Kerl war echt wahnsinnig. Und irgendwie lief das alles doch noch ordentlich aus dem Ruder und das war echt mehr als nur schlecht. Das war einfach nur verdammt schlecht. Wir sollten uns jetzt hier nicht so in den Haaren haben, das ging einfach überhaupt gar nicht. Aber es war so und solange ich weiterhin so aufgebracht war und Koiko so vollkommen irre, würden wir uns auch wenig beruhigen. "Mit Sicherheit nicht, aber mir macht auch vieles keinen Spaß und ich tue es trotzdem täglich, Tag ein, Tag aus, weil es nicht anders geht, ich habe einfach keine andere Wahl und ich beiße in den sauren Apfel, ob ich nun möchte und oder nicht und jeder muss mal Dinge tun und akzeptieren, die ihm nicht passen, genau das ist doch das gleiche Problem wie bei Timánri auch. Kein Stress, keine Hektik, keine Panik, Entspannung, ob nun durch Sudokus, heiße Bäder oder Schlaf, keine Zeitrahmen, keinen Plan. Mehr brauch man nicht für Ruhe und mehr musst du doch auch gar nicht machen. Und schau dir diesen Haufen an, Timá klaut, Tanathan verhält sich wie ein Kleinkind, Sirius merkt man manchmal an, dass er doch hin und wieder ein wenig dorftrottelig ist, Samuel legt alles flach und kann keine langen Beziehungen eingehen. Hier ist keiner normal und kann perfekt sofort mit jedem umgehen, also schieb hier nicht so eine Panik, Rin hat 3 Jahre gebraucht, bis sie überhaupt ein Wort mit mir gesprochen hat, also komm jetzt nicht mit sowas hier an, wir wissen alle nicht, wie man sich richtig verhält und man lernt bis an sein Lebensende und du wirst auch noch lernen und mehr mehr besser mit Menschen zurechtkommen, denn du hast tolle Freunde und eine wunderbare Freundin, sofern wir es jetzt hinbekommen so zu verhalten, dass wir sie nicht weiter schaden und dafür ist es nun Mal nötig, dass du so dich soweit auf Lazar einlassen kannst, dass ihr beide in einem Raum seit und auch Rin, die dich verdammt gut kennt, nicht merkt, dass du nicht im Raum sein willst oder das pausenlos irgendeiner gehen muss, so und mit den Dingen die ich eben schon erzählt habe wirst du ihr mehr helfen als wenn du etwas anderes tust", seufzte ich dann, während ich Koiko nun zum Auto verfrachtete und ihm dem Beifahrersitz zuwies, damit Lazar und Yoichi hinten sitzen konnten, damit jetzt so nicht auch noch groß wieder Stress entstand, während Lazar munter weiterhin heulte.

Koiko

Ich wollte aber nicht mehr länger in den 'sauren Apfel' beißen, denn das tat ich schon viel zu lange und mir fehlte allmählich der Nerv dazu. "Ich verletze sie ständig... das kannst du nicht mit Hyperaktivität und solchen Sachen vergleichen und ich kann nicht zu ihr, ich werde es nur wieder falsch machen und das verträgt sie nicht, also lasst mich da doch einfach außen vor, is besser für Rin", murmelte ich leise und hatte stark mit meinen Tränen zu kämpfen. Im Auto schaffte ich es auch nicht wirklich mich zu entspannen, stattdessen versuchte ich mich einfach wieder klein zu machen und starrte nach draußen, während ich mir Vorwürfe machte. Wieso hatte ich Rin allein gelassen? Wieso war ich weggegangen? Nur für diese beiden alten Leute? Sicherlich währen sie auch ohne mich gerettet worden und Rin ginge es sicherlich besser. Hoffentlich dauerte wenigstens die Fahrt nicht mehr allzu lange, denn ich hatte Angst vor einem erneuten Unfall und überhaupt quälten mich schon wieder sämtliche Traumata, die ich in meiner Kindheit aufgesammelt hatte und das waren leider nicht unbedingt wenige, sondern eher weit mehr als genug. Zusammengekauert und an meiner Unterlippe nagend saß ich also einfach nur da und starrte die Scheibe des Wagens an, während ich mich tief in meinem Herzen wieder in die Zeit zurückversetzt fühlte, in der die Polizei mich und Emil oft genug aufgegriffen und dann zurück in die Schule gefahren hatten. während wir doch ein wenig ängstlich und verstört auf den 'Empfang' gewartet hatten der eigentlich immer mit Schmerz und Grausamkeit erfüllt gewesen war, doch irgendwie hatte es sich ja auch immer gelohnt, zumindest empfand ich das so, denn wir hatten viel Spaß in der Stadt gehabt, nur im Moment dachte ich eben nicht an den Spaß, sondern an das womit er verknüpft war.

Pablo

Damit hatte er vermutlich recht, er verletzte sie wirklich oft und das war auch nicht schön, denn sie hing einfach viel zu sehr an ihm, so wie er an ihr hing. Zumindest beruhigte mich das Auto fahren ein wenig und die Kühle des Wagens, sodass ich mich auch ein wenig beruhigen und zurückschrauben konnte. "Da hast du nicht ganz unrecht, auch wenn es ständig nun wirklich nicht mehr trifft, immerhin habt ihr in letzter Zeit wenig gestritten und abgesehen davon wäre es für Rin noch viel schlechter, wenn du nicht kämest. Auch wenn dir das nicht so ganz bewusst ist anscheinend, sie liebt dich und du tust ihr unheimlich gut. Weißt du, nach diesen einigen Tagen wo ihr irgendwie weg wart, wohin auch immer, bevor du angerufen hast, sie war richtig gelöst und glücklich und das lag bestimmt nicht daran, dass Tanathan total depressiv war oder Lazar eigentlich wie jetzt auch nur am herumheulen, sondern, weil sie die Zeit mit dir alleine genossen hat, nur von dieser Zeit braucht sie eben deutlich mehr am Stück, wirklich Wochen, vielleicht sogar mehrere Monate, in denen es so ruhig ist. Klar könnt ihr alle besuchen oder seit sogar zu Hause oder in einer Wohnung in der nur ihr seit oder sowas aber in der Stadt, jedenfalls irgendwie sowas und dann geht das auch, aber sag nicht, wir sollen dich außen vorlassen. Du bist jetzt in Kombination mit Lazar wahrscheinlich sehr wichtig aber das geht nicht und da muss eine andere Lösung her, aber wir können dich jetzt nicht so einfach aussperren, du gehörst zu ihr und ihr seit weitaus mehr bereits als nur ein 'einfaches' Paar, also rede nicht so einen Schwachsinn", meinte ich dann, wobei sich Lazar nun endlich mal beruhigte und zumindest nicht mehr in großen Heulkrämpfen ausbrach.

Koiko

Vielleicht hatte Pablo ja recht und es wäre wirklich schlimmer wenn ich nicht kommen würde, doch im Moment fühlte ich mich nicht so, als würde es stimmen. Stattdessen war ich mal wieder voll in meiner Weltuntergangsstimmung und überhaupt war alles einfach nur schlimm. "Es war schön zu zweit", murmelte ich leise vor mich hin und lächelte sogar ein wenig. Die Zeit mit Rin, unten in den Quellen, hatte ich wirklich genossen, doch sie hatte nicht lange angehalten, denn dann hatte wieder etwas dazwischengefunkt, so wie uns immer etwas, oder jemand dazwischen kommen würde und ich konnte eben auch nicht aufhören mir um alles und jeden Gedanken zu machen. Wenigstens konnte ich Lazar ganz gut auf Abstand halten, dann musste ich mir um den nicht auch noch Gedanken machen, immerhin war der auch nicht gerade schlecht darin sich in Probleme zu bringen, dabei hatte er es aber eigentlich gar nicht so wirklich verdient, dass ich ihn so hasste. Gut, hin und wieder überkam es mich einfach, aber das war bei jedem so und eigentlich war ich nicht fair ihm gegenüber, aber das zu ändern wäre für mich im Moment wirklich der reinste Stress und ich wollte das jetzt auch deswegen gar nicht. "Meinst du ich sollte mit ihr nun trotzdem den Urlaub antreten, also falls sie wieder zu Besinnung kommen sollte und es ihr einigermaßen gut geht?", fragte ich vorsichtig nach und war noch nicht komplett überzeugt von der Idee, nur von dem her was Pablo jetzt so alles gesagt hatte, war der Urlaub doch genau das, was Rin brauchte und nicht nur sie brauchte das, denn ich drehte auch noch durch wenn nichts passierte, oder ich schaltete einfach ab, oder lies Sczcerbiec raus.

Pablo

Na sieh mal einer an, da war also noch so ein Genießer der Zweisamkeit der Beiden, aber gut, verstehen konnte ich das vollkommen. "Siehst du und Rin sieht das genauso, also ist hier nichts mit 'es ist besser, wenn ihr mich raushaltet' oder sowas, das würde nur noch mehr Chaos bringen und nachher wie Romeo und Julia enden oder sowas in der Art", meinte ich dann, während ich schön brav weiter fuhr und zum Glück auch super vorankam. Auch der Geländewagen war einfach spitze, er rutschte so überhaupt gar nicht, was ich schon an einigen Ampel vorher hatte austesten können und das bei wirklich glatter Straße. War auch eindeutig besser so und somit konnte ich auch ein wenig schneller fahren auf glatter Straße und wir mussten nicht so ewig Autobahn fahren. Schließlich fragte Koiko, ob der Urlaub mit ihr eigentlich noch eine gute Idee war, was mich doch ein wenig nachdenklich machte. "Also ich denke mal als erstes sollte sie wirklich soweit wieder auf den Beinen sein, dass sie das überhaupt bis dorthin übersteht und nicht sofort zusammenbricht sobald etwas ist und dann sollte vielleicht Tanathan auch besser bei uns bleiben, der Kleine kann nun mal ordentlich Chaos veranstalten und dann wird nachher doch nur noch Hektik entstehen, einfach weil Tanathan so drauf ist eben sehr wild und alles, dafür kann er ja nix. Er wird das schon verstehen, wenn wir ihm sagen, dass Rin einfach noch immer zu krank ist und erstmal Ruhe braucht oder so, aber ansonsten würde ich durchaus sagen, dass ihr beide dorthin fahren solltet, wir können ja ausmachen , dass wir wirklich alle paar Tage telefonieren oder sowas, aber dann hat Rin die Ruhe, die sie nun wirklich braucht und dich auch ohne jeglichen Stress oder nachher doch nochmal einer Gwen die vor der Tür steht und sich entschuldigen will oder sowas in der Art", meinte ich dann, während ich von der Autobahn herunter und in die kleinere Stadt fuhr. "Ich denke mal, vielleicht sollten wir erstmal mit einem Arzt sprechen und dann geht nur einer von uns zu ihr, ansonsten stressen wir sie noch, wenn wir alle da sind und sie alle eigentlich nur umarmen wollen und auf sie einreden oder sowas", schlug ich dann vor, wobei der Arzt uns vermutlich eh erstmal erzählen würde, dass Rins Zustand verdammt gefährlich war, eben weil sie auch keine sichtbaren Wunden hatte, die man einschätzen konnte.

Koiko

Es wäre aber besser, denn ich war absolut nicht in der Lage mit der Situation umzugehen und damit wollte ich Rin einfach nicht belasten, denn wenn sie merkte, das mir nicht wohl war, dann würde sie das sicherlich wieder nur stressen und genau das suchte ich doch zu verhindern. "Gut...", meinte ich schließlich nur und starrte weiterhin gegen die Scheibe der Beifahrertür. Pablo fuhr recht schnell, was mir doch ein wenig mulmig werden lies, auch wenn das ein Geländewagen war und die normalerweise nicht ins rutschen kamen und dazu hatte man, wenn man nicht selbst fuhr kein wirkliches Gespür für das Auto in dem man saß und so gefiel mir das nicht ganz, aber der Spanier würde schon wissen was er tat. Seine Meinung, dass Tanathan aber nicht mit sollte in den Urlaub brach mir hingegen das Herz, immerhin hatte der Kleine sich so gefreut und ich wollte ihm diese Freude nur zu gerne machen und da brachte es auch nichts, dass er es schon verstehen würde, wenn wir ihm den Grund nannten. Ich wollte ihn nun mal eigentlich ja doch dabei haben, und dann spukte da nun auch noch dieses Bild in meinem Kopf, als er sich so gefreut hatte und es tat weh jetzt zu wissen, das ich ihm all das würde kaputt machen müssen. "Mach wie du willst", antwortete ich nur recht gleichgültig und abwesend, als er meinte, dass wir nicht gleich alle zu Rin sollten und blieb weiterhin abgewandt. Inzwischen waren wir wohl in der Stadt angekommen in dem das Krankenhaus stand und in der Tanathan momentan war, den ich dann gleich würde vollkommen enttäuschen dürfen und das nachdem ich mich gerade erst wieder mit ihm vertragen hatte. Ob er mir auch ein zweites Mal verzeihen würde?