Fight School (Übernommen von MPH)

Koiko

Unter der Treppe war es wirklich verdammt kalt und feucht und stickig und nicht schön und dennoch blieb ich dort, die gesammte Nacht über, wobei ich mitten drin ein paar mal kurz einschlief, aber nie für lange, denn einmal weckte mich eine Ratte und ein anderes mal ein Auto das nicht weit von diesem Haus weg das hupen anfing. Irgendwann fing ich das Husten an, wahrscheinlich wegen der Kälte, doch die Barriere in meinem Kopf, das ich das und nichts anderes verdient hatte, blieb eisern bestehen. Wieder schlief ich ein und wurde dieses mal von Schritten direkt über mir geweckt und einem noch weit schlimmeren Geräusch: Den Klappern von Krallen.. Hundekrallen. Chopper, dieses Monster! Beunruhigt rutschte ich noch ein wenig weiter zurück ins Eck, bevor kurz drauf das Ungetüm auch schon mit Rin im Schlepptau um die Ecke gebogen kam. Ich sah sie kurz mit großen, noch immer ziemlich traurigen Augen an, bevor ich mich beeilte den Kopf zu drehen und zur Wand zu starren, denn ich wollte jetzt nicht schon wieder so verletzlich auftreten, außerdem schüttelte mich da auch schon der nächste Hustenanfall. Was Rin wohl im Moment von mir dachte. Vielleicht hätte ich nicht hier unten, sondern oben nächtigen sollen, aber Dummheiten erkannte ich ja generell erst nachdem ich sie gemacht hatte und nicht vorher. So war ich eben und damit musste ich leben, auch wenn es mir nicht gefiel, denn wahrscheinlich hatte ich ihr damit noch mehr weh getan, als wenn ich gleich gekommen wäre und ihr alles erklärt hätte.

Rin

War der eigentlich noch ganz frisch? Ne, das sowieso nicht, aber was tat der hier? Der konnte mit seinem Hals doch nicht hier unten hocken! War bei dem eigentlich völlig Vakuum und männliche Hormone zwischen den Ohren? "Was tust du da? Bist du eigentlich noch ganz dicht? Geh nach oben, los, hier unten wirst du nur noch kranker und ich hab keine Lust dich nachher noch im dritten Krankenhaus besuchen zu gehen", fuhr ich ihn dann zwei, drei Spuren härter an als ich wollte, aber solange er jetzt nach oben ging war doch alles in Ordnung. Und meinen Frust musste ich so oder so loswerden, vermutlich würde ich gleich trotzdem gehen müssen mit Chopper, einfach nur, damit ich mich wieder herunterfahren konnte. Was hatte er sich eigentlich dabei gedacht? Angefangen mit dieser Aktion mit 'Gwenny', dieses hinterhergaffen bei der Krankenschwester und dann bleibt der einfach die ganze Nacht weg und setzt sich unter die Treppe. "Und wenn du angekommen bist, kannst du mir mal bitte erklären was das gestern Abend für eine grandiose Aktion war von dir? Das war also 'Gwenny' von letztens, jah? Schön mit Doppel-D am besten gleich, weil die Freundin hat nichts zum anfassen da, da muss man das eben woanders angucken oder wie? Ist ja auch nicht so, dass ich vielleicht 4 Meter von dir entfernt saß und mir bereits ne halbe Stunde vorher und nachher anhören durfte, was für eine blöde Kuh doch die Olle vom Koiko sei", fragte ich doch schon ein wenig sanfter gleich hinterher und war zum Ende hin sogar regelrecht traurig, wobei Koiko es auch schien, nur warum fragte ich mich. "Saßt du die ganze Nacht hier? Warum bist du nicht hoch gekommen, ich hab mir Sorgen um dich gemacht", seufzte ich dann leise und hoffte Empir ständiges Gefasel würde mich beruhigen irgendwie.

Koiko

Ich zuckte leicht zusammen als Rin mich so anfuhr und versuchte mich noch um einiges kleiner zu machen als ich war. Sie war also wirklich sauer, ganz so wie ich es mir schon gedacht hatte und das nur weil ich so ein Hirntoter Vollidiot war. Wahrscheinlich hätte ich damals schon zulassen sollen, dass Sczcerbiec Rin vollkommen herumbekam, immerhin war sogar der immernoch um einiges Intelligenter als ich und aussehen tat er ja sowieso wie ich, solange er in meinem Körper steckte. Vorsichtig und weiterhin schweigend, dazu einen Hustenanfall unterdrückend, stand ich auf. Meinen Blick hielt ich weiterhin von Rin abgewandt, denn vor allem ihre nächsten Worte trafen mich ziemlich tief. Sie war also doch in der Nähe gewesen? Und jetzt hatte ich es also wirklich geschafft ihr wieder einzureden, dass sie nicht gut genug für mich sei, dabei war sie um einiges zu gut für mich, ich hatte sie nicht im geringsten verdient! Ich verdiente gar nichts! Meine eigenen Gedanken, genauso wie Rins Worte quälten mich doch ziemlich heftig, sodass Sczcerbiec schließlich eingriff mich ein wenig in den Hintergrunddrängte und somit zumindest dafür sorgte, dass Rin es nicht über meinen Blick mitbekam wie Selbstzerstörrerisch ich schon wieder am wüten war. Schweigend, reden durfte ich schließlich nicht und es gab auch nichts wie ich mein Verhalten hätte entschuldigen können, ging ich an Rin vorbei zur Treppe. Wenn sie mich oben und nicht hier unten sehen wollte, gut den gefallen konnte ich ihr gerne tun.

Rin

Ich war ein wenig zu fies zu ihm gewesen, oder? Und wie ich das war und mir tat es jetzt schon leid. Doch trotzdem wollte ich jetzt verdammt nochmal wissen, was das für eine beschissene Scheißaktion gewesen sein sollte. Gefiel ich ihm nicht? Anscheinend ja nicht, ansonsten gaffte er ja nicht jeder mit größeren Titten hinterher und fing so einen Scheiß an, aber wieso sagte er nie etwas? Oben angekommen war ich schon mal um einiges erleichtert, denn hier war es wärmer und Koiko schien es alles andere als gut zu gehen. Vorsichtig gab ich ihm den Block und seinen Stift. "Willst du etwas trinken? Einen Tee vielleicht?", fragte ich ihn dann, wobei Empirs Mantra Therapie Wirkung zeigte und ich schon relativ gelassen wieder war. "Magst du mir jetzt vielleicht erklären, was das sollte?", fragte ich dann nochmal höflicher, während Chopper sich verwirrt vor die Tür setzte und Tanathan beobachtete, der gerade aus dem Bad kam und anscheinend gleich mit ihm raus wollte. Ich wünschte dem Jungen einen guten Morgen und bat dann erstmal nicht gestört zu werden, immerhin hatte ich einiges mit meinem Koiko zu klären und zwar hier und jetzt, ansonsten.. Keine Ahnung was sonst, jedenfalls wollte ich das schon gerne hier klären und so schnell wie möglich. Abwartend und noch immer ein wenig verletzt, aber immerhin einigermaßen ruhig lehnte ich mich gegen die Fensterbank des Küchenfensters und sah zu meinem Freund, während ich darauf wartete, dass er jetzt aufschrieb was los war, denn nachgucken was er Gwendolyn geschrieben hat wollte ich auch nicht, ich wollte ihm nicht nachspionieren, sowas tat man nicht und schon gar nicht in einer Beziehung, nur momentan war mein Vertrauen wohl noch ziemlich im Arsch.

Koiko

Eigentlich wollte ich den Block grad gar nicht haben, dann müsste ich wenigstens nichts zu dem Thema sagen. Ich wollte nichts dazu sagen udn ich hatte Angst vor Rins Fragen. Das sie verletzt war das merkte ich und es tat mir weh, wahrscheinlich genauso wie es sie schmerzte und es schürte diesen Hass gegen mich selbst, den ich seit Emils Tod mit mir herumtrug. Nein, schrieb ich ziemlich knapp auf, als sie wegen etwas zu trinken fragte und ergab mich dann einem kurzen Hustenanfall. Irgendwo musste ich die Nacht ja verbringen, schrieb ich erstmal nur auf, auch wenn das sichelrich nicht das war, was Rin hatte wissen wollen, nur wie sollte ich ihr das andere alles erklären? Aufschreiben?! Nein, das war einfach nur ein witz. So konnte man normale Sachen klären, aber nicht sowas, da fehlte einfach jegliches Gefühl und ich weigerte mich es zu tun. So würde alles nur völlig falsch ankommen. Alles was ich noch tun könnte wäre Sczcerbiec als 'Dolmedger' zu nutzen, auch wenn das anstrengend wäre und der Sätze ja auch verfälschen konnte wenn sie ihm nicht gefielen. Nervös und absolut beunruhigt knibbelte ich ein wenig an meinen Fingernägeln herum und starrte auf den Block der vor mir lag. Konnte Rin nicht einfach mit Chopper gehen oder sowas und vergessen was gestern passiert war? Oder konnten nicht die Man in Black kommen und es sie mit dem Knippsdingens vergessen lassen? Das wäre mal die allerbeste Lösung, dann wäre es wirklich aus ihrem Kopf raus und ich könnte nochmal von neu anfangen, oder eher da weiter machen wo wir gestern stehen geblieben waren, nur leider war MIB nur ein Film.

Rin

Das waren ja grandiose Worte, wirklich Wahnsinn, also sowas musste man echt für die Nachwelt aufbewahren. Nein, was sollte sowas? Ich verstand es einfach nicht, konnte Koiko nicht manchmal ein bisschen unkomplizierter sein? Ich gab ja schon mein bestes und versuchte ruhig zu bleiben, was auch eigentlich gut funktionierte wenn ich es mir mal genauer überlegte. Außerdem war es ja nun mein gutes Recht mal zu erfahren, was diese Aktion mit Gwen sollte und wenn ich sie selbst besuchen ging. Ich hatte zugehört, wie das Mädchen mit ihrer Begleitung darüber gesprochen hatten, dass Koiko zuerst, wahrscheinlich mit Sirius, in dem Cafe gewesen waren und nur weil sie ihm die Nummer gegeben hatte, tat er das auch? Was sollte das? Ich verstand es nicht, würde ich auch nur die Handynummer von irgendeinem von Lazars Mitarbeitern meine Nummer geben und seine bekommen, Koiko wäre so am ausrasten und jetzt sowas? Und warum gab er mir verdammt nochmal keine Antwort?! Er machte mich wütend und traurig zugleich und ich war eifersüchtig. Eifersüchtig auf alle, die größere Brüste hatte und das ohne OP und auf jede, die Koikos verdammte Handynummer hatte, obwohl ich sie auch besaß. Traurig musterte ich ihn, wobei ich versuchte, das meiste einfach nur zu verstecken. "Denk dran, du musst um 10 im Krankenhaus sein", meinte ich dann, ehe ich in den Kühlschrank sah und beschloss erstmal was einkaufen zu gehen, falls Koiko jetzt nicht in die Puschen kam, denn so stark war ich auch nicht, dass ich das ewig hier bei ihm so aushielt.

Koiko

Und schon wieder verletzte ich Rin. Ich war doch wirklich wie Gift für meine Freundin und dabei liebte ich sie über alles und ich wollte alles aber nicht ihr weh tun! Wahrscheinlich sollte ich einfach schluss machen und mich doch noch vom Dach stürzen, damit wäre zumindest sicher gestellt, das ich nochmal jemanden so in den Wahnsinn trieb. Noch immer war ich nicht in der Lage Rin anzusehen, aber ich spührte ihre Traurigkeit auch so. Ok, war alles was ich noch auf den Block schrieb, bevor ich mihc am Küchenstuhl niederlies und mein Gesicht in meinen Händen vergrub. Die Schmerzen in meinem Hals, die nicht nur von der Wunde ausgingen, osndern auch von meinem momentanen seelischen Zustand, waren inzwischen so stark, dass sie mir die Tränen in die Augen trieben. Außerdem kam in mir der Würge und der Hustenreiz wieder hoch. Mir war sowas von verdammt kotzübel. Im Moment war ich wirklich froh, dass ich Sczcerbiec bei mir hatte, immerhin schaffte er es doch mich wenigstens ein klein wenig zu beruhigen. Ich wollte nicht wissen was für eine Kurzschlussreaktion es jetzt schon wieder gegeben hätte wenn mein Schatten nicht hier wäre. Wie spät es wohl eigentlich war? Hoffentlich dauerte es noch ewig bis ich zum Krankenhaus musste, denn im Moment fühlte ich mich nicht in der Lage auch nur im geringsten Verantwortung zu übernehmen und die ganzen Sache für und um Ayaka zu klären. Überhaupt fühlte ich mich gerade einfach nur platt und ausgelaugt, als hätte mir jemand, oder etwas, all meine Energie genommen.

Rin

Blöder Arschidiot, manchmal könnte ich Koiko wirklich umbringen für seine Art und einfach alles. Wieso sagte, also vielmehr, schrieb der Affe einfach nichts?! Und setzte er sich hin und heulte erstmal eine Runde. Wobei, er weinte sonst auch nie, ok, den Tag wo ich mich aufgehängt hatte, aber ansonsten doch nicht! War ich viel zu hart zu ihm gewesen? Vermutlich und dabei wollte ich das doch gar nicht! Aber er trieb mich immerhin dahin und es war verdammt schwer ruhig zu bleiben, das musste ich einfach mal so zu meiner Verteidigung sagen. Noch immer ziemlich angefressen beschloss ich dann schließlich einkaufen zu gehen, wobei ich mir kurzerhand auch überlegte, einfach mal die Nummer von irgendeinem Arsch aufzugabeln. Also zog ich mich an und suchte schnell noch mein Geld heraus, ehe ich nach unten gehen wollte. Empir laberte mich in der Zwischenzeit mit gar nicht so verkehrten Sachen voll, dass Koiko ja nun Gwen gestern die Sachlage anscheinend erklärt hatte und das obwohl er nicht mal gewusst hatte, dass ich dort unten gesessen hatte und er mich liebte. Das mit den Brüsten konnte man ja immer noch klären und ich war ihn doch sehr sehr hart angegangen eben. So verharrte ich einen Moment unten in der Haustür, ehe ich mir das ganze doch nochmal überlegte und wieder zurück in die Wohnung ging. Koiko saß ein Glück noch immer auf seinen Platz, sodass ich schuldbewusst zu ihm gehen konnte. "Es tut mir leid, ich wollte dich eben nicht so anfahren, wirklich nicht, es ging einfach mit mir durch", entschuldigte ich mich dann bei ihm und hockte mich neben ihm auf den Boden, wobei ich vorsichtig über seinen Arm strich und hoffte, dass er jetzt nicht ausrasten würde.

Koiko

Ich wollte hier weg und zwar so schnell wie möglich, nur ich konnte mich auch nicht dazu aufraffen aufzustehen und auch nur einen Schritt zu tun. So fühlte sich wahrscheinlich ein Burnout an. Man war unfähig etwas zu tun und absolut ausgelaugt. Wenigstens ging Rin. Nicht das ich sie nicht gerne in meiner Nähe gehabt hatte, nein, ich liebte sie schließlich, nur ich wollte nicht, dass sie mich so sah. Außerdem weckte diese Traurige Art die im Moment von ihr ausging nur immer wieder aufs neue meine Schuldgefühle und maltretierte mich. Lange war ich allerdings nicht allein, denn da hörte ich auch schon, wie die Schritte, die sich eben noch entfernt hatten, umdrehten und zurück kamen. Wollte ise jetzt doch noch mehr auf mir rumhacken? Oder Schluss machen? Sicher war ich mir nicht und ich fand auch keinen direkten Grund, warum meine Maus nochmal kommen sollte. Ihre Entschuldigung erschreckte mich ziemlich. Es gibt NICHTS für das DU dich entschuldigen müsstest, du hattest jedes Recht mich so anzufahren, HAST jedes Recht mich so anzufahren, schrieb ich auf und schob ihr den Block hin, ohne sie anzusehen, bevor ich dann den Arm wieder wegzog. Sie sollte mich jetzt nicht so anfassen. Ich hatte sie verletzte, ich hatte sie traurig gemacht und ihren Tag zerstörrt, da sollte sie jetzt nicht auf die dumme Idee kommen sich zu entschuldigen, denn sie hatte nichts getan das in irgendeinster Weise falsch gewesen wäre, außer man zählte die Dummheit mich nicht schon längst in den Wind geschossen zu haben als falsch und entschuldigenswert.

Rin

Was hatte er denn jetzt? Nachdenklich las ich, was er mir geschrieben hatte. Vermutlich hatte er recht damit, trotzdem wollte ich das nicht und hatte ihn auch nicht so extrem anfahren wollen. "Mag sein, dass ich vielleicht jedes Recht dazu habe, aber ich wollte dich nicht gleich so hart angreifen und das tut mir leid", meinte ich dann vorsichtig und musterte ihn. Er schien echt fertig zu sein und sah mich nicht mal an, dabei war ich sogut wie kaum noch böse auf ihn und das bisschen konnte ich prima verstecken. "Nun mach dich nicht so fertig, ich bin dir nicht böse oder irgendwie sowas", fügte ich dann noch hinzu und hoffte, dass mein Knuffi sich beruhigen würde. "Tut dein Hals sehr weh?", fragte ich dann vorsichtig. Mir war nicht entgangen, wie oft er versuchte einen Husten zu unterdrücken und gestern Abend hatte er ja auch gesprochen, da er anscheinend auch nicht in der Lage war, Gwen wegzustoßen. In mir wuchs stattdessen immer mehr der Wunsch nach einer OP, damit Koiko sich bloß nicht sowas immer bei anderen Weibern anschauen musste. Ich wollte perfekt für ihn sein, er gehörte mir und er sollte bloß nicht immer anderen Frauen hinterherstarren! Und dann war da ja noch die Sache, dass ich meine Tage einfach nicht bekam, obwohl sie eigentlich schon ziemlich überfällig waren. Hoffentlich war da jetzt nicht etwas, was heranwuchs und in 9 Monaten dann heraus wollte, denn wie ich das Koiko oder Lazar beibringen sollte, wusste ich auch noch nicht und momentan traute ich mich auch noch gar nicht zum Arzt, aber vielleicht sollte ich da mal mit irgendwem drüber sprechen, doch erstmal war Koiko jetzt wichtiger und dass er sich nicht mehr so fertig machte.

Koiko

Schon ok, du darfst das wirklich, meinte ich nur und starrte zum Fenster, denn Rin konnte ich jetzt nicht ansehen, dazu war ich noch nicht wieder gefasst genug. Ihre nächsten Worte machten es auch nicht unbedingt besser, denn sie mochte vielleicht nicht mehr böse sein, aber dennoch hatte ich es geschafft ihr Selbstvertrauen wieder mit Füßen zu treten und sie konnte mir nicht erzählen, dass das keine Auswirkungen haben würde. Das solltest du aber sein..., fügte ich noch hinzu. Und irgendwie wäre es mir ja auch wirklich lieber, wenn sie komplett ausrasten würde, anstatt einfach nur so entäuscht und traurig zu sein. Sie entäuscht zu haben das war einfach ein grauenhaftes Gefühl das ich nicht spühren wollte! Als sie nach meinem Hals fragte sah ich sie doch wieder an, wenn auch noch ziemlich zurückhaltend und nicht lange. Es geht, schlimmer ist der Hustenreiz, beantwortete ich ihre Frage und wurde in dem Moment auch wieder von einem Hustenanfall durchgeschüttelt, den ich nicht schnell genug unterdrücken konnte, wobei das Unterdrücken ja fast noch schlimmer war als das husten selbst, denn es löste ein ekelhaftes Jucken aus, welches einem sogar die Tränen in die Augen treiben konnte! Vielleicht war es eine noch dümmere Idee gewesen mich unter die Treppe zu setzen als ich bisher angenommen hatte und der behandelnde Arzt würde mich sowieso killen wenn der mitbekam das ich mich jetzt auch noch freiwillig, oder zumindest ohne es auch nur zu verhindern versucht unterkühlt hatte.

Rin

Ob ich wohl irgendwelche Fortschritte machte? Ich wusste es nicht, jedenfalls sah mich Koiko noch immer nicht an und schien regelrecht zu wollen, dass ich sauer auf ihn war. Dabei wollte ich wirklich nicht sauer sein, ich wollte mit ihm in Frieden leben und wenn er so ein Problem mit meiner Oberweite hatte, dann sollte er das zugeben und ich würde das ändern. Da sah ich jetzt nicht so die große Schwierigkeit, zumal ich es ja auch verstehen konnte, dass er da etwas 'richtiges' zum Anfassen haben wollte und nicht so zwei kleine Hügel wie ich sie hatte. "Naja, was soll ich denn jetzt groß sauer sein? Es ist nun einmal so passiert und daran kann ich auch nichts ändern, vor allem jetzt nicht, dann hätte ich gestern Abend schon gleich rummeckern müssen. Immerhin hast du mir aber auch gleich von ihr erzählt und es mir nicht verheimlicht. Und wenn du lieber auf deutlich mehr Oberweite stehst, kann man das auch ändern lassen, also ist alles in Ordnung und ich hab nur ein wenig überreagiert", meinte ich dann und musterte ihn besorgt, als er wieder das Husten anfing. "Dann frag nachher doch bitte den Arzt, ob du Hustensaft oder sowas nehmen sollst", bat ich dann, denn ich wollte auch nicht, dass er sich jetzt noch eine Lungenentzündung einfing oder irgendwie soetwas in der Art. "Und magst du mir sagen, was du heut Abend essen möchtest? Dann kann ich das alles später einkaufen gehen", fügte ich dann noch hinzu und reichte ihm die Zettel von Lazar mit den Rezepten, außerdem war das eine prima Ausrede wenn ich einkaufen ging und dann irgendwie mit irgendwem über meine Befürchtung sprach.

Koiko

Sie schien wirklich nicht recht zu wissen, warum sie sauer sein sollte, dabei lag das doch auf der Hand, oder nicht? War ich etwa der einzige der es mitbekam, oder bildete ich mir da letzendlich nur was ein? Aber... ich verletz dich, immer und immer wieder, ich bring dich um deine schönen Tage, wie solltest du da nicht sauer sein?, fragte ich verwirrt und mit doch wieder ein klein wenig mehr Hoffnung nach, als ich dann gegen Ende ihrer Nachricht erbleichte und sie mit riesigen Augen anstarrte. Rin, wie kommst du auf sowas? Du bist perfekt und ich liebe dich so wie du bist, auch mit der kleineren Oberweite! Ich find sie so doch auch viel schöner. Gut, manchmal entschweift mir mein Blick, das weiß ich und es tut mir leid, aber bitte denk über sowas gar nicht erst nach, das ist viel zu gefährlich und dazu will ich dich haben und kein Püppchen! Wenn ich das wollte dann wären wir nicht zusammen, wehrte ich ihre Idee, noch immer ziemlich blass vor Schreck ab. Sie sollte gar nicht daran denken, das sie da was ändern lassen könnte! Ich liebte sie, sie war perfekt und dazu konnte man doch nicht alles an der Körbchengröße fest machen. Und zur Not konnte sie doch auch Push-Up tragen wenn sie sich dann besser gefiel, damit hätte ich kein Problem und es gab sicherlich auch Klamotten mir denen es nach mehr Aussah..! Etwas zerstreut blätterte ich die Zettel durch, die sie mir gegeben hatte. Es schienen wirklich gute Sachen zu sein und ich wusste gar nicht recht, wie ich mich da entscheiden sollte. Spaghetti Carbonara hatte ich schon ewig nicht mehr, meinte ich schließlich und hoffte sehr, dass Rin wirklich nicht weiter über ihre Brüste nachdenken würde.

Rin

Was dachte er denn da eigentlich komisches Zeug? "Ja und ich blöde Nuss komme aber auch immer und immer wieder zu dir zurück weil ich dich liebe und das über alles. Es können eh nie alle Tage rosarot sein und auch wenn ich vorher echt angefressen und sauer war, dass lag größtenteils daran, dass ich solche Sorgen um dich mache und dann doch auch ein wenig sehr eifersüchtig werde, wenn dir da so eine blöde Kuh am Halse hängt. Vorhin hab ich schlichtweg einfach überreagiert und wirklich sauer kann ich dir gar nicht sein, auch wenn ich anfangs doch ein wenig sehr aufbrausend bin. Das hab ich doch schon mal erklärt, ich will auch gar nicht mehr so sauer sein und du bist mein Mann, mit denen ich wundervolle Tage habe und eben auch nicht so wundervolle, aber so ist der Lauf der Dinge und das wäre mit jedem, siehst du doch auch bei Ayaka und Sirius, das bislang perfekte Paar streitet, es ist also ganz normal und ich könnte dich eh nicht mehr verlassen, eher würde ich uns beide umbringen", erzählte ich dann, wobei er mich dann total durch einander brachte, als er plötzlich so bleich wurde. "Naja, wenn du einer hinterstarrst, was leider häufiger ist, dann haben sie alle große Oberweite und Gwen doch nun auch und wie viele Handynummern mit irgendwelchen Weibern mit großer Oberweite du hast, möchte ich gar nicht wissen", seufzte ich dann. "Sie sind wirklich so wie sie sind ok für dich?", fragte ich dann vorsichtig und ein wenig scheu nach. Sollte es für ihn wirklich so ok sein, wie es war? Aber wieso sah er dann den anderen immer hinterher? Als er sich für Spaghetti Carbonara entschied, nickte ich dann. "Oki", antwortete ich ihm dann, da es mir relativ egal war, was wir nun aßen.

Koiko

Und was für eine blöde Nuss sie war, aber wenigstens war sie meine blöde Nuss und so war es auch in Ordnung. Dazu, auch wenn es besser für sie wäre, allein sein wollte ich ja nun auch nicht. Das mit Gwendolyn tut mir wirklich leid, ich wusste nicht das sie dort war und ich hatte ihr ja auch mehr odoer weniger gesagt das ich eine Freundin habe, entschuldigte ich mich und wurde leicht rot. Ihr Spruch das sie uns eher beide umbringen würde beunruhigte mich dann doch ein wenig. Immerhin wollte ich nicht unbedingt durch ihre Hand sterben, aber naja, würde schon nicht passieren und falls doch dann würde es seine Gründe haben. Gwen war eine Zufalls Wahl, das hätte wirklich jede treffen können, nur sie war da eben gerade und sie gab mir ihre Nummer und damit hatte sich das. Also das Auswahlskriterium war wirklich nicht ihre Oberweite., bestätigte ich und betrachtete meine Rin mit liebevollem Blick. Nein, sie sind nicht ok. Sie sind perkeft so wie sie sind, fügte ich noch hinzu und meinte das wirklich ernst, zumal ich mir meine Rin nicht mit größeren Brüsten vorstellen konnte. Das sähe doch irgendwie komisch und falsch aus, oder nicht? Nein, besser sie blieb so und damit hatte sich das, sie sollte sich nicht wegen mir verändern. Und ich würde auch versuchen meine Hormone endlich vollständig in den Griff zu bekommen, ich wollte den anderen Mädchen ja auch gar nicht immer so nachsehen, nur es überkam mich einfach ohne das ich groß nachdachte und es verhindern konnte! Wieso hatte Gott das überhaupt so eingestellt, falls es denn einen Gott gab?

Rin

Solange die blöde Else nicht wieder auftauchen würde, war das schon in Ordnung. Und wenn doch, dann bekam sie dieses Mal auch etwas von mir zu hören, so viel war sicher, nochmal wollte ich mir nicht stundenlang anhören, wie hässlich und ungebildet und falsch ich doch sei. Und ihre dunkel Freundin noch gleich dazu, sie wusste wer ich war und hatte noch einen schön oben drauf gesetzt. Aber wie süß mein Knuffi doch schon wieder rot wurde! Richtig niedlich und spätestens jetzt konnte ich ihm eh nicht mehr böse sein. Als ich dann die ersten Worte von seiner Antwort auf meine Brustfrage las, stockte ich erst, doch dann zum Glück las ich weiter und wurde auch ein wenig rot. Erleichtert atmete ich aus und hoffte, dass er sich vielleicht ein bisschen mehr im Zaum hatte demnächst, denn ich starrte auch nicht jedem halbwegs hübschen Kerl auf das Glied oder sonst wo hin. Fröhlich lächelte ich ihn dann an. "Dann ist jetzt alles wieder ok Knuffi-Duffi?", grinste ich dann und umarmte ihn kurz. Durch diese Aussprache, welche wirklich aber auch nötig gewesen war und jetzt hoffentlich wieder in Ordnung war, hatten wir allerdings nicht mehr viel Zeit. Ich könnte ja gleich, während Koiko bei dem Gespräch war, mal bei irgendeinem Frauenarzt anrufen oder irgendwie sowas, oder mir einen Test aus der Apotheke holen oder was weiß ich, jetzt durfte ich bloß nicht schwanger sein, ansonsten war alles zu spät, denn einen wütenden Koiko wollte ich nicht haben und Lazar drehte mir den Hals um wenn ich mit sowas ankäme.

Koiko

Wie? Knuffi-Duffi? Was war das denn jetzt für ein Spitzname? Naja, solange sie ihn nicht in der Öffentlichkeit benutzte war er in Ordnung, aber auch wirklich nur dann. Und die anderen mussten das auch nicht unbedingt hören. Ich mochte diese Kosenamensache einfach nicht. Spitznamen, die aus dem eigentlichen Namen gebaut waren, waren ja ok, aber solche Sachen wie 'Hasi'? Ne, lieber nicht. Ja es ist alles ok, beantwortete ich ihre Frage, wenn auch noch ein wenig unsicher. Es würde schon alles wieder gut werden und ich würde versuchen mich zu bessern und nicht mehr fremd zu flirten, auch wenn ich sauer war, zumal ich ja auch die anderen Mädchen nicht verletzen wollte. Genauso wenig wie ich Rin hatte verletzen wollen. Mein Blick wanderte zur Uhr und ich erschrack ein wenig. Es war schon so spät?! Wir... Ich muss los, das Gespräch wegen Ayaka ist gleich!, meinte ich etwas nervös und sprang auf. Davor musste ich mich aber noch eben umziehen. Eilig lief ich ins Schlafzimmer, wo ich die Tasche mit meinen Sachen hatte, zot ein paar Dinge heraus, ging ins Bad und zog mich um, ehe ich dann zu meiner Freundin zurückkehrte, Block und Stift an mich nahm und schon mal überlegte ob wir uns ein Taxi rufen oder laufen sollten. Schaffen würden wir es in beiden Fällen und laufen wäre mir etwas lieber, denn frische Luft tat doch immer gut um erhitzte Gemüter abzukühlen, oder nicht? Und dazu war es um einiges Billiber, denn die Taxiunternehmen hier verlangten doch ganz schön viel für eine Fahrt.

Rin

Das hatte er richtig erkannt und wir gelangen ein wenig in Zeitdruck. Allerdings war das auch gut, in der Zwischenzeit fotografierte ich schnell die Zutaten für unser Abendessen und schrieb Pablo eine SMS, dass ich vermutlich schwanger war und ich nicht wusste, was ich tun sollte. Er war momentan der einzige, dem ich vertrauen konnte und wollte, immerhin war er Pablo, der Pablo, der immer für einen da war und ich kannte ihn praktisch seitdem Lazar mich in diese Stadt geschleppt hatte und das war jetzt schon einige Jahre her. Lazar würde völlig ausrasten und Koiko wollte ich es einfach nicht zumuten, egal wie dumm das war. Lange brauchte ich auf die Antwort von ihm auch nicht zu warten, er fragte, wo wir uns treffen könnten und ob ich schon einen Schwangerschaftstest gemacht hatte. Sollte ich direkt Pablo zu dem Krankenhaus rufen? Oder doch eher Koiko unter irgendeinem Vorwand zu Bar locken und ihn solange bei den Kätzchen zwischenparken? So wirklich darüber nachdenken konnte ich nicht, denn da kam Koiko auch schon wieder und ich packte schnell alles weg, ehe ich mich anzog und wir dann auch schon los konnten. "Laufen wir?", fragte ich dann, da ich selber gerne gelaufen wäre, einfach um einen klareren Kopf zu bekommen.

Koiko

Irgendwie wirkte Rin ein wenig bedrückt, aber ich schob das einfach darauf, dass sie einfach noch nicht ganz über die Sache mit Gwendolyn hinweg war. Das würde sich schon noch legen und dann wäre sie wieder ganz die Alte, fröhlich, glücklich und meine Maus. Sie fragte auch gleich ob wir laufen wollten, was super war, denn so musste ich sie nicht erst noch davon überzeugen, welche Vorteile es gerade so alles hätte wenn wir nicht das Taxi nahmen. Also nickte ich nur recht zufrieden und griff dann vorsichtig und noch ein klein wenig unsicher nach ihrer Hand. Hoffentlich war bei Ayaka alles ok, wenn die jetzt auch noch irgendwie geschädigt war und ich das dann ihrem Freund beibringen durfte... Gute Nacht. Nein, das ginge wirklich so gar nicht. Aber die Ärzte hatten ja schon gesagt, das alles recht gut gelaufen war, es gab also keinen Grund sich Sorgen zu machen. Wie lange es wohl dauerte nach so einer Hirntumor-OP bis man wieder nach Hause durfte? Sicherlich eine ganze Weile und wahrscheinlich wäre Sirius wieder draußen bevor das passierte. Dann konnte er sie ja wenigstens auch einmal am Krankenbett besuchen. Immerhin war das im Moment schon wirklich übel, dass sie beide getrennt von einander im Krankenhaus waren und noch nicht mal wirklich telefonieren konnten. Überhaupt sollte ich noch gucken, das Sirius ein Fernsprechgerät bekam, die Frage war dann nur wann Ayaka ihres nutzen konnte, sodass sie nicht ganz ohne einander leben mussten, das wollten sie schließlich mit sicherheit nicht.

Rin

Ich lächelte glücklich als Koiko nach meiner Hand griff und war wirklich froh darüber, dass bei uns alles wieder im Lot war. Und der Test würde dann auch ergeben, dass ich nicht schwanger war und meine Tage würden dann auch kommen. Japjap, so würde das funktionieren. Jetzt musste nur noch der Arzt erklären, dass bei Ayaka alles in bester Ordnung war, sie nicht behindert war und alles wieder heile werden würde und die Welt wäre momentan doch irgendwie perfekt. Ja, perfekt wäre sie definitiv, denn für meinen Koiko war ich so perfekt wie ich war und das beruhigte mich ungemein. Klar, ein wenig mehr Oberweite wäre toll, aber vor einer OP hätte ich dann doch ein wenig Angst, auch wenn ich es für Koiko getan hatte. Das klang zwar genau nach diesen dummen Tussen, die alles für ihren Lover taten, aber genau so fühlte ich mich auch. Ich würde alles für meinen Koiko tun, vermutlich mich selbst sogar umbringen, denn ohne ihn fehlte einfach ein Teil meines Lebens, den ich zum Leben brauchte, so, als würde mir die Luft zum Atmen fehlen. Es dauerte gar nicht so lange, bis wir, ein Glück noch pünktlich, bei dem Krankenhaus ankamen. "Soll ich wieder warten?", fragte ich dann, wobei es mir heute sogar lieber wäre, denn ich musste unbedingt mit Pablo sprechen. Vermutlich hatte dieser trotzdem schon Mal gleich einen Termin beim Frauenarzt ausgemacht und ich kam um einen Besuch einer solchen Praxis gar nicht mehr drum herum.

Koiko

Ihre Besorgnis schien wie weggeblasen und sie lächelte wieder relativ fröhlich, was mich wieder ein wenig aufheiterte, auch wenn in mir noch immer eine gewisste Schwermut vorhanden war und so schnell wahrscheinlich auch nicht wieder verschwinden würde. Schweigend hingen wir nebeneinander her, weiterhin Hand in Hand, bis das Krankenhaus endlich vor uns auftauchte und meine Nervosität wieder stieg, immerhin konnte alles mit Ayaka sein. Nein, so durfte ich gar nicht erst denken, es ging ihr gut und fertig! Rins Frage ob sie wieder warten sollte überraschte mich ein wenig, vor allem weil sie in einem Tonfall sprach der Eindeutig danach verlangte. Woher der plötzliche Sinnenwandel? Ich verstand es nicht ganz, aber ich wollte ihr den Gefallen natürlich tun, immerhin war es nicht schwer ihr das jetzt einfach zu billigen und vielleicht wollte der Arzt sie ja auch gar nicht dabei haben, was wusste ich schon. Wenn es dor nichts ausmacht kannst du das gerne machen, schrieb ich ihr also auf, als der Arzt, der anscheinend schon auf uns gewartet hatte, zu uns stieß. Freundlich begrüßte ich ihn und folgte ihm dann, nachdem er erfahren hatte, dass Rin lieber hier warten wollte, in ein Besprechungszimmer wo ich alles erklärt bekommen würde. Zum Glück kam der Typ auch gleich zur Sache und er meinte, dass Ayaka wohl noch ein wenig Gedächtnisprobleme hatte, vor allem was Personen anging konnte sie wohl momentan kaum jemanden erkennen, aber das wäre wohl normal und würde sich wieder legen. Die OP sei jedenfalls sehr gut verlaufen, alles hatte entfernt werden können und es war davon auszugehen das es Ayaka bald wieder super gehen würde.

Rin

"Nein, gar nicht", lächelte ich Koiko als Antwort, als dieser auch schon mit dem Arzt verschwand. Fast sofort nachdem mein Freund verschwunden war, ging ich vor die Tür, einfach um ein wenig frische Luft zu bekommen und rief Pablo an. Dieser hatte, wie ich bereits vermutet hatte, bereits einen Termin gemacht, die Frage war jetzt nur, ob ich Koiko davon erzählen sollte oder eher nicht so und was ich ihm verdammt nochmal sagen sollte, dass ich heute nochmal weg musste und so lange war das auch überhaupt nicht mehr hin. Pablo fragte mich in der Zwischenzeit, ob ich das irgendeinem schon erzählt hatte oder einen Test gemacht hatte. Beides verneinte ich, Schwangerschaftstest konnten sich auch irren und ich wollte mich nun nicht wahnsinnig machen mit so einem Teil. Jedenfalls sagte ich Pablo, dass ich mich nochmal melden würde, ehe ich in die Apotheke ging, welche direkt im Krankenhaus integriert war und dort doch noch einen Test kaufte. Da Koiko noch nicht wieder da war ging ich dann sofort auf die Toiletten des Krankenhauses und führte ihn durch. Das Ergebnis war allerdings niederschmetternd, denn das blöde Teil zeigte auch noch positiv an. Deprimiert verstaute ich alles in meiner Tasche und ging dann zurück in die Wartehalle, wo ich auf meinen Freund wartete und schon Mal überlegte, wie ich ihm das nun beichten sollte und dabei sinnlos auf einen dieser Innenraumbrunnenteile starrte.

Koiko

Ich plauderte noch eine Weile mit dem Arzt über Ayakas Zustand, was wir beachten mussten wenn wir sie besuchten und dann noch wie es meinem Hals ging, woraufhin er mir noch, etwas verärgert, Medikamente gegen den Husten verschrieb, die ich in der integrierten Apotheke abholen sollte. Nachdem das alles geklärt war verabschiedete ich mich eigentlich recht zufrieden und machte mich wieder auf den Weg zurück zu Rin. Was die wohl so ultra wichtiges noch zu machen gehabt hatte? Naja, würde ich sicherlich gleich erfahren, immerhin interessierte es mich schon was los war und warum sie plötzlich freiwillig wartete, wo sie doch gestern noch so angepisst gewirkt hatte. Als Rin in Sichtweite kam verharrte ich kurz und blickte sie etwas verwirrt an. Sie wirkte irgendwie total weggetreten, so wie sie auf den Brunnen starrte und unglücklich? Was war denn mit ihr los? Hatte sie etwa doch mit gewollt und darauf gewartet, das ich sie darum anflehte oder sowas? Immerhin gab es Frauen die solche seltsamen Anflüge hatten und das wirklich von ihrem Freund verlangten, auch wenn das schwachsinn war, denn wenn sie mit gewollt hätte, dann hätte sie ja nur was sagen brauchen. Oder war irgendwas passiert? Eilig ging ich weiter und versuchte mir nichts von meiner Unruhe anmerken zu lassen. Ayaka geht es soweit gut, aber was ist mit dir? Alles ok, hab ich was falsch gemacht, hätte ich dich doch mitnehmen sollen?, fragte ich gleich nach, auch wenn ich mich eigentlich hatte zurückhalten wollen, immerhin sollte sie es mir von alein erzählen.

Rin

Koiko kam wieder zurück und erzählte erstmal von Ayaka, worauf ich mich allerdings so gar nicht konzentrieren konnte. Leider bemerkte er auch sofort, dass ich alles andere als gut gelaunt war, was jedoch wahrscheinlich jeder Blinde gemerkt hätte und mein Knuffi-Duffi sowieso. Nur wie sollte ich ihm das jetzt sagen? "Nein nein, du hast überhaupt nichts falsch gemacht", antwortete ich ihm dann und brachte ein Lächeln zustande. Und jetzt? Augen zu und durch oder wie? Das konnte ich ihm nicht antun, wirklich nicht, dass ging einfach nicht, nur... Ach ich wusste doch auch nicht! Jedenfalls konnte ich ihm das doch nicht einfach so ins Gesicht klatschen, dass ging einfach nicht! "Ich glaub, ich bin schwanger", seufzte ich dann leise und wartete darauf, dass Koiko völlig ausrastete oder gleich Schluss machte oder irgendwie so etwas in der Art. Wahrscheinlich würde er das sogar tun, dabei wollte ich das doch gar nicht! Ich hatte doch die blöde Pille danach genommen und mit nem andren würde ich nie im Leben schlafen! Und dann noch dieser blöde Test, der auch noch positiv war.. Nein, Koiko durfte mir jetzt nicht böse sein, dass ging einfach überhaupt nicht, ich wollte doch nur ihn und er wollte doch keine Kinder und das war doch alles beschissen! "Der Test war positiv und meine Tage sind schon lange überfällig... Um wirklich sicher zu gehen hab ich nachher einen Termin beim Frauenarzt", fügte ich dann noch erklärend hinzu und betete, dass es nicht so schlimm werden würde, wie ich gerade hier befürchtete.

Koiko

Sie schien gar nicht so recht in der Lage zu sein zu erfassen was ich ihr da gerade geschrieben hatte. Nein wirklich nicht, sie stand einfach nur komplett neben sich und verstand grad wahrscheinlich gar nichts. Nur wenn ich nichts falsch gemacht hatte, was war dann los? Hatte sie einen anderen und der ihr jetzt einen Heiratsantrag gemacht, oder hatte sie noch einen Hund gefunden, wobei nein, dann wäre sie eher glücklich, unerklärlicherweise, oder was war los? Vorsichtig legte ich meine Hände auf ihre Schultern und starrte ihr in die Augen und war wirklich auf alles vorbereitet... außer auf das was jetzt kam. Es fühlte sich an wie ein Schlag ins Gesicht und ich erbleichte schlagartig. Hatte ich was auf den Ohren oder hatte sie das gerade wirklich gesagt? Aber das konnte doch nicht sein! Also schon irgendwie, immerhin hatten wir schon zwei Mal nicht verhütet, aber dennoch! Vorsichtig lies ich die ände sinken. Aber du hast doch die Pille danach genommne, und bist du dir wirklich sicher?! Kann sich der Test nicht getäuscht haben? Mach lieber noch einen!, schrieb ich mit sehr zittrigen Fingern auf, bevor ich sie wieder ansah. Rin konnte einfach nicht schwanger sein! Lazar würde uns umbringen und dazu wollte ich keine Kinder, war auch nicht im geringsten Bereit zu sowas und überhaupt, es ging einfach nicht! Nur abtreiben, sollte sie wirklich schwanger sein, kam nicht in Frage, genauso wenig wie ins Heim geben, das würde ich beides nicht zulassen, nur selbst nehmen? Nein, ich konnte mich um kein Kind kümmern!