Fight School (Übernommen von MPH)

Chris

"Ach, du musst dich doch nicht entschuldigen, immerhin hab ich dich doch so kennengelernt und du wärst doch nicht mehr du, wenn du nicht so wärst. Und ich mag das", stellte ich gleich fest, als Ariel sich entschuldigte. Zumal es ja irgendwie eben einfach so war wie er sagte und warum sollte er mir was vorlügen? Nein, ich fand es besser, dass er eben einfach ehrlich war und da nicht lang herumredete und so tat, als wenn es anders kommen würde. Klar, nun war ein Muskelkater nicht unbedingt ein ernstes Thema oder sowas, aber wenn er schon beim Muskelkater so ehrlich war, dann konnte ich davon ausgehen, dass er es auch bei anderen Dingen war und das fand ich außerordentlich gut! "Keine Ahnung... ich war noch nie dort, ich kanns nicht beurteilen, das ist nur das, was ich gehört habe. Und wenn es so ist, dann ist es so, auch wenn ichs schade find", stellte ich nur fest, als er doch etwas pissig klang. Immerhin konnte ich doch nichts für das, was andere Surfer mir eben berichtet hatten! Und vielleicht war es ja auch begründet gewesen in diesen Fällen, vielleicht auch nicht. Ich wusste es nicht und ich würde darüber nicht weiter urteilen, nur wahrscheinlich würde ich diese Orte eben auch nicht zum Surfen aufsuchen. Denn auf Stress hatte ich da wirklich keine Lust! Zumal ich an sich fand, dass ein Strand groß genug für alle war und ich hatte es immer toll gefunden auch mal mit Fremden zu surfen und von denen Neuigkeiten erzählt zu bekommen, oder eben Tips wo man unbedingt mal hinmüsse! "Ja, das ist es... vielleicht mit Stipendium oder sowas", überlegte ich laut und sah gedankenverloren zu der Welle. Ich hatte ein Stipendium in Aussicht gehabt in USA... vielleicht würde ich es noch immer bekommen können. Immerhin war ich noch immer sehr gut im Surfen, aber was würde dann auch Ariel werden? würde er mitkommen? Irgendwie glaubte ich da nicht dran. Vielleicht würde ich ja irgendwie an eines kommen. Noch war es ja nicht so weit, dass die Bewerbungsphase startete! Ich durfte einfach nicht aufgeben zu hoffen. "Oh ja, das tun sie! Wenn du das richtige Modell hast kannst in wirklich JEDEM Wasser damit schwimmen! Du musst halt immer gucken welchen du nimmst, aber dann geht das total gut! Der hier zum Beispiel ist mehr so ein Mittelding. Das Neopren an den Armen und Beinen ist dünner, damit ich mich gut Bewegen kann, während das an Brust und Rücken dicker ist, damit die Wärme in mir bleibt! Ich hab aber auch einen kurzen und dünneren, der ist dann für richtig heiße Tage", erzählte ich ein wenig was über Neoprenanzüge und strahlte dabei auch schon wieder. Immerhin hatte ich da wirklich Ahnung und da redete ich super gerne drüber! "Man kann auch einen Trockenanzug anziehen, dann geht gar kein Wasser mehr durch und drunter trägt man dann lange Unterwäsche und solche Dinge, aber die finde ich eher unbequem. Ich mag es dann doch lieber nass", fügte ich noch hinzu. Immerhin ging ich nichts ins Meer um trocken zu bleiben! "Ja, es ist schon gut, dass das Ding zur Übung da ist. Dann trauen sich manche auch eher und dazu macht es auch Spaß, wenn man nicht surfen will, es einfach mal auszutesten. Du kannst es ja nachher mal probieren wenn du willst. Also nicht surfen, aber mit dem Übungsding?", fragte ich nach, auch wenn ich mir recht sicher war, dass er ablehnen würde. War auch ok, wenn er es nicht wollte. Aber falls doch, dann würde ich ihm natürlich helfen!

Ariel

Ein Glück hatte Chris damit kein wirkliches Problem so alles in allem, denn ansonsten hätte ich mich natürlich auch ein bisschen weiter angepasst und aufgepasst, dass ich eben in diesen Dingen nicht so brutal ehrlich war und ihm direkt alles ins Gesicht klatschte. Gut, so tat ich es ja auch nicht, aber ich sagte eben ehrlich, was ich meinte und was nicht und manchmal konnte das dann eben auch doch ein wenig uneinfühlsam herüberkommen. "Wo ist es denn da? Ich nehme an an der Mittelmeerküste? Oder tatsächlich an der Nordsee?", fragte ich dann noch interessiert nach, immerhin kannte ich mich in Frankreich ja doch schon aus, auch wenn ich an den Küstengebieten eben nie wirklich gewesen war, viel mehr eher eben doch darauf bedacht sicheren Abstand zur Küste zu haben. "Könntest du eines bekommen? Also hier ja sicherlich nicht, aber dann doch noch über die USA? Dann müsstest du aber vermutlich wieder zurückziehen oder?", stellte ich dann interessiert fest, denn mit Stipendien hatte ich mich noch nie wirklich befasst, vor allem nicht mit den in den Staaten, denn ohne irgendeine Fachrichtung, die mich super faszinierte oder ähnliches, sah ich wirklich keinen Grund, wieso ich fangen sollte zuerst ein Stipendium zu suchen. Ich sollte da vielleicht eher zumindest die Fachbereiche eingrenzen, mit denen ich mich beschäftigen wollte als mit irgendetwas anderes. Aber wenn er dann zurück in die USA ging, dann würden wir wohl oder über für längere Zeit eine Fernbeziehung führen, denn ob ich nun so wirklich gerne dort studieren wollte.. Vor allem nicht in den südlichen Staaten, dort, wo man vermutlich dann auch am ehesten würde vermutlich surfen können. So oder so würde ich ihn jedenfalls unterstützen, denn in all der Zeit die ich ihn hier schon kannte, hatte ich ihn noch nie so glücklich gesehen wie jetzt gerade und das war unfassbar wichtig. Wenn das unsere Beziehung nicht überleben würde, dann würde sie es nicht überleben, aber vermutlich würde es ihn ein Leben lang nur verfolgen, wenn er nie weitergesurft wäre und das tat auch wirklich nicht gut. Interessiert speicherte ich dann zumindest schon mal die Information, dass Neoprenanzüge wirklich absolut warm hielten auch in kühlerem Wasser. Vermutlich auch nicht unendlich lange in Eiswasser und allem, so viel war klar, aber es war ja anscheinend doch so, dass sie wirklich warm hielten. Auch Trockenanzüge klangen ziemlich spannend, wie ich fandf, vor allem, da man darunter dann auch wirklich normale Kleidung tragen konnte und musste. Das klang einfach nur toll! Wobei es nichts daran ändern würde, dass ich vermutlich trotzdem nie ins Meer mehr gehen würde. Und auch sonst eben, trotzdem, wenn ich es irgendwann aus irgendwelchen wirklich guten Gründen musste, dann nur mit sowas. Als er mir schließlich vorschlug doch zumindest mal das fest montierte Brett auszuprobieren schüttelte ich gleich mit den Kopf. "Danke nein, ich lass das lieber und genieße hier meine Zeit", fügte ich dann noch erklärend hintenan, denn einfach so nur den Kopf schütteln war echt nicht freundlich. Jedoch war es mir eben doch am liebsten, wenn ich einfach hier sitzen bleiben könnte, das reichte vollkommen aus.

Chris

"Die besten Spots gibt es wohl in der Bretagne", antwortete ich gleich nach kurzem überlegen. Ja doch, von dort hatte ich am häufigsten gehört und das die Wellen an sich toll wären, nur eben die Einheimischen teilweise ein "Problem". Nur wieso, oder ob das stimmte, das konnte ich halt nicht wirklich beurteilen. Immerhin konnte es ja natürlich auch sein, dass die da dann in einer größeren Gruppe an Surfern einfach aufgetaucht waren und losgelegt hatten und sowas konnte schonmal sauer aufstoßen. Zumindest eher, als wenn man alleine kam und sich auch auf die Einheimischen einließ, wobei ich aber sowieso mehr Spaß am surfen hatte, wenn ich mich zusätzlich auch mit anderen Unterhalten und eben ein wenig Konversation pflegen konnte. Wobei das in Frankreich sicherlich auch wieder ein Problem wäre, denn französisch konnte ich nicht und da mein Hirn schon mit Deutsch manchmal überfordert war hatte ich wenig Hoffnung das noch ändern zu können. Da bewunderte ich meinen Freund doch sehr, der ja doch recht viele Sprachen beherrschte und das von dem, was ich mitbekam, auch sehr gut! Bei seiner nächsten Frage zögerte ich leicht und wusste nicht recht ob ich es wirklich sagen sollte, nur Lügen wollte ich nicht. Lügen würden auf Dauer die Beziehung kaputt machen und warum sowas wegen einer so "einfachen" Frage riskieren?! "Ja.. ja, ich habe eines angeboten bekommen, als ich an den Meisterschaften teilgenommen habe und das Angebot steht noch immer für die California State University", stellte ich daher fest und nickte leicht abwesend. Es sollte eine gute Uni sein, von dem was ich wusste und vor allem perfekt gelegen um eben zu trainieren und all das zu tun! Das er nicht testen wollte wie gut er auf dem Brett wäre fand ich schade, aber ich würde ihn sicher nicht drängen! "Ok, kein Problem. Dann genieß wenigstens ein wenig das essen. Und falls du deine Meinung änderst bin ich natürlich jederzeit da um dir zu helfen", stellte ich also fröhlich lächelnd fest und ging davon aus, dass er auf jeden Fall was sagen würde, wenn irgendwas war. Oder falls er gehen wollte. "Ich probiere jetzt mal die Fortgeschrittenen Welle! Wünsch mir Glück! Das ist echt ein wenig gemein mit der geänderten Laufrichtung, wenn du da nur einen Gewohnheitsfehler machst, dann zieht es dein Board sofort unter Wasser und du fliegst", grinste ich doch schon etwas aufgeregt und erhob mich wieder, bevor ich mir noch einen der Gemüsesticks schnappte und mich wieder auf den Weg zu den Wellen machte. Ich musste noch etwas warten, da Kyle gerade noch zwei Mädchen an der Anfängerwelle einwies, bevor er mir dann aber auch das Go gab und ich mich wieder ins Wasser stürzen durfte. Es war doch etwas fordernder auf dieser Welle, aber es machte nicht weniger Spaß. Lies mich nur daran zweifeln, ob ich die Profiwelle heute wirklich noch meistern würde, oder das nicht eher eine sehr amüsante Show für alle anderen Anwesenden bedeuten würde, aber das war auch ok für mich. Zuschauer beim Surfen war ich immerhin gewohnt und sie störten mich nicht weiter. Im Gegenteil, wenn sie durch das Zusehen genauso viel Spaß hatten wie ich durchs machen, dann war das doch toll! Zumal im Moment doch recht viele Leute hier unterwegs waren und sich mit Snacks vom Cafe am Ufer niederliesen und eben begeistert die "Show" verfolgten, oder teilweise auch entschieden selbst mitzumachen. Immerhin stand bei der Anfängerwelle schon eine kleine Schlange, während es bei "meiner" und der für Profis doch eher sehr ruhig zuging und sich hier bisher noch nicht wirklich viele herantrauten.

Ariel

"Oh die Bretagne ist schön. Also ich war nie an der Küste, natürlich, aber sonst schon ein oder zwei mal auf Urlaub oder sowas eben. Ist eine eher raue Gegend, echt mal ein absolutes Kontrastprogramm aber super schön", erinnerte ich mich dann direkt, denn ich verband es vorallem zu frieren mit der Bretagne, doch hatte mich diese raue, durchaus karge Landschaft fasziniert. Außerdem waren abseits von ein paar größeren Städten und vor allem herausgeputzten Touristenorten am Meer insgesamt alles eher ruhiger und verschroben, mit kleinen Städten, Dörfern und sowas eben. Komplettes Kontrastprogramm zu Toulouse, welches einfach nur ein riesiges, urbanes Gebiet mit suburbanen Vorstädten und jeder Menge Geld und Schein und Sein eben war. Und auch zu Syrien, was sich einfach schon klimatisch total unterschied, logischerweise. Vermutlich würde aber trotzdem nie die Bretagne für Chris in Frage kommen, er hatte immer noch Probleme mit Deutsch und Französisch war rein von der Aussprache nochmal was ganz anderes, auch wenn es grammatisch und teilweise von den Wörtern her sich ähnelte. Zumindest wenn man Englisch, Deutsch und eben so eine basic Idee von romanischen Sprachen hatte. Doch bei Chris war das nicht so und es war in Frankreich eben zwingend notwendig, sich möglichst schnell sprachlich anzupassen, sonst war man einfach verloren. Insbesondere in den nicht super Metropolregionen, wo dann doch mehr englisch konnten und auch ein größerer Teil Internationals waren. "Das klingt doch prima, dann nehme das doch an? So könntest du Surfen und wenn es ein Vollstipendium ist, dann bezahlen sie doch auch Unigebühren und sowas oder? Oder sind da irgendwelche tieferen vertraglichen Strukturen dran gebunden, die du erfüllen musst?", war ich dann doch direkt begeistert davon, dass er ein Stipendium schon  hatte. In Kalifornien konnte man doch auch gut surfen, wie er gesagt hatte und Englisch konnte er, es würde keine Probleme mit Visas geben und nichts, da er amerikanischer Staatsbürger war. Also war das doch eigentlich die perfekte Lösung für sein Problem oder nicht? Jedenfalls wusste ich nicht, das denn noch dagegen sprechen könnte. Er hatte doch auch sicherlich noch mehr Familie in den USA und Freunde, vielleicht sogar welche, die in derselben Region dann lebten, also war das doch eigentlich die perfekte Lösung, oder übersah ich irgendetwas essenzielles? "Klar, ich drück dir die Daumen", lächelte ich noch ein wenig nachdenklich darüber, wieso Chris so zögerlich gewesen war mir zu sagen, dass er ein Stipendium schon hatte und es eigentlich nur noch annehmen musste. "Hach.. manchmal ist dein Bruder schwer zu verstehen Sam", seufzte ich dann und aß noch ein Gemüsestick, ehe ich sie erstmal wieder einpackte, damit Chris später vielleicht noch welche hatte, wenn er wieder zurückkam. Interessiert und noch immer ein wenig nachdenklich beobachtete ich ihn weiter, genauso wie dutzende andere Leute, die sich mittlerweile rund herum niedergelassen hatten und wohl mit Chris mitfieberten, während Kyle damit beschäftigt war neuen eine Einweisung zu geben. Sollte mir recht sein, Chris verdiente die Aufmerksamkeit, solange niemand auf die Idee kommen würde ihn nachher noch anzubaggern oder sowas, das fehlte mir noch! Schließlich erkannte ich aber auch ein bekanntes Gesicht, das auf mich zukam und mich dann auch direkt fröhlich begrüßte, während ich nun auch aufstand um Kweku freundlich zu begrüßen. Wir tanzten zusammen und er war ein super entspannter Kerl, sodass es wohl schon nicht schlimm, wenn er sich hier mit hinsetzen würde. Ich klärte ihn auch direkt auf, wer Sam war und dass er kein Interesse an anderen Menschen hatte und stellte natürlich Jörg vor, der sich direkt demonstrativ nun zwischen Sam und mich gelegt hatte, während Kweku verstehend nickte und sich auf meiner anderen Seite weg von Sam hinsetzte, ehe wir uns anfingen zu unterhalten.

Chris

"Eher raue Gegend...?", fragte ich doch etwas skeptisch nach, da ich mit dem Begriff an sich nicht sooo viel anfangen konnte. Was ich kannte war meine Heimat mit ihren vielen Sonnentagen und hin und wieder auch mal Sturm und hier. Aber der Begriff "raue Gegend" sagte mir nun wirklich nichts. Als er meinte, dass es prima wäre, dass ich das Stipendiums Angebot hatte merkte ich doch, wie sich mein Herz etwas zusammen zog. Es tat weh zu sehen wie er sich für mich freute und mich ja eigentlich auch zu freuen, aber eben gleichzeitig die Konsequenzen im Kopf zu haben! Es tat sogar sehr weh... jetzt vielleicht sogar nochmal mehr, weil ich ihn eben so begeistert sah. "Ja... bezahlt wäre alles und ich würde sogar, wenn ich mich an die Vertraglichen Trainings und in etwa an den Speiseplan halte Taschengeld bekommen und Siegprämien... aber...", fing ich an und zögerte. "Aber du wärst nicht bei mir", stellte ich dann eher leise und zurückhaltend fest, ehe ich mich ja auch schon zu der Welle flüchtete. Es war schrecklich ihm das so zu sagen, oder?! Immerhin freute er sich eigentlich für mich und was, wenn er jetzt dachte, dass er Schuld daran war, dass ich vielleicht nicht der Möglichkeit nachging die ich da hatte?! Und ein wenig war er es ja quasi auch, auch wenn ich es nicht wirklich als "seine SCHULD" sah, denn er konnte ja nichts dafür, dass ich ihn liebte und einfach Angst hatte ihn zu verlieren wenn ich so weit weg gehen würde. Und das er mitkommen würde? ich konnte es mir wirklich nicht vorstellen. Er mochte Amerika nicht. Und ich wusste und verstand ja auch warum. Und das war auch ok, ich würde damit leben können nicht wieder nach USA zu ziehen. Klar war das mal ein Traum gewesen den ich gehabt hatte, aber wenn es stattdessen ein anderer Surfstrand werden würde, dann wäre das auch in Ordnung. Ich brauchte die Wellen und das Meer zum leben, aber das Land war da nicht entscheidend! Zum Glück bekam ich beim Surfen meine Gedanken wieder etwas freier und hatte schnell das Thema nach ganz weit hinten geschoben und einfach Spaß. Die Fortgeschrittenen Welle war schon deutlich anspruchsvoller, aber dafür eben auch viel fordernder und spaßiger als die für Anfänger! Und klar merkte ich auch, dass ich beobachtet wurde, was mich ja doch auch ziemlich stolz machte. Immerhin sahen die zu, weil es ihnen gefiel was ich da machte und was ich konnte und wer würde es nicht genießen, wenn er für das was er tat bewundert wurde?! Das Ariel derweil Besuch bekam merkte ich daher auch nicht sofort, sondern erst, als ich wieder eine Pause brauchte und mir von Kyle wieder an den Rand helfen lies. Er freute sich richtig, dass es gerade richtig lief und er doch einigen Zulauf bekam durch meine anfängliche und dann durch mich eben generell mehr Aktivität auf dem Wasser. Und auch ein paar andere, die gerade am Rand standen quatschten mich gleich an und ich unterhielt mich noch eine Weile mit ihnen und erzählte was meine Tricks waren und wie das mit dem surfen richtig gut klappte, ehe ich mich dann aber auch mal wieder los eiste und mich nochmal auf den Weg zu meinem Freund machte. Eine letzte Pause und dann würde es in ein paar Minuten auf die Profi Welle gehen! Und so lange eben den Anfängern zusehen, von denen nicht wenige beim Aufsteigen auch direkt wieder abstiegen. Doch recht amüsant anzusehen, auch wenn ich mich niemals darüber lustig gemacht hätte, immerhin probierten sie es wenigstens! Und der Anfang war eben auch nicht ganz leicht! "Oh.. hi, ich bin Chris", begrüßte ich jetzt auch, etwas überrascht den neuen und sah kurz zu Sam, der aber sehr entspannt weiter in seinem Buch versunken war, Jörg brav neben sich, sodass ich mir wohl keine Sorgen machen brauchte, dass er irgendwie gestresst sein könnte. Wobei Ariel das sicherlich auch nicht zugelassen hätte, sondern in dem Fall sich etwas entfernt hätte oder sowas, da vertraute ich ihm doch voll und ganz!

Ariel

"Ja, also eher karg, trist, viel Regen, eher dunkel, stürmisch, sowas eben. Finde solche Gegenden super faszinierend, einfach weil sie.. so eine gewisse Härte auch besitzen in sich und nicht so.. so weich sind eben wie andere", serklärte ich dann ein wenig mehr, was ich mit weich und rau meinte und wieso ich das so unfassbar faszinierend einfach nur fand. Es hatte schon eine gewisse Anziehung auf mich, auch wenn ich es in diesem eher kalten und regnerischen Sinne auch noch nicht wirklich kannte. Bei mir war es eher nur hart gewesen im Sinne von, dass wenig wuchs, die Wärmebelastung durch hart war und auch nicht unbedingt zu unterschätzen. Meine Begeisterung kannte jedenfalls kaum Grenzen mehr, als er mir schlißlich erzählte, was wirklich alles mit bezahlt wurde und übernommen wurde von den Kosten in dem Stipendium, während er noch immer ziemlich kritisch dem Ganzen gegenüber stand und mich damit total irritierte. Ein Glück ließ er sich dann zumindest wirklich dahin bewegen, dass er mir noch schnell sagte, welchen Grund es für ihn gab, dass er sich nicht so wirklich dazu entscheiden wollte oder konnte oder was auch immer. Doch ein wenig bestürzt saß ich da und überlegte, wieso das denn jetzt so ein riesiges Problem war. Unsere Beziehung war ja sowieso noch nicht so unfassbar eng und zudem gab es ja auch noch andere Möglichkeiten, sich zu sehen und das alles wegen mir aufgeben, wo er jetzt zum ersten Mal so wirklich frei und glücklich sich benahm? Er würde mir das irgendwann doch sicherlich vorhalten, sollten wir solange zusammenbleiben. Doch er lief auch direkt weg und somit hatte ich keine Chance, mich mit ihm darüber wirklich mal auszusprechen, was doch dringend notwendig war offensichtlich. Er sollte auf jeden Fall dieses Stipendium annehmen, wenn er wirklich solche Chancen hatte, das weiter zu verfolgen. Ich beobachtete Chris weiterhin, während ich eine lockere Unterhaltung mit Kweku führte, der eigentlich sich noch mit ein paar anderen verabredet hatte, die aber noch später kommen würden und er einfach nur zu früh war. Ich erklärte ihm dann auch wer Chris war und er erzählte mir doch, dass ich da einen Fang gemacht hatte. Ich seufzte nur und zuckte mit den Schultern, einfach war unsere Beziehung einfach nicht und ich war auch noch immer nicht völlig überzeugt davon, dass es wirklich lange halten würde. Aber ich genoss es, solange es hielt. Irgendwann kam Chris dann auch wieder und Kweku begrüßte ihn auch gleich freundlich und stellte sich auch vor, wobei ich mir eigentlich sicher war, dass ich sicherlich schon mal erzählt hatte von ihm. Wir tanzen immerhin auch schon einige Zeit miteinander. Ein Glück wechselte er auch direkt dann auf Englisch wieder, da wir zuvor ein wenig französisch miteinander gesprochen hatten. "Ich sehe, du hast dir schon zurecht eine kleine Fangemeinde bekommen", grinste ich dann, da doch während seiner kleinen Show echt einige ihn beobachtet hatte und vollkommen zurecht auch immer mal wieder reagiert hatten. Er war aber auch wirklich gut! Sehr gut!  Ich holte dann auch gleich wieder die Snacks hervor und reichte ihm was zu trinken, da er sicherlich Durst und Hunger hatte und erkundigte mich dann auch gleich, wie denn die mittlere Welle war und ob er die Große auch noch probieren wollte oder nicht mehr heute.

Chris

"Kweku... interessanter Name. Wo kommst du her? Also wenn ich fragen darf?", wollte ich gleich interessiert wissen, ehe ich doch etwas verlegen wurde und mich für meine Aufdringlichkeit entschuldigte. "Ja! Ist echt ein tolles Gefühl! Ganz wie früher", freute ich mich gleich, als Ariel anmerkte, dass ich ja schon eine kleine Fangemeinde hätte. Denn ich genoss es extrem, dass ich wieder so bewundert wurde für das, was ich auf dem Board konnte! Und das Ariel das bemerkt hatte und sich für mich freute, dass machte mich natürlich auch total happy. Freundlicherweise gab er mir dann auch gleich die Snacks, von denen ich auch sofort was in mich rein schaufelte und etwas trank, ehe ich Kweku ebenfalls was anbot. Immerhin konnte ich mich hier doch nicht so vollstopfen und ihn zusehen lassen, wenn er schon hier mit dabei saß! "Kannst du surfen?", wollte ich dann auch gleich wissen, immerhin hatte es ja sicherlich einen Grund, dass er hier war. Aber vielleicht war er ja auch nur da, weil er mal hatte gucken wollen. Gab ja auch genug, die nur dafür hierher kamen und sich dabei dann eben was zu trinken gönnten und das gute Wetter genossen. "Die mittlere Welle ist klasse! Schon wirklich um einiges fordernder als die Kleine, aber irgendwie dadurch auch einfacher...? Also ich fühl mich da irgendwie eher heimisch. Klar, die ist immer noch nicht so, wie es das Meer wäre, aber ich komme glaub ich mit der Fließgeschwindigkeit und dem Druck besser zurecht als es bei der Anföngerwelle der Welle der Fall war. Und jetzt bin ich echt total gespannt wie die große ist! Bestimmt noch besser", erzählte ich bereitwillig und blickte gedankenverloren zu der Anlage. "Der Kleine da ist echt gut! Bestimmt würde aus dem echt was werden, wenn er ein Meer hätte... oder gibt es Meisterschaften auf den stehenden Wellen? Ich muss das nachher mal nachsehen, oder Kyle fragen", stellte ich dabei fest und beobachtete einen kleinen Jungen, der auf der Anföngerwelle gerade wirklich ein gutes Bild lieferte. Man merkte, dass er beim umtreten noch etwas unsicher war und noch etwas Stabilität im Rumpf fehlte, doch ansonsten stellte er sich sehr geschickt an und wenn er öfter her kam, dann würde er die Kraft, die er brauchte sicherlich schnell aufgebaut haben. Gerade bei jungen Leuten ging das enorm schnell, wie ich aus Erfahrung wusste! Wobei das schon ein wenig unfair war! Als Erwachsener, oder auch schon älterer Jugendlicher tat man sich da viel härter als als Kind! Wobei, gut, als Kind bekam man nun auch nicht gleich einen Sixpack oder sowas, also wahrscheinlich machte man als älterer auch mehr und hatte ja auch weit mehr Gewicht. Und Gewicht war beim Surfen schon eine Sache die es um einiges schwerer, oder teils auch einfacher machen konnte. "Das Wetter ist heute echt so perfekt! Alles ist heute total perfekt, wisst ihr?", stellte ich doch noch immer etwas in Gedanken fest und schnappte mir, leicht dümmlich grinsend, noch ein paar mehr Snacks. So ein schöner Tag einfach! Hoffentlich ging das den anderen beiden und meinem Bruder auch so. Wobei Sam happy war, wenn der ein Buch hatte. Da musste ich mir keine Sorgen machen. Also hoffentlich ging es Ariel und Kweku auch so! Etwas verstrahlt grinste ich die beiden kurz an und sah dann wieder zu der Welle. Das Thema zum Stipendium hatte ich derweil erstmal verdrängt. Darüber konnte ich nachher nachdenken. Aber nicht jetzt, jetzt hatte ich da viel zu gute Laune dazu!

Kweku

Eigentlich hatte ich mich heute mit ein paar Freunden aus dem Studium mich im Park beim See treffen wollen, wo jetzt seit diesem Sommer eine stehende Welle zum Surfen aufgebaut war. Ich konnte generell nicht wirklich etwas mit Surfen anfangen, aber es war sicherlich ein gemütlicher Ort und vielleicht würde ich es auch nochmal später ausprobieren. Konnte ja immerhin nicht so wirklich schaden! Und Spaß machte es ja sicherlich auch, sonst würden nicht so viele professionell oder auch nur als Hobby surfen! Da ich aber auch nicht wirklich viel zu tun hatte, fuhr ich einfach früher hin. Hier konnte ich immerhin auch deutsch lernen oder etwas fürs Studium lesen, wie zuhause auch! Aber mein Plan löste sich ziemlich schnell in Luft auf, als ich Ariel entdeckte und mich natürlich sofort zu ihm setzte. Bei ihm saß noch ein Junge, der aber offensichtlich keinerlei Interesse an anderen Menschen hatte. Somit unterhielt ich mich einfach mit Ariel und freute mich, mal wieder nur französisch mit ihm sprechen zu können, etwas, was ich sonst nur noch selten hier tat, einfach weil kaum jemand wirklich gut darin war und man sich ohne Probleme unterhalten konnte. Irgendwann kam dann aber auch der begabte Surfer wieder, den wir beide doch gebannt beobachtet hatten, Erst da wurde mir so langsam klar, dass das wohl DER Chris war, Ariels Freund, wie mir dann auch ziemlich schnell nochmal verdeutlicht wurde. Da hatte er sich einen hübschen Kerl ausgesucht.. Auch wenn sicherlich dessen Liebe zu Wasser und dem Meer nicht einfach für Ariel war. Jedenfalls konnte ich es mir nicht so sonderlich einfach vorstellen. "Ich komme aus Lomé, Togo. Hatte das Glück über so ein humanitären Kram ein Stipendium zu ergattern, was sogar ausreicht um meiner Familie ein bisschen Geld schicken zu können", erzählte ich dann, denn so insgesamt war ich mir schon im Klaren darüber, wieso ich hier war und welche Probleme das mir auch bereitet, denn vollends akzeptiert zu werden, war eben auch schwierig. Ariel kannte das ja auch zur Genüge, aber immerhin hatten unsere Freunde kein Problem damit. "Irgendwann würde ich ihnen gerne ein besseres Leben ermöglichen, oder zumindest meinen Geschwistern richtig zur Schule zu gehen, aber noch reicht das Geld definitiv nicht dafür aus. Zum Glück bin ich bald fertig mit meinem Bachelor und dann überlege ich ob ich erstmal Arbeiten gehe und einen Master später mache oder so", fügte ich dann noch ein wenig mehr erklärend hinzu. Mein Einstiegsgehalt wäre immerhin schon mal ein vielfaches von dem, was ich zum Leben brauchte und daher konnte ich meiner Familie auch mehr Geld schicken! "Nope, absolut nicht. Habe bislang auch nicht wirklich darüber nachgedacht, immerhin ist es nicht so sonderlich günstig hier und Lomé liegt zwar am Meer, aber da hatte ich andere Sorgen", zuckte ich nur mit den Schultern, denn wirklich über das Surfen hatte ich bislang noch nicht nachgedacht. "Ganz im Gegensatz zu dir, du scheinst ja ein richtiger Profi zu sein", kannte ich dann gleich an und hörte aufmerksam seinen Ausführungen über die Welle zu, die für mich allerdings nur reine böhmische Dörfer waren. "Keine Ahnung, zuletzt habe ich mitbekommen, dass Stand-Up-Paddling je nach Verband Meisterschaften bekommen hat, also könnte es für stehende Wellen ja auch irgendwann kommen", überlegte ich dann, denn wenn sowas wie auf einem verdammten überdimensionierten Brett stehen eine Meisterschaft bekam, dann konnte auch sowas eine Meisterschaft bekommen, fand ich zumindest. "Das freut mich, auch wenn ich nicht Surfe, finde ich das Wetter sehr angenehm heute", lächelte ich dann direkt, denn es freute mich einfach, wie glücklich Chris war und ein wenig ansteckend war es auch. Auch Ariel schien sehr glücklich zu sein, auch wenn man seine verständliche Distanz zum Wasser bemerken konnte, sollte man penibel darauf achten. Aber das verdachte ich ihm beim besten Willen nicht. Stattdessen konzentrierte er sich mehr auf Chris und die beiden gaben wirklich ein hübsches Paar ab, das musste ich so zugeben.

Chris

"Oh wow! So weit weg?! Und dann auch noch alleine? Das ist... echt beeindruckend!", stellte ich gleich ehrlich überrascht, aber auch ehrlich beeindruckt fest. Immerhin sah er nicht viel älter aus als ich und dann schon alleine in ein so fernes und fremdes Land? Und hier Deutschland war sicherlich schon um einiges anders als Togo! Das er seiner Familie Geld schickte... ich konnte da doch irgendwie absolut mitfühlen. Immerhin wusste ich wie es war nicht viel Geld zu haben. Klar, meine Situation war sicherlich nochmal eine ganz, ganz andere als die seine, einfach allein schon, weil ich eben westlich geboren und aufgewachsen war, doch nicht viel Geld, dazu konnte ich immerhin an sich absolut relaten! Als er dann meinte, dass er bald fertig wäre mit dem Bachelor klappte mir dann aber doch leicht der Mund auf. "Bist du einfach verdammt schlau, oder siehst du einfach viel jünger aus als du bist?", rutschte es mir dann doch recht unverfroren raus, ehe ich leicht rot wurde und mich sofort entschuldigte. "Tut mir Leid, das... also wenn ich zu direkt bin,. dann sag das einfach, ich finde es nur echt krass, dass du schon so weit bist", meinte ich gleich und hoffte, dass er es mir nicht übel nehmen würde, dass ich so direkt und vielleicht etwas zu neugierig war. Nur er war wirklich interessant und ich wollte doch wissen was das für Leute waren, mit denen mein Liebster so befreundet war. "Ja... ist wohl wirklich in Gewisser Weise ein Sport, den man sich nur sorgenfrei erlauben kann..", stellte ich dann aber auch etwas betreten und verlegen fest. Denn ich konnte mir gut vorstellen, dass er da wirklich andere Sorgen gehabt hatte! Ich kannte das hier ja auch ein wenig, nur damals in den USA, da waren wir eben nicht ganz so arm gewesen. Deswegen hatte ich es meinen Eltern ja auch doch eine Zeit lang nachgetragen, dass wir hierher gezogen waren nur inzwischen...? Sie hatten insgesamt eben ein besseres Leben haben wollen, vor allem auch für Sam und für den lief es hier besser! Er konnte hier auf eine spezielle Schule gehen und dort auf seine Bedürfnisse angepasst lernen! In USA hätten wir uns das im Leben nicht leisten können. Und ich hatte nun Ariel, also war es schon ok so. "Oh danke, ja, das bin ich. Ich bin früher, in meiner Heimat, sehr viel bei Wettbewerben gesurft und hab auch einen ganzen Haufen Preise abgeräumt! Hier geht das natürlich nicht mehr so gut, weil wir hier kein Meer haben, aber daheim war ich echt gut", freute ich mich gleich über sein Kompliment und nahm mir noch welche von den Gemüsesticks. "SUPs haben eine Meisterschaft? Das ist ja krass! Wobei ich mir schon vorstellen kann, dass das Spaß macht. Ich habs noch nie ausprobiert, denn mit einem Surfbrett für Wellen geht sowas nicht - die gehen unter, wenn kein Wasserdruck da ist, und eigentlich war ich mit den Wellen immer echt gut bedient.", überlegte ich laut, ehe ich mich freute, dass er das Wetter auch so genießen konnte. "Scheinen echt viele so zu sehen wie wir! Richtig was los hier und inzwischen ja auch im Wasser. Ist schön so viele glückliche Menschen zu sehen... ich mein, ich bin kein Fan von riesigen Menschenmassen oder sowas, aber glückliche Leute sehen, das macht mich auch glücklich", sinnierte ich noch etwas und lächelte die beiden an. Kweku schien echt in Ordnung zu sein, auch wenn es mich immer wieder überraschte wie Ariel es schaffte so viele ältere Freunde immer wieder aufzutun. Immerhin hatte er es auch geschafft sich mit Koiko anzufreunden und das auf einem Schulfest, bei dem er umgeben gewesen war von gleichaltrigen! Aber er schätzte es wahrscheinlich einfach, wenn seine Freunde geistig auf einer Höhe mit ihm waren. Tat ich ja auch und war ja auch einer der Gründe, warum ich eher wenige, dafür aber gute Freunde hatte. Gut und die Tatsache, dass mich einige Flachpfeifen nicht mehr leiden konnten, nur weil ich schwul war.

Kweku

Ich zuckte nur mit den Schultern. Ich hatte mich damit abgefunden, es war nicht ideal und es war echt unangenehm an einigen Tagen, das war nun mal so und wirklich leicht war das Leben hier auch nicht, aber es war meine einzige Chance gewesen um meiner Familie überhaupt ein besseres Leben zu ermöglichen. Es musste ja nicht mal ein gutes Leben sein, nur eine richtige Wohnung, ausreichende Versorgung und alles und wenn ich da mithelfen konnte, dann tat ich es gerne. "Viel andere Chancen hatte ich nicht, ich war schon sehr gut damit, dass ich überhaupt die Möglichkeit bekommen habe, da überlegt man dann halt nicht mehr lange, auch wenn es natürlich nicht optimal ist und ich sie vermisse und oft überfordert bin mit Deutschland, Deutsch oder einfach allem", seufzte ich dann nur, denn wirklich viel andere Chance hatte ich meiner Meinung nach auch nicht gehabt und da nahm man dann eben das, was man nehmen konnte und machte das beste daraus. "Hm.. das klingt fast wie eine Anmache", lachte ich dann als erstes, als er mich fraghte, ob ich jünger aussah als ich war oder schlau war. "Ich fühle mich aber geschmeichelt, ich bin schon Mitte zwanzig, also doch einiges älter als du und noch viel viel älter als Ariel", erklärte ich dann direkt, denn ich war doch älter als die beiden und nicht übermäßig schlau. Hatte einfach verdammt Glück, dass zumindest mein Studiengang in Englisch stattfand, ansonsten wäre ich auch noch lange nicht fertig, wenn ich auf Deutsch hätte studieren müssen. Das wäre einfach eine absolute Katastrophe geworden, wirklich. "Zumindest deutlich sorgenfreier als ich es war.. Tanzen ging auch nur ziwschendrin mal immer wieder, weil Touristen einem dann doch mal Geld dargelassen haben, dass funktioniert natürlich mit Surfen auch eher weniger bis gar nicht", überlegte ich einen Moment, denn so richtig viel und weit kam man ja nicht wirklich, wenn man draußen auf dem Meer war. "Von wo aus den USA kommst du? Immerhin gibts da ja auch diverse Spots wo man gut Surfen kann oder? Jedenfalls echt krass, dass du so dich da reingefuchst hast und deine Leidenschaft gefunden hast, dass ist super viel wert! Und vermutlich bei deinem Können oder so kannst du es in Zukunft auch sicherlich wieder öfter machen, also ich würde es dir total wünschen", überlegte ich dann und hoffte, dass das kein heikles Thema zwischen den beiden war, dass  ich da anschnitt. Immerhin war mit Ariel sicherlich nicht alles möglich, ich konnte es mir jedenfalls kaum vorstellen nach allem, was ich annahm das er mit seiner Flucht hinter sich hatte. 'Ja! Total komisch oder? Aber anscheinend gibts wirklich mehr als genügend, die das machen' Meinte Ariel dann direkt udn zuckte mit den Schultern. 'Kann mit den Teilen nichts anfangen, also.. auf gar keinen Fall mit den Meisterschaften, so ganz super ruhiges Paddeln in ufernähe vielleicht noch gerade so' fügte ich dann ein wenig kleinlauter hinzu, wobei ich absolut nicht fand, dass er es verstecken musste und Chris da sowieso super viel Verständnis haben sollte, vor allem als Freund und Partner, auch wenn er das Meer liebte. "Da hast du recht, Menschen die einfach nur fröhlich ihre Freizeit genießen und eine gute Zeit haben, das freut mich auch immer und entspannt mich auch mehr. Macht einfach gute Laune", stimmte ich Chris dann auch direkt zu und auch Ariel stimmte auch direkt mit zu, während er nun auch ein Gemüsestick aß und ich mir schließlich auch einen nahm. "Deine Anwesenheit und Show zeigt auch richtig Wirkung, sonst sind echt nicht soooooo viele da, die es ausprobieren wollen. Immer ein paar, ja, aber nicht so viele, selten mal, dass sich echt eine Schlange bildet und man länger Warten muss", überlegte ich dann nachdenklich, denn klar, immer mal wieder probierte wer das, aber nie waren so viele da wie eben heute. Bei Chris Show konnte ich das aber auch vollkommen nachvollziehen, er war echt super gut!

Chris

"Ja... das verstehe ich... Deutschland ist nicht immer so ganz einfach... in der ersten Zeit hier hatte ich auch total viele Probleme und mein Deutsch ist immernoch nicht perfekt", nickte ich gleich verstehend, denn da konnte ich ihm einfach nur ganz und gar nachfühlen! Immerhin war Deutsch eben eine verdammt harte Sprache und wenn ich erst über all die Unterschiede zwischen hier und Amerika dachte... vor allem in den Läden hatte ich anfangs doch irgendwie Probleme gehabt. Ich hatte mich so extrem abgewiesen gefühlt, weil es hier einfach absolut nicht üblich oder erwünscht war SmallTalk an der Kasse zu halten, oder gart jemandem ein Kompliment zu machen! In meiner Heimat war es total normal gewesen auch einfach so auf der Straße jemandem mal ein Kompliment zu machen, wenn man etwas sah, was einem gefiel! Hier hatte ich mir das ganz schnell abgewöhnen müssen und es war mir doch schwer gefallen. Als Kweku plötzlich meinte, dass meine Frage klingen würde, als wenn ich ihn anmachte merkte ich, wie mir sofort die Hitze ins Gesicht stieg. Schockiert und fast schon ein wenig entsetzt blinzelte ich ihn kurz an, ehe ich hilfesuchend zu Ariel sah. "Nein! Nein, wirklich nicht! Also tut mir Leid, du bist ja nett... aber ich hab Ariel und ich bin echt zufrieden... klang das echt so? Tut mir echt leid!", stellte ich dann aber auch gleich klar und hoffte einfach nur, dass Ariel das nicht so aufgefasst hatte! Er konnte doch nicht denken, dass ich einfach so vor ihm andere anflirten würde! Das würde ich NIEMALS! Immerhin waren wir ein paar und hätte ich kein Interesse mehr daran mit ihm zusammen zu sein, dann würde ich Schluss machen, aber sicher nicht einfach vor ihm mit anderen flirten! Daher ging ich dann auch echt nicht lieber weiter auf das Thema ein, auch wenn ich nicht fand, dass er wie Mitte zwanzig aussah. So ganz und gar nicht. "Half Moon Bay. Das ist in Kalifornien und wir haben dort den 'Maverick Beach' ein wirklich wundervoller Surfspott", beantwortete ich dann aber auch seine Frage. "Bin dort geboren und aufgewachsen... naja, bis eben vor einiger Zeit und daher surfe ich auch schon von Kindesbeinen an.", fügte ich dann noch hinzu, denn ich hatte mich nie viel "Bemühen" müssen fürs surfen. Also klar, ich musste Trainieren und alles, aber ich hatte einfach immer schon das Gefühl gehabt, dass das Board mein Zuhause war und mich doch um einiges leichter getan als Menschen, die nicht so jung hatten anfangen können. "Ach, jeder hat seine eigenen Träume und Leidenschaften. Klar, ich wünschte jeder würde surfen so cool finden wie ich, irgendwie, aber auf der anderen Seite... ist doch auch total spannend was andere so machen! Immerhin kann ich so gar nicht tanzen und es würde schon echt was fehlen in der Welt, wenn zwar alle surfen, aber keiner tanzen könnte", lächelte ich nur, als Kweku und Ariel meinten, dass sie kein Verständnis für SUPs hatten, wobei ich bei Ariel schon gemerkt hatte, dass er generell nicht zu viel Verständnis für Wasser hatte. Mit ihm an den See gehen, das ging noch klar, aber viel mehr... das war nicht seine Welt. Und es schien auch eher noch schlimmer zu sein als nur 'nicht seine Welt' und das war schade, aber es war ok. Deswegen war er ja dennoch der liebenswerte Ariel den ich kannte und es gab genug andere Dinge die ich mit ihm teilen konnte und er mit mir. "Oh, dann bist du öfter hier? Ich bin heute das erste Mal hier und es freut mich total, dass so viele hier sind und es auch viele probieren wollen. Richtig toll!", grinste ich gleich, ehe ich Jörgs leises fiepen hörte und merkte, dass er uns doch sehr interessiert beobachtete. "Ist ok, kannst herkommen", meinte ich daher gleich entschuldigend, da ich ihn doch etwas vergessen hatte und sofort sprang mein Hund auf und beäugte nun auch Kweku sehr neugierig, während er schwanzwedelnd vor ihm stand. "Ich hoffe du hast kein Problem mit Hunden? Du kannst ihn auch gern streicheln! Also wenn du magst. Das ist Jörg, er ist unser Familienhund und er passt immer ein wenig auf Sam auf, aber eigentlich ist er ja lieber mitten im Geschehen und will gestreichelt werden", grinste ich gleich zur Erklärung. Denn klar liebte Jörg meinen Bruder und er beschützte ihn ja auch total brav, aber wenn dann Ruhe war und die "Gefahr" gebannt, dann war er so an sich ja doch lieber bei denen, bei denen er sich eher streicheleinheiten und Leckerlies erhoffte. Und das war meistens eher nicht mein Bruder.

Kweku

"Ich konnte praktisch gar kein Deutsch, Französisch, kein Problem, Englisch.. ja konnte man sich mit verständigen aber Deutsch.. Ja war interessant. Bekam hier natürlich gleich drei milliarden Kurse und alles, ging auch super gut über das Goethe Institut und sowas, aber boah, wenn mein Studiengang nicht auf Englisch wäre und man dadurch auch zum Glück einige englischsprachige Studierende kennengelernt zu haben, die sich hier auskannten und wussten, worauf man achten muss", grinste ich dann gleich, denn auch, wenn ich schon ganz gebrochen Deutsch konnte, wirklich gut war es noch nicht. Höhere Priorität hatte Englisch schnell zu puschen auf ein Level, mit dem ich studieren und bestehen konnte. Deutsch ging dann erst danach so richtig los und dafür war ich schon ganz zufrieden. Ariel musste derweil doch ein wenig vor sich hingrunzen und auch ich konnte mir ein belustigtes Kichern nicht verkneifen, denn ich hätte wirklich mit vielem gerechnet, aber absolut nicht damit, dass er so reagierte. Immer.. Ariel war so ganz anders, vermutlich hätte er lachend irgendetwas erwidert, doch Chris schien komplett fertig zu sein und absolut peinlich beruhigt. Wie süß war er denn einfach? Ich war komplett verwirrt und fasziniert von diesem wirklich so überhaupt nicht erwarteten Verhalten. "Na ganz ruhig Kleiner, selbst wenn du nicht mit Ariel zufrieden wärst, was schon sehr komisch wäre, wenn ihr zusammen seid, leider steh ich absolut nicht auf Schwänze, aus uns beiden Hübschen würde also nie was werden", grinste ich ihn dann anzüglich an, Ariel würde mir das sicherlich nicht übel nehmen. "Ok bis auf Kalifornien sagt mir davon nichts, aber immerhin verstehe ich Kalifornien und kann das so grob einordnen", lachte ich dann, denn in den USA war ich nun wirklich nicht so interessiert. VIelleicht wäre ich es, wenn ich da ein Stipendium bekommen hätte, aber so waren die mir gerade ziemlich schnuppe. "Aber dann wundert mich das auch nicht, dass du SO gut bist, wenn du schon als Kind damit angefangen hat. Meistens erreicht man gewisse Level nicht mehr, wenn man nicht als Kind angefangen hat, außer man ist super begabt wie sonst kaum einer", überlegte ich dann, denn beim Tanzen war es auch so. wenn man nicht super früh angefangen hatte, dann waren manche Bewegungen immer anders. "Ja, mit Freunden und allem, einfach nur hier gemeinsam gute Zeit haben, Chillen, häufig auch lernen, ob nun fürs Studium oder Sprache.. Ist doch häufig angenehmer als die Uni oder unseren diversen WG und Wohnheim-Räume", erklärte ich schließlich, als Chris nachfragte, ob ich öfter hier war. "Also zumindest im Sommer und wenn es warm genug ist, ansonsten natürlich nicht, da macht dass auch nicht mehr so viel Spaß hier", fügte ich direkt grinsend hinzu, während Ariel wohl ein wenig unsicher wurde, was Chris Vorlieben fürs Wasser anging. Interessiert betrachtete ich dann aber schließlich den Hund, der nun wohl auch endlich mal mich richtig begutachten wollte. Freundlich begrüßte ich ihn auch gleich und fing auch direkt an ihn zu streicheln, während ich versuchte den Namen  auszusprechen. "Oh Junge, bin ich weit weg von dem, wie er richtig heißt", lachte ich dann und versuchte es noch ein Mal, allerdings wirklich nicht erfolgreicher als bislang. "So deutsche Namen, das ja schlimm, sorry, ich muss echt noch einiges an Zeit hineininvestieren bis ich sowas mal hinbekommen", entschuldigte ich mich dann direkt, denn ich stellte mich wirklich unfassbar scheiße an, aber diese Kombination an Lauten bekam ich noch überhaupt nicht hin. "Dafür haben dann vermutlich jetzt die Leute hier wesentlich weniger Probleme seinen auszusprechen oder?", fragte ich dann gleich lächelnd nach, denn Jörg war nun wirklich ein ziemlich deutscher Name so alles in allem.

Chris

"Ich auch nicht! Aber leider keine Englischsprachige "normale" Schule für mich", nickte ich gleich verstehend und seufzte leicht. Ich hatte eine Art "Vorschulkurs" bekommen und hatte mir da in kürzester Zeit so viel Deutsch wie möglich aneignen müssen, bevor man mich einfach in das Gymnasium gesteckt und mir viel Erfolg gewünscht hatte... ohne Sam wäre das wahrscheinlich niemals was geworden! Zum Glück sprach er schon vor dem Umzug so gut wie perfekt und hatte doch sehr bereitwillig mit mir gelernt. Harry Potter konnte ich jetzt auf Deutsch zwar wahrscheinlich mitsprechen, aber insgesamt hatte es mir doch echt viel gebracht und ich war ihm mehr als nur dankbar dafür. Als Kweku feststellte, dass ich mir keine Sorgen machen müsste und er sowieso nicht schwui wäre merkte ich, wie ich irgendwie noch röter anlief. "Oh... tut mir Leid, ich hoffe ich hab dich nicht beleidigt mit dem 'Vorwurf'", stellte ich daher auch gleich verlegen fest, denn ich wusste aus Erfahrung, dass es Typen gab, die da VERDAMMT empfindlich drauf reagierten und sich durch sowas mehr als nur ein wenig in ihrer Ehre gekränkt fühlen würden. Auch wenn ich selbst das nicht verstehen konnte, denn es war doch ok schwul, oder eben nicht schwul zu sein! Aber gut, Ariel kannte das durch seine Religion und alles ja wahrscheinlich nochmal um einiges krasser und ich sollte da einfach viel sensibler sein! "Ich hab aber auch eigentlich nur Freunde die schwul, oder Mädchen sind... oder vergeben und ich kenne die Partner", fügte ich dann aber auch noch entschuldigend hinzu, denn SO riesig war der Kreis an Leuten nicht die ich hier wirklich gut kannte und wenn ich drüber nachdachte, dann waren die meisten eben homosexuell! Jonathan, Ariel, Ryuji...! Neriana nicht, aber die war dafür eben auch weiblich! "Wie recht du doch hast! Wie mit den Sprachen, da ist man auch in der am besten, die man von Klein auf gelernt hatte", stimmte ich noch lächelnd zu. Denn als Kind lernte es sich eben einfach leichter und schneller und da fühlte es sich eben auch irgendwie... ja, anders an! Und irgendwie war man da auch noch mutiger und probierte mehr aus wie ich fand. "Also hauptsache draußen? Das ist schön! Ich bin auch total viel draußen und Ariel ja zum Glück auch! Allein schon wegen Jörg, der braucht... ja gut, jetzt nicht mehr ganz so viel, aber halt Bewegung und dann ist es eben einfach so befreiend draußen zu sein", grinste ich sofort. Denn ich liebte mein Zuhause zwar, aber ich hatte mein geteiltes, kleines Zimmer mit Sam und der war meistens daheim und las und dann wollte ich eben nicht durchgehend mit ihm auf einem Haufen sitzen, sondern lieber draußen etwas machen. Und da Ariel zu meiner Freude das auch total gern machte war es auch einfach perfekt! "Macht dir die Kälte starke Probleme? Ich muss schon sagen, dass der erste Winter hier für mich ECHT hart war! Daheim hatten wir NIE Minustemperaturen oder Schnee oder sowas und dann diese krasse Kälte hier? Das ging total in die Knochen!", erzählte ich von meinen Erfahrungen und blickte gespannt Kweku und meinen Freund an. Den hatte ich sowas auch noch nie gefragt! Aber durch die Zeit in Frankreich hatte er zumindest mit der deutschen Kälte wohl eher weniger Probleme gehabt. Dafür aber vielleicht dort? So zu Beginn? Als Kweku versuchte Jörgs Namen auszusprechen musste ich doch ziemlich lachen. "Mach dir da mal keine Gedanken. Ich glaub der einzige, von den 'echten' deutschen abgesehen, der seinen Namen wirklich aussprechen kann ist Sam... Mum und Dad können es immernoch nicht und ich hab UNHEIMLICH viel üben müssen bis ich den Dreh raus hatte. Und es ist noch immer so ziemlich der einzige Name mit Umlaut den ich so richtig gut kann", gab ich dann auch zu, während Sam von der Seite anmerkte, dass ich das 'J' immernoch zu weich aussprechen würde und ich ihm daraufhin nur die Zunge rausstreckte und er seine Nase aber auch gleich wieder in sein Buch streckte. "Er meint das nicht wirklich böse oder besserwisserisch, wenn er sowas sagt, er ist einfach so", meinte ich dann aber auch gleich zu Kweku, um zu verhindern, dass der Sam falsch einordnete und später dachte, das mein Bruder der totale Idiot wäre. "Hab ich ihn überhaupt vorgestellt? Das ist mein kleiner Bruder, Sam"

Kweku

"Oh wie bist du dann zurechtgekommen mit der Sprache? Und allem zu folgen? hattest du viel Zeit um Deutsch vorher zu lernen oder nicht? Ich hab nie darüber nachgedacht, welche Sprache ihr in der Schule habt, mit Ariel kann man ja eine Vielzahl von Sprachen sprechen", stellte ich dann anerkennend an Ariel fest, denn mit diesem konnte ich Deutsch, Englisch und Französisch sprechen und ich wusste, dass er Arabisch ja auch noch sprechen konnte. Als Chris dann noch weiter sprach und nun fast panisch wirkte, konnte ich nur noch mühsam an mich halten, denn der Kerl war einfach nur eine Granate, die mich komplett aus der Bahn warf. Und die beiden waren echt zusammen? Sie waren so unterschiedlich und so.. ja es war einfach irritierend. "Ach Gott, mach dir da keine Gedanken, wer mit Ariel befreundet ist, hat definitiv kein Problem mit Homosexualität und ich glaube auch fast nicht damit mal angemacht zu werden oder freundschaftlich zu flirten. Mach dir da mal keine Gedanken, zumal es hier ja auch nicht so das übergroße Problem ist und in unserem Freundeskreis sowieso nicht. Nur wirst da halt bei mir nicht weit mit kommen", beschwichtigte ich Chris dann auch gleich, denn Ariel war da nun mal wirklich ganz anders und definitiv offener als Chris es war. Ich verstand nun aber auch, wieso er nicht so wahnsinnig viel von ihm erzählt hatte und wir ihn auch bislang nie kennengelernt hatten. "Mh ich denke es sammeln sich automatisch Freunde mit ähnlichen vorlieben und sowas an, also auch abseits von sexuellen Präferenzen oder sowas, vermutlich sind eher nur so 'richtige' Kindheitsfreunde die, wo man noch eher verkraften kann, wenn sich ganz unterschiedliche Interessen oder so herausbilden. Jedenfalls ist es bei mir auch ähnlich, so als richtige 'Freunde' würde ich auch eher welche mit ähnlichen Interessen beschreiben, obs nun von der Uni her oder Sport oder so ist. Das andre sind halt Freunde oder bekannte, die ich aber nie als so richtige Fruende bezeichnen würde eben", überlegte ich dann, denn vermutlich war es mit Chris genauso und von daher war es nicht so richtig verwunderlich, wenn er bislang eher weniger halt.. heterosexuelle Personen kanne.  "Ja ungefähr so, wir sind halt alle gerne draußen und bei mir ist es auch irgendwie Gewohnheitssachen einfach, ich war immer draußen, gut, nun ist das Wetter in Togo auch anders, aber Zuhause war nun auch nicht unbedingt der Ort wo ich den ganzen Tag sitzen wollte und das hat sich hier nicht geändert. "Hör bloß auf, ich lauf ab Oktober spätestens mit Winterjacke rum und die wird dann auch nicht mehr ausgezogen bis es nicht wieder 20 grad hat. Schrecklich einfach, obwohl ich schon so viele Jahre hier bin, an Kühle hab ich mich noch immer nicht mal im Ansatz gewöhnt", lachte ich dann gleich, während Ariel nur ein wenig mit den Schultern zuckte. 'In Syrien ist es im Winter schon kalt, nicht unter 0 aber eben auch nicht weit drüber nachts und in Frankreich.. Ich habe kaum Erinnerungen an das erste Jahr dort, danach gings, ich mags auch kalt' Antwortete er dann ein wenig wage, wobei er wohl wirklich mehr Probleme mit seiner Flucht zu haben, als man normalerweise bemerkte in dem, wie er sprach und eben sonst sehr lebensfroh wirkte. "Da bin ich echt froh, also.. nichts gegen euch aber fühlt sich doch schon besser an, wenn ich nicht der einzige bin, der an dem Namen scheitert. Wobei es ihn ja nicht wirklich zu stören scheint oder?", lächelte ich dann und streichelte den Hund, der es sich nun bei uns ein wenig bequemer gemacht hatte und auch reagierte, wenn ich Jörg wirklich absolut falsch aussprach. "Oh Ariel hat ihn mir schon vorgestellt, keine Sorge", stellte ich dann direkt fest, denn ich wusste ja schon, dass Sam es nicht so meinte und eben ein paar Probleem mit anderen Menschen hatte, aber das störte mich nun wirklich nicht und wenn er eben sonst auch nicht so direkt angesprochen werden wollte oder sowas, dann war das auch völlig in Ordnung für mich, musste ja nicht sein.

Chris

"Naja... nicht gut, wenn ich ehrlich bin", gestand ich doch etwas verlegen und seufzte leicht. Immerhin hatte ich noch immer Probleme mit dem Deutschen, auch wenn es immerhin schon so gut war, dass ich mich echt ganz gut verständigen konnte. Aber sobald ich mal aus der Konzentration kam oder sowas, dann war mein Akzent mehr als krass hörbar und ich vergaß Wörter und lauter solche Dinge. "Zeit hatte ich so... drei Wochen? So ein komischer Sommer Crashkurs, aber wirklich gelernt hab ich eigentlich nur dank Sam was. Er hat sich jeden Abend mit mir hingesetzt und gepaukt bis mir der Kopf platzen wollte", erzählte ich dann aber auch weiter und schenkte meinem Bruder ein liebevolles Lächeln. Er hatte so unendlich viel seiner Zeit für mich geopfert! Gut, er hatte es wahnsinnig gern gemacht, weil er eben auch liebend gern unterrichtete, zumindest Leute die er gut kannte und denen er vertraute, aber das schmälerte meine Dankbarkeit wirklich nicht. "Gut, dann bin ich ja wirklich froh, dass es kein Problem für dich ist", lächelte ich, wenn auch noch immer etwas verlegen und leicht nervös. Meine Erfahrungen waren da teilweise eben doch... naja, anders gewesen. Nicht schön. Vor allem nach dem äußerst unfreiwilligen Outing... generell hatte ich eigentlich genau genommen nur hier in Deutschland wirklich diese Probleme bekommen! In USA war ich nie SO verschüchtert gewesen, aber vielleicht lag das ja auch stark an der Sprachbarriere und eben all dem, was nach Jonathan passiert war. Ob ich deswegen wohl auch keine von Ariels Freunden kannte? Immerhin kannte er alle meine Freunde, doch er hatte mich nie seinem Freundeskreis vorgestellt. Vielleicht war ich ihm unangenehm? Eben wegen meiner seltsamen Art? Verstohlen musterte ich ihn kurz, versuchte den Gedanken dann aber auch wieder zu verdrängen. Es war nicht fair sowas zu denken! "Ah, ich glaub ich verstehe was du meinst!", lächelte ich dann aber auch auf Kwekus Erklärung hin. Bestimmt hatte er recht und ich hatte einfach die Freunde die ich hatte, weil wir eben sehr ähnliche Interessen hatten! Oder? Doch, ich fand schon! "Oh, gar so schlimm? Mir reicht zum Glück ein dicker Strickpulli, aber der muss dann schon sein", grinste ich vergnügt, als er feststellte, dass er unter 20 Grad nur noch mit der Winterjacke losziehen würde. Es war schon heftig, wenn man einfach so warme Temperaturen gewohnt war und dann hier plötzlich mit Kälte konfrontiert wurde. Ariel antwortete derweil doch eher recht verschlossen und ich merkte, dass das wohl ein Thema war, dass wir lieber lassen sollten. Generell hatte ich das Gefühl, dass Ariel sich nicht unbedingt wohl fühlte. Oder? "Nein, ihn stört nichts so schnell. Er ist super geduldig", lächelte ich, war aber in Gedanken bei meinem Freund. Ich machte mir Sorgen, dass er keinen wirklich schönen Tag hatte und das ich daran Schuld war. Vielleicht, weil mir das Meer so gut gefiel, oder wegen dem Stipendium, oder vielleicht störte es ihn auch, dass ich mit "seinem" Freundeskreis "kollidiert" war und Kweku mich nun kannte? Vielleicht war ich ihm peinlich, oder es ärgerte ihn, dass ich scheinbar versehentlich Kweku angebaggert hatte? "Oh ok, das ist gut, danke", nickte ich, als Kweku feststellte, dass mein Freund Sam schon vorgestellt hatte, ehe ich mich erhob. "So, ich stürz mich dann mal auf die Profi-Welle, sonst wird das heute nichts mehr und ich will die UNBEDINGT ausprobieren! So schnell komm ich ja nicht wieder her", stellte ich fest und grinste breit, auch wenn ich vielleicht auch ein klein wenig eine Ausrede suchte, warum ich die beiden erstmal wieder allein lassen konnte. Ariel war so still gewesen und das war... nicht gut? Es war komisch und es gefiel mir nicht!

Ariel

Ich merkte doch, wie es mir echt so langsam an die Substanz ging und ich mehr und mehr Probleme bekam, wirklich ruhig zu bleiben und den Tag zu genießen. Nicht mal unbedingt, weil ich zu nah am Wasser war oder sowas, sondern viel mehr, weil Chris so verbunden mit dem Wasser war und ich nicht wusste, wie ich damit umgehen sollte. Er gehörte zum Wasser, aber es machte mir Angst und irgendwie war ich auch nicht wirklich sicher, wie wir darüber sprechen sollten. Ich wollte einfach nur, dass er sein Stipendium annahm und es auf jeden Fall ausnutzte, wenn er schon so eine Chance hatte. Es wäre dumm, wenn er sie einfach verstrichen lassen würde. So folgte ich Kwekus und Chris Konversation ein wenig abwesend, bis sie auf den Winter zu sprechen bekamen, was bei mir definitiv keine besseren Erinnerungen hervorrief, denn ich erinnerte mich absolut nicht mehr an meinen ersten Winter oder mein erstes Jahr in Frankreich. Mir ging es dreckig ohne Ende, nachts kamen Albträume, tagsüber Panikattacken, ich konnte mich Monate lang nur Waschen mit einer Schüssel, weil ich nicht mal duschen packte und all sowas. Und das kam zusammen mit der Erkenntnis über Chris Vorliebe und Verbundenheit zum Wasser und die verdammte Welle dahinten und alles war ein bisschen viel. Daher hielt ich mich ein wenig raus, ehe Chris plötzlich aufstand und sich dann auf den Weg zur Welle machte. "Fuck.. ich habs verkackt oder?", seufzte ich dann grummelnd und strich mir übers Gesicht. Ja doch, ich war ein wenig verzweifelt und überfordert mit der Situation. Aus Gewohnheit war ich war ich auch sofort wieder in Französisch gewechselt, was Kweku aber überhaupt nicht störte. Er versuchte mich zu beruhigen und sprach mir lieb zu, was mich echt ganz gut beruhigen konnte und einfach nur sich positiv auswirkte. Nachdenklich beobachtete ich Chris, stellte aber ziemlich schnell fest, dass die Profi-Welle war wirklich ziemlich wild und.. Ja, sah ziemlich schwierig aus. Absolut begeisternd für die ganzen Schaulustigen, die auch direkt mitgingen und ihn anfeuerten, wobei Chris sich dann auch irgendwann abpackte und damit für mich eine Grenze überschritt, die ich nicht weiter angucken konnte. Daher ließ ich mich einfach auf den Rücken fallen und sah in den Himmel. "Scheiße Kweku, ich pack das nicht. Wirklich nicht. Da kommt zu viel hoch", stellte ich sofort fest und sprach dann mit ihm, wobei ich echt unfassbar froh war, dass er da war und mit mir sprach, so konnte ich mich einigermaßen wieder beruhigen. "Er soll seinen Traum leben, er war noch nie so glücklich wie jetzt, wirklich, habe ihn noch nie so glücklich gesehen, aber.. es kommen nur die ganzen Scheiß Erinnerungen wieder hoch, keine Ahnung ob er das irgendwie nachvollziehen kann oder sowas, diese Frage hat sich bislang mir nie gestellt", stellte ich dann fest und sprach noch weiter mit Kweku, während ich aber darauf achtete, nicht mehr zwangsläufig zu der Welle zu gucken, das war wirklich keine gute Idee. Schließlich, als ich mich aber einigermaßen wieder beruhigt hatte, setzte ich mich wieder auf und aß noch ein bisschen was, wagte nochmal einen Blick in Richtung der Welle und merkte doch direkt, dass die Profiwelle echt nicht meines war, aber das Publikum ihn feierte wie sonst nichts anderes. Kweku stellte derweil faszinierend fest, dass er echt begabt war und großartig sich machte, was mich doch direkt irgendwie stolz lächeln ließ. Natürlich war ich Stolz ohne Ende auf ihn, auch wenn ich ihn nicht selbst angucken sollte. Kweku riet mir derweil, dass  ich unbedingt mit Chris darüber sprechen musste, denn so wie er es einschätzte, interpretierte Chris mein Verhalten vielleicht durchaus falsch, was ich wirklich absolut nicht wollte! Nur wie sollte ich denn mit ihm darüber sprechen? Ich konnte ihm ja echt nicht sagen, dass ich seine größte Leidenschaft nie teilen konnte, weil ich einfach nur absolut gebrochen war in diesem Aspekt. Anders konnte ich es nicht ausdrücken, auch wenn es schon deutlich besser war als früher, nur eben.. absolut nicht gut.

Chris

Die Profiwelle war der Wahnsinn! Ich konnte meinen Körper einfach tun lassen, was er von klein auf gelernt hatte und mich ganz und gar dem Wasser hingeben! Tatsächlich schaffte die Welle es mich doch auch immer wieder zu überwältigen und ich legte einige, wahrscheinlich ziemlich wild aussehende, Abgänge hin, bei denen ich mich zum Glück aber nicht ernsthaft verletzte. Klar würde ich wohl blaue Flecken haben, vor allem an meiner Seite, mit der ich doch ziemlich stark auf mein Brett geprallt war, doch all das war einfach nichts im Vergleich zu der schieren Freude, die mich hier auf dem Wasser durchflutete. Dazu war ich natürlich wahnsinnig stolz darauf, dass da so viele Menschen waren, die mir zusahen! Eine ganze Weile ging das so, bis ich irgendwann merkte, dass ich mich kaum noch auf meinem Board halten konnte. Meine Beine zitterten und wollten mir nicht mehr wirklich gehorchen. Mit einem innerlichen seufzen und doch irgendwie voller Sehnsucht weiter machen zu können - früher hätte ich niemals so schnell aufgegeben - stieg ich ab und verlies das Becken, wobei ich nochmal anerkennend bejubelt wurde und mich spielerisch grinsend vor meinen "Fans" verbeugte, was auch mit einer Welle aus Erheiterung aufgenommen wurde. Es hatte wirklich verdammt viel Spaß gemacht und auch wenn meine Beine brannten und sich schwer wie Blei anfühlen, so zog es mein Herz bereits wieder zurück ins Wasser. Ein klein wenig wehmütig, vor allem aber glücklich lächelnd begab ich mich zu Kyle, immerhin musste ich das Board zurückgeben, und quatschte noch eine Weile mit ihm und ein paar der umstehenden. Das Geschäft lief, seitdem ich da war, wohl richtig, richtig gut und es freute mich doch auch gewaltig zu sehen wie viel Spaß alle zu haben schienen und wie viele es einfach mal ausprobieren wollten. Zufrieden sah ich noch eine Weile zu und beantwortete verschiedenste Technikfragen, ehe ich entschied, dass ich meinen Liebsten nun aber lang genug hatte warten lassen. Wieder zurück stellte ich als erstes fest, das Sam nicht mehr in seinem Buch steckte. Er saß nun da und streichelte Jörgs flauschigen Bauch, was dieser auch sichtlich genoss, während Ariel irgendwie... ja bedrückt wirkte? Irgendwie war die Stimmung hier noch immer seltsam und ich wusste wirklich nicht was ich davon halten sollte, doch meine gute Laune wollte ich mir nicht verderben lassen! "Das war wirklich schön! Danke, dass wir hierher gekommen sind", bedankte ich mich daher auch erstmal ehrlich bei meinem Freund. Denn ich hätte ja auch alleine herkommen können, aber so an sich war es ja schon besser, wenn man nicht alleine unterwegs war. Und es bedeutete mir eben auch wirklich was mit ihm zu unternehmen! Einfach Zeit mit ihm zu verbringen! Und das es ok war für ihn, dass Sam dabei war, das freute mich sowieso. Denn Sam war schwierig und doch war er mein Bruder und ich liebte ihn, auch wenn er nicht "normal" war. "Jetzt bin ich aber auch wirklich platt. Am Ende konnte ich mich kaum noch auf meinem Board halten so sehr haben mir die Beine gezittert und wie ich es bis nach Hause schaffen soll... wir hätten ein Zelt für eine Rast unterwegs mitnehmen sollen", grinste ich noch breit und versuchte so ein wenig die Stimmung aufzulockern, auch wenn ich dabei selbst ein wenig in Gedanken war. Wieso guckte mein Bruder so komisch? Klar, er guckte immer komisch, weil er unfokussiert guckte und meistens einfach ins Nichts starte, selbst wenn er mit wem sprach, aber gerade kam es mir einfach besonders komisch vor!

Sam meint während Kwekus und Ariels Gespräch, dass Chris mehr aushalten würde als er glaubt - auf Französisch, weiß aber sonst auch nicht recht.

Ariel

Ein Glück bekam ich zumindest nicht auch noch optisch mit, wie sich mein Freund immer mal wieder abpackte und wohl das Board unfreiwillig verließ, was natürlich direkt von den ganzen Schaulustigen kommentiert werden musste. Vermutlich hätte ich dann eine mittelschwere Panikattacke erlitten, so schon war es echt unangenehm zu wissen und auch zu hören, was denn nun passierte und dass er sich gerade nicht mehr gehalten hatte. Zudem hatte ich ja auch noch Kweku und Jörg, die mich beruhigten, denn natürlich spürte der Hund auch, wie unruhig ich wurde und das es mir eben nicht vollends gut ging. Daher hatte er irgendwann wieder seinen Platz gewechselt und sich wieder zwischen mich und Sam gelegt. Irgendwann sprach dieser sogar, wobei mich im ersten Moment schon seine Worte total verwirrten und faszinierten und ich so nicht mal wirklich realisierte, dass er in Französisch gesprochen hatte. Er meinte also, ich sollte mit Chris darüber sprechen? Mir keine Sorgen machen, dass ich ihn damit völlig überfordern würde oder direkt auf Ablehnung stoßen würde? Während meine Gedanken sich also um seine Worte drehten, stellte Kweku doch anerkennend und überrascht fest, dass Sam ja in Französisch gesprochen hatte und ich sah auch direkt wieder auf, war nun völlig verwirrt. "Du kannst Französisch?", stellte ich dann doch ein wenig perplex direkt an ihn gewandt fest, worauf nur ein typisch abwesendes und einsilbiges 'gelernt' kam. Trotzdem musste ich irgendwie zumindest innerlich komplett grinsen und freute mich darüber, dass er französisch lernte und wohl auch konnte. Immerhin.. War ich mir schon bei Chris ziemlich sicher, dass er es nie wirklich lernen würde, von arabisch ganz zu schweigen, das war ja nochmal eine Spur ungewohnter für ihn, aber dass Sam sich die Mühe machte, freute mich total. Zumal französisch auch eine super wichtige Sprache für mich war, hatte sie mich doch echt viel begleitet und war genauso natürlich zu benutzen wie arabisch. Doch noch immer ziemlich fassungslos musterte ich noch einen Moment lang Sam, ehe ich wieder ein wenig abwesend und noch immer total verwirrt und emotional aufgewühlt auf die Decke starrte. Kweku strich mir in der zwischenzeit beruhigend über den Rücken und ich schaffte es wohl einigermaßen wieder herunterzufahren, als nun Chris zurückkam. Er schien wirklich absolut glücklich zu sein und ich sah nun auch direkt wieder zu ihm auf. "Gerne.. ehrlich, mich freut es total, dass es dir hier so gefällt, man sieht es dir sowas von an", antwortete ich ihm dann lächelnd, denn es gefiel mir unfassbar gut, wenn er so glücklich war und ich hatte heute sehr viel über ihn und mich gelernt, auch wenn es mich wirklich mitgenommen hatte.  Kweku stellte in der Zwischenzeit wirklich anerkennend fest, dass es echt klasse und schwierig ausgesehen hat, was mein Freund da so auf dem Board gezaubert hatte. "Ach wenns gar nicht geht, dann frag ich meine Eltern, ob sie dich abholen können. Mein Rad bekommen wir schon irgendwie mit und ich kann dann ja noch immer mit meinem, Jörg und Sam zurückfahren, das ist ja kein Problem", zuckte ich dann mit den Schultern, während ich nun Chris ausgiebig musterte. Man sah ihm doch noch immer das leichte Zittern an und ich war mir ziemlich sicher, dass es vom Surfen kam und nicht davon, dass er schon direkt wieder am frieren war. Mehr um mich selbst zu beruhigen und weil wir es beim Tanzen auch immer gegenseitig machten, wenn wir harte Sessions hinter uns hatten, fing ich dann relativ direkt an, Chris Muskeln einfach ein wenig zu dehnen und massieren. "Vielleicht wirds so nicht ganz so schlimm morgen, machen wir beim Tanzen öfters nach dem Training", rechtfertigte ich mich dann noch, als mir schließlich auffiel wie ungewohnt meine Aktion eigentlich für ihn sein musste. Kweku entdeckte derweil seine Freunde und stand schließlich auf, um ihnen zu winken. 'Ich gehe dann mal,  nicht dass ihr hier gleich noch von einem wilden Haufen überfallen werdet. War echt angenehm. Oh und falls ich es vergesse, übernächstes Wochenende ist eine Party im Sportgarten, ihr könnt gerne beide kommen' Verabschiedete er sich und lud uns dann auch direkt ein. Ich bedankte mich für die Info und verabschiedfete ihn auch. Das mit der Party klang echt gut! Ich mochte es, es war so.. gemixed und fröhlich und einfach nur angenehm ohne Ende mit viel Tanz und Stimmung und sogar nicht nur mit Saufen und Abschießen. Vielleicht wollte Chris ja tatsächlich mitkommen? Ich würde mich jedenfalls total freuen, zumal er sprachlich auch nicht so Probleme haben sollte und auch sonst niemand wegen irgendetwas diskriminiert wurde, da passte jeder drauf auf und  somit musste er sich auch keine Gedanken machen, dass er wegen seines Deutsch oder seiner Sexualität angegangen wurde.

Chris

"Wirklich, so 'schlimm'?", grinste ich nur, als Ariel meinte, dass man es mir ansehen würde, dass ich hier wirklich Spaß hatte. Aber wie sollte ich denn auch anders gucken?! Es war einfach nur der Wahnsinn und ich LIEBTE es! Alles war einfach nur klasse und da konnte ich eben kaum anders als vor mich hin zu strahlen und eben einfach glücklich zu sein! "Es war auch echt schwierig und so anstrengend! Ich wusste gar nicht mehr WIE anstrengend das sein kann! Wobei es wahrscheinlich eher daran liegt, dass ich so lange nicht mehr habe surfen können", lächelte ich dann noch Kweku zu, ehe ich mich leicht streckte und meinen Neoprenanzug zumindest halb auszog, also das Oberteil von meinen Schultern streifte und bis zur Hüfte baumeln lies. Denn so in der Sonne zu sitzen und dabei das Teil zu tragen war, als wenn man sich direkt in eine Sauna begeben hatte! Und da musste ich jetzt doch dringend mal auslüften, zumal ich ja jetzt auch fertig war mit Surfen und ihn daher auch nicht mehr länger brauchen würde. "Ach was! Ich brauch mein Training und dazu lockert das die Muskeln wieder ein wenig, wenn ich noch etwas Rad fahre!", stellte ich gleich strahlend fest, auch wenn ich mir nicht soooo sicher war, ob ich auf das Angebot vielleicht nicht doch würde zurückkommen müssen. "Wobei... wir könnten zumindest Räder tauschen, falls du mit meinem fahren kannst. Ich glaube Jörg auch noch mitziehen wird echt schwierig sonst und dann sollte es aber schon gehen", stellte ich dann aber doch noch fest. Immerhin hatte ich an meinem Rad doch noch den Anhänger dran und Jörg war nun doch ein sehr großer und recht schwerer Hund! Als Ariel sich plötzlich zu mir lehnte und anfing meine Muskeln zu massieren, zuckte ich im ersten Moment doch leicht zusammen, weil ich einfach nicht damit gerechnet hatte, genoss es dann aber doch schon irgendwie. Mit einem wohligen seufzen lies ich mich daher auch ein wenig gegen den Druck seiner Hände sinken und war doch einfach froh ihn zu haben. Klar, es tat schon auch etwas weh mit diesem geknete auf meinen verspannten Muskeln, aber mir war ja auch klar, dass es dadurch nach einer Weile besser werden würde und dann auch einfach nur noch angenehm war. "Danke, das ist echt lieb von dir", stellte ich dabei fest und schloss entspannt die Augen. Ich war doch ziemlich geschafft, müde, verspannt und ausgelaugt. Aber eben auch unendlich glücklich und ich wusste, dass ich heute wahrscheinlich besser schlafen würde als ich es in WOCHEN getan hatte! Kweku schien derweil wohl nun seine Freunde entdeckt zu haben, denn er entschied sich dazu uns zu verlassen, was doch auch schade war, denn er war ein netter Kerl! Ich mochte ihn, auch wenn ich mir nicht sicher war, ob ich ihn eher verschreckt hatte mit meinem Verhalten, oder ob er mich auch ganz ok fand. "Ok, war schön, dass du hergeschaut hast! Hat mich gefreut dich kennenzulernen!", verabschiedete ich mich lächelnd von ihm, während ich weiter Ariels Hände genoss und daher ihm leider auch nicht winken konnte. Eine Party also... ob Ariel da hingehen wollte? Früher, in USA war ich öfter auf Partys gewesen! Und es hatte an sich auch Spaß gemacht, nur dann war hier der "Absturz" gekommen und seitdem traute ich mich sowas irgendwie nicht mehr so recht. Aber vielleicht sollte ich wieder damit anfangen? Vor allem, wenn die alle mehr wie Kweku waren? Irgendwie schienen ältere Menschen wohl doch reifer zu sein und vielleicht konnte ich dann ja auch wieder zu dem selbstbewussten und glücklicheren Ich werden, dass ich vor dem ganzen Drama auch gewesen war? "Willst du zu der Party?", fragte ich etwas in Gedanken bei meinem Freund nach. Ohne ihn würde ich nicht hingehen. Das wäre komisch, denn dann würde mich keiner kennen und ich wäre einfach nur ein sehr seltsamer Fremdkörper. Aber mit ihm? Ich konnte es mir schon vorstellen!

Sam ist etwas verwirrt warum Ariel ihm solch offensichtliche Fragen stellt, mischt sich dann aber auch nicht weiter ein, sondern liest wieder in seinem Buch.

Ariel

"Ja wirklich so schlimm! Wobei schlimm absolut das falsche Wort ist, es freut mich total, dass es dich so glücklich macht, also schlimm ist es nun wirklich absolut nicht in dem Sinne", bestätigte ich gleich und lächelte zufrieden, denn wenn er zufrieden und glücklich war, dann wardas doch was positives. Fand ich zumindest, auch wenn mir das Wasser einfach eine heiden Angst machte und wir da wirklich bald drüber sprechen mussten, auch wenn ich davor mindestens genauso viel Angst einfach hatte. Dem folgenden Gespräch zwischen Kweku und Chris konnte ich in der Zwischenzeit nicht mehr so richtig folgen, denn Chris zog sich wieder einfach halb aus und ich musste mich doch für einen Moment wirklich konzentrieren auf das, was ich da tat oder nicht tat und vor allem darauf, dass ich nicht über ihn herfallen würde. Immerhin.. Gott er sah so gut aus und ich würde so gerne mit ihm zusammen sein, auch körperlich noch viel viel näher als wir es jetzt waren, doch wusste ich, dass ich es nicht durfte und daher musste ich mich eben irgendwie zurückhalten. "Klar können wir Räder tauschen, ich bin zum Glück ja schon mal mit dem Anhänger gefahren, da ist das kein Problem", nickte ich sofort, als Chris mich schließlich fragte ob ich denn vielleicht mit dem ANhänger und Jörg fahren konnte. Das war nicht wirklich ein großes Problem, ich hatte das schon mal gemacht zum Testen und daher würde ich den Rückweg auch hinbekommen. Da konnte Chris dann mein Fahrrad nehmen. Recht hatte er ja damit, dass es seine Muskeln lockern würde. Ein Glück schien er sich dann auch in meinen Bewegungen einzufinden und kein überaus großes Problem mehr damit zu haben, dass ich ihn massierte. Auch wenn seine Geräusche es mir wirklich nicht einfacher machten ruhig zu bleiben und wirklich nicht irgendwelche Grenzen zu überschreiten, die er nicht überschreiten wollte. "Gerne, wenn ich dir damit helfen kann", lächelte ich direkt und setzte meine Tätigkeit dann fort, wobei ich wirklich versuchte alle möglichen verspannten Muskeln abzugehen und einfach nur das Gefühl genoss, ihm mal so näher sein zu dürfen. Vorsichtig gab ich ihm dann auch liebevoll einen Kuss, einfach weil ich mich nicht mehr zurückhalten konnte. "Ich liebe dich Chris", flüsterte ich dann leise, denn irgendwie fühlte es sich gerade einfach richtig an, es zu sagen und ich empfand nun mal so. Hoffentlich würde er sich auch noch daran erinnern, sobald ich ihm erzählte, wie kaputt ich war und ich nie, wirklich nie im Leben mit ihm seinen Traum so völlig teilen würde können. Kweku verabschiedete sich dann auch und schien echt glücklich zu sein, was mich beruhigte. Denn irgendwann sollten sich meine Freunde und Chris natürlich kennenlernen, auch wenn ich ein wenig Angst davor hatte. "Ja, ich wollte schon gerne hingehen. Die Leute sind nett, ich war da schon mal auf welcher. Ist draußen in so einem Jugend-Gelände-Kram und super entspannte Leute. Viel Tanz, viel Reden, viel Laut, so.. so typisch für das, was ich eher kenne, nicht so.. verknausert wie hier manchmal. Eben Lebensfreude, ich mag sowas. Und die Leute sind halt echt super drauf, da musst du dir keine Sorgen machen weil wir schwul sind oder so. Wer sich negativ äußert bekommt ein auf den Sack und permanentes Hausverbot, egal ob Sexualität, Geschlecht, Ernährung, Behinderung, Hautfarbe, Religion", erzählte ich ihm dann, denn darauf wurde wirklich geachtet und auch ein miteinander angestrebt, mit viel Austausch und sowas. Gut nicht unbedingt bei den Parties, aber sonst eben in dem Jugendhaus da eben. "Ich würde mich freuen, wenn du mitkommen würdest, meine anderen Freunde sind vermutlich auch da, also zumindest ein paar davon. Also nur wenn du möchtest, du musst natürlich nicht", fügte ich dann noch hinzu, wollte ihn aber auch wirklich nicht zu sehr direkt unter Druck setzen mit meiner Forderung. Das würde ja auch nichts bringen, er sollte schon freiwillig mitkommen und auch seinen Spaß haben können!

Chris

Glücklich strahlte ich kurz meinen Freund an, als der meinte, dass es ihn freuen würde, dass ich mich freute. Das war lieb von ihm, zumal ich das Gefühl ja auch nur zu gut kannte. Es war schön wenn jemand, den man gern hatte, glücklich war! Und ich konnte mich doch auch immer riesig freuen, wenn ich sowas dann miterleben durfte! Seine Irritation, wenn man es so nennen mochte, über meine Freizügigkeit bekam ich derweil nicht wirklich mit, da ich aber durch Kweku auch zu abgelenkt war und des dazu sich einfach nur normal anfühlte. So war ich in Kalifornien immerhin auch am Strand herumgelaufen, wenn ich mit dem Surfen fertig war und es war eben etwas absolut normales als Surfer. Und daher kam ich auch nicht wirklich auf eine Idee, was das für meinen armen Ariel gerade bedeutete. So oft bekam er mich so immerhin wirklich nicht zu sehen und anzufassen noch viel weniger. Nur jetzt in diesem Umfeld, da fiel es eben auch mir deutlich leichter, da mein Kopf einfach gerade nicht in diesem nervösen und leicht verängstigten Modus war, in dem er sich sonst zumeist bewegte. "Super, dann muss ich mir ja keine Sorgen um meinen alten Geliebten machen", stellte ich gleich fest und konnte nicht anders als Ariel dabei leicht kichernd zu sticheln. Immerhin erinnerte ich mich doch noch zu gut an das entsetzen in seinen Augen, als er damals realisiert würde, dass mein vermeintlicher Suggar Daddy Jörg eigentlich mein Hund war und zwar damit ein riesen Kuschelbär, der meiner Liebe eben wirklich bedurfte und die auch einforderte, aber sicher kein pädophiler alter Sack! Wobei es eine Erinnerung war die ich irgendwie doch auch ein wenig mochte... immerhin fand ich es doch auch ein wenig niedlich, dass es ihn so sehr aufgearbeitet hatte, dass er dachte, dass ich vergeben sei! Gut, er hatte gemeint ich würde bei so einer fragwürdigen Beziehung mitmachen, was nicht schmeichelhaft war, aber dennoch. Sauer war ich absolut nicht wegen dem Ganzen. Seinen Kuss erwiderte ich sofort sanft und war dabei zwar einerseits überrascht davon wie gut ich mich gerade fallen lassen konnte, doch auf der anderen Seite war es zu schön und fühlte es sich zu gut an, als das ich aufhören wollte. Oder eher gesagt, als das ich wollte, dass er aufhörte. "Ich dich auch", flüsterte ich dabei zurück und musterte ihn kurz ganz verliebt, ehe ich aber auch Kweku noch hinterher winkte. "Ok... das klinkt wie zuhause... also Amerika. Dann komme ich auch mit", freute ich mich gleich, als Ariel meinte, dass er auf jeden Fall hingehen wollte. Denn wenn er hingehen würde, dann würde ich auch mitkommen. Zumal.. Kweku war wirklich in Ordnung und er schien auch nicht super viel Geld zu haben, also würde das sicher auch eine Party sein in einem Rahmen, dass ich mir keine Sorgen machen musste, dass ich danach "Schulden" hatte. "Und deine Freunde würde ich ja schon gerne mal kennenlernen... immerhin kennst du meine auch alle und ich möchte doch wissen mit wem du so deine Zeit verbringst", stellte ich dann auch noch fest, ehe ich kurz stockte und dann auch gleich zurückruderte. "Also, nicht weil ich dir nicht vertrauen würde! Das tue ich voll und ganz, mehr, weil sie dir wichtig sind und klar möchte ich wissen was für Leute dir wichtig sind und wie die so ticken", fügte ich dann auch gleich noch mit an. Denn ich glaubte nicht, dass er mich einfach so betrügen würde und hatte daher auch nicht solche Gedanken, wenn ich sagte, das ich seine Freunde kennenlernen wollte. Es war mehr, weil er eben viel Zeit mit ihnen verbrachte und viel Zeit mit ihnen teilte und da wollte ich eben gerne wissen was das für Menschen waren! Und vielleicht würde das ja auch meinen Freundeskreis ein wenig erweitern und wir könnten auch mal alle gemeinsam was unternehmen?

Ariel

Ein Glück kaufte mir mein Freund wirklich so völlig unkompliziert ab, dass ich wirklich absolut glücklich mit ihm und seiner Freude war. Gut, das war auch absolut nicht gelogen, ich freute mich unfassbar darüber, dass er so glücklich war und ich hatte mich auch jetzt schon entschieden, dass ich alles versuchen würde, dass er sein Stipendium annahm, egal was das für uns und unsere Beziehung bedeutete, aber qauf der anderen Seite konnte ich damit dann wohl auch zumindest zeitweise wirklich glaubhaft überspielen, welche Auswirkungen das Wasser und die Geräusche auf mich hatten. Ich war mir auch nicht wirklich im Klaren darüber, ob ich es nun besser fand, dass er mich mit seinem wunderbaren Körper effektiv von dem Wasser ablenkte oder ich nun die allergrößten Probleme hatte, nicht doch noch einen Ständer zu bekommen. Das gehörte hier absolut nicht hin! Schon mal nicht weil er so absolut gegen sowas alles war, aber Sam saß auch noch hier und vor ihm wollte ich gewiss keine Erektion haben. Auch wenn es ihn vermutlich so überhaupt nicht stören würde und er sich darüber im Klaren war, was das bedeutete und wozu das da war, ich brauchte es nun wirklich nicht haben! "Jaja mach dich nur lustig", lachte ich dann nur und stieß ihm spielerisch gegen die Schulter, denn es war mir noch immer fürchterlich peinlich, dass ich damals gedacht hatte, Jörg wäre sein Sugar Daddy oder sonst irgendwie etwas in diese Richtung. Das war ja nun meilenweit daneben gewesen und ich hatte in jugendlich-verliebten Überaktionismus die vollkommen falsche Schlüsse gezogen. Nur wieso musste er mich denn noch immer damit aufziehen? Vermutlich würde es nie aufhören, aber gut, das war dann eben so. Noch immer total berauscht von seiner Nähe und meinen Gefühlen zu ihm, hatte ich mittlerweile aufgehört zu massieren und strich stattdessen nun so ruhig wie am heutigen Tag noch nicht gewesen war, durch seine Haare, die in der Sonne schon wieder getrocknet waren. Seine Antwort zu hören machte mich unfassbar glücklich und ich strahlte leicht vor mich hin. Süffisant lächelt ich dann auf und küsste ihm noch einen Kuss auf die Stirn. "Ich verstehe schon. Aber nicht erschrecken, sie sind.. lebhaft.. laut.. wild. Nett und lieb, ja, total, aber eben doch.. total laut und wild und.. du solltest dich nicht wundern wenn sie dich sofort in die Arme ziehen und sowas", stellte ich dann direkt fest, denn ich wollte nicht, dass er direkt von ihnen die Flucht getrieben wurde. "Also nicht, dass sie nicht auch Rücksicht nehmen und sowas, hast du bei Kweku ja gesehen, dass er auf Sam Rücksicht genommen hat, aber das müssen sie eben auch wissen. Also falls du das nicht willst, warn ich sie vor oder du sagst es ihnen direkt", fügte ich dann noch aufklärend hinzu, denn sofern sie wussten, dass nicht alles ging, nahmen sie natürlich darauf Rücksicht, aber dazu mussten sie eben wissen, dass ein Problem vorlag. "Wollen wir los? Nicht dass deine Muskeln schon so schmerzen, dass du doch nicht mehr zurück kannst", dachte ich dann vorsichtig an, woraufhin sich Sam schon automatisch erhob und wohl meinen Vorschlag zu akzeptieren schien. Nun.. dann hatten wir auch wahrlich keine anderen Möglichkeeiten mehr, wenn er sich dazu entschieden hatte. Ich fing dann also auch schon mal an alles einzupacken, denn Chris musste sich ja noch umziehen und Jörg musste auch erstmal verstaut werden. Ob ich gleich nach Hause fahren würde dann? Ich würde heute definitiv nicht mehr mit ihm sprechen über alles, ich msuste das erst mit meinen Eltern klären und wir sollten es auch bei mir angehen, denn ich fühlte mich dort einfach sicherer. Vermutlich würde ich eh einen Nervenzusammenbruch haben und zudem Flashbacks, also wäre es zudem besser, wenn auch meine Eltern da wären und das musste eben doch geplant werden.

Chris

"Ja, mach ich auch! Immerhin war das schon total süß!", grinste ich und musste dann doch lachen, als er mir so gegen die Schulter boxte. Klar, er war total am Boden gewesen und super traurig und unglücklich und all das war eigentlich nichts gutes, oder schönes. Doch auf der anderen Seite...? Er war wegen MIR so traurig gewesen! Er hatte gelitten, weil er gedacht hatt7e, dass ich einen Freund hatte und das fand ich irgendwie eben doch unglaublich niedlich und ich liebte ihn dafür eben doch auch ein klein wenig mehr als sowieso schon! Zum Glück schien er immerhin nicht böse zu sein, als ich erst so geklungen haben musste, als wenn ich eifersüchtig auf seine Freunde war. Denn ich war es nicht und wegen sowas sollte kein böses Blut zwischen uns herrschen. "Oh... ich werde schon damit klar kommen. Denke ich. Wenn sie im großen und ganzen nett sind, dann wird das schon gehen. Eigentlich hab ich ja kein Problem mit Menschen, wenn ich weiß woran ich bin", nickte ich gleich und war doch auch überzeugt von meinen Worten. Gruppen machten mir Angst, wenn ich nicht wusste woran ich war. Das war eben so, seitdem ich hier und geoutet war. Aber davor war das nie so gewesen und ich war mir sicher, dass es auch nicht so sein würde, wenn ich auf Ariels Freunde traf und ich wusste, dass sie absolut nicht homophob oder sowas waren und mir eben auch nichts böses wollten. Es könnte sicherlich wieder so sein wie früher! Und das wäre doch irgendwie total schön! "Nein, du musst sie nicht vorwarnen. Ich möchte nicht, dass sie denken, dass ich Angst hätte oder sowas. Falls es mir zu viel wird, dann will ich das selbst sagen, aber erstmal möchte ich ausprobieren ob es nicht einfach total normal klappt", schüttelte ich gleich den Kopf und lächelte Ariel dankbar an. Es war lieb, dass er sowas anbot, aber ich wollte seine Freunde ohne Vorurteile kennen lernen! Ich wollte sie so kennenlernen wie sie waren und sie sollten mich so kennenlernen wie ich war und nicht Sorgen haben. "Es war sehr lieb, wie er mit Sam "umgegangen" ist. Nicht jeder kann das so gut und es hat mich sehr gefreut, zumal Kweku ja auch wirklich in Ordnung ist", nickte ich gleich, ehe ich aber auch mal wieder aufstand und mich komplett aus meinem Neoprenanzug schälte. "Klingt nach einem guten Plan. Ich geh mich eben umziehen", stimmte ich zu, während Ariel und Sam bereits zusammen packten und trollte mich schnell zu den Umkleiden, wo ich mich wieder in meine normalen Klamotten kleidete. Kurz kämmte ich auch noch meine Haare durch. Es fehlte mir ein wenig, dass sie nicht wild abstanden, wie es am Meer der Fall gewesen wäre durch das ganze Salzwasser, aber ansonsten war ich doch gerade unheimlich zufrieden mit mir und meinem Aussehen. Auf dem Weg zurück verabschiedete ich mich nochmal schnell von Kyle und brachte doch auch nochmal zum Ausdruck wie viel Spaß ich doch gehabt hatte. Immerhin freute er sich ja sicher auch sowas zu hören! Wieder zurück bei Ariel, Sam und Jörg gab es nicht mehr viel zu tun. Sie waren mit dem Zusammenpacken bereits soweit fertig, dass wir direkt zu den Rädern konnten, wo Jörg sich auch gleich an den Anhänger stellte und doch sehr deutlich machte, dass er nicht laufen wollte. Aber das war auch ok. Er war immerhin einen großen Teil bis hierher gelaufen und bei diesem warmen Tag war er sowieso geplätteter als wenn es kalt war. Eilig lud ich ihn also ein und sicherte ihn auch gleich, wenn auch mehr aus Gewohnheit als Sorge, dass er sich im Anhänger aufführen konnte. Er war schon immer ein sehr ruhiger Mitfahrer gewesen und daran würde sich wohl auch kaum noch was ändern. "Ich werde heut Nacht so gut schlafen wie lange nicht. Willst du eigentlich bei uns zu Abend essen? Dann würde ich eben Mum Bescheid sagen", fragte ich neugierig nach und lächelte doch leicht sehnsüchtig bei dem Gedanken an mein schönes, weiches Bett. Ja doch, so platt wie ich war würde ich schlafen wie ein Stein!

Ariel

"Süß.. naja ich weiß ja nicht ob das jetzt wirklich so super süß war, ich fand es doch wohl eher so.. Naja jetzt wo ich die Wahrheit kenne schon eher echt peinlich anstatt süß", grummelte ich dann gespielt, war aber auch bei Weitem nicht böse auf ihn. Immerhin war es so generell gut, wenn er mich süß fand, denn dann war die Chance auch höher, dass er bei mir blieb, vielleicht auch, wenn ich irgendwann einfach nicht mehr konnte oder ihm nie so den Wunsch erfüllen konnte nach Meer wie er es vielleicht auch in seinem Leben haben wollte. "Oh ja sie sind nett. Also ich wüsste nicht, wieso sie dir gegenüber nicht nett sein sollten, das.. Naja, das erschließt sich mir nun wirklich", bekräftigte ich dann nochmal, denn es gab eigwentlich keinen Grund, wieso sich Chris nicht akzeptieren sollten oder ihn direkt doof finden sollten. "Und es ist ja sowieso nur eine Party, da kannst du dich ja auch immer rausziehen wenn du einen Moment Zeit nur für dich brauchst oder so, das ist ja absolut kein Problem", fügte ich dann direkt lächelnd hinzu und strich kurz über seine Haare, doch hatten wir jetzt auch so langsam eigentlich alles dabei und konnten los. "Das stimmt, ich war auch überrascht. Hatte erwartet, dass er ihn mehr ignorieren würde oder sowas, aber es lief echt unproblematisch alles", stimmte ich auch direkt zu und war doch echt froh darüber, dass ich Kweku früh genug hatte stoppen können irgendeine Dummheit in Richtung Sam zu machen, die für uns alle nicht so simpel ausgegangen wäre. Chris war in der Zwischenzeit auch schon wieder fertig mit umziehen, sodass wir nun aber auch wirklich endlich mal los konnten, dachte ich zumindest, denn er hielt noch einen Plausch mit Kyle, auf den ich sogar fast ein wenig eifersüchtig werden konnte. Immerhin sah er echt nicht so schlecht aus und er hatte auch definitiv diesselben Hobbies wie Chris, also alles in allem doch wohl auch kein schlechter Fang für ihn. Sofern er denn schwul war, das konnte ich natürlich von hier nun nicht erkennen oder einordnen und sowieso machte ich mir vermutlich zu viele Sorgen. "Uhm was habt ihr denn geplant an Essen? Will das ja auch nicht crashen", fragte ich dann gleich interessiert nach und überlegte einen Moment. "Ich frag eben bei meinen Eltern, weiß nicht genau ob die irgendetwas geplant hatten", fügte ich dann noch schnell hinterher und schrieb schnell meinen Eltern, ob heute irgendetwas war. Ich konnte mich nicht mehr so genau erinnern, irgendwann hatten sie letztens nämlich darüber gesprochen, dass was anstand und manchmal musste oder sollte ich dann eben doch auch mit. "Scheint aber wohl nichts zu sein, ich hab mir zumindest nichts aufgeschrieben", zuckte ich dann noch mit den Schultern, denn in meinem Kalender stand auch nichts weiter dazu, also nahm ich an, dass wohl auch tatsächlich nichts sein würde und ich sonst auch bei Chris essen konnte. War immerhin auch schon länger her, dass ich zuletzt bei ihm zu Abend gegessen hatte. Manchmal schien es mir, als wenn er sich auch nicht sooo wohl fühlte bei meinen Eltern, nur wusste ich noch nicht genau woran das lag, denn sie akzeptierten ihn ohne Probleme und mochten ihn total gerne. Nachdem Jörg eingeladen war hievte ich mich allerdings jetzt auch erstmal aufs Rad, damit wir endlich losfahren konnten und nicht noch länger trödelten, sonst würden wir vermutlich zu jedem Essen zu spät kommen, egal ob bei Chris oder bei mir.

Chris

"... Stimmt, das war es auch", grinste ich nur mit einem Schulterzucken und streckte Ariel die Zunge raus. Immerhin hatte er damit recht! Ein wenig peinlich war es für ihn natürlich auch gewesen, vor allem, da Dad das ja auch noch so mitbekommen hatte. Aber gut, tatsächlich hatte Dad nie nachgefragt was los gewesen war, sondern es einfach akzeptiert und wohl für sich entschieden, dass es ihn nichts anging. Und dafür war ich ihm auch dankbar, denn es war eines, wenn ICH Ariel damit aufzog, aber ich wollte nicht, dass er sich bei mir zuhause schämen musste, weil es ihm vor meinem Vater super peinlich war oder sowas. "Das ist eine wirklich gute Frage... Mum wollte Suppe machen, wenn ich mich recht erinnere. Aber crashen tust du ganz sicher nichts, mach dir da mal keine Sorgen", lächelte ich gleich. Denn meine Eltern konnten ihn wirklich gut leiden und würden sich sicherlich freuen, wenn er zum Essen mit bei uns war. Zumal Mum es aber auch wirklich wichtig zu sein schien, dass sie meinen Freund kannte und ihn auch ein wenig in die Familie integrieren konnte. Vielleicht ja auch, weil sie nicht erwartete, dass sie sowas seitens Sam jemals haben würde? Und es deswegen jetzt mehr auskosten wollte? Gut, oder es war einfach, weil sie mich eben liebte und daher natürlich auch alles über den Menschen wissen wollte, mit dem ich vorhatte mein Leben zu verbringen. "Schön, sie werden sich bestimmt freuen, dass du da bist", strahlte ich meinen Liebsten erfreut an, ehe wir auch starten konnten. Es war wirklich gut, dass ich Ariels Rad nehmen konnte, denn ich merkte doch deutlich wie viel einfacher es sich als meines fuhr. Gut, zum einen, weil meines eine leicht rostige Kette hatte, aber vor allem, weil einfach das Gewicht des Anhängers nicht daran zog. "Und geht es bei dir? Ungewohnt, oder? Die ersten Male bin ich kaum vom Fleck gekommen mit Jörg, also bis man dann mal Fahrt aufgenommen hat, dann geht es.", fragte ich neugierig bei ihm nach, auch wenn ich nicht glaubte, dass er wirklich Probleme oder sowas hatte. Immerhin war Ariel nicht unsportlich, wenn dann war es eben nur ungewohnt für ihn und er musste erstmal rein kommen. Allzulange, wenn auch länger als bei der Hinfahrt, brauchten wir nicht, was aber dann doch mehr an mir lag. Ab einer bestimmten Geschwindigkeit versagten mir meine Beine dann doch irgendwie den Dienst. So als wollten sie sagen 'also so schnell is ja ok, aber mehr ist echt nicht notwendig und wenn du das willst, dann ohne uns'. Verschwitzt, aber noch immer unglaublich glücklich kamen wir an. Eilig kettete ich Ariels Rad an, ehe ich ihm halt den Hänger von meinem Fahrrad zu trennen, Jörg hatte er schon raus gelassen, und diesen, sowie Sams und mein Rad in den Fahrradraum zu bringen, bevor wir nach oben konnten. Wie vermutet freute Mum sich natürlich riesig, dass Ariel da war und schob ihn auch gleich fröhlich lächelnd in die Küche. 'Ich habe Steckrübensuppe gemacht! Die haben jetzt Saison und auf dem Bauernmarkt gab es total schöne. Ist das erste Mal, dass ich sowas gekocht habe, also hoffe ich sehr, dass es euch schmecken wird', erzählte sie dabei gleich was es gab, während ich mir an der Spüle die Hände wusch, das mein Bruder das Badezimmer blockierte. Mum ging gern und viel auf den Bauernmarkt, da das Gemüse dort frisch war, aus der Region und vor allem als Saisongemüse auch nicht so teuer. 'Dazu ein frisch gebackenes Brot und etwas Speck. Wobei du Glück hast mein Lieber! Der Speck sollte eigentlich zum kochen schon in die Suppe, aber ich habe ihn irgendwie übersehen und dann extra gebraten... muss wohl Schicksal sein. Vielleicht hat mir ein Engelchen geflüstert das du kommst. Wobei... vielleicht kein Engel? Gibt es Engel in eurer Religion? Oder vergleichbare Wesen? Oder ist das eine 'One-Man-Show'?', redete sie gleich fröhlich weiter, während ich Ariel ein paar Teller in die Hände drückte und Besteck auf den Tisch legte. Inzwischen war mir meine Familie nicht mehr so peinlich vor Ariel und auch mein Zuhause nicht mehr, auch wenn vor allem Mum und Dad manchmal wirklich furchtbar neugierig waren. Klar, er wohnte bedeutend schöner und größer, aber er hatte noch nie auch nur ein Zeichen von Abneigung gegenüber unserem Bescheidenen Heim gezeigt und ich hatte ihn was das anging doch beobachtet! Und auch die vielen Fragen schienen ihn nicht wirklich zu stören.