Fight School (Übernommen von MPH)

Koiko

So überzeugt wie Rin von Quishis Größe war musste es wohl stimmen, zumal sie scheinbar wirklich darauf geachtet hatte, während ich eben nur versuchen konnte aus meinen Erinnerungen heraus eine Entscheidung zu treffen. Und somit war sie ohnehin die glaubwürdigere Quelle. „Nein, das habe ich wirklich nicht. Tut ja auch eigentlich nichts zur Sache wie groß sie nun ist und daher hab ich eben nur angenommen… irgendwie“, nickte ich daher auch nur bestätigend. Hatte ja auch kein Event oder sowas gegeben, bei dem es wichtig gewesen wäre wie groß nun jeder von uns war, dann wäre es was anderes gewesen! Aber so? Nezumi war der größte, das war sowieso recht deutlich und ansonsten? Sergio war zweiter, zumindest glaubte ich das. Dann wahrscheinlich Chosovi, aber selbst da war ich mir nicht vollends sicher. Als Rin mir gestand warum sie es so genau wusste musste ich doch auch irgendwie grinsen, denn wenn ich ehrlich war… ein wenig nachvollziehen konnte ich die Kritik! Gut, es war sowieso Zumis Sache mit wem er ausging, aber er war doch recht groß und dann er mit einer Frau wie Rin? Ja doch, es war vielleicht doch besser, dass Quishi die größere war. Es sähe doch ziemlich krass aus. „Hm… Sczcerbiec kann das auch, er macht es nur für gewöhnlich nicht. Er sieht keinen Nutzen darin etwas vor mir zu verbergen, wahrscheinlich, weil er sich ohnehin für zu großartig hält als das als nötig zu empfinden“, seufzte ich erstmal nur, denn es gab vieles, was ich lieber nicht wüsste und wo er gerne diskreter sein könnte. Doch er war es nicht. „Aber ansonsten, ja, es ist ok. Mehr als das… Es ist für mich normal. Es beruhigt mich, nur dann fühle ich mich richtig.. mich ganz. Verstehst du? Ich kenne kein Leben mehr, in dem er nicht immer da wäre, ich war zu jung als er auftauchte, als das ich viele Erinnerungen an ein davor hätte“, nickte ich dann aber auch, während Sczcerbiec lediglich amüsiert schnaubte in meinen Gedanken. „Manchmal ist es nur seltsam zu wissen, dass es für ihn so anders ist. Wenn ich nicht mehr bin wird er mich schnell vergessen haben, für ihn bin ich nicht wichtig, während er für mich ein wichtiger Part meines kompletten Lebens ist und etwas ist, was immer da war, immer da ist und immer da sein wird“, stellte ich noch etwas in Gedanken fest, verdrängte das dann aber auch schnell wieder, weil es kaum wirklich zu erfassen war was für ein kurzer Augenblick mein Leben in dem Sczcerbiecs war. Wahrscheinlich nicht mehr als das, was mir eine Sekunde war. Rin schien mit meiner Decken Wahl direkt einverstanden zu sein, was mich erleichterte. Dann würde es schon nicht so falsch sein! Und vielleicht war der Unterschied ja auch gar nicht soooo riesig, vom Gewicht eben abgesehen. „Oh, ja! Zeig her!“, nickte ich aber auch sofort und war schneller bei den anderen Decken als Rin und hatte auch gleich welche aus dem Regal gezogen. Hier merkte man doch gleich noch viel stärker wie viel leichter die Daunendecken sich anfühlten und auch hier sagte es mir gar nicht zu. Die, zusätzlich auch noch billigste, synthetische Decke hingegen war sicherlich viermal so schwer und konnte mich damit doch viel eher begeistern. „Wahnsinn und die sie gleich warm? Dennoch? Ich wusste das alles gar nicht“, murmelte ich mit leuchtenden Augen, während ich mich durch die verschiedenen Decken wühlte, aber immer wieder feststellen musste, dass die schwerste mir am ehesten zusagte. Ob wir so eine daheim hatten? Fragen würde ich nicht, Rin war so lieb und hatte uns welche gekauft, da würde ich nicht so gemein sein und meckern weil sie vielleicht leichter war, zumal die leichte Daunendecke für den Winter ja auch in etwa so schwer war wie die schwere Sommerdecke und damit war es dann ja quasi kein unterschied für mich, da ich ja nur Sommer kannte. Falls wir denn so eine mit Daunen hatten.

Rin

"Verstehe ich total, man achtet ja eigentlich auch nicht unbedingt so darauf. Also klar schon so wenn jemand außerordentlich groß oder klein ist schon, aber sonst? Nein nicht wirklich, also ich auch nicht. Ich glaube ohne die Vorfälle hätte ich auch dir nicht sagen können, wie groß Quishi ist, nur so grob, dass sie größer ist als ich. Aber das sind ehrlicherweise ja auch die allermeisten Menschen", lachte ich dann erheitert, denn mittlerweile hatte ich doch Frieden gemacht mit meiner kleinen Größe. Eine Zeit lang war es auch nicht ganz so einfach für mich gewesen, immerhin arbeiteten in der Bar auch eher größere Frauen, da eben ihre Beinproportionen für die männliche und lesbische Kundschaft wohl ästhetischer war oder warum auch immer. Da war ich nur umso mehr aufgefallen. Aber jetzt so mit Koiko und allem? Ich hatte mich dran gewöhnt und Koikos Liebe tat ihr übriges ehrlicherweise. Ihm passte meine Größe sehr gut und das war alles was gerade zählte! "Dann merkst du auch alles? Also.. jetzt gestern die Situationen, aber auch ansonsten wie es ihm geht, auch wenn es ihm schlecht geht oder so?", fragte ich dann nach, denn konnte ja auch immerhin sein, dass Koiko nur seine positiven Gefühle mit Koiko teilte oder negative nicht, wenn er denn überhaupt negative hatte. Ich konnte ihn da doch überhaupt nicht einschätzen, denn irgendwo könnte ich mir auch gut vorstellen, dass er lieber nur seine positive Gefühle teilte und nicht die negativen. "Oh Zumi fehlen jetzt auch zwei Sets an Klamotten, ich weiß nicht, ob ihm das auffällt oder nicht, die sind gestern auch Flöten gegangen. Müssen wir ihn darauf hinweisen? Und wenn ja wie?", fragte ich dann noch vorsichtig nach, als mir wieder einfiel, dass die ja auch noch verbrannt sind und ich keine Ahnung hatte, ob Nezumi sich an seine Klamotten erinnerte. "Mit Glück gehören wir zu einer der Generation an Trägern, an die sie sich länger erinnern. Ich meine in unserer Lebzeit mit ihnen ist wirklich viel passiert, für allem für Sczc. Auch abseits dieser neuen.. Was auch immer es ist, er hat seinen Sohn bekommen und seine Frau gefunden und solche Dinge. Aber ja ich weiß was du meinst, auch wenn ich Empir manchmal so zuhöre oder wenn die Schatten miteinander sprechen und man das mitbekommt, es ist eine vollkommen andere Relation von Zeit und Raum, die sie haben und in der sie sich bewegen. Fand das gestern bei dem Gespräch mit Mihawk auch so interessant", stimmte ich Koiko dann direkt zu, denn es war wirklich ganz anders für Schatten und entsprechend auch ganz anders ihnen zuzuhören oder überhaupt zu versuchen sie zu verstehen. Koiko stürmte derweil auch direkt zu den Winterdecken, während ich noch versuchte die Bettdecke so zu verpacken, dass Dante von dieser gar nicht gestört wurde und weiter vor sich hinschlafen konnte. Daher brauchte ich auch noch einen Moment, ehe ich mich zu meinem Mann gesellte. "Ja, soweit ich verstanden habe werden sie so gesteppt, dass praktisch zwei einzelne Decken vorhanden sind, so hast du nicht nur potenziell zwei die Wärmen, sondern auch noch eine Luftschicht zwischen denen entsteht die auch wärmt oder so. Die Füllungen sind relativ identisch, Daunen haben natürlich den Vorteil, dass sie sehr leicht sind und 'natürlich' gleichzeitig ist aber deren Produktion immer ein wenig kritisch auch weil trotz der Versicherungen, dass es kein lebendrupf ist, man das bei diesen Produkten nicht ganz nahcvollziehen kann. Ich mag das synthetische aber nicht so gerne, zuhause haben wir welche aus so einer Pflanze.. ich habe vergessen wie die heißt, aber das fand ich schöner als synthetisches neu zu kaufen", erzählte ich ihm dann was ich zu Winterdecken wusste, wobei ich mich damit nicht so intensiv befasst hatte wie Quishi. "Ich sag dir, noch schlimmer als Bettdecken sind Kissen. Hatte die erst auch neu holen wollen für den Winter, dass wir praktisch ganze Sets wechseln können, aber das war mir zu anstrengend. So viele Formen und Varianten wie man Nacken stützen kann, welches Material, es gibt sogar welche die haben einen kleinen Wassertank in sich und man liegt auf Wasser, dann gibt es die 'klassischen' auch noch in 50 verschiedenen Größen, also das ist echt eine Wissenschaft für sich", erzählte ich dann grinsend, denn bei den Kissen war ich wirklich komplett ausgestiegen gedanklich.

Koiko

Nun, immerhin Kinder waren kleiner als Rin…, aber das merkte ich dann doch lieber nicht an, denn ich glaubte nicht, dass sie das hören wollte. Zumal ich doch irgendwie Hoffnung hatte, dass unsere Kleinen über uns hinaus wachsen würden. Zumindest die Jungs und bei Emely würde es sich zeigen, wobei ihre leibliche Mutter auch größer war als Rin, also würde Ems sicherlich auch größer werden. „Ja, meistens schon. Es ist sehr selten, dass er etwas vor mir blockiert. Ich glaube er sieht den Sinn nicht sich den Aufwand zu machen mich nicht an allem teilhaben zu lassen“, nickte ich gleich auf Rins Frage hin und zuckte leicht mit den Schultern. Ging es Sczcerbiec dreckig, dann bekam ich das mit und dann fühlte ich das auch, ob ich wollte oder nicht. Und natürlich war das vor allem aktuell doch ziemlich nervig, da er ständig irgendwie Liebeskummer hatte, doch so war es eben. Und dazu war es ja auch schon immer irgendwie so. Auch wenn er vor Grasida eher selten traurig gewesen war, sondern meistens neutral mit Anflügen von aufbrausender Rachsucht und all solchem Zeug. Generell hatte Grasida viel verändert… wenn ich darüber nachdachte, so waren seine Gefühle… nahbarer geworden. Nicht mehr ganz so abstrakt und fremd wie es früher gewesen war. Als Rin mich an Zumis Klamotten erinnerte seufzte ich erst leicht und dachte kurz darüber nach. „Verheimlichen werden wir es kaum können… er hat zwar echt viele. Aber ich traue es ihm schon zu, dass er durchaus weiß, was er alles hat. Aber ich kann nicht einschätzen, ob es ihm wichtig ist oder nicht“, teilte ich meiner Liebsten dann aber auch meine, nicht wirklich hilfreichen, Überlegungen mit. Wenn sie nicht gerade seine Lieblingsklamotten verbrannt hatten, dann war es sicherlich in Ordnung und dazu hatte er ja auch wirklich viele. Eigentlich kaum vorstellbar, dass es ihn wirklich stören könnte. Oder? Fast so schwer wie die Sache, ob Sczcerbiec sich wohl an mich erinnern würde. Das hielt ich doch eher für Wunschdenken. Empir würde sich vielleicht an Rin erinnern, wobei… nun, Rin schien sich ja fast schon zu klonen und das schien ja auch schon länger in ihrer Blutlinie zu sein, vielleicht würde er sie auch vergessen, oder zumindest die Gedanken verschwimmen. Da er an ihre Blutlinie gebunden war würde er sie sicherlich länger in Erinnerung behalten als mein Schatten mich, doch irgendwann würden sie die Erinnerung wahrscheinlich fallen lassen. „Ja, interessant war es wirklich. Und vielleicht hast du ja recht… Aber wahrscheinlich ist das auch nichts, worüber wir uns Gedanken machen sollten“, stellte ich schließlich fest und musste doch irgendwie grinsen, denn war es denn überhaupt relevant? Wohl kaum! Wenn ich tot war, dann war ich schließlich nicht mehr und ob Sczcerbiec sich dann an mich erinnerte oder nicht war wohl auch eher egal. „Wirklich faszinierend was es da alles gibt… sehr faszinierend… aber wir haben ja alles. Lass uns lieber nach Emely suchen, bevor ich mich auch noch verliere“, staunte ich bei Rins Ausführung, während meine Blicke und Hände über die Decken wanderten, ehe ich sie eilig zusammen nahm und zurück in das Regal legte. Ich wollte nicht, dass ich ein Verlangen nach etwas entwickelte, dass ich nicht brauchte, schon gar nicht, wenn Rin sich solche Gedanken gemacht hatte und alles. Auch wenn mir die schwere Decke gefiel. „Mal sehen wie viel wir ihr ausreden müssen… Ich hoffe nicht zu viel“, grinste ich noch und lies aufmerksam meinen Blick schweifen, konnte unsere Tochter aber nicht gleich auf Anhieb finden. Bei den Bezügen schien sie jedenfalls nicht mehr zu sein, aber den Laden würde sie schon nicht verlassen haben. So viel Vertrauen hatte ich dann doch, dass sie da erst fragen würde.

Rin

Ich nickte um Koiko zu zeigen, dass ich ihn verstanden hatte. Das war ja wirklich sehr interessant, wie unterschiedlich unsere Schatten da waren und auch welche unterschiedlichen Entscheidungen sie trafen oder wie eng sie mit ihren Trägern waren. Müsste Koiko dann aber eigentlich nicht mehr wissen als ich was Sczc und Empirs Gefühle zueinander anging? Andererseits hatte Sczcerbiec mir ja schon selbst gesagt, dass er sich absolut nicht sicher war, was das mit ihm und meinem Schatten war und wieso sie einandern.. nun liebten? Einander geil fanden? Irgendwie sowas schon eben waren. Also würde Koiko vermutlich auch nicht wirklich mehr dazu wissen. Jedenfalls ging ich davon aus, dass er auch nicht mehr wusste. "Ihm gehts nicht so gut mit der Situation mit Harvey und Grasi oder?", fragte ich dann vorsichtig nach, denn ich konnte mir vorstellen, dass es ihm wirklich richtig bescheiden ging, wo er seinen Sohn und seine Frau praktisch nicht sehen konnte. Und irgendwie machte ich mir eben auch meine Gedanken um ihn, aber so richtig heran kam ich an ihn auch nicht. Dabei verdankte ich ihm doch sehr viel und er hat doch einiges für mich getan, daher sorgte ich mich ehrlich um ihn! Nur wie ich ihm helfen konnte wusste ich bei weitem nicht. "Das natürlich nicht so praktisch.. Sczcerbiec hat auf jeden Fall ein rotes Hemd an, Empir sagt er trägt ein ganz dunkelblaues Hemd weil Sczc meint, es würde ihm schmeicheln und eine Jeans", erzählte ich dann was mir mein Schatten erzählt hatte gerade und lief dabei doch ein wenig rot an. Immerhin hatte ich beide auch noch nackt gesehen und Sczcerbiecs Blick als dieser Empirs nackten Körper entlang geglitten war, der jagte mir jetzt noch Angst ein. "Nur wie erklären wir ihm, dass die Klamotten weg sind? Also.. mit Kotze geht ja wohl schlecht wenn sie frisch im Schrank gelagert waren", seufzte ich dann nachdenklich und war doch ein wenig ratlos. Koiko war jedoch noch ein wenig beschäftigt mit den Bettdecken und schien wirklich fasziniert von diesen zu sein und den ganzen verschiedenen Variationen, die man damit wohl hatte oder haben konnte. Ein Glück schien er sich mit den Kopfkissen nicht auch noch beschäftigen zu wollen, sondern lieber nach unserer Tochter zu gucken. "Ich hoffe es auch, osnst wird das noch ein sehr langer Tag", stimmte ich ihm dann zu und begab mich dann ebenfalls auf die Suche nach Emely. Nach einigem Suchen fand ich sie auch schließlich bei den ganzen Deko-Kissen, denn dort gab es auch viele bunte und oder flauschige Exemplare oder welche in ganz verschiedenen Formen. Na kein Wunder, dass sie sich hier herumtrieb und schon viel zu begeistert zwischen einigen der Kissen hin und her funkelte. Na das konnte ja heiter werden, denn diverse Bettdecken und auch wohl irgendeine Dekofigur oder sowas lagen auch noch um sie herum. "Da bist du ja Emely, was hast du denn da alles gefunden?", fragte ich erstmal vorsichtig nach und wollte mich erstmal herantasten, was denn so Emelys Idee war. Auch wenn mir das schon klar war: alles haben!

Koiko

Als Rin wissen wollte, wie es Sczcerbiec mit der ganzen aktuellen Situation rund um seine liebste ging seufzte ich leise. Ich fühlte nicht immer mit meinem Schatten so mit wie man es mit Freunden würde, doch in dem Punkt tat er mir doch wirklich leid. „Nein… absolut nicht. Er vermisst sie durchgehend und setzt sich auch selbst unter Druck“, stellte ich dann fest, was ich durchgehend von ihm mitbekam. Er liebte Grasida und seinen Sohn wirklich und sie nicht um sich haben zu können quälte ihn. Klar, wie bei ihm üblich waren da auch viel Wut und all diese negativen Gefühle in seiner Gefühlswelt die er eigentlich immer unterschwellig aufzufahren schien, doch es reichte nicht aus um sein Leiden zu überdecken und vor mir gänzlich zu verstecken. Auch wenn ich manchmal das Gefühl hatte, dass er es zumindest versuchte. Noch ein Grund, warum ich das mit Empir nicht verstand! Immerhin liebte er Grasida so klar und deutlich, warum also fing er mit Empir etwas an? Das würde sie doch sicherlich nicht gut finden! Und das musste ihm doch klar sein. „Hm… das ist eine wirklich gute Frage… … Sergio können wir es auch nicht anhängen, der könnte es ja einfach zurückgeben, zumal es seltsam wäre, wenn er was bräuchte, immerhin wohnt er ja nun schon länger bei ihnen… und so tun, als wenn wir jetzt was brauchen können wir auch schlecht, immerhin würde er uns doch sofort was raussuchen… …“, überlegte ich laut und strich mir nachdenklich durchs Haar. Warum könnten wir an seinem Kleiderschrank gewesen sein um Sachen zu klauen? Ich war zu klein für seine Klamotten, das wusste Nezumi genauso gut wie ich. Und Rin erst recht, zumal sie auch noch viel zu schmal wäre und dazu hätte er ja dann sehen müssen, dass wir es angehabt hätten oder sowas… „Ich hab echt keine Ahnung… vielleicht sagen wir doch einfach nichts und vielleicht bemerkt er es gar nicht?“, schlug ich schließlich vor, nachdem ich mir doch gründlich das Hirn zermartert hatte, aber auf keine wirklich bessere Idee kam. Denn es gab einfach keinen Grund, warum wir hätten Klamotten nehmen sollen. Egal wie ich es auch drehte und wendete. Vor allem nicht zwei komplette Sets! Aber Zumi hatte echt viele Sachen, vielleicht merkte er es nicht! Im Gegensatz zu einer Ausrede war immerhin unsere Tochter dann doch recht schnell gefunden. Und wie zu erwarten gewesen war, war sie natürlich fröhlich dabei immer mehr Sachen um sich zu scharren, die sie wohl haben wollte. ‚Guck mal, die sieht aus wie Toffie!‘, grinste sie gerade und deutete dabei auf eine Dekofigur. Ein Highlandrind mit ziemlich gewaltigen Hörnern, bei dem ich mich doch fragte wo sie das ausgebuddelt und hierher getragen hatte. ‚Und schaut mal wie schön das ist, das passt doch total zu der Decke und hier, da kann man lernen, da stehen die Namen!‘, quatschte Emely aber auch gleich fröhlich weiter und zeigte uns verschiedenste Sachen, wie ein Kissen in Einhornform mit einem Einhornbezug und einer Decke geschmückt mit beschrifteten Dinosauriern. Und dann waren da immernoch die drachendecke und irgendwas mit Hunden und einfach viel, viel zu viel. „Emely… wir können das nicht alles mitnehmen… such dir was aus“, merkte ich daher erstmal vorsichtig an, was aber komplett auf taube Ohren stieß und eher einen Taktikwechsel zur Folge hatte und sie nun anfing aufzuzählen, dass sie aber doch mehr Bezüge brauchen würde, wenn wir nun mehr decken hatten und dazu sei die Figur ja auch nicht für sie sondern für alle zum anschauen. Und ob sie nicht auch Eren und Nelly was mitbringen dürfe, da die ja nicht hier wären, was ich sofort mit einem Kopfschüttelb abtat, sodass sie mich eben nun ignoriere und stattdessen Rin mit großen Welpenaugen bearbeitete, was schon absolut niedlich war.

Rin

"Wieso setzt er sich denn selbst unter Druck? Er kann doch gar nichts dafür, dass Grasida eben im Sommer so eingeschränkt ist, dafür muss er sich doch nicht unter Druck setzen?", stellte ich als erstes verwirrt fest, denn ich verstand wirklich so gar nicht, wieso Sczcerbiec sich selbst so unter Druck setzte damit. Er konnte daran doch nichts ändern, natürlich war es fürchterlich aber eben leider so jetzt eben. Dafür wurde es ja auch immer besser und würde vermutlich in den nächsten Jahren sich auch noch deutlich verbessern! Das war doch auch etwas oder? "Ich bin froh, dass es bei ihm so gefunkt hat. Er hat auch solche Gefühle und so ein Glück verdient.. Gut vermutlich nicht wenn ich wüsste was er alles getan hat, aber er verändert sich ein wenig, finde ich. Man sieht ihn öfters liebevoll statt aggressiv", fügte ich dann noch kleinlaut hinzu, denn vermutlich war ich auch einfach ein wenig biased, da sich Sczcerbiec früher doch einige Male sehr um mich gekümmert und mich verteidigt hatte. Koikos Überlegungen hörte ich derweil hin und wieder nickend zu. Er hatte auch mit diesen Aussagen irgendwie recht. "Okay ich bin ganz bei dir, dann sagen wir einfach nichts und hoffen das Beste. Mir fällt nämlich auch Weißgott nichts ein, immerhin.. Naja guck uns an, was sollen wir mit Zumi Klamotten und wir können es auch weder den Babys zuschieben, die sind immerhin zu klein noch Emely, denn das wäre nicht fair. Also einfach das Beste hoffen, denke ich", stimmte ich ihm dann zu, denn auch unsere Kinder konnten wir in diesem Fall nicht dafür missbrauchen, so wie bei der Bettdecke. Mit ganz viel Glück würden vielleicht Chosovi, Sergio und Quishi decken, immerhin konnten sich zumindest Sergio und Quishi zusammenreimen, was mit den Klamotten passiert war und wieso sie dringend gebraucht worden waren. Emely saß währenddessen zwischen ihren ganzen Sachen und fing dann auch direkt an zu erklären, wieso sie den ganzen Kram haben wollte, was mich dann auch wieder aus meinen Überlegungen zog und ich ein wenig skeptisch den Erklärungsversuchen und Koikos Reaktion folgte. Ein Glück stellte er auch gleich fest, dass wir den ganzen Kram natürlich nicht mitnehmen wollten, woraufhin Emely es bei mir versuchte. "Nein, wir nehmen einen Bettbezug für dich mit, immerhin brauchst du ja immer noch einen Bettbezug zur Zeit! Und Figuren haben wir schon so viele. Du darfst dir ein Bettbezug und ein Kissen aussuchen, das du gerne haben möchtest und das war es okay?", stellte ich dann klar, denn das wäre noch in Ordnung für mich. Das Kissen konnte auch im Notfall irgendwo in ihrem und Erens Spielzimmer landen oder irgendwo sonst, während der andere Kram wirklich ein wenig unnötig wäre. Hoffentlich würde sie das auch so sehen, gerade sah sie mich und Koiko doch ein wenig entrüstet und gefrustet an.

Koiko

Konnte ich Rin die Frage wirklich beantworten? Oder würde ich damit zu viel von Sczcerbiec innerer Gedankenwelt ausplaudern? Wobei… er würde über mich auch ziemlich alles erzählen. Er hätte keine Skrupel und warum sollte ich dann welche haben? Gut, weil er fies sein konnte und seine Rache selten süß war, aber egal, ich wollte ihm ja auch nur helfen. „Da hast du schon recht, aber er möchte ein guter Vater sein. Er sieht uns und wie wir mit den kleinen umgehen und er sieht Empir mit seinem Kind und es quält ihn, dass er dem nich gerecht werden kann, weil er sein Kind nicht sehen kann, verstehst du? Er setzt sich unter Druck, weil er bei Aleksey und Fehara versagt hat und jetzt hat er nicht mal wirklich die Möglichkeit es besser zu machen bis es wieder kälter ist“, versuchte ich Rin so gut ich es konnte zu erklären, warum mein Schatten sich selbst so sehr unter Druck setzte. Und dabei war es vielleicht ja auch besser, dass ER Fehara und Aleksey nicht aufgezogen hatte… immerhin war Aleksey wirklich ein absolut wundervoller Kerl und auch Fehara schien nicht allzu verkehrt zu sein, doch mit mehr Einfluss meines Schattens? Zumindest Fee wäre sicherlich einfach zu einer Art böser Zwilling mutiert! Und da ich dessen Fähigkeiten nicht kannte, konnte ich nicht mal abschätzen wie schlimm das tatsächlich hätte werden können! Wobei sicherlich auch Aleksey wirklich gefährlich sein hätte können mit der falschen Erziehung, auch wenn seine Fähigkeit an sich eher gut zu sein schien. Ob er wohl mehr konnte als heilen? Konnte er Wunden statt zu nehmen auch erzeugen, ohne Waffen einsetzen zu müssen? Vielleicht war es besser, wenn ich nicht darüber nachdachte, später würde ich noch auf Ideen kommen, oder meinen Schatten auf welche bringen. Rins Enthusiasmus was Sczcs Beziehung anging erstaunte mich jedenfalls etwas, doch ein wenig konnte ich ihr doch zustimmen. Immerhin schien er wirklich ein wenig bedachter geworden zu sein und dachte zumindest halbwegs über das nach, was er tat, statt sofort auszurasten und kompletten Blödsinn zu tun. Gut, noch immer war da mehr als genug Blödsinn dabei, aber er war alt und würde sich erst noch daran gewöhnen müssen was ok war und was nicht! „Wahrscheinlich merkt er es sowieso erst, wenn wir wieder weg sind und vielleicht auch erst in ferner Zukunft und dann kommt er vielleicht nicht mal drauf uns zu fragen. Irgendwie… wird sich das schon regeln. Vielleicht können wir die Sachen sogar zurück bringen bevor er was merkt… wenn sie nicht vorher kaputt gehen“, nickte ich erfreut, dass Rin es auch so sah, dass verschweigen die beste Möglichkeit war. Und vielleicht konnten wir sie ja wirklich waschen und zurück bringen bevor Nezumi überhaupt was merkte! Falls Empir und Sczc sie nicht vorher kaputt machten, was ich ihnen zwar zutraute, aber ich sollte nicht schwarzsehen. Emely schien derweil wirklich nicht zufrieden damit, dass auch Rin ihr nicht erlaubt alles mitzunehmen was ihr gerade gefiel. Unschlüssig starrte sie all die Dinge an, dann uns, dann wieder ihre Sachen. ‚Aber Wir haben keine Figur von Toffie! Toffie ist doch auch Familie…‘, fing sie dann an zu jammern, was ich mit einem leicht belustigten schnauben abtat. „Emely, du hast deine Mum gehört. Ein Bezug und ein Kissen, ja?“, wiederholte ich nochmal Rins Worte, woraufhin Emely frustriert aufstampfte und einen Moment aussah, als wenn sie einen Trotzanfall bekommen würde, doch dann überlegte sie es sich zum Glück doch nochmal anders und raffte mit reichlich überlegen die zwei Dinge an sich, die sie haben wollte. „Und Emely? Du bekommst das nur, wenn du den Rest hier wieder aufräumst..“, merkte ich eilig noch an, denn sie schien so, als wenn sie nun mit uns direkt mitgehen wollte, aber wir konnten das auf keinen Fall so lassen! Die Figur blieb hier nicht stehen und die zwei anderen Bezüge und Kissen mussten auch wieder zurück zu ihrem Ursprung! Wieder verdüsterte sich Emelys Gesicht für einen Moment, ehe sie die Sachen die sie haben durfte in den Wagen packte und begann alles zurück zu räumen, nur bei der Figur half ich dann doch, damit sie die nicht versehentlich noch wo dagegen schlug und beschädigte. „Siehst du, geht doch. Du bekommst dafür nachher auch ein Eis“, kündigte ich zufrieden an, woraufhin die Kleine dann auch doch wieder zu strahlen anfing und ihren Ärger wohl auch gleich wieder vergessen hatte. Ein Glück, dass Kinder da doch recht sprunghaft waren und zwar schnell trotzig werden konnten, das aber auch schnell wieder vergassen.

Rin

Ich hörte Koiko doch aufmerksam zu und merkte doch, wie ich total Sczcerbiec nachfühlen konnte. Immerhin auch wenn mich die Kleinen wirklich oft fertig machten und den letzten Nerv kosteten, so wollte ich sie doch wirklich für nichts in der Welt eintauschen und der Gedanke sie länger nicht sehen zu können war einfach nur furchtbar! Ich konnte mir es kaum vorstellen, wie es wäre wenn ich dann solche Probleme hätte wie Sczcerbiec! "Das verstehe ich komplett.. Ich glaube ich habe bisher nie so darüber nachdacht, weil er.. Weil es so neu ist, dass er so liebt und sich aufrichtig Gedanken macht und sowas. Es tut mir unfassbar leid, dass er Harvey nicht so viel sehen kann, aber ich bin mir mehr als nur sicher, dass er ein toller Vater ist und Harvey das auch so sieht! Er tut so viel für ihn und wenn er mit ihm zusammen ist, dann ist er so toll mit ihm! Meinst du wir können ihn irgendwie aufmuntern oder helfen?", stlelte ich dann sofort fest, wobei es sich teilweise einfach nur falsch anfühlte jetzt wo ich wusste, dass Sczcerbiec oft auf wirklich alles mitbekam und kommentierte und sowas. "Er macht schon so vieles dadurch besser, dass er ihn liebt, weiß, dass er existiert und sich um ihn kümmern will. Das ist alles etwas, was er bei Fehara und Aleksey ja nicht gemacht hat. Und seien wir ehrlich, damals.. hätte er sie zu sadistischen Kämpfern erzogen und nicht so tollen liebenden Wesen, also ist alles schon in Ordnung so wie es ist. Bei Harvey kann er es jetzt ja besser machen", fügte ich dann noch leise hinzu, wobei ich mir ziemlich siher war, dass es wirklich gut war, dass er Fee und Aleksey nicht gekannt hatte bislang. Viel schlimmer als Sczcerbiec fand ich jedoch ihre Mutter und ich hoffte einfach, dass diese niemals auftauchen würde wieder. "Ich hoffe es wirklich und sonst müssen wir uns irgendetwas einfallen lassen spontan oder beten", lachte ich dann erheitert, denn unsere Taktik war bei Weitem nicht ausgereift, aber nachdem es schon so ein Theater gewesen war ihn dazu zu bringen, dass er uns einfach eine neue Bettdecke kaufen ging, wollte ich wirklich nicht wissen wie schwer es werden würde eine sinnvolle Ausrede für diesen Mist zu finden. Vermutlich wäre es praktisch unmöglich. Schließlich lief ich allerdings knallrot an, als mir Empir wirklich unmöglichen Kommentar zu den Klamotten noch abgab und ich ihn am liebsten wirklich dafür gerade verprügelt hätte. Was sollte der Mist denn? Ich war doch echt froh, dass Emely keinen Trotzanfall bekam und sich sogar sehr schnell geschlagen gab, das passierte nämlich leider nicht immer. Aber jetzt hatte sie sich für den Bezug mit den Drachen entschieden und eines der Flauschekissen in den Wagen gepackt, ehe Koiko ihr noch schnell mit der im Vergleich echt großen Kuhfigur half. Ein Glück hatten wir ihr die so schnell ausreden können, denn ich hätte wirklich nicht gewusst, wie wir die noch im Auto untergebracht und heile mit nach Hause gebracht hätten. "Oh ja Eis klingt super", nickte ich dann auch direkt bestätigend in Koikos Richtung, ich wusste zwar nicht ob ich selbst eines wollte, aber ich fand als so positive Bestätigung sollte Emely auch mal ruhig eine Belohnung bekommen, wenn sie keinen Anfall bekam sondern das machte, was wir ihr sagten. Passierte nämlich auch nicht immer und manchmal bekam sie eben ann auch gar nichts dafür. Daher fand ich, dass ein Eis in dieser Situation jetzt wirklich angebracht war! "Hast du hier irgendwo spontan eine Eisdiele oder so gesehen gehabt?", fragte ich dann interessiert in Koikos Richtung, als wir uns so langsam in Richtung Kasse auf den Weg machen konnten, da nun alles wieder an seinen Platz sortiert war.

Koiko

„Tja. Mal sehen wie lang diese Phase anhält“, murmelte ich ein wenig in Gedanken, denn ich wusste genau was Rin meinte, nur ich traute dem Frieden nicht. Überhaupt nicht. Im Moment mochte Sczcerbiec lieben und ehrlich besorgt sein und all das, aber wann würde der Moment sein in dem er beschloss, dass ihn das langweilte? Wann würde er einfach beschließen wieder der alte zu sein? Oder war ich der, der sich hier täuschte? Ich hoffte es ein wenig, doch ich kannte Sczcerbiec mein Leben lang und da viel es mir eher schwer dem Frieden zu trauen und ich konnte mir nur schwerlich vorstellen, dass er nun für immer so sein würde. Auch wenn ich ihn das gerade nicht hören lies, sondern mich abschirmte, durchaus in dem Bewusstsein, dass meine Gedanken dazu ihn auch gut zum austicken bringen könnten. „Nein, ich denke das ist eine Sache unter Schatten. Empir kann es… offensichtlich, auch wenn es komisch ist. Aber ich denke nicht, dass wir aktuell viel tun können, auch wenn ich es dich natürlich gerne versuchen lasse wenn du willst“, beantwortete ich dann aber auch Rins Frage lächelnd und zuckte leicht mit den Schultern. Würde sie mit Sczc sprechen wollen, dann würde ich sie natürlich jederzeit lassen, falls er nicht sowieso draußen war. „Das stimmt… Ich möchte mir nicht ausmalen wie Fehara und Aleksey wären, wenn sie mit ihm aufgewachsen wären. Ich vermute wir hätten dann ein ziemliches Problem… so als Menschheit… und ich bin überzeugt Grasida und seine aktuelle Art könnten aus Harvey tatsächlich auch etwas gutes machen. Oder eben zumindest nichts schädliches.“, stellte ich dann aber auch etwas erschaudernd fest. Immerhin war Sczcerbiec alleine schon eine Naturgewalt, aber wenn er nun noch zwei treu ergebene bösartige Söhne hätte? Dann würden sicherlich kein Empir und keine Grasida ausreichen um ihn in Schach zu halten. Und dabei waren die beiden ein Grund, warum ich zumindest glaubte, dass zu meinen Lebzeiten Sczcerbiec tatsächlich stabil bleiben könnte, immerhin liebte er die eine wirklich und der andere war ein Machtgegenpol den er nicht leichtfertig unterschätzen würde. „Vielleicht sollten wir einfach Mihawk opfern im Notfall… der scheint ein gutes Herz zu haben, vielleicht würde er uns nicht auflaufen lassen“, lachte ich doch etwas erheitert, hoffte aber insgesamt doch, dass wir einfach nie würden in die Erklärungsnot kommen. Nicht, dass ich glaubte, dass Zumi böse wäre. Ganz und gar nicht, dazu war er zu gut, aber er hätte eine Erklärung verdient und da konnten wir eben keine gute liefern. Rin lief derweil ziemlich rot an, was vermutlich an Empir lag, zumindest war der die einzige Erklärung, die ich dafür gerade hatte und daher schenkte ich ihr einen etwas mitleidigen Blick, während wir uns auf den Weg zur Kasse machten und danach wohl nach Eis suchen würden. Immerhin schien meine liebste die Idee von mir ebenfalls für gut zu finden und schien nicht sauer oder enttäuscht, weil ich Emely so entgegenkam. Aber sie schien es wie ich zu sehen, dass es ok war Emely durchaus auch dafür zu loben und zu belohnen. Wenn sie sich lieb verhielt und das obwohl ich ihr das Eis ja auch erst zugesichert hatte, nachdem sie gemacht hatte was wir wollten. Und bewusst nicht davor als Bestechung. Zumal die kleine jetzt auch freudestrahlend neben uns her hüpfte, ihre Hand fest in der ihrer Mutter. „Ja, wenn ich das richtig gesehen habe war da drüben bei dem kleinen Park ein Eiswagen gestanden. Daher auch die Idee mit dem Eis“, nickte ich gleich, während ich unsere Sachen aufs Band packte und zum Glück auch schnell zahlen konnte. Zufrieden packte ich alles wieder ein und freute mich doch irgendwie auch darauf, dass wir uns noch ein wenig zusammen hinsetzen konnten, bevor wir zurückfahren würden. Zumal Dante wirklich brav war und noch immer seelenruhig in seinem Sitz schlummerte.

Rin

Ich sah ein wenig überrascht zu Koiko, als er so skeptisch klang und sich nicht sicher zu sein schien, ob Sczcerbiec sich wirklich änderte. Sah er das anders? Fand er es eher so, dass Sczcerbiec jeder Zeit wieder austicken würde oder sowas? Ich war mir nicht sicher, doch ich hoffte wirklich, dass dem nicht so war! Es wäre nicht gut, wenn Sczcerbiec weiterhin eine tickende Zeitbombe wäre und jeden Moment wieder austicken würde? Wir müssten dann Vorkehrungen treffen! Oder sowas! Er könnte vielen von uns richtig gefährlich werden und die Kinder und alles drum und dran! Daher war ich doch einen Moment lang in Gedanken verloren und dachte darüber nach, ob wir Sczcerbiec irgendwie helfen mussten oder sowas, damit er nicht eskalierte. "Ich.. eventuell ja, ich bin noch am Nachdenken, aber ich weiß nicht ob ich ihn wirklich aufmunternd könnte oder ob ich ihn nicht noch eher mehr herunterziehe. Ich bin froh, dass immerhin Empir ihn aufmuntern kann, auch wenn es für uns beide total irritierend ist", überlegte ich dann, war mir beim besten Willen aber nicht sicher, ob ich Sczcerbiec dann wirklich würde aufheitern können. "Was meinst du mit nichts schädliches? Harvey hat liebende Eltern, auch wenn Sczcerbiec im Sommer nicht so viel Zeit mit ihm verbringen kann und ein wenig.. anders eben ist. Nichtsdestotrotz ist er ein liebender Vater, wenn man sie zusammen sieht. Und Grasida sowieso, sie ist eine tolle Mutter zu ihm! Natürlich wird ein super Kerl mal aus ihm werden!", stellte ich dann fest, denn ich fand schon, dass Harvey wirklich alle Chancen hatte ein toller Mann zu werde und das Herz am richtigen Fleck zu haben. Auch wenn Sczcerbiec nicht ganz ohne war und vermutlich immer potenziell gefährlich für seine Umwelt sein würde, er liebte seinen Sohn von ganzem Herzen! "Das glaube ich auch, vielleicht opfert er sich auch ganz freiwillig? Wäre doch super! Könnte ich mir auf jeden Fall vorstellen, zumindest wäre er der einzige, wo es einigermaßen Sinn machen würde. Zumal er auch eher in Nezumis Körperfigur passt, soweit ich mich erinnere ist er ja auch eher größer, während Sergio zwar nicht klein ist aber auch nicht übermäßig groß für einen Mann", überlegte ich dann, denn rein von der Figur her würde es schon Sinn machen wieso Mihawk Kleidung von Nezumi nehmen würde als von Sergio. Also im besten Fall war das nun wirklich unsere Rettung", stimmte ich ihm dann direkt lächelnd nach einigen Minuten des Nachdenkens noch hinzu, denn es  würde schon Sinn machen wenn Mihawk seine Kleidung wechseln müsste, dass er Nezumis nahm und nicht Sergios. "Ob wir ihm Alter auch so komplett schamlos werden? Oder wird man das nur, wenn man eh schon immer schamlos gewesen ist?", fragte ich dann seufzend, denn so ganz erschloss sich mir wahrlich nicht, wieso Empir jetzt auch noch spontan so eine wirklich unangenehme Ansage mit viel zu viel Informationen über sein Privatleben losließ. Reichte ja schon, dass Koiko und ich das überhaupt hatten erfahren müssen! Ich ließ Koiko zwischenzeitlich bezahlen, während ich Emelys Hand umfasste, da sie gerade nach meiner Hand griff und dann Koiko dabei beobachtete, wie dieser wieder alles einpackte. Ganz aufgeregt wippte sie dabei hin und her und schien sich wirklich über ihre neuen Sachen sowie die Aussicht auf Eis zu freuen. "Ah super, das passt ja wirklich perfekt! Habe da vorhin gar nicht so drauf geachtet als wir gekommen sind", freute ich mich dann, während ich mich mit Emely darüber unterhielt, dass wir die neue Bezüge direkt waschen würden sobald wir wieder zuhause waren, damit wir sie direkt aufziehen konnten. Sie schien sich wirklich sehr darüber zu freuen, diese zu haben und ich freute mich darüber, wie glücklich sie war. Zufrieden machten wir uns auf den Weg zur Eisdiele, wo Emely auch direkt mich zu einem freien Tisch draußen zog und ich sie dann auf meinen Schoß setzte, damit sie in Ruhe zusammen mit mir die Karte angucken und ich ihr erzählen konnte, was es alles so gab. Mit Glück konnten wir sie ja für einen Becher oder so begeistern, der nicht nur aus Schokolade bestand! Es würde mich zumindest wirklich freuen.

Koiko

Irgendwie schien es so, als wenn ich Rin mit meinen Worten ein wenig aufgewühlt hatte und wenn ich ehrlich war… Tat es mir leid. Ich hatte sie nicht so aus dem Konzept bringen wollen, nur weil ich nicht daran glaubte, dass Sczcerbiec von einem Moment auf den anderen gut wurde. Und vielleicht hatte sie ja auch recht und er hatte sich wirklich gänzlich verändert! Vielleicht war ja ich derjenige, der sich täuschte. Ich wünschte mir ja sogar, dass ich mich täuschte! „Rin… lass dich von mir nicht zu sehr irritieren und versuche es ruhig, wenn du es möchtest. Wirklich. Ich kenne Sczcerbiec eben mein Leben lang und er… war nie gut… Es ist einfach noch viel ungewohnter als dich oder irgendwen sonst, weil Sczcerbiec und ich uns eben noch so viel näher stehen und ich ihn ja quasi auch seit immer kenne“, versuchte ich ihr die Sorge die ich wohl angerichtet hatte gleich wieder ein wenig zu nehmen. Zumal es ja sicher nicht schaden würde, wenn sie mit ihm redete. Vielleicht war es sogar gut, wenn er merkte, dass er mehr Leute an seiner Seite hatte als er dachte! „Naja… keine Ahnung… Sczcerbiec kann ganz schön zerstörerisch sein und ich denke eben, dass Harvey das nicht wird, wenn sie ihn weiter so lieben. Er wird vielleicht jetzt auch nicht direkt jemand der Bäume pflanzt, aber eben nicht schädlich, sondern normal… lieb… nett… wie eben die anderen, verstehst du?“, versuchte ich Rin klar zu machen was ich meinte, denn ich konnte mir nicht vorstellen, das Sczcerbiec Harvey direkt zu einem Gutmenschen erziehen würde, aber sicherlich würde er kein bösartiger Tyrann werden oder sowas. Sondern eben mehr wie auch Fehara, Aleksey, Scarphe oder Mallorie. „Wenn er das tut… dann hätte er was gut bei uns… schätze ich…“, lachte ich, musste meiner Liebsten aber schon zustimmen, dass es bei Mihawk am ehesten Sinn ergeben würde, da er schon eher Nezumi ähnelte im Körperbau und damit am ehesten Grund hatte an dessen Sachen zu gehen. Gut, nun war Mihawk an sich ein echt netter Kerl wie es mir schien und wahrscheinlich würde er vorher fragen, aber wenn wir Glück hatten würde er die Schande auf sich nehmen und damit abtun, dass er es vergessen oder keine Gelegenheit gehabt hatte. „Ich glaub so wird man nur, wenn man wirklich, wirklich viel Zeit hat….“, seufzte ich etwas wehleidig auf ihre Frage hin. Zumal fraglich war, ob unsere Schatten mit dem Konzept der scham überhaupt aufgewachsen waren. Wohl kaum! Also warum hätten sie welche entwickeln sollen? Klar verstanden sie das Konzept an sich sicherlich, aber verstehen und es fühlen war eben ein himmelweiter Unterschied. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zur Eisdiele, wobei mir auffiel wie Emely sich direkt bei Rin eingehängt hatte und gerade doch mehr als glücklich schien. „Ich komme sofort, ich bringe nur eben noch alles ins Auto“, kündigte ich lächelnd an und sah meiner Liebsten und meiner Tochter noch kurz nach, ehe ich eilig den Wagen zum Auto schob, die Einkäufe einlud und mit Dante, nachdem ich den Wagen losgeworden war, mich zum Rest der Familie begab, wo ich für ihn schnell ein schattiges Plätzchen gefunden hatte, mich setzte und zufrieden meine Liebste musterte, wie sie Emely die Karte erklärte. Die schien sich derweil nicht wirklich entscheiden zu können, vorwiegend aber wohl auch, weil sie hier nicht nur Kinderbecher, sondern auch alle normalen Becher in Kindergrössen anboten. Ein Glück, dass ich immerhin für mich nicht lange suchen musste, da ich einfach einen Eiskaffee wollte. „Guck mal Emely… Du magst doch Erdbeeren, wie wäre das?“, fragte ich derweil, weil Emely sich wirklich gar nicht entscheiden zu wollen schien, doch die brabbelte nur in ihren Bart, dass sie aber auch Schokolade wollte. „Und den Mischbecher? Mit Schokosauce? Das geht bestimmt wenn du lieb fragst?“, schlug ich also vor und deutete auf den bunten Obstbecher, welcher zumindest noch ein paar Vitamine mitbringen würde und nach einigem Zögern nickte Emely zum Glück auch, wobei sie aber doch sehr auf die Schokosauce bestand. „Und du meine liebste?“, wandte ich mich also nun an Rin, welche wahrscheinlich schon zehnmal entschieden hatte was sie wollte, während Emely noch geguckt hatte.

Rin

Ich hing in meinen Gedanken doch noch ein wenig den Gedanken an Sczcerbiec hinterher und merkte doch inneren Austausch mit Empir, dass dieser auf jeden Fall gar keine Hilfe war. Einerseits war er wirklich nicht so richtig zurechnungsfähig gerade was Sczcerbiec anging, gleichzeitig konnte er mir auch nicht wirklich weiterhelfen und war eher zickig mir gegenüber. Daher war ich doch ein wenig ratlos und in meinen Gedanken verloren, denn irgendwo konnte ich seine Sorgen. Je länger ich darüber nachdachte, desto mehr Parallelen fand ich dann doch zwischen mir und ihm finden konnte. Zumindest was die Unsicherheit in Bezug auf unsere Babys anging. "Ich weiß nicht ob er wirklich gut jetzt ist oder man überhaupt Wesen wie Schatten in Gut und Böse einteilen könnte. Immerhin.. Ich würde Empir definitiv nicht als bösartig beschreiben, aber ich weiß, dass auch er innerhalb von Sekunde ganz anders sein würde, wenn es die Situation wirklich bedarf", überlegte ich dann, denn mein Schatten verhielt sich grundsätzlich natürlich ganz anders und war viel ruhiger und freundlicher und liebevoller uns gegenüber, auch schon immer gewesen, aber ich hatte mir schon aufgehört die Illusionen zu machen, dass er nicht binnen Sekunden genau so ein Monster werden konnte, wie Sczcerbiec es häufig bislang hat heraushängen lassen. Von daher war es vielleicht nicht eher die Frage danach, wer seine böse Seite besser versteckte, vor allem von den älteren Schatten und denen, die in Kriegen und Alleine aufgewachsen waren und sich hatten durchschlagen müssen? Sie konnten alle Kämpfen und mit Sicherheit wussten sie auch die grundlegenden Dinge über Folter und ähnliches. "Ich denke mal darüber nach, ich möchte ihn auch nicht unnötig noch weiter herunterziehen oder so weil ich ihm keine Tipps geben kann oder owas eben, das tut auch wirklich gar nicht Not", antwortete ich Koiko dann aber lächelnd, denn ich wollte wirklich Sczcerbiec gar nicht weiter herunterziehen und vermutlich würde ich das nur unnötigerweise tun, wenn ich ihn einfach zum Gespräch bat und dann irgendwie von den Kindern erzählte oder womöglich noch ein Baby dabei hatte. "Na dann können wir uns ja freuen, dass wir im besten Fall nicht so werden", lachte ich dann erheitert auch Koikos wehleidige Antwort hin, denn vor allem nach Empirs letztem Satz konnte ich das nur allzu gut nachvollziehen wieso mein Freund so reagierte. "Alles klar! Mach das eben ruhig, dann sind wir den Kram schon mal los", freute ich mich dann direkt und bestätigte ihm das auch direkt. Ich half derweil Emely natürlich mit allem, wobei ich ihr die Karte erstmal vorlas und sie dann überlegen und selbst entscheiden lassen wollte, immerhin konnte ich gut verstehen, wieso sie so unentschlossen war. Es klang wirklich alles absolut fantastisch und am liebsten hätte ich auch direkt mehrere Sachen bestellt, aber das ging natürlich nicht. Koiko kam schließlich ganz mit seiner diplomatischen Ader durch und er schafte es Emely von einem Mischbecher mit Schokosauce zu überzeugen, der hoffentlich auch möglich war. Und wenn nicht, dann würden wir eben die Kugeln und die Extras einzeln kaufen, ein Glück kam es bei uns ja nicht so unbedingt auf den Preis drauf an und oft machten wir sowas ja auch nicht. "Ich nehme glaube ich einen Vanille-Schoko--Espresso-Milchschake ohne Sahne", antwortete ich Koiko und sah ihn kurz verliebt an, einfach weil ich es genoss wenn er mich so behandelte und es einfach dafür sorgte, dass sich alles in mir weich und kribbelig anfühlte. Er war so ein toller Mann! Und das wo er vermutlich selbst nicht wirklich etwas hier essen würde. "Und bei dir eine Kaffee Variante?", fragte ich dann interessiert bei ihm nach, denn Koiko war eben nicht so der Mensch ür die wirklich süßen Sachen, daher glaubte ich kaum, dass er sich jetzt hier groß einen Eisbecher hereinziehen würde. Eher einen Kaffee oder Latte oder sowas, aber nichts zu süßes eben.

Koiko

Was Rin da sagte war interessant… denn es war was dran. Konnte man Schatten in gut und böse einteilen? Empfanden schatten überhaupt entsprechend nach gut und böse? Immerhin war es doch eine sehr menschliche Einteilung was gut war und was böse war. So war in unseren Augen ja auch der Löwe, der eine Gazelle riss, böse, obwohl der einfach nur fressen wollte und lauter solche Sachen. Es bedurfte ja auch einer gewissen Moralvorstellung um überhaupt von gut und von böse sprechen zu können und je mehr ich darüber nachdachte glaubte ich nicht, dass Sczcerbiec wirklich nach DIESEN, unseren menschlichen, Werten lebte. Er kannte sie zweifelsohne, aber bedeuten taten sie ihm sicherlich nichts. Und warum sollten sie das auch? Immerhin war er kein Mensch und somit nicht wirklich davon betroffen. „Hm… wahrscheinlich hast du recht und es gibt da kein gut und böse… eher ein an uns angepasst oder nicht“, stimmte ich daher auch nach einer Weile des Nachdenkens zu, da dies am ehesten beschrieb was ich zu dem Thema empfand. Wenn Rin jedenfalls zu dem Entschluss kommen würde, dass sie mit ihm reden wollte, dann würde ich sie lassen. Vielleicht freute es Sczcerbiec ja auch, immerhin konnte er Rin an sich ganz gut leiden und das, so wie ich glaubte zu wissen, nicht mal unbedingt wegen Empir, sondern auch so, weil sie eben nett zu ihm war. Bei der Eisdiele schien Rin nicht viel weniger Probleme mit der Entscheidung zu haben, wie es bei unserer Tochter der Fall war und ich beobachtete sie doch ein wenig belustigt. Wobei ich es aber auch wirklich einfach hatte, dadurch, dass ich zuuu kalt und zu süß sowieso nicht sonderlich mochte. „Gar nichts mit Erdbeeren? Was ist los mit dir?“. Fragte ich doch etwas überrascht und grinsend nach, als Rin mir schließlich ihre Wahl mitteilte und winkte dann aber auch direkt einer der Bedienungen, damit wir unsere Wünsche äußern konnten und tatsächlich wurde auch sofort bestätigt, dass Emely natürlich gerne Schokosauce über ihren Becher haben konnte, was die kleine doch sofort riesig freute und sie überglücklich den jungen Kellner anstrahlte, ehe der sich, nachdem wir unsere Bestellung aufgegeben hatten, auch gleich wieder verkrümelte. „Ja, Kaffee geht immer und der ist auch nicht ganz so kalt und nicht ganz so süß“, nickte ich Rin noch zu, während Emely ankündigte, dass sie dann aber probieren wollen würde. Meinen Einwand, dass sie Kaffee doch gar nicht mochte direkt damit abtuend, dass das jetzt aber doch ganz anderer kaffee wäre und gut, wenn sie es kosten wollte, sollte sie es machen. Auch wenn ich mir sicher war, das sie sowieso direkt feststellen würde, dass sie das gar nicht leiden konnte… Aber besser so, wirklich wollen, dass sie jetzt schon viel Koffein zu sich nahm, tat ich ja auch nicht. Das hatte durchaus noch Zeit bis sie erwachsen war. Oder zumindest weit älter als jetzt! „Wann wollen wir uns auf den Weg nach Hause machen? Ich denke, dass morgen ein guter Zeitpunkt wäre. Die Sache mit Sharvari ist geklärt und Emely muss ja auch mal wieder in den Kindergarten, nicht wahr?“, fragte ich etwas in Gedanken nach, während ich ein wenig die Wolken beobachtete. So schön es hier auch war, wir konnten immerhin nicht ewig hier bleiben und dazu vermisste ich mein Bett langsam. Und meine Arbeit. Und Emely sicherlich auch ihre Freunde, denen sie ja nun auch eine ganze Menge zu erzählen hatte! Einmal davon abgesehen, dass ich es wirklich für sinnvoll hielt, sie den Kindergarten auch wirklich möglichst viel besuchen zu lassen, damit sie dort lernte und Spaß mit anderen in ihrem Alter haben konnte.

Rin

Ich nickte verstehend und bestätigend auf Koikos Aussage hin, denn wenn man dann noch sich überlegte wie zurückgezogen und komplett anders angepasst die Schatten von Chosovis Stämmen lebten, dann sprach das doch eher dafür, dass Schatten deutliche Unterschiede zu uns Menschen aufwiesen, als wir jetzt so im ersten Schritt annahmen. Immerhin lief die Fortpflanzung ja auch vom Prinzip her sehr ähnlich und doch vollkommen anders als man eigentlich denken würde oder von Menschen her kannte. Was ja auch ganz gut war, immerhin gäbe es sonst sicherlich eine Flut von Schatten, die herumliefen und auf der Erde lebten. Denn wenn ich mir bei einem sicher war, dann schien es das gesteigerte Interesse an Sex zu haben. Immerhin waren bisher fast alle Schatten, die ich so kennengelernt hatte, doch sehr an diesen Aktivitäten interessiert und vollkommen schamlos was das anging. Als Koiko schließlich die Erdbeeren ansprach sah ich doch ein wenig ertappt auf. "Pscht, mein geheimer Masterplan!", flüsterte ich ihm dann leise zu, was gut klappte denn Emely war gerade total damit beschäftigt einen Hund zu beobachten, der gerade über den Parkplatz lief. "Sergio hat frische Erdbeeren vom regionalen Bauern mitgebracht, die schnappe ich mir heute Abend mit lecker Vanilleeis wenn Emely sicherlich nochmal mit Serg und Sharvari los möchte oder so!", fügte ich dann noch genauso leise hinzu, denn Koiko kannte meine Freude an Erdbeeren und so lieb ich meine Tochter auch hatte, bei Erdbeeren wandte ich auch unfaire Taktiken an. Sollte sie sich mal mit dem Erdbeereis hier abspeisen, so war die Chance höher sie nachher erfolgreich abzulenken! Schließlich konnten wir auch direkt bestellen und auch Emely würde ihren gewünschten Eisbecher bekommen, was wirklich super war! "Verständlich", nickte ich dann auch direkt zustimmend, ehe ich doch lachen musste, als Emely so unbedingt probieren wollte und sich auch nicht davon abbringen ließ. Dabei war doch praktisch klar, dass sie den Kaffee nicht mögen würde. Welches Kind mochte schon Kaffee? Keines, das ich kannte und ich bezweifelte auch stark, dass Emely das erste Kind werden würde, bei dem es anders laufen würde. Koikos Ausführungen zu unserer Rückfahrt stimmte ich dann auch direkt nickend zu. "Ja, ich denke dass ist eine gute Idee, an so einen Plan hatte ich auch schon gedacht. Immerhin wie du sagst mit Sharvari ist alles geklärt und ich habe das Gefühl, dass die drei jetzt wirklich gut zurechtkommen werden. Also zumindest wissen sie jetzt worauf es ankommt. Und auch Serg und Chosovi haben sich wieder vertragen, also würde ich sagen Mission Completed", nickte ich dann, während unsere Bestellung jetzt auch ankam und wirklich absolut fantastisch aussah alles! Emely stürzte sich auch direkt auf ihr Eis, wobei sie weiterhin auf meinem Schoß sitzen blieb, da sonst der Abstand zum Tisch wirklich nicht funktionieren würde. Ein Glück würde mein Milkshake höchsten wärmer werden und nicht schmelzen und ich würde Emely helfen können ihren Eisbecher essen zu können. Und ein Glück realisierte sie auch, dass sie alleine nicht so richtig weit kommen würde und war daher wirklich sehr kooperativ, das war ja bei Kindern auch nicht immer so. "Dann morgen früh direkt nach dem Frühstück? Weißt du spontan ob Nezumi morgen arbeiten muss oder sowas? Ich habe mir das absolut nicht behalten, wenn ich ehrlich bin", gestand ich dann ein wenig peinlich berührt, während ich Emely gerade ihren Eisbecher ein wenig dichter festhielt, damit sie voller Elan und Freude an diesem vergehen können. "Pass auf Ems, nicht zu schnell auf einmal", warnte ich sie dann, denn sie war doch wirklich sehr am hereinschaufeln und ich wollte nicht, dass sie ihr Gehirn frosten würde oder sowas! Und vor allem wollte ich nicht, dass sie schon direkt fertig war, sie würde vermutlich sowieso typisch Kind viel zu schnell ihr Eis aufgegessen haben.

Koiko

Es fiel mir schwer nicht zu lachen, als Rin auf meine Nachfrage hin aufsah als hätte ich sie gerade dabei erwischt einen Welpen zu treten oder ähnlich schlimmes und wahrscheinlich konnte sie mehr als froh sein, dass unsere Tochter zu beschäftigt war einen Hund zu beäugen, als das sie auf uns hätte achten wollen. Denn sonst wäre der auf jeden Fall sofort aufgefallen, dass etwas faul war, dass vor ihr verheimlicht werden sollte und wenn sie das wüsste, dann wäre es unmöglich ihr das wieder auszureden. Irgendwie liebevoll, wenn auch versucht empört grinsend funkelte ich meine liebste an, während sie mir von ihrem diabolischen Plan erzählte. „Teuflisch meine Liebe… wahrhaftig teuflisch“, erwiderte ich schließlich nur kopfschüttelnd, auch wenn ich ein grinsen beim besten Willen nicht unterdrücken konnte. War es ok Emely so zu ‚hintergehen‘? Wahrscheinlich nicht. Konnte ich es ein wenig nachvollziehen? Ja irgendwie schon. Und da es unserer Tochter nicht schaden würde und die kleine auch nicht zu viel süßes essen sollte, was sie wollen würde, denn wenn Rin Eis mit Erdbeeren aß, dann würde Emely auch Eis wollen, musste ich es wohl sogar irgendwie mehr oder weniger gut finden. Im Endeffekt wäre der größte Schaden wohl auch eher für Sergio angerichtet, denn der würde von seinen Erdbeeren nichts zu sehen bekommen, wenn er nicht schlau war und schon welche gegessen hatte. Wenn nicht, gut, dann war er aber auch selbst schuld, er kannte Rin schließlich auch. „Allerdings und wir können ja auch jederzeit wiederkommen“, nickte ich gleich, wobei ich wahrscheinlich sowieso bald mal wieder Marek würde bringen müssen. Falls Zumi ihn nicht holte. Unsere Bestellung kam derweil auch sehr schnell und natürlich stürzte Emely sich direkt auf ihr Eis, ehe sie nach meinem Kaffee grabschte und nach einem wirklich winzigen Schluck direkt angewidert das Gesicht verzog und fast schon entsetzt mir das Glas zurück schob, sich dabei beschwerend wie eklig das Zeug wäre, dass ich da zu mir nahm. Lachend bedachte ich sie nur mit einem schulterzucken und streckte ihr äußerst unerwachsen die Zunge raus, nachdem ich einen genüsslichen Schluck genommen hatte und sie erneut das Gesicht verzog, eilig an ihrem Becher löffelnd. „Ja, das klingt perfekt, dann sind wir rechtzeitig wieder zuhause. Und keine Ahnung, ich habe Zumi aber auch nicht gefragt. Am besten wir bringen das nachher gleich in Erfahrung, wobei die Zeiten dann bei ihm ja auch wirklich äußerst variabel sein können“, nickte ich direkt bestätigend, während Emely feststellte, dass sie schnell essen musste, weil das Eis ja schmelzen würde und Rins Ermahnung damit in den Wind schlug. Gut… das musste sie selbst wissen, wenn sie Gehirnfrost bekam, dann würde sie danach vielleicht wissen warum ihre Mutter ihr manche Dinge anriet. Wenigstens gehörte das ja zu den Sachen, bei denen der Schaden überblickbar war und ich wenig Sorge hatte, dass ihr viel passieren könnte, wenn sie nicht auf uns hörte.

Rin

"Es geht um Erdbeeren!", stellte ich nur als sehr schwache Rechtfertigung klar, wobei leider auch noch meine Stimme ein wenig empört klang als ich Koikos Grinsen sah. Ich wusste ja auch, dass das nicht unbedingt der netteste Zug war, aber es ging nun mal eben um Erdbeeren und ich liebte Erdbeeren über alles! Was ja auch jeder wusste! Immerhin aß ich zuhause nicht direkt alle Erdbeeren aus unserem Garten auf oder sowas, sondern kaufte eben auch viele, sodass alle etwas davon hatten. Außerdem schmeckten Erdbeeren als echte Früchte viel besser als dieses Zeug hier, wobei Emely auch ein paar wenige Erdbeerstücke hatte als Deko. Aber das meiste war ja sicherlich verdünnt ohne Ende und damit echt nicht so toll! "Wir müssen das eh viel öfter machen finde ich, sie sind ja doch deine Familie und ich kenne ja keinen so richtig! Also Serg ja und Mihawk und Chosovi auch ein bisschen, aber sonst die anderen drei!", stellte ich dann direkt fest, denn es war schon irgendwie nicht cool, dass ich sie immer nur traf, wenn gerade Drama bei ihnen oder bei uns war, das hatten sie nicht verdient, denn sie wirkten alle doch super sympathisch! Und Quishi kannte ich wirklich ja absolut nicht, da auch Koiko nicht wirklich viel zu ihr wusste, zu Nezumi und Sharvari konnte er mir immerhin sonst irgendetwas sagen! Dabei würde ich sie gerne besser kennenlernen und auch mehr einbinden. So zu uns kommen würde vermutlich nicht gut funktionieren, denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass Sharvari alleine bleiben wollte oder es gut war und sie mitnehmen stand momentan ja noch nicht zu Debatte. Also mussten wir zu ihnen und das konnte man sicherlich auch gut öfters umsetzen, immerhin mit so Reisebetten und allem drum und dran ging das ganz gut. Sofern Empir und Sczc nicht jedes Mal Zumis Bett abfackeln würden! Auf Emelys Reaktion hin, als sie dann Koikos Kaffee probierte, konnte ich ein belustigtes Lachen aber nicht unterdrücken. Ach ja, das war doch so unfassbar vorhersehbar gewesen und es bereitete mir einfach Freude, wie sie darauf reagierte. In manchen Punkten waren Kinder anscheinend auch wirklich alle gleich! "Eben, nicht, dass morgen was ist und wir uns nicht richtig verabschieden können oder so, das wäre wirklich scheiße", stellte ich dann fest und nickte bestätigend, dass wir Nezumi einfach gleich fragen würden. 'Mama das sagt man nicht!' Merkte Emely in der Zwischenzeit an und sah ein wenig judgend von ihrem Eisbecher auf, ehe sie aber noch ein altkluges 'Aber du hast recht' hinzufügte und dann normal weiter aß. "Wissen wir das auch", sah ich dann vielsagen zu meinem Liebsten, konnte ein belustigtes Grinsen aber nicht verhindern und trank dann meinen Milchshake weiter. Emely schien jetzt aber auch doch dann kurzzeitig ein wenig Gehirnfrost bekommen zu haben, denn sie stoppte kurz in ihrem Essen und sah stattdessen wieder interessiert in der Gegend herum, ehe sie auch direkt das Plappern anfing und über ihr neues Kissen sich freute. So sollte es sein und nicht anders!

Koiko

Rins Erwiderung… nun ich war mir sicher, dass sie selbst wusste welch schwache Ausrede sie sich da zurecht gelegt hatte, weshalb ich es dabei beließ nur kopfschüttelnd und grinsend eine Augenbraue hochzuziehen. Immerhin war Rin weiße genug dann doch sogar bei Erdbeeren ein paar Grenzen zu kennen, wenn auch nicht viele. Immerhin hätte Timanri sie sonst wahrscheinlich bereits erschossen, wenn neben Toffie und Lakritz auch noch Rin die Beete komplett ausräubern würde. Wobei es ja auch nicht so war, dass die kleine Italienerin gar nicht teilen würde, im Gegensatz, sie freute sich ja für uns Obst und Gemüse anbauen zu können, doch sie wollte eben mit allen teilen und nicht nur für einen was machen. Gut und dazu mochte sie es nicht sonderlich, wenn man ohne ihre Zustimmung an die Beete ging, egal wie gern sie teilte. Das war einfach ihr Reich und da hatte keiner seine Finger nach auszustrecken, wenn sie es nicht gestattet hatte. Und diese territorialität lies ich ihr, auch wenn es ja strenge genommen mein Grund und Boden war. Ihre Aussage zu meiner ‚Familie‘ überraschte mich etwas und ich blickte erstaunt auf, da ich mich eben eher meinem Kaffee und meiner Tochter gewidmet gehabt hatte. Ja… man konnte wohl wirklich sagen, dass Nezumi und Sharvari das waren, was man am ehesten als meine Familie bezeichnen konnte. Klar, da war noch Ryuji und ich liebte meinen Bruder, doch Zumi war wirklich so etwas wie ein Bruder für mich gewesen. In der Zeit, in der ich am dringendsten einen gebraucht hatte und wahrscheinlich war es damit auch mehr als in Ordnung zu sagen, dass die beiden im Grunde genommen meine Familie waren. Zumal ich mich bei ihnen… frei fühlte. Gut, mit Sharvari war es etwas komplizierter wegen all der Gefühle die wohl mal im Spiel gewesen waren, doch Zumi? Ich hatte nicht das Gefühl bei ihm auch nur im geringsten auf das aufpassen zu müssen was ich tat und dachte, denn er kannte mich eben. Er kannte die Umstände, er hatte sie alle selbst durchlebt. „Ja… das stimmt, zumal ich Quishi auch selbst gern besser kennenlernen würde. Sie scheint wirklich absolut in Ordnung zu sein, gerade auch Zumi gegenüber, aber eigentlich kenne ich sie ja auch nicht so sonderlich“, nickte ich dann aber auch gleich zustimmend. „Und es würde sicherlich auch Sharvari und mir helfen bei unserem Plan uns neu kennenzulernen… von ihr weiß ich immerhin auch nicht mehr so viel wie ich sollte“, fügte ich dann aber auch gleich noch mit einem leichten seufzen hinzu. Es war doch unangenehm, dass immer und immer wieder ins Bewusstsein rufen zu müssen. Das Sharvari ein Bild von mir hatte, von dem ich eigentlich absolut keine Ahnung hatte, weil es den Menschen nicht mehr gab, an den sie sich da erinnerte und die Gefühle und Erinnerungen dieser Person erst recht nicht. „Vielleicht kannst du ja auch Marek endlich mehr kennenlernen, wenn wir Zumi mehr einbinden“, überlegte ich auch gleich weiter und lächelte leicht. Er vertraute mir und Zui immerhin, also vielleicht würde er auch Rin gegenüber etwas offener werden, wenn wir Zumi mehr mit ins Boot holten. Gut und Sharvari an sich natürlich auch, nur würde die so schnell nicht an die Schule kommen. Nur wie wir das alles ausgestalten sollten, dass würde sich zeigen müssen. Immer die Kinder von A nach B schleppen? Nicht wirklich etwas auf das ich erpicht war, zumal ich mir vorstellen konnte, dass Emely das irgendwann auch nicht mehr so spannend finden würde. Als Emely sich plötzlich in Rins Aussage einmischte bekam ich doch etwas größere Augen und blickte erst sie, dann Rin etwas tadelnd an. „Das hat sie nicht von mir!“, stellte ich direkt fest, was meine Tochter aber direkt mit einem ‚Doch, du sagst das auch ständig! Und Tante Tima schimpft so ganz oft! Dann beschwer sich Onkel Fehara manchmal, aber dann beschimpft sie ihn‘, abtat. „Und jetzt auch noch in den Rücken fallen… Undank ist der Welten Lohn“, grummelte ich etwas gespielt beleidigt und seufzte leicht. Das Kind war dann wohl also in den Brunnen gefallen… und das Tima vielleicht etwas schuld trug… wundern würde es mich nicht. Die Gute konnte doch in sehr derbe Ausdrücke verfallen, wenn sie wütend wurde und während das vormals noch auf Italienisch gewesen war, kam ich nicht drum hin zu bemerken, dass sie sich mit unserer Sprache inzwischen doch auch viele unserer Schimpfwörter angeeignet hatte. Immerhin schien sich Emely nicht weiter damit zu beschäftigen, denn ihre Gedanken waren bereits wieder zu ihrem neuen Kissen abgeschweift wie sie uns freudig mitteilte.

Rin

Koiko hatte sicherlich eine Idee davon, dass ich aufpassen musste von wem ich welche Erdbeeren klaute. Aber ich hatte da auch schon gelernt, dass ich vielleicht nicht nur von Timanri nehmen konnte oder wollte, sondern dann eben einiges an extra Erdbeeren kaufte. War ja auch kein Problem, zum Glück mussten wir uns ja gar keine Gedanken um Geld machen. Klar arbeitete Koiko viel und verdient dabei auch sehr viel und ich verdiente passiv mit der Bar, aber es war nichts, wovon wir aktiv abhängig waren. Und so konnte auch die Schule größtenteils finanziert werden, wobei es natürlich immer ein wenig davon auch abhängig war, um wen es sich handelte. Immerhin gingen MArek oder Timanri natürlich nicht arbeiten, aber sie taten an der Schule super viel und bei den Schatten lief das nochmal ein bisschen spezieller, da hatte jeder so seine Art und weise, wie er hin und wieder Geld heranschaffte oder es eben auch bleiben ließ. Anscheinend schien ich Koiko mit meiner Idee von seiner Familie abseits von Ryuji natürlich ziemlich zu überraschen und für einen Moment überlegte ich, ob ich irgendeine Linie überschritten hatte. Manchmal war ich mir einfach nur super unsicher, was ich wie sagen oder machen durfte und eben bei diesen eher sehr sensiblen Themen wie seiner Familie und sowas wusste ich manchmal nicht, ob ich zu weit ging oder nicht. Vor allem, da es in der Vergangenheit doch teilweise echt schwierig gewesen war und eher eines unserer Streitthemen auf seiner Seite. Aber anscheinend war dem nicht so, denn er sprach auch direkt weiter und war nicht böse oder ähnliches. "Das habe ich mir auch gedacht! Und sie scheint sehr überlegt sich auch mit Zumi und eben was alles zu ihm gehört beschäftigt zu haben, das finde ich voll toll!", überlegte ich dann zustimmend und freute mich, dass Koiko Quishi mochte und sie ebenfalls passend für Zumi fand. So sollte es doch sein und nicht anders! "Ich bin froh, dass ihr euch so habt aussprechen können. Auch wenn ich eure Geschichte und alles nicht kenne, ich denke wirklich, dass das der richtige Schritt war und ihr euch so besser wieder näher kommen könnt und Freunde sein könnt als anders. Und irgendwie wirkst du auch ziemlich erleichtert darüber", fügte ich dann lächelnd hinzu und brachte damit Emely wohl kurzzeitig aus dem Konzept, denn sie fragte irritiert nach, ob ihr Papa und Sharvari nicht schon lange Freunde wären. 'Natürlich! Aber manchmal sieht man sich nicht mehr so oft oder entwickelt andere Interessen und dann muss man sich erst wieder knenenlernen", versuchte ich ihr dann zu erklären, auch wenn ich natürlich die ganzen weniger schönen Details wegließ. "Fände ich super!", freute ich mich dann auch direkt begeistert, denn Marek zu kennenzulernen? Das wäre auch richtig toll! Also besser kennenlernen und einfach wieder eine gute grundsätzliche Beziehung miteinander wieder etablieren konnte. Immerhin war diese leider seit den Windpocken komplett im Eimer. "Guck mich nicht so an!", erwiderte ich Koikos tadelnden Blick dann, denn ich hatte ihr sowas sicherlich nicht beigebracht! Bei Emelys nächsten Worten musste ich dann das Lachen doch sehr unterdrücken, denn ich konnte es mir mehr als nur lebhaft vorstellen, wie Timanri richtig wütend war und Fehara richtig zur Sau machte. Niemand legte sich mit Timanri an und kam dabei heile heraus. Gleichzeitig lebten so viele Leute an der Schule, mit denen Emely im täglichen Kontakt war und vermutlich hatte kaum vermeidbar, dass unsere Kinder in mehr als nur drei Sprachen würden schimpfen können. Immerhin sprachen wir an der Schule regelmäßig deutsch natürlich, italienisch und rumänisch und vermutlich noch mehr wenn die Schatten unter sich waren, denn sicherlich kannten die auch noch weitere Sprachen und nutzten diese untereinander, wenn sie wollten. "Sieh es mal so, unsere Kinder werden wirklich sprachbegabt sein und diverse Sprachen direkt mit denen Aufwachsen, einfach weil sowieso so viele Sprachen täglich um sie herumschwirren", lächelte ich dann in Koikos Richtung, denn auch wenn deutsche Schimpfwörter von Tima nicht optimal waren, vielleicht kam da ja noch ein bisschen mehr! Immerhin sprach Scarphe auch viel mit Eren in rumänisch und so weiter. Dann jedoch wendete ich mich auch wieder meiner Tochter zu, die nachfragte, ob wir auch dann ihr Bett würden beziehen können sobald wir wieder zuhause waren, weil sie sich total darauf freute mit ihrem Kissen und allen in ihrem Bett dann zu schlafen und vor allem es auch Eren zu zeigen!

Koiko

Schien Quishi wirklich überlegt? Ein wenig vielleicht. Zumindest schien sie wirklich überlegt in der Hinsicht, dass sie sich ja doch Zeit gelassen hatte damit sich einzugestehen, dass sie einen Narren an ihm gefressen hatte und noch mehr es ihm dann auch zu gestehen. Und es schien zumindest so, als wenn ihr klar gewesen wäre, worauf sie sich einließ, wenn es um das Thema Sharvari ging, auch wenn sie nicht hatte damit rechnen können wie stark diese sie plötzlich als Konkurrenz betrachten würde. Aber damit hatte wahrscheinlich auch Nezumi absolut nicht gerechnet. Nicht in der Intensität. Das Thema rund um meine ehemalige Beziehung schien Emely derweil etwas zu verwirren, da sie von unserem Streit wohl nicht wirklich viel mitbekommen hatte. Was ja auch beabsichtigt gewesen war, denn ich wollte nicht, dass sie sich mit sowas auseinander setzen musste. Gut, nun war ein Streit mit Sharvari für sie sicherlich nicht so schlimm wie mit Rin, doch ich konnte mich noch lebhaft daran erinnern wie es ihr damit gegangen war, als ich mit Rin im Streit gelegen hatte. Emely war harmoniebedürftig und sie schien Nezumi, Quishi und Sharvari als Ersatz-Tanten und Onkel akzeptiert zu haben und gerne da zu sein, da würde es sie nur fürchterlich belasten, wenn sie um die Streitigkeiten gewusst hätte. „Siehst du Emely… Es ist genau wie deine Mum sagt. Sharvari und ich haben uns sehr, sehr lange nicht gesehen und so wusste ich zum Beispiel gar nicht wie sehr sie Pflanzen liebt und Hunde und all diese Dinge und sie hingegen wusste nicht was ich für Hobbies und Leidenschaften entwickelt habe in all den Jahren und die Zeit, die wollen wir wieder aufholen und einander eben neu kennenlernen, damit wir all diese Dinge erfahren voneinander. Verstehst du? Das ist wie wenn Eren mit seinem Vater im Urlaub ist und wenn er wiederkommt ist er ein wenig größer und ganz viele Eindrücke reicher und dann willst du ihm erzählen was du gemacht und gelernt hast und er will dir von sich erzählen und das braucht alles Zeit… und weil es bei Sharvari mehr als ein paar Wochen ist, die wir nachholen müssen, dauert es eben noch mehr Zeit“, versuchte ich ihr etwas bildlicher zu erklären was wir meinten und so eifrig wie unsere Tochter nickte schien sie es auch zu verstehen. Vor allem bei dem Beispiel mit ihrem besten Freund. Meine liebste schien derweil doch sehr begeistert von der Idee auch Marek mehr mit einzubeziehen und auch ihn kennenzulernen. Immerhin war der auch meine Familie und dazu ja auch irgendwie immer da, dadurch das er bei uns lebte! Und er schien die Kinder echt gern zu haben, da war es nur von Vorteil, wenn er langsam aber sicher sich auch mit allen anderen anfreundete. Zumal ihm ja wirklich niemand was Böses wollte. Wobei mir Tima und Tanathan verstand er sich ja sogar relativ gut, aber das ziemlich sicher, weil Tanathan generell sehr naiv und kindlich in seinem Verhalten war und Tima brutal ehrlich und dermaßen selbstbewusst, dass sie ein ‚Nein‘ sowieso nicht akzeptierte. „Ich glaub sogar Sczcerbiec hat Respekt vor ihr… sie hat ihn mal zusammengefaltet, weil er zu viel Schatten auf die Radieschen geworfen hat, als er jeden Tag am Zaun rumgehangen hat… er hat sich dann einen neuen Platz gesucht“, erschauerte ich ein wenig, was Emely zum Lachen brachte, auch wenn ich das absolut ernst meinte. „Tja, das werden sie wohl sein… und schimpfen wie Rohrspatzen“, lachte ich kopfschüttelnd und leerte meinen Eiskaffee, während Emely auch ihren Eisbecher beendete. Nein, das Umfeld in dem sie aufwuchsen war schon in Ordnung. Natürlich wollte niemand, dass sein Kind zu viele Schimpfwörter kannte und damit um sich warf, doch sie komplett davor abschirmen konnten wir sowieso nicht und spätestens in der Schule würden sie ohnehin damit konfrontiert werden. Dann lieber so, auf die relativ harmlose Weise, denn auch wenn Tima gerne schimpfte, so war sie dennoch den Kindern und allen sehr zugetan und im Herzen alles aber nicht böse, als wenn sie es durch richtige, bösartige Streits lernen würden. Und ganz unrecht hatte Rin ja auch nicht, denn gerade Fehara und Scarphe sprachen viel Rumänisch mit Eren und Emely saß dann doch hin und wieder dabei und lies sich manches erklären, während Tima und Ryuji hin und wieder ins italienische verfielen, wahrscheinlich wenn sie in Erinnerungen schwelgten. „Wollen wir los?“, fragte ich Rin lächelnd, während ich das Geld für unser Eis herauskramte und Emely bereits aufgesprungen war und freudig neben Rins Stuhl hin und her hobste.

Rin

Koiko überlege einen Moment lang und war eher gedankenverloren und still. Worüber er wohl nachdachte? Wohl hoffentlich nicht allzu sehr über Quishi, ich wollte nicht noch den nächsten Streit vom Zaun brechen oder sowas, weil ich ihn angestiftet hatte über Nezumis Freundin genauer nachzudenken! Konnte ich ja nicht wissen, dass er so wenig Ahnung von Nezumis Partnerin hatte und eher verwirrt schien als alles andere. Ob die beiden nie über ihre Beziehungen und Gefühle in diese Richtung sprachen? Ich.. kontne es mir wirklich nur schwer vorstellen, andererseits schien Nezumi teilweise ein wenig überfordert mit seiner Beziehung und den ganzen Gefühlen und Koiko.. Sprach sowieso nicht so oft darüber? Aber mit seinem besten Freund? Und irgendwie Bruder? Vielleicht waren Männer aber auch einfach nur anders! Mein Liebster erklärte unserer Tochter dann auch nochmal ein wenig genauer und passender, wieso Streit gewesen war und das er eben Sharvari erst wieder würde kennenlernen müssen. Im besten Fall konnten wir den ganzen anderen brutalen und wirklich unschönen Aspekt ihrer Beziehung auch einfach für immer weglassen, immerhin.. Es war furchtbar und wirklich nichts, was Kindern oder überhaupt UNSEREN Kindern zu Ohren kommen sollten, sie sollten sich an der Schule wohl fühlen und nicht mit ihr das verbinden, was dort früher alles passiert ist. Sowas würde nämlich nie wieder passieren, dafür sorgten wir schon! Emely schien mit der Erklärung ihres Vaters wirklich auch zufrieden zu sein und vor allem der Vergleich mit Eren sorgte für eine Erleuchtung, jedenfalls wenn ich ihren wilden Gestikulationen folgen konnte. Gerade hatte ich die Chance genutzt und meinen Milchshake weiter geleert, als Koiko schließlich einen Spruch vom Stapel ließ, bei dem ich es nicht verhindern konnte, doch irgendwie entgeistert Koiko anzublicken. "Er hat.. Schiss vor ihr?", stellte ich ein wenig verwirrt fest, ein süffisant und leider auch ein wenig verliebt kichernden Empir in meinen Gedanken hörte. "Also.. Eher vor den Konsequenzen aber trotzdem, wir müssen ihm teilweise fünf mal was sagen. Also die anderen, mich mag er.. EGAL, das ist.. irritierend", führte ich dann ein wenig aus, bemerkte aber, dass ich mich nur weiter in alles verstrickte und beschloss, dass es für alle besser wäre, wenn ich jetzt die Klappe hielt. "Lieber verbal als wenn sie sich immer direkt mit allen prügeln würden.. Und auch hier tun mir eher die anderen leid, bei dem was an Kampferfahrung bei uns wohnt werden sie vermutlich auch irgendwann sich verteidigen können", fügte ich dann noch hinzu, denn insgesamt war es mir lieber, wenn sie primär nur sprachen und nicht sich direkt mit allen auch körperlich anlegen würden, auch wenn sie bei den Verwandten wirklich gar keine Probleme haben würden auch körperlich gewinnen zu können. Ich hatte in der Zwischenzeit auch meinen Shake geleert, während ich darüber nachdachte, dass es doch ein wenig schade war, dass ich keine andere Sprache so wirklich konnte, denn selbst Englisch in der Schule war nicht unbedingt so etwas, wo ich viel gelernt hätte. Mit Glück immer noch besser als Physik oder so, aber ja, Schule und ich war ja sowieso nochmal ein andere Thema, dass ich wirklich nie vor meinen Kindern ansprechen sollte. "Gerne", nickte ich dann auch gleich bestätigend und stand nun ebenfalls auf, wobei Emely zum Glück auch direkt wieder nach meiner Hand griff und ich ganz froh war, nicht mit ihr das diskutieren zu müssen, denn ich hatte es wirklich nicht so gerne, wenn sie auf großen Parkplätzen alleine herumlief. "Ich freu mich, dass das alles so gut geklappt hat alles und Zumi jetzt auch wieder eine neue Decke dann hat", nickte ich dann wirklich zufrieden, während wir uns auf dem Weg zum Auto machten. Nur hoffentlich hatten sich Tavy und Isi auch eingiermaßn gut benommen, Dante war ja wirklich ein absoluter Schatz gewesen bislang und hatte eigentlich nur in seinem Babysave herumgedöst. Wäre natürlich doof, wenn die anderen beiden, warum auch immer, total den Terror gemacht hätten. Aber das würden wir gleich schon noch erfahren, auch wenn ich es mir wirklich nicht vorstellen konnte.

Koiko

Als Rin regelrecht aus der Fassung geriet, als ich ihr das zwischen Sczcerbiec und Tima berichtete musste ich doch irgendwie grinsen, denn ich ahnte was sie darüber denken musste. Ausgerechnet Sczcerbiec, der sich wirklich von niemandem was sagen lies und bockig war wie ein kleines Kind lies sich von einer winzigen Person wie Tima etwas sagen. „Naja… ich weiß nicht, ob ich es wirklich als Angst bezeichnen würde… aber der Gedanke, dass sie ihn an zwei Rinder, drei Pferde und ein paar Alpakas hängt um ihn von der Stelle zu bewegen hat ihm wohl nicht gefallen“, berichtete ich gleich lachend was genau vorgefallen war, dass mein Schatten so auf die Kleine reagierte, auch wenn ich merkte wie sich Sczc innerlich dagegen sträubte, dass ich Rin sagte warum er vor der Italienerin kuschte. Verständlich, dass er nicht gerne hörte wie andere davon erfuhren, denn er genoss es sehr NICHT zu machen was man ihm sagte, oder sich anbetteln zu lassen. „Das werden sie… ich möchte das sie es alle lernen“, nickte ich sofort, woraufhin unsere Tochter sofort aufhorchte und interessiert zwischen uns hin und her blickte. ‚Was lernen?‘, wollte sie dann auch gleich wissen. „Na wie du sicher durch die Welt gehst. Klettern ohne auf einen Ast zu gehen der dich nicht hält und sowas“, erklärte ich gleich, auch wenn ich eher an Selbstverteidigung dachte, aber das würde sie anfangen, wenn sie alt genug war. Noch gehörte eher sowas wie sicheres Bewegen in der Natur auf den Plan und natürlich die ganzen Soft-Skills wie die, dass sie nicht mit fremden mitgehen sollte und nicht alle Wildtiere süß und knuffig waren, nur weil wir mit Aleksey einen riesigen Braunbären hatten, der sich nur zu gerne Herzen und knuddeln lies. Etwas, dass wir ihr zwar verboten hatten, aber ich war ja nicht doof und wusste natürlich, dass sie es dennoch machte. Genauso wie Eren. Rin hatte derweil ihren Shake geleert, sodass ich zahlte und wir los konnten, wobei es mich sehr freute, dass Emely sofort nach ihrer Hand griff und brav mitging. So wild sie sonst auch war, das hatten wir ihr scheinbar erfolgreich beibringen können! Ein schöner Erfolg in dieser schwierigen Sache namens Erziehung. „Oh ich mich auch, immerhin wäre es sehr gemein, wenn ihr einfach gegangen wären und er ohne hätte leben müssen“, lächelte ich gleich, während Ems begeistert feststellte, dass sie ihre neuen Sachen auch ganz toll fände. Weit waren wir noch nicht gekommen, als ich ein empörtes schreien vernahm und eilig zurück eilte. Ich hatte Dante stehen lassen… knallrot und ziemlich verlegen bedankte ich mich bei der Kellnerin, welche mir gerade hatte entgegen kommen wollen und eilte dann auch zurück zu Rin. „So still, man hätte meinen können, es wäre nicht dabei“, stellte ich noch immer extrem verlegen fest und tätschelte sanft Dantes Kopf, während Emely in lautes Lachen ausgebrochen war und unser Sohn noch etwas vor sich hin blubberte, jetzt in unserer, oder auch einfach nur meiner Nähe, aber auch wieder halbwegs entspannt schien.

Rin

"Kann ich mir bei Sczcerbiec immer noch nicht vorstellen, um ehrlich zu sein", konnte ich ein wirklich belustigtes Grinsen wirklich nicht unterdrücken. Immerhin war auch dieses Bild einfach nur großartig, wie die Tiere über unser Gelände liefen und hinter ihnen ein Sczcerbiec in seiner riesigen Schlangenform gezogen wurde. Gleichzeitig war der Gedanke daran, dass er deshalb vor Timá kuschte nur noch belustigender. "Als wenn die Tierchen ihn ziehen würden, so freundlich unsere Tiere sind und an ihn gewöhnt sind, würden zumindest Toffie und Lakritz eher anfangen ihn abzulecken und an ihm zu knabbern und wenn die Alpakas das sehen, dann werden sie auch direkt Feuer und Flamme sein mitzumachen", fügte ich dann noch lachend hinzu, denn zumindest Toffie kannte ihn ja sowieso auch in seiner tierischen Form. Verstehend nickte ich, als Koiko darüber sprach, dass er unseren Kindern wirklich alles beibringen wollte. Das hatte ich erwartet und es war für mich auch mehr als nur in Ordnung, solange er ihnen nicht auch noch seinen Job näher bringen würde. Doch das glaubte ich kaum, von daher würden wir auch keine Probleme bekommen. Immerhin sollten meine Kinder wirklich keine Auftragsmörder werden! War eine Sache wenn Koiko das machte und die Schatten vermutlich auch alle so mal ihr Geld aufstockten, aber meine Kinder nicht! "Eben, gemein wollen wir aber auch nicht werden und vielleicht ist Nezumi ja ein Deckenmensch und braucht seine Decke", sinnierte ich dann, während ich mich mit Emely zusammen auf den Weg machte und sie dann auch direkt ins Auto setzte und anschnallte. Das dauerte bei Kindersitzen häufig auch länger, einfach durch die ganzen Gurte und alles um die Kinder wirklich sicher zu halten. Emely kaute mir in der Zwischenzeit auch die Ohren ab über die Dinge, die ihr Papa mit ihr unternehmen wollte und ihr beibringen wollte. Na da hatten wir ihr ja erfolgreich einen Wurm ins Ohr gesetzt. Daher bekam ich auch erst nicht mit, dass Koiko Dante vergessen hatte. "Hast du unseren Sohn vergessen?", lachte ich dann auf, nachdem ich Emelys Tür geschlossen hatte. Koikos knallroter Kopf verriet aber auch wirklich alles und das war so überraschend, dass ich einfach nur in Lachen ausbrach. Das war doch nicht sein verdammter Ernst! Also wirklich! "Hach schön", war ich dann noch immer am Grinsen, während ich mich jetzt auch reinsetzte und wir uns auf den Weg zurück machten. "Soll ich dann gleich schon mal alles zusammenpacken, was wir wirklich nicht mehr brauchen? Die dreckigen Sachen und sowas? Waschen brauchen wir ja nicht mehr wenn wir morgen zurückfahren. Dann haben wir morgen früh nicht so ein Chaos?", fragte ich dann interessiert bei Koiko nach, denn wenn ich eines gelernt hatte in der kurzen Zeit als Elternteil, dann das sowieso immer Chaos war, also besser alles vorbereiten was man vorbereiten konnte, um das Chaos ein wenig zu minimieren.

Koiko

Als Rin nur feststellte, dass sie sich das nicht vorstellen konnte bei meinem Schatten, merkte ich ein erleichtertes Aufatmen dessen, gefolgt von einem arroganten ‚sie kennt mich wenigstens wirklich! Als ob ich Angst hätte…‘. Etwas, was er sich wohl versuchte einzureden, denn was sollte es sonst sein, wenn er doch vor Tima kuschte? Aber wer war ich ihn nicht einfach in seinem Glauben zu lassen, wenn er das doch so gern wollte. „Meinst du? Also wenn ich ehrlich bin… Ich glaube zumindest Toffie kannst du ganz, ganz schnell mit einem saftigen Salat aus Timas Beet davon überzeugen dahin zu laufen wo der sich befindet, egal ob sich an ihrem anderen Ende eine Schlange angebunden befindet und egal ob die sie kennt“, konnte ich ein Lachen dann aber auch nicht unterdrücken. Denn Toffie liebte Sczcerbiec schon auf eine gewisse Art, immerhin hatte er sie großteils mit großgezogen, doch wenn es um was zu essen ging, dann gab es kein halten. Wir hatten sie ja auch schon des Öfteren wieder von der Terrasse schmeißen müssen, weil sie sich einen dort befindlichen Obstsalat hatte einverleiben wollen und solche Scherze. „Vielleicht hätte er sich dann ja endlich getraut mit unter Quishis zu schlüpfen… Ich glaube wirklich nicht, dass sie ihn hindern würde“, scherzte ich nur ein wenig anzüglich, auch wenn die gute dazu aktuell sicherlich nicht mal in der Lage wäre. Eigentlich schade für sie, dass Zumi nun aktuell mehr oder weniger gezwungen war bei ihr zu pennen und dann konnte sie es nicht mal in vollsten Zügen genießen. Wobei, vielleicht konnte er ihr dafür vermehrt helfen und kam ihr so auch näher, immerhin wusste ich wie unglaublich gern er sich um andere kümmerte und wie aufopfernd er da war. Schaden würde ihrer Beziehung das daher sicherlich nicht, auch wenn ich Quishi natürlich dennoch eher Gesundheit und schnelle Genesung wünschte. Rin, zu beschäftigt unsere Tochter sicher im Auto zu platzieren schien erstmal gar nicht zu bemerken was mir passiert war und gerne hätte das auch so bleiben können, doch scheinens war es meinem schuldbewussten Gesicht viel zu deutlich anzusehen und ich hatte das Gefühl nur noch röter zu werden, während sie sich köstlich amüsierte. „Er war so still… und wir haben so selten nur eins der Babys dabei“, nuschelte ich zu meiner Verteidigung und machte schnellstens Dante fest um einen Grund zu haben Rin nicht ansehen und noch röter werden zu müssen, während sie so erheitert ob meiner Misere war. Nur wurde es auch nicht wirklich besser, denn als ich unseren Sohn fest gemacht hatte und die Tür schließen wollte, damit wir los konnten begann er direkt wieder zu weinen und wedelte verzweifelt mit Armchen und Beinchen in meine Richtung. „Na super und traumatisiert hab ich ihn auch… fährst du? Ich setz mich zu ihm“, seufzte ich nur und zum Glück hatte Rin nicht das geringste Problem damit, auch wenn ich das vergnügte Funkeln in ihren Augen natürlich bemerkte, sodass ich mich eben hinten mit rein setzte und Dante sich auch sofort wieder beruhigte, während er zufrieden gackernd mit meinen Fingern spielte und Emely erklärte warum sie dennoch nicht vorne sitzen konnte. Den Kindersitz jetzt auch noch umbauen wäre doch etwas zu viel des Guten gewesen. „Ja, das ist sicherlich eine gute Idee. Das kannst du aber auch mich machen lassen, oder wir machen es zusammen, denn beim kochen hilfst lieber du… falls Zumi nicht sowieso schon fertig ist. Mich schmeißt der sowieso nur aus der Küche, wenn ich es versuche und das ist ja auch für uns alle besser so“

Rin

Ich sah Koiko ein wenig irritiert an und nickte dann. Ja doch eigentlich hatte er schon recht, Toffie war immerhin doch sehr verfressen, das musste man der Kuh schon lassen. Oder dem Rind, ich war mir da nicht so ganz sicher, wo da Unterschiede waren. So sehr mochte ich Kühe dann doch nicht, auch wenn sie mich überhaupt nicht störten. Immerhin waren Tiere toll und ich liebte all unsere Tiere, die wir hatten! Dazu zählten auch die beiden Kühe, die sich mittlerweile auch richtig gut mit den Alpakas verstanden und auch mit dem Hengst, wenn sie denn mal auf einer Weide standen und nicht irgendwie ausbrachen, wie üblich. So musste auch dieser praktisch nie alleine mehr stehen und das war doch positiv! "Ein Glück kommt mittlerweile auch Lakritz mittlerweile nicht mehr einfach so durch die Türen", lachte ich dann, denn als die beiden kleiner waren, waren sie doch öfters einmal im Erdgeschoss herumgelaufen und hatten mich damit echt fertig gemacht. Das war dann doch ein bisschen zuuuu nah und zu weit drin. Bei Koikos nächsten Worten, wo ich echt froh war, dass Emely sie wirklich nicht verstand, musste ich doch grunzen. "Mit Sicherheit nicht, also.. Ich bitte dich, du weißt um die Hindernisse der beiden gerade", lächelte ich dann ein wenig gequält, denn immerhin hatten wir doch mehr als nur ein Gespräch geführt darüber, wobei ich zum Glück nur bei einem bisher mit dabei gewesen bin. "Vielleicht wird es ja aber doch noch in näherer Zukunft etwas mit den beiden. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt oder so", fügte ich dann noch hinzu, denn deren beiden Sexleben war eben doch leider auch mir mehr als nur bekannt. "Mit Glück bleibt er aber noch ein bisschen länger bei ihr im Bett, auch wenn wir beiden morgen wieder abreisen", fügte ich dann noch hinzu und hatte doch wirklich die Hoffnung, dass die beiden sich doch noch näher kamen. Ich hatte mich mittlerweile auch hingesetzt und angeschnallt, als ich dann Dantes Geschrei hörte und mir doch klar war, worauf das dann nun hinauslief. "Ja klar natürlich", nickte ich dann auch gleich und wechselte also meinen Platz, indem ich mich einmal ums Auto bewegte. Begeistert und noch immer ziemlich vergnügt startete ich dann auch den Wagen nachdem alle jetzt saßen und auch sich wieder beruhigt hatten, ehe ich dann noch das Navi sicherheitshalber anschmiss und wir den recht kurzen Weg zu Zumi einschlugen. "Ich wollt grad sagen, dass du nicht in der Küche erwünscht bist beim Kochen ist wirklich für alle das Beste", lachte ich dann, ehe ich ihm zustimmte. "Dann lass und gleich spontan gucken, wer sich wie aufteilt und ob die Kleinen irgendetwas brauchen oder so", nickte ich dann, während wir auch schon praktisch in Zumis Wohnstraße einbogen und somit sowieso fast da waren. Irgendjemand musste dann auch noch Zumis Bett wieder beziehen, auch wenn wir die Decke nicht unbedingt brauchten, so wäre dann immerhin für ihn wieder alles vorbereitet, wo wir es ja schon zerstört hatten. Also viel mehr unsere Schatten, aber das konnten wir Zumi ja schlecht sagen. Kaum eingeparkt half ich dann Emely auch direkt aus ihrem Sitz, damit Koiko Dante ordentlich und mit hoffentlich wenig Geschrei herausnehmen konnte. "Ems magst du ein Paket und dein Kissen mitnehmen?", bat ich unsere Tochter dann, die bereits schon halb zur Eingangstür gehüpft war und nun wieder zurückkam. "Bestimmt kannst du den anderen auch gleich deine tollen neuen Sachen zeigen?", schlug ich dann als Kompromiss vor, bevor sie gleich noch einen Anfall bekam. Anscheinend schien sie das dann auch zu überzeugen, denn sie kam zurück und nahm dann ihre Sachen auch mit.

Koiko

„Oh ja… wie recht du damit doch hast“, seufzte ich sofort zustimmend, als meine Liebste feststellte, dass sie doch froh war, dass die Kühe inzwischen beide zu groß waren um durch die Türen zu kommen. Wobei unser noch größeres Glück dabei wohl eher war, dass weder Eren, noch Emely wussten wie sie beim Eingangsportal den zweiten Flügel öffnen konnten, denn ich war mir sicher, dass die beiden sonst schon längst mal wieder dafür gesorgt hätten die Kühe rein zu lassen und wenn es nur war um ihnen „den neuen Teppich zu zeigen“ oder sowas. Ein Gedanke, den ich aber lieber nicht laut aussprach, denn wenn Ems hörte, dass es generell möglich war die Tür komplett aufzumachen, dann würde sie alles daran setzen herauszufinden wie es ging. So schien es ihr bisher noch nicht in den Sinn gekommen zu sein, da wir alle aber für gewöhnlich ja sowieso nur eine Seite der Tür nutzten und die zweite eigentlich immer geschlossen war. „Ja… ja ich weiss und bei Quishi verstehe ich sie sogar“, nickte ich nur und verdrehte leicht die Augen. Immerhin hatte Nezumi einfach absolut keinen Grund diese Panik zu schieben und dennoch tat er es und das auch noch obwohl er sonst nun ja wirklich keine Berührungsängste hatte. Im Gegenteil, er ging für seine Shootings ja auch komplett auf Kuschelkurs und mit uns, seinen Freunden ja auch, nur bei Quishi, da verlor er plötzlich sein komplettes Selbstbewusstsein und mutierte zum verklemmtesten Wesen das ich kannte. Als ob Quishi ihn direkt verlassen würde, wenn er nicht direkt ein Gott im Bett war. Und klar, ein klein wenig konnte ich mir schon vorstellen, dass er unter einem ziemlichen Druck litt durch den Job dem er nachging und dem Eindruck den er dabei erwecken mochte, doch sollte die Tatsache, dass Quishi sich so wie es schien nie wirklich für diese Seite seines Lebens interessiert hatte eher beruhigend sein? Wäre es nicht logischer, wenn er die Panik gehabt hätte, wenn sie sich auf ihn geschmissen hätte in der Sekunde in der sie ihn kennengelernt hatte? Das sie das nicht hatte zeigte doch, dass sie ihn als vielschichtig und für was ganz anderes interessant ansah als sein Aussehen und den Eindruck den manche Bilder erwecken mochten! „Wenn sie es schafft ihm weis zu machen, dass sie dadurch schneller heilt und es ihr gut tut, dann mit Sicherheit. Über die Masche bekommt man ihn immer“, zuckte ich mit den Schultern und lächelte etwas in Gedanken. Immerhin hatte ich schon ein kleines Helfersyndrom, aber das von Zumi war ausgewachsen und absolut gigantisch. Rin nahm derweil ihren Platz hinter dem Steuer ein und pflichtete mir direkt zu was kochen anging, genauso wie, sehr zu meinem Leidwesen, auch Emely die stichelte, dass sie schon gern was essbares haben würde. „Et tu, Brute?“, stöhnte ich sofort etwas melodramatisch auf, konnte dabei ein leichtes lachen aber nicht verhindern, ehe ich Emely erklärte was es mit der Aussage auf sich hatte, wobei die, wissbegierig wie sie war, die Informationen auch gleich aufsaugte wie ein Schwamm und vergnügt kicherte, als sie verstanden hatte was ich mit meiner Aussage also hatte ausdrücken wollen. Kurz darauf hatten wir unser Ziel auch schon erreicht und während Rin sich direkt um Ems kümmere, konnte ich Dantes Sitzschale vom Sitz lösen, wobei der kleine sich neugierig umsah, sonst aber wieder komplett entspannt zu haben schien. Und da Emely beim ausladen mithalf brauchten wir auch nich zweimal laufen, wobei die Kleine sowieso nicht viel und auch nicht weit schleppen musste, denn Chosovi hatte scheinens unser Ankommen bemerkt und direkt die Tür geöffnet, wo ihr von Emely gleich das Zeug in die Arme gedrückt und begeistert erzählt wurde was das alles war. „Also dumm ist sie nicht, wenn’s darauf geht möglichst wenig und kurz was machen zu müssen…“, raunte ich Rin doch ein wenig schmunzelnd ins Ohr, wobei ich aber auch ganz gut noch darüber lachen konnte. Denn auch wenn Emely sich stets versuchte den effizientesten und Arbeitsmäßig geringsten weg zu suchen, so tat sie dennoch meistens relativ anstandslos was man von ihr wollte und wenn sie es nicht schaffte Aufgaben abzudrücken, dann machte sie es ja schlussendlich doch einfach selbst und lies es nicht liegen. ‚Eure Kinder waren übrigens wahre Engel! So könnt ihr sie öfter dalassen! Wobei wir dann aber ein paar Kindgerechte Bücher besorgen sollten… Zumi hat vorhin angefangen mit Tavy die Werbebroschüren dieser Woche durchzublättern, weil da so schöne bunte Bilder drin sind…‘, grinste die junge Frau uns entgegen, nachdem sie Emely in die Küche geschickt hatte und dann wissen wollte was wir denn gerne essen würden und ob Rin helfen wollen würde.