Fight School (Übernommen von MPH)

Rin

Ich saß da und ich hätte echt früher gehen sollen. Wirklich früher. Denn auf ein Mal fing er doch noch an zu sprechen und ich hörte schon aus seiner Stimme heraus, dass er verdammt sauer auf mich war. Jedenfalls bezog ich es sofort auf mich, denn was könnte er denn ansonsten auch meinen? Immerhin, vermutlich hatte er doch mitbekommen, wer da nun gekommen war und er wollte halt einfach nichts mehr von mir wissen. Sofort nach seinem ersten Satz, schossen mir die Tränen in die Augen, ich quiekte leicht auf und war dann auch schon nach draußen vor die Tür gerannt, wo ich mich einfach an der Wand entlang auf den Boden hockte und weinte. Und wo war Empir hin? Er war weg! Wieso war er jetzt auch noch weg? Ich verstand es einfach nicht und blieb heulend da erstmal so sitzen. Er wollte mich wirklich nicht mehr, er wollte mich nicht mal mehr sehen, er war sauer auf mich und vermutlich wusste er, dass er sich nie für mich ändern wollte und genau, er wollte sich einfach nicht ändern, weil ich war eine blöde Kuh, die es einfach nicht verstand, dass ich nicht ein Teil von seinem Leben sein sollte sondern ein Objekt oder sowas und deshalb war er jetzt auch sauer. Oder so in der Art. Bestimmt war dem so und ich musste einfach über ihn hinwegkommen. Und diese schrecklichen Bilder, die zudem immer noch durch meine Gedanken huschten und mich von innen aufzufressen schienen, sein so gequälter Blick und alles, es war schrecklich und machte mich nur noch fertiger. Wieso nur? Wieso war er jetzt so zu mir? Warum tat er das? War ich so schrecklich? Ok, ich hatte es verdient, aber trotzdem, das tat so schrecklich weh.

Empir wird zum Menschen in dem Augenblick als Rin raus rennt und sitzt nun anstelle von ihr auf dem Stuhl, Koiko monoton musternd und schließlich Schulterzuckend 'Dir auch einen wunderschönen guten Mittag'

Koiko

Ich zuckte doch ziemlich heftig zusammen, als ich das quieken vernahm, immerhin, ich war wirklich der festen annahme, das ein Arzt da saß und wieso sollte der solche Laute ausstoßen, ganz egal was ich sagte? Und eben weil ein Arzt so nicht reagieren würde... langsam und mit ziemlich schnell rasendem Herzen drehte ich den Kopf und zuckte gleich nochmal zusammen, als ich Empir erblickte. Wenn Empir hier war und er gerade nicht so gequiekt hatte, was nicht sein konnte, weil er mich nicht sonderlich leiden konnte, so wie ich das sah und dazu das sicherlich nicht seine Stimme gewesen war, wo war dann jetzt Rin hin? Die konnte es als einzige gewesen sein, aber wieso, wieso hatte sie dann nichts gesagt, wieso war sie nur da gewesen und was war hier überhaupt los? Verwirrt leicht panisch und unsicher starrte ich den Schatten an und brauchte etwas bis ich antwortete, wobei meine Stimme noch sehr eingerostet war, oder sich zumindest so anfühlte und das obwohl ich eben noch normal hatte sprechen können und dementsprechend war sie sehr heiser ich musste mehrfach husten bis ich überhaupt halbwegs wieder einen Ton herausbekam. "Was... was ist hier los? Was machst du hier? Wo ist Rin?", fragte ich nach und musste nochmals husten. Vielleicht hatte Rin Empir ja dagelassen, damit er mich beseitigte und war gegangen, weil sie das nicht mit ansehen wollte?! Ja, das hätte ich zumindest verdient!

Empir

Ach wie schön. Ja doch, wie überaus schön. Nicht. Das war absolut dämlich von Koiko gewesen und ich war eigentlich nur noch hier, um den Kerl aufzuklären, was passiert war und sowas und weil ich Rin vertraute, dass sie sich jetzt nicht vor das nächste Auto schmiss und wenn ich nach ihr leicht tastete, wusste ich auch, dass sie noch in der Nähe war und vermutlich sich gerade vor der Tür die Augen ausheulte, weil es ihr leidtat. Oder wehtat. Oder was auch immer. Eigentlich hätte ich ja zu ihr gehen sollen, aber ich fand es sinnvoller, wenn ich Koiko hier drinnen aufklärte und den armen Heins jetzt hier ohne jegliche Infos einfach sitzen zu lassen, das wäre auch mies. "Rin ist grad weinend zur Tür hinaus und sitzt jetzt vermutlich im Flur und heult noch immer", überlegte ich als erstes, ehe ich fortfuhr, "Ich sitze hier und möchte dich eigentlich nur aufklären, weil das so ja scheiße ist, wenn du nun nochmal wieder hier 7 Tage liegen kannst, bis der nächste kommt", fügte ich dann hinzu und musterte ihn. "Rin... sagen wir mal so, es hat gebraucht, bis sie hier wirklich hinkommen wollte, dein Infarkt beim letzten Mal hat sie ein wenig arg mitgenommen und sie kam überhaupt nicht damit zurecht, ich denke mal, da sie eh nur die ersten paar Sätze gehört hat, hat sie auch noch auf sich bezogen. Scheiße gelaufen, mh? Warum die anderen nicht kommen, sagen wir es so, du hast für ordentlich Diskussionsstoff gesorgt und Sczc freut sich noch über seine Liebe zu Grasida. Echt süß die beiden und das trotz der doch recht schwierigen Kommunikation. Naja, zurück zu Rin und dir. Ist jetzt eine Scheißsituation", erzählte ich dann, wobei ich noch nicht sofort mit dem Therapiekram anfing.

Koiko

Rin.. weinte? Das ging nicht! Nein, das ging wirklich nicht, sie sollte nicht weinen, ihr sollte es generell nicht schlecht gehen, immerhin liebte ich sie doch und ich wollte das nicht, doch ich hatte doch nicht gewusst, das sie hier war! "Nein... nein.. sie soll nicht weinen wegen mir", murmelte ich leise und kämpfte mich hoch, was gar nicht so einfach war, wenn man eine Woche lang nur gelegen hatte, doch irgendwie bekam ich es hin und tastete nach der Infusionsnadel und dem Ding unter meiner Nase, denn wenn ich das drann lies konnte ich nicht zu meiner Rin, nur da wollte ich hin, auch wenn ich es für sie so bestimmt nicht besser machen würde, nein, wirklich nicht, ihr würde es besser gehen, wenn ich tot wäre. Die anderen... nun die anderen waren meine Freunde... gewesen, ob sie das noch immer waren? So wie Empir da redete waren sie es wohl eher nicht mehr so wirklich, was mich nicht wirklich freute, immerhin, ich wollte sie nicht auch noch verlieren! Doch was wenn ich sie schon verloren hatte? Dann blieb mir nur Rin udn dann sollte ich mich jetzt verdammt nochmal beeilen zu ihr zu kommen! Den Schatten vollkommen ausblendend, da er sowieso nicht groß interesse an irgendwas zu haben schien und ich ihn jetzt nicht sehen wollte, kämpfte ich mich auf die Beine, nachdem ich den Schlauch des Tropfes von der Nadel abgezogen und den Sauerstoffschlaub weggerissen hatte. Das die Infusionsnadel noch in meinem Arm steckte war mir ziemlich egal, auf sowas konnte ich jetzt nicht rücksicht nehmen, ich musste zu Rin!

Empir

Was zur Hölle tat er denn nun? War er denn völlig bescheuert? Halt, nein, die Frage war sinnlos, natürlich war er das, er war verdammt bescheuert und das wusste ich doch schon auch länger. Sofort als er anfing sich den ganzen Kram aus seinem Arm und allem zu ziehen, stand ich bereit wieder und schaltete als erstes das Gerät am Tropf aus, damit das Scheißteil nicht gleich das Piepen anfing, ehe ich ihm hinterher sprang. "Bist du noch ganz dicht, du kannst doch nicht einfach so jetzt auf den Flur spazieren, der nächste der dich sieht holt dich wieder rein", meinte ich dann, doch so richtig schien er mir nicht zuzuhören und darauf, dass jetzt erstmal eine panische Schwester ankam oder sowas, dazu hatte ich echt keine Lust. Das würde nur noch mehr Stress für uns alle bedeuten. Da Koiko aber auch echt nicht gewillt schien, irgendwie mir zuzuhören oder stehen zu bleiben, ging ich schnell vor die Tür und zog Rin wieder rein, welche mich nur verwirrt anstarrte und dann im Zimmer stand wie so ein leerer Getreidesack, dabei musterte sie noch verwirrter Koiko, welcher nun eine kleine Blutspur hinterließ, da das Blut munter aus seiner Nadel in der Hand tropfte. Hoffentlich passte Sczc auf, dass der Kerl uns hier nicht gleich nochmal kollabierte, denn dann, dann könnte ich echt Rin vollkommen vergessen und sie würde vermutlich nie wieder auch nur irgendwie in Koikos Nähe wollen. Etwas verwirrt und unsicher sah ich zwischen meiner Trägerin und dem Blonden hin und her. Was er wohl tun wollte? Ich verstand es nicht so ganz, was er vor hatte, aber naja, ihn jetzt aufzuhalten, dazu hatte ich keine Lust, er sollte das mal mit Rin klären.

Koiko

Was tat Empir da? Wieso drückte er an den ganzen geräten herum? Ich verstand es nicht, bekam es aber sowieso nur irgendwie nebenbei mit, denn ich hatte eine viel wichtigere Mission: Rin. Meine kleine Rin, die Empir plötzlich wieder in den Ruam zog und dann stand sie da. So dünn und klein... ganz meine Rin udn doch irgendwie auch nicht meine. Tränen stigen mir in die Augen und irgendwie wollte ich meinen Blick abwenden und irgendwie auch nicht und überhaupt wusste ich nicht woran ich denken sollte. "Rin...", stieß ich schon beinahe gequält aus und merkte, das dass alles so viel war, so viel zu viel auf einmal, das ich meine Gedanken schließlich einfach nur abschlatete und gegen sie stolperte, wobei ich meine Arme um sie schlang und sie gegen die Tür, welche ja zum Glück gleich hinter ihr war stieß. Dies geschah dabei nicht wirklich aus Absicht, nur ich war zu aufgewühlt um mich auf den Beinen zu halten udn durch das nach vorne stolpern hatte ich Rin halt leicht mitgerissen. Hoffentlich würde sie deswegen nicht sauer auf mich sein und mir generell die gesammte Aktion verzeihen, zumal ich sie mal wieder vollbluete mit meinen tränen und der Nadel, wobei ich letztere noch immer nicht bemerkt hatte, dazu war ich einfach viel zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt und in dieser aufgewühltheit in der ich mich gerade befand schaffte ich es ja sogar wirklich nicht mehr als diese reine Liebe zu ihr zu empfinden und nicht gleichzeitig auch noch den Schmerz und die Angst, das ich sie gar nicht verdient hatte und nicht haben durfte.

Rin

Ich war doch mehr als nur verwirrt, als auf ein Mal die Tür wieder aufging und anstatt von Empir, der nun herauskam, mich eben dieser wieder reinzog und mich damit nur noch verwirrter. Nun stand ich Koiko gegenüber, welcher mich so ansah und blutete und auch weinte und mich auch nur verwirrte, bis er auf ein Mal meinen Namen aussprach und es fast schon so ein Tonfall war wie damals, also vor 7 Tagen. Noch verwirrter sah ich ihn mit riesigen Augen an, als er plötzlich auf mich zugestolpert kam und mich gegen die Tür drückte, dabei seine Arme um mich schlingend. Was hatte Empir gerade mit ihm gemacht? Ich verstand es nicht und weinte einfach nur munter mit, denn irgendwie... Dieser Moment war anders, ich spürte es, dass es anders war. Ja, ich spürte es und ich wusste auch, dass es anders war, denn normalerweise kam er nicht gleich so auf mich zu. Egal, ich war einfach nur glücklich und ich wusste auch irgendwie schon, dass er die Worte eben nicht an mich gerichtet hatte und auch wenn da irgendwo in meinen Gedanken noch ganz schwach das Bild vorhanden war, wo er mich so ansah und dann starb, immoment schloss ich einfach nur meine Arme um ihn und weinte und merkte doch, wie ich ihn vermisst hatte. Und vor allem, dies war der Koiko, den ich als meinen Freund haben wollte, dieser hier, deshalb genoss ich es umso mehr und auch wenn mein Kleid danach aussah wie sonst was, das war mir egal, ich war einfach nur so unglaublich froh, dass er lebte, dass er da war und das er eben nicht mich gemeint hatte, mich also wirklich noch sehen und leiden konnte, da war mir der Rest auch egal.

Koiko

Es dauerte einen kurzen Augenblick bis Rin wirklich ragierte, doch dann umarmte sie mich ebenfalls und an dem leichten beben ihrer Schultern konnte ich spüren, das auch sie weinte. Ich drückte sie noch fester an mich und bebte doch selbst auch ein wenig. Ich war so unheimlich erleichtert, das sie da war, das ich nicht mehr alleine war und das sie mich scheinbar noch liebte, das ich es nicht in Worte fassen konnte und die anderen sollten ruhig weg bleiben, solange ich wenigstens meine Rin hatte war das ok. "Es tut mir so leid Rin, eben, ich hab dich nicht gemeint, ganz sicher nicht, ich bin so froh das du da bist und das ich dich wieder hab udn das ich dich anfassen kann", stammelte ich leise und ging dabei bereits leicht in die Knie, weil ich einfach müde und noch sehr schwach war, was das körperliche anging, doch das würde sich wieder ändern und dann würde ich hier rauskommen, zusammen mit Rin, ja ganz sicher! Und sie würde in meine Suit, wenn man es so nennen konnte, einziehen udn aus dem anderen Zimmer konnte sie meinetwegen nen begehbaren Kleiderschrank machen und die Wand durchbrechen, ganz egal, aber sie würde da nicht schlafen, weil sie bei mir schlafen würde, in meinem Zimmer, in meinem Bett und bei mir! Immerhin war sie meine Freundin udn ich liebte sie mehr als ich je geglaubt hatte überhaupt wieder leiben zu können, nachdem ich Emil verloren hatte. Ja, nach seinem Tod hatte ich nicht gedacht jemals wieder Liebe empfinden zu können, doch Rin zeigte immer wieder das es ging und ich wollte sie so sehr bei mir haben!

Rin

Wie er mich an sich drückte, schon Wahnsinn und irgendwie auch erschreckend zu gleich, denn es war nicht so wirklich schön... Doch, schön, es war mehr als schön, aber der Schrecken saß halt noch so extrem tief und irgendwie freute ich mich hingegen aber so extrem, dass war schon wundervoll wieder rum. Ach was weiß ich, ich freute mich so extrem, ich liebte ihn, er liebte mich, er hatte mich und ich freute mich einfach nur so ungemein, dass er gerade das sagte und wirklich so absolut lieb und glücklich und alles schien. "Ist ja ok... du hast das jetzt ja aufgeklärt... ich bin auch froh, dich zu haben", lächelte ich dann sanft und kuschelte mich an ihn, während wir beide in die Knie gingen, da er vermutlich noch nicht so wirklich viel Kraft hatte. Egal, ich kuschelte mich an ihn und weinte trotzdem auch weiter, weil ich einfach so unheimlich glücklich war und endlich wieder bei ihm war und er so drauf war und alles andere war vollkommen egal. Wie ich hier wohl eigentlich nachher wieder weg käme? Immerhin, mein Kleid musste aussehen wie sonst irgendetwas, aber das war doch auch egal. Zudem... Ich würde ihm heute noch nichts darüber sagen, was wir mit Xi vor hatten und all sowas, das würde ich nicht machen, ich war momentan nur froh, dass wir hier so intim waren und diese Liebe zwischen uns war und diese so rein und kostbar war und alles, ich war so unglaublich glücklich. Noch immer weinend kuschelte ich mich nur an ihn und genoss diese Nähe die ich zu ihm hatte und ich betete einfach nur, dass er jetzt immer so blieb, aber im ersten Moment war das vollkommen egal."Ich bin auch froh, dich wieder so haben zu können", murmelte ich leise in seinen Nacken.

Koiko

Sie war also noch immer froh, das sie mich hatte? Das alles, es gab mir so unheimlich viel Hoffnung und ich liebte sie so sehr, das ich es niemals würde in Worte fassen können, doch ich musste das ja sicherlich auch gar nicht und überhaupt, warum sollte ich? "Das hoffe ich doch das du das bist", scherzte ich leise und ziemlich müde, während ich Rin weiterhin in meinen Armen hielt, aber merkte wie meine Kraft doch immer weiter nachlies. Ich war so fertig... ich wollte schlafen, aber dann wäre ich 'getrennt' von Rin und was wenn ich träumte und sie gar nicht da war? Würde sie überhaupt wieder kommen? Nein, ich blieb lieber jetzt wach und war glücklich, als das ich aufgab und einschlief und dann feststellen musste, das ich halluzinierte oder sowas. Rins Kleid sah mittlerweile richtig schlimm aus, so blutbefleckt und naja... sie würde es mir schon verzeihen, zumal ich ja nichts dafür konnte, das ich Blut weinte. Nur für die Sache mit meiner Hand, da konnte ich was dafür, aber egal, da es ja eh schon schlimm aussah, schlimmer machte es das auch nicht mehr. "Ich liebe dich meine kleine", wiederholte ich leise und schloss überglücklich die Augen, ehe ich auch schon gegen sie sank und im Halbschlaf hing. Das war zwar genau das, was ich nicht gewollt hatte, aber egal, ich war einfach müde und noch länger konnte ich nicht dagegen ankämpfen, zumal ich das beste Kuscheltier der Welt bei mir hatte.

Rin

So wirklich lange dauerte es leider auch nicht mehr, bis Koiko meinte, dass er mich liebte und mich damit echt mehr als nur glücklich machte. Noch immer leicht weinend kuschelte ich weiterhin an ihn und genoss die Situation, bis er auf ein Mal gegen mich sank und wohl einschlief. Oder auch nicht? Ich verfiel eigentlich mehr als schnell in Panik, denn ich hatte Angst davor, dass er wieder einen Herzinfarkt bekam oder noch schlimmer in der Art, doch ein Glück beruhigte Empir mich in Gedanken ein wenig und hockte sich schließlich zu uns, ehe er Koiko vorsichtig hochhalf und in sein Bett brachte, wobei ich ihm sofort folgte und mit Erschrecken feststellen musste, dass mein Kleid noch viel schlimmer aussah als ich gedacht hatte, aber ich bekam auch jetzt erst richtig die Nadel mit, welche da in Koikos Hand steckte und blutete. Ich setzte mich sofort zu ihm an Bett und kuschelte mich halb auf ihn, während mein Schatten in der Zwischenzeit wieder den Tropf ansteckte. Ein Glück konnte er sowas, ich wäre vor lauter Panik nicht mal ansatzweise in der Lage gewesen, auch nur den Gedanken an sowas zu haben. Besorgt musterte ich meinen Freund, während ich weiterhin mit ihm kuschelte und musterte. Empir wusch in der Zwischenzeit den Boden sauber, den Koiko auch ein wenig voll geblutet hatte, aber das war mir egal. Ich lag bei meinem Schatz und ich war mehr als nur glücklich, dass er so gewesen war und nicht doch noch anders drauf. Ob Koiko wohl tief schlief? Ich wusste es nicht genau, ich hoffte doch nicht, denn ich wollte nicht gehen, wenn er im Tiefschlaf war, doch ewig bleiben konnte ich auch nicht, die hatten mich hier eh auf den Kicker.

Koiko

Irgendwie tat ich ja doch schlafen und irgendwie auch nicht, ich konnte es nicht recht sagen, denn mein Hirn war aus und doch bekam ich irgendwo in den hintersten Ecken was mit. So bekam ich auch mit, wie Rin doch recht panisch wirkte im ersten Moment, als ich gegen sie sank, doch Empir schien sie recht schnell wieder beruhigt zu haben, zum Glück, denn ich konnte ihr grad nicht helfen. Rins Schatten half mir hoch und brachte mich wieder ins Bett, was wohl auch besser so war, vor allem wenn man mitbekam, das Sczcerbiec nun auch den Tropf wieder anbrachte und ich nicht länger vor mich hin blutete. Mit einem leichten aufgrummeln, welches aber nicht böse gemeint war oder sowas, sondern einfach daher kam, das ich bei der nächsten Bewegung, mir selbst die Luft aus den Lungen presste, zog ich Rin etwas mehr an mich und wollte sie auch gar nicht mehr loslassen, zumal sie sich ja aber auch selbst so halb auf das Bett mit drauf gelegt hatte. Egal, würde sie schon nicht stören, auch wenn ich jetzt langsam aber sicher in den Tiefschlaf glitt und sie so von alleine auch sicherlich nicht wieder loslassen würde, dazu gefiel es mir viel zu gut sie so nah bei mir zu wissen und vor allem gefiel es mir, das sie freiwillig gekommen war und ich war einfach verdammt nochmal glückklich im Moment und nicht einen Gedanken verschwendete ich an Emil, was wohl auch das beste war, was überhaupt für Rin passieren konnte.

Rin

Koiko kuschelte sich ziemlich an mich und zog mich ganz zu ihm hoch, wobei ich mich natürlich sofort an ihn kuschelte und das auch echt genoss. Wieso sollte ich auch nicht? Ich war so dicht bei meinem Schatz und momentan war es so tief und glücklich zwischen uns, dass ich auch gar nicht wollte, dass diese Zeit sich jemals änderte oder sowas. Vermutlich würde sie das tun, aber ich wollte das jetzt noch nicht und deshalb blieb ich einfach noch echt lange bei ihm so liegen und genoss es, bis ich Empir bat doch meinen Bruder anzurufen, ob er vorbei kommen konnte und wenn er dann schon Mal kam, ob er Koikos Kuscheltier mitbringen konnte. Immerhin, er brauchte jetzt auch einen Ersatz wenn ich nicht mehr da war oder? Ja doch brauchte er das! Es dauerte noch einige weitere Zeit, wo die Sonne mittlerweile schon untergegangen war, bis Lazar auftauchte und gleich auch entsprechendes Kuscheltier mitgebracht hatte. Vorsichtig half er mir dann, mich von Koiko zu lösen, da mein Freund mich echt im Griff hatte. Schließlich hielt ich ihm das Kuscheltier stattdessen hin und gab ihm einen leichten Abschiedkuss auf die Stirn. Lazar blieb in der Zwischenzeit sitzen, er meinte, er wolle noch bei Koiko bleiben, bis ich wieder da war oder zumindest noch einige Zeit, ne Schwester hatte er mit ein wenig Geld dazu verleitet, dass sie jetzt hier keinen Stress machte, denn er wollte mal in Ruhe ausspannen von der hektischen Bar und außerdem machte er sich Sorgen um Koiko, immerhin war in den 7 Tagen keiner da gewesen, auch wenn alle gewollt hätten und dann wollte er das jetzt nachholen.

Koiko

Ich merkte wie Rin sich löste und grummelte leicht unverständlich vor mich hin, wobei das alles allerdings nur Unterbewusst passierte, genauso, wie ich kurz die Augen öffnete und sie ansah, dann drückte mir aber auch schon jemand mir meinen Elefanten in die Arme, ich drückte ihn an mich und war auch gleich wieder vollkommen weg. Ich musste noch eine ganze Weile schlafen, denn ich erwachte erst wieder, als es bereits hell war und die Sonnenstrahlen mich selbst bei geschlossenen Augen leicht nervten. Noch sehr verschlafen und müde blinzelte ich und streckte mich dann erst einmal leicht, ehe ich mich auf die Seite und zusammenrollte, wobei ich Lazar entdeckte und schlagartig hellwach war. Was machte der denn hier? War was mit Rin? Unruhig setzte ich mich auf und strich mir die wirren Haare aus dem Gesicht. Das Augenreiben lies ich lieber, denn das war zwar irgendwie echt angenehm, aber ob das so gut für mein Auge gewesen wäre? Also ich wusste ja nicht, fürchtete aber, das eher nicht. Der Elefant, welchen Lazar wahrscheinlich mitgebracht hatte, schien über Nacht aus dem Bett gefallen zu sein, was mir nicht wirklich passte. Eilig fischte ich ihn mir und zog ihn zurück aufs Bett, wo ich meine Arme zwar locker darum legte, ihn aber nicht knuddelte, wie ich es am liebsten getan hätte, immerhin war Lazar im Raum und ich wollte erstmal hören, was der hier machte.

Lazar

Warum ich eigentlich so ein Bedürfnis hatte, zu Koiko zu gehen und dann dort auch zu bleiben, ich wusste es nicht, jedenfalls war es unschön gewesen, dass ihn wirklich die ganze Zeit über niemand besucht hatte, auch wenn es Sirius sichtlich scheiße damit ging, Samuel so zufrieden auch nicht war und Tanathan nur quengelte. Ein Glück war Divi in der Zwischenzeit ruhig, der war glücklich mit Sczc und Grasida, welche auch immer mal wieder als Rentier auftauchte und durch die Bar stolzierte. Egal, anscheinend hatte es ja Wirkung gehabt, denn ich hörte von Rin nichts, sie stand nicht heulten vor meiner Tür und auch keine Polizei tauchte auf. Alles doch sehr positiv. irgendwann rief dann Empir an und ich nahm die Auszeit auch gerne, wobei mein Yoichi hier noch ntürlich am tollsten wäre, doch das ließ ich lieber, er und koiko hatten ja kein gutes Verhältnis. Also nahm ich nur den Elefanten und machte mich auf den Weg, wobei ich mich auch entschloss die ganze Nacht zu bleiben, es war eh schon später und ich wollte auch nicht, dass Koiko alleine aufwachte, denn Rin wirkte echt fertig. Selbst schlief ich dann allerdings auch ein und erwachte erst am Morgen, als Koiko seinen Elefanten aus dem Bett warf und mir so halb auf den Fuß, doch das realisierte ich erst so richtig, als er wieder nach dem Tier angelte. "Guten morgen", begrüßte ich ihn dann fröhlich und lächelte ihn sanft an, ehe auch ich mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht strich. Meine Haare waren zwar deutlich kürzer, wieder schwarz und auch mein Bart war fast vollkommen verschwunden, denn viel mir öfters mal eine Strähne ins Gesicht und manchmal störte das schon noch. "Rin ist zu Hause denke ich mal, sie hatte sich umziehen und duschen wollen, da das doch ein bisschen mehr Blut gewesen war und ich... Naja, ich wollte halt nicht, dass du hier dann wieder so alleine aufwachst und besuchen wollt ich dich eh schon so lange, also bin ich halt hier geblieben. Und wie geht es dir? Das ist doch viel wichtiger", antwortete ich ihm dann und musterte ihn. Wann mein liebes Schwesterherz wohl wieder auftauchen wird? War ja auch eigentlich egal, solange sie es tat.

Koiko

Warum zur Hölle war jetzt Rins Bruder da? Immerhin, wir waren nicht unbedingt die besten freunde und davon mal abgesehen, Samuel und Sirius, die waren meine Freunde, die sollten hier sein, nicht er! Bei ihm war ich mir nicht mal sicher ob es ihn überhaupt interessierte ob ich lebte oder nicht, einmal vom Geld abgesehen, das er je nachdem mehr oder weniger zahlen musste, weil er mehr oder weniger bei sich wohnen hatte, also wieso war er und keiner der anderen beiden da? Und wo war Rin? Das fragte ich ihn dann auch gleich, nachdem ich ihn etwas verhalten begrüßt hatte. Er sah mittlerweile wieder besser aus, nicht mehr ganz so verwahllost, aber das tat ja nun dafür auch ich mit dem leichten Bart und den längeren Haaren... Ich sollte mich echt mal wieder rasieren und die Haare kürzen lassen. "Als ob es euch wichtig wäre ob ich allein bin oder nicht, hat euch die letzten Tage doch auch nicht gescheert.", grummelte ich leicht missmutig, aber sehr sehr leise, ehe ich mich ihm wieder richtig zuwandte. "Mir geht es sicherlich nicht perfekt, aber schon besser, nur ich glaub ich hab leichte entzugserscheinungen", stellte ich fest und hob die Hand, welche ganz leicht zitterte und das tat sie auch schon seit Tagen, nur gestern ging es einigermaßen, aber das lag wahrscheinlich an dem ganzen Glück, das ich wegen Rin verspürt hatte, sowas konnte eben auch wie eine Droge wirken in gewissen weise. "Und wie geht es dir? So wie es aussieht ja besser"

Lazar

Warum war er denn sofort wieder angepisst? Das musste doch nicht sein... Ok, wir hatten ihn echt nicht besucht und jetzt kam ich, der Held von Neustadt und war dann als zweiter wieder bei ihm, er konnte sich wahrscheinlich echt besseres vorstellen. "Natürlich ist es uns wichtig, immerhin, wenn du mich nicht als Freund sehen möchtest, dann zumindest Tani, Sirius und Samuel und ihnen war es echt wichtig, nur das war.. ein Entzug wenn man das so sagen kann, da es so nicht weitergehen kann und das wahrscheinlich auch keiner möchte", antwortete ich ihm dann langsam und musterte seine Hand. Sah ja echt nicht gut aus, doch so ein Entzug hatte eben seine Tücken und Hinterhalte und die merkte Koiko jetzt halt auch extrem. "Aber besser so, als wenn du dir weiterhin immer Tabletten genommen hättest", überlegte ich dann und dachte einen Moment nach. Ja, es war doch wie ein erzieherischer Entzug gewesen, auch wenn ich mir über den Zweck nicht ganz klar war, Rin hatte nicht kommen können, sie war fertig gewesen, aber die anderen.. Naja, solange Koiko seine Lektion lernte und begriff, dass wir ihm nichts böses wollte und er mit Rin eh eine Frau hatte, die so stur war und alleine deshalb ihn schon nie aufgeben würde, war doch alles in Ordnung. "Ja doch, mir gehts echt besser, die Bar läuft auch ohne tägliches raufgucken, alle können ordnungsgemäß wieder arbeiten und durch die Verlobung ist doch auch einiges an Last und Ungewissheit abgefallen und auch Rin hat so extreme Fortschritte und Veränderungen gemacht, es entspannt halt alles zum Glück ein wenig", lächelte ich dann, denn vor allem Rin und Yoichi, sowieso die eigentlich doch ziemlich ungeklärte Situation mit den anderen und der Wohnung hatte mich doch arg belastet und nun entspannte alles mehr und mehr.

Koiko

Natürlich es war Ihnen wichtig, das hatte ich ja gesehen... und wie ich das gesehen hatte. Vermisst ohne Ende mussten sie mich alle haben.. "Lazar... es ist nicht so das ich dich nicht als Freund sehen will, aber sind wir doch beide mal ehrlich, wenn ich mir aussuchen könnte wen ich hier an meiner Seite sehen will, so wirst du wahrscheinlich niemals die erste oder zweite Wahl sein, weil mir Sirius und Samuel eben wichtiger sind und dann kommen sie nicht.. und das nennt ihr Entzug? Entzug?! Nach all dem, denen, die ich bereits verloren hab glaubt ihr wirklich das sowas irgendwas bringt wenn es darum geht mich von etwas abzubringen, das mein Leben verkürzen, vielleicht sogar beenden wird?! Wenn du mir eines glauben darfst, ohne davon ausgehen zu müssen, das es nur das irre Geschwätz eines Suchtkranken ist, dann ist das, dass ihr mir so nur noch mehr Gründe gebt mich entgültig aus dem Leben zu verabschieden, denn im Tod gibt es jemanden den ich mehr vermisse, als das was ich hier noch sehe, wenn ich meine Freunde verliere", stellte ich fest und lies die Hand wieder sinken. Ohne Rin, ohne die anderen... ich hatte doch nichts was ich noch verlieren konnte. Sczcerbiec vielleicht, aber der.. naja, ich mochte ihn schon udn er mich, aber er war eben anders, ihn konnte man nicht zählen. "Freut mich das zu hören", meinte ich lächelnd und meinte es aber auch wirklich so, denn wenn es ihm gut ging, dann hieß das, dass es Alex auch gut ging und den anderen wahrscheinlich auch.

Lazar

Mh, da hatte er vermutlich recht, also was seine Wahlen anging, naja, war doch auch eigentlich egal oder? Vollkommen egal, es war eben jetzt so und ich mochte ihn echt gerne und ich fand es auch weitaus weniger schlimm, dass Rin mit ihm zusammen war, nachdem ich das einige Zeit lang ja überhaupt nicht tolerieren wollte. "Naja.. aber ich glaube, sie haben erreicht, was sie wollten. Jedenfalls also für mein Verständnis. Rin müssen wir außen vor lassen, die konnte einfach nicht, weil sie echt mehr als nur fertig war, aber die anderen... Ich denke, es geht hier viel mehr darum, dass du merkst, wo du landest, wenn du dich nicht änderst. Also in Bezug auf den Tablettenkonsum und das andere eben, dass du Rin wegstößt oder so ähnlich hat sie es genannt. Rin kann ja so viel erzählen, wie sie will und auch wenn sie jetzt viel gefestigter und alles ist, sie hält es eh nicht lange ohne dich aus und konsequent wird sie auch nie sein, sie ist dir einfach verfallen und liebt dich mehr denn je und naja... Ich weiß zwar in großen Zügen, um was es geht, aber im Grunde geht es mich auch nichts an. Nur möchte ich dir, wenn wir eh schon darüber sprechen, eines sagen. Rin ist meine Schwester und ich will nicht, dass ihr etwas passiert und deshalb bin ich verdammt glücklich damit, dass sie dich liebt. Ich weiß, dass du sie beschützen wirst und ihr helfen wirst, uns allen, egal in was für eine Scheiße die Sturköpfe sich doch verrannt haben und du bist echt so mehr als in Ordnung, abgesehen von diesem verschließen hinter die schweigsamen Worte der Schule. Du bist niemanden etwas schuldig, nicht mal Emil. Die Menschen, die es am wenigsten verdient haben, gehen am frühesten, ich weiß nicht warum das so ist, aber es ist so und nicht häufig opfern sie sich, dann hinterlassen sie Wunden und das tut verdammt weh, ich weiß das, doch sich ewig dafür zu strafen ist einfach der falsche Weg. Es wird nie weggehen, selbst jetzt, nach über 10 Jahren will ich mit aller Macht in stillen Minuten von irgendwo Nawaki, manchmal sogar meine Mutter wiederholen und trotzdem klappt es nicht, doch ich halte sie in ehren und lebe für sie. Ich genieße einfach das Leben und lebe es so, wie sie es gelebt hätten, zumindest versuche ich es und ich lasse alle diese Gefühle, die ich mir eigentlich verboten hatte, bzw für vollkommen überflüssig erklärt hab, einfach zu, da ich weiß, dass sie es nicht wollen würden, wenn ich einfach alles wegstoße und nicht mehr will, nur noch lebe, ums leben Willen und niemanden zu mir lasse, weil ich denke, dass ich ihnen diese Gefühle beraubt hab. So machst du Emil nicht glücklicher, Rin nicht glücklicher und dich auf gar keinen Fall, du hast dieses Liebe, verdient, lebe es und peinige dich nicht einfach selbst weiter, die Wunden die du daraus trägst, sind noch viel schlimmer und du würdest deinen Freund damit auch nicht glücklich machen. Vermutlich sitzt er jetzt da oben im Licht und würde dich am liebsten steinigen, weil du dich so fertig für das alles machst, dabei war er für das, was du getan hast, doch nie böse auf dich", erzählte ich dann frei raus meine Gefühle und wollte gar nicht so ausschweifen, aber naja, ich kannte Nawaki und meine Mutter und beide waren sie solche Menschen, wie Emil es war und sie alle waren viel zu früh von uns gegangen.

Koiko

Hatten sie es wirklich erreicht? Ich glaubte nicht, doch vielleicht sah ich das ja falsch und Lazar hatte eigentlich recht... ja wahrscheinlich war es so. "In Bezug auf den Tablettenkonsum werde ich nirgends anders landen als im Grab und ich denke, das wissen wir alle, immerhin hatte ich gerade erst zwei Herzstillstände und ich finde das kann man ganz gut mit Grab vergleichen", murmelte ich ein wenig in Gedanken und zog leicht an den Ohren meines Elefanten. Wenn ich das Tierchen nicht hätte... alles wäre s langweilig und fad.. Das Lazar froh war, das Rin mich und keinen anderen hatte freute mich doch irgendwie und machte mich doch auch ein wenig stolz, immerhin, Rin war seine schwester und er hütete sie wie seinen Augapfel. "Ich weiß nicht ob du das so vergleichen kannst... Dein Bruder, deine Mutter, natürlich sie sind tod und du fühlst dich schuldig, doch ich bin schuldig, ich mein, ich hab ihm, ich hab meinem besten Freund den Schädel eingeschlagen und das als wir endlich frei waren! Wir waren frei, er hätte alles haben können, wirklich ALLES und das hab ich ihm genommen! Er war so glücklich.. noch im Sterben, er hat sich so für mich gefreut Lazar, er meinte ich könne endlich all das tun, was wir uns immer gewünscht haben, aber wie soll ich das ohne ihn?! Er hat immer nur an mich gedacht, wie soll ich ihm das je zurück zahlen? Wie könnte ich UNSERE Träume leben, wenn er nicht dabei ist, er nicht dabei sein kann? Ich kann das nicht! Und im Licht sitzt er sicher nicht, ich hab ihn ja noch nicht mal beerdigt! Ich verdiene keine Liebe, ich hab noch nicht mal seine verdient gehabt!", brach es aus mir herraus und ich spürte wie Schmerzen mir die Kehle zuschnürrten, Tränen mir über die Wangen liefen und meine Schultern leicht bebten. Dazu zog ich die Knie an und umklammerte meinen Elefanten wieder so fest ich konnte. All das.. ich hatte es noch nie in der Form irgendjemandem erzählt udn ich wusste auch nicht wieso ich es jetzt tat, wahrscheinlich einfach nur, weil ich innerlich so zerfressen war von diesen Dingen, das ich sie nicht länger bei mir behalten konnte. Sie höhlten mich aus, vereinnahmten mich ganz und gar.. was sollte ich denn noch tun?

Lazar

"Und niemand möchte dich dort sehen, das ist überhaupt der Grund, warum wir alle so verbissen danach hinterher sind, dass du aufhörst damit, denn auch wenn du viel Drogen zu dir genommen hast, du musst deshalb nicht mit 40 oder noch viel früher sterben", meinte ich langsam und hörte ihm dann aufmerksam zu. "Koiko, du hast ihn nicht getötet. Nicht direkt, also klar, ohne alles andere zu betrachten, hast du ihm den Kopf eingeschlagen, aber ich mein, du warst jung, du hast einen nicht unbedingt gewaltfreien Schatten und du warst wie so ein Hai im Blutrausch, du hast ihn nicht bewusst durch deinen Willen umgebracht, er war zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Wäre ich damals auch in meinem Zuhause gewesen, als Nawaki starb, dann hätte Rin mich auch eiskalt umgebracht, abgesehen davon, wie oft ich ihr den Tod gewünscht hatte, bereits mit Messer in der Hand neben ihrem Bett stand und wie oft Nawaki sie ohne zu zögern beschützt hat. Ich habs nie verstanden, für mich war sie nur Nummer 39, so wie alle anderen Lebewesen für mich nur wertlose Nummern waren, die es nicht verdient hatten zu leben und es gab Zeiten, wo ich mich freute, einen von ihnen endlich beim Sterben zusehen zu können, auch wenn sie mir nichts getan hatten. Also rede nicht davon, dass ich nicht an vielen Dingen schuld bin, an mir klebt viel mehr schwarzes Blut als irgendjemand denkt oder weiß. Doch ich hab eines schließlich gelernt, damals, als Rin so voller Blut in Nawakis Blut hockte und weinte, dass es sein Wunsch war, dass sie lebt und sie glücklich ist und ich begann nicht mehr das Monster in ihr zu sehen, dass meine Mutter getötet hatte, Nummern 39, sondern Rin, meine kleine Schwester. Glaube mir, es hat gedauert, du kannst Pablo fragen, es hat gedauert, doch ich wusste, ich wollte Nawakis Traum erfüllen und zu dem Zeitpunkt wusste ich echt nichts von seinem Geist und jetzt bin ich hier. Ich liebe, ich lebe, ich empfinde Gefühle und ich bin glücklich, etwas, was ich zuvor nur selten wurde und nur in grausamen Situationen. Emil wird immer bei dir sein Koiko, egal wo du bist, egal was du machst, er ist ein Teil von dir, den du liebst. Er war glücklich, während er starb, für ihn zählte sein selbst weniger, als du, er liebte dich und er wünschte sich, dass du lebst. Es ist wie mit Nawaki und Rin. Ich kann mir vorstellen, Emil ist verdammt unglücklich so wie es momentan ist, denn du lebst nicht. Du lebst eure Träume nicht, du verbietest es dir und dabei gibt es keinen Grund. Du wirst Emil so nie glücklich machen, es ihm nie zurückzahlen können, denn sein Wunsch ist es, dass du genau dieses Leben hast, was du dir verbietest. Koiko, du bist nicht schlecht, du bist vollkommen ok so, wie du bist und du bist liebenswert so, rede dir sowas nicht ein, du hast alles dafür gegeben, dass euer gemeinsamer Traum funktionieren kann, du hättest diese Auswirkungen nicht erahnen können, genauso wenig wie du sie gewollt hast, wie kannst du da denken, dass du schlecht wärst, dass muss du nicht, niemand hätte diese Situation voraussehen können, geschweige denn sie verhindern oder stoppen können, nicht mal Sczc", antwortete ich ihm dann langsam, ehe ich mich vorsichtig zu ihm herüber aufs Bett begab und sanft meinen Arm um seine Schultern legte. Hoffentlich war das nicht zu viel oder sowas, das war nicht mein Ziel und leider wühlte mich das Ganze doch schon noch stärker auf, als ich eigentlich wollte.

Koiko

Doch, musste ich, wenn nicht schon früher, immerhin hatte ich mich selbst vergiftet, ich hatte mich innerlich kaputt gemacht, auch wenn ich es irgendwie lange Zeit geschafft hatte mir zumindest mein äußeres zu bewahren, auch wenn ich es nicht wirklich gebraucht hatte. Gut, es war von Vorteil gewesen, aber was sollte ich damit, wenn ich es nur dazu nutzte anderen weh zu tun? "Aber ich hätte verhindenr müssen das er dort ist! Oder zumindest hätte ich es wissen müssen!",schluchzte ich lediglich leise und merkte wie mir übek wurde. Immer wieder sah ich Emil vor mir, mit heftigem Nasebluten, dazu all das Blut, das unter seinen Haaren hervorlief und dennoch hatte er so glücklich ausgesehen, als hätte ihm nichts besseres passieren können, dabei war er doch immer der gewesen, der hatte Leben wollen, nicht ich! "Ich.. ich hab so viele Leute umgebracht und anfangs nur... nur weil ich dachte, das es aufhört. Ich hab gedacht es tut nicht mehr weh, wenn man nur oft genug tötet, wenn man sich einfach daran gewöhnt, doch es hat mich nie verletzt andere zu töten, nicht ein einziges Mal, nur bei Emil.. und es tut immernoch weh, jede Sekunde in der ich Lebe", stellte ich fest und dachte wieder an all die Tabletten. Sie hatten es besser gemacht, zweiffellos, in all dem Rausch, ich hatte nichts mehr gefühlt, keinen Schmerz, keine Trauer, nichts, bis Rin kam, ich liebte Sie, da war ich mir sicher und vielleicht hatte Lazar recht? Sollte ich es zulassen? In ihrer Nähe hatte ich weniger Tabletten genommen, oft gar keine und es hatte nicht weh getan, also sollte ich es mir vielleicht doch erlauben? Ich wusste es nicht und das verunsicherte mich nur noch mehr. "Unglücklich.. nein...", stieß ich gequält aus und drückte den Elefanten noch enger an mich. "Er darf nicht unglücklich sein, nicht wegen mir! Das will ich nicht!", fügte ich noch verzweifelt hinzu und wusste einfach nicht was ich tun sollte. Aber was wenn Emil doch sauer war? Ich mein, ich hatte ihn in dem Kellerloch verrotten lassen und jetzt konnte ich kaum was tun! Ihn beerdigen lassen.. es ging nicht... sie würden ihn aufschneiden wollen, untersuchen, und das, das ging nicht! Niemand sollte ihn anfassen! Das Lazar sich neben mich setzte störte mich derweil nicht wirklich, ich lehnte mich sogar leicht an ihn und versuchte weiter mich zu beruhigen.

Lazar

Koiko tat mir echt leid. Ich hatte zwar selbst nie jemanden in der Form umgebracht, aber ich wusste, wie es war jemanden zu verlieren, den man mehr als alles liebte und ich wusste auch, wie Rin draufgewesen war und auch, wenn das alles nicht so war, wie das, was Koiko da durchmachte, es war ähnlich und es tat auch verdammt weh. "Koiko, du hast es nicht wissen können. Genauso wenig wie du es nicht hättest verhindern können. Auch wenn du es dir wünscht, es lag nicht im Bereich deiner Kräft und Möglichkeiten, denn du bist kein Hellseher oder ähnliches. Es war ein unglaublich schlimmer Unfall, den niemand so beabsichtigt hat, am wenigsten du, genauso wie du ihn nicht hättest verhindern können", meinte ich sanft und musterte ihn besorgt, wie er unter dem Ganzen litt. "Es wird auch noch wehtun... Ich weiß nicht, ob es jemals aufhört, dazu bin ich auch noch zu jung, aber es wird weiter wehtun. Du kannst nicht viel machen, als versuchen, die Schmerzen zu lindern. Mir hat es in der schlimmsten Zeit sehr geholfen, dass Grab meiner Mutter zu pflegen, mich an sie und die schöne Zeit mit ihr zu erinnern, im Geiste einfach mal zu ihr zu kehren, sie einfach in meinem Herzen zu haben und sie immer mit in meinem Leben zu haben. Ich denke, Emil einfach wegzuschließen oder zu verbannen bewirkt eher das Gegenteil, also bei mir zumindest wurde es schlimmer, je mehr ich versuchte mich nicht mehr an sie zu erinnern", überlegte ich dann. Dieser Spruch, die Zeit würde alle Wunden heilen.. So ein Bullshit, wir lernten nur mit den Wunden umzugehen, schließen taten sie sich doch nie. "Genau das ist er aber. Schau, er wollte, dass DU glücklich bist, frei lebst, eure Träume verwirklichst, doch du tust das genaue Gegenteil. Du magst zwar körperlich frei sein, abgesehen von den Tabletten, doch trotzdem zwängst du dein Inneres in einen winzigen Käfig aus Dornen und verbietest dir alles, das wäre nicht das, was Emil gewollt hätte und was ihn glücklich machen würde, dass du dich so quälst", meinte ich dann langsam. "Fang... Fang doch einfach mit der Beerdigung an. So wie es dir beliebt, an einem Ort, den ihr beide mochtet, im Wald irgendwo oder der dir gefällt. Niemand muss diesen Ort kennen, wenn du das nicht willst, du kannst ihn vollkommen alleine ohne irgendjemanden dort beerdigen, nur ihr beide, wenn du das möchtest... Dann hast du einen Ort, an dem du trauern kannst, an dem du ihn näher als sonst überall sein kannst und du musst dich auch nicht dafür schämen oder sonst irgendetwas, dass du so unter seinem Tod leidest, das ist vollkommen verständlich und jeder würde das tun, selbst ich könnte mich manchmal noch hinsetzen und einfach heulen, weil meine Mutter tot ist und sie ist schon bald 19 Jahre tot, also keine Hemmungen, lass es einfach heraus, vor allem an diesem Ort", schlug ich dann vorsichtig vor und hielt ihm weiterhin so halb im Arm.

Koiko

Vielleicht hatte er ja recht? War es nicht Möglich? Irgendwie, ganz leicht? Ich wollte ihm so gerne glauben... Doch ich war mir nicht sicher ob ich das konnte, denn Emil war tot.. er war tot, ganz ung gar tot, er würde nie wieder kommen und ich wusste das und ich war schuld, durch und durch schuld, oder nicht? "Aber er hat doch kein Grab", meinte ich leise, doch Lazar sprach bereits weiter und vielleicht sollte ich wirklich tun was er meinte. Ja, doch, er hatte recht! Nur würde Rin mich das machen lassen? Würde sie nicht wieder meckern, weil ich mein Ding durchzog und sie nicht mitnahm? "Vielleicht hast du recht, aber dann müsst ihr, muss Rin mir die Möglichkeit geben! Ich ertrag es nicht, das sie immer alles wissen will! Gut, meine Vergangenheit, inzwischen hab ich zugestimmt, sie hat ja Recht, aber noch ist Emil einfach nur meines und ich muss dann wirklich an diesem Grab allein sein können, bis ich mich selbst dazu entscheide noch jemanden mitzunehmen!", stellte ich fest und hoffte, das Lazar verständnis dafür hätte udn mich jetzt nicht für einen Idioten oder so hielt, nur ich brauchte Zeit allein für mich und Emil, wenn ich richtig trauern wollte und die Zeit musste Rin mir dann auch lassen und sie musste mir erlauben einen Ort zu haben, der nur und einzig für mich war! Dafür durfte sie die Videos meiner Kindheit gerne rauf und runter gucken, solange sie mir meinen Emil udn meinen Ort nicht nahm, dann konnte sie alles machen! Wann sie wohl eigentlich wieder kommen würde? Schweigend kaute ich auf meiner Unterlippe, lehnte an Lazar und drückte meinen Elefanten. Und wann Samuel und Sirius wohl nun mal kommen würden, und Tanathan? Der Kleine, süße Tanathan... wahrscheinlich war er sauer auf mich und würde gar nicht kommen und das mehr als zurecht wie ich fand.

Lazar

Ja... Rin, das wäre jetzt unter Umständen das einzige Problem, wenn man es so nennen konnte. Ich war mir nicht ganz sicher, wie meine Schwester darauf reagieren würde, ich wusste ja auch nicht, wie lange Koiko für seine Trauerphasen so brauchte und all sowas. "Ich denke... Ja doch, ich denke, dass das klappen wird und das Rin das auch verstehen wird, immerhin, sie kann nicht von dir verlangen, dass sich alles sofort ändert und du auch sofort für alles da bist, doch ich glaube auch gar nicht, dass sie so groß das Problem damit haben wird, denn in letzter Zeit... Sie ist viel bewusster geworden, in allem und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie sich auch noch nie so sicher war wie jetzt, dass sie dich liebt und mit dir zusammen sein will, egal was das nun für sie bedeutet und ob es Einschränkungen mit sich bringt oder so", dachte ich dann über meine Schwester nach und musterte Koiko, welcher echt noch ziemlich fertig warm aber sich auch schon ein wenig beruhigt hatte. Schließlich klopfte es auch leicht und die Tür öffnete sich zaghaft und schließlich lugte Rins Kopf durch den Spalt, ehe sie auch schon Koiko entdeckte und sofort reinkam. Sie hatte sich ein anderes Kleid angezogen, weiß mit vielen Erdbeeren darauf und für ihren neuen Stil typisch geschnitten, ebenso wie sie ein Körbchen dabei hatte. Was da wohl drin war? Jedenfalls kam sie dann sofort auf uns zu und saß dann auch schon besorgt neben Koiko, ehe sie auch gleich losfragte, was denn los sei, ob es Koiko nicht gut ginge, ob der Arzt irgendwelche schlechten Nachrichten gebracht hatte oder so und eine Taschentücherpackung herausholte, besorgt zwischen mir und Koiko hin und her sehend.