Fight School (Übernommen von MPH)

Koiko

Krankenhäuser waren eigentlich etwas sehr gutes, zumindest hatte ich bisher immer so empfunden und das sagte ich auch, genauso wie ich allerdings auch hinzusetzte, das ich sie jetzt nicht mehr so gern hatte wie vorher. "Es ist nicht schwer gerne in einem Krankenhaus zu sein und Schmerzen zu ertragen, wenn man kein gemütliches zu Hause hat.", stellte ich ein wenig knapp fest, immerhin war für mich das gemütliche das Krankenhaus gewesen und nicht das Heim, wie es wohl eigentlich hätte sein sollen. Das er mich vor die Wahl stellte beunruhigte mich ein wenig. "Da wo weniger Leute sind.. am besten gar keine", entschied ich schließlich ein wenig verlegen und aß den Rest meiner beiden Kuchenstücke. Es kam sicherlich schon sehr blöd, wenn ich mit niemandem zusammen sein wollte, aber ich hatte einfach Angst vor ihnen allen. Das was er dann jedenfalls erzählte, wie ich zu ihnen gekommen war, klang nicht unbedingt glaubwürdig, oder zumindest hielt ich es nicht für so sonderlich glaubwürdig, aber ich hatte wohl keine andere Wahl ihm zu vertrauen und wahrscheinlich stimmte es ja auch was er da erzählte, so absurd es auch klang und so wenig ich mir das alles von mir auch vorstellen konnte. "Ja das hat er, aber wie ich zu euch gekommen bin, ich hab wirklich absolut keine Ahnung und ich wüsste jetzt auch nicht, warum ich so geweint haben sollte.", entschuldigte ich mich nochmal und sah mich ein wenig in der Cafeteria um. Sie sah eigentlich sehr schön aus und war wunderbar Licht durchflutet, nicht so düster und kalt wie das Heim, sondern warm und absolut einladend. Hoffentlich durfte ich noch öfters hierher kommen und wenn es nur zum dasitzen und gucken war.

Samuel

"Da hast du wirklich recht, aber ein gemütliches zu Hause wirst du auch noch kennen lernen, ich sag dir, das ist was tolles und einfach nur schön", lächelte ich dann. Daran, dass er Krankenhäuser nicht mehr ganz so toll fand lag vermutlich Ayaka, aber das war einfach mehr als nur scheiße gelaufen und sie hatte echt auch recht dazu gehabt. "Das mit Ayaka, es ist echt scheiße gelaufen, tut mir leid deswegen, kommt jetzt echt blöd, aber normalerweise ist sie wirklich anders, nur naja, wenn man ihrem Freund was tut, da versteht sie wenig Spaß, wenn auch völlig unabsichtlich", entschuldigte ich mich dann nochmal für das Mädchen, denn das war nun echt beschissen gelaufen. Warum hatte die bescheuerte Schlange nicht bleiben können? Wollte sich wohl den Stress von einer Frau nicht geben lassen oder sowas, naja, ich kannte Sczcerbiec ja eigentlich gar nicht. Nur mal kurz, vor allem als ich die Aufnahmen von Koiko und Gwen gemacht hatte. Koiko war so außer sich gewesen vor Wut, richtig schlimm. Man sah dem Jungen in der Zwischenzeit an, wie wenig er mir die Geschichte abkaufte. "Ich weiß, klingt echt alles komisch, aber ist nun Mal, irgendwie kommen wir aber nur durch so komische Geschichten zusammen, Timánri zum Beispiel ist Lazar nach dem Urlaub hinterher gereist, sie kommt eigentlich aus Italien", erzählte ich dann und hoffte, meine Geschichte so ein wenig glaubwürdiger zu machen. "Das wissen wir alle nicht so wirklich, da du auch nicht groß irgendetwas erzählt hast, sondern nur geweint. Naja, komische Sache, vielleicht erfahren wir ja irgendwann, wieso und warum und wenn nicht, ist auch nicht schlimm", grinste ich dann und aß auch mein Stück Kuchen nun auf.

Koiko

Einfach nur schön? Das wäre wirklich toll wenn ich etwas kennenlernen würde, das einfach nur schön war und ich wäre wirklich sehr dankbar, auch wenn ich nicht gut darin war es zu zeigen, wenn ich für etwas dankbar war. Eher im Gegenteil, meistens erweckte ich wohl eher den Anschein es wäre mir egal oder so. Das er sich für diese komische Frau nochmal entschuldigte überraschte mich doch ein wenig. "Aber sie hat mich einfach so geschlagen! Sie hat nichts gesagt, das geht nicht, dazu war Krankenhaus immer sicher, wo bin ich denn überhaupt noch sicher wenn nicht hier?", fragte ich leicht panisch nach, denn die Frage brannte mir schon die gesamte Zeit über auf der Seele ich hatte nur nicht gewagt sie auch wirklich zu stellen. Samuel versuchte sich derweil auch ein wenig zu rechtfertigen für das was wohl anscheinend vorgefallen war, dabei konnte er doch nichts dafür, oder etwa doch? "Doch das ist schlimm! Ich muss doch wissen wo ich herkomme!", wandte ich ein und wusste nicht recht was ich dazu sagen sollte, das sie sich wohl alle mehr oder weniger über Zufälle getroffen hatten. Hieß das etwa sie nahmen öfters mal einfach irgendwen auf? Und die waren noch nicht weggelaufen? Vielleicht war es dann ja doch nicht ganz so schlimm, aber sicher war sicher, also würde ich denen allen nicht trauen, außer Sirius und Samuel ein wenig, weil der mir Kuchen gekauft hatte und weil er recht nett war und weil er sich für mich zu interessieren schien, wie sich sonst absolut noch nie jemand für mich interessiert hatte. Ob wir dann jetzt dann gleich wieder nach oben gehen würden? Eigentlich wollte ich ja lieber noch ein wenig hier unten sitzen bleiben und die Sonne genießen oder so.

Samuel

Das war allerdings ne schlaue Frage, wo war er sicher wenn nicht hier. Eine wirklich schlaue Frage und sie schien ihm wirklich lange auf dem Herzen gebrannt zu haben, so nervös und panisch wie er dabei war. "Koiko, sie ist und war sauer auf deine Aktion auf dem Dach und da sind ihr einfach Sicherungen durchgebrannt, sie liebt Sirius und das hätte auch alles noch deutlich schlimmer enden können und dazu ist ihre beste Freundin schwerkrank, da hat einfach irgendetwas bei ihr ausgesetzt und ihre Wut und ihre Angst um Sirius musste sie halt am ehesten 'Schuldigen' auslassen", versuchte ich ihm dann zu erklären, dass Ayaka nicht gewaltätig war oder so. "Ich pass auf dich auf, versprochen und Sirius wird es auch tun, sobald er wieder richtig fit ist, du brauchst keine Angst zu haben", fügte ich dann sanft hinzu und musterte ihn nachdenklich. Ich würde wirklich auf ihn aufpassen, doch genau das hatte ich bei Tana auch gewollt und nun war er weg und ich machte mir nur verdammte Sorgen um den Jungen. Er musste doch irgendwo sein! Verdammte Axt, wie sollte ich den Jungen finden? Ich wusste es nicht und ich konnte Koiko jetzt hier auch nicht sitzen lassen. "Dass kann ich verstehen... Vielleicht kommen sie ja von alleine zurück, wenn du dich ein bisschen beruhigt hast? Ansonsten.... Naja, ich war noch nie selbst bei einem, aber irgendeine Daseinsberechtigung müssen Psychologen ja haben, wenn du es so gerne jetzt sofort wissen willst, kann ich bei einem anrufen und nachfragen und würde dich sonst auch auf jeden Fall dorthin begleiten, erstmal zu einem Gespräch und dann kann man gucken was der sagt, aber sowas musst du wollen, nicht ich und niemand anders", bot ich dann an, wobei das wirklich auf einer Freiwilligenbasis sein musste, ansonsten brachte das nichts.

Koiko

Aber deswegen konnte man doch nicht einfach so im Krankenhaus auf jemanden einschlagen, zumal ich nun mal jung und dumm war, das musste sie doch gemerkt haben und wie sie mich dann auch noch aus dem Bett gezerrte hatte, ich hatte echt gedacht, sie würde mich auf der Stelle umbringen wollen. "Kann ja sein, aber ich will nicht das sowas nochmal passiert, außerdem wurde uns bei den ersten Ausrastern der Pfleger auch gesagt, das es nie wieder vorkommen würde und später, kaum das man älter war hieß es plötzlich Erziehungsmethode", meinte ich misstrauisch. Nein wirklich, als wir noch so richtig jung gewesen waren, da war es noch gegangen im Heim, aber kaum, das man ein wenig älter wurde kamen die 'Erziehungsmethoden' und die waren grauenhaft gewesen. Das Sirius mir helfen würde glaubte ich auch nicht so recht, denn ich hatte ihn so verletzt... erst mit der Kanne und jetzt auch noch so richtig mit dem Dach und es tat mir so unendlich leid! Als er mit dem Psychologen kam klappte mir doch ein wenig der Unterkiefer runter. "Du willst mich zum Kopfdoktor schicken? Aber ich bin nicht verrückt!", war meine erste Reaktion, dann dachte ich ein wenig nach. "Aber anrufen kannst du ja mal... aber wenn der mir nicht gefällt, dann gehen wir gleich wieder, ok? Ich will das nicht", murmelte ich vor mich hin und war mir aber absolut unsicher, denn vielleicht konnte der meine Erinnerungen ja wirklich wiederbringen, nur was sollte ich zu dem sagen und wie verhielt man sich dort und überhaupt, ich hatte Angst, so wie ich eigentlich aber auch immer Angst vor neuen Situationen und Menschen hatte, so war ich eben und so würde ich sicherlich auch noch lange bleiben.

Samuel

Verdammt, das hätte ich vielleicht nicht sagen sollen, aber naja, ich konnte einfach beide Situationen mehr als nur verstehen, sowohl Koiko, als auch Ayaka. Nur Sirius konnte ich nicht verstehen, aber er war eben doch deutlich noch herzensguter als ich und er würde sich auch weiterhin aufopferungsvoll um Koiko kümmern, so viel war klar. "Wir sind hier nicht in deinem Heim und werden das auch nie sein Koiko, wir sind frei, hier sind keine Aufseher, Pfleger oder sonstiges, wenn wir ein Problem haben, zeigen wir es, aber ansonsten hast du nicht zu befürchten und ich werde auf dich aufpassen", versicherte ich ihm dann. Wir waren nicht in seinem Heim und dort würden wir auch niemals ankommen, dass würde ich nicht zulassen und Koiko brauchte sich wirklich so gar keine Sorgen machen, auch wenn es schwer war, so 'loszulassen'. Ja, das war wirklich schwer und vermutlich würde ich es ihm noch ein paar Mal sagen und zeigen müssen. Seine Reaktion verwirrte mich und ich hatte schon beinah die Hoffnung aufgegeben und an einem Plan B gearbeitet, aber dann entschied sich Koiko anders. "Ok, vielleicht man der ja auch einen Besuch hier und wen du möchtest, bleib ich dann auch dabei wenn du sonst Angst hast und ich kann mir auch gut vorstellen, dass er unangenehme Fragen stellen wird, aber wirklich eine andere Idee hab ich nicht wie wir deinen Erinnerungen auf die Sprünge helfen können", meinte ich dann und sah ihn durchdringend an. Wirklich viel Auswahl hatten wir nicht und ich hoffte, dass Dr Xi uns wirklich weiterhelfen würde. Ansonsten hatte ich ja noch zwei andere, die ich nehmen konnte. Anrufen würde ich jedenfalls sofort wenn ich wieder zu Hause war und möglichst bald einen Termin vereinbaren, sofern Koiko das wirklich wollte und das jetzt nicht nur sagte, weil ich ein 'müssen' oder 'können' benutzt hatte.

Koiko

Frei war ich hier nicht, da konnte er sagen was er wollte, für mich war Freiheit schlichtweg etwas anderes und dazu empfand ich sie einfach nur als verdammt unerreichbar und sonst nichts. Frei wäre ich in meinen Augen erst, wenn ich alleine war und ganz weit weg von hier, am besten in den Bergen, weg von jeglicher Zivilisation und nur mit einem Rucksack und einem Zelt. Zelten gehen war sicherlich etwas schönes... "mhm...", meinte ich nur zu Samuel, denn ich war zu Tief in Gedanken und Träumereien versunken, als das ich mehr auf die Reihe gebracht hätte. "Er soll nicht allein mit mir sein, auf keinen Fall!", meinte ich sofort mit großen Augen. Es geschahen immer schlimme Dinge wenn man mit einem Typ, vor allem mit so einem der Aufsehen oder sowas und als so etwas empfand ich die Psychologen in einem Zimmer allein war. Ob ich meine Ideen überhaupt wiederhaben wollte? Vielleicht hatte ich ja etwas schlimmes getan und war deswegen auch abgehauen und hatte es danach nur verdrängt? Vielleicht hatte ich jemanden umgebracht mit meinem Höhendrang? Oh Gott, das wäre so grauenhaft, wenn vielleicht dort jemand wegen mir vom Dach und in den Tod gestürzt wäre oder sowas, aber es würde erklären, warum ich Nachts, alleine, weinend in einer Bar saß und mich an nichts mehr erinnern konnte, denn es gab doch so eine Art Schutzmechanismus, den der Körper auslösen konnte, wenn etwas gewaltig schief lief. "Können wir wieder nach oben ins Zimmer? Mir ist kalt und meine Beine tun weh", fragte ich vorsichtig nach und strich sanft und nur ganz leicht über meine Knie, denn obwohl ich sie nicht bewegte und nichts fingen sie schon wieder an schmerzhaft zu rumoren und zu pochen und müde war ich auch.

Samuel

Man sah Koiko ziemlich an, dass er mit seinen Gedanken irgendwo ganz anders war, jedenfalls nicht hier und das zeigte seine Antwort ebenso deutlich. Er hatte mir vermutlich nicht mal richtig zugehört, ich wusste es nicht, es war mir aber auch egal. "Ok, dann bleibe ich bei dir", meinte ich dann. Hoffentlich hatte Dr Xi nichts dagegen, aber eigentlich sollte er ja nun selber wissen, wie das mit ängstlichen, verstörten und sich in einem Schutzmechanismus befinden Menschen so verhielt und bei Kindern sowieso, also würde das schon irgendwie passen, ich würde jedenfalls alles daran setzen, dass er hier her kam und dass ich bei Koiko bleiben konnte, damit dieser nicht völlig dicht machte. "Klar können wir das", lächelte ich dann, ehe ich schnell unsere Teller und alles wegstellte und dann den Jungen nach oben schob, ehe ich ihm in sein Bett half und den Rollstuhl an die eine Zimmerwand stellte, damit er nicht zu sehr im Weg war. Vorsichtig deckte ich Koiko dann noch zu und besorgte ihm noch eine Wärmflasche, da es doch ein wenig kühler auch noch in seinem Zimmer war, weil gelüftet wurde, als wir unten gewesen waren. "Ich kümmer mich dann um alles und komme morgen wieder, ok?", verabschiedete ich mich schließlich von Koiko, ehe ich mich auf den Weg in seine Wohnung machte und Ryuji schon Mal ankündigte, dass er sich vermutlich demnächst eine neue Bleibe suchen konnte, wenn Koiko hier her kam. Schließlich kramte ich den Schnipsel mit der Nummer des Psychologen raus und wählte schließlich. Ob ich Koiko vielleicht ein Kuscheltier auch mitnehmen sollte? Vielleicht sogar ein kleines von Rin? Als 'Glücksbringer' oder sowas in der Art? Oder war das zu... Fürsorglich oder so? Ne, das war eine bescheuerte Idee, dass ließ ich bleiben, also nur bei dem Arzt anrufen und das Beste hoffen.

Psychologe Xi

In letzter Zeit langweilte ich mich doch ein wenig in meinem Job, denn nicht, das es mir nicht Spaß machen würde den Leuten zu helfen, nur es war eben immer das selbe. Eigentlich kam nie jemand, bei dem ich sagen könnte, das ich das Problem noch nie behandelt hatte und in meinem Alter, da hatte man eben schon irgendwann alles durch und sobald sowas zu einer Art Routine wurde, wurde einem eben auch langweilig. Als meine Assistentin mir nahe legte, das jemand in Leitung eins darauf wartete, das ich abhob war ich eigentlich schon von vorn herein dazu entschlossen den Fall abzulehnen, denn ich hatte keine Lust jetzt noch jemand neuen aufzunehmen und mir wieder das selbe anzuhören wie sonst. Wahrscheinlich war das auch nur so ein armer Tropf, der von seiner Freundin verlassen wurde und damit nicht zurecht kam, oder dem jemand weggestorben war oder etwas in diese Richtung. Naja, erst einmal würde ich mir anhören, was er so zu sagen hatte und dann würde ich ihm auf die schonendste Art und weise beibringen, das ich leider keine Zeit hatte und das ich überlastet war oder irgendwie sowas, da würde ich schon was finden immerhin hatte ich bisher immer was gefunden. Und vielleicht hatte ich aber ja auch unrecht und es war kein alltäglicher Fall, der mir hier in der Leitung hing. Schizophrenie zum Beispiel fände ich total interessant, oder auch Multiple Persönlichkeit. Solche Leute behandelte ich immer sehr gerne, oder es war etwas anderes, eher seltenes und daher auch interessantes. Vorsichtig nahm ich den Hörer ab und meldete mich mit Namen, schon gespannt, was sich gleich aus dem Gespräch ergeben würde und ob ich danach enttäuscht, oder zufrieden wäre-

Samuel

Es dauerte eine ganze Zeit lang, bis ich dann weitergeleitet wurde und sich schließlich Doktor Xi meldete. Erstmal schon Mal glücklich und erleichtert, dass er überhaupt rangegangen war, wünschte ich ihm einen guten Tag. "Ich hab da ein kleines Problem, also ich selbst nicht, ein Kumpel von mir. Normalerweise ist er Anfang 20 und verhält sich auch so, nur nach einem Autounfall wo er aber weder der Verursacher war, noch er und seine Freundin oder einem Freund der auch mit dabei war, verletzt wurde, dreht er völlig durch. Zudem ist seine Freundin auch noch ins Koma gefallen, weil sie dem Stress nicht standgehalten hat und in letzter Zeit auch doch ein wenig gefährlicher krank gewesen und naja, sie ist eh sehr zierlich und da hat eben ihr Körper nicht mehr mitgespielt. Jedenfalls hat er sich dann erst betrunken und war auch recht aggressiv und dann hat er wohl eine Thermoskanne oder sowas zerschlagen und ist nun ein 5/6 jähriges Kind. Das wäre nicht so dramatisch, wenn er allerdings nicht auch seine Erinnerungen an sein Heim ausleben würde und das war alles andere als freundlich, er hat eigentlich nur Angst, sieht das Krankenhaus als eine 'sichere Zone' und verhält sich eben wie ein misshandeltes Kind. Zu seiner Vergangenheit kann ich nicht viel sagen, er redet nie darüber, soweit ich allerdings weiß, wurde er sowohl im Heim, als auch später in dem Internat in dem er dann lebte schwer misshandelt, seine Eltern hatte ihn ausgesetzt. Er kann überhaupt nicht so wirklich mit Gefühlen umgehen und versteckt seine auch meistens, mit Verlusten kann er auch nicht umgehen und gibt sich eigentlich auch immer die Schuld an allem, ob er nun was dafür kann oder nicht", schilderte ich dann erstmal ausführlich unser Problem. "Können Sie uns da irgendwie helfen? Momentan liegt er im Venally Infirmary, weil er vom Dach gefallen ist und er hat zumindest mittlerweile ein bisschen Vertrauen zu mir, er kann aber momentan auch nicht laufen und er hat auch ein Angst vor einem Gespräch oder einer Therapie", fragte ich dann und hoffte, dass Xi uns helfen könnte.

Psychologe Xi

Der Kerl am anderen Ende schien freundlich und eher entspannt zu sein, wie ich aus Tonfall und Wortwahl schloss, also konnte es sich bei ihm kaum um einen möglichen Patienten handeln, blieb also nur, das er wegen jemanden anrief, oder für jemanden anrief. Ich tippte eher auf letzteres, denn inzwischen müsste ja jeder wissen, dass Ärzte keine Informationen über ihre Patienten rausgeben durften. Vielleicht war der junge Mann aber auch ein Psychopath und wollte das behandeln lassen. Psychopathen erkannte man nur selten durch Stimme oder Wortwahl oder solche Dinge. Doch ein wenig interessiert nahm ich einen Kugelschreiber und ein leeres Blatt zur Hand und lauschte dann der Erzählung, die der junge Mann da von sich gab. Klang ja doch irgendwie sehr interessant und ich befand durchaus, das es nicht schlecht sein könnte mir den Fall zumindest mal nähert anzusehen. Immerhin hatte man nicht alle Tage einen zwanzigjährigen Mann, der wieder um fünfzehn Jahre zurückgeworfen wurde und so zu einem, offensichtlich wohl sehr übel misshandelten Kind wurde. Eilig notierte ich mir ein paar der Fakten und spielte dann ein wenig mit dem Kulli herum, denn das war doch immer ein wenig entspannend und dazu hatte ich das Gefühl, dass es meine Konzentration ein wenig förderte. "Ob ich helfen kann, kann ich leider nicht garantieren, aber ich werde mir den Fall auf jeden Fall einmal ansehen und dann weiter entscheiden. Es klingt ein wenig nach einer Art Schutzmechanismus, wahrscheinlich um genau das zu verhindern, was seiner Freundin passiert ist. Wenn er wirklich jemand ist, der sich sehr schnell Stressen lässt, so liegt die Ursache sicherlich daran, das er mehr Stress als Ruhe hatte und am Schluss dann noch zusätzlich mehrere Faktoren zusammengespielt haben und so wie sie das sagen denke ich das diese Faktoren zum einen der Unfall, dann der Alkohol und natürlich der Verlust, oder eher gesagt der vorläufige Verlust eines geliebten Menschen sind. Die Thermoskanne fungierte wohl dann als Schalter. Ihn zu behandeln wird jedenfalls schwer werden, aber unmöglich ist es nicht. Wann hätten sie denn Zeit und ich nehme an ich soll kommen?", fragte ich nach und spekulierte schon einmal ein wenig, wobei es eine dumme Angewohnheit war das laut zu tun, aber in meinem Alter gewöhnte man sich so schnell sowas nicht wieder ab. Das ich Hausbesuche machte war an sich jedenfalls mehr als ungewöhnlich, doch dieser Kerl da am Telefon hatte es geschafft mein Interesse zu wecken und nun wollte ich der Sache einfach nachgehen.

Samuel

Ach, wer auch immer Herr Xi war, ich mochte ihn jetzt schon ein bisschen, jedenfalls wollte er sich Koiko zumindest schon mal angucken und das war doch wirklich toll. Das war super toll und rettete mir so ungefähr den Tag. Wobei, Koikos Vertrauen hat mir genauso den Tag gerettet und mich wirklich gefreut. "Das wäre richtig super toll. Achso, eines noch, er denkt übrigens, sie kommen, um ihn zu helfen, warum er jetzt auf ein Mal so plötzlich bei uns ist und nicht mehr in seinem Heim", fiel mir dann noch ein, innerlich freute ich mich allerdings schon extrem und war einfach nur glücklich, dass er uns helfen wollte. Irgendwie würde das schon hinhauen, auch wenn es schwer war, aber ich setzte auf Herrn Xis Fähigkeiten und das sagte ich ihm dann nochmal. "Morgen gleich? So irgendwie um 12/13 Uhr? Früher geht leider nicht, da ich nachts arbeite und dann dementsprechend morgens schlafen. Wäre toll, wenn sie kommen könnten, er liegt im Venally Infirmary im Erdgeschoss, Zimmer 76", erklärte ich dann und hoffte, dass das alles glatt ging und der Psychologe nicht noch einen anderen Termin hatte oder sowas in der Art, denn ich wollte Koiko sobald wie möglich helfen und zusehen, dass es Koiko besser ging, zur Not würde ich auch wach bleiben, wenn er nur noch früher könnte, auch wenn das dann nur mit Unmengen von Kaffee gehen würde. Doch für Hilfe für Koiko würde ich momentan alles tun, der Kerl musste einfach wieder normal werden, anders würde es überhaupt nicht mehr funktionieren und Rin würde es auch nicht helfen und niemanden würde es helfen, sondern nur noch mehr Chaos machen, wenn er weiterhin so 'jung' blieb.

Psychologe Xi

Er hatte also meinem, wahrscheinlich, neuen Patienten erzählt ich würde ihm seine Erinnerungen wiederbeschaffen und deswegen kommen? Naja, vielleicht war er dann wenigstens kooperativer, zumal es ja nun auch wirklich mein Ziel war ihm zu helfen und nichts anderes und das bedeutete unter anderem, das er sich wieder erinnern würde, wenn auch an andere Dinge, als er es jetzt gerade erwartete. "Ok, das ist in Ordnung", meinte ich lediglich und notierte mir auch das auf meinem Zettel, immerhin konnten auch die kleinsten Hinweise später sich mehr als nützlich erweisen. Das er so kurzfristig meinte einen Termin bekommen zu können wunderte mich allerdings doch ein wenig, aber naja, er hatte es sicherlich auch mehr als eilig, denn lustig war es bestimmt nicht, was er da gerade durchleben musste, zumal diese Freundin ja auch wohl ein wenig schlimmer dran war. "Nun, mutig zu meinen das ich sofort Zeit habe, das muss man ihnen lassen, doch wenn ich mal eben in meinen Terminkalender schaue... ja doch, sie haben Glück, so wie es aussieht, gestern haben zwei abgesagt und einen kann ich wahrscheinlich verschieben, sodass 12 Uhr passen müsste und dann eine Stunde", stellte ich fest, wobei das mit dem verschieben schon irgendwie klappen würde, denn ich wollte den Fall schon gerne sehen und ich hatte keine Lust, das mir jemand anderes so etwas wirklich interessantes einfach wegschnappte. Nur absagen, das würde ich dem Patienten der da kommen wollte, genau zwischen 11 Uhr 30 und 12 Uhr 30 sicherlich nicht, denn sowas konnte man als Psychiater nicht bringen, sowas würde das Vertrauen zerstören und Enttäuschung auslösen, die dann negative Gefühle verursachte und das war alles nicht gut.

Samuel

"Tja, wenn sie wüssten", meinte ich dann nur, als er meinte, dass ich doch ganz schön mutig war. Aber ich mein, ich brauchte einen Psychologen jetzt und nicht erst in ein paar Wochen, wenn er dann mal Zeit für mich hatte. Das konnte er vergessen, dann würde ich bis dahin wen anderes nehmen. Nene, ich brauchte den schon jetzt so schnell als möglich und den würde ich auch bekommen, egal wie. Zumal man sich an die Tatsache gewöhnte, dass man eigentlich alles immer sofort bekam und das tat man meistens mit Lazar. Gut, eine Stunde hatte er dann, das würde schon alles hinhauen, davon ging ich aus. Ich verabschiedete mich von Doktor Xi und bedankte mich für seine schnelle Hilfe, ehe ich ihm einen schönen Resttag wünschte und schließlich auflegte. Vorsichtig überlegte ich, was ich nun tun sollte, ehe ich dann kurzerhand doch noch Kaisa kurz anrief und ein wenig mit ihr redete, auch wenn es Sirius sicherlich nicht wollte. Wie ich dann allerdings feststellen musste, konnte ich allerdings auch sofort schon weiter zur Bar runter, denn die machte auch demnächst auf und dann konnte ich schön arbeiten gehen. Naja, war eben mein Job und ich war darauf angewiesen, zudem wollte ich auch nicht wissen, was drüben los war, denn Pablo hetzte momentan nur so durch die Gegend wie es schien. Nachdenklich verabschiedete ich mich also von Kaisa und machte mich schließlich in die Bar, wobei Pablo doch echt auch schon fertig aussah. Wie lange er das durchhalten würde? Ich wusste es nicht, hoffentlich merkte er selbst, wann er nicht mehr konnte. Obwohl, er merkte das, es ging um Pablo, Pablo wusste, wann er aufhören müsste. Ob ich heut Nacht auch wieder nur Tanathan suchen würde? Ich wusste es nicht, doch vermutlich würde ich es tun, weil ich mir verdammt Sorgen um ihn machte.

Alexander

Ich war mal wieder ein wenig im Stress, was aber sicherlich nicht nur verwunderlich war durch all die Arbeit und dann kam ja nun auch noch dazu, dass Valentin bald kommen würde und ich wusste noch nicht recht wie das werden würde und ich wollte das Sofa ein wenig vorbereiten, bevor er da war, damit er dort erst mal schlafen konnte und dazu brauchte ich Zeit, aber die hatte ich normalerweise nicht, also trat ich beim schlafen deutlich kürzer, was mir natürlich nicht nur gut bekam. Naja, wenigstens hatte ich endlich mal ein wenig zugenommen wieder, wenn auch noch nicht so sonderlich viel, doch das gute Essen bei Lazar hatte schon ein wenig was bewirkt. Leider doch ein wenig unmotiviert, was mir aber wirklich leidtat, begab ich mich heute zu der Bar um meine Schicht anzutreten, allerdings steigerte sich meine Motivation sehr schnell, als ich sah wie fertig der arme Pablo wirkte. Besorgt musterte ich den guten Mann und zögerte ein wenig, ging dann aber doch zu ihm. "Alles ok bei dir? Willst du dir nicht ein wenig frei nehmen? Das geht doch sicherlich, oder?", fragte ich doch recht behutsam nach, denn ich wollte nicht, das er jetzt sauer wurde oder sowas weil ich mir anmaßte ihm Vorschläge zwecks seiner Situation zu machen. Wobei, im Moment wirkte er schon wirklich nicht mehr gut und er brauchte einfach ein wenig Ruhe, da konnte er sagen was er wollte! Natürlich, ich konnte nicht über ihn bestimmen, ganz sicher nicht, aber ich konnte ihm wenigstens ans Herz legen, das er sich ein wenig Pause gönnen sollte, auch wenn ich nicht viel besser als er war, ich arbeitete ja auch nur durch, egal wie es mir ging.

Pablo

Jetzt wo Tanathan auch noch weg war, merkte ich wirklich, wie so langsam die Situation ein wenig zu schwer wurde und ich viel zu viel zu tun hatte. Mittlerweile hatte auch ich angefangen, den Jungen zu suchen, allerdings genauso wenig Erfolg gehabt wie Samuel ihn gehabt hatte. Zudem konnte ich die Bar nun völlig alleine leiten, Sirius war auch nicht da und überhaup war das alles schrecklich viel, ich freute mich ja darüber, dass Samuel so viel Tat und anscheinend das alles mit Koiko regelrechte. Schließlich ging der Barbetrieb auch noch wieder los und Alex kam auch an, wobei er ebenso unmotiviert wie Samuel und ich wirkte, was auch nicht unbedingt toll war. "Ne, grad geht das wirklich nicht und wenn in der nächsten Zeit nicht ein oder gleich mehrere wunder passieren, kann ich das allgemein erstmal knicken. Lazar kommt so schnell nicht wieder, Yoichi ist mittlerweile auch zu ihm gefahren, damit Lazar nicht demnächst auch noch nen Bett neben Rin hat, Koiko hat sich in einen 6-jährigen Jungen verwandelt, Sirius liegt halbtot im Krankenhaus und Tanathan ist abgehauen, ich kann jetzt keinen Urlaub machen", erklärte ich dann zwischen ein paar Getränken und Gläsern. Gott, ich war echt fertig und ich sollte zusehen, dass ich mehr Ruhe bekam, doch das würde ich nicht hinbekommen, weil es einfach viel zu viel zu tun gab. Gut, dann hieß es einfach Augen zu und durch, was wirklich anderes blieb mir nicht übrig und ich musste das jetzt durchstehen. Vermutlich würde ich das und dann würde ich erstmal weg sein, aber dafür müssten die mal alle hier heile werden, ansonsten würde ich hier nicht weggehen, immerhin hingen die mir hier alle am Herz und ich wollte, dass es hier allen gut ging und nichts anderes. Hoffentlich war jetzt zumindest bei den Frauen endlich ruhe und dann hätte ich den Stress zumindest nicht mehr.

Alexander

Es gefiel mir ja nun nicht wirklich, das Pablo meinte, das es wirklich nicht gehen würde. Ok, wenn dem so war, dann war dem eben so, das konnte ich ja nun auch nicht ändern, doch schön war es wirklich nicht und er tat mir ein wenig leid, denn er sollte nicht so unter Stress leiden! Oder wenn, dann sollte er wenigstens die Möglichkeit bekommen ein wenig auszuspannen und sich wieder zu beruhigen, ehe er weitermachte. "Kann ich denn wenigstens so etwas für dich tun, damit es dir nicht ganz so schlecht geht?", fragte ich doch ein wenig hoffnungsvoll nach und wusste sonst nicht recht, was ich noch tun könnte, nur weiter mit ansehen, wie Pablo immer kaputter wurde das konnte und wollte ich nicht. Das mit Sirius und Koiko war aber auch wirklich scheiße gelaufen. Zum einen, das es dem blonden wirklich so krass schlecht zu gehen schien, das sich ein Schutzmechanismus eingeschaltet hatte und zum anderen, das er als Kind dann anscheinend auch noch aufs Dach geklettert und runter gefallen war zusammen mit Sirius, oder zumindest hatte ich das so in der Art gehört. Als ob die alle hier nicht schon genug Probleme hätten und wie bekam man es wieder hin, das er wieder normal wurde? Wie sollte das gehen? Ich hatte nicht den blassesten Schimmer, dabei würde ich Pablo und den anderen nur zu gerne helfen, denn ich war ohnehin so eine Helfernatur. "Soll ich vielleicht Tanathan mit suchen?", fügte ich noch hinzu, denn zum einen war es mir neu, das der weg war und zum anderen mochte ich ihn eigentlich ganz gerne, auch wenn ich ihn kaum kannte und es sollte natürlich nicht sein, das er einfach so weg war. Und ein wenig kannte ich mich in der Stadt ja auch aus, also wenn ich suchen sollte, dann würde ich das auch machen.

Pablo

Konnte er was für mich tun? Ich glaubte ja schon eher weniger, denn ich konnte ihn hier nicht in alles einweisen, das würde mir nur noch mehr Stress bereiten und ansonsten konnte er mir auch nicht wirklich helfen, ich wüsste jedenfalls nicht wie. "Tut mir leid, du kannst mir nicht wirklich helfen, ich wüsste jedenfalls nicht wie, falls mir aber was einfällt melde ich mich", versicherte ich ihm dann und ging meinem Job weiter. Nein, er hatte genügend mit seinen eigenen Jobs zu tun, da musste er nicht auch noch unbedingt mir irgendwie helfen. "Ich glaub nicht, dass es was bringt ihn zu suchen, er weiß einfach, wie man sich verstecken muss, momentan ist es unsere einzige Chance, dass er gefunden oder gefasst wird oder wenn er alleine wiederkommt", seufzte ich dann ein wenig deprimiert. "Ich kann ja schon mehr als froh sein, dass sich Samuel um Koiko und alles kümmert, aber hier wirklich kannst du mir nicht wirklich helfen, vielleicht Abends schon Mal gucken was wir für Getränke brauchen und bestellen müssen, aber du brauchst auf keinen Fall länger bleiben oder sowas", meinte ich dann und brauchte eine kleine Verschnaufspause, indem ich mich auf den Hocker setzte. Grad waren sowieso nicht so viele da. "Ich besorg auch noch mindestens einen oder zwei Barkeeper, dann kann ich mich um die Rechnungen und alles kümmern und du hast dann hier die Verantwortung, wenn das ok für dich ist", lächelte ich dann. Er würde dafür einen deutlichen Bonus bekommen, wenn er hier die Verantwortung und alles hatte und das wäre finanziell eine reine Katastrophe, aber nun gut, ändern konnte ich das nicht und es reichte locker, die Bar würde nun keine großen Rücklagen bilden, aber es reichte für alle und sie warf auch deutlich mehr ab als früher, also passte das auch wieder alles, sodass es wirklich drin war und so wie es jetzt war, konnte es definitiv nicht mehr bleiben.

Alexander

Wenigstens würde er mir Bescheid sagen, wenn was war, oder zumindest sagte er, dass er das tun würde und mehr als ihm zu vertrauen blieb mir da wohl nun auch nicht übrig. "Ok, das ist in Ordnung", meinte ich daher nur fröhlich lächelnd und ging ebenfalls weiter meiner Arbeit nach, beobachtete Pablo aber durchaus auch weiterhin ein wenig aus dem Augenwinkel. Er war so ein netter und freundlicher Kerl, da durfte ihm einfach nichts passiere und er durfte auch nicht so überfordert werden, das war nicht richtig. "Ach, irgendwann wird er schon wieder zurück kommen, das ist bestimmt nur so eine Phase", versuchte ich den Spanier ein wenig aufzuheitern und lächelte vorsichtig, auch wenn ich mir nicht ganz sicher war, ob ein Lächeln nun auch so richtig angebracht war. Wobei doch, denn Tanathan würde schon wieder auftauchen, er war ja nun auch nicht vollkommen blöd und er mochte es an sich hier ja auch, wenn ich das recht wusste. "Gut, das ist in Ordnung, also die Bestände überprüfen, das kann ich schon machen und da hab ich auch schon ein wenig Erfahrung, also du musst mich nicht extra einweisen", stimmte ich zu und log auch nicht damit, das ich wusste wie es ging, denn in den meisten vorherigen Jobs hatte ich in den Bars generell alles machen müssen und dann kannte man halt irgendwann jeden Bereich recht gut und konnte fast alles meistern, worauf ich auch ein wenig stolz war, ganz egal wie unschön die Zeit selbst nun auch gewesen war. Das er sich um die Rechnungen kümmern wollte fand ich ebenfalls klasse und stimmte seinem Vorschlag auch gleich zu. Ich würde das schon schaffen und die Rechnungen zu machen war sicherlich lange nicht so stressig, als wenn er hinter dem Thresen stand. Sollten wieder Frauen auftauchen..., naja, ich würde sie schon loswerden und zur Not gab es ja auch noch Samuel.

Pablo

Hoffentlich war das wirklich nur so eine Phase, was anderes musste auch gar nicht sein, dazu hatte ich keinen Bock und er war doch auch irgendwo unser kleiner süßer Tanathan, er konnte nicht einfach so verschwinden und wieder auftauchen. "Vermutlich schon, er ist eben auch einfach nur extrem überfordert, immerhin ist er ja in solchen Dingen noch mehr Kind als alles andere, nur macht mir auch genau dieser Fakt Sorgen. Früher war ja immer Chell noch dagewesen, auch draußen, nur jetzt ist er eben ganz allein", seufzte ich dann. Hoffentlich baute Tanathan wirklich keine Scheiße, das wollte ich nicht und das wäre auch echt beschissen, zumal er mittlerweile ja auch offiziell Lazar zum Vormund hatte und der richtig Stress bekommen würde, wenn Tanathan einfach so weglief und dann noch Scheiße baute. Das ging wirklich so gar nicht klar und das wollte ich auch genauso wenig. "Super", lächelte ich dann erfreut. Ich mochte meine Arbeit an der Theke, doch momentan ging das wirklich gar nicht und deshalb würde ich wohl darauf verzichten müssen, ob ich es nun wollte oder nicht. Und ein paar neue Barkeeper würde ich schon finden, davon gab es viele und man merkte schnell, ob sie gut waren oder nicht, wobei ich vermutlich eh eher auf stresserprobtere Exemplare zurückgreifen würde, denn Frischlinge konnte ich hier wirklich nicht gebrauchen, dazu war die Bar mittlerweile zu groß, selbst unsere Sicherheitsmenschen und dieses Tänzerinnenrotationsgedöns brachten nur noch erfahrene Leute hier her, aber anders hielt man es auch einfach nicht mehr aus. Egal, dafür konnten sie sich auch damit schmücken, mal in des Big Boss Bar gearbeitet zu haben, das konnte auch eigentlich niemand so wirklich, der das hier nicht überlebt hatte. Egal, erstmal ging ich meiner normalen Arbeit weiter und war jetzt auch ein wenig motivierter und besser drauf, wo ich einen Plan hatte, wie die Lage sich ein wenig entspannen konnte.

Alexander

Naja, war wohl auch nicht nur verwunderlich, wenn er wirklich überfordert sein sollte, immerhin war wirklich eine ganze Menge passiert und wenn ich den Jungen näher kennen würde, oder er mich, würde ich ja sogar anbieten, dass er für ein paar Tage mit zu mir kommen konnte um zu entspannen, nur er kannte mich kaum, ich kannte ihn kaum und dazu kam Valentin bald wieder und mehr als einen konnte ich nicht aufnehmen, einmal davon abgesehen, das ich niemanden mit meinem Bruder zusammen stecken wollte, denn auch wenn ich ihn gern hatte, manchmal war er eine Zumutung für fremde und er hatte ja auch nicht ganz zu unrecht gesessen wie ich fand, auch wenn ich ihm das nie sagen würde, denn er war natürlich der Meinung, das alles nicht fair gewesen wäre und er eigentlich nie in den Knast hätte gehen müssen, wenn der Richter nicht so dumm gewesen sei. "Er wird das schon machen und ganz sicher kommt er wieder zurück", flötete ich nur recht fröhlich und war super glücklich damit, das Pablo mir Verantwortung übertragen wollte. Ich würde das schon alles schaffen und Pablo würde es schnell besser gehen und dann würde Rin auch wieder werden und Koiko würde sich wieder erinnern und Tanathan wieder auftauchen und schon wäre wieder alles super und toll und gut und all das eben. Eigentlich konnte ich im Moment wirklich zufrieden sein, denn ich hatte eigentlich nur optimistische Gedanken und dazu kam, das ich Verantwortung übernehmen durfte! Es machte mich so unheimlich stolz! Wie sollte ich mich dafür nur je bedanken?! Ich war so dermaßen glücklich und zufrieden, das konnte Pablo sich echt nicht vorstellen.

Pablo

Na wie schön, zumindest Alex hatte ich glücklich gemacht, das freute mich doch, auch wenn ich nicht mal annähernd so optimistisch war wie der Junge, aber gut, vielleicht würde es ja noch kommen und Tanathan würde auch wieder auftauchen und gut wäre. Aber momentan war das wirklich alles mehr eine Zumutung hier und das irgendetwas wieder gut werden würde, ich zweifelte ja noch daran. Eindeutig zweifelte ich daran. Das Koiko wieder werden würde war vermutlich schon schwer genug, immerhin war das doch mittlerweile eine schwere Psychose die er da an den Tag legte, Rin ist sowieso momentan mehr tot als lebendig und Tanathan, er kannte das Leben auf der Straße und hier hatte er niemanden, es hielt ihn praktisch also genau gar nichts mehr hier und ich könnte es auch nachvollziehen, wenn er einfach weiterzog und dort sein Glück versuchte, Chell war momentan genauso unerreichbar wie irgendjemand anders, zu dem er Vertrauen hier hatte. Egal, darüber konnte ich mir momentan nicht auch noch Gedanken machen, erstmal musste ich hier meinen Job tun und das dringend, denn es wurde voller und die Gäste auch eindeutig trinkfreudiger, weshalb wir mehr zu tun hatten und ich mich nun auch nicht länger mit diesen ganzen Gedanken oder Alex befassen würde. Das Erste was ich jedenfalls morgen tun würde, neue Barkeeper suchen, damit Alex mit denen arbeiten könnte und ich mich um den Rest kümmern konnte. Wie extrem das doch auffiel, wenn hier einer fehlte, der sich auch um alles kümmern konnte, das war schon mehr als extrem wie ich fand, aber gut, wir wollten ja auch keinen 'fremden' der sich hier um alles kümmerte.

Koiko

Ich hatte doch noch ein wenig Angst davor, das ein Psychologe kommen sollte, denn was wenn ich Ärger bekam, wenn ich dem zu viel erzählte? Und dazu war ich nicht gestört, nein, ich nicht! Die in dem Heim, die brauchten Hilfe, aber doch nicht ich! Aber fürs erste sollte ich versuchen einfach einmal die Hilfe anzunehmen und zu gucken wie der Kerl so war, immerhin hatte Samuel ihn mir vorgeschlagen und er wollte auch, das ich mir das antat und ich wollte Samuel nicht enttäuschen. Dazu hatte ich ja irgendwie auch einfach nur schlafen wollen, also eilig zugestimmt, die Augen geschlossen und war auch sehr schnell weg gewesen, wobei ich echt froh war, das Samuel noch so nett war mir zuzudecken, denn ich hätte es nicht mehr wirklich geschafft, dazu war ich zu müde und wäre dann so eingeschlafen um dann erkältet aufzuwachen oder sowas. Als ich dann aufwachte fühlte ich mich ein wenig mulmig und aufgeregt, immerhin wusste ich ja noch nicht für wann Sirius nun den Termin mit dem Psychiater ausmachen wollte und am liebsten wäre ich auch bereits weggelaufen, denn ich hatte echt Schiss, auch wenn ich das nur ungern zugeben wollte. Vielleicht war der Kerl ja auch ganz ok, nur im Moment schaffte ich es nicht wirklich mich davon zu überzeugen, auch wenn ich ihn an sich sicherlich noch nie gesehen hatte. Ob er schon älter war? Oder noch sehr jung? Unruhig zappelte ich in meinem Bett herum, denn ich wollte aufstehen, musste etwas machen um mich zu entspannen, nur meine Knie taten immer noch so verdammt weh und das zappeln machte die Schmerzen nicht besser, aber ich konnte einfach nicht still liegen gerade.

Samuel

Ich hatte zu Ende gearbeitet wie es sich für einen braven angestellten gehörte und war dann auch ziemlich schnell schlafen gegangen, weil ich nicht unbedingt morgen wie der letzte Penner vor dem Psychologen stehen wollte, wobei ich nicht besonders gut schlief, weil ich mir doch immer wieder Sorgen um Tanathan machte, der ja nun noch immer verschwunden war. Kaum am nächsten Morgen aufgewacht ging ich nur schnell unter die Dusche, ehe ich mich auf den Weg zu Koiko machte, denn es war nun auch schon 11 und ich musste mich ein wenig beeilen. Ich kam dann auch endlich bei Koiko an und war sogar noch pünktlich, sodass der Psychologe noch nicht da war. Zufrieden lächelnd begab ich mich zu dem Jungen ins Zimmer. "Guten Morgen Koiko", lächelte ich dann und setzte mich zu ihm. "Bist du sehr aufgeregt? Wie geht es dir überhaupt?", fragte ich dann, denn es schien so, als wenn er wirklich ordentlich aufgeregt wäre. Naja, passierte ja auch nicht so oft, dass ein Psychologe vorbei kam und dann auch mehr oder weniger ungewollt. Egal, es würde klappen und Herr Xi würde es auch schaffen, dass Koiko wieder er selbst wurde, denn das musste einfach passieren. Was anderes kam überhaupt nicht in Frage! Schließlich klärte ich den Blonden noch darüber auf, dass Herr Xi dann auch demnächst kommen würde und ich auch bei ihm bleiben würde und er am Telefon sehr nett geklungen hatte, sodass sich Koiko wirklich keine Sorgen zu machen brauchte und sich beruhigen konnte, denn es würde ihm nichts passieren, egal was er sagen oder tun würde und er musste sich auch gar keine Sorgen mehr darüber machen, ob er was erzählen durfte oder nicht, er sollte nur ehrlich zu Herrn Xi sein und es einfach mal probieren.

Pablo stellt Gavin und Fang ein.

Koiko

Nach einer weile kam Samuel herein gestolpert, der ein wenig müde und sehr geschafft wirkte, woraus ich schloss, das er wohl nicht nur gut geschlafen hatte. Ich wünschte ihm jedenfalls auch einen guten Morgen und lächelte doch recht erfreut darüber, das er hier war, immerhin mochte ich ihn doch ein wenig und ich vertraute ihm und er war sehr nett zu mir. "Es tut immer noch sehr stark weh und ich bin schon ein wenig aufgeregt", gestand ich leicht verlegen. Das er dann auch noch meinte, das dieser Kerl heute schon vorbeikommen würde, beruhigte mich nicht unbedingt, sondern führte nur dazu, das ich noch ungeduldiger und aufgeregter herum zappelte. Hoffentlich war er auch wirklich so nett, wie Samuel sagte, denn ich befürchtete eher, das er wie die Leute im Heim sein würde, so ganz gemein und total böse, wobei die Zweifel wohl daher rührten, das die im Heim alle schon ein wenig älter, aber nicht alt, so im mittleren Alter eben, gewesen waren. Samuel zum Beispiel war zu jung, als das er dort hätte als Pfleger durchgehen können, Pablo hingegen wirkte schon eher so und der machte mir sowieso Angst, weil der so sauer gewesen war und damit konnte ich nicht umgehen. Fast schon erschrocken zuckte ich zusammen, als es an die Tür klopfte, allerdings stellte sich der Besucher nur als eine der Schwestern heraus, die mir ein wenig was zu essen brachte und dazu meinen Blutdruck und all das messen wollte, wobei sie meinte, das er etwas hoch wäre, doch das lies sich ja ganz gut mit meiner Aufregung erklären und daher kam sie zu dem schluss, das wohl alles bestens sei und ich sicherlich auch bald wieder laufen können würde.