Fight School (Übernommen von MPH)

Sirius

Für Rin wäre es vermutlich besser, wenn sie jetzt sterben würde, ja, das wäre wirklich besser. Ayaka hasste sie, davon ging ich aus und meine Freundin von etwas anderem überzeugen, von dem ich bislang auch noch nicht wirklich überzeugt war? Was mit Akito oder Sczcerbiec war, wusste ich auch noch nicht und wenn sie nachher Rin alle hassten? Mich einbezogen? Denn ich konnte ihr nicht verzeihen, dass sie meine Freundin hatte umbringen wollen, doch glaubte ich auch nicht, dass das wirklich Rin gewesen war. Erstmal ging ich einfach davon aus, dass Rin tot war und hoffte, dass es auch so war, immerhin wäre das das Beste für uns alle. "Wirklich nicht, nie wieder", versicherte ich ihr dann, darauf hoffend, dass ich mit meiner Vermutung recht hatte. Wenn nicht, dann würde sich vielleicht ja auch erklären, was mit Rin gewesen war, oder wir würden sie alle als Monster betrachten. Ayaka schien sich in der Zwischenzeit auch nicht wirklich zu beruhigen und das machte mich fertig. Ich konnte sie nicht so weinen sehen, das brach mir das Herz und einfach weil ich zu nah am Wasser gebaut war schossen mir auch sofort die Tränen in die Augen. "Ayaka... Bitte beruhige dich, Rin wird nicht wiederkommen und ich bin da, ich lasse dich nicht alleine", meinte ich nun auch weinend zu ihr, strich ihr durchs Haar und gab ihr vorsichtig einen Kuss auf die Stirn, wie das oft Eltern bei ihren Kindern machten. Passte eigentlich überhaupt nicht und eigentlich hätte ich sie nicht küssen dürfen, aber meine Gedanken waren einfach nur völlig fertig und schalteten sich langsam ab, da ich einfach nur überfordert und verwirrt war von der Situation.


Sczcerbiec wird in sein Bett gepackt und jetzt fixiert, da er schon wieder aufgestanden war (sag ich mal so wenn das ok is)
Lazar haut verstört ab, kauft sich Wodka und sucht nach Yochi und Samuel sitzt fertig in dem Zimmer auf seinem Bett und starrt stumpfsinnig den anderen beim Aufräumen an.

Ayaka

Was war eigentlich mit dem weißhaarigen Mädchen passiert? Ich hatte gesehen wie sie gestürzt war und sich den Kopf angeschlagen hatte. Dann war da irgendwie Blut gewesen und mehr wusste ich nicht. Ob sie tot war? Irgendwie wünschte ich es mir ja, denn dann würde sie wirklich nie wieder kommen und nochmal versuchen mich umzubringen, doch irgendwo, ganz tief in meinem Herzen, sagte etwas, dass es besser wäre wenn es Rin gutging und wenn sie wieder aufwachte. Am allerbesten wäre es wohl auch wenn sie sich nicht mehr, oder nur noch teilweise an das erinnerte was passiert war. Mein Verstand hingegen schrie weiter vor sich hin das sie ein Monster war, nicht würdig weiter zu leben. Allmählich beruhigte ich mich ein wenig, oder vielleicht kamen auch einfach nur keine Tränen mehr, weil ich schon alle verheult hatte für den heutigen Tag, so genau wusste ich das gerade nicht. "Nein nicht allein lassen... mich nicht allein lassen", murmelte ich immer wieder und legte meine Arme fest um meinen Sirius. Er war wirklich der aller beste, wie hatte ich je daran zweifeln können? Und wieso hatte ich mir einreden wollen das er ein Arschloch war? Das war er nicht, nein er war einfach nur toll. Aber dennoch würde ich ihm das noch nicht gleich wieder sagen, nicht das er meinte das er die Geschenke einstellen konnte. Die fand ich nämlich einfach nur mega süß und knuffig von ihm und da wollte ich auch noch ein wenig was von haben.

Sczcerbiec ist noch immer bewusstlos

Sirius

Ayaka wurde zumindest ein wenig ruhiger. Ein Glück, lange hätte ich das so auch nicht mehr ertragen, es war furchtbar sie so leiden zu sehen. Wirklich furchtbar, ich konnte sie nicht leiden sehen, egal was passierte. Sie war doch mein Mädchen und ich wäre grausam, wenn ich mich daran erfreuen würde, wenn sie litt. Mittlerweile hatten sich meine beiden Stichverletzungen ein wenig entspannt, was mich sehr erfreute. Es war wirklich gut, dass es für Ayaka auch in Ordnung war, wenn wir liegen, anstatt zu sitzen, denn lange im Sitzen hätte ich das nicht mehr ausgehalten. Jedenfalls ging es jetzt wieder einigermaßen, dass freute mich ein wenig, denn so konnte ich auch Ayaka besser beruhigen. Diese murmelte mittlerweile immer wieder, dass ich sie nicht alleine lassen sollte. "Ich lasse dich nicht alleine, ich werde dich nie alleine lassen, versprochen", murmelte ich dann sanft lächelnd zu ihr. Wie sich das Blatt doch gewendet hatte. Vor einer Stunde lag ich noch da und weinte und sie musste mich trösten, jetzt war es umgekehrt. Doch war ich froh drum, denn wenn ich mir nur vorstellte, dass sie jetzt alleine sein müsste oder irgendjemand anders, womöglich noch ein anderer Kerl sie tröstete, drehte sich mir der Magen um. Nein, sie war meine Frau, da hatte niemand anderes was zu vermelden. Ja, genauso war es und würde es auch werden und bleiben! Aber bevor ich mich um sowas kümmern sollte, war es jetzt erstmal wichtig, dass Ayaka sich vollends beruhigte, alles andere war unwichtig und nebensächlich.

Sczcerbiec

Wirklich, ich hatte nicht damit gerechnet das dieses Mädchen wirklich nochmal abdrücken würde und mir war auch klar, dass sie nur mein Bein getroffen hatte, weil Ayaka dazwischen gegangen war und dazu die Scheibe geplatzt war, was des weiteren wohl auch der Grund für den Zusammenbruch gewesen war. Glaubte ich zumindest. So wirklich sicher warum genau mein Bewusstsein abgeschaltet hatte war ich noch nicht, doch wahrscheinlich lag es einfach an dem extremen Temperatursturz. Auch jetzt war es noch immer so arschkalt, anscheinend hatte man mich einfach in diesem Raum gelassen, und mein Körper fühlte sich an als würde er in Flammen stehen, wobei, nein es war weit schlimmer, denn Flammen hätte ich grad sogar ganz gut gefunden. Ich vertrug die Temperatur überhaupt nicht! Gequält öffnete ich die Augen. Koiko schien noch immer keine Lust zu haben sich wieder an die Kontrolle zu begeben, vielleicht lag es daran, dass die Kontaktlinsen weg waren? Oder aber er war weit mehr traumatisiert als ich angenommen hatte. Naja, den Zustand kannte ich von ihm ja. Langsam blickte ich mich um, wobei selbst das eine enorme Kraftaufwendung benötigte, die ich trotz des Rings nur schwer aufbieten konnte. Die Kälte lähmte mich regelrecht und folterte mich gleichzeitig in allen Regeln der Kunst. Verzweifelt wollte ich irgendwie nach einer Wärmflasche oder irgendwas fragen, nur es funktionierte nicht. Mein, oder eher Koikos Körper versagte mir den Dienst. Dafür erkannte ich jetzt warum ich mich noch nicht bewegen konnte: Die Ärzte hatten ihre Drohung wahr gemacht und es wirklich gewagt mich anzuketten! Als ob das gerade wirklich nötig wäre...

Ayaka beruhigt sich weiter und wird müde vom weinen

Samuel

Ich saß einfach nur da und starrte geistesabwesend auf den Boden. Es war kalt hier, wirklich kalt, aber selbst das störte mich gerade nicht. Die ganze Situation eben war einfach nur wie ein schlechter Film an mir vorbei gerauscht und ich fühlte mich einfach nur noch scheiße. Ich wusste nicht, was das da eben gewesen war, das konnte nicht Rin sein. Nicht das kleine, nette und zerbrechliche Mädchen konnte gerade Akito angegriffen haben, ihn für ihren toten Freund gehalten haben und dann noch Ayaka hatte umbringen wollen, das ging einfach nicht in meinen Kopf hinein. Nachdem das Fenster von Lazar anscheinend kaputt geschossen worden war, warum auch immer, und schließlich auch Akito umkippte, ging alles ganz schnell. Ayaka und Sirius wurden heraus gebracht, war wahrscheinlich auch besser so, Ayaka war fertig, das merkte man deutlich. Lazar hatte es auch nicht mehr lange ausgehalten, so angeschlagen und nur mit einer dünnen Jacke bekleidet war er abgehauen, als die Ärzte kamen und Rin wiederbelebten, die zu dem Zeitpunkt tot in ihrer Blutlache lag. Dann hatte man sie weggebracht, keine Ahnung ob sie lebte oder nicht. Akito hingegen legte man in sein Bett und fixierte ihn jetzt. Warum er überhaupt umgekippt war? Und was wäre passiert, wenn Rin getroffen hätte? Ich wollte er gar nicht so genau wissen. Jetzt jedenfalls war eine Putzfrau da, die Sirius blutiges Bett entfernte und den Boden wischte. Außerdem kam einer mit einer dicken Holzplatte für das zerbrochene Fenster. Aber es interessierte mich nicht. Verwirrt und geschockt sah ich jetzt zu Akito, welcher anscheinend wieder bei Bewusstsein war. Uns brachte man jetzt Decken, so etwas dickere. Hoffentlich könnte ich bis heut Abend von hier verschwinden. Nachdenklich die Decke um mich legend starrte ich Akito an. Er schien schwach zu sein, sehr schwach sogar. Hoffentlich kratzte er nicht auch noch ab.


Sirius liegt weiterhin neben ihr und kuschelt sie an sich.

Sczcerbiec

Nach einer Weile brachte eine Krankenschwester ein paar Decken herein und breitete eine davon über mir aus, doch wirklich helfen tat es noch nicht. Noch immer frohr ich und die Temperatur war bei weitem zu niedrig! Wie zur Hölle sollte ich da meine Vitalfunktionen aufrecht erhalten?! Verdammt ich war ein FEUER-Schatten, dazu ein Schlangenwesen, unter 20°C und mit zu wenig Energie lief da nichts! Wenn ich denn wenigstens Koiko hervorzerren könnte, nur der war ums verrecken nicht greifbar, wohin der sich auch immer verkrochen hatte. Vorsichtig ballte ich meine Hand um meinen Ring und blickte dann zu Samuel, welcher als einziger noch hier im Raum verblieben war. "Ich brauch meine Waffen...", flüsterte ich leise, hoffte das er es hörte und sie irgendwie besorgte, auch wenn es bei ihm wohl sehr unwahrscheinlich war. Dennoch, wenn ich es schaffte jetzt an die Dolche und das Schert zu kommen müsste ich mir absolut keine Sorgen mehr machen, dass 'mein' Herz gleich aufhörte zu schlagen oder solche Scherze. Eine andere Möglichkeit wäre allerdings auch jetzt ganz schnell die Minustemperaturen hier im Raum in hohe Plustemperaturen zu verwandeln, nur ging das denn schneller als mal eben zu dem zusammengebrochenen Haus zu rennen, dort ein wenig zu buddeln und mir meine Waffen zu bringen. Ja doch wahrscheinlich schon. "Zu kalt", setzte ich also noch angestrengt hinten nach. Wesshalb die Ärzte uns wohl nicht verlagert hatten? Wahrscheinlich weil sie froh wären wenn wir allesammt abkratzten oder sowas. Dazu war Lazar weg und der hatte sie bedroht. Vor mir und Samuel schienen sie nicht solche Angst zu haben.

Samuel

Was? Jetzt sollte ich auch noch für ihn den Laufburschen spielen? Waren die wirklich alle übergeschnappt? "Damit du hier auch noch Amok laufen kannst?", fragte ich leise zurück, da noch immer Schwestern anwesend waren, die die Scherben auffegten und wischten. Nach einiger Zeit setzte er noch ein 'zu kalt' hinzu. Dem gnädigen Herren war also zu kalt? Einen Moment lang überlegte ich, ob ich jetzt spöttisch mich an einen warmen Ort begeben sollte, aber nein, ich wollte nicht noch mehr Stress. Also wandte ich meinen Blick zu einer der Schwestern. "Uns ist kalt", meinte ich dann. Sie erklärte, dass kein anderes Zimmer mehr frei wäre. "Dann holen sie noch ne Heizung oder was weiß ich was", grummelte ich nur vor mich hin. Die junge Dame nickte eifrig, wrang ihren Putzlappen aus und ging dann. Hoffentlich kam jetzt auch was. Die Hausmeister oder was auch immer der ältere, dicke Herr in Blaumann darstellen sollte, hatte mittlerweile das Fenster verbarrikadiert und isolierte es auch noch provisorisch, damit wahrscheinlich nicht zu viel Wärme verloren ging. Nach einiger Zeit kam dann auch endlich die Schwester mit Wärmflaschen wieder und erklärte, dass der eben besagte Herr noch einen Heißlüfter holen gehen würde. Dann wäre es zumindest schon Mal nicht mehr so kalt. Schließlich fragte sie mich noch nach Lazar, da der Arzt wohl dringend mit ihm über Rin sprechen müsste. Ich zuckte mit den Schultern und meinte, dass er nicht hier sei. Schließlich wandte ich mich zu Akito. "Besser?", fragte ich dann. Jetzt seine Waffen suchen gehen, am besten noch in dem eingestürzten Haus, wo vermutlich noch immer Bullen herumlaufen würden. Ich glaub mein Schwein pfeift.

Sczcerbiec

Zugegeben, seine Worte zauberten mir doch ein leichtes Lächeln auf die Lippen, das dann aber auch schnell wieder verschwand, als von der Wunde an meiner Seite kurz eine heftige Schmerzwelle ausging und mich zusammenkrampfen lies. "In dem Zustand? Wie soll ich denn da ein Schwert halten, geschweigedenn damit herumlaufen?", fragte ich leise zurück und schloss die Augen wieder, damit mein Hirn etwas weniger zum verarbeiten hatte. Wobei es da ohnehin schon am schlampen war, denn ich sah nur verwischt, egal wie oft ich blinzelte. Samuel erklärte den Frauen, die hier immernoch am putzen waren, irgendwas und kurz darauf bekam ich endlich zwei Wärmflaschen, die zwar noch nicht unbedingt komplett ausreichten, aber sie waren schonmal ein ganz guter anfang. Am liebsten hätte ich mich jetzt noch zusammengerollt und einfach geschlafen, nur das verhinderten die Ketten an meinen Gelenken ja leider, also blieb mir nichts anderes über, als einfach so liegen zu bleiben und zu hoffen, dass es mir schnell ein wenig bessser ging und ich nicht doch noch abkratzte weil meine Kraft aufgebraucht war oder sowas. "Danke", meinte ich nach einer weile leise in Richtung von Samuel. Eigentlich war er ja manchmal ganz ok und vielleicht könnte ich ihn ja sogar mögen, auch wenn Koiko sicherlich nie dazu in der Lage sein würde, nach dem was der mit Ayaka gemacht hatte. Ich hingegen fand das gar nicht so schlim... nein, war doch eine brilliante Idee gewesen. Schädigung des Opfers, PLUS Nachwirkungen auf Opfer und außenstehende Personen... Perfekt!

Samuel

Bei den allen wunderte es mich auch nicht mehr, wenn der Junge prima in der Lage war, das Schwert zu halten, zu führen und zu richten über Leben und Tod. Allerdings schien er auch vorerst zufrieden mit dem Wärmflaschen und dem komischen anderen Teil zu sein, welches leise surrend seine Arbeit verrichtete. Schließlich bekam ich sogar ein Danke von ihm, was mich noch mehr verwunderte, aber sich eigentlich auch gehörte. Vorsichtig ließ ich mich auf meinem Bett zurücksinken und konnte nun endlich, wo wir alleine waren und Ruhe herrschte, über alles nachdenken. Was war das gewesen? Welcher Teufel hatte sich da in Rin eingepflanzt? Sie war doch immer so nett und begehrenswert, abgesehen von ihren kleinen Brüsten. Aber doch niemals jemand, der so einfach tötete! Vor allem doch keine Menschen, die man kannte! Warum Lazar das Fenster zerschossen hatte, war mir mittlerweile aufgegangen, bei dem Gedanken, dass der Junge Wärme bräuchte oder seine Waffen. Aber trotzdem war das komisch, beängstigend, fürchterlich. Ich wollte ja eigentlich mal nach der hübschen Ayaka und ihren Sirius gucken, aber andererseits war ich verhasst bei den beiden und sollte es deswegen alleine schon lassen. Nach Rin zu fragen traute ich mich allerdings nicht, ich wollte nicht, dass sie starb. Und Lazar suchen, wo er seit Ewigkeiten hier lebte und arbeitete und vermutlich jede einzelne Gasse der Stadt kannte war einfach nur schwachsinnig. Also blieb ich liegen. Ob der andere schlief? Oder ob es ihm besser ging? Eigentlich hätte ich ja gerade auch ein wenig Lust auf eine Krankenschwester, aber andererseits sollte ich mich hier vielleicht wirklich nicht unbeliebt machen. "Ich verstehe das alles nicht", seufzte ich dann am Ende meiner Nerven und starrte gegen die Decke.

Sczcerbiec

Nach einer weile brachte man endlich noch so ein komisches anderes Gerät, das unangenehm surrte, aber dafür super Wärme verbreitete. Endlich konnte ich mich wieder ein klein wenig entspannen. Meine Energie würde zwar sehr lange brauchen bis sie wieder komplett hergestellt war, doch fürs erste müsste ich nicht unbedingt erwarten, dass mein Herz einfach so stehen blieb, oder die Kraft fehlte um zu atmen. Irgendwann sagte Samuel wieder was und warum auch immer war ich gerade wirklich in der Stimmung ihm zu antworten. Ob vielleicht irgendwelche Cannabis-Rückstände in dem Puste-Ding steckten? Anders konnte ich mir das kaum erklären, vielleicht lag es aber auch an meiner Schwäche und ich hatte nur keine Energie zum Bösartig sein. "Was verstehst du nicht?", fragte ich also interessiert nach, meine Augen weiterhin entspannt geschlossen und einfach nur still daliegend. Die Wärme die sich im Raum ausbreitete näherte sich langsam den magischen 20 °C und würde dann sicherlich auch noch bis 25°C gehen, mehr wohl allerdings nicht, denn mehr wäre für Samuel wahrscheinlich dann wieder unangenehm, aber egal 25° passten mir auch ganz gut. Hauptsache so warm wie möglich. Wie es Rin wohl inzwischen ging? Bevor ich umgekippt war hatte ich noch gesehen, dass sie auf Ayaka losgegangen war und jetzt vorhin war alles voller Blut gewesen. Von wem es war, oder wieso es da war hatte sich mir noch nicht ganz erschlossen.

Samuel

Er antwortete mir? Ob das nun gut war oder nicht, gerade freute ich mich tierisch darüber, dass er mir antwortete. Hoffentlich log er jetzt nicht, denn das bekäme mir gar nicht gut. Wahrscheinlich würde ich es nicht merken und im Endeffekt noch verwirrter sein, aber was soll's, besser als hier nur herum zu liegen war es allemal. "Was das war. Das war doch nicht Rin, oder? Und wieso denkt sie, dass du ihr toter Exfreund seiest? Und das mit diesen komischen Waffen hab ich auch noch nicht so richtig gerallt, bist du jetzt dieser Akito oder diese Waffe, aber warst du nicht letztens noch bei dem Blonden? Gibt es hier noch mehr von diesen Waffen? Und wo ist der eigentliche Mensch dann überhaupt?", fragte ich dann meinen Zimmergenossen. Ich verstand das wirklich alles nicht, mir war das zu hoch und am liebsten hätte ich das alles nur hinter mir gelassen und wäre abgehauen, wieder zurück dahin, wo ich vorher war. Gute Bezahlung hin oder her, ich bekam hier nur noch Traumata, auch wenn ich doch einiges gewohnt war, diese ganzen Leute überstiegen alles maßlos, was ich bislang erlebt hatte. Unruhig wandte ich meinen Blick zu dem anderen Bett. Momentan war alles bedeutend dunkler in dem Raum, da das eine Fenster ja nun kein Licht mehr spendete. Aber das war auch egal, man konnte zur Not ja Lampen anmachen und die Dunkelheit war auch eigentlich recht angenehm. Der Junge hatte die Augen geschlossen, schien allerdings mittlerweile wesentlich besser zurecht zu kommen. Hätte mir auch noch gefehlt, wenn der jetzt hier gestorben wäre.

Sczcerbiec

Samuel schien erstaunt darüber zu sein das ich ihm wirklich Antwortete, naja, wohl nicht ganz zu unrecht, denn hätte er zu einer anderen Zeit gefragt, hätte ich ihn nur ausgelacht und sonst nichts getan. Nur jetzt war das eben nicht so, wesshalb auch immer. Ich verstand mich in dieser Angelegenheit selbst nicht so ganz. "Ich weiß nicht. Zugegeben, niemals hätte ich geglaubt das Rin wirklich abdrücken würde, aber ich kann dir nicht sagen ob das sie war oder nicht. Die Sache mit Koiko, ist die... ich darf es dir leider nicht sagen, aber ja ich hab vorher zu ihm gehört. Er war mein Meister", beantwortete ich schon einmal die ersten Fragen. Das Koiko noch lebte würde ich ihm nun nicht auch noch aufbinden, er war schon verwirrt genug. "Ich bin jedenfalls nicht Akito. Mein Name ist Sczcerbiec und ich bin nicht direkt die Waffe, sondern ein sogenannter Schatten. Allerdings bin ich mit einer Waffe verbunden. Es gibt durchaus noch mehr Schatten, Rin hat einen. Sein Name ist Empir wenn ich das recht weiß und er ist kein freundlicher Zeitgenosse. Dann hat Yoichi noch einen und den letzten darf ich dir, noch, nicht sagen.", fügte ich noch hinzu. Wesshalb ich Grasifa nicht erwähnte wusste ich nicht so wirklich, aber irgendwas sagte mir, dass das Sirius lieber selbst machen sollte. "Nun der 'eigenbtliche' Mensch, wie du es nennst ist hier, aber auch nicht. Du musst das so sehen: Der Körper ist lediglich eine Hülle, die du mit deiner Seele ausfüllst und so bedienst. Wir Schatten bilden eine zweite Seele, wenn du einen abbekommst, und können dich dann unterstützen, indem du unsere Macht nutzen kannst. Aber wir können dich auch aus der 'Hülle' verdrängen, so wie ich das gerade mache. Akito ist deswegen immernoch hier, bekommt auch alles mit, wenn er denn will, aber steuern tue ich."

Samuel

Um Himmels Willen, da war ja grauenvoll. Rin hätte nie im Leben abgedrückt, ich konnte mich doch nicht so in einer Person täuschen, oder? Sczcerbiec, oder wie immer man das auch sprach, schien selber ziemlich überrascht von Rins Tat zu sein. Was wohl passiert wäre, wenn sie ihn sofort gekillt hätte? Hätte sie das überhaupt gekonnt? Nach dem, was er vorhin gesagt hatte, ja nicht, er hätte weitergelebt, aber Akito? Den hätte sie getötet, soweit ich das verstanden hatte. Also, soweit sogut, Sczcerbiec gehörte zu Koiko, der war aber anscheinend tot oder irgendetwas anderes, sodass er nun bei diesem Akito war. Noch ja ganz verständlich. Dann kam allerdings die Geschichte mit den Schatten. Jetzt hörte echt alles bei mir auf, das war doch echt nicht normal, was hier abging. Es gab also noch drei, einen bei Rin, bei Lazar putzigem Freund und einen, den er mir nicht verraten konnte. Schließlich erklärte er mir noch, wie das mit den Hüllen funktionierte, wozu ich in meinem Kopf nun eine einfache, praktische Kritzelei anfertigte, die mir half das zu verstehen. Ich wollte nie im Leben so einen komischen Schatten haben, da bekam man ja noch Angst und irgendwo im nirgendwo zu sein, nicht handeln zu können, aber alles mitzubekommen stellte ich mir auch schrecklich vor. "Und was ist jetzt mit diesem Empir, wenn Rin gestorben ist? Was passiert dann mit euch Schatten? Sterbt ihr auch?", fragte ich dann noch immer leicht verwirrt. Das hieße dann ja also, dass Empir auch Rins handeln beeinflusst haben könnte? Das war echt alles nur verwirrend!

Sczcerbiec

War die Geschichte von uns Schatten denn wirklich so verwirrend? Ich hatte noch nie vorher selbst jemand anderem davon erzählt, daher war es das erste mal, dass ich sah, oder eher hörte wie jemand 'normales' auf sowas reagierte. Durch das schweigen hindurch, das erstmal entstanden war, konnte man Samuels Hirn fast schon rattern hören, so kam es mir gerade jedenfalls vor. Seine nächsten Worte schockten mich ein wenig. "Wie Rin gestorben?! Sie ist Tod...?!", fragte ich erschrocken nach und blinzelte verwirrt. Das konnte doch nicht sein, mit wem sollte ich denn dann jetzt spielen? Und noch hatte ich mir doch gar nicht überlegt wo ich meien Waffen am besten bunkern konnte, damit sie ein halbwegs vernünftiger Mensch fand, denn Koiko würde es nie im Leben schaffen nochmal einen solchen Verlust zu überleben. Er war nach Emils Tod schon fast abgekrazt weil es ihm das Herz gebrochen hatte. "Nein wir Schatten sterben nicht. Ohne Träger sind wir unfähig etwas zu tun. Wir sitzen dann in unseren Waffen fest, in einer Art schlaf und warten bis jemand sie berührt. Die ältesten und stärksten von uns Schatten können sich auch ohne Träger zeigen, allerdings ist es schwer und macht auch nur selten Sinn, zumal wir auch dann nichts weiter tun können als zu versuchen den Menschen, dem man sich offenbart, zu den Waffen zu locken, damit dieser sie berührt. Direkt getötet werden können wir Schatten zwar auch, aber wie das geht ist längst in Vergessenheit geraten", beantwortete ich seine Fragen, wobei letzteres nicht ganz stimmte. Natürlich wusste ich selbst wie man mich und die anderen wirklich auslöschen könnte, nur hoffte ich, das es sonst niemand mehr wusste und der Priesterkult ausgestorben war.

Samuel

Mein Gehirn qualmte und irgendwie hörte sich das alles so irreal an, dass es mir wie aus einem Märchen gestohlen vorkam. Und doch sollte das alles so sein, wie Sczcerbiec sagte? Nun denn, es erklärte einiges, zum Beispiel den Brand gestern, an dem vermutlich der Feuerschatten dann schuld war. Ich würde mich an den Gedanken schon noch irgendwie gewöhnen, es brauchte vermutlich nur einen Moment, denn noch klang das echt alles wie aus irgendeinem X-beliebigen Fantasybuch gestohlen und so gar nicht hierher passend. "Keine Ahnung, sie war es auf jeden Fall, wie es jetzt um sie steht, weiß ich nicht", antwortete ich ihm dann leicht betrübt. Ich hoffte, dass die Ärzte sie irgendwie wieder hinbekommen würden, ich mochte sie unheimlich gerne und ich wollte nicht, dass sie starb. Außerdem gab es bestimmt einen genauso einen übermenschlichen Grund, warum sie so gehandelt hatte und sie konnte bestimmt nichts dafür. Schließlich hörte ich ihm zu, was er über den Tod von den Träger zu sagen hatte. Als Schatten war man ja ehrlich mal am Arsch. Pausenlos eingesperrt und wenn man dann auch noch einen mächtigen Träger hatte, war man auch dann nur eingesperrt. Ein Glück war ich ein Mensch und kein Schatten. Es war mir relativ egal, wie man Schatten tötete, da starb ich lieber selber, noch waren die Teile mir extrem suspekt. "Gibt es viele von euch Schatten? Oder liegt das an der Schule, dass hier mehrere sind?", fragte ich dann interessiert, als mir einfiel, dass die ja eigentlich alle auf diese abgebrannte Kampfschule gingen.

Sczcerbiec

Rin war also zumindest tot gewesen, hoffentlich war sie es dann jetzt nicht mehr. Ich mochte das Mädchen wirklich, sie war witzig und gut zum ärgern, auch wenn sie manchmal wirklich krass überreagierte. Sie musste einfach überleben! Sie musste! "Hoffentlich wird sie wieder", meinte ich leicht niedergeschlagen und schloss meine Augen wieder, da es so bequemer war. Als er fragte ob es noch mehr von uns Schatten gäbe musste ich grinsen. "Ich weiß nicht recht, ich kenne nicht gerade viele Schatten. Vielleicht habe ich es aber auch verdrängt, du musst wissen, ich bin sehr, sehr alt und an die ältesten Geschehnisse kann ich mich nicht mehr so gut erinnern. So könnte es durchaus sein, dass Empir, oder Yoichis Schatten, oder auch der Neue mich kennen, doch ich könnte dir nicht sagen sie jemals schon einmal gesehen zu haben. Wesshalb hier so viele sind weiß ich ebenfalls nicht, nur langsam hab ich das Gefühl, dass ich die wie magisch anziehe, anders kann ich mir das wirklich nicht erklären", fügte ich noch hinzu und grübelte ein wenig über Grasida nach. Noch immer hatte ich das Gefühl sie irgendwie zu kennen, nur mein Hirn wollte nicht mehr dazu ausspucken, sodass ich immer wieder zu der Annahme kam das ich mich täuschen musste. Anders ging es einfach nicht, ansonsten müssten da doch irgendwelche Erinnerungen sein. Oder war die Begegnung schon so weit zurück, dass es noch in meinen ersten Jahren stattgefunden hatte? Nein, unmöglich, dann wüsste ich doch wohl gar nichts mehr davon.

Samuel

Na das hoffte ich auch, ich wollte wirklich nicht, dass Rin starb. Nein, das ging überhaupt nicht. Wahrscheinlich zog er sie auch an, ansonsten würden sie sich bestimmt nicht so haufenweise um ihn versammeln. Meine Fragedurst war mittlerweile gestillt und ich kam ein wenig besser mit der Situation zurecht. Ja, ich verstand sogar etwas mehr und auch ein paar der Zusammenhänge. Vermutlich gab es einige Schatten und hier sammelten sich natürlich die herausragensten in Geist und Körper. Oder irgend so ein Schwachsinn. "Danke für die Aufklärung", bedankte ich mich dann höflich bei Sczcerbiec. Ohne ihn hätte ich mich hier früher oder später noch aufgehängt, mir war das alles zu chaotisch gewesen und wenn man dann noch nicht mal die Hintergründe wusste, war man echt aufgeschmissen. "Bin gleich wieder da", erklärte ich dann und erhob mich. "Hast du eigentlich Hunger oder Durst?", fragte ich Sczcerbiec dann. Ich hatte Hunger. Extremen Heißhunger (auf eine gut gebaute Angestellte), denn heut morgen hatte ich nichts bekommen und getrunken auch noch nicht wirklich. Wenn ich dann gleich unterwegs war, würde ich mich mal nach allen erkundigen, immerhin waren Sirius und Ayaka irgendwo, Lazar konnte ja auch wieder aufgetaucht sein und wissen wie es Rin ging wollte ich dann doch auch nochmal. Immerhin konnte ich dann Sczcerbiec auch genauer sagen, was los war, immerhin schien er auch ziemlich besorgt um die kleine, graue Maus zu sein.

Sczcerbiec

Anscheinend hatte Samuel gar nichts gegen mich. Na das war doch super! Immerhin mochte ich ihn noch immer irgendwie mit seinem Hang dazu Chaos zu stiften und Zerstörung zu bringen. Ein erstaunlicher Mensch, wenn man bedachte, dass er keinen Schatten hatte, der ihn dazu treiben könnte. Nein, er machte das alles ganz von allein und das fand ich richtig klasse. "Ach was, keine Ursache", tat ich seine Bedankung lächelnd ab. Daraus, dass er fragte ob ich nicht vielleicht auch Hunger, oder Durst hätte, leitete ich ab das er mich sogar ein wenig zu mögen schien. "Nein, aber Danke der Nachfrage. Ich fürchte ich würde jetzt ohnehin nichts runter bekommen, dass nicht püriert ist und püriertes mag ich nicht", lehnte ich freundlich ab, denn irgendwie glaubte ich wirklich nicht, das ich es jetzt schaffen würde zu kauen, zumal ich ja ohnehin festgekettete Handgelenke hatte, da brauchte ich an Essen, oder trinken nicht mal zu denken, denn füttern würde ich mich mit sicherheit nicht lassen, dazu war mein Stolz um längen zu groß und zu allgegenwärtig. Naja, außer natürlich es kam eine außergewöhnlich hübsche Krankenschwester um die Ecke, also da würde ich es mir dann natürlich doch nochmal überlegen ob ich nicht doch vielleicht ein klein wenig Hunger hatte, oder nicht. Gut, bei den normalen würde ich mich so jetzt auch nicht groß wehren können, aber noch bestand ja Hoffnung das sich ersteres verwirklichte und nicht gewalt zum Einsatz kam um mich zum Essen zu zwingen.

Samuel

Ich lächelte und ging dann. Leider war gerade weder Frühstücks noch Mittagszeit und somit musste ich erstmal ganz bis zum Schwesternzimmer latschen um mir etwas Essen abzuholen. Zu meinem Leidwesen war dort nicht mal eine hübsche Krankenschwester angestellt, so konnte ich Doktorspiele gerade auch knicken. Zu schade aber auch. Nachdenklich erkundigte ich mich noch nach Ayaka und Sirius, welche wohl ein anderes Zimmer bekommen hatten und sich beruhigten. Also zumindest Ayaka. Zum Glück war die Hübsche nicht allein, auch wenn ich natürlich lieber bei ihr wäre als Sirius. Aber egal, ich hatte ihr schon genügend Leid zugefügt, auch wenn ich es immer wieder tun würde. Dafür war es einfach zu gut mit ihr gewesen. Lazar war wohl auch noch nicht wieder aufgetaucht und ich hoffte, dass der Kerl keine Dummheiten machten. So verstört wie er auch vorhin war, konnte ich ihn nicht mehr wirklich einschätzen. Schließlich fragte ich noch nach Rin. Die Schwester stockte erst, meinte dann allerdings, dass man sie ins Koma gelegt hätte. Mehr konnte man noch nicht sagen und durfte sie auch gar nicht. Ich bedankte mich zufrieden über alle antworten und das Essen, ehe ich zurückschlenderte und noch eben Wasser mitnahm. "Wieder da", begrüßte ich Sczcerbiec dann. Zu Mittag hatte es Erbsen mit Klößen und Rindfleisch gegeben. Naja, besser als gar nichts. "Rin liegt übrigens im Koma, mehr wollte die Schwester allerdings nicht sagen", informierte ich ihn dann noch und begann schließlich zu Essen. Ach tat das gut, meinen Hunger würde die Portion wahrscheinlich nicht stillen, aber das war besser als gar nichts.

Sczcerbiec

Was trieb Samuel denn so lange? Es dauerte ja eine halbe Ewigkeit bis er mal wieder auftauchte. Ob er sich noch nach den anderen Erkundigt hatte? Hoffentlich doch, ich wollte wissen was mit Rin los war! Irgendwann kam er dann endlich wieder und mit ihm füllte gleich mal der Geruch von Erbsen, Klößen und Rindfleisch das Zimmer aus. Doof, denn ich befürchtete, dass ich jetzt als nächstes doch noch Hunger bekommen würde wenn ich schon die ganze Zeit das Essen riechen musste. Naja, wenn ich dann wenigstens das Glück hatte, das eine hübsche Schwester in der Nähe war, war es in Ordnung. "Guten Apetit", meinte ich höfflich zu Samuel, ehe dieser das Essen anfing. Rin lag also im Koma... naja, war besser als wenn sie Tod wäre. Nur hoffentlich wachte sie daraus auch wieder aus. Ob sie sich überhaupt noch an etwas würde erinnern können wenn es endlich soweit war und sie die Augen wieder öffnete? Wäre es denn besser wenn sie alles vergaß? Nein, jeder verdiente es seine Erinnerungen behalte zu dürfen. Es war schecklich aufzuwachen und nicht mehr zu wissen was man sie letzten Stunden, oder vielleicht sogar Wochen, oder gar Jahre getan hat. Sowas sollte absolut niemandem passieren, denn es hatte absolut niemand verdient. "Zumindest ist sie nicht tot.", kommentierte ich Samuels Aussage gedankenverloren. Wie Koiko wohl reagieren würde wenn ich ihm das erzählte? Noch schien er sich ja weiter zu verkriechen und nichts mitzubekommen.

Samuel

"Danke", bedankte ich mich als erstes für seinen 'Wunsch'. Da sagte er was waren, ein Glück war sie wirklich nicht tot. Das Essen war für Krankenhausverhältnisse echt in Ordnung, nicht allzu gut, aber auch nicht ungenießbar schlecht, sondern einfach in Ordnung. Mehr musste es allerdings auch gar nicht tun. Nur das Rindfleisch blieb unberührt, ich würde hier bestimmt nicht anfangen Fleisch zu essen, dass konnte die vergessen. Ein Glück waren Erbsen und Kartoffeln wirklich einigermaßen ausreichend um meinen schlimmsten Hunger zu sättigen, allerdings auch schon ziemlich schnell leer. "Da hast du recht, hoffentlich wacht sie aber auch wieder auf und das ohne dann irgendwie behindert zu sein", warf ich dann ein, ehe das Rindfleisch, welches auch noch einen ziemlich großen Teil des Tellers eingenommen hatte, nach draußen vor die Tür brachte und dort einer Schwester in die Hand drückte. Schließlich ging ich wieder zurück und setzte mich auf mein Bett. Wie lange ich wohl hierbleiben musste? Hoffentlich nicht allzu lange, ich mochte Krankenhäuser nicht sonderlich. Eigentlich überhaupt nicht. "Naja, dass wird schon werden, Hauptsache sie ist nicht tot", seufzte ich dann. Wo er wohl eigentlich hinziehen wollte, wenn er irgendwann wieder herauskam? Ich hatte ja einen Platz in meiner Wohnung frei, aber das konnte man dann noch gucken, immerhin würde er so schnell hier eh nicht mehr wegkommen. Und was sollten wir jetzt machen? Hoffentlich fiel Sczcerbiec etwas ein, dass man machen konnte, denn meditieren wollte ich gerade nicht, hier in diesem Raum herrschte sowieso nicht der geringste Hauch von Einklang, da brachte meditieren auch nichts mehr.

Sczcerbiec

Es wunderte mich ein wenig, dass Samuel das Fleisch übrig lies, immerhin war das doch mit abstand das beste was sich auf dem Teller befunden hatte..., aber gut, vielleicht mochte er ja kein Rind.. oder Tiere generell. Sowas sollte es schließlich auch geben, Also Menschen die keine Tiere essen wollten. Verstehen konnte ich das nicht ganze, ich hatte es schon immer gemocht. Nur Gemüse und anderes Gewächs zu essen würde ich nun auch gar nicht toll finden. "An sowas hatte ich noch gar nicht gedacht... aber nein, es wird ihr gut gehen", meinte ich gedankenverloren. Eine Rin die im Rollstuhl saß oder sowas konnte ich mir nun wirklich nicht vorstellen und ich wollte es mir auch gar nicht vorstellen. An sich war ich immer für das Leid anderer offen, aber das ging dann wirklich zu weit. Blinzelnd starrte ich die Decke des Zimmers an. Es war dunkel hier drinn, dadurch dass das Fenster vernagelt war, aber das war nicht schlimm, ganz im Gegenteil, ich empfand es als sehr angenehm. Koiko würde mich 'killen' wenn er erfuhr was ich angestellt hatte. Immerhin wäre Rin ohne mich niemals so durchgedreht, dass sie eine Wafe gezogen und geschossen hätte. Und wenn sie nicht geschossen hätte wäre sie auch nicht gestolpert und gefallen. Das schlechte Gewissen was sich ein wenig in meinen Gefühlen breitmachte war etwas absolut neues für mich, nur ich wollte es gar nicht haben. Ich war ein Schatten, verdammt, dazu normalerweise beführworter von Unfällen und all dem, warum also bekam ich jetzt ein schlechtes Gewissen? Was sollte das?!

Samuel

Hoffentlich stimmte das auch echt, Rin dauerhaft im Rollstuhl oder mit Gedächtnisproblemen oder motorischen Problemen war echt übel, das konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen und wollte ich auch überhaupt gar nicht. Schlimmer war echt nur noch, dass sie ins Wachkoma fiel und sich nicht mehr äußern konnte, da liegen musste und das alles ertragen musste. Verdammt, warum war das bloß alles passiert?! Wieso war sie so völlig ausgetickt?! Vielleicht war es aber auch besser, wenn sie erstmal außer Gefecht war, dann musste sie sich dieses Trauerspiel nicht mehr mit angucken, wo wir uns gerade alle selbst nach und nach vollkommen zerstörten. Und was sollten wir jetzt tun? Nachdenklich strich ich über die Bettdecke. Mittlerweile war es doch recht angenehm warm geworden und dass Genoss Sczcerbiec vermutlich auch. Nachdenklich ließ ich mich aufs Bett fallen und überlegte. Was konnte man denn jetzt tun? Mir sinnte es gerade nach Spaß mit einem Mädchen, aber das konnte ich nicht ehrlich bringen, nein, die würden mich nen Kopf kürzer machen. Was also nun? Schließlich entschloss ich mich dazu, dass ich vorerst einfach nur liegen blieb und die Decke anstarrte. Krankenhäuser waren so extrem langweilig, wirklich, da bekam ich noch Ausschlag oder irgendwie sowas. Aber gehen konnte ich ja auch nicht, also noch fast schlimmer als Gefängnisse. Immerhin waren da nicht alle krank, man konnte sich prügeln und auch in Ruhe sich befriedigen, ob mit Zellengenosse, im Zellengenosse oder so per Hand. Aber hier...? Ne, nie im Leben, da würde ich gleich eher einschlafen als überhaupt an sowas zu denken. Also weiterhin zu denken.

Sczcerbiec

Gelangweilt grübelte ich weiter über das nach, was mit mir passieren würde wenn Koiko Wind von der Sache bekam und Rin möglicherweise wirklich nachhaltig geschädigt war. Wie weit würde mein lieber kleiner Träger wohl gehen nur um mich zu 'bestrafen'? Ich wusste es nicht so recht, war aber nun auch wirklich nicht leicht einzuschätzen, aber zutrauen würde ich ihm so ziemlich alles. Vorsichtig streckte ich mich ein wenig, zumindest so gut es ging, denn einfach war das nicht mit den ganzen Riemen. Wieso meinten auch immer alle Ärzte, dass es besser wäre mich ans Bett zu fesseln? Ich hatte doch gar nichts gemacht! Das bisschen aufstehen... und geschadet hätte das bestimmt auch nicht, wenn ich nicht auch noch gestürzt wäre. Der Sturz war viel schlimmer für die Wunde als das stehen an sich gewesen, zumindest ging ich stark davon aus, richtig wissen tat ich es nicht, denn in dem Moment in dem ich gefallen war, war ich bereits nicht mehr bei Bewusstsein gewesen. Naja, egal, vielleicht schaffte ich es später wen dazu zu überreden mich wieder los zu machen. Irgendwie musste ich schließlich auch meinen menschlichen Bedürfnissen nachgehen und das würde ich sicherlich nicht hier im Bett in irgendwas rein machen. Das wäre meiner absolut unwürdig. Vor allem wenn ich nicht allein im Raum war! Egal, sicherlich würde sich das alles noch klären, ich sollte mir da nun wirklich keine Sorgen machen.

Tanathan

Das war mir gestern alles zu heikel gewesen. Sex... So viele Menschen sprachen darüber, doch was war das eigentlich genau? Wann tat man das mit seiner Freundin? War ich überhaupt schon alt genug dafür? Da ich nie in der Schule war, wusste ich nichts darüber und eigentlich war das in meinem bisherigen Leben auch nicht von nötigen gewesen. Und jetzt sprachen die darüber! Den restlichen Tag lang war ich einfach nur tiefst verstört und tat nicht mehr sonderlich viel. Am nächsten Morgen waren ich und Chell schon ziemlich früh war, also später als die anderen, die schon irgendwie alle weg waren. Wo sie nur hinwaren? Marcella saß in der Küche, ich war noch im Wohnzimmer und bei Timánri, die noch schlief. Mir ließ das Thema von gestern einfach keine Ruhe, ich war völlig verwirrt darüber und irgendwie auch ängstlich. Was, wenn Timá es wollte und ich es einfach nicht bemerkte? Oder würde ich sie nur bedrängen? Aber wenn ich nicht fragte oder ihr meine Bedenken mitteilte, dann log ich sie doch an, oder? Verwirrt und schon wieder rot starrte ich den Tisch an und wartete, dass mir von irgendwo ein Engel eine Antwort vorbeischicken würde. Dass die anderen nicht da waren, fand ich zwar seltsam, aber nicht beunruhigendswert. Konnte doch mal sein, dass sie früh los mussten wegen irgendetwas oder so in der Art. Oder sie schliefen woanders oder irgendwie so.

Marcella sitzt in der Küche, liest den Artikel, ahnt übles, sagt aber Tanathan nix.
Samuel liegt im Bett und versucht seine Fantasien loszuwerden.
Sirius hält Ayaka weiterhin brav im Arm.
Lazar hat mittlerweile ne halbe Flasche gesoffen und sucht verzweifelt nach Yoichi.