Fight School (Übernommen von MPH)

Koiko

Es gab eine ziemlich große Kuchenauswahl, zumindest wenn man bedachte, dass dies hier keine Konditorei sondern ein ganz normales Krankenhaus war und ich überlegte schon gar keines zu nehmen, doch da alle anderen ziemlich viel hatten entschied ich mich schließlich doch noch für ein Stück Schokokuchen, nicht das ich dann der einzige war, der nichts aß. Wäre ich weiblich gewesen hätte ich das wohl eher bringen können, doch so wie ich die meisten Mädchen kannten, würden die sich doof vorkommen wenn sie so viel aßen und jemand anders gar nichts. Nachdem wir uns einen Tisch gesucht hatten und damit anfingen die Kuchenstücke zu verputzen versank ich auch schon wieder in Gedanken. Zwar hatte ich mich vom Thema 'Familie' losreißen können, doch dafür rätselte ich weiter am Phänomen 'Lazar' herum. Mir wollte einfach nicht in den Kopf wo sein seltsamer Sinneswandel herkam und Sczcerbiec war sowieso dabei, mir zuzuflüstern, dass Lazar mich nur vergiften wollte und da überhaupt nichts mit Sinneswandel war. Da ich ihm das aber nun wirklich nicht zutraute, immerhin müsste er dann entweder einzelne Portionen bringen, oder aber Gegengift für sich und Rin besorgen und das wäre doch zu auffällig um es wirklich durchzuführen. Probieren konnte er es ja ruhig, aber ich könnte wetten das er tot wärte, bevor ich krepieren würde an dem Zeug, dafür würde ich dann schon sorgen. Ein wenig genervt schüttelte ich den Kopf um die Gedanken los zu bekommen. Ich durfte nicht immer so misstrauisch sein. Vorsichtig setzte ich wieder ein lächeln auf und genoss einfach meinen Kuchen.

Sirius

Wir hatten aufgegessen und uns schließlich von Koiko und Rin verabschiedet, da wir ansonsten nie mehr alle Bilder zusammen bekommen hätten. Gerade waren wir auf dem Weg zurück zur Bar und schon fast da. "Kommt mir das nur so vor oder ist Koiko total freundlich und richtig kuffig? Also nicht, dass es mich stört, ich finds sogar echt toll, immerhin wäre es doch schön, wenn wir Freunde wären, du und Rin ihr versteht euch ja auch super", lächelte ich dann. "Sowieso ist es total süß wie die beiden miteinander umgehen, oder? So verliebt und einfach nur glücklich", fügte ich dann noch hinzu. Es freute mich und machte mich glücklich, dass die beiden endlich wieder glücklich waren. "Und Lazar hat sich anscheinend ja zum Glück auch wieder einbekommen", grinste ich dann einfach nur zufrieden, als wir die Bar erreichten und unten auch gleich Pablo trafen. "Heyho", begrüßte ich den netten Mann und erklärte ihm schließlich, dass wir ein Bild machen wollten und warum wir das machen wollten. Der Spanier schien richtig gerührt zu sein und wenn mich nicht alles täuschte musste er sich auch ein kleines Tränchen verkneifen. Wie süß er doch war, schade nur, dass die Bar eigentlich immer Abend auf hatte, ansonsten würde ich ihn glatt zum Essen einladen oder irgendwie mal zu so etwas, er war ja irgendwie auch mit Familie, irgendwie sah ich die komplette Schule und alle grad als kleine Familie an.

Ayaka

Es war gar nicht so schlecht gewesen, dass wir noch mit in die Cafeteria gegangen waren, denn so hatte ich noch mehr von dem wirklich köstlichen Kuchen essen können. Und das ganz ohne das es irgendwie komisch kam. "Nein, ich glaub das kommt dir nicht nur so vor, er scheint wirklich netter geworden zu sein. Vielleicht hat seine Auszeit ja wirklich was gebracht und er ist deswegen jetzt ausgeglichener? Freuen würde es mich jedenfalls sehr für die beiden.", antwortete ich meinem Freund ebenfalls lächelnd. Koiko schien sich auch sehr über die Kätzchenbilder gefreut zu haben, nur das wir ihn fotographiert hatten fand er ja gar nicht gut, doch irgendwie konnte ich es auch verstehen, immerhin hatten Sirius und ich die Bilder von ihm ja gesehen, die es so gab und wenn ich bisher nur unter solchen Umständen fotographiert worden wäre wie er, dann würde ich es auch hassen! Die Sache mit Rins Bruder freute mich ebenfalls, schließlich brauchte Rin ihn und er liebte sie ja eigentlich auch. In der Bar angekommen trafen wir gleich auf Pablo. Ich mochte ihn, er war immer so freundlich und richtig wie ein netter Onkel irgendwie. Und im Gegensatz zu Rins Freund schien er sich wirklich total darüber zu freuen, dass wir auch ihn fotographieren und verewigen wollten. Glücklich lächelte ich ihn an. Wie könnten wir das auch nicht wollen? "Was machen wir dann eigentlich später für die Kleinen? Wir müssen ihnen immernoch alles erklären und Lazar ist doch auch nicht da, wir werden ihnen also auch noch was zu essen machen müssen", fragte ich Sirius interessiert, während dieser zusammen mit Pablo die Bilder machte.

Sirius

Ich schoss mit Pablo ein paar Fotos und er schien wirklich erfreut darüber zu sein. Ich würde ihn ein paar Fotos abgeben, er hatte das verdient und irgendwann würde ich ihn auch noch mal zum Essen einladen. Schließlich gingen wir nach oben überlegte ich. "Mh, am besten rufen wir gleich alle an Lagerfeuer, so wie meine Opa das immer sagt. Wir rufen sie einfach zusammen und erklären, dann können wir sie auch nach Essen fragen", meinte ich dann, als wir die Tür oben erreichten und Chopper uns bereits entgegen kam. Das mit dem Essen würden wir schon hinbekommen, immerhin mussten wir in der Schule auch selber Essen machen, jedenfalls nahm ich das an. "Timá, Tanathan, Marcella, kommt ihr mal ein Mal?", rief ich dann in die Wohnung und klopft an die Wohnzimmertür, damit das Mädchen auch herauskam, als Tanathan schon aus Rins Zimmer gesprungen kam und sich schon Mal brav in die Küche setzte. Marcella kam auch schon und ging in Richtung der Küche, während ich mich auch in Richtung des Raumes machte. Nur wie erklärten wir ihnen das jetzt am besten? Immerhin mussten wir ihnen einiges sagen, da wir eigentlich ja praktisch auch die letzten Tage überhaupt nicht hier gewesen waren, genauso wenig wie Lazar und Rin und sowieso. Hoffentlich verkrafteten die das alles und würden jetzt nicht in Ohnmacht fallen oder so in der Art, ich konnte die Kleinen schlecht einschätzen. Und hoffentlich wünschten sie sich nicht zu etwas schwieriges zum Abendessen.

Timánri

Seitdem Koiko weg war lief wirklich rein gar nichts mehr so wie es sollte und irgendwie waren wir hier ständig allein. Dafür konnten wir uns zwar super um Chopper und seine Erziehung kümmern, aber ganz normal war das nicht und ich machte mir doch auch Sorgen. Zu gerne hätte ich wenigstens Rin mal wieder gesehen, immerhin war ich doch mit ihr befreundet, oder nicht? Gelangweilt chillte ich in Rins Bett und hing meinen Gedanken nach. Ob Rin mich nicht mehr mochte und deswegen nie da war? Vielleicht war ich ihr nicht weiblich genug? Ihre andere Freundin, diese Ayaka, sah schließlich auch viel Mädchenhafter aus. Naja, solange ich wenigstens noch meinen Tanathan hatte war alles noch einigermaßen ok. Ich würde es schon überleben, wenn sich mal nicht alles um mich drehte, tat es ja für gewöhnlich auch nie. Plötzlich rief Sirius nach mir, Tanathan und Marcella. Ein wenig erstaunt sah ich auf, immerhin hatte ich das jetzt echt nicht erwartet. Was konnte denn gerade er von uns wollen? Eilig lief ich Tanathan hinterher in die Küche. Ob irgendwas passiert war? Immerhin hatte ich Rin jetzt schon Tage nicht mehr gesehen, es würde doch wohl alles in Ordnung mit ihr sein, oder? Was wenn sie verletzt war, immerhin war sie ja nun auch schon einmal aus dem Fenster gehüpft. Oder war sie jetzt etwa ganz tot? Ich wollte es nicht hoffen, ich mochte das Mädchen und wir waren Freunde und überhaupt, das ging einfach nicht, hier durfte keiner sterben, hier war es schließlich schön und warm und toll und das Paradis!

Sirius

Na prima, die kamen ja genauso schnell wie gut erzogene Hunde. Chopper hatte sich auch aufgeregt neben den Tisch gesetzt, als würde es hier irgendetwas tolles umsonst geben. Nachdenklich versuchte ich möglichst meine Worte bedacht zu wählen. "Also passt auf, wie euch bestimmt aufgefallen ist, war Rin schon einige Zeit nicht mehr hier und Lazar ja teilweise auch nicht. Das liegt dadran, dass Rin einen Unfall gehabt hatte und ein paar Tage im Koma lag. Mittlerweile geht es ihr wieder einigermaßen gut. Außerdem ist Akito wieder abgereist. Da gibts auch noch etwas, Koiko ist wieder da, das ist alles ein wenig komplizierter, jedenfalls ist er momentan bei Rin im Krankenhaus und kümmert sich um sie", fing ich dann an zu erklären, wobei dann aber das ganze Unschöne einfach mal weg ließ. Das war nicht gut für sie und sie mussten das nicht alles wissen. "Und weil Lazar heut Abend auch bei Rin und Koiko im Krankenhaus ist, wollten wir euch noch fragen, was ihr zu Abend essen wollt und dann wollen wir gleich noch Bilder von euch machen, da meine Schwestern zumindest von euch allen gerne Bilder haben möchte", meinte ich dann und grinste dann. Marcella schien das ganze ziemlich ruhig hinzunehmen und bedacht wie sonst auch, Tanathan sah mich nur verwirrt an und realisierte meine Worte erst nach und nach. An sich war ja alles in Ordnung, fand ich, ich war glücklich, alle anderen waren es auch. Nur ob die Kleinen das auch sofort so sahen, wusste ich nicht, deshalb wartete ich ruhig auf ihre Reaktion und betete, dass Timá nicht doch noch einen Heulkrampf bekam oder so.

Timánri

Sirius wirkte irgendwie echt richtig komisch. Schon allein wie er herumstotterte und ewig nach den richtigen Worten suchte, also ganz normal war das sicherlich nicht. Beunruhigt beobachtete ich den Jungen während ich schon am überlegen war, wo ich am besten unterkommen könnte, sollte irgendwas wirklich schlimmes passiert sein. Auf das was dann kam war ich dann allerdings wirklich so gar nicht gefasst. Ok, Rin hatte einen Unfall, aber ihr ging es wieder einigermaßen gut, schön, Akito war wieder weg, schade er war ganz ok gewesen doch wie meinte er das Koiko sei am Leben? Wie sollte das gehen? Er war tot, das hatte man uns doch deutlich genug mitgeteilt! Verwirrt sah ich zu Tanathan und dann zu Sirius, beschloss aber nicht weiter nachzufragen, denn Marcella und Tanathan machten das auch nicht, da wollte ich jetzt wirklich nicht aus der Reihe tanzen. "Hm... ich versteh nicht ganz, aber is ok. Essen möchte ich Spaghetti", meinte ich schließlich nach einer Weile, immerhin waren Spaghetti nun wirklich nicht schwer zu machen und dazu konnte man ja dann Ketchup oder sowas essen. Das Sirius, oder Ayaka groß kochen wollten glaubte ich jedenfalls nicht, also waren Spaghetti ohnehin das schnellste, einfachscte und leckerste was es heute Abend noch geben konnte. "Du willst wirklich Bilder machen?", fragte ich dann noch ein wenig aufgeregt nach, denn man hatte mich bisher noch nie fotographiert, zumindest konnte ich mich nicht daran erinnern und es machte bestimmt eine Menge Spaß.

Sirius

Nicht nur sie verstand das nicht, sondern auch Tanathan verstand kein Wort, dass sah man ihm an, Marcella hingegen sah man genau gar nichts an. Keine Ahnung, ob sie sich freute oder am liebsten weglaufen wollte, sie saß einfach da und machte nichts. "Ich versteh das auch nicht, wie auch der Polizei ein solcher Fehler unterlaufen sein soll", zuckte ich dann mit den Schultern. "Ich kann euch da auch nicht viel mehr drüber erzählen", grinste ich dann aufmunternd und war froh, dass sich Timánri für so etwas einfaches zu essen bat und die beiden das auch gleich annahmen, Spaghetti müssten wir noch gerade so alle hinbekommen. Schließlich fragte sie nochmal nach, ob ich wirklich Bilder machen wollte. "Ja klar", grinste ich dann und holte die Kamera wieder hervor. Dann hatten wir bald ja schon alle Bilder zusammen, denn Tanathan grinste auch schon fröhlich vor sich her und anscheinend gefiel die Idee, Bilder zu machen, den beiden. Marcella war wohl noch nicht ganz so angetan, aber in Ordnung, vielleicht bekam sie ja sogar ein Lächeln hin, Marcella konnte das bestimmt. Ich ließ mich überraschen und schoss erstmal ein paar Bilder von Timánri und Tanathan und dann wollte Tanathan aber auch unbedingt noch mit Chell auf ein Bild und piekste sie die ganze Zeit in die Seite, bis sie doch noch anfing zu lachen und ich ein Bild von ihr machen konnte. War eigentlich echt spannend wie ich fand und irgendwie freute ich mich ja auch, das Fotografieren machte mir mittlerweile ziemlich viel Spaß.

Timánri

Wenigstens war ich nicht allein im Klub der Ahnungslosen, was doch sehr beruhigend war. Wie hatte der Polizei sowas nur entgehen können? Vielleicht lag es daran, dass der Wagen so vollkommen ausgebrant und zerstört worden war? Dazu hatten sie ja den Ring gefunden und vielleicht hatte man auch keine Lust gehabt da noch weiter zu ermitteln. Am besten wir nahmen das einfach so hin und freuten uns, dass Koiko nun doch nicht im Reich der Toten, sondern noch immer unter uns weilte. Sirius meinte unterdess, dass er wirklich Bilder machen wollte und packte da auch schon eine Kamera aus. Ich strahlte total begeistert und versuchte ein wenig mit Tanathan zu 'posen', was jedoch nicht ganz so gut klappte, aber zumindest hatte ich eine Menge Spaß. Marcella war wohl nicht so angetan von der Idee Fotos zu machen, doch Tanathan schaffte es recht schnell sie zum Lächeln zu bekommen. Ayaka suchte derweil gerade nach den Spaghetti-Packungen und einem geeigneten Topf. Es war ja auch nie verkehrt schon mal alles bereit zu stellen. Ob wir dann statt Ketchup vielleicht auch noch eine richtige Tomatensoße dazu machen konnten? Ich kochte jedenfalls an sich recht gerne, oder eher gesagt, ich panschte ganz gerne in den Töpfen herum,wirklich kochen konnte ich nicht, nur würzen, dass konnte ich wirklich gut. Warum wusste ich zwar nicht, aber ich konnte es! Und ich war mächtig stolz darauf, immerhin konnte das auch nicht jeder. Nicht mal die, die schon immer einen Herd hatten und schon ganz oft selbst etwas zubereitet hatten wussten immer so recht womit man das Gericht noch verfeinern könnte.

Rin

Irgendwann waren Ayaka und Sirius gegangen und ich konnte mich wieder Koiko widmen, da ich nun auch meine Tortenstücke aufgegessen hatte. Noch immer beschäftigte mich die Frage, was eigentlich mit meinem Freund gewesen war und da wir nun wieder alleine waren, konnte ich ihn ja ohne große Probleme fragen, denn ich wollte nicht, dass er traurig war und genau danach hatte es ausgesehen. "Koiko... Woran hast du vorhin gedacht? Du sahst ziemlich traurig aus, nur wollte ich vor den anderen nicht fragen", meinte ich dann besorgt und sah zu ihm. Bevor mein Bruder nachher mit dem Essen kam, wollte ich mit meinem Liebsten darüber gesprochen haben, vielleicht wollte er ja auch gar nicht mit Lazar Essen oder sonst irgendwie was. Ihm sollte es gut gehen und auch wenn er nicht unbedingt gerne über seine Gefühle und diese versteckte, vielleicht würde er irgendwann mir sie ja doch noch ein Mal offenbaren und sofort sagen, wenn etwas mit ihm los war. Oder seine Vergangenheit soweit ruhen lassen, dass er sich nicht jedes Mal vollkommen fertig machte wegen allem. Das was in der Schule war, konnte er vermutlich nie im Leben vergessen, dass brauchte er auch überhaupt gar nicht, doch sollte er sich nicht jetzt noch für alles quälen. Ich kannte dieses Gefühl und das war überhaupt nicht schön und Koiko war vermutlich doch noch viel sensibler als ich, für ihn musste das die Hölle sein.

Koiko

Ayaka und ihr Freund waren noch nicht lange weg, als Rin sich auch schon mit einer Frage an mich wandte, die ich zwar am liebsten Umgangen hätte, so wie alles was mit unguten Gefühlen zusammenhing, doch ich war es ihr schuldig ihre Frage zu beantworten, zumal sie sich das ja auch extra aufgehoben hatte bis unsere beiden Gäste weg waren. Vorsichtig lächelnd blickte ich meine Freundin an. Ich wollte kein Mitleid, und hoffentlich bekam ich jetzt nicht genau das. "Ich habe versucht mir vorzustellen was es wohl bedeutet eine Familie, vor allem eine nette Familie zu haben. Wie du weißt wurde ich ausgesetzt und meine Eltern... nun sie wollten wohl nur Ryuji haben und für ihn empfinde ich auch nichts besonderes, dabei ist er doch mein Bruder, und nicht nur das wir sind ja sogar Zwillinge. Ist es da nicht falsch das ich nichts fühle? Manchmal bin ich sogar Eifersüchtig auf ihn, weil er erfahren durfte was mir verwehrt blieb, aber mehr ist da nicht und das wo wir doch Geschwister sind. Müsste ich ihn da nicht eigentlich mögen oder irgendwie sowas?", erzählte ich Rin ein wenig niedergeschlagen und spielte gedankenverloren mit meinem Ring herum, was nun, wo er ja wieder da war, super funktionierte. Hatte ich mich überhaupt richtig bei Sirius bedankt, dafür das er mir das Schmuckstück auch wiedergegeben hatte? Immerhin hätte ich ihm sonst auch zugetraut, dass ich es nie wieder gesehen hätte, weil er es eingesteckt hatte oder sowas. Zumal der Ring ein schickes Teil war und sicherlich ziemlich wertvoll.

Rin

Ich hörte Koiko aufmerksam zu und überlegte dann, was ich ihm antworten konnte. Sanft lächelte ich ihn an, ehe ich dann anfing ihm zu antworten. "Ich stelle mir persönlich eine nette Familie so vor wie die Schule ein wenig, wir sind eine Gemeinschaft, geben aufeinander acht und lieben uns im ganz freundschaftlichen Sinne. Klar mag man nicht jeden gleich gerne, aber so ähnlich stelle ich mir eine richtige Familie vor. Was Ryuji betrifft, warum solltest du ihn mögen? Ich mein, du kennst ihn vielleicht ein halbes Jahr und warst vorher in deinem Leben noch nie mit sowas konfrontiert, was sollst du groß für ihn fühlen? Das ist nicht falsch, nix für ihn zu fühlen, ich denke eher, dass das sogar normal ist. Du darfst jetzt uns alle, die Geschwister haben, auch nicht als Beispiel nehmen, wir kennen unsere schon ewig lange und haben viel Zeit mit ihnen verbracht. Ihr kennt euch nicht und großartig gleiche Interessen hab ich auch noch nicht entdeckt die ihr gleich hättet. Und eifersüchtig brauchst du auf Ryuji auch nicht sein. Immerhin kann es ja nicht so toll gewesen sein, sonst wäre er entweder noch dümmer als ich bislang gedacht habe oder es war auch nicht so schön, sonst wäre er ja nicht weggelaufen. Deine Eltern sind echt die letzten, man setzt niemanden einfach so aus, das geht mit Tieren nicht und mit kleinen Kindern noch viel weniger! Ich könnte es einerseits verstehen, wenn du sie trotzdem kennen lernen willst, in Ordnung, aber ich will nicht, dass sie dir noch mehr wehtun als sie eh schon getan haben. Du bist ein wundervoller Mensch und das sage ich nicht nur, weil ich die Liebe, sondern weil es die Wahrheit ist", antwortete ich ihm dann noch immer lächelnd.

Koiko

Sie stellte sich eine nette Familie also wie die Schule vor? Es fielö mir schwer das nachzuvollziehen, zumal ich bis jetzt mit den meisten nur Stress gehabt hatte und ich nie wirklich das Gefühl hatte willkommen zu sein. Gut, daran war ich meistens wirklich selbst schuld, doch noch viel es mir einfach mehr als schwer so zu sein wie ich jetzt war und nicht wieder auszurasten. "Es ist also normal und nicht doch irgendwie verwerflich?", fragte ich nochmal ein wenig unsicher nach. Es kam mir einfach so unheimlich falsch vor, dass Rin ihren Bruder über alles liebte und Sirius für seine Geschwister alles tat, genauso wie auch Marcella und Tanathan für einander da waren und ich hatte nicht den kleinsten Funken Gefühle für meinen Bruder. "Was wenn sie ihre Gründe hatten? Sie werden mich doch auch nicht einfach so ausgesetzt haben. Früher wollte ich sie immer kennenlernen und fragen warum sie mich hier gelassen haben, ob sie irgendwelche Probleme hatten, oder was los war, aber jetzt kenne ich Ryuji. Und das zeigt das es nicht daran liegen konnte, weil sie keine Kinder haben konnten, nein, sie wollten MICH nicht haben. Und was wenn ich sie eines Tages treffe und sie mich für meinen Bruder halten? Was soll ich ihnen schon sagen wenn ich sie kennenlernen würde? Besser ich vergess das einfach wieder, sie haben mich ja auch einfach so vergessen", murmelte ich niedergeschlagen und massierte mir kurz die Schläfe um die Gedanken und die Traurigkeit wieder weg zu bekommen. Ich sollte mir wirklich nicht so den Kopf wegen dem ganzen zerbrechen.

Rin

"Nein, ist es wirklich, du kennst Ryuji doch kaum, wie sollst du etwas für ihn empfinden? Das geht nicht, du darfst Sirius und seine Schwestern nicht mit dir und Ryuji vergleichen. Sirius kennt sie schon sein Leben lang und er war immer mit ihnen zusammen, natürlich liebt er sie, das kannst du aber nicht, 6 Monate sind nichts im Vergleich zu 14 Jahren", lächelte ich dann. "Du konntest höchsten dich mit mir und Lazar vergleichen. Bis zu Nawakis Tod hat mich Lazar gehasst und am liebsten umgebracht, erst danach entwickelte sich eine positive Beziehung zwischen uns", fügte ich dann noch hinzu. "Und wenn sie einfach nur ein Kind haben wollten und dich einfach ausgesetzt haben, weil du vielleicht grad geschrien hast? Es ist vollkommen verwerflich, dass sie dich ausgesetzt haben, doch um diese Frage, warum sie ausgerechnet dich ausgesetzt haben, musst du sie treffen und fragen, ich kann es dir auch nicht beantworten. Du wolltest sie früher ja schon Mal kennen lernen, warum nicht? Aber musst du dir bewusst darüber sein, dass sie wirklich nichts von wissen wollen", überlegte ich dann. "Vergessen kannst du sie nicht, sonst würde es dich jetzt nicht so fertig machen", meinte ich dann vorsichtig. "Egal wie du dich entscheidest Schatz, denke nie nie nie von dir, dass du weniger wert bist als Ryuji oder ersetzbar, das bist du nicht und ich werde egal wie du dich entscheidest hinter dir stehen und dich unterstützen", lächelte ich ihn dann aufmunternd zu.

Koiko

Dann war es also ok, dass ich bisher nicht wirklich mit Ryuji klar kam. Wobei diese Eifersucht in mir wahrscheinlich ohnehin für immer bleiben würde, ich konnte dagegen einfach nichts machen. Wieso hatten meine Eltern sich aber auch für ihn entscheiden müssen?! Allein diese Entscheidung war daran schuld, dass ich hatte durch die Hölle gehen müssen, während er wahrscheinlich ein ziemlich angenehmes Leben führen durfte. "Vielleicht hast du ja recht und das wird noch was mit mir uns Ryuji. Zeit ist wohl wirklich alles was ich brauche", murmelte ich noch ein wenig in Gedanken. Meine Eltern treffen... diese Idee war so Irrsinnig und doch wollte ich es ja auch irgendwie, ganz egal was sie mir schon alles angetan hatten. Ganz egal was sie mir noch immer antun könnten wenn sie es nur wollten und das mit nur ein paar Worten. Âber das war nicht mal der Grund warum ich so richtig Angst vor einem Treffen hatte. Nein, der Grund war viel mehr, dass ich Angst hatte mich dadurch zu verändern. "Danke Rin", meinte ich schließlich leise und umarmte sie vorsichtig, ehe ich aufstand und erstmal die ganzen Kuchenteller und das Besteck wegbrachte. "Wir sollten dann langsam wieder hoch ins Zimmer gehen, nicht das dein Bruder auftaucht und wir sind nicht da", stellte ich zaghaft lächelnd fest, nachdem ich wieder da war und einen Blick auf die Uhr geworfen hatte, immerhin war nun doch schon mehr Zeit verstrichen als ich Gedacht hatte. Hier unten war es aber auch schöner als in dem langweiligen Krfankenzimmer.

Rin

Ich lächelte noch immer aufmunternd, während Koiko wohl über das nachzudenken schien. Als er mich umarmte legte ich meine Arme fürsorglich um ihn und beobachtete ihn, wie er alles wegbrachte. Dabei musterte ich seine Bewegungen genau und genoss den Anblick. Er war so extrem süß und einfach nur toll, wie ein Heiliger für mich. Bestimmt standen extrem viele Mädchen auf ihn und würde er an eine normale Schule gehen oder Ausbildung oder Studium wäre er mit Sicherheit ziemlich begehrt und von allen umschwärmt, doch das passte überhaupt nicht zu seinem Wesen. Nach außen wirkte er vielleicht so, früher auf jeden Fall auch sehr aggressiv, doch in sich drin war er ein wundervoller Rohdiamant, liebevoll und alles. Doch das Leben hatte ihn vollkommen verängstigt und verstört. Trotzdem liebte ich ihn, eben diese wundervolle Seite an ihm, die nur selten zum Vorschein kam, die ich doch immer wieder sehen durfte. Ich lächelte glücklich verträumt, als mein Freund wieder zurück kam und stand dann auf, um ein wenig weiter mit den Krücken zu üben. "Oki", grinste ich dann und hüpfte langsam und konzentriert in Richtung des Ausganges der Cafeteria. Ob Lazar wirklich nur mit uns Essen wollte? Ich wusste es nicht wirklich und irgendwie kam mir das noch alles Spanisch vor. "Ich bin froh, dass sich Lazar wieder beruhigt hat", meinte ich dann, als wir in Richtung des Fahrstuhles gingen, da ich bestimmt nicht die Treppen hochkam.

Koiko

Mir war ein wenig unwohl dabei, als ich zusehen musste wie Rin aufstand und entschied mit den Krücken zu üben. An sich hatte ich da zwar nichts dagegen, doch wenn sie stürzte... nein, das würde sie nicht. Vorsichtig klappte ich den Rollstuhl zusammen, was glücklicherweise ging, denn schieben wollte ich den jetzt nicht die ganze Zeit, und hob ihn dann hoch, ehe ich Rin hinterher schlenderte. "Ja ich auch, immerhin war er gestern schon sehr sauer und ich wollte ihn ja eigentlich auch nicht so verärgern, doch wirklich eine andere Wahl hat er uns ja nicht gelassen", antwortete ich ihr mit einem leisen seufzen, während wir auf den Fahrstuhl warteten. Hoffentlich entschied ihr Bruder sich jetzt nicht doch noch wieder anders oder sowas, zutrauen würde ich es ihm ja und dem Frieden im Moment traute ich ohnehin nicht so ganz. Er hatte sich in meinen Augen einfach viel zu schnell Beruhigt, zumal Ayaka und Sirius ja auch berichtet hatten, dass er heut morgen noch so schlecht draufgewesen sein sollte, wie wahrscheinlich war es also, dass er sich in den paar Stunden, in denen sie ihn nicht gesehen hatten abgeregt hatte? Endlich war der Fahrstuhl unten und wir konnten eintreten. Naxchdenklich drückte ich auf die Schaltfläche für unsere Etage und wartete dann wieder ab. "Geht es einigermaßen oder hast du noch Schmerzen beim Laufen?", fragte ich Rin derweil interessiert. Sollte es ihr nicht so gut gehen konnte sie sich ja zum Glück jederzeit wieder hinsetzen, ich müsste nur den Rollstuhl wieder entklappen.

Rin

Ich hatte Lazar früher noch nie so wirklich sauer erlebt, nachdem er mich anfing zu mögen. "Hoffentlich ist er nicht doch noch böse oder macht das Essen nur um uns wieder auseinander zu treiben, ich will euch beide nicht verlieren, immerhin seid ihr die wichtigsten für mich", seufzte ich dann und betete echt darum, dass Lazar nicht doch noch böse war. Schließlich kamen wir oben an und humpelte weiter in Richtung meines Zimmer. "Ja doch schon ziemlich, aber der Arzt hat gesagt, dass das noch ziemlich weh tun wird, bis ich wieder vollkommen normal laufen kann, da mein Bein so lange überhaupt keine Belastung bekam, aber ein Glück sind die Kopfschmerzen weg", antwortete ich ihm dann und merkte, dass ich momentan so überhaupt keine Kondition hatte und mein Bein doch ziemlich wehtat, aber egal, es ließ sich vollkommen aushalten und solange mein Koiko bei mir blieb war alles in Ordnung. Endlich erreichten wir mein Zimmer und ich setzte mich aufs Bett, wo ich erleichtert seufzte. Der Weg war mir ewig lang vorgekommen. Allzu lange dauerte es dann auch nicht mehr, bis schließlich Lazar in der Tür stand und uns freundlich begrüßte. Hoffentlich würde er wirklich nicht mich vor die Entscheidung ihn oder Koiko stellen, das wäre mein Untergang, ich brauchte beide zum Leben und ich liebte bei ins Unermessliche.

Koiko

Essen um uns auseinander zu treiben? Mir leuchtete nicht gnaz ein, wie das klappen sollte, aber Lazar würde schon einen Weg finden, falls er das wirklich wollte, oder er vergiftete das Essen doch, man konnte schließlich nie so wirklich wissen. Hoffen wollte ich es aber natürlich nicht. "Na das ist doch schonmal viel wert und das mit deinem Bein wird bestimmt auch wieder", meinte ich lächelnd, aber noch ein wenig Abwesend in Gedanken. Das Rin wieder gesund werden würde stand bei mir außer Frage, es musste einfach so sein und DURFTE gar nicht anders kommen! In ihrem Zimmer angekommen verzog ich mich erstmal kurz ins Bad, wo ich dann auch nochmal kurz meine Haare machte, immerhin hatte ich das heute morgen völlig vergessen und sie sahen ein wenig sehr zerzaust aus. Im gekämmten Zustand waren sie zwar auch nicht gerade gebändigt, aber ganz so schlimm wie im Moment sahen sie dann nicht aus. Kaum das ich damit fertig war kehrte ich zu meiner Freundin zurück und nur Sekunden darauf stand auch schon ihr Bruder in der Tür. Pünktlich war er ja, dass musste man ihm lassen ob ich das nun wollte oder nicht. Freundlich lächelnd begrüßte ich ihn und musterte dann kurz sein Erscheinungsbild. Er wirkte nicht so als ob er gerade irgendwas mega gemeines aushecken würde, also konnte er das entweder sehr gut verbergen, oder aber er war wirklich nicht mehr sauer und ich dachte einfach nur viel zu schlecht von ihm. Wahrscheinlich war letzteres der Fall, immerhin hatte ich noch nie die beste Meinung von Rins Bruder.

Lazar

Mir passte das Ganze noch immer nicht wirklich, ich wollte nicht, dass sich dieser Kerl in der Nähe meiner Schwester herumtrieb, aber nach ewig langen Diskussionen mit Nawaki und einer Menge Frustarbeit -da ich Yoichi nicht fremdgehen will, greif ich halt Pablo unter die Arme- hatte mein Geist es zumindest so weit akzeptiert, dass ich nicht mehr allzu sauer war. Außerdem hatte ich Sehnsucht nach meiner Schwester, ich konnte sie nicht mehr verlassen, das ging nicht, schließlich war sie das Letzte, was mir geblieben war und sie zu verlieren würde ich wohl kaum mal eben so wegstecken. Also blieb mir nichts anderes übrig, als einfach die Beziehung der beiden zu tolerieren, ich konnte mich ja noch immer Quer stellen, wenn der große Meister wieder scheiße baute. Da kam mir mein Versprechen aus Italien ganz recht, einen Moment lang hatte ich überlegt, ob ich nicht doch noch Rin irgendwie vor die Entscheidung stellen konnte, aber eigentlich wollte ich das nicht, ich wollte ja, dass sie glücklich war und hatte ja nun lange genug unter Zwang und Tyrannei gelebt, dass ich wissen sollte, dass das nicht schön war. Also ging ich relativ entspannt der Sache entgegen und stand schließlich bei meiner Kleinen im Zimmer, wo ihr Freund mich auch gleich erstmal abschätzend musterte. Aber auf Stress hatte ich wirklich keine Lust mehr und wenn sie mit ihm glücklich wurde... Wurde ich grad etwa eifersüchtig? Naja, das passte schon alles und ich machte mir halt nur viele Sorgen. "Und wie gehts euch?", fragte ich dann interessiert, während ich den Tisch für uns drei vorbereitete.

Koiko

Mir war ziemlich unwohl zumute, denn Lazar war so verdammt aalglatt gerade, man sah ihm einfach nicht an an was er dachte oder wie er gerade empfand. Wie sollte ich denn so beurteilen ob er noch sauer war oder nicht? Es war mir nahezu unmöglich, auch wenn es mir nun wirklich nicht gefiel. Zumindest hatte ich echt keine Lust, dass jetzt doch noch Stress aufkam, wesshalb ich meine Finger schön bei mir lies und Rin nicht im geringsten berührte, dennoch erstmal neben ihr auf dem Bett sitzen blieb. "Mir geht es gut", antwortete ich ein wenig steif auf seine Frage, immerhin hatte ich ja nun auch keine äußerlichen Blessuren die jemand hätte sehen können, außer natürlich der Sache an meiner Hüfte, doch die war verdeckt von meinem Shirt und dazu wussten sie ja nicht das ich die hatte. Ich würde mich auch hüten das zu erzählen. Und sollte es doch noch rauskommen, naja, ich hatte schon so meine Ausreden parat, wenn es darum ging welche zu erfinden war ich ja nun auch wirklich nicht gerade schlecht, zumindest empfand ich das so. Misstrauisch beobachtete ich den Jungen wie er den Tisch deckte, während meine Gedanken kurz ein wenig abschweiften. Ich brauchte immernoch etwas für Rin,dass ich ihr zu Weihnachten schenken konnte? Und wenn ich mich zu einem Foto-Shooting überwand? Es würde hart werden, aber einmal könnte ich doch sicherlich durchstehen, oder? Ich konnte mir ja vorher mal ansehen wie das so ablief und es mir dann nochmal überlegen, denn eine gute Idee wäre es sicherlich.

Lazar

Spätestens jetzt würde mich Koiko zumindest nicht mehr mit Emil vergleichen, irgendwie sowas hatte mir doch Akito erzählt, oder? Trotzdem passte es mir noch immer nicht so recht, dass dieser Kerl anscheinend wieder seine kleinen dreckigen Grabscher an meiner Schwester hatte, ganz und gar nicht passte mir das eigentlich. Aber aufhalten konnte ich Rin eigentlich auch nicht, das wollte ich nicht, also musste ich nun mal in den sehr sauren Apfel beißen und den Jungen erdulden. "Das ist doch schön", lächelte ich als Antwort, als ich fertig gedeckt hatte und bat die anderen sich dann zu setzen. Rin humpelte auch gleich los und setzte sich dann schon mal ganz prima in die Mitte, dann mussten wir zumindest nicht nebeneinander sitzen, also ich und Koiko. Schließlich tat ich jedem auf und wünschte dann einen guten Appetit. Hoffentlich schmeckte es ihnen, ich war jedenfalls ziemlich zufrieden mit meinem Ergebnis und fand, dass es sich ruhig sehen lassen konnte. Ich überlegte einen Moment, was ich sagen sollte. "Und ihr beiden seid wieder zusammen?", fragte ich dann interessiert, wobei die Antwort vollkommen klar war, aber ich fand es sinnfrei, wenn ich den beiden Essen brachte, sie gestern beide am liebsten getötet hätte und dann einfach so gar nichts sagte. Da konnte ich auch lieber gleich mit sowas anfangen, außerdem war ich ja sowas wie die konservativen Schwiegereltern und vor allem jetzt nahm ich den Liebsten meiner Schwester lieber noch mal dreimal unter die Lupe, es war einfach viel zu viel passiert.

Koiko

Lazar schien ebenso wenig gefallen an diesem treffen zu haben wie ich, zumindest interpretierte ich das aus seiner etwas steif klingenden Antwort. Vorsichtig stand ich auf und begab mich auf meinen Platz, wobei ich mehr als froh war, dass ich nicht direkt neben Lazar sitzen musste, wer wusste schon was sonst noch passieren würde im Laufe des Abends. Ein wenig lustlos stocherte ich in dem Essen herum, wollte aber auch nicht unverschämt sein, probierte also etwas, obwohl mir dabei ganz und gar unwohl zumute war. Zugegeben, so schlecht war es gar nicht, aber vielleicht war es ja auch nur so gut um den bitteren Geschmack der Blausäure zu überdecken? Oder des Esslöffels Arsen? Oder was auch immer da alles drin schwimmen konnte. "Du sagst es", antwortete ich ziemlich gefühlskalt auf seine Frage und überlegte kurz ob ich erzählen sollte, dass er im Grunde genommen ja selbst schuld war, immerhin war ich zu dem Entschluss gekommen, dass es besser für Rin sei wenn wir nichts wieder etwas miteinander anfingen und das hätte ich auch durchgesetzt, wenn sie sich nicht wegen Lazars Streit mit Nawaki aufgehängt hätte und mich so dazu gebracht hatte meinen Gefühlen doch ausdruck zu verleihen, statt sie in mir zu verschließen und nie wieder heraus zu lassen. Der einzige Grund warum ich ihm das jetzt nicht an den Kopf war war, das Rin ihm das selbst sagen sollte, wenn sie es denn überhaupt wollte. Ich würde es nicht wieder ansprechen und sie nicht in Verlegenheit bringen deswegen.

Lazar

Der war ja genauso gesprächig wie ich. Mensch Mensch Mensch, das war ja traumhaft. Nachdenklich aß ich noch ein bisschen und überlegte, was ich antworten sollte. Wirklich Begeisterung konnte sich in mir ja nicht darüber breit machen, aber ich wollte Rin jetzt auch nicht mental erstmal schön die Faust ins Gesicht rammen und ihr sonst was antun. "Schön", meinte ich von daher nur kurz angebunden, während Rin uns schon abwechselnd musterte. Ja nun, was sollte ich denn groß sagen oder machen? Mir passte das mal so überhaupt nicht, wobei mir momentan vermutlich gar kein Junge an Rins Seite am liebsten wäre und trotzdem konnte ich das so nicht sagen. "Aber Sorgen muss ich mir nicht machen, dass du demnächst dein andres Auto gegen nen Baum fährst?", fragte ich von daher, um gleich mal in Erfahrung zu bringen, wie lange er es denn vorhatte mit meiner Schwester zu treiben bevor er wieder Schluss machte oder sonst irgendetwas anderes, immerhin schien er im Bett ja recht gut zu sein. Rin grummelte in der Zwischenzeit ein 'Du bist auch nicht besser' zu mir herüber, wobei ich grad nicht mal genau wusste, was sie nun damit schon wieder meinte. Meinte sie meinen und Nawakis Streit? Das war nicht fair, ich machte mir nur Sorgen um sie und der Kerl war nicht gut für meine kleine Schwester! Wie oft waren die in den zwei Jahren zusammen und getrennt und dann diese Unfall Aktion und dass er auch noch die Muße hatte, hier in der Nähe zu bleiben! Das ging einfach mal so überhaupt gar nicht.

Koiko

Rins Blicke taten irgendwie echt weh, immerhin wollte sie doch irgendwie, dass ich mich mit Lazar vertrug, aber das ging einfach nicht, zum einen weil ich ihn ohenhin nicht mochte, zum anderen weil er mich nicht mochte und letztlich konnte Sczcerbiec ihn ebenfalls so gar nicht leiden. "Solange du gerade nicht zufällig auf dem Beifahrersitz platzgenommen hast nicht, nein und sollte dem so sein würde ich natürlich darauf acht geben das nur die rechte Seite des Wagens betroffen ist", antwortete ich Lazar lächelnd. Dieser Kerl schaffte es wirklich mich schon wieder zur Weißglut zu treiben, aber bloß nicht zu viel anmerken lassen. Meine Finger waren so um die Gabel geklammert, dass die Gelenke schon richtig weiß wurden, doch das war einfach eine super 'Übrung' um spannungen abzubauen und nicht gleich richtig auszurasten. Irgendwie würde ich den Abend schon hinter mich bringen. Und spätestens wenn die Schule wieder stand musste ich ihn nie wieder sehen, zumal ich ja dann auch alle anderen wieder bei ihm aus der Wohnung holen konnte. Sollte er doch alleine in dem finsteren Loch verrotten, so wie er es mir, als ich noch Akito gewesen war, vorgeheult hatte. Niemals würde ich ihn bei mir einziehen lassen, niemals! Da konnte er noch so manche Träne hervordrücken, es war mir dermaßen egal. Hauptsache ich hatte meine Rin und die anderen. Wobei, ganz allein war er ja nicht, er hatte ja dann immernoch seinen Samuel, mit dem passte er ja auch ganz gut zusammen, immerhin konnte ich den auch nicht sonderlich leiden.