Fight School (Übernommen von MPH)

Koiko

Ich war wirklich sehr vertieft in Gedanken, während ich versuchte ein Loch für die erste Rose zu setzen und dabei drehten sich meine Gedanken nicht um den Psychiater und seine Fragen, sondern seltsamerweise ganz und gar um meinen kleinen Garten. So bemerkte ich Samuel auch erst, als er mich ansprach. Und auch da erkannte ich ihn nicht gleich, sondern erst als ich mich umdrehte und ihn zu sehen bekam. "Morgen", freute ich mich und strahlte fröhlich vor mich hin. "Mir geht es ganz gut und dir? Ich hab nur gar keine Zeit mehr für meine Gedanken, aber egal", fügte ich noch hinzu und sah wieder zu dem Rosensetzling, der genau vor mir stand. "Kannst du die Löcher für die Pflanzen machen? Mir fallen die immer wieder zu wenn ich endlich so tief hab, das ich das Pflänzchen einsetzen könnte", seufzte ich ein wenig deprimiert und blickte meinen Freund wieder bittend an. Er war wirklich sehr nett und ich mochte ihn einfach nur unheimlich gerne. Noch nie hatte ich jemanden getroffen der so gut zu mir war und der sich für mich geprügelt hatte! "Wie geht es deiner Lippe? Und deinen Augen?", fragte ich ein wenig besorgt nach, immerhin war ich ja doch irgendwie schuld an dem ganzen, wenn auch nur ein ganz klein wenig, denn eigentlich wusste ich noch immer nicht, warum dieser Idiot mich angegriffen hatte? Immerhin kannte ich den Kerl doch gar nicht und ich wollte sicherlich niemanden umbringen, wirklich absolut gar niemanden! Zumal ich doch erst sieben war, da dachte ich doch im Traum nicht daran zu morden! Gedankenverloren starrte ich die feuchte Erde an, die unter meinen Fingernägeln klebte, riss mich dann aber wieder zusammen und wandte mich wieder Samuel zu, ein breites Lächeln auf dem Gesicht.

Samuel

Koiko schien echt ordentlich vertieft in seinen Garten zu sein! Super, dann ging Xis Plan auf und der Kleine war eindeutig beschäftigt. Besser konnte es kaum laufen wie ich fand. Ob wohl was aus der jetzigen Zeit hängen bleiben würde, wenn er wieder er selbst war? Ich hoffte ja doch ein bisschen, immerhin wollte ich mich auch mit ihm einigermaßen gut verstehen, zumindest soweit, dass wir einander nicht die Köpfe einprügelten. "Das ist doch super, wenn es dir so gut geht", lächelte ich dann sanft und nahm mir dann auch schon eine kleine Handschaufel. "Klar, gerne mach ich das", fügte ich dann hinzu, als er mich darum bat, kleine Löcher für seine Rosen zu machen. Das war ja nun nicht sonderlich schwer und ich machte das wirklich gerne. Ein bisschen erstaunt war ich ja schon, als er mich nach meiner Lippe und meinem Augen fragte. "Ach, dem gehts gut, sieht schlimmer aus als es ist", winkte ich dann ab. Während ich die Löcher so grub nach den Anweisungen von dem Jungen, schwenkten meine Gedanken immer wieder in die Zukunft. Was kommen würde? Ich hatte Angst davor, einerseits hatte ich noch nie eine normale Beziehung geführt, andererseits hatte ich keine Ahnung, wie es mit Sirius weitergehen würde, aber das größte Problem war Koiko. Ich hatte Angst vor dieser Woche, die Sczcerbiec angesprochen hatte. Wie sollten wir Rin das erklären? Ich konnte ihr nicht erklären, dass er sie betrogen hatte, mehrmals, mit vielen, dass er vielleicht einige vermutlich unschuldige einen grausamen Tod gefunden hatte. Nein, das ging nicht, nie im Leben, sie würde das nicht überstehen und wenn Sczcerbiec sich auch noch krummstellte und alles noch schlimmer machte. Das geht einfach nicht, nein und doch konnte ich es nicht verhindern. Das war das schlimmste überhaupt, ich konnte es nicht verhindern und musste einfach alles hinnehmen wie es kam.

Koiko

Und wie super das war, vor allem weil ich das nie geglaubt hatte, wo ich hier doch in einer solch komischen Klinik war. Das coolste war aber sowieso, das es heute Abend vielleicht noch in den Zoo gehen würde, also wenn es gut lief und dann konnte ich da Tiere füttern, wenn ich denn wollte. Leider würden wir allerdings nicht allein hinfahren, sondern mit noch ein paar anderen Patienten, aber egal, solange ich zu den Elefanten konnte war alles bestens. Das erzählte ich Samuel auch total begeistert und freute mich sowieso total, weil er die Löcher für mich buddeln wollte. Vorsichtig setzte ich die erste Pflanze ein und drückte die Erde dann leicht fest. Sicherlich würden wir nicht so lang brauchen, bis alle Blumen gesetzt waren und dann mussten wir nur noch den Teich füllen und schauen, ob da nicht noch ein wenig mehr sein sollte, wie zum Beispiel Wasserpflanzen oder sowas. Das würde sich schon noch ergeben dann. Nach einer Weile hatten wir dann auch alle Pflänzlein verstaut und ich war mehr als nur zufrieden mit dem Ergebnis. "Sieht doch toll aus, oder?". fragte ich nach, wobei ich doch ganz leicht unsicher war, denn ich wollte, das es Sirius auch gefiel und was wenn er das jetzt nicht mochte? ich würde das total doof finden und dann würde es mir wahrscheinlich selbst nicht mehr gefallen, das war mir sofort klar, aber naja, es sah doch toll aus und eigentlich dürfte mein guter, treuer Freund keinen Anlass haben zu sagen, das es nicht schön wäre. Ganz vorsichtig kroch ich wieder heraus aus meinem Beet, wobei ich die Zähne schon wirklich sehr stark zusammen biss und merkte wie mir ein paar Tränen in die Augen stiegen. Wenn doch nur die Schmerzen nicht wären, dann wäre das alles hier noch viel besser!

Samuel

Wie erfreut er doch war und alles, so ganz konnte es mich allerdings nicht von den grausamen Gedanken abbringen, die doch so ein wenig mich belasteten. Ein Glück konnte ich das ganz gut verbergen, denn Koiko erzählte gerade so fröhlich davon, dass er heut Abend in den Zoo durfte und allem. "Das klingt wirklich toll", lächelte ich dann auch begeistert und schaffte es sogar diese dunklen Gedanken endlich zumindest erstmal wieder wegzustecken, vermutlich würden sie allerdings immer und immer wieder kommen. Ich half brav mit und unterstützte Koiko so wie ich konnte und wie er wollte, jedoch dauerte es doch noch einen Moment, ehe wir endlich alle Pflanzen eingepflanzt hatten und soweit das Beet schon beinah fertig war. Ging ja doch recht schnell, dafür, dass ich gar keine Ahnung von Pflanzen hatte und Koiko eigentlich auch nicht wirklich, genauso wenig wie er auch voll mithelfen konnte. Jedenfalls schien er mehr als nur zufrieden mit allem und das machte mich auch unglaublich glücklich und zufrieden. "Ja, es ist wundervoll", lächelte ich dann, wobei der Teich doch ein wenig sehr leer aussah. "Vielleicht noch ein weißer Lotus in den Teich oder sowas?", fragte ich dann interessiert nach. Ich mochte diese Blumen. Naja, ich mochte eigentlich alle Blumen, die hübsch anzusehen waren, also doch eine ganze menge, aber so ganz leer sah der Teich auch ein wenig verlassen aus, wie ich fand. "Aber nur, wenn du möchtest, das ist auch so schon echt wunderschön", fügte ich dann noch hinzu und grinste ihn an. Jap, ich fand das echt toll, was wir hier so auf die Beine gestellt hatten und ich mochte das Beet. Hoffentlich gefiel es Koiko wirklich genauso toll und hoffentlich durfte er heut Abend Elefanten füttern, wo ich vermutlich nicht mit konnte, wegen meiner Arbeit, aber vermutlich war das auch eher was internes. Egal, solange er Spaß hatte und sich wohl fühlte, war doch alles ok.

Koiko

Und wie toll es klang! Und vielleicht konnte ich ja sogar einen Elefanten anfassen? Ja das wäre wirklich mehr als toll, denn ich liebte diese Tiere einfach nur, immerhin waren sie so behäbig, sanft und einfach nur wunderbar. Das Samuel meine Kreation mochte, oder eher gesagt unsere Kreation, machte mich total glücklich und ich blickte sie einfach nur so fasziniert an. Am liebsten hätte ich noch Efeu oder sowas gepflanzt, damit die Erde nicht so herausstach, doch das ging wohl nicht, immerhin würde der auch auf die ganzen anderen Beete drauf wachsen. Da wäre Moos schon praktischer, aber ob die davon was hier hatten? Ich würde später mal fragen, denn Moos konnte ich auch selbst hinsetzen, wenn ich das recht wusste. "Lotus?", fragte ich nach und überlegte einen Moment, denn es fiel mir nicht sofort ein was das war, doch dann blitzte ein Bild vor meinem geistigen Auge auf. Als ich noch ganz klein gewesen war, da hatte ich vom Heim aus einen obligatorischen Ausflug gehabt, denn die Presse musste ja mal was schreiben können über 'tolle Erlebnisse für arme Waisenkinder' und da hatten wir an einem kleinen Teich einmal alles erklärt bekommen, was darin gewachsen war. "Ja, Lotus wäre sicherlich sehr schön", stimmte ich zu und hievte mich wieder auf den Rollstuhl, damit ich nicht nur im Dreck saß, immerhin hatte ich inzwischen die Kleidung der Anstalt hier bekommen, weil es wohl mit dem waschen und allem angeblich besser ging. Naja, meins war dieses einfache Weiß ja nicht und ich sah dann irgendwie wirklich aus wie ein Verrückter, wie ich fand, doch eine andere Wahl hatte ich nicht und es gab ja nun auch schlimmeres. "Wirklich, vielen Dank, ohne dich würde das niemals so gut aussehen", bedankte ich mich und wurde leicht rot, während ich Samuel anlächelte.

Samuel

Ihm schien im ersten Moment nicht genau einzufallen, was Lotus war, dann jedoch bevor ich zu einer Erklärung ansetzen konnte, viel es ihm anscheinend doch noch wieder von selbst ein und er stimmte mir auch zu. Ja doch, mit einem schönen Lotus sähe das ganze hier perfekt aus. Vielleicht noch ein bisschen grüner Bodendecker oder sowas für da, wo die Rosen nicht wären, aber so schlimm war das doch auch nicht. Allerdings hatte ich beim letzten Mal keine Wasserpflanzen gesehen, vermutlich mussten das erst anmelden oder so in der Art. Egal, dann käme die Wasserpflanze eben ein wenig später, war so schlimm jetzt auch nicht, wie ich fand. Koiko hievte sich mittlerweile zurück in den Rollstuhl, wobei ich nicht verstand, wieso man an solchen Orten immer weiße Kleidung benutze. Da musste man nur deutlich öfter waschen und die Flecken gingen auch nicht immer raus. Aber gut, würde schon irgendeinen Grund haben, den ich halt doch noch sah. Was wir wohl jetzt machen würden? Eigentlich hatte ich so viel Zeit gar nicht mehr und Koiko sollte sicherlich auch nochmal sich waschen, bevor er zum Zoo ging oder? Mh, irgendwer würde uns schon noch sagen, was wir tun sollten und was lieber nicht. "Ach, kein Problem, mir hat das echt viel Spaß gemacht", grinste ich dann, als er sich bei mir bedankte dafür, dass ich ihm geholfen hatte. Es war wirklich kein Problem und ich war gerne hier und half ihm, auch wenn ich doch noch immer ein wenig Zweifel und Ängste hatte. Das würde so unschön werden und ich wollte aber auch Rin nicht verlieren und das würden wir vermutlich alle, denn leider, zumindest in diesem Falle, hing sie ja nun Mal an ihrem Freund oder sie blockte völlig und tat auf fröhlich oder im wohl jetzt angenehmsten Fall, hatte sich ihr Koma so ausgewirkt, dass sie es als nicht schlimm empfand, aber das glaubte ich wohl weniger.

Koiko

Hoffentlich gab es hier überhaupt Wasserpflanzen, aber das würden wir ja dann auch noch sehen. Ich freute mich jedenfalls, das wir bereits so viel geschafft hatten und ich mochte meinen kleines Beet. Noch ein paar Veränderungen und es wäre perfekt und dann könnte ich mich immer darum kümmern und es mir ansehen und ich fand es einfach nur toll. Vergnügt klatschte ich in die Hände und begutachtete sie dann einmal kurz. Sie waren echt mehr als dreckig, aber das gehörte doch auch irgendwie dazu. "Ich denke ich sollte dann mal schauen, das ich wieder etwas sauberer bin, bevor es in den Zoo geht und was machst du noch? Du gehst doch bestimmt zu dem Mädchen, oder? Ich hab sie gestern gesehen. Ist sie nett? Wie heißt sie? Lass sie nicht zu lange warten, Mädchen werden dann immer böse. Ist sowieso verrückt sich sowas zuzulegen, kann ich gar nicht verstehen, auch wenn sie hübsch ist", laberte ich nach einer Weile einfach los, während ich in die Richtung des Krankenhauses los rollerte. Wieso das Mädchen sich nicht vorgestellt hatte, obwohl sie da gewesen war verstand ich nicht wirklich, wobei, doch ein wenig verstand ich es schon, denn ich hätte Angst gehabt. Deswegen hatte ich auch nicht gleich etwas gesagt. Immerhin diese Verrückte in dem Krankenhaus, die hatte mich einfach angefallen und was wenn die da genauso war? Also sie hatte nicht so ausgesehen, aber das hatte die Irre ja auch nicht und der andere Kerl, der da gewesen war, der hatte auch nicht wie jemand ausgesehen, der normalerweise auf Leute losging, als ich ihn das erste Mal in der Wohnung gesehen hatte. Denn inzwischen erinnerte ich mich wieder, das er mir das Badezeug und die Klamotten gegeben hatte, aber mehr wusste ich nicht. Und ich wusste schon gar nicht, warum er mich angefallen hatte.

Samuel

Ein Glück kam er selbst auf die Idee sich waschen zu gehen, ansonsten käme das nur so rüber, als wenn ich ihn loswerden wollte oder sowas und das wollte ich wahrlich nicht. Er war ja irgendwie schon knuffig und er würde mir fehlen, wenn er wieder normal war. Mehr als nur fehlen, immerhin war er gleich neben meinem Job momentan mein größter Lebensinhalt. "Naja, erstmal muss ich nachher noch arbeiten gehen und dann vielleicht", seufzte ich als erstes. "Naja, ich wollte diesen Job ja auch unbedingt haben, egal ob die Arbeitszeiten scheiße sind oder nicht", fügte ich dann noch schulter zuckend hinzu. "Dass ist Kaisa und sie ist echt extrem nett. Ok, sie redet sehr viel, aber das stört mich nicht und sie ist auch überhaupt nicht zickig und nichts, sonst würde ich das auch gar nicht aushalten", erzählte ich dann von dem Mädchen, wobei ich allerdings wirklich glücklich lächeln musste. Ich mochte Kaisa einfach viel zu gerne, auch wenn ich sie erst vor kurzem kennen gelernt hatte, aber das war wirklich wie Liebe auf den ersten Blick, ich hatte sie gesehen und sofort gespürt, dass sie einfach nur eine unheimlich tolle Frau war. "Ach Koiko, irgendwann wenn du älter bist, wirst du das verstehen und früher oder später dir auch jemanden zulegen", grinste ich ihn dann an, während wir mittlerweile das Gebäude erreicht hatten. "Dann wünsche ich dir viel viel Spaß im Zoo und ich würde sagen, dann bis morgen", verabschiedete ich mich dann von ihm, ehe ich mich schließlich auf den Weg zurück zu meiner Wohnung machte, wo Kaisa auch schon mit ihren Tierchen eingezogen war, die nun ihr irgendwie immer offenes Gehege im Wohnzimmer hatten. Sie meinte, die plüschigen Wesen wären vollkommen stubenrein. Naja, wenn sie meinte, ich vertraute ihr da und süß waren sie auch und so flauschig. Leider musste ich dann aber auch schon schnell duschen gehen, um in die Bar zu gehen und zu arbeiten.

Koiko

Arbeiten? Das war aber nicht schön, wenn man jetzt noch arbeite musste! Nein, also mir würde das nicht gefallen, aber andererseits war er es ja sicherlich gewohnt und er war älter und wenn ihm sein Job gefiel, dann sollte er doch machen was er wollte, auf mehr kam es ja auch gar nicht an. Von dem Mädchen konnte er jedenfalls nur gutes berichten was mich einerseits für ihn freute, aber andererseits auch ein wenig zweifeln lies, denn diese kleinen Biester konnten doch nicht so sein wie er sie grad beschrieben hatte! Nein, er musste einfach blind vor Liebe sein, aber naja, sowas musste es ja geben, sonst wäre die Menschheit schon ausgestorben. "Ich werde mir niemandem zulegen, hab ich doch schon gesagt!", protestierte ich sofort und streckte Samuel die Zunge raus, während ich die Augen verdrehte. Mädchen... bloß nicht. Ich verabschiedete mich ebenfalls von ihm und fuhr dann in das Gebäude hinein, wo mich schon jemand erwartete, der mir bis zum Zimmer half, wo ich mich dann auch gleich fertig machte. Zum weggehen bekamen wir ein bisschen andere Klamotten, wahrscheinlich, damit uns nicht alle als Irre abstempelten. War ja an sich auch nicht schön, wenn man immer gleich so mit Vorurteilen belastet wurde. Zumal ich mit Sicherheit nicht Irre war, nein, ich hatte nur Gedächtnislücken. Eilig fönte ich noch meine Haare trocken und war dann auch schon wieder draußen auf dem Gang, auch wenn ich eigentlich im zimmer warten sollte, nur ich konnte es einfach nicht erwarten, dass es endlich losging! Mein Herz pochte schon richtig laut vor Aufregung und überhaupt freute ich mich wie ein Honigkuchenpferd auf den ganzen Ausflug, auch wenn ich das vor zwei Tagen nie erwartet hätte. Immerhin hatte ich geglaubt, das ich hier nur unglücklich sein würde, doch durch Samuels Besuche und das was ich hier machen konnte wurde ich doch recht zufriedengestellt.

Alex ist total fertig mit der Welt, erscheint aber dennoch ein wenig übermüdet und nervös bei der Arbeit

Samuel

Ob man es glaubte oder nicht, der Fauxpas, dass ich mich einfach in Kaisas Bett legte, war mir nicht passiert, eigentlich überhaupt gar nicht mehr. Das lag allerdings auch nur daran, dass ich teilweise je nach ihren Aufträgen sogar vor dem hübschen Mädchen geschlafen hatte und daran, dass sie ansonsten immer in meinem Bett lag. Irgendwie echt eine komische Beziehung die wir führten, ich war echt ein wenig verwirrt, aber das schienen wir beide zu sein, denn es war mehr oder weniger Liebe auf den ersten Blick und wir lernten uns erst jetzt so richtig kennen. Schon wirklich komisch, aber mein Gott, warum nicht auch mal so? Zwischendrin war ich dann am Nachmittag immer bei Koiko gewesen, manchmal mit Kaisa, manchmal ohne Kaisa, auch des öfteren davor mal bei Ayaka und Sirius, wobei Ayaka mittlerweile entlassen worden war und nun in Ryujis ehemaligem Zimmer wohnte und ihr Freund auch entlassen werden sollte. Selbst Lazar hatte ich gesehen, der war aber ruhig ohne Ende, was mich echt erstaunte. Abends war ich dann immer brav arbeiten gegangen und somit waren Tage verstrichen. Gerade war ich auch wieder auf den Weg in die Klinik, gespannt, wie Koikos Zustand heute war. Irgendwie war das echt toll da, ich mochte den Laden, so ruhig und entspannt und Koiko war auch echt glücklich mit seinem Bett und allem. Hoffentlich schlug die Therapie auch so an, wie der Psychologe prognostiziert hatte, wobei ich diese Sache noch immer mit geteiltem Herzen sah, einerseits wollte ich, dass er wieder normal wurde, andererseits konnte ich mir die Kugel geben, wenn Koiko in dieser bösen Woche war. Ich sollte vielleicht auch nochmal mit Ayaka und Sirius darüber sprechen, in Ruhe, vielleicht wenn Kaisa beschäftigt war oder so, denn ich wusste beim besten Willen nicht, was mit Rin wäre, wenn sie das rausbekam und Herrn Xi konnte ich mit Gewissheit auch nicht fragen, wenn dann, nachdem Koiko das süße kleine Ding betrogen hatte und das dauerte wohl noch eine Weile, leider.

Koiko

Die Tage vergingen wirklich viel zu schnell, vor allem die, wenn wir zu den Elefanten fuhren, oder eher gesagt generell in den Zoo, aber ich war immer nur bei den Elefanten. Als einziger, auch wenn ich nicht wusste warum. Die anderen fanden die Delfine und solche Dinge besser. Aber eigentlich war ich da gar nicht so böse drum, denn so hatte ich mehr von den Elefanten und da waren viele. Am liebsten hatte ich Apfel, eine sehr alte, schon etwas betagte Seniorenkuh, und Trina und Hilmi, welche Zwillinge waren und auch noch gar nicht so alt. Überhaupt mochte ich die alle total gerne und ich durfte sie immer füttern wenn ich kam und sie Anfassen und es war einfach alles toll, wobei eines der Highlights jedes neuen Tages war, das Samuel auch wirklich kam. Er war mir inzwischen echt mehr als wichtig geworden, immerhin vertraute ich ihm wirklich und dann hatte er auch noch seien Freundin mitgebracht, die wirklich ganz ok gewesen war, auch wenn ich ihr nicht so ganz traute, immerhin war sie weiblich. In meinem Beet lief derweil auch alles super und alles schien gut angewachsen zu sein, dazu hatten wir auch noch Lotus bekommen und Moos auch, so das es nun echt mehr als schön aussah. Nein, es sah nicht schön aus, es war traumhaft. Heute morgen war ich allerdings aufgewacht und fühlte mich nicht gut... nein ich fühlte mich ganz seltsam und mir war zum schreien zumute. In meinen Erinnerungen blitzten Bilder auf die ich nie zuvor gesehen zu haben meinte und es war als würde eine eiskalte Hand mein Herz umschließen und zudrücken. Was waren das für Bilder? Sie verwirrten mich so sehr und wühlten mich so auf, das ich das Essen auslies, stattdessen begab ich mich fast auf direktem Weg zu dem Psychiater, welcher mir Hypnose vorschlug, was ich auch annahm. Was er tat während ich weggetreten war wusste ich nicht, nur das er irgendwas redete, doch als ich aufwachte ging es mir wirklich gar nicht besser, denn ich erkannte mit einem Schlag, das ich nicht sechs war, sondern acht und das Heim war komplett abgebrannt! Nur ich hatte überlebt... Wieder konnte ich diese Bilder sehen und übergab mich kurz darauf auch schon in den nächsten Mülleimer, während Xi anordnete, ich solle doch lieber heute alles etwas ruhiger angehen lassen und vielleicht nur ein paar Gehübungen machen, denn meine Knie wurden langsam besser und ich sollte wieder laufen, wenn es ging. Er selbst wollte derweil dann auch Samuel Bescheid geben, was mich sehr erleichterte, denn ich brauchte den gerade wirklich um mich wieder zu beruhigen.

Samuel

Ich fuhr zu der Psychiatrie, wobei mir eigentlich immer mittlerweile auf dem Weg schlecht wurde, denn ich hatte jedes Mal das Gefühl, Koiko doch irgendwie verraten zu haben und auch jedes Mal die Befürchtung, dass er schon so weit war und diese fürchterliche, grausige Woche begann. Alter, wenn Sczcerbiec wüsste, wie viel Schiss ich vor den paar Tagen hatte, der Kerl würde sich freuen ohne Ende, immerhin war er ein sadistisches Arschloch. Nach einer gefühlten halben Ewigkeit, denn ich musste leider eine Baustelle passieren und dadurch war ein kleinerer Stau entstanden, hatte ich endlich das leicht abgelegene Gebäude erreicht und parkte den kleinen Twingo von Kaisa, mit dem ich meistens hier her fuhr, da Lazar, der teilweise auch in der Bar war, den Jeep wieder zurückgegeben hatte, denn ansonsten brauchte den niemand so momentan. Auch hatte er letztlich mal von Rins Werten erzählt, die wohl weiterhin stabil schlecht waren, aber das ein gutes Zeichen war und sie in den nächsten Tagen dann langsam wieder ansteigen würden, was wohl doch echt super war. Jedenfalls sah ich das so und er auch. Eigentlich hatte ich wie gewohnt zu Koiko gehen wollen, da hielt mich allerdings einer der Pfleger auf, die mich hier auch schon alle kannten und meinte, dass Xi erst mit mir sprechen wolle und ich in seinem Büro warten sollte. Also ging ich dort hin und wartete ein wenig unruhig und aufgeregt auf den Psychologen. Was wohl los war? Hoffentlich ging es Koiko gut! Ja wirklich, ich wollte, dass es ihm gut ging, nichts weiter, auch wenn ich Angst davor hatte, es sollte ihm gut gehen und er sollte seine Erinnerungen zurückbekommen. Ob er wohl welche wiedererlangt hatte? Es wäre jedenfalls schön, falls es so wäre, nur hoffentlich erlitt er jetzt keine Anfälle oder sowas deswegen, das wollte ich nicht und ich wusste auch nicht, wie man so mit Koiko umgehen sollte.

Psychiater Xi

Bisher war ich wirklich sehr zufrieden mit meinem kleinen Patienten, zumal er sehr leicht zu vereinnahmen war und er sehr schnell Vertrauen aufgebaut hatte, nachdem Samuel ihm ja auch mehrfach bestätigt hatte, das ich ok war und dann waren da ja auch noch all die Aktionen, die wir mit ihnen, also den generellen Patienten und Koiko eben auch, unternahmen und die liebte er scheinbar wirklich über alles. Er war immer einer der ersten, der los wollte und einer der letzten der wieder zurück wollte. Dazu sprühte er nur so vor Kreativität und Abenteuerlust, das es eine Wonne war und jeder Psychiater war doch an sich froh, wenn es einem Kind so ging, nur er war ja eigentlich kein Kind, sondern bereits erwachsen und diesen Zustand galt es zurück zu holen, auch wenn es an sich ja auch ein wenig schade war, denn wenn man sah was für einen Spaß er hatte und man dann überlegte was passiert sein musste, dass er überhaupt erst so kindlich geworden war.. Aber man hatte keine andere Wahl und es war auch besser für ihn, wenn er zu seinem alten Leben zurückkehren konnte und heute machte er dann auch endlich den ersten, ziemlich großen Schritt, immerhin übersprang er 1 ganzes Jahr und schien nun in seinem achten Lebensjahr angelangt zu sein, was aber auch nicht nur entspannt klang. Als er zu mir kam und mir erst einmal erzählte, wie unwohl er sich fühlte und all das, hatte ich mich doch ein wenig gefreut, doch nur so lange, bis ich bemerkt hatte wie verstörend das scheinbar für ihn war und daher hatte ich mich dann auch für Hypnose entschieden. Das war für ihn am schonendsten. Danach lies ich ihn dann gehen, damit er ein wenig nachdenken konnte, schickte aber einen Pfleger mit, machte mir Notizen und wartete dann darauf, das Samuel auftauchen würde. Wobei ich aber nicht extra anrief, denn sonst war er immer so um die Zeit gekommen und lange musste ich wirklich nicht warten. Freundlich begrüßte ich den Jungen Mann und kam dann auch recht schnell darauf zu sprechen, das Koiko nun um ein Jahr gealtert war und die nächsten Tage sicherlich schneller und turbulenter in der Alterung werden würden, wenn es so kam wie ich glaubte und auch hoffte.

Koiko geht zu seinem Beet und wartet

Samuel

Ich saß noch immer in dem Büro, als der Psychologe endlich kam und mir dann berichtete, was passiert war. Und er glaubte gar nicht, wie erleichtert ich war, ja, wirklich verdammt erleichter, Koiko war älter geworden und das freute mich. Ok, es hatte gedauert und wenn es so weiter ging, dann würde es noch gefühlte Jahre dauern, bis er bei seinen 20 Jahren war, aber das war egal, er hatte immerhin schon mal überhaupt einen Fortschritt gemacht und das zählte. Allerdings schien das für ihn selbst nicht so wirklich schön zu werden, denn er erinnerte sich daran, dass sein komplettes Heim ausgebrannt war. Ob damals daran eigentlich die Schlange schuld gewesen war? Bei Rin war es ja nun relativ ähnlich gewesen, dass sie gar alle ihre Geschwister und ihren Vater und die Frauen getötet hatte, soweit ich das mitbekommen hatte und mit dem Feuer lag es nah, dass meine geliebte Schlange es gewesen war. Nachdenklich bedankte ich mich für die Info und war doch relativ positiv gestimmt, ehe ich mich doch auf den Weg in den Garten machte, denn mehr wollte Herr Xi zum Glück nicht mit mir besprechen. Im Garten sah ich dann auch meinen kleinen Koiko, der bereits an seinem Bett war und dort wohl wartete, jedenfalls war es eigentlich fast immer dieselbe Zeit und derselbe Ort, wo wir uns tagtäglich trafen, ehe er oft noch in den Zoo ging. Dort liebte er es aber auch zu sein. "Hey Koiko", begrüßte ich ihn, als ich sein Bett erreicht hatte. "Wie geht es dir?", fragte ich dann und hockte mich wie gewohnt hin. Immerhin sollte er mir selbst von allem erzählen und wenn er nun heulend mich umriss, weil er seinen Körper vollkommen unterschätzte, das war mir egal, ich war eh für ihn da und würde auch hier bleiben, so wie ich ihm doch versprochen hatte, er brauchte mich, das wusste ich und auch wenn er sich gegen diesen Ort gewehrt hatte, so brauchte er auch diesen Ort um wieder gesund zu werden.

Koiko

Wie konnte es sein, das ich einfach so vergessen hatte, das ich schon ein Jahr älter war? Wieso hatte ich das nicht mehr gewusst? Es war doch nicht normal, das man einfach so einen solch großen Teil seines Lebens vergaß und dann dieses Gefühl... ich glaubte da wäre etwas IN mir, zumindest hatte ich das deutlich gespürt, als ich mich an das Feuer erinnert hatte. Xi hatte ich es lieber nicht erzählt, denn sicherlich war das nur eine kindische Einbildung, aber was zur Hölle war das? Es machte mir doch irgendwie Angst und ich wusste nicht recht wie ich damit umgehen sollte. Wenigstens schaffte mein kleines Beet mich ein wenig zu beruhigen. Ich hatte mich davor ins Gras gesetzt und starrte es nun Gedankenverloren an, während ich um mich herum wieder Gras ausrupfte. Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, auch wenn es gar nicht so viel Zeit gedauert haben konnte, tauchte Samuel auf. Mit großen Augen starrte ich ihn an im ersten Moment, dann stürzte ich mich auch schon auf ihn und merkte, das ich Tränen in den Augen hatte. "Ich will mich nicht erinnern! Ich glaub wirklich nicht das ich das will, denn was ist falsch mit mir? Wieso bin ich acht und nicht sieben? Wie konnte ich das einfach vergessen und was war das für ein Feuer? Wieso hab nur ich überlebt und sonst niemand, ich stand doch auch mitten drin und ich weiß, das da irgendwas ist und das macht mir Angst, weil ich nicht weiß was es ist, oder wo es herkommt und es ist in meinem Inneren!", erzählte ich regelrecht panisch und zitterte leicht. "Wie kann etwas in mir sein?", fügte ich noch hinzu und hoffte so, das ich mich bei dem Gefühl geirrt hatte, denn im Moment war da absolut nichts, aber es war doch so eindeutig gewesen und ich konnte mich genau daran erinnern!

Samuel

Kaum das ich angekommen war, stürzte er auch schon auf mich zu und fing das Weinen an. Vorsichtig legte ich meine Arme um ihn und drückte ihn vorsichtig an ihn. Oh Gott, es musste echt ein beschissenes Gefühl sein, wenn er merkte, dass er doch älter war als er bislang angenommen hatte. Und wie würde es erst werden, wenn er sich an all seine ganzen Misshandlungen erinnerte? Oh Gott, ich wollte es gar nicht so genau wissen, wenn ich ehrlich war. Ich hätte ihn echt nie im Leben hier her bringen dürfen, er wäre auch als Kind gealtert und irgendwie wäre Rin auch mit ihm so klargekommen, als ein völlig verstörter, vielleicht sogar verändert Koiko, der sie auch noch betrügen würde! "Mit dir ist überhaupt nicht falsch", lächelte ich als erstes und behielt ihn weiterhin im Arm. "Manchmal passieren Dinge, die man nicht wahrhaben will oder kann und dann hat man Angst und sucht Schutz. Doch du brauchst keine Angst zu haben, du bist nicht mehr alleine, ich bin immer für dich und selbst wenn du nachts einen ganz schlimmen Traum hast, würde ich kommen und bei dir sein, du kannst auch immer mit mir über alles reden, mit Sirius kannst du das auch tun und so einen Teil deiner Schmerzen auch an uns geben", versuchte ich ihn dann zu beruhigen, auch wenn ich nicht so genau wusste, ob das so klappte. Dann jedoch sprach er über Sczcerbiec, was mich doch ein wenig verunsicherte. "Manchmal hat man nur so ein Gefühl, weil man etwas tut, was man nromalerweise nie tun würde. Aber es gibt auch ein paar wenige Menschen, die die Kraft haben, unglaubliche Dinge zu tun, vielleicht hast du auch so ein Talent oder es ist aber einfach nur eine Mythe, ich weiß das nicht so genau, was aber auch immer dieses Gefühl ist, du brauchst dir keine Sorgen zu machen, es ist alles in Ordnung Koiko und es wird alles gut werden", meinte ich dann und hoffte, dass er sich irgendwie beruhigen würde.

Koiko

Natürlich war etwas mit mir falsch! Anders konnte es doch gar nicht sein. Immerhin wusste ich selbst nicht mehr wie alt ich war und wenn das nicht falsch war, was denn dann? Was wenn ich auch gar nicht acht, sondern noch älter war? Immerhin war ich in einer Bar zu mir gekommen... und Sirius hatte mich ja schon irgendwie gekannt, also was wenn ich eigentlich so alt wie er war, nur wieso erinnerte ich mich dann an nichts? Noch immer strömten mir Tränen über das Gesicht und ich war einfach nur total verängstigt und verunsichert. "Ich will nicht mehr, das ich mich erinnre! Das ist grauenhaft!", heulte ich und holte dann ein paar mal tief Luft um mich wieder ein wenig zu beruhigen, was aber nicht wirklich klappte. "Wirklich? Das ist also nichts abnormales, und ich muss keine Angst haben?"; fragte ich nach und lies ein wenig lockerer, während ich Samuel musterte. Was war das in mir? Hatte ich mich wirklich getäuscht? Doch es war mir so klar vorgekommen und noch immer schossen mir die Gedanken durch den Kopf, die ich bei dem Brand als einziges gehabt hatte. 'Wie stehst du eigentlich zu Feuer, Kleiner? Lass uns das mal ausprobieren, es wird dir gefallen, du willst hier ja eh weg' Sie kamen mir nicht wie meine eigenen Gedanken vor, doch sie mussten es ja gewesen sein. Und was hatte ich eigentlich nach dem Feuer gemacht? Ich wusste es kaum noch, nur diese schrecklichen Gedanken und das ich mich noch nicht mal so wirklich ängstlich gefühlt hatte während ich zwischen den Flammen gestanden war. Nein, wirklich nicht. Erst jetzt, jetzt wo ich daran dachte empfand ich Angst, damals hatte ich keine gehabt! Aber wieso? War ich so grausam und herzlos, das ich einfach zusehen konnte wie andere starben? "Irgendwas stimmt mit mir doch nicht", murmelte ich und lies Samuel auch endlich los, schniefte aber doch noch ein wenig.

Samuel

Ich konnte mir gut vostellen, dass es grauenhaft für ihn war und es würde mit Sicherheit auch noch grauenhafter werden. "Du musst stark sein Großer, ich bin mir sicher, du wirst das packen Koiko, du bist stark", murmelte ich dann und glaubte da auch wirklcih dran. So gerne ich ihm seine Erinnerungen auch ersparte, es ging nicht, er musste sich erinnern und wieder er selbst werden. Nur wieso hatte Sczcerbiec auch sich selbst versucht rauszunehmen. Immerhin würde Xi Koiko für noch kranker halten, wenn der auch noch mit Sczcerbiec ankam und mit dem Heim, dass er auch abgefackelt hatte, also viel mehr Sczcerbiec damals. "Du brauchst keine Angst zu haben Koiko, es kann dir nichts tun und es wird dir auch nichts tun", versicherte ich ihm dann erneut und musterte ihn dann gründlich. "Du bist vollkommen ok Koiko und für alles andere bist du hier, mach dir nicht so viele Gedanken, die brauchst du dir echt nicht machen, es wird alles gut werden", lächelte ich ihn dann an und wuschelte ihm kurz durch die Haare. Machte man ja manchmal bei Kindern und dann ginge das schon klar, außerdem solte er sich wirklich mal beruhigen, ich war da und ich würde auch immer wieder kommen und ihn nicht alleine lassen, so viel war klar. Selbst wenn er mich dann wieder hassen würde, das war mir egal, ich würde ihn jetzt mit Sicherheit nicht alleine lassen und weiterhin für ihn da sein. Ja, im Nachhinein würde er vermutlich jeden anderen lieber hier haben wollen als mich, aber gut, dann war dem eben so, ich würde weiterhin hier bleiben und mich um ihn kümmern, bis er wieder er selbst war und irgendwie hoffte ich ja doch, dass es bald war, es war doch besser für ihn, dass alles hinter sich zu lassen, auch wenn ich Angst davor hatte.

Koiko

Ich wollte das aber nicht packen! Ich wollte nicht noch mehr Überraschungen und ich hatte verdammte Angst vor dem was noch kommen würde! Denn wo war ich hingekommen nach dem Heim? Im Moment wusste ich es noch nicht, doch ich glaubte nicht, das ich sofort in die Bar war, auch wenn es irgendwie gar nicht so unwahrscheinlich wäre, wenn es denn stimmen würde, dass sie mich wirklich weinend dort gefunden hatten, doch das glaubte ich nicht. "Alles wird gut", murmelte ich leise nach und hoffte wirklich, das ich es glauben könnte, nur ich konnte es nicht wirklich. Alles in mir stand schlichtweg auf Gefahr und Warnung, da konnte ich nicht einfach glauben, dass alles gut werden würde. Schweigend blieb ich neben Samuel sitzen, lehnte mich leicht an ihn und versuchte weiter mit mir klarzukommen. Noch immer verstand ich nicht was mit mir los war und vor allem verstand ich nicht, was das in mir drin war, denn da war etwas, ich konnte es spüren, auch wenn es sich mir ständig zu entziehen versuchte, oder zumindest kam es mir so vor als würde es versuchen sich mir zu entziehen. Schließlich gab ich dann auch auf weiter danach zu forschen, denn es war sicherlich eh nur eine Warnvorstellung und nichts anderes, also auch nichts worüber ich mir wirklich Gedanken machen musste. Zumal ich ja eh nicht wüsste, wie ich das jetzt spüren sollte, ob da wirklich was in mir drinnen war oder nicht, denn ich hatte in mir ja keine Augen und nichts. Was wohl nun eigentlich mit meinen Augen passiert war, das sie plötzlich diese Farbe hatten? ich wusste es nicht, aber ich würde es sicherlich noch herausfinden, ob ich wollte oder nicht, es würde wohl einfach passieren, genauso wie mir der Erinnerung heute.

Samuel

Man merkte, dass er auf gar keinen Fall weiter seine Erinnerungen bekommen wollte und das machte mich schon ziemlich fertig. Zumal ich eh wusste, dass er noch weitaus schlimmere Erinnerungen bekommen würde als nur diese hier. Vorsichtig nahm ich ihn in an und strich sanft über seine Schulter. Hoffentlich sah er so schnell seinen Rücken nicht, dort waren immerhin mehr als nur ein paar Narben und auch noch Sczcerbiec, was nun beides.. Naja, es würde ihn nur noch mehr verstören, so viel war klar. Wir saßen noch einige Zeit draußen, wo ich einfach nur neben ihn saß und ihn vorsichtig im Arm hielt, bis es anfing zu regnen. Das wollte ich nun nicht unbedingt draußen sitzen bleiben, sodass ich mich leicht von ihm löste. "Komm, wir sollten reingehen", meinte ich dann, ehe ich ihm noch hoch half und wir dann schließlich reingingen. Es war spät geworden und ich müsste auch gleich schon wieder gehen, ansonsten würde ich noch zu spät zur Bar kommen. "Ich muss dann jetzt auch leider schon wieder weg, die Arbeit ruft. Aber morgen bin ich wieder da und denk immer daran, du bist nie allein und du brauchst keine Angst zu haben", verabschiedete ich mich dann von ihm, ehe ich ihn nochmal ausgiebig in den Arm nahm. Schließlich machte ich mich auf den Weg zurück, wobei ich bei einem Spielzeuggeschäft anhielt und schließlich einen total süßen, flauschigen und großen Elefanten für Koiko kaufte, den er bekommen sollte, damit er auch so immer was zum Drücken bei sich hatte. Ja, sowas mochten Kinder doch und noch war er eines, zudem hatte er auch noch richtig Angst und dann brauchte man erstrecht sowas. Schließlich erreichte ich die Bar, wo ich erstmal zur Beruhigung mit meiner Kaisa und ihr von Koiko erzählte. Vermutlich musste ich dann demnächst leider runter musste.

Koiko

Ich verspürte Angst und sonst nichts und auch wenn ich doch froh war, das Samuel hier war, war ich doch auch einfach nur panisch im Moment. Nach einer halben Ewigkeit in der wir einfach nur dasaßen und er mich leicht im Arm hielt begann es plötzlich zu regnen und er löste sich von mir, was mir nicht wirklich gefiel. Mit großen, flehenden Augen sah ich zu ihm auf, ergab mich dann aber auch recht schnell, denn er hatte ja recht, ich musste mir ja nicht auch noch eine Erkältung oder sowas holen und er wollte das sicherlich auch nicht bekommen. Also lies ich mir aufhelfen und folgte ihm, auf Krücken, denn ich wollte den Rollstuhl nur noch so wenig es ging nutzen, nach drinnen. Meine Knie waren jedenfalls schon viel besser geworden und ich fragte mich wie es eigentlich Sirius ging. Immerhin vermisste ich den Jungen schon auch ein wenig und ich bereute es wie nichts anderes, das ich schuld an seinen Verletzungen war. "Du musst gehen? Nein!", keuchte ich erschrocken und starrte ihn an. Er konnte doch jetzt nicht gehen! Er konnte mich doch jetzt nicht alleine lassen! Das ging verdammt nochmal nicht! Stocksteif und ängstlich vor dem allein sein lies ich seine Umarmung über mich ergehen und starrte ihm dann noch ziemlich lange nach. Selbst als er dann verschwunden war stand ich noch da und glotzte die Wand an, bis Xi mich dann fand. Er war wohl gerade auf dem Weg in sein Büro gewesen und dorthin nahm er mich nun auch erst mal mit, da er nicht wollte, das ich so verloren in der Gegend herumstand. Dort würde ich wohl auch noch ein wenig bleiben und dabei hoffen, das der morgige Tag schnell und ohne weitere Erinnerungen kommen würde und das Samuel bald wieder hier war.

Samuel

Mir ging es echt bescheiden, wenn ich es mal so ausdrückte und das bekam Kaisa natürlich auch sofort mit. Jedenfalls ging das wirklich gar nicht mehr klar und selbst in der Bar konnte ich mich kaum bis gar nicht konzentrieren. Wenn ich doch auch selbst einen Schatten hätte, um vielleicht im Ansatz mitfühlen zu können, aber ich konnte es nicht, ich musste irgendwie das ohne alles hinbekommen und das war schwer wie ich herausfand. Unglücklich ging ich schließlich auch schon früher, den mir war nur nach irgendwelcher traurigen Musik zu Mute und das konnte in den Partywütigen nicht einfach so antun. Ein Glück lief bei der Bar alles in Ordnung, Gavin, Fang und Alex packten das alles wunderbar, was mich doch ziemlich beruhigte und 1 Stunde würden die das auch mit einer Playlist hinbekommen. Und wenn nicht, dann eben nicht, ich konnte und wollte nicht mehr. Oben angekommen überkam mich dann meine Gefühle erneut und Kaisa musste mich erneut trösten, wobei ich echt auch noch in Tränen ausbrach und all sowas, aber nach einer Stunde gutem Zureden von meiner Freundin schlief ich schließlich doch noch in ihren Armen ein. Oh Gott, dass war echt nötig gewesen, auch wenn es im TRaum auch nicht nur toll war, aber immerhin nicht mehr ganz so schlimm. Ich war echt so ein Monster, ich hätte ihn erstes nie dorthin bringen dürfen und dann hätte ich bei ihm bleiben sollen, aber ich ging ja einfach! Ich war wirklich ein dreckiges Arschloch, ohne Fragen. Ein Glück trieb Kaisa mir diesen Gedanken immer wieder aus, doch trotzdem empfand ich mich als so und eigentlich wünschte ich mir jetzt auch, dass diese verdammte Woche nur noch begann und dann wieder alles normaler wurde, zumindest was Koiko anging, alles andere konnten wir dann ja noch gucken und auch das würde irgendwie wieder werden, aber dahin sollte es jetzt schnell gehen!

Tanathan hat eine recht harmlose aber nicht schöne Begegnenung mit einer Motorhaube, haut aber ab, bevor der Krankenwagen da ist und ist erstmal leicht geschockt.

Psychiater Xi

Der arme kleine Kerl schien nicht wirklich gut mit den Veränderungen umgehen zu können und mir war klar, dass er die nächsten Tage ein wenig mehr Betreuung brauchen würde, damit er nicht vollkommen durchdrehte, weil er einfach nicht wusste was los war oder irgendwie etwas in der Art, denn dazu war er ja nicht hier. Nein, er war hier um sich zu erinnern und das tat er jetzt langsam, also würde schon alles gut werden. Zum Glück war dann auch Samuel noch gekommen, dem ich alles erklärt hatte und dann hatte der Junge sich um seinen Schützling gekümmert, wobei er das wirklich sehr gut machte und Koiko schien ihm wirklich sehr zu vertrauen. Sie waren wie ein Herz und eine Seele. Nachdem der junge Mann dann allerdings wieder gegangen war schien Koiko gar nichts mehr mit sich anfangen zu können. Er stand nur da und starrte die Wand, weshalb ich ihn dann auch mit in mein Büro nahm, denn ich musste gerade sowieso nur Berichte schreiben, da konnte er gern dabei sein und es schien ihn wirklich ein wenig zu beruhigen, das er nicht ganz alleine war. Eine Weile lang spielte er noch mit dem Sofakissen, dann dämmerte er langsam weg, was mich sehr freute. Schlaf würde ihm gut tun und er hatte ihn nötig, auch wenn er heute eigentlich noch nicht viel gemacht hatte. Das er heute so gar nichts gegessen hatte war zwar nicht so toll, doch wenn es nur einmal vorkam, gab es echt schlimmeres. Als es draußen dann allmählich dunkel wurde und ich meine Arbeit abgeschlossen hatte ging ich zum Sofa, hob den Jungen vorsichtig hoch, was gar nicht so leicht war, immerhin war er körperlich erwachsen und nicht schlecht trainiert, und trug ihn dann in sein Zimmer, damit er in seinem Bett schlafen konnte. Ob er morgen sich wieder an mehr erinnern würde? Wahrscheinlich nicht, erst musste er den Stress des heutigen 'Schubs' abbauen, danach würde dann mehr kommen.

Samuel

Ich wachte am nächsten Morgen ziemlich früh auf, was aber auch gar nicht so schlimm war, denn so konnte ich mich ein bisschen mit Kaisas Tierchen bespaßen. Die waren echt mega knuffig und ich liebte die flauschigen Wesen doch schon echt ziemlich gerne, auch wenn ich anfangs ein wenig skeptisch gewesen war, aber das hatte sich jetzt geändert, sie waren einfach nur flauschig und knuffig und da sie wirklich zum Kacken in ihr Klo gingen und ansonsten auch nichts anknabberten, was nicht in ihrem Käfig war, störte es mich auch weniger, dass dieser die meiste Zeit offen stand. Schließlich erwachte auch meine Kaisa, wobei ich unsere Beziehung noch immer nicht im geringsten gerafft hatte. Irgendwie waren wir zusammen, aber so zusammen ohne bisher intim zu werden und verwirrend, aber da ich meine Kaisa so oder so sehr gerne mochte, war es mir auch vollkommen egal. Schließlich frühstückten wir noch und ich duschte schnell, bevor ich dann den Elefanten nahm und mich auf den Weg machte, wobei ich vorher noch ein bisschen Krams für die Tiere einkaufen sollte, das konnte dann ja im Auto solange lagern, bis ich zurückkam. Dann fuhr ich also zu der Psychiatrie, in der Hoffnung, Koiko ging es einigermaßen gut und ich würde nicht noch mehr Stress haben oder irgendwie sowas und ich hoffte auch, dass ihm der Elefant gefallen würde. Und eigentlich wollte ich auch Mal zu Rin ins Krankenhaus, ja wirklich, dort wollte ich hin, aber das würde überhaupt nicht passen, denn zeitlich käme das gar nicht hin, immerhin brauchte ich auch so zwei Stunden dorthin mit dem Wagen hier und dann noch wieder zurück und auch noch ein bisschen Zeit bei ihr verbringen, nein, das ging wirklich nicht, vielleicht packte ich es, wenn Sirius da war und mal zu Koiko ging, aber ansonsten konnte ich das echt vollkommen knicken. Oder aber Ayaka und Sirius besuchten Rin und erzählten dann von mir, das ging natürlich auch. Zumindest war ich ja schon mal beruhigt, dass bei ihr alles soweit in Ordnung war.

Ayaka

Es war schon echt toll irgendwie, das ich jetzt wieder aus dem Krankenhaus raus war und es hatte wirklich geklappt, das ich zu Samuel und Kaisa ziehen konnte, was mich noch mehr freute, denn die beiden waren wirklich unheimlich nett und ich unterhielt mich gerne mit ihnen und abends, wenn Samuel arbeiten musste spielte ich oft noch Karten mit seiner Freundin. Sirius schien es ja mittlerweile auch akzeptiert zu haben, das die beiden zusammengehörten und überhaupt war ich einfach glücklich so wie es war, wobei, außer natürlich, das mein Freund noch im Krankenhaus war, aber nicht mehr soo lange und er würde auch rauskommen. Samuel besuchte jedenfalls immer noch brav weiter Koiko, welcher das sicherlich auch gut fand. Ich würde ihn allerdings nicht besuchen. Wenn Sirius ihn besuchen wollte, dann sollte er das gerne tun, aber ich würde mich hüten, immerhin hatte er irgendwie Angst vor mir. Auch heute fuhr Kaisas Freund wieder rechtzeitig los und nahm sogar noch ein Geschenk mit, das er anscheinend extra gekauft hatte, währen dich mich auf den Weg ins Krankenhaus zu meinem Engelchen machte.

Koiko

Es wunderte mich, das es schon so hell war, als ich aufwachte und es dauerte ein wenig, bis ich verstand, das ich einfach spät dran war. Im ersten Moment schon von absolut erschrocken sprang ich auf und zog mich hastig um, als ich auf dem Gang einen Pfleger traf, welcher mir erklärte, das Xi angeordnet hatte mich schlafen zu lassen und das ich mir keine Sorgen zu machen brauchte. Mein Essen könnte ich wohl in der Küche abholen, wenn ich Hunger hatte also ging ich dort auch gleich hin. Den Vorfall von gestern hatte ich derweil Großteils verdrängt. Ich wusste zwar, das das Heim weg war und ich nicht sieben, sondern acht war, aber die andere Sache, mit dem Ding in mir drin, die hatte ich erfolgreich wieder aus meinen Gedanken ausgeschlossen, immerhin hatten sie alle gesagt das wäre normal und ich solle mir darüber nicht den Kopf zerbrechen. Ausnahmsweise erlaubte die Köchin mir mein Essen mitzunehmen und draußen zu essen, denn in dem Park, wo auch die ganzen Beete waren, standen auch mehrere Bänke, auf denen man sich niederlassen konnte wenn man sich nicht in den Dreck setzten und was tun wollte. Dort begab ich mich nun hin und fand sogar einen wirklich tollen Platz direkt unter einer großen Weide, deren Äste bis an den Boden reichten und so eine Art Vorhang schufen. Nur vor der Bank war eine Stelle frei, die in etwa die Form eines Torbogens hatte. Wirklich, sehr faszinierend und einfach nur schön. Ob ich den Psychiater heute überhaupt sehen würde, nachdem ich die reguläre Stunde verschlafen hatte? Wahrscheinlich schon, denn er gab mir das Gefühl ihm wichtig zu sein und wenn ich ihm wirklich so wichtig war, dann würde er mich schon rufen lassen. Ich saß schon eine Zeit lang da und kaute gerade auf einer belegten Brotscheibe herum, als ich eine vertraute, blonde Gestalt entdeckte und diese erst mal noch ein wenig beobachtete, da ich wissen wollte, ob er mich auch so finden würde, immerhin trafen wir uns sonst immer an meinem Beet, das ich von hier aus auch sehen konnte, und nicht unter alten, knorrigen Weiden, die dazu einen Hauch von Mystik ausstrahlten.