Fight School (Übernommen von MPH)

Lazar

Wo er recht hatte. Mehr als sie umbringen würden wir auch nicht tun können, aber das reichte um unsere Tat zu verwischen. Zudem war es doch eigentlich nur Notwehr gewesen. Der eine Typ war in mich hineingerannt und danach hatten sich alle auf mich fokussiert, mehr als die umbringen konnte ich auch nicht, wenn ich am Leben bleiben wollte. Das Akito mir geholfen hat, wäre dann ja schon wieder Zivilcourage, dass er mich kannte konnte man verdecken, wenn man es schlau anstellte. Aber da die sowieso nicht reden würden, müsste ich mir darüber auch keine Gedanken machen. Hatten wir das? Ich wusste es nicht mehr so genau, ich erinnerte mich nur noch an den ersten, der, der in mich hineingelaufen war und daran, wie Akito über einen Zaun gesprungen kam. Vielleicht kamen die anderen Erinnerungen ja noch wieder. "Das hab ich wohl... Ich erinnere mich leider nicht mehr wirklich so genau, nur an deutlich weniger Blut und wie du mir zu Hilfe kamst", antwortete ich. Die Sache mit dem Geld. Er wollte keines wiederhaben. Aber was sollte ich ihm dann gutes tun? Irgendetwas musste es doch geben, jedenfalls hatte ich so, wie es gerade war, ein tierisch schlechtes Gewissen. "Mh... Kann ich dir sonst irgendwie helfen oder irgendetwas besorgen?", fragte ich dann weiter. Kam er denn so einfach an Koikos Vermögen heran? Immerhin meinte er doch, dass es die Schule aufbauen müsste, um an das Geld zu kommen. Oder ging er jetzt der Beschäftigung nach, die ich gestern morgen bereits vermutet hatte und kam so an Geld? Mich störte es nicht, solange er nicht irgendwen mir näher stehenden erwischte und ein paar Menschen weniger würden auch nicht schaden.

Akito

Er erinnerte sich gar nicht mehr an alles? Es wunderte mich ein wenig das zu hören, immerhin war er erst nach dem Massaker umgekippt und nicht schon mittendrin. Vielleicht hing es aber auch damit zusammen, dass ihn lediglich das Adrenalin des Kämpfens aufrecht gehalten hatte, obwohl sein Hirn bereits am abschmieren war. "Ist vielleicht gar nicht so schlecht wenn du nicht mehr alles weißt... es war kein schöner Anblick", meinte ich nachenklich. Wirklich süß wie Lazar meinte mir unbedingt etwas gutes tun zu müssen, nur weil ich ein wenig geholfen hatte. Nur warum begriff er nicht das ich im Moment einfach nichts brauchte und absolut zufrieden mit der Situation war? Von meiner schmerzenden Hüfte natürlich einmal abgesehen. "Nein, ich brauche wirklich nichts. Aber ich komme bestimmt auf dein Angebot zurück, wenn es dann doch mal was geben sollte", antwortete ich also lächelnd. "Wie gehts dir eigentlich inzwischen? Besser? Oder ist es eher schlimmer geworden?", fragte ich interessiert nach. Bei mir war es immerhin eher schlimmer geworden, woran auch immer das lag. Vielleicht daran, dass jetzt auch der letzte Fitzen Adrenalin wieder aus meinem Blut raus war? Es könnte eine mögliche Erklärung sein. Vielleicht hatte ich heut Nacht aber auch einfach unvorteilhaft gelegen und es so verschlimmert.

Lazar

Das es kein schöner Anblick war, konnte ich mir zweifelsohne vorstellen. Alleine die Bilder in der Zeitung waren schlimm genug und ich fragte mich, wieso man sowas überhaupt abdruckte. Da beschwerte man mich über steigende Gewaltbereitschaft und ähnliches und druckte dann sowas auf das Titelbild der Tageszeitung. Was gestern in den Lokalnachrichten lief, wollte ich lieber gar nicht so genau wissen. Bestimmt würde auch wieder eine riesengroße politische Diskussion entstehen, die schließlich nur im Sande verlaufen würde. Akito konnte ich also momentan nichts gutes tun. Schade, dabei wollte ich unbedingt ihm irgendetwas geben oder so in der Art. Ob er es nun wollte oder nicht, ich hatte ein schlechtes Gewissen und zwar ein ziemlich großes. Schließlich fragte er, wie es mir ging. "Eigentlich ganz gut soweit. Es tut zwar weh, aber alles im Rahmen des Aushaltbarem. Liegt aber auch noch am Schmerzmittel, sonst sähe das sicherlich anders aus. Und dir? Du hattest doch eine ziemlich große Messerwunde", antwortete ich ihm dann. So wie es momentan war, war wirklich alles in Ordnung, es hätte noch deutlich schlimmer kommen können. Allerdings fuchste es mich, dass ich nicht zu Rin konnte. Ich wollte sie unbedingt besuchen, aber jetzt aufzustehen wäre eine selten dämliche Idee und dann auch noch in ein anderes Krankenhaus zu gehen, grenzte schon richtig an Dummheit. So würde ich hier liegen bleiben, bis wieder alles in Ordnung war. Rin würde wohl weiter hoffentlich nichts passieren, so wie ich das aber mitbekommen habe, ist sie momentan sowieso nicht in der Lage, sich zu bewegen.

Akito

Stimmt, er bekam ja Schmerzmittel, etwas was ich jetzt fast wieder vergessen hatte. Sonst wäre er wohl auch nicht so ruhig und eher entspannt. Und Zeitung lesen würde er sicherlich auch nicht. Ob in dieser wohl schon was von den beiden Morden abgedruckt war, welche ich gestern begangen hatte? Ob die Leichen überhaupt schon gefunden waren?! Immerhin waren es absolut unauffällige Typen gewesen. Abhängig und wahrscheinlich Dealer, aber dennoch nichts groß besonderes und dennoch waren sie irgendwem ein Dorn im Auge. Man sollte eben lieber aufpassen was man so tat und was nicht. Ich würde auch noch schnell genug ins Visier der Leute kommen, die solche Aufträge vergaben. "Mir gehts soweit ganz gut. Das laufen fällt ein wenig schwer und schlafen ist auch nicht nur leicht, aber das liegt wohl daran, dass ich keine Schmerzmittel nehmen will. Von dem Zeug werde ich nur unkonzentriert", antwortete ich Lazar freundlich. Wie es Rin wohl inzwischen ging? Vielleicht würde ich sie heute noch besuchen und in ein paar Tagen würde ich ihr dann den Brief geben, welchen ich ja auch schon fertig geschrieben hatte. Hoffentlich meinte sie dann nicht irgendwie eine Brieffreundschaft oder sowas anfangen zu müssen... ich hatte es nicht so mit dem schreiben. Da schien der kitsch und die übertreibungen geradezu aus dem Papier zu fließen.... Beinahe hätte ich Lazar gefragt ob er heute eigentlich noch was vor hatte, aber gerade noch schnell genug bemerkte ich, das dem wohl eher nicht so war. "Ist dieser Samuel dann gestern eigentlich noch vorbeigekommen? Eigentlich hatte ja ich kommen wollen, aber er meinte ich solle mich nicht abmühen"

Lazar

Eigentlich echt eine schlaue Entscheidung, keine Schmerzmittel zu nehmen, aber den schmerzen wollte ich mich nicht aussetzen. Dazu war ich einfach dann doch zu pussyhaft, zudem musste ich ja auch nicht unbedingt Leute umbringen und geriet sicherlich auch nichts in Visier anderer. Einen Moment lang überlegte ich, ob ich das in irgendeiner Art und Weise jetzt kommentieren sollte, ließ es allerdings bleiben. Außerdem wusste ich ja noch nicht mal, ob Akito wirklich Auftragskiller war oder nicht und eigentlich sollte es mich auch nicht interessieren und angehen tat es mich schon mal überhaupt gar nichts. "Da hast du recht, aber solange der Tag schneller herumgeht und ich nichts machen muss, gehts ja noch", antwortete ich ihm lächelnd. Hoffentlich würde die Heilung gut voranschreiten und ich könnte wirklich in ein paar Tagen wieder gehen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, alle anderen im Stich zu lassen, wenn ich hier so lag und außerdem war es mir fast schon zu ruhig hier. "Ja, er war hier. Ziemlich lange sogar. Ich glaub, er ist ein wenig mit den ganzen Chaoten in der Bar überfordert. Er hat mir auch von Rins Zustand berichtet. Ich hätte bei ihr sein müssen, dann wäre das alles nicht so passiert. Aber sie lebt, dass ist erstmal das wichtigste jetzt", erzählte ich ihm dann. Meine kleine Rin war schon ein ziemlich Quer- und Dickschädel und sie hatte echt nicht verdient, dass alle Menschen um sie herum starben, die sie liebte. Ich war ja bislang immer glorreich meinem großen Abgang entkommen und ich betete, dass das so bleiben würde. Bis sie Nawakis Tod so einigermaßen überstanden hatte, hatte es Jahre gedauert. Wie lang es jetzt dauern würde und in welchem Ausmaß sich das alles deutlich machte, wollte ich gar nicht so genau wissen.

Akito

"Wenn der Tag denn schnell herum gehen würde. Ist schon eine weile her das ich mal im Krankenhaus war, aber ich hab mich gelangweilt ohne Ende. Man liegt den ganzen Tag nur herum und kann absolut nichts machen. Vielleicht noch ein wenig Fernseh schaun und lesen, doch über längeren Zeitraum gesehen ist das nichts das ich den ganzen Tag machen will", meinte ich kopfschüttelnd. Als er meinte Samuel wäre wahrscheinlich mit den ganzen Leuten in der Bar überfordert musste ich grinsen. Wie sollte es denn auch anders sein? Erstens war die Bude völlig überfüllt, dass würde mich ja schon nerven und zweitens kam noch dazu, dass er Neu und unerfahren war. Niemand würde es da sofort aushalten mit denen allen allein gelassen zu werden, vor allem wenn dann so ein Nervenbündel wie Tanathan dabei war. "Ach bei Rin war ich ja auch gestern. Dort hab ich Samuel getroffen und sie scheint zwar nicht übermäßig glücklich und gut beieinander zu sein, aber sie wird wieder. Ich glaub nur, dass du sie einmal besuchen solltest, sobald du kannst, es würde ihr bestimmt gut tun. Und dazu redet sie im Moment nicht, obwohl sie wach ist... das schien Sirius wirklich fertig zu machen", berichtete ich von meinem Besuch bei Rin, wobei ich das Meiste natürlich lieber weg lies. Er sollte schließlich nicht wissen worüber ich mit ihr so gesprochen hatte und von dem Brief brauchte er auch nichts zu wissen.

Lazar

Ganz meine Meinung. Lustiger wars dann noch, wenn jemand bei einem lag, aber ich war alleine hier -was vermutlich bei meinen Verletzungen und dem Medienrummel um das Massaker besser war- und nur fernsehen oder etwas ähnliches wollte ich nicht. Das ödete mich nach einiger Zeit auch nur noch an. So war es dann besser, wenn ich einfach nur versuchte zu schlafen und kraft zu schöpfen, was allerdings mit Schmerzen so gar nichts werden würde. Als ich von Samuel erzählt hatte, musste Akito ganz schön grinsen. Wahrscheinlich hatte er schon Begegnung mit einem wilden Tanathan machen dürfen und Timá hatte er bereits ja auch kennen gelernt. Die anderen waren ja eigentlich echt pflegeleicht, abgesehen von Ayakas kleinen Ausbruch gestern. "Nwa... Sirius, der kennt sowas noch gar nicht, irgendwie aber auch hart gleich volle Breitseite an Katastrophen ab zubekommen, wenn man noch nie wirkliche Erfahrungen damit gemacht hat. Das kann auch noch ein wenig dauern, bis sie wieder völlig in richtigen Sätzen redet. Wobei ich ja gerade sagen muss, dass ich sogar recht froh bin, dass sie sich nicht wirklich bewegen kann, denn wenn sie sich jetzt noch bewegen könnte, wäre das um einiges schlimmer. Jedenfalls meinen Erfahrungen nach, die ich bis jetzt mit ihr und dem Tod sammeln durfte", seufzte ich dann. Hätte ihr Versuch nicht mal annähernd geklappt, wäre sie entweder zum suizidalen Monster mutiert, hätte wieder ihre Kreis- und Weinanfälle bekommen oder Empir hätte die Kontrolle bekommen und dem Wolf wurde leider sehr schnell langweilig.

Akito

Sirius würde das schon irgendwie schaffen, also wirklich mitleid hatte ich da nicht mit ihm. Zumal es weit schlimmer hätte kommen können, da sollte er also mal nicht so rumheulen. Was wäre schließlich gewesen, wenn Lazar nun doch Tod wäre? Und Rin am besten auch noch? Es hätte wahrscheinlich den Weltuntergang für all die Leute in Lazars Wohnung bedeutet. "Ach, er wird das schon schaffen. Er ist schließlich nicht allein.", meinte ich fröhlich und sah zum Fenster. Ob Rin schon wieder mehr reden würde, wenn ich später bei ihr vorbei sah? Wahrscheinlich nicht. Wenn überhaupt wahrscheinlich nur irgendwas wie 'hast du denn Brief bekommen? Ist er schon weg?' oder sowas. "Sie hat viele Leute um sich die sie kennt... ich denke es wird schon werden. Dauern tut es bei jedem ein wenig, zumindest wenn es erst der erste, oder zweite ist der stirbt und der einem wirklich nahe war.", fügte ich noch hinzu. Ob Rin sich wirklich durch Sirius, seinen Opa, Samuel und all die würde aufmuntern lassen? Ich hoffte es, zumal sie ja jetzt wusste das ich nicht wirklich tot war. So tun als ob sie es nicht wüsste, sollte sie war weiterhin, doch wenigstens innerlich müsste es ihr besser gehen. Wenn nicht wusste ich auch nicht was ich noch groß tun sollte um ihr zu helfen.

Lazar

Na Akito schien ja keine Bedenken zu haben. Nun gut, er war ein anderer Mensch und er kannte Rin ja noch nicht mal wirklich. Vielleicht hatte er ja recht mit dem, was er sagte, auch wenn ich nicht wirklich daran glauben wollte und konnte. Dazu waren die Erinnerungen an das letzte Mal, Nawakis Tod, einfach noch viel zu präsent und jetzt sowieso wieder. "Hoffentlich hast du recht", antwortete ich nur und sah nun auch kurz aus dem Fenster. Nochmal wollte ich nicht wieder so ein jahrelanges kämpfen mit und um Rin durchleben müssen. Aber damals war auch vieles anders, ich musste mich gleichzeitig mit Existenzproblemen herumschlagen, Rin kannte wirklich niemanden und ich verstand mich auch noch nicht so prächtig mit Empir. Der würde ja wohl hoffentlich nicht aus Langeweile anfangen zu morden oder so ein Mist. "Kann ich nicht beurteilen, dazu sind zu wenig wirklich nahestehende gestorben", seufzte ich. Ok, meine Mum. Aber sonst... Mit Nawaki hatte ich immerzu gestritten, Rin gehasst. "Und wie läufst bei dir so, abgesehen von unseren Strapazen in die wir dich hineingezogen haben?", fragte ich dann interessiert. Ich hatte gerade keine Lust, wieder alleine zu sein und einfach nur schweigen wollte ich nicht unbedingt. "Wie sieht das eigentlich mit der Schule aus? Du wolltest sie ja nur aufbauen, wusstest aber noch nicht, was du damit anfangen sollst. Dürfen dann die anderen da wieder leben?", fügte ich dann noch hinzu. Ansonsten musste ich mir etwas anderes für die überlegen, ewig konnten sie schließlich nicht in meiner Wohnung leben. Jedenfalls nicht alle.

Akito

Zu wenig nahestehende? Achso, ja Rin hatte ja erzählt wie es bei ihr damals gelaufen war, nun da konnte ich es verstehen. "Ach so nahe standen mir die meisten nun auch nicht, aber ein paar waren schon dabei die ich lieber weiterleben gesehen hätte", meinte ich schulterzuckend und starrte an die Decke. Krankenhausdecken waren so schrecklich uninteressant und trist. Richtig ätzend, vor allem wenn man nichts anderes hatte als sie und vielleicht noch ein kleines Fenster. Aber wenn man nicht gerade im Erdgeschoss lag, sah man durch das Fenster auch nicht sonderlich viel, an dem man sich hätte erfreuen können. "Ach bei mir läuft alles bestens. Bin beschäftigt, langweile mich kaum und ich kann mich absolut nicht beklagen", beantwortete ich Lazars Frage und wandte mich ihm wieder zu. Anscheinend wollte er die anderen allesammt loswerden... zumindest klang es verdächtig stark danach. "Ich muss noch mit der Baugesellschaft sprechen, ob ich Koikos Vertrag so einfach fortsetzen lassen kann. Und dann weiß ich noch immer nicht was aus dem Gebäude werden soll. Einfach wohnen lassen kann ich da jedenfalls keinen, sie brauchen jemanden der Aufseher spielt und wenn sie dann Mist bauen bin ich dran, da hab ich echt keinen Bock drauf", fügte ich noch hinzu. Wenn war es wohl sowieso nur Tanathan der Mist bauen würde, indem er Regale hochkletterte oder sowas, aber das wollte ich nun wirklich nicht.

Lazar

Vollkommen ausgelastet, na das war doch super. Immerhin einer, der wirklich was zu tun hatte und dem auch noch nachgehen konnte. Mir hätte es schon vollkommen ausgereicht, wenn Mum oder Nawaki am Leben geblieben wäre, aber was dann wohl wäre. Vermutlich hätte ich keinen Kontakt zu ihnen, Rin und Nawaki würden noch immer in dieser Hölle festsitzen. Im Nachhinein betrachtet waren die meisten Dinge, die geschahen, doch im Endeffekt positiv und nicht negativ. Auch wenn ich noch nicht wusste, was an Koikos Tod positiv sein sollte. Schließlich erzählte mir Akito von seinen Plänen. Er brauchte also nur einen Aufpasser, das ließ sich regeln. Ich war volljährig und dann passte das doch super. "Das ist kein Problem, ich würde Aufpasser spielen. Meine Wohnung ist nur einfach viel zu klein, als das die da alle wohnen bleiben könnten, jetzt wo Ayaka und Sirius auch wieder da sind. Nicht, dass das falsch rüberkommt und ich nur einen Ablageplatz für die suche, ich mag meine kleinen Chaoten", antwortete ich ihm dann und lächelte glücklich. Ein Leben ohne die alle konnte ich mir nicht mehr vorstellen. Dazu hatte ich mich zu sehr an eine schweigende Chell, einen hibbeligen Tanathan, eine manchmal tollwütige Timánri. Alle wollte ich sie bei mir haben, wenn es nötig wäre, würde ich auch in die Schule einziehen. Nur was Yoichi so davon hielt, wusste ich nicht. Sowieso war es momentan komisch zwischen uns gewesen, was auch immer das war.

Akito

Er wollte Aufpasser spielen? Er wollte in die Schule einziehen?! Meine Schule?! NIEMALS! "Musst du sich denn nicht um deine eigene Wohnung und die Bar kümmern? Die läuft schließlich auch nicht einfach so von allein, oder irre ich mich da?", fragte ich erstaunt nach, immerhin war es doch ein ziemlicher aufwand immer hin und her pendeln zu müssen, wenn man auch eine Wohnung direkt über der Arbeitsstätte hatte. Und wollte er Samuel dann etwa ganz alleine dort wohnen lassen? Ihn und... Rin? "Naja, solange ein Aufpasser dabei ist, müsste es jedenfalls schon gehen, dass sie alle wieder einziehen", fügte ich noch hinzu und starrte zum Fenster. Hoffentlich passierte das nicht wirklich... Ich konnte keinen Lazar in meiner Schule gebrauchen, absolut überhaupt gar nicht! Der sollte nur fern bleiben! Zugegeben, im Moment war er ja ganz ok, aber er spielte sich auch nicht als Moralapostel auf oder versuchte mich zurecht zu weisen, sonst wäre ich längst wieder weg aus diesem Raum. Dazu hatten wir gemeinsam sechs Menschen gekillt und sowas hätte ich nie gedacht das ich es einmal mit Lazar tun würde. In meinen Augen war er einfach nicht der Typ der andere abmetzelte, auch wenn es eigentlich ja Notwehr gewesen war.

Lazar

Joa, würde das alles mit der Bar laufen? Das war eine schlaue Frage und ich überlegte einen Moment. "Müsste passen, Samuel kann ja in seiner Wohnung wohnen und ich denke nicht, dass Rin in die Schule einziehen will. Die Bar, joa, das ist natürlich schon was anderes, aber die Bestellungen und das alles läuft eigentlich von alleine und das, was dann anfällt kann ich dann auch ein Mal pro Woche an irgendeinem Nachmittag machen oder so", erklärte ich dann. Da kam mir noch ein ganz anderer Gedanke. "Ich könnte mir auch gerade gar nicht vorstellen, ohne meine kleinen Mitbewohner zu wohnen. Auch wenn Koiko sich vermutlich im Grab umdreht, wenn ich in die Schule einziehe. Er hat mich so gehasst und trotzdem mochte und mag ich ihn", grinste ich dann. Koiko würde mir den Hals dafür umdrehen, wenn er es könnte, aber ich würde mein bestes geben, seine Schule in guten Händen zu halten. Echt schade, dass wir nie miteinander ausgekommen waren, nach diesem dämlichen Streit, ich mochte den Kerl, er war so eigen und putzig dabei gewesen. Selbst damals, als er so extrem böse auf mich gewesen war, wegen den Schulunterlagen, ich konnte ihm im Nachhinein einfach nicht böse sein. "Dann bin ich ja beruhigt", seufzte ich dann erleichtert. Immerhin war die Frage nach dem 'Wo wohnen' endlich geklärt. Das beruhigte mich doch schon ziemlich, denn auf ewig konnten die nicht alle bei mir wohnen, so viel war klar.

Akito

Wieso musste das passen? Warum hatte Samuel kommen müssen? Ohne den würde ich das jetzt alles nicht befürchten müssen... Naja gut, ich konnte ihn ja zur Not auch wieder rauswerfen, sollte ich meine Identität erst wieder annehmen können, sobald er schon in der Schule war. "Wenn das so einfach ist. Also ich habe nichts dagegen. Für einen alleine ist das Gebäude eh zu groß und wie gesagte: Ich hatte bisher noch ncihts damit vor.", meinte ich lächelnd. Ich würde dann ja noch sehen wie es wirklich kommen würde. "Er hat dich gehasst? Warum das denn? Kann ich mir gar nicht so recht vorstellen, warum er jemanden von euch so hassen hätte sollen... mochte er die anderen auch nicht? Bisher hab ich eigentlich nur gehört er soll so extrem Eifersüchtig geworden sein, aber das hat ja mit dir nichts zu tun, du bist ja schließlich Rins Bruder, richtig?", fragte ich interessiert nach. Hatte ich es ihm überhaupt einmal gesagt, warum ich ihn nicht leiden konnte? Oder hatte ich ihn einfach nur so gehasst und er musste eben damit leben? So sicher konnte ich das jetzt gerade nicht einmal sagen. Jedenfalls war er mir schon von anfang an unsympathisch gewesen und wenn Rin nicht so extram dagegen wäre hätte ich auch schon längst versucht ihn zu beseitigen.

Lazar

Ich war glücklich, dass das mit der Schule alles geklärt war. Alles andere wäre auch äußerst blöd geworden, denn dann hätte ich noch irgendwo eine Wohnung auftreiben müssen und das wäre alles so viel Arbeit gewesen und dazu war ich dann doch zu faul. Schließlich gings ja auch anders, wie ich jetzt sah. Herauswerfen würde ich jedenfalls keinen von denen, dazu hatte ich sie viel zu lieb gewonnen. Akitos nächste Frage erstaunte mich doch ziemlich. Ja, warum hat mit Koiko eigentlich gehasst? "öhm.. Ja, gute Frage, so richtig weiß ich das auch nicht. Wir hatten uns eigentlich eine Zeit lang recht gut verstanden, doch dann haben wir uns immer mehr in die Haare bekommen und seitdem gings dann nur noch bergab. Ich fands ziemlich schade, ich mochte ihn gerne und es wäre alles um einiges leichter gewesen, wenn er nicht unbedingt immer gleich mich killen wollte, sobald ich ihn traf, da durch Rin wir uns sowieso immer wieder sehen mussten", antwortete ich ihm dann. Ich war Koiko ein noch ein Chili con Carne schuldig, schade, dass er es nie essen könnte. "Die anderen... Teilweise, also ich weiß davon, dass er Sirius auch nicht wirklich abkonnte, Marcella auch überhaupt nicht. Joah, Tanathan und Ayaka gingen eigentlich, Samuel würde er vermutlich auch hassen, dafür, dass er bei mir wohnt. Seinen Bruder mochte er auch überhaupt nicht", überlegte ich dann. Wen mochte Koiko eigentlich? Ayaka und Rin, sie kamen gut mit ihm klar. Und diese andere Hexe und Tanathan. Aber der ließ sich auch nicht von einem wutschnaubenen Koiko verschüchtern, dazu war Tani viel zu freundlich.

Akito

Ich tat bestürzt. Gut, eigentlich war ich das sogar wirklich, immerhin war das eine wirklich schlechte Billanz und früher hätte ich um einiges besser ageschnitten. Damals hatte ich einfach viel mehr Leute gehabt die ich gemocht hatte, also woher kam es, dass ich niemanden mehr ausstehen konnte? "Das klingt nicht schön. Er war mal anders, musst du wissen.", meinte ich schulterzuckend und in Gedanken versunken, bevor ich wieder hochschreckte. "Seinen Bruder? Willst du mich verarschen? Testen ob ich ihn wirklich kannte? Koiko hat... hatte keinen Bruder. Das hätte er uns erzählt, dazu war er Vollwaise und sagte er wäre ausgesetzt worden, wie sollte er da einen Bruder haben?", fragte ich skeptisch nach. Beinahe hätte ich vergessen überhaupt zu fragen. Es war schwer immer aufpassen zu müssen, was ich wissen durfte und was nicht. Wenigstens konnte ich zur Not noch sagen, dass Sirius mir etwas erzählt hatte, oder einer der anderen, immerhin war Lazar hier gerade ziemlich abgeschnitten von allem und würde es sicherlich nicht überprüfen ob meine Aussage nun stimmte oder nicht. Dennoch musste ich vorsichtig sein und sollte nicht leichtsinnig mit Informationen um mich werfen, egal ob er nun was merken würde oder nicht. Später passierte es mir noch, dass ich Sachen ausplauderte die mir kein anderer außer er hätte sagen können.

Lazar

Das war auch nicht wirklich schön. "Dafür hatte er Rin", grinste ich. Ich wusste, wie kuschelbedürftig sie sein konnte und sicherlich auch war. "Naja, keine Ahnung wie Koiko früher war, aber er ging ziemlich schnell an die Decke und war dann auch erstmal beleidigt", fügte ich dann noch erklärend hinzu. Tja, leider aber hat er nicht mit mir gerechnet, ich mochte ihn so oder so, ich fand ihn einfach nur total putzig und knuffig. Aber mit uns hat das nicht so sollen sein mit einer Freundschaft, damit musste ich auch zurecht kommen. "Ne, will ich nicht, warum sollte ich auch? Koiko hat wirklich einen Bruder, das ist alles kompliziert. Wir haben ihn durch Zufall in Italien getroffen, deswegen kam auch Timánri hier her. Wenn du ihn siehst, wirst du merken, dass es Koikos Bruder sein muss. Bis auf die Augenfarbe und vermutlich das Schlangentattoo sieht Ryuji genauso aus wie Koiko", grinste ich dann bei dem Gedanken an Ryuji und Koiko. Die beiden waren auch in ihrem Verhalten sehr ähnlich. Wie Rin das wohl überstehen würde? Immer wieder Ryuji begegnen zu können und der genauso aussieht wie ihr geliebter Koiko. Hoffentlich tauchte der Typ nicht so oft auf, ich mochte ihn eh nicht so ganz. Er war mir dann doch einen Hauch zu viel Machoarsch. "Erzähl mal, wie war Koiko damals eigentlich?", fragte ich Akito dann interessiert. Immer wieder verglich er anscheinend den 'alten' Koiko mit dem Koiko, den wir kannten. Jetzt hatte er mich neugierig gemacht.

Akito

Er hatte nur Rin hätte Lazar wohl eher sagen sollen. Rin war wirklich eine gute Freundin, nur hatten wir ja immer wieder so unsere Probleme miteinander gehabt. "Schnell an die Decke ging er damals auch schon, aber Emil hat ihn dann auch schnell wieder herunter auf den Boden bekommen", meinte ich und grinste amüsiert. Wenn dem nicht so gewesen wäre hätte ich auch schon viel mehr Tote auf meiner Liste zu verzeichnen. Wahrscheinlich hätte ich jeden Aufseher und Mitschüler einzeln agemurkst, wenn der mich nur schief angeschaut und Emil dann nicht gleich eingegriffen hätte. "Also quasi Zwillinge? Und er hat nicht solche blaugelben Augen?", fragte ich nach und tat weiterhin verwirrt. Warum musste Lazar denn jetzt fragen wie ich damals gewesen war? Naja, wahrscheinlich weil ich dasselbe getan hätte. "Nun, er war... seltsam. Es ist schwer zu beschreiben. Anfangs war er sehr verschlossen, hat versucht sich auszugrenzen und ist beim Anblick von Feuer in Panik geraten. Des weiteren hat er sich ständig in seinem Zimmer verschanzt. Es hat lange gedauert bis einer, Emil, endlich zugang zu ihm gefunden hat. Danach hat Koiko sich sehr verändert, er ist freundlicher geworden, ruhiger, ausgeglichener. In der zeit habe auch ich mich mit ihm angefreundet. Bis Emil dann krank wurde. Du musst wissen das Emil immerzu eine recht kränkliche Person war und das hat man auch mitbekommen. Koiko tat alles um ihm dann zu helfen. Er übernahm freiwillig seine Strafen, knöpfte anderen ihre Essensrationen ab damit Emil mehr bekam und gab auch selbst alles was er hatte, doch er konnte ihn nicht immer beschützen, was ihn zutiefst verletzte und verbittern lies, bis es dann zu dem Desaster kam wo er ausrastete und sowohl das Personal, viele Schüler und Emil, der zu ihm kam um ihn zu beruhigen, einfach tötete. Das hat ihn zerbrochen und glaub mir, Sciutto hat oft versucht seinen Willen zu zerstören, aber er hat es nie geschafft. Kurz nach all dem bin ich gegangen, aber ich weiß das Koiko auf die falsche Bahn geriet. Ihm war alles egal, doch er wollte nicht sterben, er glaubte es Emil schuldig zu sein, wirklich gelebt hat er allerdings auch nicht mehr. So wie es aussieht hat er zum Leben zurück gefunden gehabt, nur Emild Tod hatte er wohl noch lange nicht überwunden."

Lazar

"Mh, er hat blaue Augen", antwortete ich auf Ryujis Augenfarbe. "Die beiden müssen eineiige Zwillinge, ansonsten könnte man sich diese Ähnlichkeiten nicht mehr erklären", fügte ich dann noch hinzu. Auch wenn mir Koiko trotzdem viel lieber war als Ryuji. Wirklich viel, viel lieber, aber jetzt wars so und zum Glück ließ sich Ryuji auch nicht allzu oft blicken. Als Akito dann anfing zu erzählen, hörte ich gespannt zu und schloss einen Moment die Augen, denn so langsam baute sich das Schmerzmittel von heute Nacht ab. Ich sollte eine Schwester gleich mal um neues bitten, aber noch ließ es sich problemlos aushalten. Das ich gleich das komplette Drama Koiko aufgetischt bekam, war mir nicht ganz klar. Man könnte allerdings wirklich ein Drama oder eine Oper aus Koikos Geschichte machen, auch wenn ich das nie tun würde. Schrecklich, was der arme Kerl durchmachen musste. Allerdings erklärte diese Story Koikos Verhalten echt gut, man, also jetzt ich, konnte total nachvollziehen, warum er wie gehandelt hat. Selbst seine tierische Eifersucht hatte für mich jetzt einen Grund. Vorsichtig öffnete ich wieder die Augen und lächelte sanft. "Je mehr ich erfahre, desto symphatischer wird mir Koiko. Du musst wissen, ich, Sirius und Ayaka haben in seinen Unterlagen geschnüffelt, da wir ein paar Problemchen hatten. Koiko hat das alte Schulgebäude, welches vollkommen ausgebrannt und durchnässt war, nicht verlassen wollen und das hat wieder Streit gegeben und jedenfalls kam ich damals schon zu dem Entschluss, dass er eine unglaublich starke Persönlichkeit sein musste. Und jetzt das, was du so erzählt, da macht auch diese fürchterliche, krankhafte Eifersucht sinn", meinte ich dann. Zwar konnte ich bei weitem nicht nachvollziehen, wie Koiko sich gefühlt haben musste, aber irgendwie war Koikos Verhalten doch nachvollziehbar und sein riesiges Ego lag ja nun in der Familie, wie man bei Ryuji deutlich merkte.

Akito

Blaue Augen, ganz so wie ich sie auch einmal gehabt hatte und wie ich sie zum Glück los war. Diese hässliche kalte Farbe hatte ich gehasst. Andere Kinder hatten mich als Teufelssohn und sonstiges beschimpft, nur weil ich so helle Augen gehabt hatte und nur deswegen hatte man mich auch nie adoptieren wollen! Als sie dann langsam gelb geworden waren hatte sich das geändert. Dieses Gelb-Gold hatte mir gefallen und den meisten anderen auch. Vielleicht weil es etwas besonderes war und nicht jeder solche Augen hatte. "Na dann bin ich ja mal gespannt auf den Kerl", meinte ich fröhlich und wurde dann wieder ernst. "Ihr habt was?! In seinen Unterlagen geschnüffelt? Da wundert mich gar nichts mehr... Er konnte es noch nie leiden wenn man ungefragt an sein Zeug geht", fragte ich perplex nach und blickte ihn erstaunt an. "Es wundert mich allerdings nicht wirklich, dass er das Gebäude nicht verlassen wollte. Emil war für ihn alles, niemand hat ihm mehr bedeutet, zumal er für Mädchen damals noch nicht viel über hatte. Und da gibt er natürlich so schnell nichts auf was ihn an den Jungen erinnert, zumal das Gebäude, neben einem Foto, welches ich inzwischen Rin gegeben habe, das einzige war was er hatte. Die beiden waren damals extra ausgebrochen, nur um in einem dämlichen Fotoautomaten dieses Bild zu machen und du glaubst nicht wie hart die Strafen für einen Ausbruch waren.", fügte ich noch hinzu und lächelte traurig. Zu deutlich konnte ich mich noch an diesen Tag erinnern. Ich wusste nichtmehr wer uns damals gesagt hatte das es jetzt so einen Automaten in der Stadt gab, aber wir hatten ihn natürlich gleich ausprobieren müssen, egal was es kostete.

Lazar

Das war wohl schon etwas, was er damals auf den Tod nicht abkonnte. Ok, ich wollte auch nicht, dass irgendjemand in meinen Sachen herumwühlte und eigentlich konnte ich Koikos Reaktion vollkommen verstehen, aber trotzdem war es damals der einzige Weg, zudem wollte zumindest ich ihn einfach mal verstehen. Ich lächelte leicht, als Akito so perplex war. "Seit dem war dann auch eigentlich alles vorbei und wenn Rin nicht wäre, hätte er mich sicherlich schon lange versucht loszuwerden", lächelte ich dann. Irgendwie konnte ich ihm auch das nicht böse nehmen, vor allem jetzt nach seinem Tod nicht mehr. "Dabei wollten wir ihm eigentlich nur helfen und selbst ein wenig Klarheit bekommen. Anfangs jedenfalls. Es ist wirklich schwer mit einer Person Kontakt zu haben, wo man immer nur die Launen abbekommt und die Schule und nicht versteht wieso er trotzdem in einem einsturzgefähredeten Haus bleiben will", seufzte ich dann. Wie hatte Rin das überhaupt geschafft? Dass Koiko auch eine sehr liebevolle Seite hat war klar, aber trotzdem würde es mich wahnsinnig machen, ihn nicht verstehen oder versuchen zu verstehen zu können. Bei der Geschichte mit dem Automaten erschauderte ich. Irgendwie war es doch süß, Kinder und beste Freunde halt, aber andersherum war er schrecklich, denn ich wollte gar nicht so genau wissen, was die für Strafen deswegen bekommen haben. Ein Glück hatte Rin sich nicht auch so entwickelt und wollte unbedingt Zuhause bleiben, wo Nawaki gestorben ist. Das hätte ich nicht ausgehalten. "Ich mochte es auch gar nicht so genau wissen. Man darf keinem Lebewesen sowas antun was Sciutto damals getan hat", seufzte ich dann traurig. Da war ja fast noch unsere Hölle angenehmer als sowas. Jedoch war das Bild bei Rin in guten Händen. Die würde es nicht mehr hergeben und es hüten bis zum Tode sicherlich.

Akito

Gedankenverloren starrte ich vor mich hin. Damals war wirklich viel schreckliches passiert, doch dafür hatte es auch immer wieder Momente gegeben die einfach nur toll gewesen waren. "Sicherlich? Ich denke ein 100%ig würde besser passen. Er hat schon immer kurzen Prozess mit denen gemacht, die er nicht mochte.", meinte ich grinsend. Lazar sollte also wirklich von Glück sprechen, dass er seine Schwester hatte. "Wenn er nicht selbst darum bittet, wird er keine Hilfe annehmen. Und das er mal darum bittet, kommt mehr als nur selten vor. Vielleicht liegt es daran, dass uns damals beigebracht wurde Gewalt sei für alles eine Lösung und Hilfe untereinander kam eher weniger vor. Koiko hat sich oft eingebracht, aber ihm irgendwie was gutes zu tun war unmöglich. Lediglich von Emil hat er Hilfe angenommen, nur gleichzeitig versuchte er auch immer es ihm zu verschweigen wenn er Probleme hatte, sodass er sich gar nicht erst auf etwas einlassen musste", erzählte ich weiter und hatte wieder ein Lächeln auf den Lippen. Das was Sciutto getan hatte, war zu grausam um es in Worte zu fassen und es durfte nicht noch einmal passieren. "Da hast du recht. Ich denke nicht das irgendwer von uns überlebenden als normal zu bezeichnen ist. Er hat aus uns die Schattenseite der Gesellschaft gemacht, uns die Fähigkeit wahre Trauer zu empfinden genommen und viele hat er Psychisch und physisch sogar so zerstörrt, dass sie nie wieder hochgekommen sind. Ich weiß von ein paar Mitschülern die in deer Irrenanstalt gelandet sind und keiner wird ihnen jemals ihre Geschichte abnehmen. Die, die von Koiko damals getötet wurden, waren wahrscheinlich sogar noch gut dran.."

Lazar

Dann konnte ich wahrlich froh sein, dass Rin als Puffer diente. Denn sie hätte es nie im Leben zugelassen, dass mir Koiko nur ernsthaft ein Haar gekrümmt hätte. Das mit der Hilfe hatte ich ja auch schon erfahren müssen. Trotzdem würde ich ihm immer wieder helfen, egal ob es passte oder nicht, aber das war jetzt eh zu spät. "Naja, ich denke auch Mal, dass Hilfe ein Zeichen der Schwäche ist. Mir ist es relativ egal, ich musste lernen, dass ich leider kein Gott bin, der alles kann. Aber für einen Menschen, der sehr viel Stolz hat und dem außerdem noch sowas eingetrichtert wurde, ist es vermutlich einfach ein Ding der Unmöglichkeit Hilfe anzunehmen. Und Stolz hatte Koiko jede Menge", seufzte ich dann. Ich war ja nun eher das genaue Gegenteil, ich mochte es nicht, meinen Reichtum nach außen zu tragen und wollte eigentlich jedem Obdachlosen und jedem anderen Geschöpf in Not helfen. Ein wenig gestört war das wirklich und ich nahm an, dass war einfach so ein Hau, der übrig geblieben ist von früher, schließlich gebe und gab ich mir die Schuld für das alles, was Zuhause passiert ist. "Für manche Menschen wäre selbst die Hölle nicht schlimm genug. Sowieso ist die Gesellschaft, in der wir leben, eigentlich grausam, die Menschen werden eigentlich nur noch auf Erfolg getrimmt, alle anderen werden als Assis bezeichnet und mittendrin geschehen so grausame Dinge und jeder verschließt die Augen. Jemanden so grundlos zu zerstören wie Sciutto es getan hat, ist krank und das Leid, was er anderen angetan hat, ist unermesslich. Dabei könnte man Koiko sogar noch als Helden bezeichnen, wenn auch einen von sehr tragischer und trauriger Gestalt", fügte ich dann hinzu. Das Drama Koiko, würde vermutlich in den Opernsälen dieser Welt super ankommen.

(Ich trau mich auch mal wieder zu schreiben, falls das noch erlaubt is, bei meinen Stimmungsschwankungen immer, sorry..)


Ryuuji

Da Samuel sich wieder an die Arbeit begeben hatte, hatte ich es nicht für nötig gehalten noch irgendwelche Worte hinzuzufügen. Ich hatte mich eine Weile lang an die Bar gesetzt und den Mädchen zugesehen, aber selbst das half meiner Stimmung nicht sehr, sich wieder zu heben von der aktuellen Lage.
Der Gedanke, wieder zurück nach Italien zu gehen schoss mir durch den Kopf. Dort kannte ich mich immerhin aus, eigentlich wollte ich ja etwas über Koiko herausfinden, aber da ich jetzt weder ihn noch Timanri bei mir haben konnte, was sollte ich also noch hier? Andererseits hatte ich hier ebensowenig Besitz wie in Italien und dort kannten mich die meisten schon als Schmarotzer und sonstiges.
Mein Magen grummelte. Wann ich das letzte mal etwas gegessen hatte fragte ich mich auch schon. Geld hatte ich auch nicht, um mir Essen zu kaufen. Und jagen war zu altertümlich, außerdem hatte ich keine Waffe.. und schnorren gehen wollte ich nicht schon wieder.
Möglicherweise konnte ich im Wald irgendwelche Beeren sammeln..
Verdammt, ich fühlte mich so nutzlos, jetzt, wo ich alles verloren hatte. Wirklich alles..


Yoichi

Ich schlenderte relativ gelassen durch die Straßen. Relativ gelassen bedeutete, noch nicht am durchdrehen für jemanden der gerade erfahren hat, dass sein Freund einen gott verdammten Unfall hatte.
Aber wo befand er sich im Moment, sicher wollte er seine Ruhe haben und nicht wirklich von irgendjemandem gestört werden. Vorerst würde ich warten, bis ich ihn wieder besuchen würde. Vermutlich machte ich ihm nur Ärger, wenn ich jetzt aus dem Nichts auftauchen würde.
Als ich aufblickte fiel mir auf, dass mir die Straße nicht sonderlich bekannt vorkam.
Wieso musste ich mich auch immer so oft verlaufen? Nach einer Weile des Suchens entdeckte ich den Park und beschloss mich vorerst dort irgendwo hinzusetzen und abzuwarten, was passiert..




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out: sorry, für die depressive schreibweise, bin zur zeit nicht ganz beisammen =I

Akito

Ich musste grinsen, als er meinen Stolz erwähnte. Oh ja, davon war eindeutig mehr als gut war da. "Da sprichst du wahre Worte. Allein der Gedanke jemand könnte ihn für Schwach halte hat den armen Kerl schon ganz fertig gemacht. Und er meint halt immer er würde seine Probleme nur auf andere abweltzen, er verstand nie das andere es eben nicht so emptfinden, sondern sich freuen wenn sie helfen können. "Die Hölle ist wahrlich nicht schlimm genug, zumal sie ihre Opfer genauso mit hinunter ziehen. Denn gehen wir davon aus, dass jüngste Gericht gäbe es wirklich, so wären sowohl Koiko, als auch ich bereits unrettbar verloren und müssten dort dann wohl wieder auf Sciutto treffen.", seufzte ich leise und stand wieder auf. "Ein Held? Das war er. So ziemlich alles hat er ohne Probleme überlebt und jetzt tötet ihn so ein blöder Unfall.", fügte ich noch hinzu und blickte kurz zum Fenster, dann weiter zu der Uhr die im Zimmer hing. "Ich muss langsam weiter. Es warten noch ein paar Aufgaben auf mich die ich erledigen muss", meinte ich lächelnd. Dazu wollte ich ja auch noch Rin besuchen und so wie die Ärzte und Krankenschwestern dort drauf waren, würde ich mich dazu wohl an die Besuchszeiten halten müssen. Wenigstens lief ich nicht in meiner wahren Gestalt herum, die würden mich wahrscheinlich an das nächste Bett fesseln und dann in die nächste Irrenanstalt bringen...