Fight School (Übernommen von MPH)

Marcella

Ich drehte mich um und wollte gerade schon weggehen, konnte mir allerdings einen Kommentar nicht verkneifen. "Damit Sczcerbiec seinen Spaß mit irgendeiner anderen Tusse gehabt hätte...? Ernsthaft? Schonmal sowas wie Treue gehört?", meinte ich dann leise und hart. Was dachte er sich eigentlich? Das Sczcerbiec einfach mit einer anderen hätte Kamasutra turnen können und Rin weder etwas merkte, noch ihm das auch noch verzeihen würde? So ein primitiver Schwachmat, sowasvon überhaupt keine Ahnung von Frauen. Die merken meistens, wenn der Lover was ausgefressen hat und Rin sowieso. Die muss ja nur ein Mal schnipsen und die komplette Stadt würde nach ihrer Pfeife tanzen, jedenfalls kam es mir bei ihr und Lazar so vor, vor allem gestern Abend. Klar war ich selbst schuld dadran, was passiert war, aber ich habe es bewusst getan und mich bewusst für mein Handeln entschieden, damit eben Sczcerbiec nicht irgendeine andere genommen hätte. Das wäre nicht meiner Moral entsprechend gewesen. Half mir allerdings auch nicht wirklich in meinem Schulproblem weiter. Ich brauchte einen Vormund, zum Staat konnte ich nicht gehen, der würde mich wieder in ein Heim stecken und bestimmt nicht eine gute Schule für mich bezahlen. Ansonsten waren da nur noch Lazar, Rin und Yoichi. Ryuji war nicht mal Deutscher. Das konnte ich unmöglich bringen, Lazar hatte schon so viel für mich getan, da konnte ich ihn nicht auch noch nach so einer Geschichte fragen, das war zu viel des Guten, oder?


Lazar

Mh, er hatte sie stehen gelassen. Klang ja nicht sonderlich gut, wirklich nicht gut. Aber Tanathan und wirklich böse? Das konnte ich mich wirklich nicht vorstellen. Nein, er war doch immer so freundlich und aufgedreht. Plötzlich fing sie an zu Weinen, wirklich zu weinen. Ich sah sie leicht verwirrt an. Sie konnte doch jetzt nicht so einfach anfangen zu weinen..?! Ryuji war auch sauer..? Der war sowieso dauersauer, zumindestens in Sachen Timánri anscheinend. Ansonsten mochte ich den Kerl ja nicht sonderlich, aber das hatte andere Beweggründe. Vorsichtig legte ich meine Arme um sie und schloss sie in diese. "Nun beruhige dich mal", meinte ich dann vorsichtig. "Das wird alles sicherlich wieder, nachher redest du einfach mal mit ihm und dann wird dass, glaub mir", fügte ich dann noch hinzu und strich ihr vorsichtig durchs Haar. Ich glaubte noch nicht wirklich dadran, dass Tanathan wirklich sauer auf sie sei. "Meinetwegen komm ich auch mit oder so", meinte ich dann und lächelte aufmunternd.

Koiko

Ob ich schonmal was von Treue gehört hatte?! Meinte sie jetzt etwa Sczcerbiec wäre soetwas wie mein kleiner Hund und machte was ich von ihm wollte oder wie? Fast schon außer mir vor Zorn trat ich auf das Mädchen zu und bohrte meinen Finger in ihre Schulter. "Hör auf über Sachen zu reden die du nicht verstehst! Sczcerbiec ist nicht mein Hund, er tut was er will und ich kann ihn nicht kontrolluieren, also hör auf mir Vorwürfe zu machen! Ich kann nicht einfach abschalten wenn ich Stress entfliehen will, denn dann kommt er an die Kontrolle, verstanden?!", fuhr ich sie wütend an, nicht daran denkend das ich vorhin noch extra abstand gehalten hatte um sie nicht zu beunruhigen. "Wenn du möchtest kannst du deine Moralpredikt ja aber auch noch mal Sczcerbiec vorpredigen, der freut sich bestimmt, sollte er nicht sauer sein, weil du ihm seine Pläne verbaut hast", fügte ich noch hinzu und spielte wirklich mit dem Gedanken meinem Schatten zutritt zu meinen Gedanken und somit auch zu meinem Körper zu gestatten, wenn auch nur soweit das er etwas sagen konnte, wenn ich mit den Worten einverstanden war.

Timánri

Vorsichtig lehnte ich mich an den Jungen und heulte erst mal hemmungslos weiter. Es tat gut das Lazar so nett zu mir war und sich so rührend um mich kümmerte. Nach einiger Zeit beruhigte ich mich dann doch noch etwas und ich war zumindest wieder dazu in der Lage zu sprechen. "Hasst er mich nicht? Du kommst mit?", fragte ich unsicher und noch etwas stockend nach. Ich konnte mir das irgendwie nicht wirklich vorstellen, also das Tanathan mich jetzt nicht hasste und absolut verachtete. Wieder überkam mich eine Heulattacke. Allein schon der Gedanke daran das ich alles verloren haben könnte machte mich total fertig und unglücklich. Ich hatte das Gefühl mein Herz würde sich zusammenziehen und verdrehen, so wie das wehtat. Liebeskummer war wirklich das schlimmste das es gab.

Marcella

Ich wich zurück als er mir noch näher kam. Nein, er musste dort bleiben, wo er war, bloß nicht mir näher kommen. Bloß nicht, das war gemein. Er wusste, dass ich für meine Angst nichts konnte. "Dann erkläre mir doch, warum es dann doch plötzlich so schnell ging, als Lazar meinte, Rin läge im Sterben?", fragte ich dann auch wiederum neugierig nach. "Was hättest du überhaupt gemacht, hätte dein Sczcerbiec sich eine geangelt und durchgevögelt und Rin hätte es bemerkt? 'Ja tut mir Leid, Sczcerbiec war das' oder wie?", fügte ich dann noch hinzu, jetzt glücklicherweise wieder mit mehr Abstand. Tanathan du Pfosten wo bist du? Bitte, lass ihn sofort hier auftauchen, ich hab Angst vor Koiko und das jede Menge. Oder die Bauarbeiter oder irgendjemanden, damit der mir nicht noch ein Mal so nahe kommt. Und seine grässliche Schlange sollte er da lassen, wo sie war. Zur Not würde ich flüchten, im Verstecken war ich geübt, da konnte Koiko auch noch solche Adleraugen haben. Zudem war ich nun von anderer Statur als er, da konnte er an manche Flecke überhaupt nicht hin. Glücklicherweise war dies ein eindeutiger Vorteil für mich. Aber warum dachte ich darüber nach? Er würde mir schon nichts tun und Tani würde auch jeden Moment auftauchen, da die Mittagspause vorbei war.


Lazar tröstet Timá weiterhin und meint, dass er ihr helfen wird und sie sich keine Sorgen machen zu brauchen tut und dass sich alles klären wird.

Koiko

Sie schaffte es wirklich mich noch mehr zu reizen als ohnehin schon. "Es geht dich doch gar nichts an warum ich so handel wie ich handel!", knurrte ich das Mädchen sauer an. "Ich hatte nicht vor überhaupt wieder zu ihr zurück zu kehren! Das Sczcerbiec die übernahme bekommen hat war für mich der Schlussstrich, also hör jetzt sofort auf mir sowas vorzuwerfen!", fügte ich noch hinzu und merkte wie sich meine Hände zu Fäusten ballten und wieder lösten. Es fiel mir schwer nicht komplett auszuticken, aber ich hasste es eben wenn jemand zum einen von sachen sprach die er nicht verstand, mir unsinniges vorwarf und gleichzeitig wollte das ich ihm das Leben finanzierte. Inzwischen hatte ich auch nicht wenig Lust sowohl Marcella als auch Tanathan einfach sitzen zu lassen. Er konnte zwar nichts dafür, doch es würde Marcella härter treffen wenn ich ihn gleich mit bestrafte. Zugegeben, wirklich MEIN Wunsch war diese Strafe nicht, doch Sczcerbiec war begeistert von der Idee und streute sie wie Gift in meine Gedanken, sodass ich mich kaum dagegen wehren konnte. Überhaupt war er gut darin mir solche Sachen sogar schmackhaft zu machen, so erzählte er mir gerade was ich alles los wäre wenn ich beide rauswarf und wegjagte. Dazu würde es Lazar sicherlich auch treffen...


Timá beruhigt sich... heult weiter und beruhigt sich wieder

Marcella

Wie er wollte nicht zurück zu Rin? Was sollte der Mist denn jetzt? "Wieso bist du dann wieder bei ihr? Das macht keinen Sinn oder willst du sie nur verarschen?", sollte er das tun, wäre er fällig. Das würde nie im Leben gut gehen, nie. Abgesehen davon, dass dann vermutlich nicht nur Lazar eine sichere Durchbrennen würde, was würde Rin überhaupt dann machen? Sie hing so unglaublich an ihrem Freund, das würde sie nur kaputt machen. Ein Glück kam Tanathan zusammen mit ein paar Bauleuten wieder. Verwirrt musterten diese die Situation nun. Mein Bruder fragte mich derweil, ob alles ok wäre, woraufhin ich mit 'Ja' antwortete. Angst hatte ich so oder so, nur das Koiko so leicht ungestüm war, verwirrte meinen Bruder anscheinend. "Wir können dann auch gehen", fügte ich dann noch hinzu. Ich wollte hier bloß schnellstens weg und überlegen, wie ich das wieder glattbügeln konnte. Es wäre um ein vielfaches einfacher gewesen, wenn ich einfach Leevi geblieben wäre, dann wäre alles in Ordnung gewesen. Vielleicht sollte ich auch einfach wieder meine Identität annehmen und mit Tani weiterziehen..? Obwohl, das wäre unfair gegenüber Lazar und Tanathan hatte ja auch seine komische Timánri. Zur Not würde ich die auch mitschleifen, die kannte wenigstens das Leben auf der Straße bereits.


Lazar tut trösten tuten und mampfen Sushi.

Koiko

Wie dumm war das Mädchen eigentlich? Mit zu Schlitzen verengten Augen starrte ich sie an. Sollte ich es ihr sagen oder nicht? Wobei eigentlich war es auch schon egal, immerhin gehörte das alles der Vergangenheit an. "Ich will sie nicht verarschen aber ich hatte nicht vor Sczcerbiec die Kontrolle wieder abzunehmen, ich wollte mich quasi umbringen, du verstehst jetzt? Egal was er gemacht hätte, ich glaubte nicht mich jemals wieder dafür verantworten zu müssen", erklärte ich also bedrohlich leise, als Tanathan wieder auftauchte. Schnell setzte ich ein künstliches Lächeln auf, und wandte mich ihm und den Bauleuten zu. Anscheinend war die Mittagspause um, also konnten wir weiterarbeiten und mit Marcella würde ich sicherlich kein Wort mehr reden bis sie sich nicht entschuldigt hatte. Nein nicht nur entschuldigen sollte sie sich, um Gnade winseln und auf Knien rutschen wäre angemessen für das Benehmen das sie mir entgegen gebracht hatte! Wobei das auch schon wieder eine von Sczcerbiecs maßlosen übertreibungen sein konnte.

Marcella

Ich sah ihn an. Irgendetwas lief bei all diesen Leuten furchtbar falsch im Kopf, nicht nur bei mir. Koiko wollte sich umbringen, wegen Rin nahm ich an, Rin wollte sich umbringen wegen Koiko, Timánri wollte Ryuji umbringen und dieser suchte nach irgendeiner Schnalle zum Vögeln. Mittendrin dann auch noch Yoichi, welcher wohl auf Dauer-Wolke-7 zu schweben und Lazar, welcher sich unermüdlich um alles und jeden kümmerte. Ein komischer Haufen von Menschen waren das hier, wahrlich. "Hoffentlich vergisst du nicht, was für eine wundervolle und liebende Freundin du hast", murmelte ich schließlich, ehe ich mich abwandte und mit Tanathan verschwand, welcher noch immer leicht verwirrt zu seien schien. Jedenfalls laberte er mich nicht voll, während er neben mir hersprang, sondern wartete, dass ich erzählen würde. Schließlich erzählte ich ihm dann, was gewesen war. Da ich allerdings noch nicht zurück zu Lazar wollte, da dieser vermutlich eh noch nicht da war, fragte ich Tani dann, ob wir noch ein wenig durch die Stadt laufen konnten, was wir schließlich auch machten.

Koiko

Gott immer diese Moralapostel hier überall, das ging einem wirklich auf den Geist. Wenns denn wenigstens nur Lazar wäre, aber nein, jetzt musste diese Schnepfe auch noch damit anfangen, ich könnte ausrasten. Wenigstens war Lazar nicht gleichzeitig der Meinung das ich ihn auch noch mit durchfüttern und am besten noch eine Vormundschaft übernehmen sollte. Soweit würde es auch sicherlich nie kommen. Hinterher mischte 'Marcella' sich noch in alle meine Angelegenheiten ein... Dagegen war Tanathan ja eine wahre Wohltat. Sogar mein Bruder war leichter zu ertragen. 'Kill sie doch einfach', trug Sczcerbiec noch mega kreativ zu meinen Gedanken bei, was ich aber gleich überging. "Vergiss nich was für eine tolle Freundin du hast!", äffte ich Marcella leise nach und kickte einen der Steinbrocken durch die Luft. Sie sollte gefälligst nicht vergessen auf wessen kosten sie die nächsten Jahre verbringen wollte. Zumal ich am besten auch noch gleich ihre Schule mitzahlen sollte, was ziemlich teuer war... Was sollten die ihr da überhaupt groß beibringen? Wie man sein essen auf der Straße am besten aufteilte um lange davon zu überleben? Was anderes würde sie sicherlich nicht brauchen wenn sie so weitermachte.

Tanathan

Das Gespräch war ja prima gelaufen. Dabei wollte Chell doch so gerne zur Schule gehen. Irgendeine andere Möglichkeit musste es da doch noch geben, oder? Irgendein Schlupfloch musste es einfach geben! Sonst könnte sie ihren Traum vergessen. Außer einer der anderen würde die Vormundschaft übernehmen, aber das konnten wir doch nicht bringen, oder? Nein, das konnten wir wahrlich nicht bringen. Ich war sogar recht froh, dass Chell noch ein wenig in der Stadt bleiben wollte. Denn ich hatte irgendwie Angst, auf Timánri oder am besten noch Timánri und Ryuji zusammen zu treffen. Dazu hatte ich einfach überhaupt gar keine Lust, so überhaupt nicht. Zudem brauchte Chell meine Hilfe jetzt, da konnte ich mich nicht noch um meine komischen anderen Gefühle kümmern, die mussten jetzt einfach Mal warten. Chell war auch immer für mich da gewesen und ich würde es auch für sie sein. So liefen wir einfach nur ein wenig redend durch die Straßen der Stadt. Aber nicht nur meine Schwester sprach über ihre Probleme, irgendwann kam ich dann doch nicht mehr mit meinen Empfindungen zu recht und beklagte mich, dass Timá nur Augen für Ryuji hätte und sie für diesen sogar heut morgen weggegangen war.

Timánri

Nach einer weile hatte ich mich dann doch vollends beruhigt, oder zumindest weinte ich nicht mehr, was aber auch daran liegen könnte das ich einfach nichts mir in mir hatte das ich hätte ausheulen können. Mit leicht zittrigen Fingern griff ich nach einer Wasserflasche die auf dem Tisch stand, und die wahrscheinlich Lazar bestellt hatte, und trank sie auf einen Zug komplett aus. Inzwischen war mir auch noch ziemlich schlecht und überhaupt fühlte ich mich miserabel, aber hatte ja auch jeden Grund dazu. Wie sollte ich eigentlich reagieren wenn ich wieder auf Tanathan traf? Ich konnte ja nicht tun als sei nichts gewesen, aber wenn ich nicht so tat meinte er bestimmt das ich ihn betrogen hatte oder sowas. Hilfesuchend und ziemlich verzweifelt starrte ich Lazar an. Noch immer schien mir die einfachste Lösung zu sein einfach in der Erde zu verschwinden, zumal ich grauenhaft aussehen musste im Moment. Auch so hielt ich mich für keine Schönheit, aber meine Augen mussten wund und geschwollen sein vom weinen, dazu total rot, genauso wie mein gesammtes Gesicht wahrscheinlich.

Lazar

Schließlich beruhigte sie sich doch noch wieder. Ich hatte ja schon Sorge bekommen, sie würde jetzt in so einen endlos Heulkrampf gelangen wie Rin früher manchmal, diese waren extrem nervenraubend. Aber sie beruhigte sich ja doch noch und war schließlich zumindestens fertig mit heulen, auch wenn man dieses ihr doch schon ziemlich ansah. Die übrigen Gäste und Bedienungen im Restaurant hatten uns auch schon komisch gemustert, allerdings hatte ich ihnen verdeutlicht, dass es Timá nicht gut ging und sie deswegen weinte. Aufmunternd lächelte ich sie an. "Na schau, ist doch nur halb so schlimm. Und nachher werden wir das mit Tanathan auch klären. Ich werde auch mitkommen und bei dir sein, das wird schon, versprochen", redete ich dann beruhigend auf sie ein. So wie sie mich angesehen hatte, konnte ich sie unmöglich alleine lassen, sie schien zu hilflos und überhaupt nicht wissend, was sie eigentlich tun sollte und was nicht. Da musste ich ihr helfen, ich könnte niemanden einfach so stehen lassen, wenn er meine Hilfe brauchte. Mein Sushi hatte ich derweil auch aufgegessen. Ob Tanathan wohl schonwieder zu in der Bar war? Wie würde er überhaupt reagieren? Und war Timá dazu schon bereit? Ich war mir relativ unschlüssig, allerdings schien das Mädchen große Selbstzweifel und Zweifel, dass Tanathan nicht sauer sein würde, zu haben. Also wäre relativ zeitnahes Handeln wohl geschickter, oder?

Timánri

Vorsichtig atmete ich einmal tief durch. Lazar hatte bestimmt recht das würde schon irgendwie werden. Und Tanathan und ich liebten uns doch auch, oder? Also würde er mir das schon verzeihen, da war ich mir ganz sicher! Aber so konnte ich nicht vor ihn treten, niemals! Ich musste mich irgendwie wieder halbwegs ansehnlich hinbekommen, aber wie? Hier gab es bestimmt kein make-Up und für so schwul das er sowas dabei hatte hielt ich Lazar auch nicht. Ob Tanathan mich überhaupt haben wollte so wie ich aussah? Ich würde mich ja nicht haben wollen. Aber ich kannte mich ja auch schon viel länger. "Hoffentlich", stotterte ich leise als Antwort und richtete mich wieder auf, wobei mir ein wenig schwindlig wurde, was aber auch schnell wieder verging. Nach einem kurzen Blick auf Lazar und hoffend das er mir das jetzt nicht übel nahm, immerhin musste er das später zahlen, orderte ich mir noch etwas zu trinken. Kurz darauf kam die Bedienung mit einer weiteren Flasche Wasser, die ich ebenfalls auf Ex herunter kippte. Jetzt konnte kommen was wollte, irgendwie würde ich das schon meistern, auch wenn ich aussah wie ausgekotzt...

Lazar

Ein Glück trank sie Wasser und keinen arschteuren Champagner. Aber so ging das ja noch alles. Den teuren Alkohol hätte ich zwar auch ohne Aufstand bezahlt, aber trotzdem. "Was willst du jetzt tun?", fragte ich sie dann, da sie doch recht... Wild aussah, so knallrot und vollkommen verheult. Derweil kramte ich schon Mal mein Geld heraus, denn bezahlen müsste ich gleich so oder so. Naja, ein Glück brauchte ich mir um Geld keine Gedanken zu machen, sonst sähe es doch schon ganz schön anders alles aus hier. Aber so war das ja nicht sonderlich schlimm. Vielleicht sollten wir einfach auch noch einen Moment warten, bis Timás Augen ein wenig abgeschwollen und vielleicht sie auch nicht insgesamt so ganz rot noch wäre? Wäre auf jeden Fall schon Mal eine Maßnahme, die man umsetzen könnte. Vielleicht gehörte sie aber auch zu den Menschen, bei denen es dauerte, bis sie wieder normal aussehen würde? Jedenfalls sah sie ziemlich fertig aus. Aber sie war es anscheinend auch ziemlich. Hoffentlich würde sich alles wieder klären, so gefiel mir Timá irgendwie nicht. Sonst war sie immer das kleine, selbstbewusste Mädchen was leichte Züge einer Furie hatte, nicht so verletzt und traurig wie jetzt.

Timánri

Wie konnte er denn jetzt fragen was ich tun wollte? Ich hatte doch keine Ahnung was ich machen sollte! Ich glaubte schließlich immernoch das alle mich hassten und ich einfach nur doof war! Dazu fühlte mein Kopf sich immernoch so seltsam fluffig und leicht schwindlig an. Ich hätte nicht so viel heulen sollen, dass tat ich ja sonst auch nicht. Wegen Ryuji hatte ich sonst noch nie geheult, aber da war ich auch in Italien gewesen und wenn er sauer war, dann war das nichts neues, sondern normal, und wir waren ja auch nicht zusammen... Lazar suchte derweil nach seinem Geld und sagte zum Glück nichts dazu das ich noch mal extra Wasser bestellt hatte. Er war wirklich der netteste Mensch dem ich je begegnet war, wieso konnte Ryuji nicht so sein? Allerdings wäre ich dann wohl auch nie hierher gekommen, und diesen Stress hätte es nicht gegeben und vielleicht hätte ich Lazar auch nie kennen gelernt, und das wäre sicherlich auch traurig gewesen. Immerhin wusste ich nur so was richtige Güte war! Über all meinen Gedanken vergaß ich beinahe zu antworten. "Weiß nicht", gestand ich verlegen und spielte wieder an der Tischdecke herum.

Lazar

Ich stand auf und sah dann zu Timá und meinem Freund. "Mh, dann lasst uns einfach nach Hause gehen und gucken, vielleicht ist Tanathan auch schon wieder da", meinte ich dann, während ich bezahlten, Yoichis Hand nahm und dann die beiden mit nach draußen lotste. Langsam schlug ich dann den Weg in Richtung meiner Bar ein. So weit war es gar nicht entfernt von meinem Haus und das Sushi war echt verdammt gut gewesen, das mussten wir echt mal öfters hingehen. Selbst vegetarisches Sushi gab war, das würde Rin freuen, sie mochte keinen rohen Fisch. Zufrieden gingen wir die Straßen entlang, bis wir dann auch schonwieder in die Bar und Kneipenstraße. Ob Tana und Chell schon wieder zu Hause waren? Ich glaubte ja nicht wirklich dadran, genauso wenig wie ich glaubte, dass Koiko ihr wirklich es ermöglichen würde, zur Schule zu gehen und ich wusste auch nicht so genau, wie das Ganze mit dem Streit von Tana und Timá werden würde. Aber das durfte ich jetzt Timá nicht sagen, sie war sowieso schon fertig genug. Außerdem war ich mir nicht wirklich sicher, ob Tanathan sauer oder enttäuscht war, er war, wenn man es mal genauer betrachtete, immer hyperaktiv und freundlich.

Timánri

Ich nickte stumm und stand auf. Wie ein kleines, zitterndes Häufchen Elend auf Beinen folgte ich Yoichi und Lazar in Richtung seiner Bar. Als sie in unserem Blickfeld auftauchte wäre ich am liebsten umgedreht und weit weg gelaufen. Zum Bahnhof und dann irgendwohin wo man mich nie wieder fand, allerdings wäre ich dann auch wieder allein, und zwar richtig allein, sogar ohne Ryuji der mir aus der Patsche helfen konnte und das war dann auch blöd. Wahrscheinlich würde ich blitzschnell im Knast landen, oder noch schlimmer, abgeschoben und wieder zu meinen Eltern gesteckt werden... Allein der Gedanke daran lies mich schon erschauern und plötzlich schien mir das zusammentreffen mit Tanathan das kleinste aller Übel zu sein. Selbst wenn er sauer war, schlimmer als mein Vater konnte er nicht sein, das war einfach nur ein Ding der unmöglichkeit. Und vielleicht hatte ich ja auch Glück und Tanathan war noch gar nicht wieder zurück, dann konnte ich mich ja vielleicht auch noch ein wenig hübsch machen... oder es zumindest versuchen.

Lazar

Sie schien unruhiger zu werden, als wir der Bar näher kamen. Aber es brachte nichts, weg zu laufen, das wusste ich mittlerweile nur allzu gut und deswegen musste auch Timá früher oder später da durch. Nachdenklich betrat ich dann also schließlich mit den anderen die Wohnung, welche aber bis auf Penelope vollkommen verwaist war. Anscheinend waren Tanathan und Marcella noch immer unterwegs, ein Glück für Timánri, dann konnte sie sich noch einen Moment auf ein Treffen mit ihrem Freund oder Ex-Freund, jedenfalls mit Tanathan, vorbereiten. Abwartend nahm ich meine Katze und trug sie ins Wohnzimmer, wo ich mich auf das Sofa setzte. Wann Rin wohl wiederkam? Sie musste einiges klären, das wusste ich, aber ob es so extrem lange dauern würde? Immerhin war es jetzt auch schon Nachmittag und nicht mehr lange und es wäre Abend. Mit Koiko traf sie sich ja heute eh nicht mehr, so wie sie erzählt hatte. Hoffentlich war alles ok bei ihr, aber wenn etwas ernstes wäre, hatte sowieso schon Nawaki Alarm geschlagen. Vielleicht hatte sie auch auf ihrem Weg Chell und Tana getroffen? Wäre gut möglich, dann würden sie wohl gleich noch den letzten Gassigehgang mit dem Hund unternehmen bevor sie wiederkämen.


Rin ist derweil fertig und geht mit Chopper, wo sie dann Chell&Tana trifft und mit ihnen in den Park geht.

Timánri

Ich war bis zum zerreißen gespannt als wir die Wohnung betraten... doch sie war leer. Wie eine Geisterwohnung, nur das noch eine Katze darin herumstrolchte, aber ansonsten war alles total still. Richtig gruselig fast schon. Besonders wenn man eigentlich erwartet hatte das man gleich total ärger bekommen würde und stattdessen überhaupt nichts war. Wortlos und etwas verwirrt, überrascht und auch verunsichert von der Stille schlich ich mich ins Badezimmer um wenigstens kurz zu duschen. Irgendwie war diese Lautlosigkeit mir richtig unangenehm und ich hatte regelrecht Angst davor sie zu unterbrechen. Also schloss ich die Tür auch so leise wie möglich ab, zof mich ganz leise aus und stellte mich unter die Dusche, von wo an sich die Geräusche leider auch nicht mehr unterdrücken liesen. Erschrocken zuckte ich zusammen als das Wasser laut auf den Boden der Duschwanne prasselte, entspannte mich dann aber auch endlich. Das Duschen selbst dauerte bei mir nicht gerade lange. Eilig kletterte ich wieder ins trockene, rieb mich ab und zog dann endlich die neuen Sachen an, die ich mit Rin zusammen gekauft hatte, bevor ich zu Lazar ins Wohnzimmer schlich und mich auf dem Sofa niederlies.

Lazar

Ich saß still da und kuschelte ein wenig mit meiner Katze, welche die letzten Tage auch eindeutig zu kurz gekommen war. Aber dafür konnte ich jetzt in der Ruhe mit ihr kuscheln. Persönlich gefiel mir diese Ruhe nicht wirklich, es war eine tote Ruhe. Nachts war die Ruhe lebendig, im Wald war die Ruhe lebendig, aber hier in der leeren Wohnung, in der eigentlich hätten Menschen sein müssen, war sie einfach nur tot. Glücklicherweise fing Timá dann jedoch an Geräusche zu machen, was mich entspannen ließ. Jedoch duschte sie nicht sonderlich lange, sodass die tote Ruhe wiederkam. Schließlich betrat das Mädchen das Wohnzimmer und sah auch schonwieder um einiges besser aus. Freudig lächelte ich sie an, ehe ich schließlich nachdenklich den Fernseher einschaltete. Wirklich etwas spannendes lief nicht, eine Kochsendung war es und da ich nicht großartig Lust hatte umzuschalten ließ ich es dabei und kraulte lieber meine Katze weiter, welche freudig vor sich hinschnurrte. So herrschte immerhin nicht mehr diese ätzende tote Ruhe. Bald müssten doch endlich Rin, Marcella und Tanathan wieder auftauchen, oder? So lange konnte es schließlich nicht dauern, Koiko zu überzeugen oder es jedenfalls zu versuchen. Wie Tana überhaupt reagieren würde? Dass er gar nicht mehr kam konnte ich mir allerdings auch nicht vorstellen.

Timánri

Auch wenn ich anfangs froh darüber gewesen war das ich nicht gleich auf Tanathan traf, kamen mir jetzt doch langsam bedenken. Was wenn er nicht hier war, eben weil er mich nicht mehr sehen wollte? Vielleicht war er ja leise, still und heimlich ausgezogen und ich bekam ihn nie wieder zu Gesicht? Nervös starrte ich den Fernseher an und versuchte meine Gedanken von der Kochsendung verdrängen zu lassen, was aber nicht wirklich klappte, da ich von dieser kaum ein Wort verstand und mir nur erraten konnte was da geredet wurde. Ungeduldig auf meinem Platz umherhubbelnd saß ich da und wartete ab, die Augen weiter auf die Glotze gerichtet. Es konnte doch nur eine Frage der Zeit sein bis Tana wieder auftauchte, er würde mich hier doch bestimmt nicht einfach sitzen lassen. Ok, er hatte mich im Park auch einfach stehen lassen, aber das bedeutete doch nichts, oder? Das war einfach nur aus einem Impuls heraus geschehen und bestimmt nicht absichtlich, oder? Er musste einfach wiederkommen, damit ich ihm erklären konnte das das mir Ryuji nichts war und ich nur ihn liebte. Immerhin war er nett und lieb und nicht blöd und ein Arschloch...

Tanathan

Ich war zusammen mit meiner Schwester durch die Stadt gelaufen, bis irgendwann Rin auf uns stieß. Sie kam gerade mit Chopper vom Arzt wieder. So gingen wir mit ihr dann noch zusammen in den Park. Anscheinend war Chopper ein Briard Border Collie Mix, kerngesund und von seinem Allgemeinzustand wohl auch recht gut unterwegs. Beim Amt hatte Rin den jungen Hund auch schon gleich angemeldet und einen Pass hatte sie ihm auch besorgt. Ein Glück war das jetzt alles geklärt, dann konnte sie Koiko wohl doch kaum mehr aufregen, oder? Nein, eigentlich nicht und wenn wir dem Hund erstmal Kommandos beigebracht hatten, dann würde Koiko erst recht nichts mehr sagen können. Wenn wir denn überhaupt noch mit in die Schule einzogen, nach Chells und seinem Streit vorhin, hatte ich da ernsthafte Bedenken. So waren wir vier noch schön im Park gewesen und die Zeit mit ihnen genoss ich, da ich auch nicht wirklich mir Gedanken um irgendetwas machte, sondern mit Chopper tobte. Erst als wir wieder zurück in Richtung unser Unterkunft gingen, kamen mir wieder die Gedanken an Timánri. Ob sie schon wieder da war? Oder sich noch mit Ryuji vergnügte? Vielleicht war er ja sogar auch da! Nachdenklich folgte ich den anderen in die Wohnung, wo im Wohnzimmer auch tatsächlich Lazar, Yoichi und Timánri waren. Abwartend und unsicher blieb ich im Türrahmen stehen und wartete, was passieren würde. Ich wusste doch nicht, was ich tun sollte! Zudem nahm ich noch immer an, sie hätte mich einfach stehen gelassen und wäre zu ihrem tollen Ryuji gegangen.

Timánri

Als ich die Wohnungstür hörte wäre ich am liebsten aufgesprungen und hätte mich irgendwo versteckt. Unter dem Sofa, oder dahinter, oder auch einfach im Schrank, wo war ja eigentlich völlig egal, aber ich wollte weg hier, sehr weit. Ich kam mir einfach nur so unglaublich dumm und feige vor. Dazu hatte ich einfach nur Angst vor dem was kommen würde. Zuerst kamen nur Rin und Marcella ins Wohnzimmer und ich dachte schon Tanathan sei gar nicht mitgekommen, doch in dem Moment tauchte er auch schon im Türrahmen auf und starrte mich ziemlich unsicher an. Allerdings registrierte ich selbst es nicht als unsicherheit, sondern vielmehr als verachtung und hass. Verlegen und wahrscheinlich wieder total rot sank ich auf meinem Platz zusammen und wollte mich auflösen. Hatte ich es doch gewusst das er mich jetzt nicht mehr mochte. Hilfesuchend blickte ich zu Lazar und dann zu Rin, aber wie sollten die mir schon helfen? Das hier war ganz allein meine Angelegenheit und ich musste selbst wissen wie ich damit umgehen sollte. "Hallo...", stotterte ich leise zur Begrüßung und rang mit den Händen, da ich nicht wusste was ich sonst mit ihnen machen sollte, sie schienen mir gerade so im weg zu sein.

Tanathan

Ich stand noch immer recht unsicher da und wartete darauf, dass irgendetwas passieren würde. Rin war derweil wohl ziemlich verwirrt von der ganzen Situation und sah fragend von mir zu Timá und zurück. Mein Blick ruhte noch immer auf dem Mädchen. Sie hatte neue Klamotten an. Ich kannte sie nicht. Wo sie die wohl her hatte? Jedenfalls sah sie unglaublich hübsch in ihnen aus, auch wenn sie knallrot im Moment war. Aber das interessierte mich nicht sonderlich. "War's schön?", fragte ich dann, wahrscheinlich auch leicht spöttisch. Immerhin hatte sie mich für diesen Idioten einfach stehen gelassen. Nachdenklich setzte ich mich dann in einen der Sessel und wartete auf eine Antwort. Was erwartete ich überhaupt? Das sie mich haben wollte anstatt diesem blöden Affen Ryuji? Pah, als wenn. Ich hatte den Typ noch nie gemocht, schon seitdem ich ihn gesehen habe, mochte ich ihn überhaupt nicht. Und ihr Verhalten konnte ich auch nicht deuten. Ich war doch auch noch nie in solchen Situationen gewesen! Das ganze machte mich fertig, ich wollte mit meiner Timánri zusammen sein, aber Ryuji machte mich eifersüchtig und sowieso war das alles doof und gemein. Unsicher starrte ich nun hilfesuchend zu meiner Schwester, welche sich seufzend setzte. Rin verstand derweil noch immer nicht, was eigentlich los war und Lazar stand derweil Timá bei. Sie hatte so extrem rote Augen. Die bekam doch durchs Weinen, oder? Warum hätte sie weinen sollen?

Timánri

Ich war ganz kurz davor wieder in Tränen auszubrechen, viel fehlte da wirklich nicht mehr. Allein schon wie er mit mir sprach, dieser spöttische Unterton, so als glaubte er ich wäre sofort Ryuji um den Hals gefallen, kaum das Tani weggewesen war. Dazu klangen seine Worte in meinen Ohren ganz wie ein 'Verzieh dich du Schlampe und lass dich bloß nie wieder blicken, du bist demaßen abscheulich, wiederlich und blöd das ich dich nie wieder in meiner Nähe sehen will. Am besten du verschwindest so weit weg wie möglich und lässt dich nie wieder blicken.' Am liebsten hätte ich ihm jetzt gesagt das es gar nicht schön war und es mir schrecklich leid tat und Ryuji mir doch völlig egal war, aber mehr als ein heiseres Krächzen brachte ich nicht zustande, also belies ich es bei einem niedergeschlagenen Kopfschütteln und schweigen. Dazu hätte mein Wortschatz für mehr auch nicht ausgereicht, leider. Das Kopfschütteln hingegen war multikulturell, daraus konnte man ein 'War nicht schön', ganz gut ableiten, egal welche Sprache man nun sprach und egal ob man aus der Oberschicht, oder von der Straße kam.

Tanathan

Marcella sah mich wütend an und tadelte mich dann erstmal, dass ich gefälligst nicht so gemein sein sollte. Ich sah meine Schwester schuldbewusst an und nuschelte dann etwas von wegen, dass sie mich einfach für den hat stehen gelassen. Da mischte sich jetzt auch Lazar ein, welcher erklärte, dass es Timánri leid tut und sie das nicht so wollte und sie könnte es einfach nur nicht sagen. Ich sah das Mädchen und Lazar. Außerdem erklärte er noch, dass er und Yoichi Timá gefunden hätten und sie es ihm dann erzählt hätte. Ich sah das kleine Mädchen nun an. Meiner Timá tat es alles leid? Und sie wollte nicht zu Ryuji? Vorsichtig stand ich auf und setzte mich rüber zu ihr. "Ist das wahr?", fragte ich sie dann und nahm ihre Hand. Ich liebte sie doch und wollte sie nicht verlieren oder loswerden oder so! Hoffentlich war es war und sie wollte wirklich nicht zu Ryuji sondern bei mir bleiben. Und sie sah schon ziemlich fertig aus. Betend wartete ich auf eine Antwort meines Mädchens. Ohne Chell und Lazar wären hätte ich mich wahrscheinlich noch lange nicht zu ihr gesetzt und hätte noch immer geglaubt, dass sie sich mit Ryuji hatte vergnügt.