Das Schweigen des Vergessens
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Das Schweigen des Vergessens
A/N: Meine erste Fanfiction - wenn man das überhaupt so nennen kann. Ich hab einfach mal drauf losgeschrieben... Denkt euch nichts bei dem Titel, die Story hat eigentlich gar keinen, aber um sie hier reinzustellen, brauch ich ja einen.
Ich hoffe, es ist nicht zu langweilig! Später kommt mehr - diesmal mit mehr Handlung!
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Mit der linken Hand betätigte ich den Knopf des Zünders. Die Explosion folgte keine Sekunde darauf.
Wie in Zeitlupe sah ich die massiven Steinwände um mich herum zerbersten. Die Druckwelle schleuderte den Mann vor mir aus dem Raum, eine Welle aus Feuer brach zu mir durch und hüllte alles in Flammen, doch noch bevor die zweite Sprengladung, direkt hinter mir an der Wand platziert, zündete, wurde mir schwarz vor Augen.
Schreie holten mich aus der Bewusstlosigkeit, meine Schreie. Es tat weh, so furchtbar weh! All das Feuer, die Hitze, die mich zugleich zu ersticken und zu verbrennen drohte. Nie hätte ich gedacht, dass mir körperlicher Schmerz so viel anhaben konnte, doch nun wollte ich lieber sterben, als diese Qualen weiter zu ertragen.
Es mochten Sekunden oder Tage vergangen sein. Ich konnte meine Augen nicht öffnen, und auch mein Tastsinn schien versagt zu haben. Nur die Hitze blieb, brannte sich in meine wunde Haut ein und drang bis in alle Tiefen meines Bewusstseins. Vor meinem inneren Augen baute sich meine Vorstellung von der heißen, stickigen Welt da draußen auf. Alles musste in Trümmern liegen. Staub, Asche, Schutt. Gab es überhaupt Überlebende?
War dies der Tod? Wie oft hatte ich ihn mir vorgestellt, ihn verglichen mit dem Schweben auf einer sanften Windbrise oder dem Vergessen der Ewigkeit. Doch nie waren mir die Feuer der Hölle in den Sinn gekommen.
Schweben tat ich nicht, wurde ich doch erdrückt von schwerer Luft und Betontrümmern. Auch das Vergessen war das nicht, denn noch ganz genau erinnerte ich mich an mein Leben. An jeden glücklichen, an jeden traurigen Moment. An Lachen, an Tränen, an die angespannte Atmosphäre wenn wieder etwas dabei war, schief zu gehen. In meinem Leben war oft etwas schief gegangen, so oft, dass ich es schon etliche Male aufgeben, es einfach wegwerfen wollte. Es wäre so leicht gewesen, wenn da nicht immer diese Stimme gewesen wäre, die mich zurückgerufen hatte. Zurück von einem tiefen, schwarzen Abgrund, weg von der bedrohlichen Mündung einer Knarre.
Warm war sie diese Stimme, wärmer als das Feuer, das mir jetzt das Leben nahm. Wärmer, aber dennoch so weich, so lieb, so wohl tuend, dass mich allein der Gedanke an diese Stimme loslöste von all dem körperlichen Schmerz, der mich in der Wirklichkeit zu halten drohte.
Nur der tief sitzende emotionale Schmerz blieb, zerrte an meinem Herzen und erinnerte mich immer wieder an die Pflichten, die ich noch hätte erfüllen müssen, bevor ich meinen letzten Atem aushauchte.
Dabei stand der Besitzer dieser Stimme, dieser rettende Stimme in vielen Momenten der Verzweiflung, an erster Stelle. So oft hätte ich Matt noch danken müssen, mich entschuldigen für Dinge, die mir nun, da es zu spät war, so sehr Leid taten. Natürlich, er hatte mir immer verziehen, viel zu leicht oftmals. Nicht einmal auf eine Entschuldigung hatte er gewartet. Ich konnte ihn anbrüllen, wenn er aus dummen Zufall einen Job vermasselte, und stundenlang auf ihn wütend sein. Doch Matt schien es nie etwas auszumachen. Selbst wenn es nicht seine Schuld gewesen war, er entschuldigte sich und war nie beleidigt oder sauer wegen meines Benehmen.
Ich hatte ihn nie verdient. Er, der immer zuversichtlich war, immer zu mir stand und mir immer ein Lächeln entlocken konnte. War das der Grund, dass ich ihn nun, ohne einen Abschied oder eine schon lange nötige Wiedergutmachung, verloren hatte?
Erst jetzt, da ich dem Tod so nahe war, bemerkte ich, wie egoistisch ich war und immer gewesen bin. Selbst nun dachte ich nur an mich und mein Schicksal, bemitleidete mich sogar noch. Sollte ich nicht zuerst an Matt denken? Wusste ich denn, ob es ihm gut ging, ob er überhaupt noch am Leben war? Natürlich, redete ich mir selbst ein. Matt ist nicht so waghalsig wie ich. Er überdachte seinen nächsten Schritt immer ganz genau und wenn ihm ein Auftrag zu gefährlich war, dann nahm er ihn nicht an oder schob ihn an jemand anderen ab.
Matt war gegen die Verlegung unseres Quartiers in das alte Fabrikgebäude gewesen. „Zu leicht zu finden“, hatte er gesagt und dabei einen Zug aus seiner Zigarette genommen. „Zu offensichtlich, dass hier krumme Dinge gedreht werden.“
Und er hatte Recht behalten. Keine zwei Wochen nach unserer Einrichtung kamen sie. Mit ihren schweren Maschinengewehren hatten sie Sam, Todd und Rudolph erschossen, als die drei sich nicht gleich ergaben. Die Ausgänge waren mit weiteren Schützen blockiert, es gab kein Entkommen. Betend, dass Matt nicht gerade in diesem Moment zurückkommen würde, war ich die Treppe hoch, den offenen Balkon entlang und in den Computerraum geflohen. Schon bei unserer Einquartierung hatte ich alles vorbereitet. Den Sprengstoff, professionell verbunden mit dem Zünder. Es wäre eine Katastrophe für die gesamte russische Mafia, wenn die Daten der PCs der Polizei in die Hände fallen würden. Und auch ich würde lieber sterben, als in der dunklen Zelle eines Hochsicherheitstraktes zu landen.
Ich schaffte es gerade noch. Den Bruchteil einer Sekunde hatte ich Zeit, mir den Zünder zu schnappen, ehe die tiefe Stimme hinter mir mich erstarren ließ. „Mihael Keehl, ergeben sie sich! Wir wollen sie nicht töten!“
Der Schütze war allein. Durch das Visier seines Helms konnte ich ruhige, graue Augen erkennen, einen schwarzen Schnurrbart, der bald ergrauen sollte, und Lachfalten. Ich schätzte sein Alter auf etwa 40. Unwillkürlich fragte ich mich, ob er Kinder hatte. Eine Frau, die Zuhause auf ihn wartete. Wann würde ihr wohl klar werden, dass ihr Mann nicht wieder kommen würde?
Plötzlich waren Schüsse auf dem Gang zu hören. Der Mann fuhr herum, brüllte einen Namen und hob selbst abermals die Waffe, um einen Kollegen vor dem Angriff einer meiner Untergebenen zu schützen.
Ich zögerte keine Sekunde und aktivierte den Zünder. So eine Chance bekam ich nicht noch einmal und ich wusste, dass es keinen anderen Ausweg gab …
Ich hoffe, es ist nicht zu langweilig! Später kommt mehr - diesmal mit mehr Handlung!
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Mit der linken Hand betätigte ich den Knopf des Zünders. Die Explosion folgte keine Sekunde darauf.
Wie in Zeitlupe sah ich die massiven Steinwände um mich herum zerbersten. Die Druckwelle schleuderte den Mann vor mir aus dem Raum, eine Welle aus Feuer brach zu mir durch und hüllte alles in Flammen, doch noch bevor die zweite Sprengladung, direkt hinter mir an der Wand platziert, zündete, wurde mir schwarz vor Augen.
Schreie holten mich aus der Bewusstlosigkeit, meine Schreie. Es tat weh, so furchtbar weh! All das Feuer, die Hitze, die mich zugleich zu ersticken und zu verbrennen drohte. Nie hätte ich gedacht, dass mir körperlicher Schmerz so viel anhaben konnte, doch nun wollte ich lieber sterben, als diese Qualen weiter zu ertragen.
Es mochten Sekunden oder Tage vergangen sein. Ich konnte meine Augen nicht öffnen, und auch mein Tastsinn schien versagt zu haben. Nur die Hitze blieb, brannte sich in meine wunde Haut ein und drang bis in alle Tiefen meines Bewusstseins. Vor meinem inneren Augen baute sich meine Vorstellung von der heißen, stickigen Welt da draußen auf. Alles musste in Trümmern liegen. Staub, Asche, Schutt. Gab es überhaupt Überlebende?
War dies der Tod? Wie oft hatte ich ihn mir vorgestellt, ihn verglichen mit dem Schweben auf einer sanften Windbrise oder dem Vergessen der Ewigkeit. Doch nie waren mir die Feuer der Hölle in den Sinn gekommen.
Schweben tat ich nicht, wurde ich doch erdrückt von schwerer Luft und Betontrümmern. Auch das Vergessen war das nicht, denn noch ganz genau erinnerte ich mich an mein Leben. An jeden glücklichen, an jeden traurigen Moment. An Lachen, an Tränen, an die angespannte Atmosphäre wenn wieder etwas dabei war, schief zu gehen. In meinem Leben war oft etwas schief gegangen, so oft, dass ich es schon etliche Male aufgeben, es einfach wegwerfen wollte. Es wäre so leicht gewesen, wenn da nicht immer diese Stimme gewesen wäre, die mich zurückgerufen hatte. Zurück von einem tiefen, schwarzen Abgrund, weg von der bedrohlichen Mündung einer Knarre.
Warm war sie diese Stimme, wärmer als das Feuer, das mir jetzt das Leben nahm. Wärmer, aber dennoch so weich, so lieb, so wohl tuend, dass mich allein der Gedanke an diese Stimme loslöste von all dem körperlichen Schmerz, der mich in der Wirklichkeit zu halten drohte.
Nur der tief sitzende emotionale Schmerz blieb, zerrte an meinem Herzen und erinnerte mich immer wieder an die Pflichten, die ich noch hätte erfüllen müssen, bevor ich meinen letzten Atem aushauchte.
Dabei stand der Besitzer dieser Stimme, dieser rettende Stimme in vielen Momenten der Verzweiflung, an erster Stelle. So oft hätte ich Matt noch danken müssen, mich entschuldigen für Dinge, die mir nun, da es zu spät war, so sehr Leid taten. Natürlich, er hatte mir immer verziehen, viel zu leicht oftmals. Nicht einmal auf eine Entschuldigung hatte er gewartet. Ich konnte ihn anbrüllen, wenn er aus dummen Zufall einen Job vermasselte, und stundenlang auf ihn wütend sein. Doch Matt schien es nie etwas auszumachen. Selbst wenn es nicht seine Schuld gewesen war, er entschuldigte sich und war nie beleidigt oder sauer wegen meines Benehmen.
Ich hatte ihn nie verdient. Er, der immer zuversichtlich war, immer zu mir stand und mir immer ein Lächeln entlocken konnte. War das der Grund, dass ich ihn nun, ohne einen Abschied oder eine schon lange nötige Wiedergutmachung, verloren hatte?
Erst jetzt, da ich dem Tod so nahe war, bemerkte ich, wie egoistisch ich war und immer gewesen bin. Selbst nun dachte ich nur an mich und mein Schicksal, bemitleidete mich sogar noch. Sollte ich nicht zuerst an Matt denken? Wusste ich denn, ob es ihm gut ging, ob er überhaupt noch am Leben war? Natürlich, redete ich mir selbst ein. Matt ist nicht so waghalsig wie ich. Er überdachte seinen nächsten Schritt immer ganz genau und wenn ihm ein Auftrag zu gefährlich war, dann nahm er ihn nicht an oder schob ihn an jemand anderen ab.
Matt war gegen die Verlegung unseres Quartiers in das alte Fabrikgebäude gewesen. „Zu leicht zu finden“, hatte er gesagt und dabei einen Zug aus seiner Zigarette genommen. „Zu offensichtlich, dass hier krumme Dinge gedreht werden.“
Und er hatte Recht behalten. Keine zwei Wochen nach unserer Einrichtung kamen sie. Mit ihren schweren Maschinengewehren hatten sie Sam, Todd und Rudolph erschossen, als die drei sich nicht gleich ergaben. Die Ausgänge waren mit weiteren Schützen blockiert, es gab kein Entkommen. Betend, dass Matt nicht gerade in diesem Moment zurückkommen würde, war ich die Treppe hoch, den offenen Balkon entlang und in den Computerraum geflohen. Schon bei unserer Einquartierung hatte ich alles vorbereitet. Den Sprengstoff, professionell verbunden mit dem Zünder. Es wäre eine Katastrophe für die gesamte russische Mafia, wenn die Daten der PCs der Polizei in die Hände fallen würden. Und auch ich würde lieber sterben, als in der dunklen Zelle eines Hochsicherheitstraktes zu landen.
Ich schaffte es gerade noch. Den Bruchteil einer Sekunde hatte ich Zeit, mir den Zünder zu schnappen, ehe die tiefe Stimme hinter mir mich erstarren ließ. „Mihael Keehl, ergeben sie sich! Wir wollen sie nicht töten!“
Der Schütze war allein. Durch das Visier seines Helms konnte ich ruhige, graue Augen erkennen, einen schwarzen Schnurrbart, der bald ergrauen sollte, und Lachfalten. Ich schätzte sein Alter auf etwa 40. Unwillkürlich fragte ich mich, ob er Kinder hatte. Eine Frau, die Zuhause auf ihn wartete. Wann würde ihr wohl klar werden, dass ihr Mann nicht wieder kommen würde?
Plötzlich waren Schüsse auf dem Gang zu hören. Der Mann fuhr herum, brüllte einen Namen und hob selbst abermals die Waffe, um einen Kollegen vor dem Angriff einer meiner Untergebenen zu schützen.
Ich zögerte keine Sekunde und aktivierte den Zünder. So eine Chance bekam ich nicht noch einmal und ich wusste, dass es keinen anderen Ausweg gab …
Mukuro- Betrunkener
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